ZT | Februar 2014

Ausgabe 23 - 02/14 Ausgabe 23 - 02/14

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ZUKUNFT-TRAINING<br />

2<br />

Zukunft-Training


Mensch - sei außer gewöhnlich….<br />

Den Menschen geht es immer besser und<br />

trotzdem werden sie immer unzufriedener“<br />

könnte eine Zusammenfassung unserer<br />

Beobachtungen in Managementtrainingskursen<br />

und Veranstaltungen betrieblicher<br />

Weiterbildung lauten.<br />

Tatsächlich beobachten wir mit wachsender Sorge Heerscharen<br />

von unzufriedenen Menschen auf der Suche<br />

nach sogenannten „Erfolgsmodellen“, die teilweise in<br />

hektischer Betriebsamkeit von einem Erfolgsmodell zum<br />

nächsten hecheln, die Gründe ihrer Unzufriedenheit in<br />

der äußeren Welt suchen und die innere immer mehr<br />

vernachlässigen.<br />

Legen wir eine nüchterne Betrachtung zugrunde, so<br />

erscheint es eher verwunderlich, wie scheinbar aufgeschlossene<br />

und intelligente Menschen in Führungspositionen<br />

der Wirtschaft längerfristig elementare Gesetze<br />

des Zusammenlebens verletzen und sich anschließend<br />

auch noch wundern, dass nichts mehr geht.<br />

Getrimmt auf Höchstleistung und Perfektion bleibt das<br />

menschliche und zwischenmenschliche Element unseres<br />

Daseins scheinbar gänzlich auf der Strecke, und in der<br />

Reduktion auf Funktionalität gleicht das Leben oft dem<br />

traurigen Schicksal eines Hamsters im Tretrad. Je schneller<br />

er läuft, um so schneller dreht sich das Rad und um so<br />

schneller muss er laufen.<br />

Was zählt, ist anscheinend nur noch messbarer Erfolg.<br />

Nullfehler-Programme, Total Quality Management und<br />

andere Fehlerfixierungen zwingen uns, eine „Ich bin besser,<br />

stärker, reicher, klüger, schlanker, schneller als Du -<br />

Philosophie“ auf, in der der Erstplatzierte alles und der<br />

Zweitplatzierte nichts ist. Was rauskommt, sind einige<br />

wenige „Gewinner“ und Heerscharen von selbstzugewiesenen<br />

Verlierern. Die ausschnittweise Betrachtung von<br />

Erfolg erweist sich als gigantisches Nullsummenspiel,<br />

dem nicht nur Einzelpersonen sondern ebenso Organisationen<br />

und Nationen zum Opfer fallen.<br />

Wer da nicht den Verstand verliert, hat keinen.<br />

Eingebunden in solche Fixierungen gelingt es dem Einzelnen<br />

nur schwerlich, diese Grundmuster zu durchbrechen,<br />

und somit ist er zum Scheitern verurteilt.<br />

Ist er das wirklich ?<br />

Nicht unbedingt. Wir möchten auch in diesem Heft wieder<br />

- wie so oft - Mut machen. Der Verhandlungsexperte<br />

Lothar Lay führt uns zum ultimativen Verhandlungserfolg,<br />

der Kognitionspsychologe Christoph Burkhardt<br />

gibt Impulse Probleme anders anzugehen, die Planspielexperten<br />

Sybille und Uwe Schirrmacher zeigen wie<br />

Führungskräfte praxisnah und spielerisch ihr Potential<br />

ausschöpfen können, Claudia Baur erklärt die Vorteile<br />

der Speakerausbildung unseres Kooperationspartners<br />

GSA, Thomas Lehnen die Kölner Redenacht und zu guter<br />

Letzt ein Interview mit meinem Freund und Wegbegleiter<br />

Lothar Seiwert, der, seit wir zusammen bei Time/<br />

system in Hamburg vor 30 Jahren angefangen haben,<br />

eine außergewöhnliche Entwicklung vorangetrieben<br />

und erarbeitet hat und mittlerweile mit Fug und Recht<br />

als der einflussreichste Denker und Redner zu Fragen der<br />

Zeitautonomie genannt wird. Ich sehe auch worldwide<br />

keinen besseren.<br />

„Das Beste, was uns der Erfolg bringt, ist die Erkenntnis,<br />

dass er nicht erstrebenswert ist.“ meinte einmal Liv Ullmann.<br />

Ich halte es da eher mit den klugen Bestsellerautoren<br />

Anja Förster & Peter Kreuz „Wir müssen einzigartig sein -<br />

eben alles, außer gewöhnlich! Denn wer sich ständig mit<br />

anderen vergleicht, wird vor allem eines: gleicher.“<br />

In diesem Sinne möchte ich euch nochmals auf unseren<br />

außergewöhnlichen TAM-Lernkongress <strong>2014</strong> hinweisen,<br />

wo Europas Experten mit uns gemeinsam unser 40-jähriges<br />

Jubiläum feiern und Sie endlich auch mal das Expertenteam<br />

von Zukunft-Training zum Anfassen bekommen.<br />

Versprochen.<br />

Herzlichst<br />

Helmut Fuchs


INHALT<br />

Stufe für Stufe zum Verhandlungserfolg<br />

So stehen Sie immer als Sieger auf der Preisverhandlungstreppe<br />

von Lothar Lay<br />

06<br />

Im Interview<br />

mit Lothar Lay<br />

12<br />

Das Leben und Sterben guter Ideen<br />

von Christoph Burkhardt<br />

20<br />

Im Gespräch<br />

mit Prof. Dr. Lothar Seiwert, CSP<br />

4<br />

Zukunft-Training<br />

28


AUSGABE 23 02/14<br />

Spielend zur guten Führungskraft<br />

Neue Wege zu einem praxisnahen Training<br />

von Uwe und Sibylle Schirrmacher<br />

32<br />

Der berühmte rote Faden<br />

Von der Berufung zum Beruf: Die Speaker-Ausbildung der GSA<br />

von Claudia Baur<br />

38<br />

Zukunft-Training berichtet<br />

3. Kölner Rednernacht<br />

von Thomas Lehnen<br />

48<br />

Fotocredits<br />

Die verwendeten Fotos stammen von<br />

fotolia.de, pixeden.de oder aus dem<br />

privaten Archiv unserer Autoren.<br />

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In Zusammenarbeit mit<br />

TAM-Edition Verlag<br />

Trainer-Akademie München<br />

p5 media<br />

Coverfoto<br />

Lothar Lay<br />

Copyright Lothar Lay<br />

5<br />

Zukunft-Training


STUFE FÜR STUFE<br />

ZUM<br />

VERHANDLUNGSERFOLG<br />

SO STEHEN SIE IMMER ALS SIEGER AUF DER<br />

PREISVERHANDLUNGSTREPPE<br />

6<br />

Zukunft-Training


Erfolgreiche Preisverhandlungen entstehen nicht im luftleeren Raum. Damit beide<br />

Seiten, Verkäufer und Kunden, mit einem positiven Gefühl und einem Erfolgserlebnis vom<br />

Verhandlungstisch gehen, braucht es gute Vorbereitung und eine effektive Strategie, um in<br />

jedem Fall als kompetenter und meinungsstarker Verhandlungspartner wahrgenommen<br />

zu werden.<br />

von Lothar Lay<br />

Das Thema Preisverhandlungsstrategien erlebt<br />

gegenwärtig eine neue Brisanz. Quer<br />

durch alle Branchen - unabhängig von der<br />

aktuellen wirtschaftlichen Lage - geht es<br />

immer um einen entscheidenden Faktor:<br />

Den Preis. Nur Vertriebsmannschaften, die exzellent<br />

trainiert sind, werden sich langfristig erfolgreich zu behaupten<br />

wissen. Und zwar genau zu den Preisen, die sie<br />

zu Beginn festgesetzt haben. Preiskompromisse müssen<br />

nicht sein. Ich begleite seit über 10 Jahren zahlreiche<br />

Verkaufsteams erfolgreich auf ihrem Weg und habe die<br />

Erfahrung gemacht, dass Verhandlungserfolge auch unter<br />

schwierigen Ausgangssituationen möglich sind. Vertriebsmannschaften<br />

können langfristig bessere Erfolge<br />

erzielen, wenn sie die von mir konzipierte 5-stufige<br />

“Preisverhandlungstreppe“ erklimmen lernen.<br />

Intensive Vorbereitung als Fundament<br />

Erfolgreiche und versierte Preisverhandler wissen:<br />

7<br />

Zukunft-Training


Die alles entscheidenden Phasen<br />

finden vor dem eigentlichen Preisgespräch<br />

statt. Hier legen wir das<br />

Fundament für unsere Preisverhandlungstreppe.<br />

Je mehr Zeit Sie<br />

in dieses Fundament investieren,<br />

desto stabiler ist es, und je stabiler<br />

das Fundament, desto sicherer ist<br />

auch die Treppe.<br />

Verschaffen Sie sich ein genaues<br />

Bild über das Unternehmen, mit<br />

dem Sie in Verhandlungen treten,<br />

über seine Märkte und seine<br />

Kunden. Recherchieren Sie Ihre<br />

Hauptansprechperson und weitere<br />

mögliche Verhandlungspartner<br />

des Buying-Centers.<br />

Wie ticken diese, welchen<br />

Verhandlungsruf haben sie,<br />

was mögen sie, was sind ihre<br />

Hobbies. Ihr oberstes Ziel<br />

sollte es sein, zu den Entscheidern<br />

gute persönliche<br />

Kontakte aufzubauen und<br />

Ihr Netzwerk in diesem Unternehmen<br />

zu etablieren. So<br />

können Sie das vorhandene<br />

Potenzial und die Entscheidungsprozesse<br />

im Unternehmen kennenlernen,<br />

Optimierungspotenziale<br />

erkennen und aufzeigen und dann<br />

mit dem Kunden für ihn wirklich<br />

nützliche Lösungen erarbeiten.<br />

Nutzen statt Produkte verkaufen<br />

Es geht niemals um das Produkt<br />

allein, sondern immer um den Nutzen.<br />

Viele Verkäufer argumentieren<br />

nach dem Motto “wir haben das<br />

bessere Produkt“ und wundern<br />

sich, dass sie bei der Preisverhandlung<br />

nicht erfolgreich sind oder<br />

den Auftrag nur mit hohen Nachlässen<br />

erhalten. Der Preis ist zwar<br />

wichtig, aber nicht immer kaufentscheidend.<br />

Viel entscheidender ist<br />

es, den Bedarf und die Bedürfnisse<br />

des Kunden genau zu kennen und<br />

ihm das nützlichere Gesamtpaket<br />

aus Produkt und Leistungen anzubieten.<br />

1. Stufe: Innere Einstellung und<br />

Stabilität des Verkäufers<br />

Viele Verkäufer gehen mit der Einstellung<br />

„das einzige, was meinen<br />

Kunden interessiert, ist der Preis“ in<br />

die Verhandlungen. Zusätzlich werden<br />

sie durch die Medien mit „Geiz<br />

ist geil“-Kampagnen bearbeitet<br />

„Entwickeln Sie eine<br />

positive innere<br />

Einstellung zum<br />

Preisgespräch!“<br />

und zählen eventuell selbst zur Gattung<br />

der Schnäppchenjäger. Mit<br />

dieser Einstellung haben sie sogar<br />

Verständnis für die Forderungen ihrer<br />

Kunden und können diese nicht<br />

überzeugen, da sie selbst nicht von<br />

ihren Produkten und dem Angebot<br />

überzeugt sind.<br />

Nur dann, wenn der Verkäufer über<br />

große innere Stabilität verfügt und<br />

an sich, sein Unternehmen und sein<br />

Angebot glaubt, hat er eine Chance,<br />

erfolgreich und gewinnbringend<br />

zu verhandeln. Dieser unbedingte<br />

Glaube ist die Basis jeder erfolgreichen<br />

Preisverhandlung.<br />

Erarbeiten Sie sich diesen Glauben!<br />

Gehen Sie felsenfest überzeugt von<br />

Ihrem GESAMTEN Angebot in Ihre<br />

zukünftigen Verhandlungen. Dieses<br />

Selbstbewusstsein und dieser<br />

Selbstwert, den Sie sich und Ihrem<br />

Angebot hier geben, lässt Sie hohe<br />

Sicherheit ausstrahlen. Und genau<br />

dieser Eindruck macht den großen<br />

Unterschied, auch auf ausgebuffte<br />

Einkaufsabteilungen und Einkäufer.<br />

Ich habe es in der Praxis so oft erlebt,<br />

es wirkt!<br />

2. Stufe: Professionelle Preisnennung<br />

„Was kostet das?“ - Diese<br />

„fatale“ Frage kommt oft<br />

innerhalb von wenigen Sekunden,<br />

bevor der Verkäufer<br />

eine Chance hat, sein Angebot<br />

vorzustellen. Hier ist es<br />

wichtig, dass Sie als Verkäufer<br />

selbstbewusst Ihr gesamtes<br />

Angebot präsentieren. Ziel<br />

muss sein, nicht nur das Produkt<br />

und den Preis vorzustellen,<br />

sondern das Gesamtpaket aller<br />

Leistungen und Vorteile. Es zählt<br />

ganz besonders: Nicht „wir haben<br />

das bessere Produkt“ sondern „wir<br />

sind der bessere Partner!“<br />

Entwickeln Sie eine positive innere<br />

Einstellung zum Preisgespräch!<br />

Nennen Sie Ihren Preis selbstbewusst<br />

und direkt, mit Stolz, solche<br />

hochwertigen Produkte oder<br />

Dienstleistungen zu diesem Preis<br />

anbieten zu können. Bauen Sie<br />

Ihre Argumentation gesprächspartnerorientiert<br />

auf und arbeiten<br />

Sie überzeugend den rationalen<br />

wie auch den emotionalen Nutzen<br />

8<br />

Zukunft-Training


heraus. Ihr Kunde muss am Ende überzeugt<br />

sein, dass nur Sie der ideale, ihn<br />

unterstützende Partner sind. Wenn Sie<br />

das schaffen, dann gleitet der Preis auf<br />

einen Nebenschauplatz ab.<br />

3. Stufe: Angebots-Management<br />

Ein Angebot ist ein schriftliches Verkaufsgespräch.<br />

Es sollte so kurz wie<br />

möglich und so lang wie nötig sein. Machen<br />

Sie niemals voreilige Angebote,<br />

sondern erst nach reiflicher Überlegung.<br />

Prüfen Sie alle Potenziale - was braucht<br />

der Kunde genau, was könnte er noch<br />

brauchen? Prüfen Sie den gesamten<br />

Entscheidungsprozess beim Kunden.<br />

Wer sind die Entscheider? Gibt es ein<br />

Buying-Center? Was sind die endgültigen<br />

Entscheidungskriterien? Überlegen<br />

Sie sich im Vorfeld, welche Alternativen<br />

der Kunde zu Ihnen hat. Arbeiten Sie im<br />

Angebot genau heraus, welche Chance<br />

Ihre Lösung darstellt.<br />

Fassen Sie Ihren Angeboten systematisch<br />

und professionell nach. Hier werden<br />

die meisten Fehler begangen. Ein<br />

Anruf, der mit den Worten „Ich wollte<br />

mal hören, ob mein Angebot bei Ihnen<br />

angekommen ist“ beginnt, endet selten<br />

mit der positiven Zusage des Auftrags.<br />

Starten Sie das Gespräch wie folgt: „Ich<br />

habe ein Angebot für Sie ausgearbeitet.<br />

Für Sie war ja wichtig, dass Sie einen<br />

Partner bekommen, der Ihnen ... „Hier<br />

führen Sie nun die kundenspezifischen<br />

Argumente an, die Sie von Ihrem potentiellen<br />

Kunden bei den Vorgesprächen<br />

gehört und als für ihn wichtig wahrgenommen<br />

haben.<br />

Lothar Lay<br />

Verhandlungsexperte<br />

Lothar Lay ist ‚Der Mann, der<br />

Sie zum Abschluss führt!‘<br />

Der Betriebswirt (VWA) ist<br />

Verkaufstrainer, Vertriebsund<br />

Managementberater<br />

und systemischer Coach. Er<br />

gilt als führender Experte zum<br />

Thema Preisgespräche und Verhandlungsführung.<br />

Seine Expertise<br />

resultiert aus über zwanzig Jahren<br />

Tätigkeit im Verkauf bei nationalen<br />

und internationalen Konzernen im<br />

Bereich hochwertige Konsum- und<br />

Investitionsgüter und Dienstleistungen.<br />

Er verfügt über umfangreiches<br />

Fachwissen im direkten sowie indirekten<br />

Vertrieb und führte ein bekanntes<br />

Telekommunikations-Unternehmen<br />

mit an die Börse. Als ehemaliger Vertriebsleiter<br />

im B2B- und B2C-Bereich<br />

beherrscht er die Verhandlungsprinzipien<br />

auf den höchsten Entscheider-<br />

Ebenen. Seit über zehn Jahren stellt<br />

Lothar Lay seinen Kunden Strategien<br />

zu erfolgreichen Preisverhandlungen,<br />

Neukundengewinnung und Umsatzsteigerung<br />

zur Verfügung. 2013<br />

erhielt er den 5-Sterne-Rednerpreis<br />

„Best Performer Trainer“.<br />

www.lay-training.de<br />

Danach fragen Sie dann sehr direkt<br />

und deutlich: „Entspricht mein Angebot<br />

grundsätzlich Ihren Vorstellungen und<br />

9<br />

Zukunft-Training


Anforderungen?“. Das Wort „grundsätzlich“ ist hier<br />

sehr wichtig. Wenn Ihr Angebot den Vorstellungen des<br />

Kunden entspricht, wird Ihr Einkäufer das hier jetzt sagen.<br />

Wenn es ihnen nicht ganz entspricht, zwingt es<br />

den Einkäufer, darzulegen, was noch fehlt, und Sie haben<br />

die Möglichkeit, nachzubessern.<br />

4. Stufe: Preis-Erklärung<br />

Der gefürchtete Satz „Das ist zu teuer.“ ist gefallen. Hier<br />

stellt Sie sich die Frage: Was veranlasst den Kunden,<br />

den Preis drücken zu wollen? Das kann beispielsweise<br />

der Kostendruck sein, das Budget des Kunden, sein<br />

Wertebewusstsein, Konkurrenzangebote, reiner sportlicher<br />

Ehrgeiz, ein notwendiger Erfolgsnachweis.<br />

„Der Einkäufer muss<br />

nach dem Abschluss<br />

mit dem Gefühl aus<br />

der Verhandlung<br />

gehen, dass er den<br />

bestmöglichen zu<br />

erzielenden Preis<br />

erhalten hat.“<br />

Initiieren Sie eine Preis-Argumentation aus rein psychologischen<br />

Gründen. Der Einkäufer muss nach dem<br />

Abschluss mit dem Gefühl aus der Verhandlung gehen,<br />

dass er den bestmöglichen zu erzielenden Preis erhalten<br />

hat. Damit der Kunde sein eigenes Erfolgserlebnis<br />

bekommt, muss der Verkäufer in der Preisverhandlung<br />

Widerstand leisten und hart kämpfen. Wenn der Verkäufer<br />

auf jede Forderung des Kunden sofort eingeht,<br />

bringt er ihn um diesen wichtigen psychologischen<br />

Effekt. Erst wenn Sie als Verkäufer jammern, dass nun<br />

gar nichts mehr ginge, hat der Einkäufer das Gefühl:<br />

Hier habe ich den bestmöglichen Preis herausgeholt<br />

und wird weitere Verhandlungen einstellen. Ein kleiner<br />

Tipp: Es hindert Sie nichts daran, die Grenze, wo<br />

gar nichts mehr geht, möglichst früh zu erreichen. Das<br />

funktioniert aber nur, wenn Sie von Anfang an keine<br />

zu leichten Zugeständnisse machen.<br />

5. Stufe: Die finale Preis-Verhandlung<br />

Es kommt zum finalen Termin, dem Abschlussgespräch<br />

mit allen Entscheidern. Finden Sie heraus, wer<br />

auf Kundenseite bei dem Gespräch anwesend sein<br />

wird; welche Ansprechpartner, welche Abteilungen<br />

und vor allem in welchen Funktionen. Die Hierarchie<br />

ist hier bedeutsam und zeigt die Wichtigkeit, die die<br />

„Gegenseite“ dem Termin einräumt. Die Frage nach<br />

der Abteilung müssen Sie stellen, um Ihre gesprächspartnerorientierten<br />

Argumentationen optimal vorbe-<br />

10<br />

Zukunft-Training


eiten zu können. Bereiten Sie sich<br />

akribisch auf alle möglichen Fragen<br />

und Einwände vor. Finden Sie jetzt<br />

auch auf jeden Fall heraus, ob bei<br />

diesem Termin eine endgültige<br />

Kaufentscheidung fallen wird. Das<br />

ist strategisch wichtig für Ihre weitere<br />

Vorgehensweise!<br />

„Reißleine“<br />

Verhandlungsabbruch<br />

Stecken Sie im Vorfeld eine präzise<br />

Grenze, bis zu der Sie in Ihrer Verhandlung<br />

zu gehen bereit sind! Sich<br />

darüber glasklar zu sein, ist einer<br />

der wichtigsten Punkte in<br />

jeder Preisverhandlung.<br />

Den Punkt, ab dem Sie sagen:<br />

„Hier breche ich die<br />

Verhandlung ab“, muss<br />

Ihnen präzise vor Augen<br />

stehen, bevor Sie in diese<br />

Stufe der Verhandlung<br />

eintreten. Sonst besteht<br />

die Gefahr, dass Sie sich<br />

von dem unbedingten Wunsch, das<br />

Geschäft abzuschließen, hinreißen<br />

lassen, es unter Verlusten für Ihr Unternehmen<br />

zu akzeptieren.<br />

Die finale Verhandlung<br />

Wenn Sie in der Verhandlungssituation<br />

die Frage „Was ist Ihr letzter<br />

Preis?“ hören, ist dies das Signal,<br />

dass der Kunde jetzt kaufen will.<br />

Aber wenn man Ihnen auf Ihre<br />

vorher gestellte Frage, ob die Kaufentscheidung<br />

an diesem Tag fallen<br />

kann, eine ausweichende Antwort<br />

gegeben hat, dürfen Sie jetzt unter<br />

keinen Umständen Ihren letzten<br />

Preis nennen. Es kann sich hier auch<br />

um ein Ausloten handeln, wie weit<br />

Sie gehen wollen, oder die Preis-<br />

Info wird zu Verhandlungen mit<br />

der Konkurrenz verwendet. Klären<br />

Sie hier sehr direkt, ob nun sofort<br />

eine Entscheidung fällt oder nicht.<br />

Wird Ihnen klar gemacht, dass eine<br />

Entscheidung an diesem Tag nicht<br />

möglich ist, müssen Sie klare Grenzen<br />

setzen.<br />

Hier empfehle ich die Aussage: „Unter<br />

diesen Bedingungen sehe ich<br />

keine Chance auf einen Abschluss.<br />

Deswegen werde ich mich jetzt<br />

verabschieden.“ Nun kann es passieren,<br />

dass man Sie zurückholt und<br />

„Stecken Sie im Vorfeld eine<br />

präzise Grenze, bis zu der Sie in<br />

Ihrer Verhandlung zu<br />

gehen bereit sind!“<br />

die Verhandlungen weitergehen.<br />

Nämlich dann, wenn der Einkäufer<br />

den Auftrag wirklich mit Ihnen abschließen<br />

will. Lässt er Sie ziehen, ist<br />

das für Sie das Zeichen, dass er den<br />

Auftrag sowieso im Moment nicht<br />

mit Ihnen machen will. Eine weitere<br />

Möglichkeit ist hier noch immer ein<br />

Anruf nach einigen Tagen, der Sie<br />

zurück an den Verhandlungstisch<br />

einlädt. Hören Sie nichts mehr von<br />

Ihren Verhandlungspartnern, haben<br />

Sie dennoch gewonnen, da Sie<br />

erfolgreich verhindert haben, einen<br />

für Ihr Unternehmen unrentablen<br />

Auftrag zu generieren. Außerdem<br />

haben Sie Ihren Verhandlungspartnern<br />

Standfestigkeit gezeigt und<br />

sich damit eine ausgezeichnete Verhandlungsreputation<br />

für zukünftige<br />

Gespräche geschaffen.<br />

Im Triumph auf die Spitze der<br />

Treppe<br />

Das zweite, positivere Szenario ist<br />

eine positive Antwort auf die Frage,<br />

ob das Geschäft an diesem Tag abgeschlossen<br />

werden kann. Hier ist<br />

es nun Ihre Aufgabe, verhandlungstechnisch<br />

den für Sie innerhalb Ihrer<br />

vorher festgesetzten Bandbreite<br />

optimalen Preis durchzusetzen.<br />

Je höher Sie in diesem Spektrum<br />

bleiben können, desto höher ist<br />

der Gewinn für Sie und Ihr<br />

Unternehmen. Aber selbst<br />

wenn Sie aufgrund des exzellenten<br />

Verhandlungsgeschicks<br />

Ihres Gegenübers<br />

die unterste Grenze Ihrer<br />

Bandbreite zugestehen<br />

müssen, wissen Sie, dass<br />

der Auftrag für Sie und Ihr<br />

Unternehmen wirtschaftlich<br />

tragbar ist. Hier macht sich Ihre<br />

genaue Vorbereitung und Kalkulation<br />

definitiv bezahlt. Sie können beruhigt<br />

und glücklich über das Verhandlungsergebnis<br />

den Füller zücken<br />

zur Unterschrift des Vertrages.<br />

Sie haben durch die Konsequenz,<br />

mit der Sie die Preisverhandlungstreppe<br />

beschritten haben, Ihre<br />

Zielsetzung erreicht und stehen als<br />

Sieger ganz oben. Gleichzeitig haben<br />

Sie auch dem Einkäufer das Gefühl<br />

gegeben, nicht als Verlierer aus<br />

dieser Verhandlung zu gehen. Dies<br />

stellt die ideale Grundlage für weitere<br />

gemeinsame Abschlüsse dar!<br />

***<br />

von Lothar Lay<br />

11<br />

Zukunft-Training


Im Interview<br />

mit<br />

Lothar Lay<br />

„Der Mann der Sie zum Abschluss führt“.<br />

Herr Lay, Sie sind Verhandlungsexperte<br />

und<br />

besonders spezialisiert<br />

auf den Prozess des<br />

Preisverhandelns. Erzählen<br />

Sie uns ein wenig<br />

aus Ihrem täglichen<br />

Business-Alltag. Was macht ein Verhandlungsexperte<br />

genau?<br />

Das ist sehr vielfältig. Ich begleite meine<br />

Kunden auf ihrem gesamten Weg zum erfolgreichen<br />

Abschluss. Das beginnt mit der<br />

Analyse der aktuellen Ausgangssituation<br />

des Kunden, setzt sich fort über das Begleiten<br />

der Vertriebsmitarbeiter nach draußen<br />

„an die Front“ um zu sehen, wie sie arbeiten,<br />

um eventuelle Schwachstellen zu identifizieren<br />

und entsprechend in die aktuellen<br />

Prozesse einzugreifen. Ich erkenne durch<br />

diese Begleitung zu den Kunden, was sie<br />

erwarten, was sie für eine spezifische Problemstellung<br />

haben und was eventuell falsch<br />

läuft. Auf der Basis dieser Analyse in der Praxis<br />

meiner Kunden und der gewonnenen<br />

Erkenntnisse erstellen wir ein Konzept für<br />

die Zukunft. Die Verkäufer werden dann von<br />

mir im Einzelcoaching und/oder in einem<br />

gemeinsamen Workshop genau daraufhin<br />

trainiert, diese Situation bestmöglich zu<br />

optimieren. Bis zum erfolgreichen und gewinnbringenden<br />

Verkaufsabschluss.<br />

Sie sind der „Mann, der zum Abschluss<br />

führt“. Was prädestiniert Sie für diese<br />

Rolle?<br />

Vor allem meine eigene intensive Vertriebserfahrung:<br />

Ich war über 20 Jahre erst als Verkäufer<br />

und später dann als Führungskraft<br />

in den Bereichen B2B und B2C tätig. Und<br />

das in sehr harten Branchen. Ich durfte ein<br />

bekanntes Telekommunikations-Unternehmen<br />

erfolgreich mit an die Börse führen.<br />

Heute bin ich permanent selber im Training<br />

draußen an der Front, kenne dadurch viele<br />

verschiedene Branchen, und erfahre, wie<br />

dort verkauft wird, aber eben aus der neu<br />

tralen Sicht des Beraters. Dadurch sammle<br />

ich Best Practice-Beispiele aus allen Branchen,<br />

die meinen Kunden und ihrem Verhandlungserfolg<br />

zu Gute kommen. Was<br />

mir in wirklich schwierigen Verhandlungssituationen<br />

sehr hilft, ist meine Durchsetzungskraft,<br />

gepaart mit großer Ruhe und<br />

Gelassenheit, in jeder Verhandlungssituation.<br />

Ich verliere nie das Ziel aus den Augen<br />

und gebe nicht auf - bis zum gewünschten<br />

Ergebnis.


Sie haben das Modell der fünfstufigen Preisverhandlungstreppe<br />

entwickelt. Was hat Sie<br />

dazu bewogen und warum gerade 5 Stufen?<br />

Ich habe in der Praxis immer wieder gesehen, dass<br />

Verkäufer vollkommen unvorbereitet in wichtige<br />

Verhandlungen gehen und dort dann willkürlich<br />

und unkoordiniert agieren. Diesen wollte ich einen<br />

effizienten Leitfaden an die Hand geben, der<br />

Schritt für Schritt anzeigt, wie sie zum Ziel kommen.<br />

Wer jede Stufe meiner Preistreppe genau<br />

und diszipliniert abarbeitet, kann nur siegen.<br />

Wer meint, er könne bereits alles und hätte die<br />

Fähigkeit, eine Stufe zu überspringen, ist schon<br />

gestolpert und fällt zurück. Die Treppe habe ich<br />

deswegen als Symbol gewählt, weil wir ohne sie<br />

einen riesigen Anlauf nehmen, ja sogar springen<br />

müssen und dann leichter fallen. Haben wir hingegen<br />

eine Treppe zur Verfügung, können wir in<br />

5 Stufen fast nach oben schweben, wenn wir auf<br />

jeder Stufe unsere Hausaufgaben erledigen.<br />

Warum ist es für den Verhandlungserfolg so<br />

wichtig, auf dieser Preistreppe keinen Schritt<br />

auszulassen?<br />

Gibt es keine Vorgaben im Sinne der Treppe und<br />

ihrer 5 Schritte, wird jede Verhandlung willkürlich<br />

und unkoordiniert. Manche Verkäufer beginnen<br />

dann mit Aufgaben, die eigentlich erst kurz vor<br />

dem Verhandlungsziel zu erledigen sind, überspringen<br />

wichtige Aufgaben und straucheln. Wer<br />

sich strikt nach den Vorgaben der Treppe hält, absolviert<br />

eine Aktivität nach der anderen, hakt die<br />

erledigten Aufgaben ab, vergisst nichts und ist<br />

immer im Plan. Klar, auch mit der Treppe sind Verhandlungen<br />

extrem anstrengend, aber sie werden<br />

strukturierter und dadurch erfolgreicher.<br />

Wieso gehen auch versierte Verkäufer, die ihren<br />

Verkaufsjob schon lange Jahre machen,<br />

immer wieder mit gemischten Gefühlen in<br />

neue Verhandlungssituationen?<br />

Da gibt es viele sehr verständliche Gründe. Einer<br />

von ihnen ist die Furcht davor, einen Auftrag<br />

zu verlieren, oder die innere Einstellung stimmt<br />

nicht. Manche Verkäufer sind von ihrem Produkt<br />

und ihren Leistungen oder von sich selbst nicht<br />

überzeugt und daher entsprechend unsicher. Viele<br />

stehen unter enormem Druck, einen Auftrag<br />

unbedingt abzuschließen und brauchen das Erfolgserlebnis<br />

für ihre verkäuferische Bilanz. Abgesehen<br />

davon sind die Praktiken mancher Einkäufer<br />

so perfide, dass Verkäufer wirklich nur noch<br />

mit großen Bedenken in eine Verhandlung gehen<br />

können. Umso wichtiger ist die akribische Vorbereitung,<br />

mental, inhaltlich und technisch.<br />

Wann genau beginnt eine Preisverhandlung?<br />

Klares Ziel eines jeden Verkäufers ist es, Entscheidungen<br />

zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Damit<br />

dieser Prozess funktioniert, ist bereits der<br />

erste Kontakt mehr als entscheidend. Jeder Kunde<br />

macht sich sein Bild von einem Verkäufer. Die<br />

erste Kontaktaufnahme ist somit das erste Mosaiksteinchen,<br />

das in das Gesamtbild einfließt, das<br />

der Einkäufer erhält. Mit Kontakt meine ich hier<br />

durchaus den ersten Telefon- oder E-Mail-Kontakt,<br />

nicht erst das persönliche Treffen. Da entscheidet<br />

der Einkäufer bereits instinktiv, ob ihm dieser<br />

Verkäufer sympathisch ist, ob er es schafft, ihn als<br />

Mensch zu begeistern und ob er eine emotionale<br />

Ebene und einen persönlichen Zugang herstellen<br />

kann. Vertrauen aufbauen ist hier das Motto der<br />

Stunde. Gute Verkäufer können das!<br />

Sind Ihre Strategien und Anregungen für alle<br />

Verhandlungssituationen anwendbar? Etwa<br />

für Selbständige, die Ihre Preise auf dem Markt<br />

„durchsetzen“ müssen genauso wie für jährli-


che Preisverhandlungen in der Industrie, wo<br />

Verkäufer mit versierten Einkaufsabteilungen<br />

zu tun haben?<br />

Ja, das ist vom Grundprinzip her durchaus auf alle<br />

Situationen übertragbar. Ganz wichtig ist in allen<br />

Verhandlungen, sich ein klares Limit und Ziel zu<br />

setzen. Bis hierhin und nicht weiter kann und will<br />

ich gehen. Bis zu diesem Preis verkaufe ich. Alles<br />

was darüber ist, bedeutet Ausstieg. Bei einem<br />

Hauskauf oder Hausverkauf sollte also von der Familie<br />

im Vorfeld festgelegt werden, wir gehen bis<br />

zu diesem Rahmen und nicht weiter. Darauf richten<br />

sich dann die Verhandlungen aus. Alle anderen<br />

Schritte wie die Vorbereitung, Infos über den<br />

Verhandlungspartner, seine Situation, wer mitverhandeln<br />

wird, etc. laufen nicht anders als in der Industrie<br />

oder bei Selbständigen. Natürlich sind die<br />

Gegebenheiten in großen Unternehmen viel komplexer<br />

und erfordern intensivere Vorbereitung, da<br />

meist mit der geballten Kraft von Buying-Centern<br />

zu rechnen ist und mit verschiedenen Gesprächspartnern,<br />

auf die es sich einzustellen gilt. Aber die<br />

5 Schritte sind immer die gleichen.<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die häufigsten Fehler<br />

beim Verhandeln von Preisen?<br />

Das sind ganz eindeutig diese drei: Mangelnde<br />

Vorbereitung, die falsche innere Einstellung und<br />

ein zu frühes Einbrechen bzw. Nachgeben aus<br />

psychischen Gründen. Alle drei können mit entsprechender<br />

Vorarbeit leicht vermieden werden.<br />

Wie wichtig ist für die Verhandlungsteilnehmer<br />

die mentale Vorbereitung auf die anstehende<br />

Verhandlung?<br />

Äußerst wichtig! Jede Verhandlung wird vorher<br />

im Kopf entschieden. Gute Verkäufer brauchen<br />

eine hohe psychische Stabilität und die Gabe der<br />

Visualisierung ihres Erfolges im Vorfeld. Wer hier<br />

die besseren Nerven hat, geht als Gewinner vom<br />

Verhandlungsschauplatz. All das kann trainiert<br />

werden.<br />

Wie schätzen Sie generell das Verhandlungsjahr<br />

<strong>2014</strong> ein?<br />

Das wird extrem spannend, denn die Luft wird<br />

rauer. Alles vorher Gesagte über die intensive Vorbereitung<br />

von Preisverhandlungen wird für <strong>2014</strong><br />

noch wichtiger als bisher. Einkäufer und Buying-<br />

Center erwarten immer höhere Nachlässe. Jeder<br />

Verkäufer tut gut daran, sich auf massiven Wettbewerb<br />

und härtere Verhandlungen vorzubereiten.<br />

Denn die Macht der Einkäufer steigt zunehmend.<br />

Hier ist es für Verkäufer wichtig, ganz bei sich zu<br />

bleiben, an sich selbst und das Gesamtpaket der<br />

Leistung zu glauben. Ich stelle immer wieder fest,<br />

dass Verkäufer, die bereit sind, langfristig partnerschaftlich<br />

zusammenzuarbeiten und dies den Einkäufern<br />

auch zeigen, besonders erfolgreich sind.<br />

Denn gerade in schwierigen Zeiten braucht man<br />

Partner, die in der Zusammenarbeit erprobt sind,<br />

und deren Stärken und Schwächen man schon<br />

kennt. Der Wechsel eines Zulieferers ist immer<br />

ein Risiko, betreffend Qualität und Lieferzeiten.<br />

Deswegen macht es Sinn, langfristig auf Partnerschaften<br />

und Vertrauen zu setzen. Wer all dies<br />

beherzigt, wird auch <strong>2014</strong> erfolgreich aus seinen<br />

Verhandlungen hervorgehen können.<br />

***<br />

Herzlichen Dank für das Interview,<br />

Herr Lay.


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18<br />

Zukunft-Training


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19<br />

Zukunft-Training


LEBEN<br />

DAS<br />

UND<br />

STERBEN<br />

GUTER IDEEN<br />

20<br />

Zukunft-Training


Gute Ideen beantworten große Fragen unserer Zeit, sie sind die Basis für Innovation und<br />

Fortschritt. Und doch sterben viele gute Ideen, während weniger gute überleben. Der<br />

Grund dafür liegt in unserer Psychologie.<br />

von Christoph Burkhardt<br />

Wir schreiben das Jahr 1911. Thomas<br />

Edisons Glühbirnen brennen seit gut<br />

30 Jahren; der berühmte Tüftler arbeitet<br />

an einer neuen Idee. Edison will<br />

ein Buch entwickeln, das 40.000 Seiten<br />

halten kann und dabei nicht dicker ist als ein normales<br />

Buch. Aus sehr leichtem Metall soll es sein, mit Seiten<br />

aus dünn gepresstem Nickel. Rund 200 Bücher könnte<br />

so jeder mit sich herumtragen, dank des geringen Preises<br />

eine kleine Bibliothek für jedermann. Edisons Idee<br />

finden wir heute, etwa 100 Jahre später, in abgewandelter<br />

Form im Kindle oder anderen eBook-Readern;<br />

im Jahre 1911 glaubte aber niemand an das Buch aus<br />

Metall und seinen Nutzen. Edisons Idee stirbt, weil ihm<br />

die Unterstützung und der Einfluss Anderer fehlen, die<br />

seine Idee vorantreiben.<br />

Ideen brauchen Unterstützung. Wir entwickeln sie<br />

auf den Schultern von Giganten und brauchen für ihr<br />

Überleben die Unterstützung von Kollegen, Klienten,<br />

21<br />

Zukunft-Training


Sponsoren und Nutzern. Ideen sind<br />

damit auch einer Reihe psychologischer<br />

Einflüsse ausgesetzt. Menschen<br />

brauchen andere Menschen,<br />

wir sind soziale Tiere und auf Andere<br />

angewiesen, und das mehr als<br />

auf unsere eigenen Ideen. Und das<br />

hat Konsequenzen.<br />

Für unser eigenes soziales Überleben<br />

im Beruf wie auch im Privatleben<br />

sind Kooperationen ausschlaggebend.<br />

Manche nennen sie auch<br />

Vitamin B oder Netzwerke. Während<br />

die Menschen der Frühzeit<br />

evolutionär tatsächlich auf Kooperationen<br />

für ihr Überleben angewiesen<br />

waren, geht es heute meist<br />

um unser soziales Überleben, also<br />

Einfluss, Macht und Status. Ohne<br />

Frage helfen Kooperationen bei<br />

Erfolg in Karriere und Privatleben.<br />

Ob wir wollen oder nicht, selbst die<br />

Anzahl an Facebook-Freunden oder<br />

Twitter-Followern ist für uns schon<br />

ein subtiler Indikator, wer als Kooperationspartner<br />

in Frage kommt<br />

und wer nicht. Aber was macht<br />

heute einen guten Kooperationspartner<br />

aus? Im Wesentlichen hat er<br />

drei Eigenschaften:<br />

1. Wissen: Ein guter Kooperationspartner<br />

kann mein Wissen bestätigen.<br />

Er weiß darüber hinaus Dinge,<br />

die ich nicht weiß. Jemand mit<br />

IT-Kenntnissen, der mir im Notfall<br />

sofort das System rettet, kann sehr<br />

wichtig werden.<br />

2. Einfluss: Ein guter Kooperationspartner<br />

hat selbst gute Kooperationspartner.<br />

Die Chefsekretärin<br />

kann ein entscheidender Kooperationspartner<br />

sein, wenn es darum<br />

geht, sich ganz oben Gehör zu verschaffen.<br />

3. Motiv: Ein guter Kooperationspartner<br />

kann und will zudem kooperieren.<br />

Es lohnt sich für beide<br />

Partner, in die Kooperation zu investieren.<br />

Einen guten Draht zur IT<br />

oder zur Chefsekretärin kann man<br />

auf ganz unterschiedliche Weise<br />

aufbauen. Aber nur, wenn beide<br />

wollen, wird sich die Kooperation<br />

auch lohnen.<br />

Auf der Suche nach geeigneten<br />

Kooperationspartnern testen wir<br />

Andere. Gleichzeitig werden wir<br />

von anderen getestet. Vom Small<br />

Talk bis zur wissenschaftlichen<br />

Diskussion durchlaufen wir ununterbrochen<br />

den Kooperationstest.<br />

Wir bauen Zusammenarbeit auf,<br />

weil sie unser soziales Überleben<br />

sichert. Dabei bleiben Ideen jedoch<br />

häufig auf der Strecke.<br />

Der Praxisfall<br />

Es ist Donnerstagmorgen, Sie arbeiten<br />

in der Redaktion eines großen<br />

Lifestyle-Magazins. Das wöchentliche<br />

Redaktionsmeeting steht an,<br />

die Dezemberausgabe wird diskutiert.<br />

Am Konferenztisch rechts<br />

neben Ihnen sitzt Tim, ein junger,<br />

etwas naiver Kollege. Die Chefredakteurin<br />

fragt nach Ideen. Tim<br />

ergreift sofort das Wort und macht<br />

einen Vorschlag, der irgendetwas<br />

mit Bienen und Imkern zu tun<br />

hat. Von Ihrer linken Seite kommt<br />

Maike, die seit Jahren das Moderessort<br />

des Magazins leitet, mit einem<br />

Kommentar: „Ich verstehe halt<br />

nicht, warum unsere Leser sowas<br />

interessieren sollte.“ Max aus dem<br />

Sportressort sagt ganz ruhig: „Also,<br />

was mir an der Idee nicht gefällt,<br />

ist, dass sie so wenig Botschaft für<br />

unsere Leser hat. Die werden ja jetzt<br />

nicht alle Imker, nur weil wir sowas<br />

schreiben.“ Während Sie Ihren Blick<br />

zurück zur Chefredakteurin wandern<br />

lassen, bemerken Sie, dass Sie<br />

leicht nicken und denken: „Max hat<br />

irgendwie Recht.“<br />

Was genau ist hier passiert? Durch<br />

die evolutionäre Brille betrachtet,<br />

wurde gerade Tim‘s Idee getötet.<br />

Tim hat eine Idee eingebracht, weil<br />

er sie gut findet. Gleichzeitig hofft<br />

er darauf, dass die Anderen seine<br />

Idee und ihn selbst auch toll finden.<br />

Tim sucht nach Kooperationspartnern.<br />

Maike versetzt der Idee einen<br />

ordentlichen Schlag, mit dem sie<br />

ihren Status verteidigt. Sie will zeigen,<br />

wie gut sie ist und testet Tim<br />

vor allen Anderen. Max setzt einen<br />

drauf. Treffer versenkt. Die Idee liegt<br />

im Sterben. Sie nicken, die Idee war<br />

nicht gut genug. Na und? Es ist<br />

nicht nur diese eine Idee, die stirbt<br />

- andere Ideen werden jetzt nicht<br />

einmal mehr geboren. Bei allen Beteiligten<br />

im Raum sinkt die Risikobereitschaft,<br />

Ideen zu präsentieren<br />

oder Vorschläge zu machen, denn<br />

die werden wahrscheinlich auch<br />

zerlegt. Die Chefredakteurin steht<br />

wie vorher ohne Ideen da, aber die<br />

Wahrscheinlichkeit für neue Ideen<br />

ist aufgrund des Kooperationsgerangels<br />

niedriger als zu Beginn.<br />

Stellen Sie sich vor, Max, Tim und<br />

Maike sind alle 6 Jahre alt und<br />

versuchen, den besten Papierflieger<br />

der Welt zu bauen. Anstatt<br />

aber loszulegen, diskutieren sie<br />

22<br />

Zukunft-Training


die Eigenschaften des Fliegers: Größe,<br />

Flügelspannweite, Dicke des Papiers,<br />

Wurftechnik. Mit einem klaren Ergebnis:<br />

Kein Papierflieger ist gut genug. Einen<br />

Papierflieger haben die drei nun nicht<br />

- aber jetzt wissen Max, Tim und Maike<br />

alles über ihre Kooperationspartner, was<br />

sie wissen müssen: Wer weiß was, wer<br />

mag wen und wer will mit wem kooperieren?<br />

Ist das zielführend? Wahrscheinlich<br />

nicht, wenn es um den Flieger geht.<br />

Und doch erleben wir genau das tagtäglich<br />

in Meetings weltweit. Ideen werden<br />

so lange diskutiert, bis keine mehr da<br />

sind. Wir reden sie tot, anstatt sie auszuprobieren,<br />

wir nehmen sie auseinander,<br />

statt neue zu erschaffen. Da wir immer<br />

auf Andere angewiesen sind, ist unsere<br />

Reputation einfach wichtiger. Jede<br />

unserer eigenen Ideen steht deswegen<br />

irgendwann vor der Entscheidung: Wir<br />

teilen unsere Idee oder wir behalten sie<br />

für uns.<br />

Was, wenn mich Andere als Kooperationspartner<br />

abwerten, weil sie meine<br />

Idee nicht mögen? Das Teilen von Ideen<br />

stellt immer ein Risiko für unsere<br />

Reputation dar. Wir können schließlich<br />

schlecht vorhersehen, ob unsere eigenen<br />

Ideen gute Ideen sind oder nicht.<br />

Das entscheiden immer Andere. Alles,<br />

was wir tun können, ist abzuwägen<br />

zwischen dem größtmöglichen Gewinn<br />

an Reputation (alle lieben unsere Idee)<br />

und dem potenziellen Verlust (alle halten<br />

sie für bescheuert). Der Psychologe<br />

und Nobelpreisträger Daniel Kahneman<br />

zeigt in seinen Studien, dass Verluste<br />

für Menschen mehr Gewicht haben als<br />

Gewinne und sich das besonders in Risikosituationen<br />

zeigt. Kurz gesagt ist es<br />

nicht so gut, 100 Euro zu gewinnen, wie<br />

es schlimm ist, 100 Euro zu verlieren. Der<br />

Verlust wiegt etwa zweimal soviel wie<br />

Christoph Burkhardt<br />

Innovation-Manager<br />

Christoph Burkhardt entwickelt<br />

einzigartige Workshops<br />

und Impulsvorträge<br />

für Organisationen, die ihr<br />

kreatives Potenzial voll ausschöpfen<br />

wollen. Als Kognitionspsychologe<br />

untersucht<br />

er die Psychologie von Innovation.<br />

Seit seinem Masterabschluss<br />

an der London School of Economics<br />

(LSE) hält Christoph Vorträge zur Evolution<br />

von Ideen in ganz Europa. Humorvoll<br />

und wissenschaftlich fundiert<br />

bringt Christoph die wichtigsten Erkenntnisse<br />

der Innovationsforschung<br />

in Unternehmen, die nach kreativen<br />

Lösungen suchen. Christoph gibt Impulse<br />

Probleme anders anzugehen,<br />

Ideen effektiver zu managen, bessere<br />

Entscheidungen zu treffen und Andere<br />

zu überzeugen. Zu seinen Klienten<br />

zählen neben internationalen Organisationen<br />

und Unternehmen auch<br />

zahlreiche Spitzenuniversitäten.<br />

www.christoph-burkhardt.com<br />

23<br />

Zukunft-Training


„Unsere<br />

Evolution<br />

hat uns mit<br />

einer Art zu<br />

denken ausgestattet,<br />

die dafür<br />

sorgt, dass<br />

wir lieber<br />

die Ideen<br />

Anderer<br />

auseinandernehmen<br />

als unsere<br />

eigenen Vorschläge<br />

einzubringen“<br />

der Gewinn. Auch wenn meine Idee also<br />

wirklich gut ist, entscheide ich mich oft<br />

gegen das Teilen und für die Sicherung<br />

meines Rufes. Der potenzielle Gewinn<br />

durch eine Idee kann nicht aufwiegen,<br />

was der potenzielle Verlust an Reputation<br />

bedeutet. Wir haben also so etwas<br />

wie eine eingebaute Angst vor Risiko, die<br />

Angst unsere Kooperationspartner für<br />

unsere Ideen aufs Spiel zu setzen. Mit der<br />

Konsequenz, dass wir unsere Ideen lieber<br />

nicht teilen, auch wenn sie gut sind.<br />

Wie kommt es dann aber dazu dass Menschen<br />

den Mut aufbringen, ihre Idee in<br />

bestimmten Situationen doch zu teilen?<br />

Wir gehen das Risiko ein, unsere Ideen<br />

zu teilen, wenn es nicht viel zu verlieren,<br />

aber etwas zu gewinnen gibt und wenn<br />

wir uns vorstellen können, damit Erfolg<br />

zu haben. Stellen Sie sich vor, ich biete<br />

Ihnen ein Los an. In der Lotterie sind insgesamt<br />

100 Lose, ein Los gewinnt 1.000<br />

Euro, der Rest sind Nieten. Es gibt nur<br />

noch ein letztes Los und ich biete es Ihnen<br />

für 5 Euro an. Möchten Sie es kaufen?<br />

Die meisten Menschen entscheiden sich,<br />

das Los zu kaufen. Eine zusätzliche Information<br />

gebe ich Ihnen noch: Max hat<br />

alle anderen 99 Lose gekauft. Möchten<br />

Sie das letzte Los immer noch? Was sagt<br />

Ihre Intuition? Die der meisten Menschen<br />

sagt jetzt: eher doch nicht. Wie ändert<br />

die Information über Max die Situation?<br />

Kognitionspsychologen wie Kahneman<br />

erklären dieses Phänomen mit der Verfügbarkeit<br />

des Gewinnens. Auch wenn<br />

sich an der Gewinnwahrscheinlichkeit<br />

durch Max überhaupt nichts ändert, können<br />

wir uns jetzt leicht vorstellen, dass<br />

Max gewinnt, denn er hat ja fast alle Lose<br />

gekauft. Das macht die Lotterie denkbar<br />

unattraktiv, und so ist das auch bei unseren<br />

Ideen. Ob wir unsere Idee teilen oder<br />

nicht, hängt maßgeblich davon ab, wie<br />

leicht wir uns vorstellen können, dass wir<br />

mit unserer Idee Erfolg haben oder ob sie<br />

uns schaden wird. Die Frage ist, ob wir<br />

durch unsere Idee Kooperationspartner<br />

gewinnen können oder sie möglicherweise<br />

verlieren. Wenn Vorgesetzte die<br />

Ideen von Mitarbeitern auseinandernehmen<br />

und abwerten, steigt die Verfügbarkeit<br />

des Verlierens. Damit steigt jedoch<br />

auch das Risiko dramatisch an, neue Ideen<br />

nicht zu teilen und viele gute Ideen erreichen<br />

nicht einmal die Oberfläche des<br />

Gespräches. Sie sterben, bevor sie geboren<br />

werden.<br />

Oft fehlt es uns an Mut, eigene Ideen mit<br />

Anderen zu teilen, sie anzugehen oder<br />

umzusetzen. Unsere Evolution hat uns<br />

mit einer Art zu denken ausgestattet,<br />

die dafür sorgt, dass wir lieber die Ideen<br />

Anderer auseinandernehmen als unsere<br />

eigenen Vorschläge einzubringen. Auch<br />

wenn wir das irgendwann als funktionales<br />

Verhalten gelernt haben, ist es höchste<br />

Zeit, dies wieder zu verlernen. Wir alle<br />

haben die Chance und die Verantwortung<br />

unsere Ideen zu teilen und die Ideen<br />

Anderer mit Respekt zu behandeln. Ob in<br />

Organisationen oder in unserem Alltag,<br />

Ideen werden immer sterben, wie schon<br />

Thomas Edisons Idee vom Metallbuch.<br />

Das können wir kaum verhindern, aber<br />

wir haben die Wahl, ob wir auch gute Ideen<br />

sterben lassen, um Kooperationen zu<br />

halten oder das Risiko für unsere Reputation<br />

eingehen und damit guten Ideen<br />

das Überleben ermöglichen. Ganz besonders,<br />

wenn es um unsere eigenen Ideen<br />

geht. Ich glaube, wir sollten anfangen unsere<br />

eigenen und die Ideen von Anderen<br />

als das zu begreifen, was sie eigentlich<br />

sind: Die Bausteine für Innovation und<br />

Fortschritt.<br />

***<br />

von Christoph Burkhardt<br />

24<br />

Zukunft-Training


Dr.<br />

Ulrich Ott<br />

Pater<br />

Anselm Grün<br />

Prof. Dr. Lothar Seiwert<br />

Walter Kohl<br />

Zielgruppe: Der Kongress wendet sich an Vorstände, Geschäftsführer,<br />

Personalleiter, Personalentwickler, leitende<br />

Werks- und Betriebsärzte, Führungskräfte sowie Gesundheitsförderer.<br />

Programm: 4 Hauptvorträge im Plenum, 24 Parallelvorträge<br />

in 5 Zeitfenstern, Unternehmens-Auszeichnungen mit<br />

dem Soul@Work-Award, Speakers Lounge, kongressbegleitende<br />

Ausstellung.<br />

Referenten: Pater Anselm Grün, Dr. Ulrich Ott, Walter<br />

Kohl, Prof. Dr. Lothar Seiwert, Benjamin Schulz, Dipl.<br />

Psych. Susanne Alff-Petersen, Katharina Maehrlein,<br />

Dipl. Psych. Roland Kopp-Wichmann, Dr. Peter Szabó<br />

(Schweiz) und einige mehr<br />

Katharina Maehrlein<br />

(Gründerin der Initiative)<br />

25<br />

Zukunft-Training<br />

DAS WEITERBILDUNGSMAGAZIN


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[...] Durch die besondere Art der Itemformulierung und die Messmethodik erfasst<br />

die MPA Motivationspotenziale wesentlich exakter als viele andere<br />

Fragebogenverfahren [...]<br />

[...] signifikant höhere Messgenauigkeit und weniger Antwort-Verzerrungen [...]<br />

Dr. Susanne Steiner, Lehrstuhl für Psychologie, TU München<br />

Forschungsgebiet : Motivation, Volition & Selbstregulation


28<br />

Zukunft-Training


IM GESPRÄCH MIT<br />

PROF. DR. LOTHAR SEIWERT<br />

Sehr geehrter Herr Seiwert, Sie sind Europas Zeitmanagementexperte Nr. 1,<br />

Bestseller-Autor und Hochschulprofessor. Was hat Sie dazu inspiriert, in Ihrem<br />

neuen Buch Weisheiten des Philosophen Konfuzius mit modernen Erkenntnissen des<br />

Zeitmanagements zu verbinden?<br />

Nur wer Ruhe und Zeit hat<br />

und im Gleichgewicht aller<br />

Kräfte lebt, kann auch<br />

das Glück finden. Dies<br />

gehört zu den wichtigsten<br />

Weisheiten der konfuzianischen<br />

Philosophie. Und genau hier setze<br />

ich an. In meinem neuen Buch „Lass los und du<br />

bist Meister deiner Zeit“ verbinde ich altes Fernöstliches<br />

mit modernem Wissen und beschreibe<br />

Schritt für Schritt, wie man sich von äußeren Zwängen<br />

befreien und endlich selbstbestimmt, stressfrei<br />

und entspannt leben kann.<br />

Wie genau funktioniert dieses Selbst-Coaching-Programm, das<br />

verspricht, in fünf Schritten besser mit Stress, Druck und der zunehmenden<br />

Komplexität unseres privaten und beruflichen Alltags<br />

umgehen zu lernen?<br />

Ein Test zu Beginn zeigt auf, wie es um die eigene Life-Balance steht<br />

und wo die persönlichen Stressfallen liegen. Ein Selbstcoaching-Programm<br />

und leicht umsetzbare Übungen unterstützen dabei, allmählich<br />

ein neues Bewusstsein für Lebensqualität zu entwickeln – weit<br />

entfernt vom Anspruch, immer mehr Dinge in immer kürzerer Zeit<br />

erledigen zu müssen. Die Basis dafür bilden fünf zentralen „Lektionen“,<br />

in denen es um Fokussieren, Reduzieren, Entschleunigen, Balancieren<br />

und Selbstbestimmen geht.


In einer begleitenden Fabel erklären<br />

der kleine Glücksdrache Youkong<br />

und sein Meister Konfuzius<br />

auf unterhaltsame Weise die vergessene<br />

asiatische Weisheit über<br />

den bewussten und sorgsamen<br />

Umgang mit Zeit. Denn was schon<br />

der chinesische Gelehrte vor 2.500<br />

Jahren wusste, ist in unserer hektischen<br />

Gegenwart aktueller denn<br />

je. Und die Botschaft wird klar:<br />

Mehr Zeitsouveränität spiegelt sich<br />

in körperlichem und seelischem<br />

Wohlbefinden wider.<br />

Sie sehen sich als Initiator eines<br />

neuen Zeitbewusstseins, als<br />

Herausforderer, sich auf das für<br />

sich selbst Wesentliche zu fokussieren.<br />

Wo liegen Ihrer Meinung<br />

nach die entscheidenden Stellschrauben<br />

im Privaten und Beruflichen,<br />

um mit besserem Zeitmanagement<br />

ein sorgenfreieres<br />

Leben führen zu können?<br />

Die Stellschrauben liegen in der<br />

persönlichen Einstellung: Welche<br />

Glaubenssätze motivieren oder<br />

behindern mich in meiner Zeiteinteilung<br />

– und in der nötigen Konsequenz<br />

und Selbstdisziplin?<br />

Woraus schöpfen Sie selbst jeden<br />

Tag wieder neue Kraft? Gibt es<br />

für Sie als Autor von Millionen-<br />

Bestsellern und erfolgreichem<br />

Keynote-Speaker noch so etwas<br />

wie Zukunftssorgen?<br />

Neue Kraft schöpfe ich aus der<br />

Motivation, viele Menschen durch<br />

meine Bücher und Vorträge zu inspirieren,<br />

ihre eigenen Lebensunternehmer<br />

zu werden. Besonders<br />

in den letzten Jahren ist in mir die<br />

Erkenntnis gereift: Wir müssen einen<br />

Blick auf unser Denken und<br />

Handeln richten, eigene Prioritäten<br />

setzen und unser Leben in die Hand<br />

nehmen. Daher möchte ich den Lesern<br />

folgende drei Dinge ans Herz<br />

legen:<br />

1. Konzentrieren Sie sich auf das<br />

für Sie Wesentliche,<br />

2. Geben Sie Ihrem Tun einen Sinn<br />

und<br />

3. Beginnen Sie heute mit einem<br />

neuen Zeitbewusstsein<br />

Und: Zukunftssorgen habe ich eigentlich<br />

keine, außer, dass „meine“<br />

Fortuna (Düsseldorf) den Wiederaufstieg<br />

in die Bundesliga nicht<br />

schafft...<br />

Sie haben laut Ihrer Homepage<br />

fünf Keynotes im Repertoire und<br />

halten zudem Seminare zu den<br />

Themen ‚Optimales Zeitmanagement‘<br />

und ‚Life-Leadership®‘.<br />

Welche Themen und Tätigkeiten<br />

liegen der Persönlichkeit Seiwert<br />

am besten?<br />

„Life-Leadership®“, weil es hier<br />

insbesondere um die persönliche<br />

Lebensvision und die Umsetzung<br />

meines Konzeptes der sieben<br />

Lebenshüte in den beruflichen und<br />

persönlichen Alltag geht.<br />

30<br />

Zukunft-Training


Prof. Dr. Lothar Seiwert, CSP<br />

und CSPGlobal, ist der<br />

einflussreichste Denker und<br />

Redner Europas zu Fragen der<br />

Zeitautonomie.<br />

www.Lothar-Seiwert.de<br />

Letztes Jahr haben Sie Ihre Agentur<br />

gewechselt und mit Ben<br />

Schulz und dem Team von der<br />

Agentur Werdewelt nochmals<br />

neue und erfahrene Marketing-<br />

Experten engagiert. Wie kam es<br />

zu diesem Schritt?<br />

Jedes Unternehmen oder jede Einzelperson<br />

sollte sich in Abständen<br />

noch mal durchdenken und hinterfragen,<br />

ob man noch auf dem für<br />

sich richtigen und stimmigen Weg<br />

unterwegs ist und ob die eigene<br />

Außendarstellung wirklich wiederspiegelt,<br />

wer man ist und was man<br />

tut.<br />

In meinem Fall bin ich zwar seit über<br />

30 Jahren als führender Experte für<br />

Zeit- und Lebensmanagement unterwegs<br />

und als Autor schon sehr<br />

im Markt etabliert, stelle mich aber<br />

trotzdem immer wieder auch diesen<br />

Fragen. Mit Ben Schulz habe<br />

ich mir dabei vertrauensvoll einen<br />

Sparringspartner an meine Seite<br />

geholt, der kein Blatt vor den Mund<br />

nimmt und mich mit kritischen Fragen<br />

und Gedanken konfrontiert<br />

hat. Als Marketing- und Positionierungsexperte<br />

steht er mir mit seiner<br />

langjährigen Erfahrung und seiner<br />

Agentur Werdewelt mit Rat und<br />

Tat zur Seite. Ich werde verstanden,<br />

fühle mich gut beraten und betreut.<br />

Das ist mir bei der Arbeit mit einer<br />

Agentur extrem wichtig, und ich<br />

bin froh, den Schritt zu Ben Schulz<br />

und dem Werdewelt-Team gemacht<br />

zu haben.<br />

Beim TAM-Lernkongress, der<br />

im Mai <strong>2014</strong> zum Thema „DER<br />

MENSCH IST LERNFÄHIG, ABER<br />

UNBELEHRBAR“ stattfindet, werden<br />

Sie als Referent mit dabei<br />

sein. Worauf können wir uns freuen?<br />

Sie dürfen sich vor allem auf eine<br />

neue Konfuzius-Geschichte und<br />

eine dazu passende Demonstration<br />

mit entsprechenden Utensilien<br />

freuen.<br />

Welches sind für Sie persönlich<br />

die wichtigsten Werte in Ihrem<br />

Leben, die Ihnen Kraft, Halt und<br />

immer wieder aufs neue Inspiration<br />

liefern?<br />

Ich selbst habe eine hohe Ausprägung<br />

bei den Motiven Status,<br />

Anerkennung, Unabhängigkeit<br />

und Neugier. Meine Werte sind ein<br />

wichtiger Motor für meinen Erfolg.<br />

Man kann es auch so sagen: Sie geben<br />

mir gewissermaßen das „Big<br />

Picture“, wie ich mein Leben leben<br />

möchte. Wenn ich weiß, was ich<br />

will, kann ich die richtigen Entscheidungen<br />

treffen.<br />

In diesem Sinn: Nicht warten…<br />

starten! Vielen Dank für das Gespräch,<br />

Herr Prof. Seiwert.<br />

***<br />

Das Gespräch führte Dr. Helmut<br />

Fuchs in Zusammenarbeit mit<br />

Thomas Lehnen<br />

31<br />

Zukunft-Training


32<br />

Zukunft-Training


Seminare für Führungskräfte gibt es wie Sand am Meer. Ein praxisnahes Trainingskonzept<br />

mithilfe eines modernen Führungskräfte-Planspiels erlaubt es den Teilnehmern,<br />

ihr komplexes Tätigkeitsfeld in seiner Gesamtheit zu erfassen und den realistischen<br />

Führungsalltag unter Laborbedingungen zu üben.<br />

von Uwe und Sibylle Schirrmacher<br />

Eine Mitarbeiterin aus Ihrem Team beschwert<br />

sich bei Ihnen über einen Kollegen wegen seiner<br />

fragwürdigen Arbeitseinstellung. Er überziehe<br />

ständig seine Pausen, führe dauernd telefonisch<br />

Privatgespräche und surfe teilweise<br />

stundenlang im Internet. Was tun Sie als Teamleiter mit<br />

dieser Information der Mitarbeiterin?“ Solchen und ähnlichen<br />

Situationen begegnen Führungskräfte tagtäglich<br />

in ihrem Berufsalltag. Oft sind diese mit der richtigen<br />

Entscheidung überfordert, da ihnen entsprechende Erfahrungswerte<br />

fehlen. Nur gut, dass der vorgestellte Fall<br />

eines von vielen Beispielen ist, wie Führungskompetenz<br />

außerhalb des betrieblichen Alltags spielerisch erlernt<br />

werden kann.<br />

Konsequenzen falscher Führung<br />

Welche gravierenden Folgen Kompetenzmängel bei<br />

Führungskräften haben können, zeigen Studien wie die<br />

der amerikanischen Unternehmensberatung Proudfoot<br />

33<br />

Zukunft-Training


Consulting. In ihrer „Globalen Produktivitätsstudie<br />

2008“ nimmt das Unternehmen<br />

1276 Führungskräfte der mittleren<br />

Führungsebene weltweit unter die Lupe<br />

und wertet mehr als 3000 Unternehmensanalysen<br />

aus. Das erschreckende Ergebnis:<br />

Unzureichende Führungskompetenz wird<br />

als eine der wesentlichen Ursachen dafür<br />

identifiziert, dass Angestellte in deutschen<br />

Unternehmen während mehr als einem<br />

Drittel (34,3 %) ihrer Arbeitszeit unproduktiv<br />

sind. Neben einer mangelnden Qualifikation<br />

von Führungskräften werden dabei<br />

vor allem eine geringe Mitarbeitermotivation,<br />

eine hohe Mitarbeiterfluktuation,<br />

Arbeitskräftemangel sowie interne Kommunikationsprobleme<br />

als Hauptursachen<br />

für die geringe Produktivität genannt. All<br />

dies vsind Faktoren, die sich durch gute<br />

Führung maßgeblich beeinflussen lassen.<br />

Bedarf wird verkannt<br />

Trotz solcher Studienergebnisse wird in<br />

Deutschland bislang erstaunlich wenig in<br />

die Qualifikation von Führungskräften investiert.<br />

Nur 5,4 Tage pro Jahr bilden sich<br />

deutsche Manager der Studie zufolge auf<br />

Schulungen fort. Das ist nur halb so viel wie<br />

der weltweite Durchschnitt. Indien etwa<br />

misst der Fortbildung seiner Führungskräfte<br />

mit immerhin 17 Schulungstagen pro<br />

Jahr die größte Bedeutung bei.<br />

Führen lernen<br />

Führung kann auf verschiedene Weise erlernt<br />

werden. Ein typischer Weg ist hierzulande<br />

das Konzept „trial and error“, bei<br />

dem die Risiken allerdings auf der Hand<br />

liegen: eine falsche Entscheidung oder ein<br />

falsches Wort gegenüber einem einzelnen<br />

Mitarbeiter können genügen, um in einer<br />

ganzen Abteilung die Stimmung kippen<br />

zu lassen. Kündigungen, der Verlust von<br />

Know-How, Krankheiten oder Demotivation<br />

können die Folge sein.<br />

Eine auf den ersten Blick weniger riskante<br />

Art des Lernens ist die Nachahmung des<br />

Führungsstils anderer Führungskräfte am<br />

Arbeitsplatz. Allerdings steht oder fällt der<br />

Erfolg hier mit den Führungsqualitäten<br />

der jeweiligen Vorbilder. Hinzu kommt,<br />

dass viele Führungspersönlichkeiten zu<br />

einer anderen Zeit und unter anderen beruflichen<br />

Voraussetzungen zu ihrer Position<br />

gekommen sind. Sie pflegen oft eine<br />

Führungskultur, die aus heutiger Sicht als<br />

überholt gilt und die für die Motivation<br />

und kreative Entfaltung der Mitarbeiter<br />

wenig förderlich ist.<br />

Das klassische<br />

Führungskräfte-Seminar<br />

Eine Ergänzung zum reinen Lernen am<br />

Arbeitsplatz bieten zahlreiche Seminare<br />

für Führungskräfte. Hier werden Mitarbeiter<br />

mit modernen Führungstheorien vertraut<br />

gemacht, die Führung immer mehr<br />

als ein Konzept von wechselseitiger Einflu<br />

ssnahme, sozialer Interaktion, gegenseitiger<br />

Wertschätzung und Kommunikation<br />

begreifen. Der Nachteil vieler solcher Seminare<br />

ist jedoch der hohe Theorieanteil<br />

und der geringe Praxisbezug. Zwar werden<br />

in Rollenspielen gelegentlich Führungsgespräche<br />

mit Mitarbeitern simuliert. Oft<br />

werden auch persönliche Ressourcen und<br />

übertragbare Fähigkeiten wie Teambildungs-<br />

oder Führungskompetenzen durch<br />

spezielle Teamübungen geschult. Doch<br />

gerade solche fachfremden Übungen werden<br />

von vielen Teilnehmern abgelehnt, da<br />

ihnen der Praxisbezug fehlt. Denn die Realität<br />

des Führungsalltags, in der Aspekte<br />

wie kurzfristige Änderungen bei der Personalplanung,<br />

Mitarbeitermotivation und<br />

Konfliktmanagement eine wichtige Rolle<br />

spielen, wird hier nur unzureichend abge-<br />

„Nur 5,4<br />

Tage pro<br />

Jahr bilden<br />

sich<br />

deutsche<br />

Manager<br />

der Studie<br />

zufolge auf<br />

Schulungen<br />

fort. Das ist<br />

nur halb so<br />

viel wie der<br />

weltweite<br />

Durchschnitt.“<br />

34<br />

Zukunft-Training


ildet, ebenso wie die wirtschaftlichen<br />

Folgen des Handelns einer Führungskraft.<br />

Führungskräfteentwicklung mithilfe<br />

von Brettplanspiel-Trainings<br />

Eine Alternative zum klassischen Seminarunterricht<br />

stellen Führungskräftetrainings<br />

mithilfe von Brettplanspielen dar.<br />

Ihr Einsatz als Trainingsmittel birgt mehrere<br />

Vorteile gegenüber herkömmlichen<br />

Trainingsmethoden. Einer der Vorteile<br />

liegt darin, dass komplexe Prozesse in<br />

einem zeitlichen Verlauf simuliert werden<br />

können. Die Teilnehmer nehmen<br />

nicht nur theoretisches Wissen auf, sondern<br />

erfahren mithilfe des Planspiels die<br />

Dynamik von Strukturen und Prozessen<br />

von bestehenden Organisationen, die<br />

sie umgeben. Anhand der Simulationen<br />

erleben sie, wie ihre Entscheidungen<br />

direkte Auswirkungen hervorrufen. Für<br />

die Teilnehmer entsteht so eine große<br />

Transparenz bezüglich der abgebildeten<br />

Unternehmensprozesse. Je nach<br />

Modellaufbau bilden Brettplanspiele so<br />

äußerst realitätsnahe Lernumgebungen<br />

ab. Anders als in der beruflichen Praxis,<br />

besteht für die Teilnehmer hier die Möglichkeit,<br />

unterschiedliche Lösungswege<br />

auszuprobieren, ohne dass ihr Verhalten<br />

direkte wirtschaftliche Folgen für<br />

ihr Unternehmen hat. Zudem werden<br />

bei Brettplanspielen in der Regel soziale<br />

und kooperative Fähigkeiten geschult.<br />

Dies spielt gerade bei Planspielen eine<br />

große Rolle, bei denen Teams am Spielbrett<br />

gemeinsam die gesteckten Ziele<br />

erreichen sollen.<br />

Learning by Doing<br />

Ein weiterer Vorteil von Planspiel-Trainings<br />

liegt in der Tatsache, dass Lernin-<br />

Sibylle Schirrmacher<br />

Planspielentwicklerin<br />

Sibylle Schirrmacher ist Planspielentwicklerin<br />

und Trainerin<br />

innerhalb der SchirrmacherGroup.<br />

Die Fernsehjournalistin<br />

verfügt über langjährige<br />

Erfahrung als Führungskraft<br />

und hat zahlreiche Fernsehprojekte<br />

realisiert. Gemeinsam<br />

mit Uwe Schirrmacher entwickelte<br />

sie unter anderem das Führungskräfte-Planspiel<br />

der SchirrmacherGroup<br />

sowie mehrere Gesellschaftsspiele.<br />

Uwe Schirrmacher<br />

Planspielentwickler<br />

Uwe Schirrmacher ist Geschäftsführer<br />

der Schirrmacher<br />

GmbH. Nach seinem<br />

betriebswirtschaftlichen<br />

Studium war er viele Jahre in<br />

leitender Funktion im Personalwesen<br />

eines großen Automobilzulieferers<br />

tätig. Durch seine<br />

Mithilfe wurde das Unternehmen<br />

1994 mit dem Preis „Fabrik des Jahres“<br />

ausgezeichnet.<br />

Seit 1998 führen er und sein Team<br />

maßgeschneiderte Seminare für namhafte<br />

Unternehmen durch. Seit dem<br />

Jahr 2000 entwickelt er mit seinem<br />

Team Planspiele, die betriebswirtschaftliche<br />

Prozesse realistisch abbilden.<br />

Vor einigen Jahren entdeckte er<br />

seine Leidenschaft für die Entwicklung<br />

von Gesellschaftsspielen. Das<br />

erfolgreiche „Große Welt der Wunder<br />

Wissensspiel“ stammt aus seiner Feder.<br />

35<br />

Zukunft-Training


halte nicht theoretisch vermittelt, sondern spielerisch<br />

erfahren werden. Wie hilfreich gerade Simulationsspiele<br />

beim Lernen sind, zeigt das Beispiel der New Yorker<br />

Modellschule „Quest to Learn“. Der schulische Unterricht<br />

findet hier zu großen Teilen mithilfe von Computer-<br />

Simulationsspielen statt. Die Erfolge dieses Schulkonzepts<br />

sprechen für sich: die Leistungen der Schule liegen,<br />

so Gründerin Katie Salen in einem Artikel des Magazins<br />

„Der Spiegel“ vom Januar <strong>2014</strong>, weit über dem<br />

US-Durchschnitt, die Anwesenheitsquote ist höher und<br />

die Rückmeldungen der Eltern sind positiver als üblich.<br />

Salen begründet diese Erfolge mit Zahlen, die besagen,<br />

dass Schüler sich in der Regel nur an 10% dessen erinnern<br />

können, was sie lesen, an 20% dessen, was sie hören,<br />

aber an 90% dessen, was sie selbst machen, und sei<br />

es in einer Simulation.<br />

Vorläufer moderner Führungsplanspiele<br />

Ein erstes Planspiel für Führungskräfte entstand 1956<br />

in den USA: das von der American Management Association<br />

entwickelte „AMA Top Management Decision Simulation“,<br />

in dem Führungskräften ein „Erfahrungs- und<br />

Übungsfeld“ geboten wurde. Die ersten Spiele waren<br />

weitestgehend computergestützt und noch sehr komplex<br />

bezogen auf Informationsmenge und Vielschichtigkeit<br />

der simulierten Sachprobleme. Erst ab 1958 wurden<br />

einfachere Modelle entwickelt, die den Teilnehmern größere<br />

Handlungsmöglichkeiten im Spiel ermöglichten.<br />

Das erste in der Literatur erwähnte deutsche Unternehmensplanspiel<br />

wurde 1961 unter dem Namen „UB-5“ an<br />

der Universität Gießen entwickelt. Es hatte das Treffen<br />

unternehmerischer Entscheidungen zum Ziel und die<br />

einfachen Grundformen aus den USA zum Vorbild.<br />

Inzwischen gibt es auch in Deutschland zahlreiche Anbieter<br />

von Brettplanspielen zum Einsatz bei Führungskräfte-Trainings.<br />

Allerdings ist den meisten dieser Planspiele<br />

gemeinsam, dass sie auf expliziten Wirtschaftssimulationen<br />

aufbauen, die lediglich um einzelne Führungsaspekte<br />

ergänzt wurden. Der Schwerpunkt liegt<br />

daher in der Regel auf einer Simulation von wirtschaftlichen<br />

Prozessen, eine konkrete Abbildung des Führungsalltags<br />

findet jedoch nicht statt.<br />

Ein Brettplanspiel für mehr Praxisnähe<br />

Die Entwicklungs-Abteilung der SchirrmacherGroup<br />

setzte sich beim Design ihres neu erschienenen Führungskräfte-Planspiels<br />

genau dies zum Ziel: eine realistische<br />

Simulation des Führungsalltags zu erschaffen,<br />

wie ihn unterschiedliche Führungsebenen tagtäglich<br />

erleben. Sie beginnt mit Zielerwartungen der Geschäftsführung,<br />

die trotz chronisch dünner Personaldecke<br />

möglichst übertroffen werden sollen, führt über die Personal-,<br />

Urlaubs- und Schulungsplanung, die aufgrund<br />

unerwarteter Auftragserweiterungen oder -kürzungen<br />

und krankheitsbedingter Personalengpässe von Woche<br />

zu Woche neu angepasst werden muss, und endet bei<br />

der Auswahl neuer Mitarbeiter aus einem Bewerberpool,<br />

Gesprächen zur Schlichtung von Konflikten oder<br />

Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation. Im Verlauf der<br />

Simulation erleben die Teilnehmer so hautnah, was Führungsalltag<br />

über mehrere Monate hinweg in der Praxis<br />

bedeutet.<br />

Die Auswirkungen ihres Handelns erleben sie dabei<br />

unmittelbar: bleibt Arbeit liegen, so drohen Termine<br />

zu platzen, was zu enormen wirtschaftlichen Schäden<br />

führen kann. Wird Arbeit extern vergeben, so steigen<br />

die Fremdkosten zu Lasten des Unternehmensgewinns.<br />

Wird den Mitarbeitern zu viel Arbeit zugemutet, sinkt<br />

die Motivation und der Krankenstand nimmt zu. Scheitert<br />

ein Führungsgespräch, droht der Verlust eines wertvollen<br />

Mitarbeiters, der sich aus dem Bewerberpool nur<br />

schwer ersetzen lässt. Werden Fortbildungsmaßnahmen<br />

vernachlässigt, müssen die Teilnehmer im Verlauf des<br />

Spiels neue hochqualifizierte und entsprechend teure<br />

Mitarbeiter einstellen, damit anspruchsvollere Tätigkeiten<br />

nicht unerledigt bleiben.<br />

Die Teilnehmer lernen so spielerisch das alltägliche Dilemma<br />

heutiger Führungskräfte im Spannungsfeld zwischen<br />

wirtschaftlichen und menschlichen Anforderungen<br />

kennen. Wer sich in diesem Planspiel bewährt, ist<br />

danach bestens gerüstet für alle Herausforderungen des<br />

modernen Führungsalltags.<br />

***<br />

von Uwe & Sibylle Schirrmacher<br />

36<br />

Zukunft-Training


DER MENSCH IST<br />

LERNFÄHIG<br />

ABER UNBELEHRBAR.<br />

Der TAM Lernkongress <strong>2014</strong><br />

Der Kongress für Trainer, Speaker, Coaches, Unternehmer & Leader<br />

02. BIS 04. MAI <strong>2014</strong> | BERLIN<br />

www.tam-lernkongress.info<br />

37<br />

Zukunft-Training


DER BERÜHMTE<br />

ROTE FADEN<br />

VON DER BERUFUNG ZUM BERUF:<br />

DIE SPEAKER-AUSBILDUNG DER GSA<br />

38<br />

Zukunft-Training


Ich heiße…“, „Ich mache…“, „Ich bin hier, weil…“ so beginnen typische Vorstellungsrunden<br />

in Seminaren und Trainings. In der Regel hält sich die Aufregung dabei in Grenzen.<br />

Man gibt ja nur eine kurze Info über sich selbst. Nicht so, wenn der Lehrgangsleiter Markus<br />

Hofmann heißt und die Teilnehmer sich am Beginn der einjährigen Rednerausbildung der<br />

German Speakers Association befinden.<br />

Teilnehmer Feedback zu Inhalt, Stil, Wirkung, Stimme<br />

und Körpersprache geben und eine Kamera wird die<br />

vierminütige Präsentation auch für die restlichen 34 Dozenten<br />

des Lehrgangs verewigen. Das Präsentieren der<br />

eigenen Person vor Publikum ist hier kein nettes Kennenlern-Spiel<br />

zum Aufwärmen, sondern der Einstieg in<br />

die Vollen: Wie wirke ich souverän und selbstbewusst<br />

und bleibe trotzdem authentisch? Wie bewege ich mich<br />

auf der Bühne? Wie baue ich meine Rede strukturiert,<br />

aber dramaturgisch klug auf? Wie fessele ich mein Publivon<br />

Claudia Baur<br />

Im großen, hellen Seminarraum in Dornach bei<br />

München haben sich an diesem grauen Novembervormittag<br />

22 Männer und Frauen zusammengefunden,<br />

um an neun Wochenenden berufsbegleitend<br />

den Lehrgang Professional Speaking zu besuchen.<br />

Neben Markus Hofmann, Direktor des Steinbeis-Transfer-Instituts<br />

„Professional Speaker GSA“ sind auch die<br />

ehemalige GSA-Präsidentin Gaby S. Graupner und GSA<br />

Vizepräsident Michael Rossié anwesend. Diese drei<br />

werden im Anschluss an die Vorstellungsrunde jedem<br />

39<br />

Zukunft-Training


kum über zwanzig, sechzig oder neunzig Minuten,<br />

wenn es schon in vier Minuten so schwierig sein<br />

kann, den berühmten roten Faden zu finden?<br />

Als Berufsverband für Redner, Trainer und Coaches<br />

ist es eine der Kernaufgaben der German Speakers<br />

Association, Qualitäts- und Ethikstandards im neuen<br />

und sich stetig erweiternden Markt für Vortragsredner<br />

zu setzen. Der Verband betrat Neuland, als<br />

er vor fünf Jahren unter der Federführung des damaligen<br />

GSA Präsidenten Lothar Seiwert die erste<br />

deutschsprachige Ausbildung zum professionellen<br />

Vortragsredner ins Leben rief. Um eine professionelle<br />

und qualitativ hochwertige Ausbildung zu<br />

gewährleisten, holte man die private, staatlich anerkannte<br />

Steinbeis-Hochschule Berlin ins Boot, die<br />

seit mehr als 15 Jahren spezialisierte Studien- und<br />

Lehrgänge für Fach- und Führungskräfte anbietet.<br />

„Die Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die<br />

Vereinbarkeit von Bildung und Beruf stehen bei<br />

Steinbeis an oberster Stelle und passten somit<br />

optimal zum Konzept, das die GSA mit dem Zertifikatslehrgang<br />

„Professional Speaking“ verwirklichen<br />

wollte“, erklärt Markus Hofmann, Gedächtnistrainer,<br />

Keynote-Speaker und seit mehr als 10 Jahren<br />

erfolgreich am Markt unterwegs. Auf die Bitte<br />

Seiwerts hin übernahm er die Leitung des Lehrgangs,<br />

der gemeinhin als „GSA University“ bekannt<br />

geworden ist. Er gründete das Steinbeis-Transfer-<br />

Institut „Professional Speaker GSA“, das bezüglich<br />

der Verträge, Zeugnisse, Dozentenberufungen,<br />

Studien- und Prüfungsordnungen streng nach den<br />

Vorgaben der Steinbeis-Hochschule arbeitet. Mit<br />

dem Institut ist Hofmann gerade als einer von vier<br />

Finalisten für den Deutschen Weiterbildungspreis<br />

nominiert worden, der Ende <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> vom<br />

Deutschen Haus der Technik verliehen wird.<br />

Die GSA University positioniert sich mit Best Practices<br />

von Sabine Asgodom, René Borbonus, Michael<br />

Rossié, Siegfried Haider, Dr. Roman Szeliga und<br />

rund 30 weiteren namhaften Fachmännern und<br />

-frauen ihres Gebiets. „Die Auswahl der Dozenten<br />

ist das Wesentliche der University, hier wird uns die<br />

absolute Champions League präsentiert. Seit zwei<br />

Jahren suche ich nach der richtigen Positionierung“, sagt<br />

Teilnehmer Stefan Dederichs, der als Vertriebsexperte bereits<br />

eine eigene Marke angemeldet hat. „Die Teilnahme an<br />

der GSA University hat dazu geführt, dass ich mein bestehendes<br />

Konzept überdacht und mich komplett neu aufgestellt<br />

habe. Mit Hilfe der Dozenten ist es mir bereits nach<br />

dem zweiten Wochenende gelungen, meine Positionierung<br />

zu finden. Das Schwierigste war, erst mal loszulassen<br />

und das Bestehende ganz neu zu betrachten. Im Vorfeld<br />

hätte ich nicht mit so schnellen Erfolgen gerechnet.“<br />

Die Teilnehmer erhalten eine breite Basis an Wissen, Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, um ihr Vortragsgeschäft zu<br />

gründen oder zu perfektionieren – ganz nach individueller<br />

Ausgangssituation. Aber: Auf der Bühne zu stehen ist nicht<br />

nur Berufung, sondern auch Beruf. Dieser Grundsatz wird<br />

im Laufe des Lehrgangsjahres zur Binsenweisheit, so oft<br />

wird er wiederholt. Mit einem Abschluss als Professional<br />

Speaker GSA (SHB) sind wichtige Grundsteine gelegt, die<br />

Umsetzung des Gelernten ist jedoch harte Arbeit und liegt<br />

in der Hand der Absolventen. Oder, wie Sigi Haider den<br />

Teilnehmern zuallererst mit auf den Weg gibt: „Speaker-<br />

Marketing ist etwas für Fleißige. Macht Eure Hausaufgaben!“<br />

Etwa 60 Teilnehmer haben das einjährige Curriculum bereits<br />

durchlaufen und ihr Hochschulzertifikat erworben.<br />

Manche von ihnen sind bereits jetzt erfolgreich im Speaker-<br />

40<br />

Zukunft-Training


Markt unterwegs. Nicht alle Absolventen<br />

sind jedoch Keynote-Speaker im<br />

klassischen Sinne geworden und stehen<br />

heute erfolgreich auf großen Bühnen –<br />

da nicht alle dies überhaupt zu ihrem<br />

Ziel erklärt haben. Viele haben mit dem<br />

Input aus dem Lehrgang ihr Business als<br />

Trainer und Coach ausgebaut und sich<br />

mit neuer Webseite, neuem Claim und<br />

neuem Image professionell aufgestellt.<br />

Welche Dinge sind es genau, die da in<br />

den Rucksack gepackt werden, mit dem<br />

die 22 Teilnehmer am Ende des Jahres<br />

die GSA University verlassen?<br />

Da findet sich zum einen Klarheit über<br />

die Positionierung im Markt. Hierauf<br />

liegt der Fokus der ersten beiden Wochenenden,<br />

und die meisten der über<br />

30 Dozenten werden nicht müde es immer<br />

wieder zu betonen: Zu Beginn muss<br />

jeder seine Nische finden, spitz in den<br />

Markt gehen: „Eine gute Positionierung<br />

bedeutet viel mehr als Marketing und<br />

Pressearbeit“, sagt Greta Andreas, Leiterin<br />

des Moduls „Marketing, Sales und<br />

Businessmanagement“ und Inhaberin<br />

der Redneragentur GoldenGap. „Sie ist<br />

das Herzstück einer jeden erfolgreichen<br />

Speaker-Karriere.“<br />

Sie werden außerdem eine ausgefeilte<br />

Keynote über zwanzig Minuten mitnehmen.<br />

Einen packenden, strukturierten<br />

Vortrag mit professioneller Performance<br />

zu einem gefragten Thema auf die Bühne<br />

zu bringen – das ist die Herausforderung<br />

der mündlichen Abschlussprüfung.<br />

Und sie haben die Voraussetzungen im<br />

Gepäck, um auch im Back-Office für den<br />

Erfolg ihres Speaking-Unternehmens zu<br />

sorgen. Zu seiner Positionierung erstellt<br />

jeder Teilnehmer einen Business- und<br />

Marketingplan mit Marktanalyse, Wettbewerbssituation,<br />

Marketing-Mix. Die-<br />

GSA University<br />

Zertifikatslehrgang<br />

„Professional Speaking“<br />

Der Lehrgang Professional<br />

Speaking orientiert sich mit<br />

seinem Curriculum an den acht<br />

Kernkompetenzen, die die German<br />

Speakers Association für<br />

den Beruf des Professionellen<br />

Vortragsredners festgelegt hat:<br />

• Branchenwissen und -erfahrung<br />

• Netzwerke und Networking<br />

• Themenentwicklung, Verlagsarbeit<br />

und Produktentwicklung<br />

• Präsentation und Performance<br />

• Präsentationstechnik und –tools<br />

• Marketing, PR & Verkauf<br />

• Businessmanagement, Selbstund<br />

Officeorganisation<br />

Der Ausbildungslehrgang gliedert<br />

sich dabei in zwei Module, die über<br />

ein Jahr miteinander verzahnt sind.<br />

Modul I trägt den Titel »Presenting<br />

& Performing«, Modul II den Titel<br />

»Marketing, Sales & Businessmanagement«.<br />

www.gsa-university.org<br />

41<br />

Zukunft-Training


ser persönliche Schlachtplan entspricht der schriftlichen Abschlussprüfung<br />

und ist damit ebenfalls Bedingung, um das Zertifikat zu erwerben.<br />

Die Teilnehmer müssen beweisen, inwieweit sie die Ideen und Inhalte<br />

der Ausbildung in Maßnahmen strukturieren und die Umsetzung für<br />

ihr eigenes Speaking-Business konkret planen können.<br />

Geschenkt wird den Teilnehmern dieses Zertifikat jedenfalls nicht.<br />

Schon am ersten Vormittag erklärt Markus Hofmann, was in der mündlichen<br />

Prüfung erwartet wird: „Den größten Fokus legen wir auf die Botschaft,<br />

die der Redner an sein Publikum hat, und auf deren Relevanz.<br />

Kann er die Zuhörer für sein Thema beziehungsweise seine Thesen<br />

gewinnen? Und vor allem: Sind er und das Thema vermittlungsfähig?“<br />

„Den größten<br />

Fokus legen wir<br />

auf die Botschaft,<br />

die der Redner<br />

an sein Publikum<br />

hat, und auf<br />

deren Relevanz“.<br />

Am 12. September <strong>2014</strong> wird Hofmann den Absolventen auf dem<br />

Gala-Abend der GSA Convention ihre Zertifikate überreichen. Bis dahin<br />

erhalten die Teilnehmer noch viele Gelegenheiten, ihr Niveau zu<br />

reflektieren: An jedem Wochenende finden sie sich zusätzlich zu den<br />

Seminaren in Master-Mind-Gruppen zusammen, um eigenverantwortlich<br />

Strategien auszutauschen, ihre Vorträge auszuprobieren und sich<br />

gegenseitig mit Ideen zu unterstützen. Im Frühjahr testen sie bei der<br />

Zwischenprüfung erstmals ihr Thema und ihre Performance – in einem<br />

zehnminütigen Vortrag – vor einer Jury. Hier wird sich für jeden<br />

Einzelnen herausstellen, an welchen Stellschrauben bis zur mündlichen<br />

Prüfung noch gedreht werden muss. Einen letzten Prüfstein für<br />

die Abschluss-Keynote bewältigen die Teilnehmer Ende August <strong>2014</strong><br />

in der altehrwürdigen Berliner Bildungseinrichtung Urania. Unter dem<br />

Titel „Speaking Summer Sessions: Reden ist Silber, Feedback ist Gold“<br />

ist das anspruchsvolle Hauptstadt-Publikum an vier Abenden eingeladen,<br />

die Vorträge der Absolventen in spe zu hören und den Rednern in<br />

einer moderierten Feedbackrunde Rückmeldung zu Stil, Wirkung und<br />

Inhalt zu geben. Für die Zuhörer ist das eine witzige interaktive Ergänzung<br />

zum Vortrag, die die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Inhalte,<br />

42<br />

Zukunft-Training


sondern auch auf die Details einer guten Bühnenperformance<br />

lenkt, und für die Redner der GSA University eine<br />

optimale Vorbereitung auf die mündliche Abschlussprüfung.<br />

Auch Redner-Einkäufer, die auf der Suche nach<br />

Newcomern sind, interessieren sich für dieses ungewöhnliche<br />

Veranstaltungs-Format, das von University-<br />

Dozent Bernhard Wolff erdacht wurde. So wurde ein<br />

Teilnehmer des letzten Jahrgangs direkt von der Urania-<br />

Bühne weg für Folgeauftritte engagiert.<br />

Die Videoaufzeichnungen des ersten Tages sorgen im<br />

Laufe des Jahres immer wieder für Überraschungsmomente,<br />

wenn gedächtnisstarke Dozenten jeden Teilnehmer<br />

mit Namen begrüßen oder Details aus den Videos<br />

als Beispiele heranziehen. Doch nicht nur den Dozenten<br />

helfen die Aufnahmen für die Vorbereitung. Stefan<br />

Dederichs: „Mein Video ist auch für mich als Teilnehmer<br />

sehr wichtig: Indem ich immer wieder die Entwicklung<br />

meiner Performance und meines Vortrags mit dem Zustand<br />

zu Beginn des Lehrgangs abgleiche, kann ich meinen<br />

eigenen Fortschritt überprüfen und nachvollziehen<br />

– das motiviert mich immer wieder neu.“<br />

Der Fortschritt der Teilnehmer über das Lehrgangsjahr<br />

hinweg ist auch für Markus Hofmann jedes Jahr spannend<br />

zu beobachten: „Schon mancher Rohdiamant wurde<br />

durch die GSA University entdeckt und geschliffen.“<br />

Welcher der diesjährigen Teilnehmer die brillanteste<br />

Performance auf die Bühne bringen wird, wird sich auf<br />

der GSA Convention <strong>2014</strong> herausstellen.<br />

***<br />

von Claudia Baur


TAM-EHRENPREIS<br />

Für außergewöhnliche Leistung von TAM-Absolventen im<br />

Bereich Training und Weiterbildung<br />

Prof. Dr. Günter Dhom<br />

Günter Dhom hat zuerst Sozialwissenschaften<br />

und Anglistik studiert und dann das<br />

„Staatsexamen für das höhere Lehramt an<br />

Gymnasien“ abgelegt. Danach arbeitete er<br />

kurz in einem sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut,<br />

studierte dann Zahnmedizin und durchlief<br />

nach seinem Examen die Fachzahnarztausbildung<br />

zum Zahnarzt für Oralchirurgie.<br />

Nach seiner Praxisgründung beschäftigte er sich mit Managementfragen<br />

und wurde öfter eingeladen darüber<br />

zu referieren. Das machte ihm Freude und er begann<br />

Seminare zu halten. Auf Anregung von Lothar Seiwert,<br />

„ so etwas sollte man auch richtig lernen um professionell<br />

zu sein“, startete er seine Ausbildung bei der TAM<br />

und schickte später auch zwei Mitarbeiterinnen dort zur<br />

Ausbildung.<br />

Danach gründete irr neben seiner Praxis (die im Jahr<br />

2013 auf rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />

vier Standorten angewachsen ist) eine Firma, die sich<br />

zunächst mit dem Training von Zahnärzten und deren<br />

Teams beschäftigte. Dabei gab es zwei inhaltliche<br />

Schwerpunkte: Praxismanagement, Kommunikation,<br />

Marketing und Motivation und Implantologie.<br />

Im Bereich der zahnärztlichen Implantologie hielt er<br />

zunächst meist Kurse, die theoretische Kenntnisse und<br />

44<br />

Zukunft-Training


“Wir sind stolz einen so<br />

ausgezeichneten Experten<br />

in unserem<br />

TAM-Absolventen Kreis zu<br />

wissen!”<br />

Dr.Helmut Fuchs,<br />

Cheftrainer der TAM<br />

Trainer-Akademie-München<br />

45<br />

Zukunft-Training


Der TAM-Ehrenpreis wird, anläßlich der Jubiläumsfeier 40 Jahre TAM Trainer-Akademie-München<br />

beim Lernkongress <strong>2014</strong> in Berlin“, an Prof.Dr.Günter Dhom verliehen.<br />

Anmeldung auf: www.tam-lernkongress.info<br />

operatives Vorgehen in einem Frontalunterricht (damals<br />

noch mit Hilfe von Dias) vermittelten, verbunden mit<br />

Life-Operationen und Hands-on Übungen. Diese Veranstaltungen<br />

wurden von Firmen veranstaltet, die Implantate<br />

herstellten und verkauften. Diese Firmen haben<br />

ihn engagiert und die Kurse vermarktet. Firmenneutrale<br />

Veranstaltungen gab es damals nicht. An den deutschen<br />

Universitäten wurde die zahnärztliche Implantologie<br />

(mit zwei Ausnahmen) damals nicht gelehrt.<br />

Dabei fiel ihm auf, dass die Fortbildung nicht strukturiert<br />

war und die Firmen natürlich darauf geachtet haben,<br />

dass Ihre Interessen gewahrt wurden.<br />

Durch ehrenamtliches Engagement wurde er dann 1996<br />

in den Vorstand einer kleinen wissenschaftlichen Gesellschaft,<br />

mit dem Namen DGI (Deutsche Gesellschaft für<br />

zahnärztliche Implantologie) gewählt und entsprechend<br />

seiner Interessenslage Fortbildungsreferent. Diese kleine<br />

Gesellschaft mit damals ca. 800 Mitgliedern ist inzwischen<br />

die größte wissenschaftliche Fachgesellschaft in<br />

der Zahnmedizin in Deutschland und die größte wissenschaftliche<br />

Fachgesellschaft in der zahnärztlichen<br />

Implantologie in Europa mit über 8 000 Mitgliedern. Inzwischen<br />

war er auch Präsident dieser Gesellschaft (was<br />

man maximal drei Jahre sein kann). Der Grund für das<br />

Wachstum hängt massgeblich mit seinem Tun dort zusammen.<br />

So hat er in der Funktion als Fortbildungsreferent das<br />

„Curriculum Implantologie“ entwickelt, die erste strukturierte,<br />

zertifizierte und firmenunabhängige Fortbildungsserie<br />

in der Zahnmedizin in Deutschland. Sie läuft<br />

inzwischen seit 15 Jahren und wurde von vielen anderen<br />

Fachgesellschaften und Zahnärztekammern kopiert. An<br />

dem von ihm entwickelten und geleiteten Curriculum<br />

haben inzwischen ca 5 000 Zahnärzte teilgenommen<br />

und über 3 000 Zahnärzte haben die Abschlussprüfung<br />

abgelegt und bestanden.<br />

Da unter den Absolventen des Curriculums Implantologie<br />

der Bedarf nach dem Erwerb von noch profunderem<br />

Wissen und größeren Fähigkeiten entstanden ist, hat<br />

Günter Dhom dann den ersten Master of Science Studiengang<br />

in zahnärztlicher Implantologie in Deutschland<br />

entwickelt. Diese Studium ist postgradual, staatlich anerkannt<br />

und akkreditiert. Es entspricht den Bologna-Kriterien,<br />

dauert zwei Jahre und beinhaltet ein sehr breites<br />

Spektrum an didaktischen Methoden. So müssen die<br />

Studierenden an Hospitationen und Supervisionen teilnehmen,<br />

sie müssen unter Aufsicht operieren und diese<br />

operativen Leistungen werden ebenso wie das theoretische<br />

Wissen oder die Master Thesis benotet. Inzwischen<br />

haben ca 400 Zahnärzte, zum Teil auch aus dem Ausland,<br />

diesen Studiengang abgeschlossen.<br />

Alle diese Aus- und Fortbildungsmassnahmen sind wissenschaftlich<br />

basiert, unabhängig von Firmen und wirtschaftlich<br />

unabhängig. Sie tragen sich selbst. Es wurde<br />

auch in schwierigen Situationen nie um einen Euro Subvention<br />

gebeten.<br />

Eine Publikumszeitschrift hat Prof. Dr.Günter Dhom unter<br />

die fünf besten Zahnärzte Deutschlands gewählt mit der<br />

Begründung, dass er die zahnmedizinische Versorgung<br />

der Menschen in Deutschland verbessert hätte, weil er<br />

die Ausbildung der Zahnärzte in Deutschland erheblich<br />

verbessert hätte.<br />

46<br />

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BERICHTET<br />

3. KÖLNER REDNERNACHT<br />

Was haben „Gladiator“,<br />

„Jim Carroll - in den<br />

Straßen von New<br />

York“ und „Der König<br />

der Löwen“ gemeinsam?<br />

Richtig, alle drei erzählen uns filmisch<br />

eine Geschichte. Was noch? Genau,<br />

sie beinhalten Erzählinstanzen, die<br />

uns durch diese Geschichte unterhalten.<br />

Und weiter? Sie folgen bestimmten<br />

Prinzipien hinsichtlich Aufbau, Art und<br />

Botschaft(en), die uns vermittelt werden:<br />

Glück, Heldentum, Fall und Wiederauferstehung,<br />

Werte und Moral. Und<br />

alle drei sind Filme, die irgendwann einmal<br />

auch in einem Kino gezeigt wurden.<br />

Dass in einem Kino das Publikum nicht<br />

nur durch Filme begeistert werden<br />

kann, zeigte eindrucksvoll die 3. Kölner<br />

Rednernacht, die am 07.12.2013 mit ca.<br />

300 Gästen im Kölner Cinedom stattfand.<br />

Bekannte Rednerinnen und Redner<br />

wie Suzanne Grieger-Langer, Sabine<br />

Asgodom, Geroen Jörn u.v.m. gaben<br />

im 12-Minuten-Takt unter der Moderation<br />

von GEDANKENtanken-Intitiator<br />

Dr. Stefan Frädrich dem Publikum einen<br />

Einblick in ihr Können und Wissen.<br />

Vielfältige Themen wurden verhandelt,<br />

die die Zuschauer zum Lachen, Weinen,<br />

Staunen und Nachdenken brachten,<br />

um einen ‚Work-Life-Booster‘ zu vermitteln,<br />

wie die Veranstaltungsreihe für<br />

sich beansprucht.<br />

Den Beginn des Abends übernimmt<br />

der Gastgeber selbst. Stefan Frädrich<br />

spricht über Glück, genauer gesagt über<br />

einen ‚Knopf‘, welchen jeder Mensch in<br />

bestimmten Momenten brauche. Ein<br />

Knopf, der die Laune beeinflussen kann,<br />

wenn das Leben einmal wieder nicht<br />

so läuft, wie man sich es wünscht. Der<br />

schlechten Gefühlen positive Gedanken<br />

entgegen setzen kann, wenn es die<br />

Situation erfordert, z.B. wenn Tod, Leid,<br />

Stress einem sehr zusetzen, und man im


Fotos: www.janhillnhuetter.de


Moment nicht die Nerven und die Zeit hat, sich damit<br />

auseinanderzusetzen. Für jeden Menschen kann dieser<br />

Knopf etwas anderes sein, daher sei es wichtig, sich<br />

selbst kennen- und mit Emotionen umgehen zu lernen.<br />

Von Emotionen erzählt an diesem Abend auch Katja<br />

Sterzenbach, konkret am Beispiel ihrer spirituellen<br />

Erlebnisse in Yoga-Tempeln und wie sie daraus Kraft<br />

für sich und ihren Alltag zieht. Viele Menschen greifen<br />

seit Jahrtausenden schon auf diese Technik zurück, um<br />

mehr innere Ruhe und Gelassenheit zu gewinnen. Doch<br />

was tun, wenn das eigene Umfeld einen immer wieder<br />

behindert das zu tun, was man sich vornimmt? Davon<br />

erzählt der nächste Redner, Hubertus Massong. Davon,<br />

wie man sich Ziele setzt und nicht aus den Augen verliert,<br />

egal wie schwer einem das Leben mitspielt. Egal,<br />

ob man eine Zeit lang auf die falsche Bahn gerät und die<br />

Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben mit Träumen<br />

und Erfolg fast schon aufgegeben hat; es geht immer irgendwie<br />

weiter. Wie wichtig dabei Vorbilder sind, zu denen<br />

man aufschauen kann und die einem Kraft und Inspiration<br />

liefern, davon erzählt Hubertus im Kölner Kino<br />

mit großer Leidenschaft und Offenheit. Klar hilft eine<br />

ungewöhnliche Biografie beim Story-Telling, um das Publikum<br />

in seinen Bann zu ziehen. Jeder hat Geschichten,<br />

die andere Menschen berühren, aus denen man Kraft<br />

und Lehren ziehen kann, um sich und anderen zu helfen,<br />

ein Vorbild zu sein. Diese kommen zu einem, man<br />

muss Sie nur aufnehmen und richtig nutzen. Vorbilder<br />

prägen Verhalten, bei jungen Menschen besonders. Wie<br />

wichtige dabei positiven Gedanken sind, die man vor allem<br />

bekommt, wenn man positiv gestimmte Menschen<br />

in seinem Umfeld hat, das bringt Hubertus den knapp<br />

300 anwesenden Gästen eindrucksvoll näher. Die meis-<br />

50<br />

Zukunft-Training


ten der Anwesenden sind beruflich gefestigt,<br />

lässt sich vermuten. Der Eintrittspreis<br />

an diesem Abend liegt bei 119€,<br />

und ist sicher nicht ohne weiteres für<br />

jeden locker erschwinglich. „Gladiator“,<br />

„Jim Carroll - die Straßen von New York“<br />

und „Der König der Löwen“ sind günstiger<br />

zu haben. Dafür gibt es an diesem<br />

Abend über fünf Stunden Wissen Kompakt,<br />

mit nur wenigen Pausen.<br />

Als nächstes kommt der Auftritt von Profilerin<br />

Suzanne Grieger-Langer. Sie gibt<br />

hilfreiche Tipps im Umgang mit anderen<br />

Menschen. „Wie und woran erkenne<br />

ich einen Psychopathen?“, fragt sie<br />

eingangs. Psychopathen haben keine<br />

festen Werte. Psychopathen wollen von<br />

anderen ‚abschöpfen‘, soviel sie nur von<br />

anderen bekommen können. Sie sind<br />

laut Grieger-Langer ab einem Alter von<br />

30 Jahren so gut angepasst, dass man<br />

sie kaum noch identifizieren kann. Dabei<br />

kann es auch der Kollege, Liebhaber<br />

oder Nachbar sein, mit welchen wir<br />

vielleicht schon seit Jahren zu tun haben.<br />

Sie streben nach Macht, Status und<br />

Geld. Und schrecken vor kaum etwas zurück,<br />

um es zu bekommen. Wie man diese<br />

Schauspieler besser erkennen kann,<br />

darüber spricht Grieger-Langer in ihren<br />

knapp 20 Minuten Bühnenzeit. Sie lädt<br />

den Zuschauer auf beeindrucke Art und<br />

Weise, mit Witz und Charme ein, sich in<br />

die Rolle eines Agenten zu versetzen<br />

und mit ihr auf Persönlichkeits-Entdeckungs-Tour<br />

zu gehen. Danach ist Halbzeit,<br />

D.h. Pause. Zeit zum Durchatmen,<br />

für Snacks und Getränke. Um Businessund<br />

Small-Talk mit Kollegen oder neuen<br />

Bekanntschaften zu führen. Gesprächsthemen<br />

hat die Veranstaltung bis dahin<br />

bereits zu Genüge geliefert. Der Abend<br />

ist zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten,<br />

und die zweite Hälfte des<br />

Thomas Lehnen<br />

<strong>ZT</strong>-Redakteur<br />

Thomas Lehnen studierte<br />

Betriebswirtschaft und<br />

Philosophie und entdeckte<br />

während seiner Zeit<br />

im Nationalen Vorstand<br />

des MTP e.V. seine Leidenschaft<br />

für den Bereich der<br />

Aus- und Weiterbildung. Dort<br />

verantwortlich für die Bereiche<br />

Kommunikation, Presse, Personalmanagement<br />

und -entwicklung<br />

wurde er 2009 in Frankfurt zum Management-Trainer<br />

ausgebildet. Seitdem<br />

ist er selbstständig, und dabei<br />

unter anderem auch als Trainer aktiv.<br />

Nach seinen Studien in München zog<br />

es ihn nach Auslandsaufenthalten in<br />

Sydney und Luxemburg Anfang 2013<br />

nach Berlin. Seit <strong>Februar</strong> 2013 ist er<br />

Teil des Zukunft-Training Teams. Im<br />

August stieg er in die Geschäftsführung<br />

mit ein und verantwortet aktuell<br />

die Bereiche Kommunikation und<br />

Kooperationen.<br />

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51<br />

Zukunft-Training


Programms mit weiteren Highlights<br />

steht erst noch bevor.<br />

Den Auftakt macht in diese macht<br />

Sabine Asgodom. Sympathisch, witzig,<br />

unterhaltsam und eloquent wie<br />

immer, spricht Sie über ihr (neues)<br />

Parfüm und gleichzeitig auch das<br />

Speaking- und Coaching-Thema:<br />

„Sweet Success“. Hierbei geht es um<br />

die Grundlagen für Erfolg. Erfolg,<br />

der immer individuell ist, der für jeden<br />

etwas anderes bedeuten kann.<br />

Dies muss aber laut Asgodom jeder<br />

für sich definieren und ermitteln,<br />

wofür sich als hilfreiches Tool zur<br />

Orientierung und Visualisierung die<br />

Erfolgs-Pyramide eignet, die Asgodom<br />

in ihren 20 Minuten dem Publikum<br />

vorstellt. Sie spricht von der<br />

Basis, das Selbstbild, das jeder von<br />

sich hat, welches die Stärken und<br />

Talente, das eigene Selbstvertrauen<br />

und die Erfahrung beinhaltet. Dann<br />

vom Herz, das für die Hingabe steht,<br />

die jeder für bestimmte Dinge entwickeln<br />

kann, und das notwendig<br />

ist, um die die Spitze erklimmen zu<br />

können. Dabei geht es um Liebe,<br />

Leidenschaft und vor allem auch<br />

Empathie. Und dann kommt noch<br />

der Kopf ins Spiel, um sich mit Wille,<br />

Struktur und einer Strategie an die<br />

Umsetzung seiner Ziele machen zu<br />

können, um Veränderungen wirkungsvoll<br />

steuern zu lernen.<br />

Eigenschaften, die auch ein erfolgreicher<br />

Unternehmer braucht, wovon<br />

nun im Anschluss Harald Psaridis<br />

erzählt. Die erste Voraussetzung<br />

um etwas (neues) zu lernen, bringen<br />

alle Anwesenden mit: Sie sind<br />

erschienen. Doch nur 20% der Menschen<br />

bringen auch das von ‚Natur<br />

aus‘ mit, was laut Psaridis ein erfolgreicher<br />

Unternehmen benötigt,<br />

um aus sich und seinem Leben etwas<br />

zu machen. Die restlichen 80%<br />

müssen erst noch nach dem persönlichen<br />

Traum suchen, für dessen<br />

Verwirklichung sie bereit sind alles<br />

zu tun, was nötig ist. Dafür braucht<br />

es Zeit, Durchhaltevermögen und<br />

Vorstellungskraft. „Die Magie des<br />

Visualisierens“ nennt Psaridis einen<br />

wichtigen Baustein der „Anleitung<br />

zum erfolgreich sein“. Mit dieser<br />

Technik gelingt es, die eigenen gesteckten<br />

Ziele nicht aus den Augen<br />

zu verlieren, was der Redner aus<br />

Österreich anhand eigener Beispiele<br />

zeigt, die auf der Kinoleinwand<br />

erstrahlen. Bilder als Anker helfen<br />

Menschen dran zu bleiben, immer<br />

weiter zu machen. Um stets aufs<br />

Neue den Mut aufzubringen, Dinge<br />

anders zu machen als man es gelernt<br />

hat, als es einem evtl. vorgelebt<br />

wurde. Der Weg dorthin ist individuell,<br />

d.h. für jeden ein anderer.<br />

Abschließend macht Psaridis den<br />

Anwesenden Mut durch den Rat,<br />

dass gerade wenn man am Boden<br />

ist, es lohnt, wieder aufzustehen<br />

und weiterzukämpfen. Rückschläge<br />

können auch als Chance verstanden<br />

werden, aus denen man lernen<br />

und es beim nächsten Mal besser<br />

machen kann.<br />

Es ist jetzt schon bald Mitternacht,<br />

was ein paar Verzögerungen im<br />

Vorfeld und leichten Überziehungen<br />

geschuldet ist. Der viele Input<br />

lässt nun auch bei dem ein oder<br />

anderen schon leichte Müdigkeitserscheinungen<br />

erkennen. Die undankbare<br />

Aufgabe des letzten Referenten<br />

meistert Geroen Jörn dank<br />

seines tollen Humors auf großartige<br />

Art und Weise. Seine Analogie<br />

des DISG-Modells beschreibt der<br />

Trainer und Coach an lebensnahen<br />

Beispielen, um Charakterzüge des<br />

Menschen unterhaltsam und an-<br />

52<br />

Zukunft-Training


schaulich anhand von Geschichten<br />

dem Publikum nahezubringen. „Behandele<br />

andere, wie sie behandelt<br />

werden wollen und nicht, wie du<br />

behandelt werden willst“ ist sein<br />

Credo, was bei mir im Gedächtnis<br />

geblieben ist. Hab ich was vergessen?<br />

Ja, habe ich. Bei einem Dutzend<br />

Rednern an nur einem Abend<br />

ist das nur menschlich.<br />

Wie man sein Gedächtnis<br />

trainieren kann, davon erzählte<br />

die Großmeisterin des<br />

Gedächtnissports und Buchautorin<br />

Christiane Stenger.<br />

Sie führte unter anderem<br />

eindrucksvoll vor, wie man<br />

30 Stellen der Primzahl Pi<br />

auswendig lernt und auch<br />

fehlerfrei wiedergeben kann.<br />

Fast mühelos wirkte dies bei ihr. Anschließend<br />

führte Sie verschiedene<br />

Mnemotechniken vor und übte diese<br />

auch live mit dem anwesenden<br />

Publikum. Etwa, wie man die Namen<br />

der Menschen, die sich einem<br />

vorstellen, nie mehr vergisst, und<br />

Telefonnummern und Einkaufszettel<br />

spielerisch auswendig lernt.Was<br />

sie auch in ihrem gleichnamigen<br />

Buch zum Vortrag „Warum fällt das<br />

„Medienkompetenz ist eine<br />

Fähigkeit, die wir Menschen<br />

in Zukunft noch mehr<br />

erlernen müssen“<br />

Schaf vom Baum? – Einfach mehr<br />

wissen!“ erklärt.<br />

Fehlen noch Gerald Hörhan, der<br />

Finanztipps auf provakante und<br />

ehrliche Art für Jeden lieferte, Markus<br />

Brand von Dompspitzen e.V.,<br />

Torsten Landwehr und Timo Würz,<br />

der Künstler mit dem begnadeten<br />

Zeichnertalent. Wer sich über diese<br />

und auch die oben vorgestellten<br />

Beiträge weiter informieren möchte,<br />

kann dies auf der GEDANKENtanken<br />

Website tun. Dort gibt es<br />

mehr als ein Dutzend Videos und<br />

Podasts kostenlos. Vor allem für<br />

alle diejenigen unter uns lohnenswert,<br />

die sich nicht stundenlang<br />

am Stück in einem Kino Vorträge<br />

anhören möchten. An einem Ort,<br />

wo normalerweise max. 1-2h Filme<br />

laufen, die einem meistens inspirierende,<br />

spannende und emotionale<br />

Geschichten vorführen, sei es als<br />

Actionsspektakel oder Drama. Jedem<br />

das seine. Medienkompetenz<br />

ist eine Fähigkeit, die wir Menschen<br />

in Zukunft noch mehr erlenen müssen.<br />

In der GEDANKENtanken-Akademie<br />

kann man das sicher.<br />

Zum Abschluss noch eine Frage:<br />

Was haben David Fincher, Woody<br />

Allen und Stefan Frädrich und<br />

sein Team von GEDANKENtanken<br />

gemeinsam? Richtig, sie erzählen<br />

Geschichten. Und haben<br />

Spaß dabei. Sie planen<br />

Projekte und setzen sie um.<br />

Nicht nur weil sie es können,<br />

sondern weil sie es auch wollen.<br />

Das merkt man, wenn<br />

man die Referenten reden<br />

hört. Wer die Bühne erklimmen<br />

möchte und etwas zu sagen<br />

hat, soll es tun. Und wer anderen<br />

dabei zuschauen möchte, der geht<br />

ins Kino. Und wer mehr über all<br />

das erfahren möchte, darüber lesen<br />

und hören möchte: Augen und<br />

Ohren offen halten und weiter machen.<br />

Film ab!<br />

***<br />

Thomas Lehnen<br />

53<br />

Zukunft-Training


Impressum<br />

Zukunft - Training<br />

TAM-Edition Verlag in Zusammenarbeit mit der Trainer-Akademie München. Als Mitherausgeber treten die<br />

Auttoren der namentlich gekennzeichneten redaktionellen Beiträge auf.<br />

Die Redaktion kann trotz sorgfältiger Recherchen und Überprüfung der zugrunde liegenden Quellen keine Gewähr für den Inhalt übernehmen.<br />

Jegliche Haftung für aus der Berichterstattung entstandene Schäden ist ausgeschlossen.<br />

Torstraße 37, 10119 Berlin, Telefon +49 151 511 84312, redaktion@zukunfttraining.de,<br />

anzeigen@zukunfttraining.de, Chefredaktion: Dr. Helmut Fuchs, Redaktionelle Mitarbeiter: Frederic M. Fuchs, Thomas Lehnen<br />

Lektorat Lilli Iliev Layout und Gestaltung: p5 media, Leicht+Luftig<br />

http://zukunfttraining.de/agb.html<br />

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