ZT | Februar 2014
Ausgabe 23 - 02/14 Ausgabe 23 - 02/14
- Seite 2 und 3: Offizielle Partner ZUKUNFT-TRAINING
- Seite 4 und 5: INHALT Stufe für Stufe zum Verhand
- Seite 6 und 7: STUFE FÜR STUFE ZUM VERHANDLUNGSER
- Seite 8 und 9: Die alles entscheidenden Phasen fin
- Seite 10 und 11: Anforderungen?“. Das Wort „grun
- Seite 12: Im Interview mit Lothar Lay „Der
- Seite 16: che Preisverhandlungen in der Indus
- Seite 19 und 20: Demnächst auch als App erhältlich
- Seite 21 und 22: Gute Ideen beantworten große Frage
- Seite 23 und 24: die Eigenschaften des Fliegers: Gr
- Seite 25 und 26: Dr. Ulrich Ott Pater Anselm Grün P
- Seite 27 und 28: Erstmals werden Motivationspotenzia
- Seite 29 und 30: IM GESPRÄCH MIT PROF. DR. LOTHAR S
- Seite 31 und 32: Prof. Dr. Lothar Seiwert, CSP und C
- Seite 33 und 34: Seminare für Führungskräfte gibt
- Seite 35 und 36: ildet, ebenso wie die wirtschaftlic
- Seite 37 und 38: DER MENSCH IST LERNFÄHIG ABER UNBE
- Seite 39 und 40: Ich heiße…“, „Ich mache…
- Seite 41 und 42: Markt unterwegs. Nicht alle Absolve
- Seite 43 und 44: sondern auch auf die Details einer
- Seite 45 und 46: “Wir sind stolz einen so ausgezei
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- Seite 49 und 50: Fotos: www.janhillnhuetter.de
- Seite 51 und 52: ten der Anwesenden sind beruflich g
Offizielle Partner<br />
ZUKUNFT-TRAINING<br />
2<br />
Zukunft-Training
Mensch - sei außer gewöhnlich….<br />
Den Menschen geht es immer besser und<br />
trotzdem werden sie immer unzufriedener“<br />
könnte eine Zusammenfassung unserer<br />
Beobachtungen in Managementtrainingskursen<br />
und Veranstaltungen betrieblicher<br />
Weiterbildung lauten.<br />
Tatsächlich beobachten wir mit wachsender Sorge Heerscharen<br />
von unzufriedenen Menschen auf der Suche<br />
nach sogenannten „Erfolgsmodellen“, die teilweise in<br />
hektischer Betriebsamkeit von einem Erfolgsmodell zum<br />
nächsten hecheln, die Gründe ihrer Unzufriedenheit in<br />
der äußeren Welt suchen und die innere immer mehr<br />
vernachlässigen.<br />
Legen wir eine nüchterne Betrachtung zugrunde, so<br />
erscheint es eher verwunderlich, wie scheinbar aufgeschlossene<br />
und intelligente Menschen in Führungspositionen<br />
der Wirtschaft längerfristig elementare Gesetze<br />
des Zusammenlebens verletzen und sich anschließend<br />
auch noch wundern, dass nichts mehr geht.<br />
Getrimmt auf Höchstleistung und Perfektion bleibt das<br />
menschliche und zwischenmenschliche Element unseres<br />
Daseins scheinbar gänzlich auf der Strecke, und in der<br />
Reduktion auf Funktionalität gleicht das Leben oft dem<br />
traurigen Schicksal eines Hamsters im Tretrad. Je schneller<br />
er läuft, um so schneller dreht sich das Rad und um so<br />
schneller muss er laufen.<br />
Was zählt, ist anscheinend nur noch messbarer Erfolg.<br />
Nullfehler-Programme, Total Quality Management und<br />
andere Fehlerfixierungen zwingen uns, eine „Ich bin besser,<br />
stärker, reicher, klüger, schlanker, schneller als Du -<br />
Philosophie“ auf, in der der Erstplatzierte alles und der<br />
Zweitplatzierte nichts ist. Was rauskommt, sind einige<br />
wenige „Gewinner“ und Heerscharen von selbstzugewiesenen<br />
Verlierern. Die ausschnittweise Betrachtung von<br />
Erfolg erweist sich als gigantisches Nullsummenspiel,<br />
dem nicht nur Einzelpersonen sondern ebenso Organisationen<br />
und Nationen zum Opfer fallen.<br />
Wer da nicht den Verstand verliert, hat keinen.<br />
Eingebunden in solche Fixierungen gelingt es dem Einzelnen<br />
nur schwerlich, diese Grundmuster zu durchbrechen,<br />
und somit ist er zum Scheitern verurteilt.<br />
Ist er das wirklich ?<br />
Nicht unbedingt. Wir möchten auch in diesem Heft wieder<br />
- wie so oft - Mut machen. Der Verhandlungsexperte<br />
Lothar Lay führt uns zum ultimativen Verhandlungserfolg,<br />
der Kognitionspsychologe Christoph Burkhardt<br />
gibt Impulse Probleme anders anzugehen, die Planspielexperten<br />
Sybille und Uwe Schirrmacher zeigen wie<br />
Führungskräfte praxisnah und spielerisch ihr Potential<br />
ausschöpfen können, Claudia Baur erklärt die Vorteile<br />
der Speakerausbildung unseres Kooperationspartners<br />
GSA, Thomas Lehnen die Kölner Redenacht und zu guter<br />
Letzt ein Interview mit meinem Freund und Wegbegleiter<br />
Lothar Seiwert, der, seit wir zusammen bei Time/<br />
system in Hamburg vor 30 Jahren angefangen haben,<br />
eine außergewöhnliche Entwicklung vorangetrieben<br />
und erarbeitet hat und mittlerweile mit Fug und Recht<br />
als der einflussreichste Denker und Redner zu Fragen der<br />
Zeitautonomie genannt wird. Ich sehe auch worldwide<br />
keinen besseren.<br />
„Das Beste, was uns der Erfolg bringt, ist die Erkenntnis,<br />
dass er nicht erstrebenswert ist.“ meinte einmal Liv Ullmann.<br />
Ich halte es da eher mit den klugen Bestsellerautoren<br />
Anja Förster & Peter Kreuz „Wir müssen einzigartig sein -<br />
eben alles, außer gewöhnlich! Denn wer sich ständig mit<br />
anderen vergleicht, wird vor allem eines: gleicher.“<br />
In diesem Sinne möchte ich euch nochmals auf unseren<br />
außergewöhnlichen TAM-Lernkongress <strong>2014</strong> hinweisen,<br />
wo Europas Experten mit uns gemeinsam unser 40-jähriges<br />
Jubiläum feiern und Sie endlich auch mal das Expertenteam<br />
von Zukunft-Training zum Anfassen bekommen.<br />
Versprochen.<br />
Herzlichst<br />
Helmut Fuchs
INHALT<br />
Stufe für Stufe zum Verhandlungserfolg<br />
So stehen Sie immer als Sieger auf der Preisverhandlungstreppe<br />
von Lothar Lay<br />
06<br />
Im Interview<br />
mit Lothar Lay<br />
12<br />
Das Leben und Sterben guter Ideen<br />
von Christoph Burkhardt<br />
20<br />
Im Gespräch<br />
mit Prof. Dr. Lothar Seiwert, CSP<br />
4<br />
Zukunft-Training<br />
28
AUSGABE 23 02/14<br />
Spielend zur guten Führungskraft<br />
Neue Wege zu einem praxisnahen Training<br />
von Uwe und Sibylle Schirrmacher<br />
32<br />
Der berühmte rote Faden<br />
Von der Berufung zum Beruf: Die Speaker-Ausbildung der GSA<br />
von Claudia Baur<br />
38<br />
Zukunft-Training berichtet<br />
3. Kölner Rednernacht<br />
von Thomas Lehnen<br />
48<br />
Fotocredits<br />
Die verwendeten Fotos stammen von<br />
fotolia.de, pixeden.de oder aus dem<br />
privaten Archiv unserer Autoren.<br />
Kontakt<br />
Web<br />
Redaktion<br />
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redaktion@zukunfttraining.de<br />
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In Zusammenarbeit mit<br />
TAM-Edition Verlag<br />
Trainer-Akademie München<br />
p5 media<br />
Coverfoto<br />
Lothar Lay<br />
Copyright Lothar Lay<br />
5<br />
Zukunft-Training
STUFE FÜR STUFE<br />
ZUM<br />
VERHANDLUNGSERFOLG<br />
SO STEHEN SIE IMMER ALS SIEGER AUF DER<br />
PREISVERHANDLUNGSTREPPE<br />
6<br />
Zukunft-Training
Erfolgreiche Preisverhandlungen entstehen nicht im luftleeren Raum. Damit beide<br />
Seiten, Verkäufer und Kunden, mit einem positiven Gefühl und einem Erfolgserlebnis vom<br />
Verhandlungstisch gehen, braucht es gute Vorbereitung und eine effektive Strategie, um in<br />
jedem Fall als kompetenter und meinungsstarker Verhandlungspartner wahrgenommen<br />
zu werden.<br />
von Lothar Lay<br />
Das Thema Preisverhandlungsstrategien erlebt<br />
gegenwärtig eine neue Brisanz. Quer<br />
durch alle Branchen - unabhängig von der<br />
aktuellen wirtschaftlichen Lage - geht es<br />
immer um einen entscheidenden Faktor:<br />
Den Preis. Nur Vertriebsmannschaften, die exzellent<br />
trainiert sind, werden sich langfristig erfolgreich zu behaupten<br />
wissen. Und zwar genau zu den Preisen, die sie<br />
zu Beginn festgesetzt haben. Preiskompromisse müssen<br />
nicht sein. Ich begleite seit über 10 Jahren zahlreiche<br />
Verkaufsteams erfolgreich auf ihrem Weg und habe die<br />
Erfahrung gemacht, dass Verhandlungserfolge auch unter<br />
schwierigen Ausgangssituationen möglich sind. Vertriebsmannschaften<br />
können langfristig bessere Erfolge<br />
erzielen, wenn sie die von mir konzipierte 5-stufige<br />
“Preisverhandlungstreppe“ erklimmen lernen.<br />
Intensive Vorbereitung als Fundament<br />
Erfolgreiche und versierte Preisverhandler wissen:<br />
7<br />
Zukunft-Training
Die alles entscheidenden Phasen<br />
finden vor dem eigentlichen Preisgespräch<br />
statt. Hier legen wir das<br />
Fundament für unsere Preisverhandlungstreppe.<br />
Je mehr Zeit Sie<br />
in dieses Fundament investieren,<br />
desto stabiler ist es, und je stabiler<br />
das Fundament, desto sicherer ist<br />
auch die Treppe.<br />
Verschaffen Sie sich ein genaues<br />
Bild über das Unternehmen, mit<br />
dem Sie in Verhandlungen treten,<br />
über seine Märkte und seine<br />
Kunden. Recherchieren Sie Ihre<br />
Hauptansprechperson und weitere<br />
mögliche Verhandlungspartner<br />
des Buying-Centers.<br />
Wie ticken diese, welchen<br />
Verhandlungsruf haben sie,<br />
was mögen sie, was sind ihre<br />
Hobbies. Ihr oberstes Ziel<br />
sollte es sein, zu den Entscheidern<br />
gute persönliche<br />
Kontakte aufzubauen und<br />
Ihr Netzwerk in diesem Unternehmen<br />
zu etablieren. So<br />
können Sie das vorhandene<br />
Potenzial und die Entscheidungsprozesse<br />
im Unternehmen kennenlernen,<br />
Optimierungspotenziale<br />
erkennen und aufzeigen und dann<br />
mit dem Kunden für ihn wirklich<br />
nützliche Lösungen erarbeiten.<br />
Nutzen statt Produkte verkaufen<br />
Es geht niemals um das Produkt<br />
allein, sondern immer um den Nutzen.<br />
Viele Verkäufer argumentieren<br />
nach dem Motto “wir haben das<br />
bessere Produkt“ und wundern<br />
sich, dass sie bei der Preisverhandlung<br />
nicht erfolgreich sind oder<br />
den Auftrag nur mit hohen Nachlässen<br />
erhalten. Der Preis ist zwar<br />
wichtig, aber nicht immer kaufentscheidend.<br />
Viel entscheidender ist<br />
es, den Bedarf und die Bedürfnisse<br />
des Kunden genau zu kennen und<br />
ihm das nützlichere Gesamtpaket<br />
aus Produkt und Leistungen anzubieten.<br />
1. Stufe: Innere Einstellung und<br />
Stabilität des Verkäufers<br />
Viele Verkäufer gehen mit der Einstellung<br />
„das einzige, was meinen<br />
Kunden interessiert, ist der Preis“ in<br />
die Verhandlungen. Zusätzlich werden<br />
sie durch die Medien mit „Geiz<br />
ist geil“-Kampagnen bearbeitet<br />
„Entwickeln Sie eine<br />
positive innere<br />
Einstellung zum<br />
Preisgespräch!“<br />
und zählen eventuell selbst zur Gattung<br />
der Schnäppchenjäger. Mit<br />
dieser Einstellung haben sie sogar<br />
Verständnis für die Forderungen ihrer<br />
Kunden und können diese nicht<br />
überzeugen, da sie selbst nicht von<br />
ihren Produkten und dem Angebot<br />
überzeugt sind.<br />
Nur dann, wenn der Verkäufer über<br />
große innere Stabilität verfügt und<br />
an sich, sein Unternehmen und sein<br />
Angebot glaubt, hat er eine Chance,<br />
erfolgreich und gewinnbringend<br />
zu verhandeln. Dieser unbedingte<br />
Glaube ist die Basis jeder erfolgreichen<br />
Preisverhandlung.<br />
Erarbeiten Sie sich diesen Glauben!<br />
Gehen Sie felsenfest überzeugt von<br />
Ihrem GESAMTEN Angebot in Ihre<br />
zukünftigen Verhandlungen. Dieses<br />
Selbstbewusstsein und dieser<br />
Selbstwert, den Sie sich und Ihrem<br />
Angebot hier geben, lässt Sie hohe<br />
Sicherheit ausstrahlen. Und genau<br />
dieser Eindruck macht den großen<br />
Unterschied, auch auf ausgebuffte<br />
Einkaufsabteilungen und Einkäufer.<br />
Ich habe es in der Praxis so oft erlebt,<br />
es wirkt!<br />
2. Stufe: Professionelle Preisnennung<br />
„Was kostet das?“ - Diese<br />
„fatale“ Frage kommt oft<br />
innerhalb von wenigen Sekunden,<br />
bevor der Verkäufer<br />
eine Chance hat, sein Angebot<br />
vorzustellen. Hier ist es<br />
wichtig, dass Sie als Verkäufer<br />
selbstbewusst Ihr gesamtes<br />
Angebot präsentieren. Ziel<br />
muss sein, nicht nur das Produkt<br />
und den Preis vorzustellen,<br />
sondern das Gesamtpaket aller<br />
Leistungen und Vorteile. Es zählt<br />
ganz besonders: Nicht „wir haben<br />
das bessere Produkt“ sondern „wir<br />
sind der bessere Partner!“<br />
Entwickeln Sie eine positive innere<br />
Einstellung zum Preisgespräch!<br />
Nennen Sie Ihren Preis selbstbewusst<br />
und direkt, mit Stolz, solche<br />
hochwertigen Produkte oder<br />
Dienstleistungen zu diesem Preis<br />
anbieten zu können. Bauen Sie<br />
Ihre Argumentation gesprächspartnerorientiert<br />
auf und arbeiten<br />
Sie überzeugend den rationalen<br />
wie auch den emotionalen Nutzen<br />
8<br />
Zukunft-Training
heraus. Ihr Kunde muss am Ende überzeugt<br />
sein, dass nur Sie der ideale, ihn<br />
unterstützende Partner sind. Wenn Sie<br />
das schaffen, dann gleitet der Preis auf<br />
einen Nebenschauplatz ab.<br />
3. Stufe: Angebots-Management<br />
Ein Angebot ist ein schriftliches Verkaufsgespräch.<br />
Es sollte so kurz wie<br />
möglich und so lang wie nötig sein. Machen<br />
Sie niemals voreilige Angebote,<br />
sondern erst nach reiflicher Überlegung.<br />
Prüfen Sie alle Potenziale - was braucht<br />
der Kunde genau, was könnte er noch<br />
brauchen? Prüfen Sie den gesamten<br />
Entscheidungsprozess beim Kunden.<br />
Wer sind die Entscheider? Gibt es ein<br />
Buying-Center? Was sind die endgültigen<br />
Entscheidungskriterien? Überlegen<br />
Sie sich im Vorfeld, welche Alternativen<br />
der Kunde zu Ihnen hat. Arbeiten Sie im<br />
Angebot genau heraus, welche Chance<br />
Ihre Lösung darstellt.<br />
Fassen Sie Ihren Angeboten systematisch<br />
und professionell nach. Hier werden<br />
die meisten Fehler begangen. Ein<br />
Anruf, der mit den Worten „Ich wollte<br />
mal hören, ob mein Angebot bei Ihnen<br />
angekommen ist“ beginnt, endet selten<br />
mit der positiven Zusage des Auftrags.<br />
Starten Sie das Gespräch wie folgt: „Ich<br />
habe ein Angebot für Sie ausgearbeitet.<br />
Für Sie war ja wichtig, dass Sie einen<br />
Partner bekommen, der Ihnen ... „Hier<br />
führen Sie nun die kundenspezifischen<br />
Argumente an, die Sie von Ihrem potentiellen<br />
Kunden bei den Vorgesprächen<br />
gehört und als für ihn wichtig wahrgenommen<br />
haben.<br />
Lothar Lay<br />
Verhandlungsexperte<br />
Lothar Lay ist ‚Der Mann, der<br />
Sie zum Abschluss führt!‘<br />
Der Betriebswirt (VWA) ist<br />
Verkaufstrainer, Vertriebsund<br />
Managementberater<br />
und systemischer Coach. Er<br />
gilt als führender Experte zum<br />
Thema Preisgespräche und Verhandlungsführung.<br />
Seine Expertise<br />
resultiert aus über zwanzig Jahren<br />
Tätigkeit im Verkauf bei nationalen<br />
und internationalen Konzernen im<br />
Bereich hochwertige Konsum- und<br />
Investitionsgüter und Dienstleistungen.<br />
Er verfügt über umfangreiches<br />
Fachwissen im direkten sowie indirekten<br />
Vertrieb und führte ein bekanntes<br />
Telekommunikations-Unternehmen<br />
mit an die Börse. Als ehemaliger Vertriebsleiter<br />
im B2B- und B2C-Bereich<br />
beherrscht er die Verhandlungsprinzipien<br />
auf den höchsten Entscheider-<br />
Ebenen. Seit über zehn Jahren stellt<br />
Lothar Lay seinen Kunden Strategien<br />
zu erfolgreichen Preisverhandlungen,<br />
Neukundengewinnung und Umsatzsteigerung<br />
zur Verfügung. 2013<br />
erhielt er den 5-Sterne-Rednerpreis<br />
„Best Performer Trainer“.<br />
www.lay-training.de<br />
Danach fragen Sie dann sehr direkt<br />
und deutlich: „Entspricht mein Angebot<br />
grundsätzlich Ihren Vorstellungen und<br />
9<br />
Zukunft-Training
Anforderungen?“. Das Wort „grundsätzlich“ ist hier<br />
sehr wichtig. Wenn Ihr Angebot den Vorstellungen des<br />
Kunden entspricht, wird Ihr Einkäufer das hier jetzt sagen.<br />
Wenn es ihnen nicht ganz entspricht, zwingt es<br />
den Einkäufer, darzulegen, was noch fehlt, und Sie haben<br />
die Möglichkeit, nachzubessern.<br />
4. Stufe: Preis-Erklärung<br />
Der gefürchtete Satz „Das ist zu teuer.“ ist gefallen. Hier<br />
stellt Sie sich die Frage: Was veranlasst den Kunden,<br />
den Preis drücken zu wollen? Das kann beispielsweise<br />
der Kostendruck sein, das Budget des Kunden, sein<br />
Wertebewusstsein, Konkurrenzangebote, reiner sportlicher<br />
Ehrgeiz, ein notwendiger Erfolgsnachweis.<br />
„Der Einkäufer muss<br />
nach dem Abschluss<br />
mit dem Gefühl aus<br />
der Verhandlung<br />
gehen, dass er den<br />
bestmöglichen zu<br />
erzielenden Preis<br />
erhalten hat.“<br />
Initiieren Sie eine Preis-Argumentation aus rein psychologischen<br />
Gründen. Der Einkäufer muss nach dem<br />
Abschluss mit dem Gefühl aus der Verhandlung gehen,<br />
dass er den bestmöglichen zu erzielenden Preis erhalten<br />
hat. Damit der Kunde sein eigenes Erfolgserlebnis<br />
bekommt, muss der Verkäufer in der Preisverhandlung<br />
Widerstand leisten und hart kämpfen. Wenn der Verkäufer<br />
auf jede Forderung des Kunden sofort eingeht,<br />
bringt er ihn um diesen wichtigen psychologischen<br />
Effekt. Erst wenn Sie als Verkäufer jammern, dass nun<br />
gar nichts mehr ginge, hat der Einkäufer das Gefühl:<br />
Hier habe ich den bestmöglichen Preis herausgeholt<br />
und wird weitere Verhandlungen einstellen. Ein kleiner<br />
Tipp: Es hindert Sie nichts daran, die Grenze, wo<br />
gar nichts mehr geht, möglichst früh zu erreichen. Das<br />
funktioniert aber nur, wenn Sie von Anfang an keine<br />
zu leichten Zugeständnisse machen.<br />
5. Stufe: Die finale Preis-Verhandlung<br />
Es kommt zum finalen Termin, dem Abschlussgespräch<br />
mit allen Entscheidern. Finden Sie heraus, wer<br />
auf Kundenseite bei dem Gespräch anwesend sein<br />
wird; welche Ansprechpartner, welche Abteilungen<br />
und vor allem in welchen Funktionen. Die Hierarchie<br />
ist hier bedeutsam und zeigt die Wichtigkeit, die die<br />
„Gegenseite“ dem Termin einräumt. Die Frage nach<br />
der Abteilung müssen Sie stellen, um Ihre gesprächspartnerorientierten<br />
Argumentationen optimal vorbe-<br />
10<br />
Zukunft-Training
eiten zu können. Bereiten Sie sich<br />
akribisch auf alle möglichen Fragen<br />
und Einwände vor. Finden Sie jetzt<br />
auch auf jeden Fall heraus, ob bei<br />
diesem Termin eine endgültige<br />
Kaufentscheidung fallen wird. Das<br />
ist strategisch wichtig für Ihre weitere<br />
Vorgehensweise!<br />
„Reißleine“<br />
Verhandlungsabbruch<br />
Stecken Sie im Vorfeld eine präzise<br />
Grenze, bis zu der Sie in Ihrer Verhandlung<br />
zu gehen bereit sind! Sich<br />
darüber glasklar zu sein, ist einer<br />
der wichtigsten Punkte in<br />
jeder Preisverhandlung.<br />
Den Punkt, ab dem Sie sagen:<br />
„Hier breche ich die<br />
Verhandlung ab“, muss<br />
Ihnen präzise vor Augen<br />
stehen, bevor Sie in diese<br />
Stufe der Verhandlung<br />
eintreten. Sonst besteht<br />
die Gefahr, dass Sie sich<br />
von dem unbedingten Wunsch, das<br />
Geschäft abzuschließen, hinreißen<br />
lassen, es unter Verlusten für Ihr Unternehmen<br />
zu akzeptieren.<br />
Die finale Verhandlung<br />
Wenn Sie in der Verhandlungssituation<br />
die Frage „Was ist Ihr letzter<br />
Preis?“ hören, ist dies das Signal,<br />
dass der Kunde jetzt kaufen will.<br />
Aber wenn man Ihnen auf Ihre<br />
vorher gestellte Frage, ob die Kaufentscheidung<br />
an diesem Tag fallen<br />
kann, eine ausweichende Antwort<br />
gegeben hat, dürfen Sie jetzt unter<br />
keinen Umständen Ihren letzten<br />
Preis nennen. Es kann sich hier auch<br />
um ein Ausloten handeln, wie weit<br />
Sie gehen wollen, oder die Preis-<br />
Info wird zu Verhandlungen mit<br />
der Konkurrenz verwendet. Klären<br />
Sie hier sehr direkt, ob nun sofort<br />
eine Entscheidung fällt oder nicht.<br />
Wird Ihnen klar gemacht, dass eine<br />
Entscheidung an diesem Tag nicht<br />
möglich ist, müssen Sie klare Grenzen<br />
setzen.<br />
Hier empfehle ich die Aussage: „Unter<br />
diesen Bedingungen sehe ich<br />
keine Chance auf einen Abschluss.<br />
Deswegen werde ich mich jetzt<br />
verabschieden.“ Nun kann es passieren,<br />
dass man Sie zurückholt und<br />
„Stecken Sie im Vorfeld eine<br />
präzise Grenze, bis zu der Sie in<br />
Ihrer Verhandlung zu<br />
gehen bereit sind!“<br />
die Verhandlungen weitergehen.<br />
Nämlich dann, wenn der Einkäufer<br />
den Auftrag wirklich mit Ihnen abschließen<br />
will. Lässt er Sie ziehen, ist<br />
das für Sie das Zeichen, dass er den<br />
Auftrag sowieso im Moment nicht<br />
mit Ihnen machen will. Eine weitere<br />
Möglichkeit ist hier noch immer ein<br />
Anruf nach einigen Tagen, der Sie<br />
zurück an den Verhandlungstisch<br />
einlädt. Hören Sie nichts mehr von<br />
Ihren Verhandlungspartnern, haben<br />
Sie dennoch gewonnen, da Sie<br />
erfolgreich verhindert haben, einen<br />
für Ihr Unternehmen unrentablen<br />
Auftrag zu generieren. Außerdem<br />
haben Sie Ihren Verhandlungspartnern<br />
Standfestigkeit gezeigt und<br />
sich damit eine ausgezeichnete Verhandlungsreputation<br />
für zukünftige<br />
Gespräche geschaffen.<br />
Im Triumph auf die Spitze der<br />
Treppe<br />
Das zweite, positivere Szenario ist<br />
eine positive Antwort auf die Frage,<br />
ob das Geschäft an diesem Tag abgeschlossen<br />
werden kann. Hier ist<br />
es nun Ihre Aufgabe, verhandlungstechnisch<br />
den für Sie innerhalb Ihrer<br />
vorher festgesetzten Bandbreite<br />
optimalen Preis durchzusetzen.<br />
Je höher Sie in diesem Spektrum<br />
bleiben können, desto höher ist<br />
der Gewinn für Sie und Ihr<br />
Unternehmen. Aber selbst<br />
wenn Sie aufgrund des exzellenten<br />
Verhandlungsgeschicks<br />
Ihres Gegenübers<br />
die unterste Grenze Ihrer<br />
Bandbreite zugestehen<br />
müssen, wissen Sie, dass<br />
der Auftrag für Sie und Ihr<br />
Unternehmen wirtschaftlich<br />
tragbar ist. Hier macht sich Ihre<br />
genaue Vorbereitung und Kalkulation<br />
definitiv bezahlt. Sie können beruhigt<br />
und glücklich über das Verhandlungsergebnis<br />
den Füller zücken<br />
zur Unterschrift des Vertrages.<br />
Sie haben durch die Konsequenz,<br />
mit der Sie die Preisverhandlungstreppe<br />
beschritten haben, Ihre<br />
Zielsetzung erreicht und stehen als<br />
Sieger ganz oben. Gleichzeitig haben<br />
Sie auch dem Einkäufer das Gefühl<br />
gegeben, nicht als Verlierer aus<br />
dieser Verhandlung zu gehen. Dies<br />
stellt die ideale Grundlage für weitere<br />
gemeinsame Abschlüsse dar!<br />
***<br />
von Lothar Lay<br />
11<br />
Zukunft-Training
Im Interview<br />
mit<br />
Lothar Lay<br />
„Der Mann der Sie zum Abschluss führt“.<br />
Herr Lay, Sie sind Verhandlungsexperte<br />
und<br />
besonders spezialisiert<br />
auf den Prozess des<br />
Preisverhandelns. Erzählen<br />
Sie uns ein wenig<br />
aus Ihrem täglichen<br />
Business-Alltag. Was macht ein Verhandlungsexperte<br />
genau?<br />
Das ist sehr vielfältig. Ich begleite meine<br />
Kunden auf ihrem gesamten Weg zum erfolgreichen<br />
Abschluss. Das beginnt mit der<br />
Analyse der aktuellen Ausgangssituation<br />
des Kunden, setzt sich fort über das Begleiten<br />
der Vertriebsmitarbeiter nach draußen<br />
„an die Front“ um zu sehen, wie sie arbeiten,<br />
um eventuelle Schwachstellen zu identifizieren<br />
und entsprechend in die aktuellen<br />
Prozesse einzugreifen. Ich erkenne durch<br />
diese Begleitung zu den Kunden, was sie<br />
erwarten, was sie für eine spezifische Problemstellung<br />
haben und was eventuell falsch<br />
läuft. Auf der Basis dieser Analyse in der Praxis<br />
meiner Kunden und der gewonnenen<br />
Erkenntnisse erstellen wir ein Konzept für<br />
die Zukunft. Die Verkäufer werden dann von<br />
mir im Einzelcoaching und/oder in einem<br />
gemeinsamen Workshop genau daraufhin<br />
trainiert, diese Situation bestmöglich zu<br />
optimieren. Bis zum erfolgreichen und gewinnbringenden<br />
Verkaufsabschluss.<br />
Sie sind der „Mann, der zum Abschluss<br />
führt“. Was prädestiniert Sie für diese<br />
Rolle?<br />
Vor allem meine eigene intensive Vertriebserfahrung:<br />
Ich war über 20 Jahre erst als Verkäufer<br />
und später dann als Führungskraft<br />
in den Bereichen B2B und B2C tätig. Und<br />
das in sehr harten Branchen. Ich durfte ein<br />
bekanntes Telekommunikations-Unternehmen<br />
erfolgreich mit an die Börse führen.<br />
Heute bin ich permanent selber im Training<br />
draußen an der Front, kenne dadurch viele<br />
verschiedene Branchen, und erfahre, wie<br />
dort verkauft wird, aber eben aus der neu<br />
tralen Sicht des Beraters. Dadurch sammle<br />
ich Best Practice-Beispiele aus allen Branchen,<br />
die meinen Kunden und ihrem Verhandlungserfolg<br />
zu Gute kommen. Was<br />
mir in wirklich schwierigen Verhandlungssituationen<br />
sehr hilft, ist meine Durchsetzungskraft,<br />
gepaart mit großer Ruhe und<br />
Gelassenheit, in jeder Verhandlungssituation.<br />
Ich verliere nie das Ziel aus den Augen<br />
und gebe nicht auf - bis zum gewünschten<br />
Ergebnis.
Sie haben das Modell der fünfstufigen Preisverhandlungstreppe<br />
entwickelt. Was hat Sie<br />
dazu bewogen und warum gerade 5 Stufen?<br />
Ich habe in der Praxis immer wieder gesehen, dass<br />
Verkäufer vollkommen unvorbereitet in wichtige<br />
Verhandlungen gehen und dort dann willkürlich<br />
und unkoordiniert agieren. Diesen wollte ich einen<br />
effizienten Leitfaden an die Hand geben, der<br />
Schritt für Schritt anzeigt, wie sie zum Ziel kommen.<br />
Wer jede Stufe meiner Preistreppe genau<br />
und diszipliniert abarbeitet, kann nur siegen.<br />
Wer meint, er könne bereits alles und hätte die<br />
Fähigkeit, eine Stufe zu überspringen, ist schon<br />
gestolpert und fällt zurück. Die Treppe habe ich<br />
deswegen als Symbol gewählt, weil wir ohne sie<br />
einen riesigen Anlauf nehmen, ja sogar springen<br />
müssen und dann leichter fallen. Haben wir hingegen<br />
eine Treppe zur Verfügung, können wir in<br />
5 Stufen fast nach oben schweben, wenn wir auf<br />
jeder Stufe unsere Hausaufgaben erledigen.<br />
Warum ist es für den Verhandlungserfolg so<br />
wichtig, auf dieser Preistreppe keinen Schritt<br />
auszulassen?<br />
Gibt es keine Vorgaben im Sinne der Treppe und<br />
ihrer 5 Schritte, wird jede Verhandlung willkürlich<br />
und unkoordiniert. Manche Verkäufer beginnen<br />
dann mit Aufgaben, die eigentlich erst kurz vor<br />
dem Verhandlungsziel zu erledigen sind, überspringen<br />
wichtige Aufgaben und straucheln. Wer<br />
sich strikt nach den Vorgaben der Treppe hält, absolviert<br />
eine Aktivität nach der anderen, hakt die<br />
erledigten Aufgaben ab, vergisst nichts und ist<br />
immer im Plan. Klar, auch mit der Treppe sind Verhandlungen<br />
extrem anstrengend, aber sie werden<br />
strukturierter und dadurch erfolgreicher.<br />
Wieso gehen auch versierte Verkäufer, die ihren<br />
Verkaufsjob schon lange Jahre machen,<br />
immer wieder mit gemischten Gefühlen in<br />
neue Verhandlungssituationen?<br />
Da gibt es viele sehr verständliche Gründe. Einer<br />
von ihnen ist die Furcht davor, einen Auftrag<br />
zu verlieren, oder die innere Einstellung stimmt<br />
nicht. Manche Verkäufer sind von ihrem Produkt<br />
und ihren Leistungen oder von sich selbst nicht<br />
überzeugt und daher entsprechend unsicher. Viele<br />
stehen unter enormem Druck, einen Auftrag<br />
unbedingt abzuschließen und brauchen das Erfolgserlebnis<br />
für ihre verkäuferische Bilanz. Abgesehen<br />
davon sind die Praktiken mancher Einkäufer<br />
so perfide, dass Verkäufer wirklich nur noch<br />
mit großen Bedenken in eine Verhandlung gehen<br />
können. Umso wichtiger ist die akribische Vorbereitung,<br />
mental, inhaltlich und technisch.<br />
Wann genau beginnt eine Preisverhandlung?<br />
Klares Ziel eines jeden Verkäufers ist es, Entscheidungen<br />
zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Damit<br />
dieser Prozess funktioniert, ist bereits der<br />
erste Kontakt mehr als entscheidend. Jeder Kunde<br />
macht sich sein Bild von einem Verkäufer. Die<br />
erste Kontaktaufnahme ist somit das erste Mosaiksteinchen,<br />
das in das Gesamtbild einfließt, das<br />
der Einkäufer erhält. Mit Kontakt meine ich hier<br />
durchaus den ersten Telefon- oder E-Mail-Kontakt,<br />
nicht erst das persönliche Treffen. Da entscheidet<br />
der Einkäufer bereits instinktiv, ob ihm dieser<br />
Verkäufer sympathisch ist, ob er es schafft, ihn als<br />
Mensch zu begeistern und ob er eine emotionale<br />
Ebene und einen persönlichen Zugang herstellen<br />
kann. Vertrauen aufbauen ist hier das Motto der<br />
Stunde. Gute Verkäufer können das!<br />
Sind Ihre Strategien und Anregungen für alle<br />
Verhandlungssituationen anwendbar? Etwa<br />
für Selbständige, die Ihre Preise auf dem Markt<br />
„durchsetzen“ müssen genauso wie für jährli-
che Preisverhandlungen in der Industrie, wo<br />
Verkäufer mit versierten Einkaufsabteilungen<br />
zu tun haben?<br />
Ja, das ist vom Grundprinzip her durchaus auf alle<br />
Situationen übertragbar. Ganz wichtig ist in allen<br />
Verhandlungen, sich ein klares Limit und Ziel zu<br />
setzen. Bis hierhin und nicht weiter kann und will<br />
ich gehen. Bis zu diesem Preis verkaufe ich. Alles<br />
was darüber ist, bedeutet Ausstieg. Bei einem<br />
Hauskauf oder Hausverkauf sollte also von der Familie<br />
im Vorfeld festgelegt werden, wir gehen bis<br />
zu diesem Rahmen und nicht weiter. Darauf richten<br />
sich dann die Verhandlungen aus. Alle anderen<br />
Schritte wie die Vorbereitung, Infos über den<br />
Verhandlungspartner, seine Situation, wer mitverhandeln<br />
wird, etc. laufen nicht anders als in der Industrie<br />
oder bei Selbständigen. Natürlich sind die<br />
Gegebenheiten in großen Unternehmen viel komplexer<br />
und erfordern intensivere Vorbereitung, da<br />
meist mit der geballten Kraft von Buying-Centern<br />
zu rechnen ist und mit verschiedenen Gesprächspartnern,<br />
auf die es sich einzustellen gilt. Aber die<br />
5 Schritte sind immer die gleichen.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die häufigsten Fehler<br />
beim Verhandeln von Preisen?<br />
Das sind ganz eindeutig diese drei: Mangelnde<br />
Vorbereitung, die falsche innere Einstellung und<br />
ein zu frühes Einbrechen bzw. Nachgeben aus<br />
psychischen Gründen. Alle drei können mit entsprechender<br />
Vorarbeit leicht vermieden werden.<br />
Wie wichtig ist für die Verhandlungsteilnehmer<br />
die mentale Vorbereitung auf die anstehende<br />
Verhandlung?<br />
Äußerst wichtig! Jede Verhandlung wird vorher<br />
im Kopf entschieden. Gute Verkäufer brauchen<br />
eine hohe psychische Stabilität und die Gabe der<br />
Visualisierung ihres Erfolges im Vorfeld. Wer hier<br />
die besseren Nerven hat, geht als Gewinner vom<br />
Verhandlungsschauplatz. All das kann trainiert<br />
werden.<br />
Wie schätzen Sie generell das Verhandlungsjahr<br />
<strong>2014</strong> ein?<br />
Das wird extrem spannend, denn die Luft wird<br />
rauer. Alles vorher Gesagte über die intensive Vorbereitung<br />
von Preisverhandlungen wird für <strong>2014</strong><br />
noch wichtiger als bisher. Einkäufer und Buying-<br />
Center erwarten immer höhere Nachlässe. Jeder<br />
Verkäufer tut gut daran, sich auf massiven Wettbewerb<br />
und härtere Verhandlungen vorzubereiten.<br />
Denn die Macht der Einkäufer steigt zunehmend.<br />
Hier ist es für Verkäufer wichtig, ganz bei sich zu<br />
bleiben, an sich selbst und das Gesamtpaket der<br />
Leistung zu glauben. Ich stelle immer wieder fest,<br />
dass Verkäufer, die bereit sind, langfristig partnerschaftlich<br />
zusammenzuarbeiten und dies den Einkäufern<br />
auch zeigen, besonders erfolgreich sind.<br />
Denn gerade in schwierigen Zeiten braucht man<br />
Partner, die in der Zusammenarbeit erprobt sind,<br />
und deren Stärken und Schwächen man schon<br />
kennt. Der Wechsel eines Zulieferers ist immer<br />
ein Risiko, betreffend Qualität und Lieferzeiten.<br />
Deswegen macht es Sinn, langfristig auf Partnerschaften<br />
und Vertrauen zu setzen. Wer all dies<br />
beherzigt, wird auch <strong>2014</strong> erfolgreich aus seinen<br />
Verhandlungen hervorgehen können.<br />
***<br />
Herzlichen Dank für das Interview,<br />
Herr Lay.
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18<br />
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19<br />
Zukunft-Training
LEBEN<br />
DAS<br />
UND<br />
STERBEN<br />
GUTER IDEEN<br />
20<br />
Zukunft-Training
Gute Ideen beantworten große Fragen unserer Zeit, sie sind die Basis für Innovation und<br />
Fortschritt. Und doch sterben viele gute Ideen, während weniger gute überleben. Der<br />
Grund dafür liegt in unserer Psychologie.<br />
von Christoph Burkhardt<br />
Wir schreiben das Jahr 1911. Thomas<br />
Edisons Glühbirnen brennen seit gut<br />
30 Jahren; der berühmte Tüftler arbeitet<br />
an einer neuen Idee. Edison will<br />
ein Buch entwickeln, das 40.000 Seiten<br />
halten kann und dabei nicht dicker ist als ein normales<br />
Buch. Aus sehr leichtem Metall soll es sein, mit Seiten<br />
aus dünn gepresstem Nickel. Rund 200 Bücher könnte<br />
so jeder mit sich herumtragen, dank des geringen Preises<br />
eine kleine Bibliothek für jedermann. Edisons Idee<br />
finden wir heute, etwa 100 Jahre später, in abgewandelter<br />
Form im Kindle oder anderen eBook-Readern;<br />
im Jahre 1911 glaubte aber niemand an das Buch aus<br />
Metall und seinen Nutzen. Edisons Idee stirbt, weil ihm<br />
die Unterstützung und der Einfluss Anderer fehlen, die<br />
seine Idee vorantreiben.<br />
Ideen brauchen Unterstützung. Wir entwickeln sie<br />
auf den Schultern von Giganten und brauchen für ihr<br />
Überleben die Unterstützung von Kollegen, Klienten,<br />
21<br />
Zukunft-Training
Sponsoren und Nutzern. Ideen sind<br />
damit auch einer Reihe psychologischer<br />
Einflüsse ausgesetzt. Menschen<br />
brauchen andere Menschen,<br />
wir sind soziale Tiere und auf Andere<br />
angewiesen, und das mehr als<br />
auf unsere eigenen Ideen. Und das<br />
hat Konsequenzen.<br />
Für unser eigenes soziales Überleben<br />
im Beruf wie auch im Privatleben<br />
sind Kooperationen ausschlaggebend.<br />
Manche nennen sie auch<br />
Vitamin B oder Netzwerke. Während<br />
die Menschen der Frühzeit<br />
evolutionär tatsächlich auf Kooperationen<br />
für ihr Überleben angewiesen<br />
waren, geht es heute meist<br />
um unser soziales Überleben, also<br />
Einfluss, Macht und Status. Ohne<br />
Frage helfen Kooperationen bei<br />
Erfolg in Karriere und Privatleben.<br />
Ob wir wollen oder nicht, selbst die<br />
Anzahl an Facebook-Freunden oder<br />
Twitter-Followern ist für uns schon<br />
ein subtiler Indikator, wer als Kooperationspartner<br />
in Frage kommt<br />
und wer nicht. Aber was macht<br />
heute einen guten Kooperationspartner<br />
aus? Im Wesentlichen hat er<br />
drei Eigenschaften:<br />
1. Wissen: Ein guter Kooperationspartner<br />
kann mein Wissen bestätigen.<br />
Er weiß darüber hinaus Dinge,<br />
die ich nicht weiß. Jemand mit<br />
IT-Kenntnissen, der mir im Notfall<br />
sofort das System rettet, kann sehr<br />
wichtig werden.<br />
2. Einfluss: Ein guter Kooperationspartner<br />
hat selbst gute Kooperationspartner.<br />
Die Chefsekretärin<br />
kann ein entscheidender Kooperationspartner<br />
sein, wenn es darum<br />
geht, sich ganz oben Gehör zu verschaffen.<br />
3. Motiv: Ein guter Kooperationspartner<br />
kann und will zudem kooperieren.<br />
Es lohnt sich für beide<br />
Partner, in die Kooperation zu investieren.<br />
Einen guten Draht zur IT<br />
oder zur Chefsekretärin kann man<br />
auf ganz unterschiedliche Weise<br />
aufbauen. Aber nur, wenn beide<br />
wollen, wird sich die Kooperation<br />
auch lohnen.<br />
Auf der Suche nach geeigneten<br />
Kooperationspartnern testen wir<br />
Andere. Gleichzeitig werden wir<br />
von anderen getestet. Vom Small<br />
Talk bis zur wissenschaftlichen<br />
Diskussion durchlaufen wir ununterbrochen<br />
den Kooperationstest.<br />
Wir bauen Zusammenarbeit auf,<br />
weil sie unser soziales Überleben<br />
sichert. Dabei bleiben Ideen jedoch<br />
häufig auf der Strecke.<br />
Der Praxisfall<br />
Es ist Donnerstagmorgen, Sie arbeiten<br />
in der Redaktion eines großen<br />
Lifestyle-Magazins. Das wöchentliche<br />
Redaktionsmeeting steht an,<br />
die Dezemberausgabe wird diskutiert.<br />
Am Konferenztisch rechts<br />
neben Ihnen sitzt Tim, ein junger,<br />
etwas naiver Kollege. Die Chefredakteurin<br />
fragt nach Ideen. Tim<br />
ergreift sofort das Wort und macht<br />
einen Vorschlag, der irgendetwas<br />
mit Bienen und Imkern zu tun<br />
hat. Von Ihrer linken Seite kommt<br />
Maike, die seit Jahren das Moderessort<br />
des Magazins leitet, mit einem<br />
Kommentar: „Ich verstehe halt<br />
nicht, warum unsere Leser sowas<br />
interessieren sollte.“ Max aus dem<br />
Sportressort sagt ganz ruhig: „Also,<br />
was mir an der Idee nicht gefällt,<br />
ist, dass sie so wenig Botschaft für<br />
unsere Leser hat. Die werden ja jetzt<br />
nicht alle Imker, nur weil wir sowas<br />
schreiben.“ Während Sie Ihren Blick<br />
zurück zur Chefredakteurin wandern<br />
lassen, bemerken Sie, dass Sie<br />
leicht nicken und denken: „Max hat<br />
irgendwie Recht.“<br />
Was genau ist hier passiert? Durch<br />
die evolutionäre Brille betrachtet,<br />
wurde gerade Tim‘s Idee getötet.<br />
Tim hat eine Idee eingebracht, weil<br />
er sie gut findet. Gleichzeitig hofft<br />
er darauf, dass die Anderen seine<br />
Idee und ihn selbst auch toll finden.<br />
Tim sucht nach Kooperationspartnern.<br />
Maike versetzt der Idee einen<br />
ordentlichen Schlag, mit dem sie<br />
ihren Status verteidigt. Sie will zeigen,<br />
wie gut sie ist und testet Tim<br />
vor allen Anderen. Max setzt einen<br />
drauf. Treffer versenkt. Die Idee liegt<br />
im Sterben. Sie nicken, die Idee war<br />
nicht gut genug. Na und? Es ist<br />
nicht nur diese eine Idee, die stirbt<br />
- andere Ideen werden jetzt nicht<br />
einmal mehr geboren. Bei allen Beteiligten<br />
im Raum sinkt die Risikobereitschaft,<br />
Ideen zu präsentieren<br />
oder Vorschläge zu machen, denn<br />
die werden wahrscheinlich auch<br />
zerlegt. Die Chefredakteurin steht<br />
wie vorher ohne Ideen da, aber die<br />
Wahrscheinlichkeit für neue Ideen<br />
ist aufgrund des Kooperationsgerangels<br />
niedriger als zu Beginn.<br />
Stellen Sie sich vor, Max, Tim und<br />
Maike sind alle 6 Jahre alt und<br />
versuchen, den besten Papierflieger<br />
der Welt zu bauen. Anstatt<br />
aber loszulegen, diskutieren sie<br />
22<br />
Zukunft-Training
die Eigenschaften des Fliegers: Größe,<br />
Flügelspannweite, Dicke des Papiers,<br />
Wurftechnik. Mit einem klaren Ergebnis:<br />
Kein Papierflieger ist gut genug. Einen<br />
Papierflieger haben die drei nun nicht<br />
- aber jetzt wissen Max, Tim und Maike<br />
alles über ihre Kooperationspartner, was<br />
sie wissen müssen: Wer weiß was, wer<br />
mag wen und wer will mit wem kooperieren?<br />
Ist das zielführend? Wahrscheinlich<br />
nicht, wenn es um den Flieger geht.<br />
Und doch erleben wir genau das tagtäglich<br />
in Meetings weltweit. Ideen werden<br />
so lange diskutiert, bis keine mehr da<br />
sind. Wir reden sie tot, anstatt sie auszuprobieren,<br />
wir nehmen sie auseinander,<br />
statt neue zu erschaffen. Da wir immer<br />
auf Andere angewiesen sind, ist unsere<br />
Reputation einfach wichtiger. Jede<br />
unserer eigenen Ideen steht deswegen<br />
irgendwann vor der Entscheidung: Wir<br />
teilen unsere Idee oder wir behalten sie<br />
für uns.<br />
Was, wenn mich Andere als Kooperationspartner<br />
abwerten, weil sie meine<br />
Idee nicht mögen? Das Teilen von Ideen<br />
stellt immer ein Risiko für unsere<br />
Reputation dar. Wir können schließlich<br />
schlecht vorhersehen, ob unsere eigenen<br />
Ideen gute Ideen sind oder nicht.<br />
Das entscheiden immer Andere. Alles,<br />
was wir tun können, ist abzuwägen<br />
zwischen dem größtmöglichen Gewinn<br />
an Reputation (alle lieben unsere Idee)<br />
und dem potenziellen Verlust (alle halten<br />
sie für bescheuert). Der Psychologe<br />
und Nobelpreisträger Daniel Kahneman<br />
zeigt in seinen Studien, dass Verluste<br />
für Menschen mehr Gewicht haben als<br />
Gewinne und sich das besonders in Risikosituationen<br />
zeigt. Kurz gesagt ist es<br />
nicht so gut, 100 Euro zu gewinnen, wie<br />
es schlimm ist, 100 Euro zu verlieren. Der<br />
Verlust wiegt etwa zweimal soviel wie<br />
Christoph Burkhardt<br />
Innovation-Manager<br />
Christoph Burkhardt entwickelt<br />
einzigartige Workshops<br />
und Impulsvorträge<br />
für Organisationen, die ihr<br />
kreatives Potenzial voll ausschöpfen<br />
wollen. Als Kognitionspsychologe<br />
untersucht<br />
er die Psychologie von Innovation.<br />
Seit seinem Masterabschluss<br />
an der London School of Economics<br />
(LSE) hält Christoph Vorträge zur Evolution<br />
von Ideen in ganz Europa. Humorvoll<br />
und wissenschaftlich fundiert<br />
bringt Christoph die wichtigsten Erkenntnisse<br />
der Innovationsforschung<br />
in Unternehmen, die nach kreativen<br />
Lösungen suchen. Christoph gibt Impulse<br />
Probleme anders anzugehen,<br />
Ideen effektiver zu managen, bessere<br />
Entscheidungen zu treffen und Andere<br />
zu überzeugen. Zu seinen Klienten<br />
zählen neben internationalen Organisationen<br />
und Unternehmen auch<br />
zahlreiche Spitzenuniversitäten.<br />
www.christoph-burkhardt.com<br />
23<br />
Zukunft-Training
„Unsere<br />
Evolution<br />
hat uns mit<br />
einer Art zu<br />
denken ausgestattet,<br />
die dafür<br />
sorgt, dass<br />
wir lieber<br />
die Ideen<br />
Anderer<br />
auseinandernehmen<br />
als unsere<br />
eigenen Vorschläge<br />
einzubringen“<br />
der Gewinn. Auch wenn meine Idee also<br />
wirklich gut ist, entscheide ich mich oft<br />
gegen das Teilen und für die Sicherung<br />
meines Rufes. Der potenzielle Gewinn<br />
durch eine Idee kann nicht aufwiegen,<br />
was der potenzielle Verlust an Reputation<br />
bedeutet. Wir haben also so etwas<br />
wie eine eingebaute Angst vor Risiko, die<br />
Angst unsere Kooperationspartner für<br />
unsere Ideen aufs Spiel zu setzen. Mit der<br />
Konsequenz, dass wir unsere Ideen lieber<br />
nicht teilen, auch wenn sie gut sind.<br />
Wie kommt es dann aber dazu dass Menschen<br />
den Mut aufbringen, ihre Idee in<br />
bestimmten Situationen doch zu teilen?<br />
Wir gehen das Risiko ein, unsere Ideen<br />
zu teilen, wenn es nicht viel zu verlieren,<br />
aber etwas zu gewinnen gibt und wenn<br />
wir uns vorstellen können, damit Erfolg<br />
zu haben. Stellen Sie sich vor, ich biete<br />
Ihnen ein Los an. In der Lotterie sind insgesamt<br />
100 Lose, ein Los gewinnt 1.000<br />
Euro, der Rest sind Nieten. Es gibt nur<br />
noch ein letztes Los und ich biete es Ihnen<br />
für 5 Euro an. Möchten Sie es kaufen?<br />
Die meisten Menschen entscheiden sich,<br />
das Los zu kaufen. Eine zusätzliche Information<br />
gebe ich Ihnen noch: Max hat<br />
alle anderen 99 Lose gekauft. Möchten<br />
Sie das letzte Los immer noch? Was sagt<br />
Ihre Intuition? Die der meisten Menschen<br />
sagt jetzt: eher doch nicht. Wie ändert<br />
die Information über Max die Situation?<br />
Kognitionspsychologen wie Kahneman<br />
erklären dieses Phänomen mit der Verfügbarkeit<br />
des Gewinnens. Auch wenn<br />
sich an der Gewinnwahrscheinlichkeit<br />
durch Max überhaupt nichts ändert, können<br />
wir uns jetzt leicht vorstellen, dass<br />
Max gewinnt, denn er hat ja fast alle Lose<br />
gekauft. Das macht die Lotterie denkbar<br />
unattraktiv, und so ist das auch bei unseren<br />
Ideen. Ob wir unsere Idee teilen oder<br />
nicht, hängt maßgeblich davon ab, wie<br />
leicht wir uns vorstellen können, dass wir<br />
mit unserer Idee Erfolg haben oder ob sie<br />
uns schaden wird. Die Frage ist, ob wir<br />
durch unsere Idee Kooperationspartner<br />
gewinnen können oder sie möglicherweise<br />
verlieren. Wenn Vorgesetzte die<br />
Ideen von Mitarbeitern auseinandernehmen<br />
und abwerten, steigt die Verfügbarkeit<br />
des Verlierens. Damit steigt jedoch<br />
auch das Risiko dramatisch an, neue Ideen<br />
nicht zu teilen und viele gute Ideen erreichen<br />
nicht einmal die Oberfläche des<br />
Gespräches. Sie sterben, bevor sie geboren<br />
werden.<br />
Oft fehlt es uns an Mut, eigene Ideen mit<br />
Anderen zu teilen, sie anzugehen oder<br />
umzusetzen. Unsere Evolution hat uns<br />
mit einer Art zu denken ausgestattet,<br />
die dafür sorgt, dass wir lieber die Ideen<br />
Anderer auseinandernehmen als unsere<br />
eigenen Vorschläge einzubringen. Auch<br />
wenn wir das irgendwann als funktionales<br />
Verhalten gelernt haben, ist es höchste<br />
Zeit, dies wieder zu verlernen. Wir alle<br />
haben die Chance und die Verantwortung<br />
unsere Ideen zu teilen und die Ideen<br />
Anderer mit Respekt zu behandeln. Ob in<br />
Organisationen oder in unserem Alltag,<br />
Ideen werden immer sterben, wie schon<br />
Thomas Edisons Idee vom Metallbuch.<br />
Das können wir kaum verhindern, aber<br />
wir haben die Wahl, ob wir auch gute Ideen<br />
sterben lassen, um Kooperationen zu<br />
halten oder das Risiko für unsere Reputation<br />
eingehen und damit guten Ideen<br />
das Überleben ermöglichen. Ganz besonders,<br />
wenn es um unsere eigenen Ideen<br />
geht. Ich glaube, wir sollten anfangen unsere<br />
eigenen und die Ideen von Anderen<br />
als das zu begreifen, was sie eigentlich<br />
sind: Die Bausteine für Innovation und<br />
Fortschritt.<br />
***<br />
von Christoph Burkhardt<br />
24<br />
Zukunft-Training
Dr.<br />
Ulrich Ott<br />
Pater<br />
Anselm Grün<br />
Prof. Dr. Lothar Seiwert<br />
Walter Kohl<br />
Zielgruppe: Der Kongress wendet sich an Vorstände, Geschäftsführer,<br />
Personalleiter, Personalentwickler, leitende<br />
Werks- und Betriebsärzte, Führungskräfte sowie Gesundheitsförderer.<br />
Programm: 4 Hauptvorträge im Plenum, 24 Parallelvorträge<br />
in 5 Zeitfenstern, Unternehmens-Auszeichnungen mit<br />
dem Soul@Work-Award, Speakers Lounge, kongressbegleitende<br />
Ausstellung.<br />
Referenten: Pater Anselm Grün, Dr. Ulrich Ott, Walter<br />
Kohl, Prof. Dr. Lothar Seiwert, Benjamin Schulz, Dipl.<br />
Psych. Susanne Alff-Petersen, Katharina Maehrlein,<br />
Dipl. Psych. Roland Kopp-Wichmann, Dr. Peter Szabó<br />
(Schweiz) und einige mehr<br />
Katharina Maehrlein<br />
(Gründerin der Initiative)<br />
25<br />
Zukunft-Training<br />
DAS WEITERBILDUNGSMAGAZIN
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Forschungsgebiet : Motivation, Volition & Selbstregulation
28<br />
Zukunft-Training
IM GESPRÄCH MIT<br />
PROF. DR. LOTHAR SEIWERT<br />
Sehr geehrter Herr Seiwert, Sie sind Europas Zeitmanagementexperte Nr. 1,<br />
Bestseller-Autor und Hochschulprofessor. Was hat Sie dazu inspiriert, in Ihrem<br />
neuen Buch Weisheiten des Philosophen Konfuzius mit modernen Erkenntnissen des<br />
Zeitmanagements zu verbinden?<br />
Nur wer Ruhe und Zeit hat<br />
und im Gleichgewicht aller<br />
Kräfte lebt, kann auch<br />
das Glück finden. Dies<br />
gehört zu den wichtigsten<br />
Weisheiten der konfuzianischen<br />
Philosophie. Und genau hier setze<br />
ich an. In meinem neuen Buch „Lass los und du<br />
bist Meister deiner Zeit“ verbinde ich altes Fernöstliches<br />
mit modernem Wissen und beschreibe<br />
Schritt für Schritt, wie man sich von äußeren Zwängen<br />
befreien und endlich selbstbestimmt, stressfrei<br />
und entspannt leben kann.<br />
Wie genau funktioniert dieses Selbst-Coaching-Programm, das<br />
verspricht, in fünf Schritten besser mit Stress, Druck und der zunehmenden<br />
Komplexität unseres privaten und beruflichen Alltags<br />
umgehen zu lernen?<br />
Ein Test zu Beginn zeigt auf, wie es um die eigene Life-Balance steht<br />
und wo die persönlichen Stressfallen liegen. Ein Selbstcoaching-Programm<br />
und leicht umsetzbare Übungen unterstützen dabei, allmählich<br />
ein neues Bewusstsein für Lebensqualität zu entwickeln – weit<br />
entfernt vom Anspruch, immer mehr Dinge in immer kürzerer Zeit<br />
erledigen zu müssen. Die Basis dafür bilden fünf zentralen „Lektionen“,<br />
in denen es um Fokussieren, Reduzieren, Entschleunigen, Balancieren<br />
und Selbstbestimmen geht.
In einer begleitenden Fabel erklären<br />
der kleine Glücksdrache Youkong<br />
und sein Meister Konfuzius<br />
auf unterhaltsame Weise die vergessene<br />
asiatische Weisheit über<br />
den bewussten und sorgsamen<br />
Umgang mit Zeit. Denn was schon<br />
der chinesische Gelehrte vor 2.500<br />
Jahren wusste, ist in unserer hektischen<br />
Gegenwart aktueller denn<br />
je. Und die Botschaft wird klar:<br />
Mehr Zeitsouveränität spiegelt sich<br />
in körperlichem und seelischem<br />
Wohlbefinden wider.<br />
Sie sehen sich als Initiator eines<br />
neuen Zeitbewusstseins, als<br />
Herausforderer, sich auf das für<br />
sich selbst Wesentliche zu fokussieren.<br />
Wo liegen Ihrer Meinung<br />
nach die entscheidenden Stellschrauben<br />
im Privaten und Beruflichen,<br />
um mit besserem Zeitmanagement<br />
ein sorgenfreieres<br />
Leben führen zu können?<br />
Die Stellschrauben liegen in der<br />
persönlichen Einstellung: Welche<br />
Glaubenssätze motivieren oder<br />
behindern mich in meiner Zeiteinteilung<br />
– und in der nötigen Konsequenz<br />
und Selbstdisziplin?<br />
Woraus schöpfen Sie selbst jeden<br />
Tag wieder neue Kraft? Gibt es<br />
für Sie als Autor von Millionen-<br />
Bestsellern und erfolgreichem<br />
Keynote-Speaker noch so etwas<br />
wie Zukunftssorgen?<br />
Neue Kraft schöpfe ich aus der<br />
Motivation, viele Menschen durch<br />
meine Bücher und Vorträge zu inspirieren,<br />
ihre eigenen Lebensunternehmer<br />
zu werden. Besonders<br />
in den letzten Jahren ist in mir die<br />
Erkenntnis gereift: Wir müssen einen<br />
Blick auf unser Denken und<br />
Handeln richten, eigene Prioritäten<br />
setzen und unser Leben in die Hand<br />
nehmen. Daher möchte ich den Lesern<br />
folgende drei Dinge ans Herz<br />
legen:<br />
1. Konzentrieren Sie sich auf das<br />
für Sie Wesentliche,<br />
2. Geben Sie Ihrem Tun einen Sinn<br />
und<br />
3. Beginnen Sie heute mit einem<br />
neuen Zeitbewusstsein<br />
Und: Zukunftssorgen habe ich eigentlich<br />
keine, außer, dass „meine“<br />
Fortuna (Düsseldorf) den Wiederaufstieg<br />
in die Bundesliga nicht<br />
schafft...<br />
Sie haben laut Ihrer Homepage<br />
fünf Keynotes im Repertoire und<br />
halten zudem Seminare zu den<br />
Themen ‚Optimales Zeitmanagement‘<br />
und ‚Life-Leadership®‘.<br />
Welche Themen und Tätigkeiten<br />
liegen der Persönlichkeit Seiwert<br />
am besten?<br />
„Life-Leadership®“, weil es hier<br />
insbesondere um die persönliche<br />
Lebensvision und die Umsetzung<br />
meines Konzeptes der sieben<br />
Lebenshüte in den beruflichen und<br />
persönlichen Alltag geht.<br />
30<br />
Zukunft-Training
Prof. Dr. Lothar Seiwert, CSP<br />
und CSPGlobal, ist der<br />
einflussreichste Denker und<br />
Redner Europas zu Fragen der<br />
Zeitautonomie.<br />
www.Lothar-Seiwert.de<br />
Letztes Jahr haben Sie Ihre Agentur<br />
gewechselt und mit Ben<br />
Schulz und dem Team von der<br />
Agentur Werdewelt nochmals<br />
neue und erfahrene Marketing-<br />
Experten engagiert. Wie kam es<br />
zu diesem Schritt?<br />
Jedes Unternehmen oder jede Einzelperson<br />
sollte sich in Abständen<br />
noch mal durchdenken und hinterfragen,<br />
ob man noch auf dem für<br />
sich richtigen und stimmigen Weg<br />
unterwegs ist und ob die eigene<br />
Außendarstellung wirklich wiederspiegelt,<br />
wer man ist und was man<br />
tut.<br />
In meinem Fall bin ich zwar seit über<br />
30 Jahren als führender Experte für<br />
Zeit- und Lebensmanagement unterwegs<br />
und als Autor schon sehr<br />
im Markt etabliert, stelle mich aber<br />
trotzdem immer wieder auch diesen<br />
Fragen. Mit Ben Schulz habe<br />
ich mir dabei vertrauensvoll einen<br />
Sparringspartner an meine Seite<br />
geholt, der kein Blatt vor den Mund<br />
nimmt und mich mit kritischen Fragen<br />
und Gedanken konfrontiert<br />
hat. Als Marketing- und Positionierungsexperte<br />
steht er mir mit seiner<br />
langjährigen Erfahrung und seiner<br />
Agentur Werdewelt mit Rat und<br />
Tat zur Seite. Ich werde verstanden,<br />
fühle mich gut beraten und betreut.<br />
Das ist mir bei der Arbeit mit einer<br />
Agentur extrem wichtig, und ich<br />
bin froh, den Schritt zu Ben Schulz<br />
und dem Werdewelt-Team gemacht<br />
zu haben.<br />
Beim TAM-Lernkongress, der<br />
im Mai <strong>2014</strong> zum Thema „DER<br />
MENSCH IST LERNFÄHIG, ABER<br />
UNBELEHRBAR“ stattfindet, werden<br />
Sie als Referent mit dabei<br />
sein. Worauf können wir uns freuen?<br />
Sie dürfen sich vor allem auf eine<br />
neue Konfuzius-Geschichte und<br />
eine dazu passende Demonstration<br />
mit entsprechenden Utensilien<br />
freuen.<br />
Welches sind für Sie persönlich<br />
die wichtigsten Werte in Ihrem<br />
Leben, die Ihnen Kraft, Halt und<br />
immer wieder aufs neue Inspiration<br />
liefern?<br />
Ich selbst habe eine hohe Ausprägung<br />
bei den Motiven Status,<br />
Anerkennung, Unabhängigkeit<br />
und Neugier. Meine Werte sind ein<br />
wichtiger Motor für meinen Erfolg.<br />
Man kann es auch so sagen: Sie geben<br />
mir gewissermaßen das „Big<br />
Picture“, wie ich mein Leben leben<br />
möchte. Wenn ich weiß, was ich<br />
will, kann ich die richtigen Entscheidungen<br />
treffen.<br />
In diesem Sinn: Nicht warten…<br />
starten! Vielen Dank für das Gespräch,<br />
Herr Prof. Seiwert.<br />
***<br />
Das Gespräch führte Dr. Helmut<br />
Fuchs in Zusammenarbeit mit<br />
Thomas Lehnen<br />
31<br />
Zukunft-Training
32<br />
Zukunft-Training
Seminare für Führungskräfte gibt es wie Sand am Meer. Ein praxisnahes Trainingskonzept<br />
mithilfe eines modernen Führungskräfte-Planspiels erlaubt es den Teilnehmern,<br />
ihr komplexes Tätigkeitsfeld in seiner Gesamtheit zu erfassen und den realistischen<br />
Führungsalltag unter Laborbedingungen zu üben.<br />
von Uwe und Sibylle Schirrmacher<br />
Eine Mitarbeiterin aus Ihrem Team beschwert<br />
sich bei Ihnen über einen Kollegen wegen seiner<br />
fragwürdigen Arbeitseinstellung. Er überziehe<br />
ständig seine Pausen, führe dauernd telefonisch<br />
Privatgespräche und surfe teilweise<br />
stundenlang im Internet. Was tun Sie als Teamleiter mit<br />
dieser Information der Mitarbeiterin?“ Solchen und ähnlichen<br />
Situationen begegnen Führungskräfte tagtäglich<br />
in ihrem Berufsalltag. Oft sind diese mit der richtigen<br />
Entscheidung überfordert, da ihnen entsprechende Erfahrungswerte<br />
fehlen. Nur gut, dass der vorgestellte Fall<br />
eines von vielen Beispielen ist, wie Führungskompetenz<br />
außerhalb des betrieblichen Alltags spielerisch erlernt<br />
werden kann.<br />
Konsequenzen falscher Führung<br />
Welche gravierenden Folgen Kompetenzmängel bei<br />
Führungskräften haben können, zeigen Studien wie die<br />
der amerikanischen Unternehmensberatung Proudfoot<br />
33<br />
Zukunft-Training
Consulting. In ihrer „Globalen Produktivitätsstudie<br />
2008“ nimmt das Unternehmen<br />
1276 Führungskräfte der mittleren<br />
Führungsebene weltweit unter die Lupe<br />
und wertet mehr als 3000 Unternehmensanalysen<br />
aus. Das erschreckende Ergebnis:<br />
Unzureichende Führungskompetenz wird<br />
als eine der wesentlichen Ursachen dafür<br />
identifiziert, dass Angestellte in deutschen<br />
Unternehmen während mehr als einem<br />
Drittel (34,3 %) ihrer Arbeitszeit unproduktiv<br />
sind. Neben einer mangelnden Qualifikation<br />
von Führungskräften werden dabei<br />
vor allem eine geringe Mitarbeitermotivation,<br />
eine hohe Mitarbeiterfluktuation,<br />
Arbeitskräftemangel sowie interne Kommunikationsprobleme<br />
als Hauptursachen<br />
für die geringe Produktivität genannt. All<br />
dies vsind Faktoren, die sich durch gute<br />
Führung maßgeblich beeinflussen lassen.<br />
Bedarf wird verkannt<br />
Trotz solcher Studienergebnisse wird in<br />
Deutschland bislang erstaunlich wenig in<br />
die Qualifikation von Führungskräften investiert.<br />
Nur 5,4 Tage pro Jahr bilden sich<br />
deutsche Manager der Studie zufolge auf<br />
Schulungen fort. Das ist nur halb so viel wie<br />
der weltweite Durchschnitt. Indien etwa<br />
misst der Fortbildung seiner Führungskräfte<br />
mit immerhin 17 Schulungstagen pro<br />
Jahr die größte Bedeutung bei.<br />
Führen lernen<br />
Führung kann auf verschiedene Weise erlernt<br />
werden. Ein typischer Weg ist hierzulande<br />
das Konzept „trial and error“, bei<br />
dem die Risiken allerdings auf der Hand<br />
liegen: eine falsche Entscheidung oder ein<br />
falsches Wort gegenüber einem einzelnen<br />
Mitarbeiter können genügen, um in einer<br />
ganzen Abteilung die Stimmung kippen<br />
zu lassen. Kündigungen, der Verlust von<br />
Know-How, Krankheiten oder Demotivation<br />
können die Folge sein.<br />
Eine auf den ersten Blick weniger riskante<br />
Art des Lernens ist die Nachahmung des<br />
Führungsstils anderer Führungskräfte am<br />
Arbeitsplatz. Allerdings steht oder fällt der<br />
Erfolg hier mit den Führungsqualitäten<br />
der jeweiligen Vorbilder. Hinzu kommt,<br />
dass viele Führungspersönlichkeiten zu<br />
einer anderen Zeit und unter anderen beruflichen<br />
Voraussetzungen zu ihrer Position<br />
gekommen sind. Sie pflegen oft eine<br />
Führungskultur, die aus heutiger Sicht als<br />
überholt gilt und die für die Motivation<br />
und kreative Entfaltung der Mitarbeiter<br />
wenig förderlich ist.<br />
Das klassische<br />
Führungskräfte-Seminar<br />
Eine Ergänzung zum reinen Lernen am<br />
Arbeitsplatz bieten zahlreiche Seminare<br />
für Führungskräfte. Hier werden Mitarbeiter<br />
mit modernen Führungstheorien vertraut<br />
gemacht, die Führung immer mehr<br />
als ein Konzept von wechselseitiger Einflu<br />
ssnahme, sozialer Interaktion, gegenseitiger<br />
Wertschätzung und Kommunikation<br />
begreifen. Der Nachteil vieler solcher Seminare<br />
ist jedoch der hohe Theorieanteil<br />
und der geringe Praxisbezug. Zwar werden<br />
in Rollenspielen gelegentlich Führungsgespräche<br />
mit Mitarbeitern simuliert. Oft<br />
werden auch persönliche Ressourcen und<br />
übertragbare Fähigkeiten wie Teambildungs-<br />
oder Führungskompetenzen durch<br />
spezielle Teamübungen geschult. Doch<br />
gerade solche fachfremden Übungen werden<br />
von vielen Teilnehmern abgelehnt, da<br />
ihnen der Praxisbezug fehlt. Denn die Realität<br />
des Führungsalltags, in der Aspekte<br />
wie kurzfristige Änderungen bei der Personalplanung,<br />
Mitarbeitermotivation und<br />
Konfliktmanagement eine wichtige Rolle<br />
spielen, wird hier nur unzureichend abge-<br />
„Nur 5,4<br />
Tage pro<br />
Jahr bilden<br />
sich<br />
deutsche<br />
Manager<br />
der Studie<br />
zufolge auf<br />
Schulungen<br />
fort. Das ist<br />
nur halb so<br />
viel wie der<br />
weltweite<br />
Durchschnitt.“<br />
34<br />
Zukunft-Training
ildet, ebenso wie die wirtschaftlichen<br />
Folgen des Handelns einer Führungskraft.<br />
Führungskräfteentwicklung mithilfe<br />
von Brettplanspiel-Trainings<br />
Eine Alternative zum klassischen Seminarunterricht<br />
stellen Führungskräftetrainings<br />
mithilfe von Brettplanspielen dar.<br />
Ihr Einsatz als Trainingsmittel birgt mehrere<br />
Vorteile gegenüber herkömmlichen<br />
Trainingsmethoden. Einer der Vorteile<br />
liegt darin, dass komplexe Prozesse in<br />
einem zeitlichen Verlauf simuliert werden<br />
können. Die Teilnehmer nehmen<br />
nicht nur theoretisches Wissen auf, sondern<br />
erfahren mithilfe des Planspiels die<br />
Dynamik von Strukturen und Prozessen<br />
von bestehenden Organisationen, die<br />
sie umgeben. Anhand der Simulationen<br />
erleben sie, wie ihre Entscheidungen<br />
direkte Auswirkungen hervorrufen. Für<br />
die Teilnehmer entsteht so eine große<br />
Transparenz bezüglich der abgebildeten<br />
Unternehmensprozesse. Je nach<br />
Modellaufbau bilden Brettplanspiele so<br />
äußerst realitätsnahe Lernumgebungen<br />
ab. Anders als in der beruflichen Praxis,<br />
besteht für die Teilnehmer hier die Möglichkeit,<br />
unterschiedliche Lösungswege<br />
auszuprobieren, ohne dass ihr Verhalten<br />
direkte wirtschaftliche Folgen für<br />
ihr Unternehmen hat. Zudem werden<br />
bei Brettplanspielen in der Regel soziale<br />
und kooperative Fähigkeiten geschult.<br />
Dies spielt gerade bei Planspielen eine<br />
große Rolle, bei denen Teams am Spielbrett<br />
gemeinsam die gesteckten Ziele<br />
erreichen sollen.<br />
Learning by Doing<br />
Ein weiterer Vorteil von Planspiel-Trainings<br />
liegt in der Tatsache, dass Lernin-<br />
Sibylle Schirrmacher<br />
Planspielentwicklerin<br />
Sibylle Schirrmacher ist Planspielentwicklerin<br />
und Trainerin<br />
innerhalb der SchirrmacherGroup.<br />
Die Fernsehjournalistin<br />
verfügt über langjährige<br />
Erfahrung als Führungskraft<br />
und hat zahlreiche Fernsehprojekte<br />
realisiert. Gemeinsam<br />
mit Uwe Schirrmacher entwickelte<br />
sie unter anderem das Führungskräfte-Planspiel<br />
der SchirrmacherGroup<br />
sowie mehrere Gesellschaftsspiele.<br />
Uwe Schirrmacher<br />
Planspielentwickler<br />
Uwe Schirrmacher ist Geschäftsführer<br />
der Schirrmacher<br />
GmbH. Nach seinem<br />
betriebswirtschaftlichen<br />
Studium war er viele Jahre in<br />
leitender Funktion im Personalwesen<br />
eines großen Automobilzulieferers<br />
tätig. Durch seine<br />
Mithilfe wurde das Unternehmen<br />
1994 mit dem Preis „Fabrik des Jahres“<br />
ausgezeichnet.<br />
Seit 1998 führen er und sein Team<br />
maßgeschneiderte Seminare für namhafte<br />
Unternehmen durch. Seit dem<br />
Jahr 2000 entwickelt er mit seinem<br />
Team Planspiele, die betriebswirtschaftliche<br />
Prozesse realistisch abbilden.<br />
Vor einigen Jahren entdeckte er<br />
seine Leidenschaft für die Entwicklung<br />
von Gesellschaftsspielen. Das<br />
erfolgreiche „Große Welt der Wunder<br />
Wissensspiel“ stammt aus seiner Feder.<br />
35<br />
Zukunft-Training
halte nicht theoretisch vermittelt, sondern spielerisch<br />
erfahren werden. Wie hilfreich gerade Simulationsspiele<br />
beim Lernen sind, zeigt das Beispiel der New Yorker<br />
Modellschule „Quest to Learn“. Der schulische Unterricht<br />
findet hier zu großen Teilen mithilfe von Computer-<br />
Simulationsspielen statt. Die Erfolge dieses Schulkonzepts<br />
sprechen für sich: die Leistungen der Schule liegen,<br />
so Gründerin Katie Salen in einem Artikel des Magazins<br />
„Der Spiegel“ vom Januar <strong>2014</strong>, weit über dem<br />
US-Durchschnitt, die Anwesenheitsquote ist höher und<br />
die Rückmeldungen der Eltern sind positiver als üblich.<br />
Salen begründet diese Erfolge mit Zahlen, die besagen,<br />
dass Schüler sich in der Regel nur an 10% dessen erinnern<br />
können, was sie lesen, an 20% dessen, was sie hören,<br />
aber an 90% dessen, was sie selbst machen, und sei<br />
es in einer Simulation.<br />
Vorläufer moderner Führungsplanspiele<br />
Ein erstes Planspiel für Führungskräfte entstand 1956<br />
in den USA: das von der American Management Association<br />
entwickelte „AMA Top Management Decision Simulation“,<br />
in dem Führungskräften ein „Erfahrungs- und<br />
Übungsfeld“ geboten wurde. Die ersten Spiele waren<br />
weitestgehend computergestützt und noch sehr komplex<br />
bezogen auf Informationsmenge und Vielschichtigkeit<br />
der simulierten Sachprobleme. Erst ab 1958 wurden<br />
einfachere Modelle entwickelt, die den Teilnehmern größere<br />
Handlungsmöglichkeiten im Spiel ermöglichten.<br />
Das erste in der Literatur erwähnte deutsche Unternehmensplanspiel<br />
wurde 1961 unter dem Namen „UB-5“ an<br />
der Universität Gießen entwickelt. Es hatte das Treffen<br />
unternehmerischer Entscheidungen zum Ziel und die<br />
einfachen Grundformen aus den USA zum Vorbild.<br />
Inzwischen gibt es auch in Deutschland zahlreiche Anbieter<br />
von Brettplanspielen zum Einsatz bei Führungskräfte-Trainings.<br />
Allerdings ist den meisten dieser Planspiele<br />
gemeinsam, dass sie auf expliziten Wirtschaftssimulationen<br />
aufbauen, die lediglich um einzelne Führungsaspekte<br />
ergänzt wurden. Der Schwerpunkt liegt<br />
daher in der Regel auf einer Simulation von wirtschaftlichen<br />
Prozessen, eine konkrete Abbildung des Führungsalltags<br />
findet jedoch nicht statt.<br />
Ein Brettplanspiel für mehr Praxisnähe<br />
Die Entwicklungs-Abteilung der SchirrmacherGroup<br />
setzte sich beim Design ihres neu erschienenen Führungskräfte-Planspiels<br />
genau dies zum Ziel: eine realistische<br />
Simulation des Führungsalltags zu erschaffen,<br />
wie ihn unterschiedliche Führungsebenen tagtäglich<br />
erleben. Sie beginnt mit Zielerwartungen der Geschäftsführung,<br />
die trotz chronisch dünner Personaldecke<br />
möglichst übertroffen werden sollen, führt über die Personal-,<br />
Urlaubs- und Schulungsplanung, die aufgrund<br />
unerwarteter Auftragserweiterungen oder -kürzungen<br />
und krankheitsbedingter Personalengpässe von Woche<br />
zu Woche neu angepasst werden muss, und endet bei<br />
der Auswahl neuer Mitarbeiter aus einem Bewerberpool,<br />
Gesprächen zur Schlichtung von Konflikten oder<br />
Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation. Im Verlauf der<br />
Simulation erleben die Teilnehmer so hautnah, was Führungsalltag<br />
über mehrere Monate hinweg in der Praxis<br />
bedeutet.<br />
Die Auswirkungen ihres Handelns erleben sie dabei<br />
unmittelbar: bleibt Arbeit liegen, so drohen Termine<br />
zu platzen, was zu enormen wirtschaftlichen Schäden<br />
führen kann. Wird Arbeit extern vergeben, so steigen<br />
die Fremdkosten zu Lasten des Unternehmensgewinns.<br />
Wird den Mitarbeitern zu viel Arbeit zugemutet, sinkt<br />
die Motivation und der Krankenstand nimmt zu. Scheitert<br />
ein Führungsgespräch, droht der Verlust eines wertvollen<br />
Mitarbeiters, der sich aus dem Bewerberpool nur<br />
schwer ersetzen lässt. Werden Fortbildungsmaßnahmen<br />
vernachlässigt, müssen die Teilnehmer im Verlauf des<br />
Spiels neue hochqualifizierte und entsprechend teure<br />
Mitarbeiter einstellen, damit anspruchsvollere Tätigkeiten<br />
nicht unerledigt bleiben.<br />
Die Teilnehmer lernen so spielerisch das alltägliche Dilemma<br />
heutiger Führungskräfte im Spannungsfeld zwischen<br />
wirtschaftlichen und menschlichen Anforderungen<br />
kennen. Wer sich in diesem Planspiel bewährt, ist<br />
danach bestens gerüstet für alle Herausforderungen des<br />
modernen Führungsalltags.<br />
***<br />
von Uwe & Sibylle Schirrmacher<br />
36<br />
Zukunft-Training
DER MENSCH IST<br />
LERNFÄHIG<br />
ABER UNBELEHRBAR.<br />
Der TAM Lernkongress <strong>2014</strong><br />
Der Kongress für Trainer, Speaker, Coaches, Unternehmer & Leader<br />
02. BIS 04. MAI <strong>2014</strong> | BERLIN<br />
www.tam-lernkongress.info<br />
37<br />
Zukunft-Training
DER BERÜHMTE<br />
ROTE FADEN<br />
VON DER BERUFUNG ZUM BERUF:<br />
DIE SPEAKER-AUSBILDUNG DER GSA<br />
38<br />
Zukunft-Training
Ich heiße…“, „Ich mache…“, „Ich bin hier, weil…“ so beginnen typische Vorstellungsrunden<br />
in Seminaren und Trainings. In der Regel hält sich die Aufregung dabei in Grenzen.<br />
Man gibt ja nur eine kurze Info über sich selbst. Nicht so, wenn der Lehrgangsleiter Markus<br />
Hofmann heißt und die Teilnehmer sich am Beginn der einjährigen Rednerausbildung der<br />
German Speakers Association befinden.<br />
Teilnehmer Feedback zu Inhalt, Stil, Wirkung, Stimme<br />
und Körpersprache geben und eine Kamera wird die<br />
vierminütige Präsentation auch für die restlichen 34 Dozenten<br />
des Lehrgangs verewigen. Das Präsentieren der<br />
eigenen Person vor Publikum ist hier kein nettes Kennenlern-Spiel<br />
zum Aufwärmen, sondern der Einstieg in<br />
die Vollen: Wie wirke ich souverän und selbstbewusst<br />
und bleibe trotzdem authentisch? Wie bewege ich mich<br />
auf der Bühne? Wie baue ich meine Rede strukturiert,<br />
aber dramaturgisch klug auf? Wie fessele ich mein Publivon<br />
Claudia Baur<br />
Im großen, hellen Seminarraum in Dornach bei<br />
München haben sich an diesem grauen Novembervormittag<br />
22 Männer und Frauen zusammengefunden,<br />
um an neun Wochenenden berufsbegleitend<br />
den Lehrgang Professional Speaking zu besuchen.<br />
Neben Markus Hofmann, Direktor des Steinbeis-Transfer-Instituts<br />
„Professional Speaker GSA“ sind auch die<br />
ehemalige GSA-Präsidentin Gaby S. Graupner und GSA<br />
Vizepräsident Michael Rossié anwesend. Diese drei<br />
werden im Anschluss an die Vorstellungsrunde jedem<br />
39<br />
Zukunft-Training
kum über zwanzig, sechzig oder neunzig Minuten,<br />
wenn es schon in vier Minuten so schwierig sein<br />
kann, den berühmten roten Faden zu finden?<br />
Als Berufsverband für Redner, Trainer und Coaches<br />
ist es eine der Kernaufgaben der German Speakers<br />
Association, Qualitäts- und Ethikstandards im neuen<br />
und sich stetig erweiternden Markt für Vortragsredner<br />
zu setzen. Der Verband betrat Neuland, als<br />
er vor fünf Jahren unter der Federführung des damaligen<br />
GSA Präsidenten Lothar Seiwert die erste<br />
deutschsprachige Ausbildung zum professionellen<br />
Vortragsredner ins Leben rief. Um eine professionelle<br />
und qualitativ hochwertige Ausbildung zu<br />
gewährleisten, holte man die private, staatlich anerkannte<br />
Steinbeis-Hochschule Berlin ins Boot, die<br />
seit mehr als 15 Jahren spezialisierte Studien- und<br />
Lehrgänge für Fach- und Führungskräfte anbietet.<br />
„Die Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die<br />
Vereinbarkeit von Bildung und Beruf stehen bei<br />
Steinbeis an oberster Stelle und passten somit<br />
optimal zum Konzept, das die GSA mit dem Zertifikatslehrgang<br />
„Professional Speaking“ verwirklichen<br />
wollte“, erklärt Markus Hofmann, Gedächtnistrainer,<br />
Keynote-Speaker und seit mehr als 10 Jahren<br />
erfolgreich am Markt unterwegs. Auf die Bitte<br />
Seiwerts hin übernahm er die Leitung des Lehrgangs,<br />
der gemeinhin als „GSA University“ bekannt<br />
geworden ist. Er gründete das Steinbeis-Transfer-<br />
Institut „Professional Speaker GSA“, das bezüglich<br />
der Verträge, Zeugnisse, Dozentenberufungen,<br />
Studien- und Prüfungsordnungen streng nach den<br />
Vorgaben der Steinbeis-Hochschule arbeitet. Mit<br />
dem Institut ist Hofmann gerade als einer von vier<br />
Finalisten für den Deutschen Weiterbildungspreis<br />
nominiert worden, der Ende <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> vom<br />
Deutschen Haus der Technik verliehen wird.<br />
Die GSA University positioniert sich mit Best Practices<br />
von Sabine Asgodom, René Borbonus, Michael<br />
Rossié, Siegfried Haider, Dr. Roman Szeliga und<br />
rund 30 weiteren namhaften Fachmännern und<br />
-frauen ihres Gebiets. „Die Auswahl der Dozenten<br />
ist das Wesentliche der University, hier wird uns die<br />
absolute Champions League präsentiert. Seit zwei<br />
Jahren suche ich nach der richtigen Positionierung“, sagt<br />
Teilnehmer Stefan Dederichs, der als Vertriebsexperte bereits<br />
eine eigene Marke angemeldet hat. „Die Teilnahme an<br />
der GSA University hat dazu geführt, dass ich mein bestehendes<br />
Konzept überdacht und mich komplett neu aufgestellt<br />
habe. Mit Hilfe der Dozenten ist es mir bereits nach<br />
dem zweiten Wochenende gelungen, meine Positionierung<br />
zu finden. Das Schwierigste war, erst mal loszulassen<br />
und das Bestehende ganz neu zu betrachten. Im Vorfeld<br />
hätte ich nicht mit so schnellen Erfolgen gerechnet.“<br />
Die Teilnehmer erhalten eine breite Basis an Wissen, Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten, um ihr Vortragsgeschäft zu<br />
gründen oder zu perfektionieren – ganz nach individueller<br />
Ausgangssituation. Aber: Auf der Bühne zu stehen ist nicht<br />
nur Berufung, sondern auch Beruf. Dieser Grundsatz wird<br />
im Laufe des Lehrgangsjahres zur Binsenweisheit, so oft<br />
wird er wiederholt. Mit einem Abschluss als Professional<br />
Speaker GSA (SHB) sind wichtige Grundsteine gelegt, die<br />
Umsetzung des Gelernten ist jedoch harte Arbeit und liegt<br />
in der Hand der Absolventen. Oder, wie Sigi Haider den<br />
Teilnehmern zuallererst mit auf den Weg gibt: „Speaker-<br />
Marketing ist etwas für Fleißige. Macht Eure Hausaufgaben!“<br />
Etwa 60 Teilnehmer haben das einjährige Curriculum bereits<br />
durchlaufen und ihr Hochschulzertifikat erworben.<br />
Manche von ihnen sind bereits jetzt erfolgreich im Speaker-<br />
40<br />
Zukunft-Training
Markt unterwegs. Nicht alle Absolventen<br />
sind jedoch Keynote-Speaker im<br />
klassischen Sinne geworden und stehen<br />
heute erfolgreich auf großen Bühnen –<br />
da nicht alle dies überhaupt zu ihrem<br />
Ziel erklärt haben. Viele haben mit dem<br />
Input aus dem Lehrgang ihr Business als<br />
Trainer und Coach ausgebaut und sich<br />
mit neuer Webseite, neuem Claim und<br />
neuem Image professionell aufgestellt.<br />
Welche Dinge sind es genau, die da in<br />
den Rucksack gepackt werden, mit dem<br />
die 22 Teilnehmer am Ende des Jahres<br />
die GSA University verlassen?<br />
Da findet sich zum einen Klarheit über<br />
die Positionierung im Markt. Hierauf<br />
liegt der Fokus der ersten beiden Wochenenden,<br />
und die meisten der über<br />
30 Dozenten werden nicht müde es immer<br />
wieder zu betonen: Zu Beginn muss<br />
jeder seine Nische finden, spitz in den<br />
Markt gehen: „Eine gute Positionierung<br />
bedeutet viel mehr als Marketing und<br />
Pressearbeit“, sagt Greta Andreas, Leiterin<br />
des Moduls „Marketing, Sales und<br />
Businessmanagement“ und Inhaberin<br />
der Redneragentur GoldenGap. „Sie ist<br />
das Herzstück einer jeden erfolgreichen<br />
Speaker-Karriere.“<br />
Sie werden außerdem eine ausgefeilte<br />
Keynote über zwanzig Minuten mitnehmen.<br />
Einen packenden, strukturierten<br />
Vortrag mit professioneller Performance<br />
zu einem gefragten Thema auf die Bühne<br />
zu bringen – das ist die Herausforderung<br />
der mündlichen Abschlussprüfung.<br />
Und sie haben die Voraussetzungen im<br />
Gepäck, um auch im Back-Office für den<br />
Erfolg ihres Speaking-Unternehmens zu<br />
sorgen. Zu seiner Positionierung erstellt<br />
jeder Teilnehmer einen Business- und<br />
Marketingplan mit Marktanalyse, Wettbewerbssituation,<br />
Marketing-Mix. Die-<br />
GSA University<br />
Zertifikatslehrgang<br />
„Professional Speaking“<br />
Der Lehrgang Professional<br />
Speaking orientiert sich mit<br />
seinem Curriculum an den acht<br />
Kernkompetenzen, die die German<br />
Speakers Association für<br />
den Beruf des Professionellen<br />
Vortragsredners festgelegt hat:<br />
• Branchenwissen und -erfahrung<br />
• Netzwerke und Networking<br />
• Themenentwicklung, Verlagsarbeit<br />
und Produktentwicklung<br />
• Präsentation und Performance<br />
• Präsentationstechnik und –tools<br />
• Marketing, PR & Verkauf<br />
• Businessmanagement, Selbstund<br />
Officeorganisation<br />
Der Ausbildungslehrgang gliedert<br />
sich dabei in zwei Module, die über<br />
ein Jahr miteinander verzahnt sind.<br />
Modul I trägt den Titel »Presenting<br />
& Performing«, Modul II den Titel<br />
»Marketing, Sales & Businessmanagement«.<br />
www.gsa-university.org<br />
41<br />
Zukunft-Training
ser persönliche Schlachtplan entspricht der schriftlichen Abschlussprüfung<br />
und ist damit ebenfalls Bedingung, um das Zertifikat zu erwerben.<br />
Die Teilnehmer müssen beweisen, inwieweit sie die Ideen und Inhalte<br />
der Ausbildung in Maßnahmen strukturieren und die Umsetzung für<br />
ihr eigenes Speaking-Business konkret planen können.<br />
Geschenkt wird den Teilnehmern dieses Zertifikat jedenfalls nicht.<br />
Schon am ersten Vormittag erklärt Markus Hofmann, was in der mündlichen<br />
Prüfung erwartet wird: „Den größten Fokus legen wir auf die Botschaft,<br />
die der Redner an sein Publikum hat, und auf deren Relevanz.<br />
Kann er die Zuhörer für sein Thema beziehungsweise seine Thesen<br />
gewinnen? Und vor allem: Sind er und das Thema vermittlungsfähig?“<br />
„Den größten<br />
Fokus legen wir<br />
auf die Botschaft,<br />
die der Redner<br />
an sein Publikum<br />
hat, und auf<br />
deren Relevanz“.<br />
Am 12. September <strong>2014</strong> wird Hofmann den Absolventen auf dem<br />
Gala-Abend der GSA Convention ihre Zertifikate überreichen. Bis dahin<br />
erhalten die Teilnehmer noch viele Gelegenheiten, ihr Niveau zu<br />
reflektieren: An jedem Wochenende finden sie sich zusätzlich zu den<br />
Seminaren in Master-Mind-Gruppen zusammen, um eigenverantwortlich<br />
Strategien auszutauschen, ihre Vorträge auszuprobieren und sich<br />
gegenseitig mit Ideen zu unterstützen. Im Frühjahr testen sie bei der<br />
Zwischenprüfung erstmals ihr Thema und ihre Performance – in einem<br />
zehnminütigen Vortrag – vor einer Jury. Hier wird sich für jeden<br />
Einzelnen herausstellen, an welchen Stellschrauben bis zur mündlichen<br />
Prüfung noch gedreht werden muss. Einen letzten Prüfstein für<br />
die Abschluss-Keynote bewältigen die Teilnehmer Ende August <strong>2014</strong><br />
in der altehrwürdigen Berliner Bildungseinrichtung Urania. Unter dem<br />
Titel „Speaking Summer Sessions: Reden ist Silber, Feedback ist Gold“<br />
ist das anspruchsvolle Hauptstadt-Publikum an vier Abenden eingeladen,<br />
die Vorträge der Absolventen in spe zu hören und den Rednern in<br />
einer moderierten Feedbackrunde Rückmeldung zu Stil, Wirkung und<br />
Inhalt zu geben. Für die Zuhörer ist das eine witzige interaktive Ergänzung<br />
zum Vortrag, die die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Inhalte,<br />
42<br />
Zukunft-Training
sondern auch auf die Details einer guten Bühnenperformance<br />
lenkt, und für die Redner der GSA University eine<br />
optimale Vorbereitung auf die mündliche Abschlussprüfung.<br />
Auch Redner-Einkäufer, die auf der Suche nach<br />
Newcomern sind, interessieren sich für dieses ungewöhnliche<br />
Veranstaltungs-Format, das von University-<br />
Dozent Bernhard Wolff erdacht wurde. So wurde ein<br />
Teilnehmer des letzten Jahrgangs direkt von der Urania-<br />
Bühne weg für Folgeauftritte engagiert.<br />
Die Videoaufzeichnungen des ersten Tages sorgen im<br />
Laufe des Jahres immer wieder für Überraschungsmomente,<br />
wenn gedächtnisstarke Dozenten jeden Teilnehmer<br />
mit Namen begrüßen oder Details aus den Videos<br />
als Beispiele heranziehen. Doch nicht nur den Dozenten<br />
helfen die Aufnahmen für die Vorbereitung. Stefan<br />
Dederichs: „Mein Video ist auch für mich als Teilnehmer<br />
sehr wichtig: Indem ich immer wieder die Entwicklung<br />
meiner Performance und meines Vortrags mit dem Zustand<br />
zu Beginn des Lehrgangs abgleiche, kann ich meinen<br />
eigenen Fortschritt überprüfen und nachvollziehen<br />
– das motiviert mich immer wieder neu.“<br />
Der Fortschritt der Teilnehmer über das Lehrgangsjahr<br />
hinweg ist auch für Markus Hofmann jedes Jahr spannend<br />
zu beobachten: „Schon mancher Rohdiamant wurde<br />
durch die GSA University entdeckt und geschliffen.“<br />
Welcher der diesjährigen Teilnehmer die brillanteste<br />
Performance auf die Bühne bringen wird, wird sich auf<br />
der GSA Convention <strong>2014</strong> herausstellen.<br />
***<br />
von Claudia Baur
TAM-EHRENPREIS<br />
Für außergewöhnliche Leistung von TAM-Absolventen im<br />
Bereich Training und Weiterbildung<br />
Prof. Dr. Günter Dhom<br />
Günter Dhom hat zuerst Sozialwissenschaften<br />
und Anglistik studiert und dann das<br />
„Staatsexamen für das höhere Lehramt an<br />
Gymnasien“ abgelegt. Danach arbeitete er<br />
kurz in einem sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut,<br />
studierte dann Zahnmedizin und durchlief<br />
nach seinem Examen die Fachzahnarztausbildung<br />
zum Zahnarzt für Oralchirurgie.<br />
Nach seiner Praxisgründung beschäftigte er sich mit Managementfragen<br />
und wurde öfter eingeladen darüber<br />
zu referieren. Das machte ihm Freude und er begann<br />
Seminare zu halten. Auf Anregung von Lothar Seiwert,<br />
„ so etwas sollte man auch richtig lernen um professionell<br />
zu sein“, startete er seine Ausbildung bei der TAM<br />
und schickte später auch zwei Mitarbeiterinnen dort zur<br />
Ausbildung.<br />
Danach gründete irr neben seiner Praxis (die im Jahr<br />
2013 auf rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />
vier Standorten angewachsen ist) eine Firma, die sich<br />
zunächst mit dem Training von Zahnärzten und deren<br />
Teams beschäftigte. Dabei gab es zwei inhaltliche<br />
Schwerpunkte: Praxismanagement, Kommunikation,<br />
Marketing und Motivation und Implantologie.<br />
Im Bereich der zahnärztlichen Implantologie hielt er<br />
zunächst meist Kurse, die theoretische Kenntnisse und<br />
44<br />
Zukunft-Training
“Wir sind stolz einen so<br />
ausgezeichneten Experten<br />
in unserem<br />
TAM-Absolventen Kreis zu<br />
wissen!”<br />
Dr.Helmut Fuchs,<br />
Cheftrainer der TAM<br />
Trainer-Akademie-München<br />
45<br />
Zukunft-Training
Der TAM-Ehrenpreis wird, anläßlich der Jubiläumsfeier 40 Jahre TAM Trainer-Akademie-München<br />
beim Lernkongress <strong>2014</strong> in Berlin“, an Prof.Dr.Günter Dhom verliehen.<br />
Anmeldung auf: www.tam-lernkongress.info<br />
operatives Vorgehen in einem Frontalunterricht (damals<br />
noch mit Hilfe von Dias) vermittelten, verbunden mit<br />
Life-Operationen und Hands-on Übungen. Diese Veranstaltungen<br />
wurden von Firmen veranstaltet, die Implantate<br />
herstellten und verkauften. Diese Firmen haben<br />
ihn engagiert und die Kurse vermarktet. Firmenneutrale<br />
Veranstaltungen gab es damals nicht. An den deutschen<br />
Universitäten wurde die zahnärztliche Implantologie<br />
(mit zwei Ausnahmen) damals nicht gelehrt.<br />
Dabei fiel ihm auf, dass die Fortbildung nicht strukturiert<br />
war und die Firmen natürlich darauf geachtet haben,<br />
dass Ihre Interessen gewahrt wurden.<br />
Durch ehrenamtliches Engagement wurde er dann 1996<br />
in den Vorstand einer kleinen wissenschaftlichen Gesellschaft,<br />
mit dem Namen DGI (Deutsche Gesellschaft für<br />
zahnärztliche Implantologie) gewählt und entsprechend<br />
seiner Interessenslage Fortbildungsreferent. Diese kleine<br />
Gesellschaft mit damals ca. 800 Mitgliedern ist inzwischen<br />
die größte wissenschaftliche Fachgesellschaft in<br />
der Zahnmedizin in Deutschland und die größte wissenschaftliche<br />
Fachgesellschaft in der zahnärztlichen<br />
Implantologie in Europa mit über 8 000 Mitgliedern. Inzwischen<br />
war er auch Präsident dieser Gesellschaft (was<br />
man maximal drei Jahre sein kann). Der Grund für das<br />
Wachstum hängt massgeblich mit seinem Tun dort zusammen.<br />
So hat er in der Funktion als Fortbildungsreferent das<br />
„Curriculum Implantologie“ entwickelt, die erste strukturierte,<br />
zertifizierte und firmenunabhängige Fortbildungsserie<br />
in der Zahnmedizin in Deutschland. Sie läuft<br />
inzwischen seit 15 Jahren und wurde von vielen anderen<br />
Fachgesellschaften und Zahnärztekammern kopiert. An<br />
dem von ihm entwickelten und geleiteten Curriculum<br />
haben inzwischen ca 5 000 Zahnärzte teilgenommen<br />
und über 3 000 Zahnärzte haben die Abschlussprüfung<br />
abgelegt und bestanden.<br />
Da unter den Absolventen des Curriculums Implantologie<br />
der Bedarf nach dem Erwerb von noch profunderem<br />
Wissen und größeren Fähigkeiten entstanden ist, hat<br />
Günter Dhom dann den ersten Master of Science Studiengang<br />
in zahnärztlicher Implantologie in Deutschland<br />
entwickelt. Diese Studium ist postgradual, staatlich anerkannt<br />
und akkreditiert. Es entspricht den Bologna-Kriterien,<br />
dauert zwei Jahre und beinhaltet ein sehr breites<br />
Spektrum an didaktischen Methoden. So müssen die<br />
Studierenden an Hospitationen und Supervisionen teilnehmen,<br />
sie müssen unter Aufsicht operieren und diese<br />
operativen Leistungen werden ebenso wie das theoretische<br />
Wissen oder die Master Thesis benotet. Inzwischen<br />
haben ca 400 Zahnärzte, zum Teil auch aus dem Ausland,<br />
diesen Studiengang abgeschlossen.<br />
Alle diese Aus- und Fortbildungsmassnahmen sind wissenschaftlich<br />
basiert, unabhängig von Firmen und wirtschaftlich<br />
unabhängig. Sie tragen sich selbst. Es wurde<br />
auch in schwierigen Situationen nie um einen Euro Subvention<br />
gebeten.<br />
Eine Publikumszeitschrift hat Prof. Dr.Günter Dhom unter<br />
die fünf besten Zahnärzte Deutschlands gewählt mit der<br />
Begründung, dass er die zahnmedizinische Versorgung<br />
der Menschen in Deutschland verbessert hätte, weil er<br />
die Ausbildung der Zahnärzte in Deutschland erheblich<br />
verbessert hätte.<br />
46<br />
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3. KÖLNER REDNERNACHT<br />
Was haben „Gladiator“,<br />
„Jim Carroll - in den<br />
Straßen von New<br />
York“ und „Der König<br />
der Löwen“ gemeinsam?<br />
Richtig, alle drei erzählen uns filmisch<br />
eine Geschichte. Was noch? Genau,<br />
sie beinhalten Erzählinstanzen, die<br />
uns durch diese Geschichte unterhalten.<br />
Und weiter? Sie folgen bestimmten<br />
Prinzipien hinsichtlich Aufbau, Art und<br />
Botschaft(en), die uns vermittelt werden:<br />
Glück, Heldentum, Fall und Wiederauferstehung,<br />
Werte und Moral. Und<br />
alle drei sind Filme, die irgendwann einmal<br />
auch in einem Kino gezeigt wurden.<br />
Dass in einem Kino das Publikum nicht<br />
nur durch Filme begeistert werden<br />
kann, zeigte eindrucksvoll die 3. Kölner<br />
Rednernacht, die am 07.12.2013 mit ca.<br />
300 Gästen im Kölner Cinedom stattfand.<br />
Bekannte Rednerinnen und Redner<br />
wie Suzanne Grieger-Langer, Sabine<br />
Asgodom, Geroen Jörn u.v.m. gaben<br />
im 12-Minuten-Takt unter der Moderation<br />
von GEDANKENtanken-Intitiator<br />
Dr. Stefan Frädrich dem Publikum einen<br />
Einblick in ihr Können und Wissen.<br />
Vielfältige Themen wurden verhandelt,<br />
die die Zuschauer zum Lachen, Weinen,<br />
Staunen und Nachdenken brachten,<br />
um einen ‚Work-Life-Booster‘ zu vermitteln,<br />
wie die Veranstaltungsreihe für<br />
sich beansprucht.<br />
Den Beginn des Abends übernimmt<br />
der Gastgeber selbst. Stefan Frädrich<br />
spricht über Glück, genauer gesagt über<br />
einen ‚Knopf‘, welchen jeder Mensch in<br />
bestimmten Momenten brauche. Ein<br />
Knopf, der die Laune beeinflussen kann,<br />
wenn das Leben einmal wieder nicht<br />
so läuft, wie man sich es wünscht. Der<br />
schlechten Gefühlen positive Gedanken<br />
entgegen setzen kann, wenn es die<br />
Situation erfordert, z.B. wenn Tod, Leid,<br />
Stress einem sehr zusetzen, und man im
Fotos: www.janhillnhuetter.de
Moment nicht die Nerven und die Zeit hat, sich damit<br />
auseinanderzusetzen. Für jeden Menschen kann dieser<br />
Knopf etwas anderes sein, daher sei es wichtig, sich<br />
selbst kennen- und mit Emotionen umgehen zu lernen.<br />
Von Emotionen erzählt an diesem Abend auch Katja<br />
Sterzenbach, konkret am Beispiel ihrer spirituellen<br />
Erlebnisse in Yoga-Tempeln und wie sie daraus Kraft<br />
für sich und ihren Alltag zieht. Viele Menschen greifen<br />
seit Jahrtausenden schon auf diese Technik zurück, um<br />
mehr innere Ruhe und Gelassenheit zu gewinnen. Doch<br />
was tun, wenn das eigene Umfeld einen immer wieder<br />
behindert das zu tun, was man sich vornimmt? Davon<br />
erzählt der nächste Redner, Hubertus Massong. Davon,<br />
wie man sich Ziele setzt und nicht aus den Augen verliert,<br />
egal wie schwer einem das Leben mitspielt. Egal,<br />
ob man eine Zeit lang auf die falsche Bahn gerät und die<br />
Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben mit Träumen<br />
und Erfolg fast schon aufgegeben hat; es geht immer irgendwie<br />
weiter. Wie wichtig dabei Vorbilder sind, zu denen<br />
man aufschauen kann und die einem Kraft und Inspiration<br />
liefern, davon erzählt Hubertus im Kölner Kino<br />
mit großer Leidenschaft und Offenheit. Klar hilft eine<br />
ungewöhnliche Biografie beim Story-Telling, um das Publikum<br />
in seinen Bann zu ziehen. Jeder hat Geschichten,<br />
die andere Menschen berühren, aus denen man Kraft<br />
und Lehren ziehen kann, um sich und anderen zu helfen,<br />
ein Vorbild zu sein. Diese kommen zu einem, man<br />
muss Sie nur aufnehmen und richtig nutzen. Vorbilder<br />
prägen Verhalten, bei jungen Menschen besonders. Wie<br />
wichtige dabei positiven Gedanken sind, die man vor allem<br />
bekommt, wenn man positiv gestimmte Menschen<br />
in seinem Umfeld hat, das bringt Hubertus den knapp<br />
300 anwesenden Gästen eindrucksvoll näher. Die meis-<br />
50<br />
Zukunft-Training
ten der Anwesenden sind beruflich gefestigt,<br />
lässt sich vermuten. Der Eintrittspreis<br />
an diesem Abend liegt bei 119€,<br />
und ist sicher nicht ohne weiteres für<br />
jeden locker erschwinglich. „Gladiator“,<br />
„Jim Carroll - die Straßen von New York“<br />
und „Der König der Löwen“ sind günstiger<br />
zu haben. Dafür gibt es an diesem<br />
Abend über fünf Stunden Wissen Kompakt,<br />
mit nur wenigen Pausen.<br />
Als nächstes kommt der Auftritt von Profilerin<br />
Suzanne Grieger-Langer. Sie gibt<br />
hilfreiche Tipps im Umgang mit anderen<br />
Menschen. „Wie und woran erkenne<br />
ich einen Psychopathen?“, fragt sie<br />
eingangs. Psychopathen haben keine<br />
festen Werte. Psychopathen wollen von<br />
anderen ‚abschöpfen‘, soviel sie nur von<br />
anderen bekommen können. Sie sind<br />
laut Grieger-Langer ab einem Alter von<br />
30 Jahren so gut angepasst, dass man<br />
sie kaum noch identifizieren kann. Dabei<br />
kann es auch der Kollege, Liebhaber<br />
oder Nachbar sein, mit welchen wir<br />
vielleicht schon seit Jahren zu tun haben.<br />
Sie streben nach Macht, Status und<br />
Geld. Und schrecken vor kaum etwas zurück,<br />
um es zu bekommen. Wie man diese<br />
Schauspieler besser erkennen kann,<br />
darüber spricht Grieger-Langer in ihren<br />
knapp 20 Minuten Bühnenzeit. Sie lädt<br />
den Zuschauer auf beeindrucke Art und<br />
Weise, mit Witz und Charme ein, sich in<br />
die Rolle eines Agenten zu versetzen<br />
und mit ihr auf Persönlichkeits-Entdeckungs-Tour<br />
zu gehen. Danach ist Halbzeit,<br />
D.h. Pause. Zeit zum Durchatmen,<br />
für Snacks und Getränke. Um Businessund<br />
Small-Talk mit Kollegen oder neuen<br />
Bekanntschaften zu führen. Gesprächsthemen<br />
hat die Veranstaltung bis dahin<br />
bereits zu Genüge geliefert. Der Abend<br />
ist zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten,<br />
und die zweite Hälfte des<br />
Thomas Lehnen<br />
<strong>ZT</strong>-Redakteur<br />
Thomas Lehnen studierte<br />
Betriebswirtschaft und<br />
Philosophie und entdeckte<br />
während seiner Zeit<br />
im Nationalen Vorstand<br />
des MTP e.V. seine Leidenschaft<br />
für den Bereich der<br />
Aus- und Weiterbildung. Dort<br />
verantwortlich für die Bereiche<br />
Kommunikation, Presse, Personalmanagement<br />
und -entwicklung<br />
wurde er 2009 in Frankfurt zum Management-Trainer<br />
ausgebildet. Seitdem<br />
ist er selbstständig, und dabei<br />
unter anderem auch als Trainer aktiv.<br />
Nach seinen Studien in München zog<br />
es ihn nach Auslandsaufenthalten in<br />
Sydney und Luxemburg Anfang 2013<br />
nach Berlin. Seit <strong>Februar</strong> 2013 ist er<br />
Teil des Zukunft-Training Teams. Im<br />
August stieg er in die Geschäftsführung<br />
mit ein und verantwortet aktuell<br />
die Bereiche Kommunikation und<br />
Kooperationen.<br />
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51<br />
Zukunft-Training
Programms mit weiteren Highlights<br />
steht erst noch bevor.<br />
Den Auftakt macht in diese macht<br />
Sabine Asgodom. Sympathisch, witzig,<br />
unterhaltsam und eloquent wie<br />
immer, spricht Sie über ihr (neues)<br />
Parfüm und gleichzeitig auch das<br />
Speaking- und Coaching-Thema:<br />
„Sweet Success“. Hierbei geht es um<br />
die Grundlagen für Erfolg. Erfolg,<br />
der immer individuell ist, der für jeden<br />
etwas anderes bedeuten kann.<br />
Dies muss aber laut Asgodom jeder<br />
für sich definieren und ermitteln,<br />
wofür sich als hilfreiches Tool zur<br />
Orientierung und Visualisierung die<br />
Erfolgs-Pyramide eignet, die Asgodom<br />
in ihren 20 Minuten dem Publikum<br />
vorstellt. Sie spricht von der<br />
Basis, das Selbstbild, das jeder von<br />
sich hat, welches die Stärken und<br />
Talente, das eigene Selbstvertrauen<br />
und die Erfahrung beinhaltet. Dann<br />
vom Herz, das für die Hingabe steht,<br />
die jeder für bestimmte Dinge entwickeln<br />
kann, und das notwendig<br />
ist, um die die Spitze erklimmen zu<br />
können. Dabei geht es um Liebe,<br />
Leidenschaft und vor allem auch<br />
Empathie. Und dann kommt noch<br />
der Kopf ins Spiel, um sich mit Wille,<br />
Struktur und einer Strategie an die<br />
Umsetzung seiner Ziele machen zu<br />
können, um Veränderungen wirkungsvoll<br />
steuern zu lernen.<br />
Eigenschaften, die auch ein erfolgreicher<br />
Unternehmer braucht, wovon<br />
nun im Anschluss Harald Psaridis<br />
erzählt. Die erste Voraussetzung<br />
um etwas (neues) zu lernen, bringen<br />
alle Anwesenden mit: Sie sind<br />
erschienen. Doch nur 20% der Menschen<br />
bringen auch das von ‚Natur<br />
aus‘ mit, was laut Psaridis ein erfolgreicher<br />
Unternehmen benötigt,<br />
um aus sich und seinem Leben etwas<br />
zu machen. Die restlichen 80%<br />
müssen erst noch nach dem persönlichen<br />
Traum suchen, für dessen<br />
Verwirklichung sie bereit sind alles<br />
zu tun, was nötig ist. Dafür braucht<br />
es Zeit, Durchhaltevermögen und<br />
Vorstellungskraft. „Die Magie des<br />
Visualisierens“ nennt Psaridis einen<br />
wichtigen Baustein der „Anleitung<br />
zum erfolgreich sein“. Mit dieser<br />
Technik gelingt es, die eigenen gesteckten<br />
Ziele nicht aus den Augen<br />
zu verlieren, was der Redner aus<br />
Österreich anhand eigener Beispiele<br />
zeigt, die auf der Kinoleinwand<br />
erstrahlen. Bilder als Anker helfen<br />
Menschen dran zu bleiben, immer<br />
weiter zu machen. Um stets aufs<br />
Neue den Mut aufzubringen, Dinge<br />
anders zu machen als man es gelernt<br />
hat, als es einem evtl. vorgelebt<br />
wurde. Der Weg dorthin ist individuell,<br />
d.h. für jeden ein anderer.<br />
Abschließend macht Psaridis den<br />
Anwesenden Mut durch den Rat,<br />
dass gerade wenn man am Boden<br />
ist, es lohnt, wieder aufzustehen<br />
und weiterzukämpfen. Rückschläge<br />
können auch als Chance verstanden<br />
werden, aus denen man lernen<br />
und es beim nächsten Mal besser<br />
machen kann.<br />
Es ist jetzt schon bald Mitternacht,<br />
was ein paar Verzögerungen im<br />
Vorfeld und leichten Überziehungen<br />
geschuldet ist. Der viele Input<br />
lässt nun auch bei dem ein oder<br />
anderen schon leichte Müdigkeitserscheinungen<br />
erkennen. Die undankbare<br />
Aufgabe des letzten Referenten<br />
meistert Geroen Jörn dank<br />
seines tollen Humors auf großartige<br />
Art und Weise. Seine Analogie<br />
des DISG-Modells beschreibt der<br />
Trainer und Coach an lebensnahen<br />
Beispielen, um Charakterzüge des<br />
Menschen unterhaltsam und an-<br />
52<br />
Zukunft-Training
schaulich anhand von Geschichten<br />
dem Publikum nahezubringen. „Behandele<br />
andere, wie sie behandelt<br />
werden wollen und nicht, wie du<br />
behandelt werden willst“ ist sein<br />
Credo, was bei mir im Gedächtnis<br />
geblieben ist. Hab ich was vergessen?<br />
Ja, habe ich. Bei einem Dutzend<br />
Rednern an nur einem Abend<br />
ist das nur menschlich.<br />
Wie man sein Gedächtnis<br />
trainieren kann, davon erzählte<br />
die Großmeisterin des<br />
Gedächtnissports und Buchautorin<br />
Christiane Stenger.<br />
Sie führte unter anderem<br />
eindrucksvoll vor, wie man<br />
30 Stellen der Primzahl Pi<br />
auswendig lernt und auch<br />
fehlerfrei wiedergeben kann.<br />
Fast mühelos wirkte dies bei ihr. Anschließend<br />
führte Sie verschiedene<br />
Mnemotechniken vor und übte diese<br />
auch live mit dem anwesenden<br />
Publikum. Etwa, wie man die Namen<br />
der Menschen, die sich einem<br />
vorstellen, nie mehr vergisst, und<br />
Telefonnummern und Einkaufszettel<br />
spielerisch auswendig lernt.Was<br />
sie auch in ihrem gleichnamigen<br />
Buch zum Vortrag „Warum fällt das<br />
„Medienkompetenz ist eine<br />
Fähigkeit, die wir Menschen<br />
in Zukunft noch mehr<br />
erlernen müssen“<br />
Schaf vom Baum? – Einfach mehr<br />
wissen!“ erklärt.<br />
Fehlen noch Gerald Hörhan, der<br />
Finanztipps auf provakante und<br />
ehrliche Art für Jeden lieferte, Markus<br />
Brand von Dompspitzen e.V.,<br />
Torsten Landwehr und Timo Würz,<br />
der Künstler mit dem begnadeten<br />
Zeichnertalent. Wer sich über diese<br />
und auch die oben vorgestellten<br />
Beiträge weiter informieren möchte,<br />
kann dies auf der GEDANKENtanken<br />
Website tun. Dort gibt es<br />
mehr als ein Dutzend Videos und<br />
Podasts kostenlos. Vor allem für<br />
alle diejenigen unter uns lohnenswert,<br />
die sich nicht stundenlang<br />
am Stück in einem Kino Vorträge<br />
anhören möchten. An einem Ort,<br />
wo normalerweise max. 1-2h Filme<br />
laufen, die einem meistens inspirierende,<br />
spannende und emotionale<br />
Geschichten vorführen, sei es als<br />
Actionsspektakel oder Drama. Jedem<br />
das seine. Medienkompetenz<br />
ist eine Fähigkeit, die wir Menschen<br />
in Zukunft noch mehr erlenen müssen.<br />
In der GEDANKENtanken-Akademie<br />
kann man das sicher.<br />
Zum Abschluss noch eine Frage:<br />
Was haben David Fincher, Woody<br />
Allen und Stefan Frädrich und<br />
sein Team von GEDANKENtanken<br />
gemeinsam? Richtig, sie erzählen<br />
Geschichten. Und haben<br />
Spaß dabei. Sie planen<br />
Projekte und setzen sie um.<br />
Nicht nur weil sie es können,<br />
sondern weil sie es auch wollen.<br />
Das merkt man, wenn<br />
man die Referenten reden<br />
hört. Wer die Bühne erklimmen<br />
möchte und etwas zu sagen<br />
hat, soll es tun. Und wer anderen<br />
dabei zuschauen möchte, der geht<br />
ins Kino. Und wer mehr über all<br />
das erfahren möchte, darüber lesen<br />
und hören möchte: Augen und<br />
Ohren offen halten und weiter machen.<br />
Film ab!<br />
***<br />
Thomas Lehnen<br />
53<br />
Zukunft-Training
Impressum<br />
Zukunft - Training<br />
TAM-Edition Verlag in Zusammenarbeit mit der Trainer-Akademie München. Als Mitherausgeber treten die<br />
Auttoren der namentlich gekennzeichneten redaktionellen Beiträge auf.<br />
Die Redaktion kann trotz sorgfältiger Recherchen und Überprüfung der zugrunde liegenden Quellen keine Gewähr für den Inhalt übernehmen.<br />
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Lektorat Lilli Iliev Layout und Gestaltung: p5 media, Leicht+Luftig<br />
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