Ausgabe 03/13 - Wirtschaftsjournal
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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />
www.wirtschaftsjournal.de Nr. <strong>03</strong>/20<strong>13</strong> | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />
LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
Starke Branche<br />
Seiten 48-49<br />
RECHT<br />
Lotse im<br />
Steuerdschungel<br />
Seite 55<br />
KulTour<br />
Ehrbare<br />
Kaufmannstradition<br />
Seite 68<br />
Titel: Maschinen- und Anlagenbau – Innovationsmotor in Mitteldeutschland | Seiten 5-45<br />
Starke Kraft für den Wettbewerb<br />
Die Geschäftsleitung Dr.-Ing. habil. Heidrun Steinbach und Dr.-Ing. Sebastian Ortmann<br />
vom Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V. (ICM)
Editorial<br />
„Des Kaisers neue Kleider“<br />
Hans Christian Andersen schrieb vor 176 Jahren ein lehrreiches<br />
Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Lassen Sie<br />
mich die ersten Sätze zitieren: „Vor vielen Jahren lebte<br />
ein Kaiser, der so ungeheuer viel auf neue Kleider hielt,<br />
dass er all sein Geld dafür ausgab, um recht geputzt zu<br />
sein. Er kümmerte sich nicht um seine Soldaten, kümmerte<br />
sich nicht um Theater und liebte es nicht, in den Wald zu<br />
fahren, außer um seine neuen Kleider zu zeigen. In der<br />
großen Stadt, in der er wohnte, ging es sehr munter her.<br />
An jedem Tag kamen viele Fremde an, und eines Tages<br />
kamen auch zwei Betrüger, die gaben sich für Weber aus<br />
und sagten, dass sie das schönste Zeug, was man sich<br />
denken könne, zu weben verstanden. Die Farben und das<br />
Muster seien nicht allein ungewöhnlich schön, sondern<br />
die Kleider, die von dem Zeuge genäht würden, sollten die<br />
wunderbare Eigenschaft besitzen, dass sie für jeden Menschen<br />
unsichtbar seien, der nicht für sein Amt tauge oder<br />
der unverzeihlich dumm sei…“<br />
Es gibt einiges in dieser Geschichte, was schwer zu verstehen<br />
ist, setzt man normale Maßstäbe an. Für mich ist<br />
das Märchen ein starkes Bild heutiger Entwicklungen: Wir<br />
schauen stark auf Äußeres und vernachlässigen, worauf<br />
eine Gesellschaft basiert. Heutige Betrüger sind nicht<br />
Weber. Banken haben mit imaginären Geschäftsmodellen<br />
Produkte geschaffen, die den unsichtbaren Kleidern sehr<br />
ähneln. Und wer sie nicht toll findet, kommt wie bei Anderson<br />
in die Schublade untauglich oder dumm.<br />
Aber es sind bei weitem nicht nur die Finanzgiganten, die<br />
unsichtbare Kleider weben. Auch die Politik arbeitet emsig,<br />
um ihrem Volk etwas vorzugaukeln. Endlich, so war unisono<br />
kurz vor Ostern zu hören, wurde die Zypern-Krise<br />
abgewendet. Zweifellos ist es wichtig, den Menschen in<br />
Zypern zu helfen, es ihnen zu ermöglichen, aus ihrer Arbeit<br />
Werte zu schöpfen und zu leben.<br />
Doch die Welt ist abhängig von den unsichtbaren Kleidern<br />
und spielt nach den Spiel regeln globaler Zocker: Zypern<br />
hat wie so viele andere Staaten primär ein Problem der<br />
zu großen öffentlichen <strong>Ausgabe</strong>n und der Refinanzierung<br />
durch die Banken und andere Spekulanten. Das Finanzsystem<br />
reagiert mit imaginären Wertveränderungen. Das<br />
hat mit der Wirtschaftskraft der betroffenen Länder zunächst<br />
überhaupt nichts zu tun. Und in erpresserischer Manie<br />
wird auch gleich mit den Sachen aufgeräumt, die den<br />
machtbesessenen Finanzwächtern schon lange ein Dorn<br />
im Auge sind. In Zypern wird das bis dato recht autark<br />
agierende Bankensystem komplett zerschlagen. Sind nun<br />
Liechtenstein und Schweiz die Nächs ten?<br />
Nun könnte ich mich natürlich zurücklegen da ich nicht<br />
das Luxusproblem habe, meine Einlagen in Zypern verstecken<br />
zu müssen. Doch mit der Beteiligung der Bankkunden<br />
– wie das so schön formuliert wird – wird eine<br />
völlig neue Qualität erreicht. Die heiligste Kuh, das Recht<br />
am privaten Eigentum, wurde mal so nebenbei geschlachtet,<br />
obwohl es auch in der zyprischen Verfassung fest verankert<br />
ist.<br />
Nun weine ich sicher keine Krokodilstränen neu reichen<br />
Anlegern nach, die in Zypern steuerliche Schlupf löcher<br />
gefunden haben. Doch was die Tagesmedien von Bild bis<br />
Welt so hämisch mit „Endlich trifft es die richtigen“ übertiteln,<br />
ist ein Bruch in der Realität unseres gesellschaftlichen<br />
Systems. Und ist erst einmal der Anfang gemacht,<br />
haben sich die Regierungen Arm in Arm mit so genannten<br />
Währungshütern einen neuen Weg zum Geld geschaffen.<br />
Und da dies alles andere als ein Märchen ist, sehne<br />
ich mich nach jemandem, der laut ruft: „Die haben doch<br />
gar nichts an!“<br />
Ihr Jörg Sattler<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
3
Inhalt<br />
Aus dem Inhalt<br />
Standpunkte<br />
Editorial 3<br />
Titel Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Kanzlerin stark beeindruckt 5<br />
Innovationsmotor in Sachsen 6-7<br />
Fels in der Konjunkturbrandung 8<br />
Der Maschinenbau der Zukunft 9<br />
„Mehr Gründungen für mehr Innovationen“ 10<br />
Vor weiterem Quantensprung 30<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich<br />
überzeugten sich beim Besuch der Galvanotechnik Baum GmbH in Unterheinsdorf<br />
von der Innovationskraft mittelständischer Unternehmen in Sachsen. Während des<br />
Firmenrundgangs kamen die prominenten Gäste auch mit Mitarbeiterinnen an<br />
Galvanisierungsanlagen ins Gesapräch. Foto: Wolfgang Schmidt<br />
Titel Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland | Seite 5<br />
Die Landesarbeitsgemeinschaft der<br />
sächsischen Industrie- und Handelskammern<br />
haben beim Leipziger Institut für<br />
Energie GmbH Mitte des Jahres 2012<br />
eine Studie beauftragt, die sich mit der<br />
Energiesituation in der sächsischen<br />
Wirtschaft beschäftigt. Ergebnis dieser<br />
umfangreichen Studie sind energiepolitische<br />
Handlungsempfehlungen und<br />
Lösungsvorschläge, um die Auswirkungen<br />
der Energiewende für die Wirtschaftsunternehmen<br />
planbarer zu<br />
gestalten. Foto: Archiv<br />
Infrastruktur | Seite 60<br />
Internationalisierung<br />
Wo Europa gelebt wird 46<br />
Luft- und Raumfahrt<br />
Starke Branche – starkes Netzwerk 48-49<br />
Unternehmensführung<br />
Gemeinsam an einem Strang 52<br />
Imagegewinn und Identifikation 54<br />
Fachkräfte<br />
Belegschaft entscheidet mit 58<br />
Infrastruktur<br />
Energieversorgung 60<br />
Menschen<br />
Personalien 62<br />
Geld und Kapital<br />
Auf Wachstumskurs 64<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Wachstum durch Vernetzung 66<br />
Leseecke<br />
„Antifragilität“ 67<br />
KulTour Mitteldeutschland<br />
Ehrbare Kaufmannstradition 68<br />
Glossiert<br />
Logistik – eine deutsche Tugend 70<br />
Blick aus dem Cockpit: Das DLR-Forschungsflugzeug Falcon 20E im Anflug auf ein<br />
Gewitter. Quelle: DLR (CC-BY 3.0) Luft- und Raumfahrt | Seiten 48-49<br />
Impressum 70<br />
4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Kanzlerin stark beeindruckt<br />
Angela Merkel würdigt mit Besuchen bei Galvanotechnik Baum und Continental wirtschaftliche Leistungen der<br />
Region und ihrer Menschen<br />
Den Startknopf für die Produktionserweiterung der Galvanotechnik Baum im<br />
vogtländischen Unterheinsdorf gibt hier Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam<br />
mit Geschäftsführer Werner Wackershauser, Gesellschafter Nikolai A. J. Baum,<br />
Geschäftsführer Oliver Jäger, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sowie<br />
Technik-Geschäftsführer Bernd Schwarzer (von links). Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
Am Continental-Standort Limbach-Oberfrohna ließ sich die Bundeskanzlerin von der<br />
Produktion hochpräziser Einspritzpumpen für Dieselmotoren begeistern.<br />
Hier im Gespräch: Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, die Bundeskanzlerin,<br />
Continental-Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart, Produktionsmitarbeiter<br />
Karsten Lämmel und Standortleiter Dr. Joachim Zirbs (von links).<br />
Mit über 600 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />
wurde am 11. März im vogtländischen Unterheinsdorf<br />
das bedeutendste Ereignis in der 35-jährigen Firmengeschichte<br />
der Galvanotechnik Baum GmbH (GtBaum)<br />
gefeiert: 35 Jahre GtBaum, 20 Jahre GtBaum in Zwönitz<br />
und fünf Jahre Galvanotechnische Oberflächen in Heinsdorfergrund.<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Minis -<br />
terpräsident Stanislaw Tillich, die als Ehrengäste am Festakt<br />
teilnahmen, drückten gemeinsam mit der GtB-Geschäftsführung<br />
um Nicolai A. J. Baum den Startknopf für den Bau<br />
der neuen Zinn-Nickel-Gestellanlage. Wenn die Anlage im<br />
September die Produktion aufnimmt, wird sie zu den leis -<br />
tungsfähigsten ihrer Art in Europa gehören. Wie Nocolai<br />
A. J. Baum betonte, werden etwa 50 neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen. In der Gesamtinvestition von sieben Millionen<br />
Euro ist ein neues, hochmodernes Kundenbetreuungszentrum<br />
eingeschlossen.<br />
Der Hauptsitz des aus dem Schwarzwald stammenden<br />
Unternehmens befindet sich im erzgebirgischen Zwönitz<br />
und beschichtet vor allem Teile für die Automobilzulieferindustrie.<br />
Die Kanzlerin zollte nicht nur den innovativen<br />
Leis tungen des Unternehmens, sondern auch dessen Umweltmanagement<br />
großen Respekt. Dafür hatte Galvanotechnik<br />
Baum in den vergangenen Jahren mehrere Umweltpreise<br />
erhalten.<br />
Am gleichen Tag stattete Angela Merkel dem High-Tech-<br />
Werk von Continental in Limbach-Oberfrohna einen Besuch<br />
ab. Dort informierte sie sich über Erfolg und Innovationen<br />
des Unternehmens. Der sächsische Standort ist einer von<br />
weltweit 291 Standorten des internationalen Automobilzulieferes<br />
und zugleich Kompetenzzentrum für die Zukunftstechnologie<br />
von Diesel-Einspritzpumpen. In Limbach-Oberfrohna<br />
und dem dazugehörigen Zweigwerk in Stollberg sind<br />
rund 1600 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
So genannte Piezo Injektoren, deren extrem schnelle<br />
und präzise Einspritz-Technologie die Common-Rail-Systeme<br />
von Dieselmotoren revolutioniert hat, gingen erstmals<br />
im Jahr 2000 am sächsischen Standort in die Serienproduktion.<br />
Seither wurden weit über 60 Millionen dieser Hightech-Injektoren<br />
„made in Saxony“ rund um den Globus in<br />
Personenwagen und Nutzfahrzeuge eingebaut. Sie tragen<br />
zu verringerten Abgasemissionen und zur Reduzierung des<br />
Dieselverbrauchs um mehr als ein Prozent bei.<br />
Die Bundeskanzlerin zeigte sich von den beiden Firmenbesuchen<br />
in Sachsen, mit denen sie dem hiesigen Mittelstand<br />
Anerkennung zollen wollte, beeindruckt und würdigte<br />
die Aufbauleistungen und die wirtschaftliche Stärke der<br />
Region. Weltmarktprodukte würden an vielen Orten der<br />
Bundesrepublik produziert und nicht nur an ein, zwei Standorten,<br />
betonte Angela Merkel.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
5
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Innovationsmotor in Sachsen<br />
Interview mit der ICM-Geschäftsleitung Dr.-Ing. habil Heidrun Steinbach und Dr.-Ing. Sebastian Ortmann<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Als Interessenverband Chemnitzer<br />
Maschinenbau gegründet, ist das heutige<br />
Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau<br />
e. V. (ICM) seit mehr als 20 Jahren Innovationsmotor<br />
in Sachsen. Worauf gründet sich diese Erfolgsgeschichte?<br />
Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: Unser Erfolg ist nicht zuletzt<br />
dem breit aufgestellten Portfolio des Instituts geschuldet.<br />
Zu unserem Leistungsspektrum gehören Prüfstands- und<br />
Prototypenentwicklung, Maschinenbaugruppen für unterschiedliche<br />
Anwendungen, Erfahrungen im Bereich der<br />
Umformtechnik aber auch die Entwicklung von Anlagen der<br />
Elastomerverarbeitung sowie die Betrachtung von Prozess -<br />
abläufen.<br />
Dr.-Ing. Sebastian Ortmann: Das Institut leistet vor allem<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen wichtige praxisnahe<br />
Forschungsarbeit und sichert die Innovationsfähigkeit<br />
und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region<br />
und darüber hinaus. Das ICM fördert die Kooperation zwischen<br />
den KMU und bündelt deren Kompetenzen. Vor allem<br />
mittelständischen Unternehmen fehlen oft die Ressourcen,<br />
um eigenständig Forschung und Entwicklung zu betreiben.<br />
In Kooperation mit dem ICM e. V. können Problemstellungen<br />
aufgegriffen und Lösungen erarbeitet werden. Durch<br />
geförderte Verbundprojekte wird so auch für den Mittelstand<br />
der Zugang zu neuen Technologien und Verfahren<br />
möglich.<br />
Geschäftsführender<br />
Direktor Dr.-Ing. habil.<br />
Heidrun Steinbach<br />
Geschäftsführer Technik<br />
Dr.-Ing. Sebastian Ortmann<br />
WJ: Konzentriert sich ICM dabei ausschließlich auf<br />
den Maschinenbau?<br />
Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: ICM, das ist mehr als Maschinenbau.<br />
Seit über 20 Jahren fördert das Institut für den<br />
Maschinen- und Anlagenbau interessante Themen. So ko -<br />
ordiniert das Institut beispielsweise das Projekt Innvelo, das<br />
die städtischen Fortbewegungsmittel von morgen ermöglichen<br />
wird. Neun Partner arbeiten an elektrogetriebenen<br />
Drei- und Zweirädern. Zu den beteiligten Unternehmen<br />
gehören die Chemnitzer Ingenieure von Beldrive, imk engineering,<br />
der Fahrradhersteller Stein-Bikes, künftige Nutzer<br />
sowie weitere regionale beziehungsweise überregionale<br />
Unternehmen.<br />
<br />
Leistungsspektrum Forschung und<br />
Entwicklung<br />
Baugruppen für Werkzeug- und<br />
Sondermaschinenbau<br />
Retrofit und<br />
Maschinenautomation<br />
Medizintechnik<br />
Innenhochdruckumformen<br />
Prüfstands- und<br />
Prototypenentwicklung<br />
Netzwerk- und<br />
Technologieentwicklung<br />
Fabrikplanung,<br />
Arbeitsgestaltung<br />
Elektroroller Innvelo ® two<br />
Nockenwellenprüfstand im ICM-Technikum<br />
6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Energieeffiziente Leichtbaupresse im ICM-Technikum<br />
Rohrendenbearbeitungsmaschine – ICM-Entwicklung mit der Firma Unitube GmbH<br />
Kurzprofil<br />
Das ICM e. V. ist als private und<br />
industrienahe Forschungseinrichtung<br />
maßgeblich an realisierten<br />
Innovationsleistungen<br />
im Maschinen- und Anlagenbau<br />
beteiligt. In Kooperation mit<br />
dem ICM e. V. können kleine und<br />
mittelständische Unternehmen<br />
Problemstellungen gemeinsam<br />
aufgreifen und Lösungen erarbeiten.<br />
Das ICM e. V. leistet<br />
dabei sowohl als Forschungsund<br />
Entwicklungspartner als<br />
auch im Rahmen der Projektkoordination<br />
einen wichtigen<br />
Beitrag. Hierbei kommen die<br />
Ressourcen und Kompetenzen<br />
des Instituts zielführend zum<br />
Einsatz.<br />
ICM – Institut Chemnitzer<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
e. V.<br />
Otto-Schmerbach-Straße 19<br />
D-09117 Chemnitz<br />
Telefon: +49 371 27836-101<br />
Telefax: +49 371 27836-104<br />
info@icm-chemnitz.de<br />
www.icm-chemnitz.de<br />
WJ. Welchen Nutzen bringen diese Neuentwicklungen?<br />
Dr.- Ing. Sebastian Ortmann: Es geht darum, mit den<br />
Neuentwicklungen Mobilitätsalternativen zum Auto in die<br />
Städte zu bringen. Für verschiedene Bedürfnisse entstehen<br />
Roller, Räder und Trikes, die in Chemnitz in einem<br />
Sharingsystem modellhaft angeboten werden sollen. Das<br />
ICM unterstützt das Unternehmensnetzwerk vor allem<br />
beim FuE-Management, koordiniert die Zusammenarbeit<br />
und die Kommunikation der Partner. Darüber hinaus übernahm<br />
das Institut die Anmeldung von Geschmacks- oder<br />
Gebrauchsmustern. Wissenschaftliche und technische<br />
Ressourcen des ICM kamen bei den Berechnungen zur<br />
Sicherheit des Rahmens für den Elektroroller Innvelo ® Two<br />
zum Einsatz, denn KMU können die nötigen Ressourcen<br />
oder Kapazitäten für die vielfältigen Aufgaben, die sich<br />
bei solchen Neuentwicklungen ergeben, oft nicht aufbringen.<br />
Obwohl das Projekt Innvelo vor kurzem abgeschlossen<br />
wurde, wird das Netzwerk weiterhin durch das<br />
Institut, beispielsweise bezüglich der Weiterentwicklung<br />
der neuen Produkte, unterstützt.<br />
WJ: ICM wird sich sicher wieder zur Hannover Messe<br />
präsentieren?<br />
Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: Wir sind in diesem Jahr<br />
zum dritten Mal dabei. Messebesucher finden uns gemeinsam<br />
mit vier ausgewählten Forschungspartnern unter dem<br />
Motto „Vernetzte Forschung und Entwicklung für KMU in<br />
Sachsen“ in Halle 2 am Stand A 62. Das Institut wird zur<br />
Hannover Messe ausgewählte Ergebnisse aus seinem Portfolio<br />
sowie konkrete fertige Produkte, wie den Elektroroller,<br />
den Messebesuchern präsentieren.<br />
Dr.-Ing. Sebastian Ortmann: Die Hannover Messe ist<br />
ja eine Technologiemesse, die Entwicklungsergebnisse aus<br />
allen Branchen bekannt machen will und zeigt, welches<br />
Potenzial in der Bundesrepublik Deutschland vorhanden<br />
ist. Wir wollen das sächsische Potenzial im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung in die Waagschale werfen. Wir<br />
präsentieren neues Entwicklungspotenzial, das wir haben,<br />
in Kombination mit den Unternehmen, die sich an unserem<br />
Gemeinschaftsstand beteiligen. Natürlich nutzen wir<br />
auch die Hannover Messe, um zu zeigen, wie sich beispielsweise<br />
Fördermittel in konkrete Entwicklungsleistungen und<br />
Prototypen umschlagen.<br />
Dr.-Ing. Heidrun Steinbach: Sachsen präsentiert sich<br />
in diesem Jahr nicht nur als Land der Zulieferer zur Hannover<br />
Messe. ICM ist dabei in Halle 2 im Stand der IHK<br />
integriert, wo wir ausgewählte Forschungs- und Entwick -<br />
lungsergebnisse für die Industrie präsentieren.<br />
WJ: Wie wollen Sie dazu beitragen, dass die Innovationskraft<br />
in Chemnitz auch erhalten bleibt und<br />
weiter wächst?<br />
Dr.-Ing. Sebastian Ortmann: ICM hat vor zwei Jahren<br />
gemeinsam mit der Chemnitzer Wirtschaftsförderungsund<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH und Partnern aus acht<br />
europä ischen Ländern das EU-Projekt IDEA gestartet. Das<br />
ist ein Zukunftsprojekt, das auf die Entwicklung einer Strategie<br />
zielt, die kleine und mittelständische Unternehmen<br />
in den Regionen Zentraleuropas befähigt, der wachsenden<br />
Nachfrage nach Fachkräften zu begegnen. Der erste<br />
Schritt – die Analyse der Ausgangsbedingungen in den<br />
Regionen – ist abgeschlossen. Aus den ermittelten Handlungsfeldern<br />
werden nun Maßnahmen und Instrumente<br />
erarbeitet und konkrete Aktivitäten in den Regionen umgesetzt.<br />
Am Ende wird ein Strategiepapier entstehen, das<br />
den Unternehmen hilft, Fachkräfte anzuziehen und zu binden.<br />
Das ICM will auch in diesem Schritt aktiver Partner<br />
sein und Maßnahmen ausbauen beziehungsweise koordinieren.<br />
Dr. Ing. Heidrun Steinbach: Für das ICM selbst besteht<br />
ein Ziel darin, die Mitarbeiterzahl von derzeit 45 bis zum<br />
Jahr 2015 auf mindestens 50 zu erhöhen. Bei ICM-Mitarbeitern<br />
hat es in den vergangenen vier Jahren oft Familiennachwuchs<br />
gegeben. Interessante Jobs sichern uns die<br />
High Potentials auch in Zukunft in der Region. Gemeinsam<br />
mit der Stadt Chemnitz haben wir die zukunftsträchtige<br />
Idee entwickelt, in unserer unmittelbaren Umgebung einen<br />
Kindergarten für die umliegende Industrie zu schaffen, der<br />
das Prinzip Technik und Kunst beinhalten soll. Für unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das ein wesentlicher<br />
Vorteil, die Kinder in der Nähe der Arbeitsstätte untergebracht<br />
zu wissen.<br />
Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
7
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Fels in der Konjunkturbrandung<br />
Gastbeitrag von Dr. Helmut Becker, Leiter des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK)<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
<strong>13</strong>0<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
Auftragseingang Maschinenbau<br />
Infostand März 20<strong>13</strong>, Datenstand Januar 20<strong>13</strong><br />
(Volumen, 2000 = 100)<br />
50<br />
Jan'01 Jan'02 Jan'<strong>03</strong> Jan'04 Jan'05 Jan'06 Jan'07 Jan'08 Jan'09 Jan'10 Jan'11 Jan'12 Jan'<strong>13</strong><br />
Ausland Inland Gesamt<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau gehört neben der<br />
Automobilindustrie zu den Wachstumsträgern der<br />
deutschen Wirtschaft.<br />
Der Maschinenbau schafft die Grundlage für die industrielle<br />
Produktion, liefert Vorleistungen für andere Investitionsgüterhersteller<br />
und Maschinen für das Baugewerbe und die<br />
Energieversorgung. Der Absatz erfolgt über den Groß- und<br />
Einzelhandel und im Direktvertrieb. Ohne fachlich hochqualifizierte<br />
und vor allem engagierte Mitarbeiter wäre das<br />
nicht möglich. Diese Anforderung war die einmalige Chance<br />
für den Aufstieg der ostdeutschen Maschinenbauer; sie<br />
haben sie voll genutzt!<br />
Bundesweit erzielte der Maschinenbau in 2012 einen<br />
Umsatz von 233 Milliarden Euro, beschäftigte knapp 1,1<br />
Millionen Mitarbeiter bei fast 100%-tiger Vollzeitquote.<br />
Und einer Insolvenzquote von nahe Null (0,9 v.H). Der<br />
Maschinenbau erwirtschaftet gut 12% des industriellen<br />
Gesamtumsatzes und ist damit eine der Stützen des Verarbeitenden<br />
Gewerbes.<br />
Größte Teilsparte ist die Herstellung von stationären<br />
Strömungsmaschinen, Maschinenelementen der Antriebstechnik<br />
(knapp 36% Umsatzanteil), gefolgt von den Maschinen<br />
der Fördertechnik, Klimatechnik sowie handgeführte<br />
Werkzeuge mit Motorantrieb u.a. (26.8%) und den Maschinen<br />
für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige (26%). Der<br />
Werkzeugmaschinenbau steht für 7.5% des Umsatzes, der<br />
Landmaschinenbau bildet mit 3.8% das Schlusslicht.<br />
Im Maschinenbau dominiert der Mittelstand. Wenn im<br />
Ausland voller Bewunderung heute vom deutschen Mittelstand<br />
gesprochen wird, so nimmt der Maschinen- und Anlagenbau<br />
neben der Zulieferindustrie die führende Rolle ein.<br />
Mittelstand, das ist das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft,<br />
sind im Industriebereich über 1500 Weltmarktführer,<br />
davon die Mehrzahl wahre hidden champions, solche<br />
also, die fast unbekannt sind.<br />
Für die ostdeutsche Wirtschaft und den Wiederaufbau<br />
nach der Wende war der Maschinen- und Anlagenbau gerade<br />
wegen seiner mittelständischen Struktur die ideale Branche<br />
für wirtschaftliche Entfaltung und Gründergeist. Die<br />
wesentlichen Voraussetzungen für Erfolg waren da, so vor<br />
allem eine hohe Motivation, Flexibilität, Fleiß und vor allem<br />
der eiserne Wille, wieder an die Industriekultur der Vorfahren<br />
anzuknüpfen, die als Tüftler und Erfinder seit Beginn<br />
der Industrialisierung im 18.Jahrhundert ihre Wurzeln vor<br />
allem in Mittel- und Ostdeutschland hatten. Wenn wundert<br />
es, dass der Strom innovativer Ideen gerade aus ostdeutschen<br />
Tüftlerstuben, Forschungsinstituten und technischen<br />
Fakultäten von Jahr zu Jahr stärker anschwillt? Die „neuen"<br />
hidden champions sind schon unterwegs! Wenn Inspiration<br />
sich mit Transpiration paart, ist dass das Ergebnis.<br />
Ohne Frage nimmt der deutsche Maschinenbau mit<br />
einer Exportquote von fast 80 Prozent auf dem Weltmarkt<br />
eine führende Position ein. Problematisch ist allerdings die<br />
hohe Konjunkturabhängigkeit, die sich in erheblichen Wachstumsausschlägen<br />
niederschlägt. Aufgrund der langen Durchlaufzeiten<br />
in dieser Branche liegen zwischen Auftragseingang<br />
und Produktion häufig Monate. Dieses begründete<br />
2011 die hohe Wachstumsdynamik, obwohl die Neuaufträge<br />
infolge der wirtschaftlichen Schwäche vieler wichtiger<br />
Abnehmerländer bereits im Jahresverlauf deutlich nachgaben.<br />
Daraus ergab sich schon 2012 eine merkliche Wachstumsabkühlung,<br />
die vermutlich noch das ganze Jahr 20<strong>13</strong><br />
anhalten wird. Mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit der<br />
deutschen Maschinenbauer hat das aber nichts zu tun, sondern<br />
lediglich mit der Nachfrageschwäche in wichtigen<br />
Abnehmerländern.<br />
Wie sieht die Zukunft aus? Kurz gesagt: Kurz- und mittelfristig<br />
durchwachsen, langfristig aber positiv! Impulse kommen<br />
insbesondere aus dem Automobil- und dem Luftfahrzeugbau.<br />
Während bei letzterem die Kapazitäten weltweit<br />
erweitert werden müssen, sorgen in der Automobilindustrie<br />
wichtige technologische Änderungen im Zuge der Entwicklung<br />
neuer Fahrzeugkonzepte und verbrauchsärmerer<br />
Autos für neue Kaufimpulse. Auch hier ist die ostdeutsche<br />
Industrie mit Unternehmen wie BMW und Porsche und VW<br />
gut aufgestellt.<br />
Dr. Helmut Becker wirkte von<br />
1974 bis 1996 in der strategischen<br />
Konzernplanung der BMW<br />
AG mit. Zuletzt hatte er die<br />
Funktion des Chefvolkswirt<br />
inne.<br />
Ab 1998 baute er das Institut<br />
für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation<br />
(IWK) auf, welches<br />
er bis heute leitet. Er ist Autor<br />
mehrerer Sachbücher und ein<br />
gefragter Redner auf den verschiedensten<br />
Unternehmerveranstaltungen.<br />
Derzeit spricht er<br />
vor allem zu folgenden Themen:<br />
Wohin entwickelt sich China?<br />
Gefahr für die<br />
Weltwirtschaft?<br />
Automobilindustrie im<br />
Auslesewettbewerb – Wer<br />
wird überleben?<br />
Öffentlich Armut, privater<br />
Reichtum – Ist die Verschuldunsgkrise<br />
in den westlichen<br />
Demokratien noch<br />
lösbar?<br />
Die Euro-Krise – Chancen<br />
und Risiken für Europa und<br />
die Welt<br />
Wachstums-Krise und<br />
glo bale Ungleichheit der<br />
Einkommensverteilung als<br />
Bedrohung für die Weltwirtschaft<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.iwk-muenchen.de<br />
8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Der Maschinenbau der Zukunft<br />
Studie gibt Antwort auf die Frage „Wie werden wir morgen produzieren?“<br />
Zukunftskonferenz Maschinenbau<br />
24.04.20<strong>13</strong>, 9:30 – 17:00 Uhr<br />
Globana Airport Hotel<br />
Leipzig-Schkeuditz<br />
Details und Programm:<br />
ost.vdma.org<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau steht vor weitreichenden<br />
Herausforderungen. Um dennoch weiterhin erfolgreich agieren<br />
zu können, hat das Bundesinnenministerium (BMI) auf<br />
Empfehlung des VDMA Ost die Studie „Wie werden wir<br />
morgen produzieren? Zentrale Trends und Antworten für den<br />
ostdeutschen Maschinenbau" in Auftrag gegeben. Zur Zukunftskonferenz<br />
Maschinenbau am 24. April 20<strong>13</strong> in Leipzig werden<br />
die Ergebnisse exklusiv vorgestellt und diskutiert.<br />
Die Studie stellt die Entwicklung der kommenden zehn<br />
bis 15 Jahre dar und leitet konkrete Handlungsempfehlungen<br />
ab. So wird beispielsweise untersucht, mit welchen<br />
Wertschöpfungskonfigurationen, Geschäftsmodellen und<br />
Technologien wettbewerbsbestimmende Produkte am Markt<br />
platziert werden können, welche Auswirkungen die Fabrik<br />
der Zukunft auf die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften<br />
hat und wie politische Rahmenbedingungen, Netzwerke<br />
und Kooperationen gestaltet werden müssen.<br />
Neben der Präsentation der Studienergebnisse sprechen in<br />
einer Podiumsdiskussion namhafte Vertreter aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik über Strategien und Handlungsoptionen,<br />
unter anderem Birgitta Wolff, Ministerin für<br />
Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt,<br />
Eckart Uhlmann, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen<br />
und Konstruktionstechnik IPK in Berlin,<br />
und Mathias Schwarzendahl, Geschäftsführer der H&T<br />
ProduktionsTechnologie GmbH aus Crimmitschau.<br />
Darüber hinaus setzen sich zwei Fachforen mit den Themenkomplexen<br />
„Technik und Mensch: Neue Anforderungen<br />
an die Fachkräftesicherung und -qualifizierung" sowie<br />
„Die Zukunft ist international: Strategische Kooperationen<br />
auf Auslandsmärkten" auseinander. In konkreten Praxisbeiträgen<br />
des Maschinenbaus berichten Geschäftsführer<br />
und Führungskräfte über ihre Erfahrungen.<br />
PM/CH<br />
VON ARDENNE<br />
Anlagentechnik GmbH<br />
Plattleite 19/29<br />
0<strong>13</strong>24 Dresden<br />
Telefon: +49 351 2637 300<br />
Telefax: +49 351 2637 308<br />
office@vonardenne.biz<br />
www.vonardenne.biz<br />
Im Osten viel Neues<br />
Die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH beschäftigt<br />
am Standort Dresden rund 650 Mitarbeiter<br />
und zählt zu den erfolgreichen Unternehmen der<br />
Region. Erst kürzlich gab die Geschäftsführung den<br />
höchs ten Umsatz der Firmengeschichte mit 260<br />
Millionen Euro im Jahr 2012 bekannt. Die Zeichen<br />
stehen weiterhin auf Wachstum: Am Produktionsstandort<br />
in Dresden-Weißig entsteht ein hochmodernes<br />
Entwick lungszentrum. Für die kommenden<br />
Herausforderungen werden Ingenieure, Naturwissenschaftler<br />
sowie weiteres Personal gesucht.<br />
Namensgeber des mittelständischen Unternehmens<br />
ist der Naturwissenschaftler und Erfinder<br />
Manfred von Ardenne.<br />
Anzeige<br />
Da der Fachkräftemangel immer mehr an Bedeutung<br />
gewinnt, setzt sich VON ARDENNE dafür ein, dass der<br />
Nachwuchs aus der Region so früh wie möglich für Naturwissenschaft<br />
und Technik begeistert wird. Seit 2011 ist<br />
das Unternehmen Mitglied der Wissensfabrik, einer bundesweiten<br />
Initiative, die sich für die Bereiche Bildung und<br />
Unternehmertum stark macht. Im Rahmen des Projektes<br />
„KiTec – Kinder entdecken Technik“ hat VON ARDENNE<br />
eine Bildungspartnerschaft mit der Dresdner Grundschule<br />
„Am Palitzschhof“ abgeschlossen und finanziert Werkzeug-<br />
und Materialkisten für den Unterricht. Ziel ist es,<br />
den Kindern spielerisch grundlegende physikalische<br />
Zusammenhänge näher zu bringen, wobei sie ihrer Kreativität<br />
freien Lauf lassen können. Die Unterstützung weiterer<br />
Schulen ist geplant. Darüber hinaus vergibt das Unternehmen<br />
die VON ARDENNE-Physikpreise für besondere<br />
Lernleistungen an Schüler und fördert am Gymnasium<br />
Dresden-Bühlau eine Physik-AG.<br />
VON ARDENNE entwickelt und fertigt Maschinen und<br />
Anlagen, mit denen nano- bis mikrometerdünne Funktionsschichten<br />
auf Materialien wie Glas, Metallband oder<br />
Folie aufgebracht werden. Das Hightech-Unternehmen ist<br />
heute weltweiter Marktführer bei Maschinen zur Fertigung<br />
von Architekturgläsern, die durch ihre Beschichtung zur<br />
Energieeinsparung beitragen und einen besonderen<br />
ökologischen Nutzen aufweisen. Das ostdeutsche Un -<br />
ternehmen leistet mit seinem Engagement im Bereich<br />
Nachwuchsförderung einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes<br />
Dresden und schafft mit seinen Produkten<br />
Voraussetzungen für eine grünere Zukunft. In dem<br />
Ranking „Die 100 Besten des deutschen Mittelstands“<br />
der „WirtschaftsWoche“ vom 21.01.20<strong>13</strong> schaffte es<br />
VON ARDENNE auf Platz 45.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
9
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
„Mehr Gründungen für mehr<br />
Innovationen“<br />
Deutsche Gründerzentren treffen sich im April in Chemnitz<br />
Vom 21. bis 23. April 20<strong>13</strong> wird die diesjährige Frühjahrstagung des<br />
ADT-Bundesverbandes Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren<br />
in Chemnitz ausgetragen. Die Tagung steht unter dem<br />
Motto „Mehr Gründungen für mehr Innovationen". Gastgeber der<br />
Tagung, zu der etwa 100 Vertreter aus Gründerzentren in ganz Deutschland<br />
erwartet werden, ist das Technologie Centrum Chemnitz (TCC)<br />
gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Chemnitz.<br />
Die Technologie- und Gründerzentren haben deutschlandweit in den vergangenen<br />
50 Jahren etwa 40.000 Unternehmensgründungen begleitet. Der ADT –<br />
Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e. V.<br />
vertritt 160 Zentren in Deutschland. Inhaltliche Schwerpunkte der Chemnitzer<br />
ADT-Tagung werden die Kompetenz der Innovationszentren im Hinblick auf<br />
mehr Gründungen und damit mehr Innovationen sowie Aspekte effizienter Infrastruktur<br />
in den Zentren sein. „Gründen ist ein schöpferisch-zerstörerischer Akt,<br />
der für Innovation sorgt", weiß Dr. Bertram Dressel, Präsident des ADT: Die<br />
unterstützende Infrastruktur in den Technologie- und Gründerzentren ist in<br />
Deutschland gut ausgebaut, an den Finanzierungsinstrumenten für junge<br />
Technologieunternehmen müsse weiter gearbeitet werden: „Gründerzentren<br />
brauchen eigene Kompetenzen in punkto Gründungsfinanzierung", fordert er.<br />
Chemnitz ist eine Stadt der Gründer – Unternehmen wie die Wanderer-Werke<br />
oder die Auto Union entstanden hier im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Heute<br />
knüpft die Stadt an diese Historie an. Die Technische Universität Chemnitz sowie<br />
über 50 industrienahe Forschungseinrichtungen geben Impulse für neue Unternehmen,<br />
die im Technologie Centrum Chemnitz – Anerkanntes Innovationszentrum<br />
mit Zertifizierung durch den ADT-Bundesverband – in die Märkte<br />
hineinwachsen können.<br />
Das Technologie Centrum Chemnitz hat hat seit 1990 über 200 Unternehmen<br />
betreut und damit zur Entstehung von rund 1500 hochwertigen Arbeitsplätzen<br />
beigetragen.<br />
Foto: TCC<br />
Die TCC GmbH kann auf eine über 20-jährige Geschichte zurückblicken: 1990<br />
als gemeinsames Instrument der Gründerförderung von Stadt, Landkreis, IHK<br />
Chemnitz, TU und der Sparkasse Chemnitz ins Leben gerufen, betreute sie seitdem<br />
über 200 Unternehmen – darunter zahlreiche Preisträger bei Innovationsund<br />
Wachstumswettbewerben. Über 140 der Unternehmen siedelten sich in<br />
den vergangenen Jahren in den Gewerbegebieten von Stadt und Region an,<br />
bis zu ihrem Auszug aus dem TCC hatten sie weit über 1.500 neue Arbeitsplätze<br />
überwiegend für hochqualifizierte Mitarbeiter geschaffen.<br />
Gestartet waren sie an einem der drei Standorte, die das TCC heute betreut:<br />
Insgesamt 12.500 Quadratmeter Gewerbefläche, kombiniert mit umfangreichen<br />
Betreuungs- und Beratungsleistungen, stehen jungen Technologieunternehmen<br />
hier zur Verfügung. Insbesondere das „Start up"-Gründerzentrum für<br />
junge Unternehmen der Mikro- und Nanotechnologie auf dem „Smart Systems<br />
Campus" ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2009 durch die räumliche Nähe zur<br />
TU Chemnitz, zu zwei Fraunhofer-Instituten sowie zu etablierten Unternehmen<br />
der Branche die perfekte Basis für Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Beispielhaft dafür steht die 3D-Micromac AG. Gestartet vor elf Jahren im TCC,<br />
ist das Unternehmen heute mit circa 100 Mitarbeitern ein wesentlicher Player<br />
in der Entwicklung von Maschinen zur Mikrolaserbearbeitung. Kooperationen<br />
pflegt die auf dem Smart Systems Campus angesiedelte 3D-Micromac AG zum<br />
benachbarten Fraunhofer-Institut für elektronische Nanosysteme, was sich in<br />
zahlreichen partnerschaftlichen Innovationsprozessen ebenso manifestiert wie<br />
in einem gemeinsam errichteten Büro-, Labor- und Produktionsgebäude. Vorstand<br />
Jens Hänel wird als Key-Note-Speaker auf der ADT-Frühjahrstagung er -<br />
wartet und wird dort über Quellen für Unternehmensgründungen am Beispiel<br />
der 3D-Micromac AG berichten, die als Ausgründung aus einem Unternehmen<br />
entstand.<br />
Den bundesweiten Tagungsteilnehmern werden sich die Veranstalter, das TCC<br />
Chemnitz, Industrie- und Handelskammer Chemnitz, die Sparkasse und die<br />
Stadt Chemnitz mit ihrer Geschichte, Kultur und wirtschaftlichen Erfolgen präsentieren.<br />
Die Tagung wird zu wesentlichen Teilen im Kulturkaufhaus DAStietz<br />
ausgetragen.<br />
TCC/IHK Chemnitz<br />
10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Dreiklang des<br />
Erfolgs<br />
Zwei erfolgreiche Gründer laden zur Nachahmung ein<br />
<br />
Im Sommer findet die Veranstaltungsreihe IDEEN. KAPITAL. NETZWERKE ihre<br />
Fortsetzung in Dresden.<br />
Foto: Neuland PR<br />
Rund 100 Gäste folgten am 26. Februar 20<strong>13</strong> der Einladung des Technologiegründerfonds<br />
Sachsen (TGFS) zum Chemnitzer Forum für Innovation und Investition.<br />
Im pumpwerk eins diskutierten sie die Bedingungen für erfolgreiche Techno -<br />
logiegründungen in Südwestsachsen. Der TGFS setzte damit erfolgreich seine Veranstaltungsreihe<br />
„DEEN. KAPITAL. NETZWERKE." fort, die 2012 in Leipzig ihren<br />
Auftakt genommen hatte.<br />
Beispielgebend für das vorhandene Potenzial der Region sind die Start-ups<br />
BASELABS und CAPPcore, die Softwarelösungen für die Automobilbranche und die<br />
Produktions- und Kapazitätsplanung anbieten und damit Marktlücken füllen. Aus<br />
ihren Erfahrungen heraus unterstrichen sie, dass eine erfolgreiche Gründung in<br />
der Region Chemnitz das Ergebnis zielgerichteter Abstimmung des Dreiklangs aus<br />
Ideen, Kapital und Netzwerken ist: Beide Firmen entstammen dem Gründernetzwerk<br />
SAXEED, das an den Hochschulen Südwestsachsens angehende Unternehmer<br />
bei der Entwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützt. Beide Gründer begaben<br />
sich außerdem in die Hände des Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS), der die<br />
Finanzierungslücke schloss, die sonst in Ostdeutschland, wo andere Venture-Ca -<br />
pital-Geber fehlen, typischerweise klafft. Der TGFS wird neben den Mitteln vom<br />
Freistaat Sachsen und der EU auch von den Sparkassen Chemnitz, Dresden und<br />
Leipzig sowie der Sachsen Bank/CFH Beteiligungsgesellschaft mbH finanziert. Die<br />
Mittel fließen in die Spitzenförderung und unterstützen gezielt innovative Gründungen.<br />
Dabei bedeutend: „Bei der Suche nach einem Investor war uns wichtig,<br />
dass dieser nicht nur Geld mitbringt, sondern uns auch durch sein Know-how un -<br />
terstützt", erklärte Holger Löbel, Gründungsmitglied von BASELABS, die Entscheidung<br />
für den TGFS als Kapitalgeber. Gefragt nach dem Geheimnis des Gründungserfolgs<br />
hob Löbel außerdem die Interdisziplinarität seines Gründerteams<br />
hervor. Neben technischen konnte das BASELABSManagement so auch mit kaufmännischen<br />
Kompetenzen aufwarten.<br />
Ein gutes Beispiel, fand auch Frank Siegmund, der Business Angel, der die<br />
Diskussionsrunde bereicherte. Denn die Zusammensetzung des Teams ist sowohl<br />
für die Ideenfindung als auch für die erfolgreiche Umsetzung ein wichtiger Aspekt:<br />
„Ein erstklassiges Team kann auch ein zweitklassiges Produkt vermarkten, während<br />
ein zweitklassiges Team mit der besten Idee Probleme hat." PM/CH<br />
Und App gehts !<br />
Auswählen,<br />
einziehen, anfangen …<br />
Individuelle Räume,<br />
Services und Know-how<br />
für Technologie-Gründer.<br />
Technologie<br />
Centrum<br />
Chemnitz<br />
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Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
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Partner in früher Projektphase<br />
TÜV SÜD berät Unternehmen zu Energieeffizienz und internationalen Sicherheitsanforderungen<br />
im Maschinenbau<br />
Die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
stehen vor großen Herausforderungen. Während<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit Dauerthemen sind,<br />
rückt die Energieeffizienz von Maschinen und Anlagen<br />
immer mehr in den Vordergrund. Hinzu kommt<br />
die wachsende Internationalisierung der Wertschöpfungsketten<br />
– und damit vielfältige Möglichkeiten<br />
zur Zusammenarbeit bei internationalen Projekten.<br />
Wie TÜV SÜD die Unternehmen bei diesen<br />
Prozessen begleiten und unterstützen kann, darüber<br />
sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Carsten Baumann,<br />
Leiter Anlagentechnik der Region Nordost.<br />
WJ: Das deutsche Maschinen- und Anlagenbaugeschäft<br />
wird vom Export bestimmt. Hat sich die Arbeit<br />
von TÜV SÜD dadurch verändert?<br />
C. Baumann: Tatsächlich ist für uns die Arbeit internationaler<br />
geworden. Wir begleiten Firmen bei ihren Auslandsaktivitäten,<br />
nicht nur beim Export sondern ebenso beim<br />
Import. Dabei haben sich Themen heraus kristallisiert, die<br />
in der Industrie große Bedeutung bekommen haben.<br />
WJ: Sicher gehören Maschinensicherheit und CE-<br />
Konformität dazu?<br />
C. Baumann: Ja, denn Maschinen und Anlagen, die in den<br />
europäischen Wirtschaftsraum in Verkehr gebracht oder auf<br />
dem Markt bereitgestellt werden, müssen den europäischen<br />
Richtlinien und den nationalen Regelwerken genügen. Die<br />
am 29.12.2009 in Kraft getretene „neue“ Maschinenrichtlinie<br />
stellt hierbei die Unternehmen immer wieder vor<br />
große Herausforderungen.<br />
WJ: Wie kann der TÜV SÜD die Unternehmen unterstützen?<br />
C. Baumann: Wir beraten zu den CE-Konformitätsbewertungsverfahren,<br />
die von den Firmen durchzuführen sind.<br />
Speziell bieten wir die Moderation der nach Maschinenrichtlinie<br />
geforderten Risikoanalyse, und wir nehmen die<br />
Prüfungen ab zur Bestätigung der CE-Konformität, damit<br />
die Unternehmen sicher die CE-Erklärung ausstellen können.<br />
Andererseits haben Betreiber die Verpflichtung, sichere<br />
Maschinen und Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen.<br />
Hier unterstützen wir als „The Owners Engineer“ an der<br />
Seite der Unternehmen, die gelieferten Maschinen zu bewerten.<br />
Aber auch das gesamte Sicherheitskonzept einer<br />
Produktionsanlage können wir begleiten, und das schon in<br />
frühen Projektphasen.<br />
WJ: Durch die Energiewende rückt das Thema Energieeffizienz<br />
in den Vordergrund. Wie nehmen Sie<br />
die Problematik im Maschinen- und Anlagenbau<br />
wahr?<br />
C. Baumann: Die Energieeffizienz von Maschinen ist ein<br />
wichtiger Aspekt, da die Energiekosten zu einem erheblichen<br />
Teil die Herstellungskosten beeinflussen. Und das<br />
nicht nur in Deutschland sondern mittlerweile auch in anderen<br />
Ländern. Zum einen betrifft es die Betreiber von Maschinen<br />
und Anlagen in der Industrie, zum anderen aber auch<br />
die Unternehmen des Maschinenbaues, die energieeffiziente<br />
Maschinen planen und bauen müssen.<br />
WJ: Welche Bewertungsmaßstäbe gibt es hier für<br />
den Maschinenbau und die Maschinenhersteller?<br />
C. Baumann: Die Forderung nach energieeffizienten Maschinen<br />
greift schon in den frühen Planungsphasen, denn die<br />
Nutzung einer neuen Technologie ist in den meisten Fällen<br />
sinnvoller als die Optimierung der herkömmlichen. Gerade<br />
bei komplexen Maschinen und Anlagen bieten wir mit<br />
unserem Standard „Energieeffiziente Maschinen und Anlagentechnik“<br />
die Möglichkeit, Maschinen zertifizieren zu<br />
lassen. Unsere Kunden sichern sich damit eine unabhängige<br />
Expertise und geben die Orientierungshilfe an ihre<br />
Kunden weiter.<br />
WJ: Wie nützlich ist die Etablierung von Energiemanagementsystemen?<br />
C. Baumann: Energieintensive Unternehmen sind, wollen<br />
sie weitestgehend von der EEG-Umlage entlastet werden,<br />
verpflichtet, ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001<br />
einzuführen. Das betrifft vor allem Unternehmen aus der<br />
Stahl-, Glas- oder Papierindustrie. Für Unternehmen des<br />
produzierenden Gewerbes ist die Beantragung einer Energie-<br />
oder Stromsteuerermäßigung beim Hauptzollamt interessant.<br />
Seit 01.01.20<strong>13</strong> ist hierzu nachzuweisen, dass sie<br />
ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 aufbauen.<br />
Ab 2015 ist dann eine entsprechende Zertifizierung erforderlich.<br />
Beim Aufbau eines solchen Energiemanagement -<br />
systems sind wir aufgrund unserer Kompetenz und unserer<br />
Erfahrungen ein starker Partner der Unternehmen.<br />
Das Gespräch führte Simone Pflug<br />
Carsten Baumann, Leiter Anlagentechnik<br />
Region Nordost, TÜV SÜD Industrie<br />
Service GmbH in Dresden<br />
TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />
Anlagentechnik Region Nordost<br />
Drescherhäuser 5d<br />
01159 Dresden<br />
Telefon: +49 351 4202-302<br />
Telefax: +49 351 4202-356<br />
carsten.baumann@tuev-sued.de<br />
http://www.tuev-sued.de/is<br />
12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Gute Resonanz<br />
Das Messedoppel intec und Z hat an Größe und Relevanz gewonnen<br />
Wir treffen uns zur IT-Konferenz<br />
für Entscheider am 22./23.Mai<br />
Open IT Summit, Berlin<br />
Blick in die Halle 5 der<br />
Z – Die Zuliefermesse.<br />
Ganz links im Vordergrund<br />
der Stand der<br />
Edelstahl-Laser-Technik<br />
GmbH aus Haselbachtal,<br />
dahinter die Berliner<br />
Proketron GmbH<br />
am Gemeinschaftsstand<br />
der IHK Potsdam.<br />
Foto: Leipziger Messe<br />
GmbH/Silke Wedler<br />
Die Industriemessen intec und Z<br />
im Urteil der Aussteller:<br />
Matthias Wahl, Geschäftsführer Anchor Lamina GmbH:<br />
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Messeverlauf. Die intec ist für uns ein Muss, schon um als<br />
regionales Unternehmen in der Branche Flagge zu zeigen. Gut die Hälfte der Gespräche war<br />
bereits sehr konkret, weshalb wir mit weiteren Abschlüssen in naher Zukunft rechnen.“<br />
Dr.-Ing. Michael Fiedler, Vertriebsleiter Heckert GmbH:<br />
„Mit dem Messeverlauf sind wir sehr zufrieden. Wir sind positiv von der diesjährigen Messe<br />
überrascht und hatten deutlich mehr Besucher am Stand als zur Vorveranstaltung.“<br />
Sibylle Ebert, Prokuristin, Hommel GmbH:<br />
„Wir waren das erste Mal mit einem eigenen Stand vertreten und zeigten auf der intec<br />
Auszüge unserer Produktpalette. Wir haben viele positive Gespräche geführt und nehmen<br />
konkrete Auftragsanfragen mit.“<br />
Marzia Bianciotto, Auslandsverkauf, TECNOMOLLE, Italien:<br />
„Wir waren das erste Mal auf der Z und damit auch das erste Mal auf einer Messe in<br />
Deutschland. Am Stand führten wir gute Gespräche. An unserem Stand besuchten uns<br />
zahlreiche Fachleute, die als direkte Einkäufer tätig sind.“<br />
Dirk Falke, Inhaber Ingenieurbüro Falke:<br />
„Durch den Gewinn des Z-Innovationspreises haben wir an unserem Stand einen deutlichen<br />
Besucherschub registriert. Wir hatten eine Delegation des Automotiv Cluster Ostdeutschland<br />
(ACOD) zu Besuch, die großes Interesse an unseren Produkten zeigte. Neben der Pflege bereits<br />
bestehender Kontakte können wir so zahlreiche Neukunden gewinnen.“<br />
Hans-Lothar Hagen, Geschäftsführender Gesellschafter HaWi-Tec GmbH & Co KG:<br />
„Auf der Z treffen wir auf eine gute Mischung aus Stamm- und Neukunden. Zudem verfügt<br />
das Messegelände über eine gute Infrastruktur und eine angenehme Atmosphäre. Für uns ist<br />
die Z quasi ein Heimspiel. Bei vielen Standbesuchern schließen wir direkt einen Werksbesuch<br />
hier in unmittelbarer Nähe an.“<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
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Flügelleicht<br />
PURTEC ist der Spezialist für die Realisierung ergonomischer Arbeitsplätze<br />
Mit den innovativen Anlagen von PURTEC lassen<br />
sich Lasten fast mühelos in großen Aktionsradien<br />
bewegen. Die kundenspezifischen Lösungen werden<br />
auf den konkreten Anwendungsfall des Nutzers<br />
ausgerichtet und komplettieren das System zu einem<br />
ergonomisch, effizienten Arbeitsplatz.<br />
Manipulator mit Spezialgreifer für<br />
Paletten.<br />
Die Grundlage dafür bilden spezielle Handhabungssysteme,<br />
die dem natürlichen Bewegungsablauf des Mitarbeiters<br />
folgen. Er selbst muss nur eine geringe Handkraft für die<br />
Bewegung des Systems aufbringen. Hervorzuheben ist, dass<br />
an solchen Arbeitsplätzen, die mit derartigen Handling -<br />
systemen ausgestattet sind, auch Frauen oder Menschen<br />
mit körperlichen Beeinträchtigungen Tätigkeiten mit schweren<br />
Lasten ausführen können.<br />
PURTEC bietet komplexe Leistungen für die optimale<br />
Gestaltung von Arbeitsplätzen, Transport, Handhabung und<br />
Automatisierung aus einer Hand. Die angebotenen Ausrüs -<br />
tungen sind nicht nur die oft angefragten kundenspezifischen<br />
Lösungen, sondern auch preisgünstige Standards,<br />
wie Greifer, Hebezeuge, Hubwagen, Manipulatoren, Schienensysteme<br />
und Module zur Vervollständigung vorhan dener<br />
Anlagen. Vorangestellt ist stets eine kostenfreie Beratung<br />
mit Lösungsvorschlägen, die dem Kunden die gewünschten<br />
Effekte sichern.<br />
Ein Team von 45 Mitarbeitern sorgt mit eigener Konstruktion<br />
und Fertigung in modern ausgestatteten Werkstätten<br />
für kurzfristige Realisierungszeiten. Entsprechende<br />
Priorität hat ein hoher Qualitätsanspruch, der auf Grundlage<br />
der Zertifizierung nach DIN 9001/2008 und nach<br />
DIN 18800-7 nicht nur belegt werden kann, sondern auch<br />
in der nunmehr bereits 18-jährigen Praxis von PURTEC durch<br />
entsprechende Referenzen weltweit bestätigt wird.<br />
Zum Gesamtleistungsangebot gehört natürlich auch die<br />
entsprechende Montage und Betreuung der Kunden vor<br />
Ort. Ein 24-StundenService ist auch nach Jahren nach der<br />
Auslieferung der PURTEC Anlagen selbstverständlich. Des<br />
Weiteren bietet PURTEC Lohnleistungen im Bereich der CNC<br />
Bearbeitung für Drehen, Fräsen, Lasern, Kanten und Schweißen<br />
sowie Konstruktionsleistungen und Projektmanagement<br />
an.<br />
PURTEC Engineering GmbH<br />
Kesselhausring 4<br />
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Telefon: <strong>03</strong>5931 16695-0<br />
Telefax: <strong>03</strong>5931 22431<br />
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www.purtec.bz<br />
Starkes Doppel<br />
Leipziger Industriemessen intec und Z weisen bisher beste Bilanz auf<br />
Erstmals wurden beim Leipziger Messe-Doppel intec und Z<br />
mehr als 21.000 Besucher gezählt. Auf den Industriemessen,<br />
informierten sich vom 26. Februar bis 1. März 21.400<br />
Besucher aus 27 Ländern (2011: 20.800 Besucher aus 22<br />
Ländern). <strong>13</strong>52 Aussteller aus 29 Ländern zeigten an vier<br />
Messetagen ihr Leistungsspektrum und Produktneuheiten<br />
(2011: 1.345 Aussteller). „Intec und Z wachsen weiter“,<br />
freut sich Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger<br />
Messe.<br />
Zum Portfolio der Aussteller der intec gehörten in erster<br />
Linie Werkzeugmaschinen und Sondermaschinen, Werkzeuge<br />
und Werkzeugsysteme sowie Vorrichtungen, Maschinenkomponenten<br />
und Lasersysteme zur Materialbearbeitung.<br />
Die Aussteller der Z 20<strong>13</strong> präsentierten vor allem<br />
Zulieferleistungen für den Maschinen- und Fahrzeugbau,<br />
die Kunststoff- und Medizintechnik sowie den Energieanlagenbau.<br />
PM/CH<br />
Das nächste Mal finden die<br />
Messen intec und Z<br />
vom 24. bis 27. Februar 2015<br />
auf dem Leipziger Messgelände<br />
statt.<br />
14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Anzeige<br />
Entscheidende Genauigkeit<br />
Starrag Group behauptet sich mit Heckert in der internationalen Spitzenklasse der Präzisions-Werkzeugmaschinen<br />
Dr. Eberhard Schoppe: „Investitionen<br />
werden getätigt, wenn der Glaube an<br />
die Zukunft da ist.“ Foto: Starrag<br />
Technologieabnahme des Kunden bei<br />
Heckert.<br />
Bearbeitung von Ventilkörper in Mehrstückspannung.<br />
Fotos: Heckert<br />
Heckert GmbH<br />
Otto-Schmerbach-Strasse 15/17<br />
09117 Chemnitz/Germany<br />
Telefon: +49 371 8362288<br />
Telefax: +49 371 8080772244<br />
info@starrag.com<br />
www.starrag.com<br />
Die Starrag Group, ein weltweit führender Hersteller<br />
von Präzisions-Werkzeugmaschinen, verzeichnete<br />
im Geschäftsjahr 2012 mehr Aufträge sowie<br />
höhere Umsätze und Gewinne als 2011. Zu dieser<br />
positiven Bilanz trug wesentlich die Heckert GmbH<br />
bei, die am Standort Chemnitz eine rund 115-jährige<br />
Maschinenbautradition fortführt. Wie sie sich<br />
heute im Weltmarkt behauptet, erläutert Geschäftsführer<br />
Dr. Eberhard Schoppe im Gespräch mit dem<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Mit der Eröffnung einer neuen<br />
Fertigungsstätte im indischen Bangalore will sich<br />
der gesamte Starrag-Konzern verstärkt auf die<br />
zukunftsträchtigen Märkte in Asien konzentrieren.<br />
Bringt sich dabei auch Heckert ein?<br />
Dr. Eberhard Schoppe: Ja, StarragHeckert hatte in 2010<br />
ein Technologiezentrum in Bangalore aufgebaut. Seit Januar<br />
diesen Jahres betreibt die Starrag Group eine komplett<br />
neu errichtete Produktionshalle, wo schrittweise bis zu 120<br />
Maschinen im Jahr hergestellt werden. Dafür kommen auch<br />
Komponenten aus Chemnitz zum Einsatz. Wir haben unsere<br />
WMW-Baureihe der Horizontal-Bearbeitungszentren zielgerichtet<br />
für den indischen Markt kreiert.<br />
WJ: Sie gehen also davon aus, dass vom indischen<br />
Markt wesentliche Umsatzimpulse kommen werden?<br />
Schoppe: Bei solchen Investitionen handelt es sich um<br />
langfristige Entscheidungen. Aktuell ist Indien von einer<br />
Konjunkturflaute gekennzeichnet. Wenn aber der Aufschwung<br />
wieder einsetzt, stehen wir mit unseren Kapazitäten bereit.<br />
WJ: Produktionskapazitäten entwickeln aber auch<br />
immer stärker die Inder und Chinesen selbst. Wie<br />
können sich Ihre von deren Produkten abheben?<br />
Schoppe: Die Genauigkeit ist ein maßgebliches Differenzierungsmerkmal.<br />
Typisch für Heckert-Erzeugnisse sind ihre<br />
hohe Langzeitgenauigkeit und Produktivität. Wir können<br />
über Jahre hinweg höchst präzise Werkstücke auf unseren<br />
Werkzeugmaschinen herstellen. Unsere Produkte ermöglichen<br />
zudem eine flexible Fertigung und sind von einem<br />
hohen universellen Einsatzgrad gekennzeichnet. Sie sind<br />
für eine große Anzahl variabler Werkstücke und für kundenspezifische<br />
Anwendungen ausgelegt. Das Ziel ist, dem<br />
Kunden eine optimale Fertigung zu ermöglichen. Ebenso<br />
folgen wir dem Trend, Komplettbearbeitung anzubieten. So<br />
können unsere Bearbeitungszentren mehrere Fertigungsverfahren<br />
vereinigen. Neben Fräsen und Bohren beherrschen<br />
sie auch spezielle Drehoperationen. Hinzu kommt die<br />
Fünf-Achs-Bearbeitung.<br />
WJ: Neben den Technologien und Ausrüstungen sind<br />
vor allem die Mitarbeiter entscheidend. Wie viele<br />
beschäftigt Starrag hier in Chemnitz?<br />
Schoppe: Inklusive den Auszubildenden sind hier 420 Mitarbeiter<br />
tätig. Wir haben auch eine überdurchschnittliche<br />
Ausbildungsquote. Neben der Facharbeiterausbildung be -<br />
treuen wir angehende Ingenieure sowie BA- und KIA-<br />
Studenten, die im Rahmen ihres dualen bzw. kooperativen<br />
Studiums bei uns ihre praktische Ausbildung absolvieren.<br />
Wir legen viel Wert darauf, die demografische Herausforderung<br />
für den Standort Chemnitz zu meistern. Daher arbeiten<br />
wir eng mit den Fach- und Hochschulen der Region<br />
zusammen. Allerdings fordern wir von den jungen Leuten<br />
Weltoffenheit und fremdsprachliche Kompetenzen ein, denn<br />
schließlich gehen 65 bis 75 Prozent unserer Produkte in<br />
den Export – vor allem nach China, je nach Konjunktur in<br />
die USA sowie nach Russland.<br />
WJ: Wo sehen Sie neben dem zunehmenden Wettbewerbsdruck<br />
aus Asien und der Fachkräfteproblematik<br />
weitere Herausforderungen für Ihr Unternehmen?<br />
Schoppe: Diese sehe ich in dem Ausbau unserer tech -<br />
nologischen Spitzenposition. Wir werden zunehmend in<br />
dem Bereich komplexer Projekte agieren, d. h. komplette<br />
Fertigungsabschnitte oder sogar Produktionshallen beim<br />
Kunden realisieren. Wir werden aber auch verstärkt mit den<br />
neuen Anforderungen der Energieeffizienz und der Ressourcenschonung<br />
konfrontiert. Zukunftsträchtige Branchen,<br />
wie die Luft- und Raumfahrtindustrie, stellen neue Anforderungen<br />
an die Technologie und die Technik.<br />
Gespräch: Claudia Hillmann<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
15
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Anzeige<br />
Stark und erfinderisch<br />
Käppler & Pausch in Neukirch gehen neue Wege in der Metallbranche<br />
Mit einer TRUMATIC WS 2500 fing alles<br />
an. Die erste Wasserstrahlschneidanlage<br />
von Trumpf lieferte 1993 für Ulrich<br />
Käppler und Gabriel Pausch den Anstoß<br />
für den Sprung in die Selbstständigkeit<br />
als Dienstleister in der Lohnfertigung.<br />
Von vornherein war den Inhabern klar, dass nur modernste<br />
Technologien im Zusammenspiel mit gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />
zum dauerhaften Erfolg führen konnten. In den<br />
Gründungsjahren erlebte die Region Ostsachsen einen beispiellosen<br />
wirtschaftlichen Umbruch zu einer strukturschwachen<br />
Region, fernab von den industriellen Zentren<br />
Deutschlands. Diesem Trend setzten die Gründer mit ihrem<br />
festen Glauben in die Zukunftsfähigkeit und hoher Leis -<br />
tungsbereitschaft ein Zeichen entgegen. Die Nase immer<br />
ein Stück vorn zu haben, hieß auch, sich permanent mit<br />
modernsten Technologien zu beschäftigen. Kontinuierlich<br />
wurden in den Folgejahren die Produktionsmöglichkeiten<br />
verbreitert und vertieft. Heute zählt Käppler & Pausch mit<br />
über 200 Mitarbeitern zu den leistungsstärksten und in -<br />
novativsten Unternehmen der Branche und ist neben der<br />
Lohnfertigung auch Hersteller hochwertiger, komplexer<br />
Baugruppen. Insbesondere für die Prototypen- und Mittelserienfertigung<br />
von designorientierten Maschinenumhausungen<br />
für den Maschinen- und Anlagenbau wurden umfassende<br />
Kapazitäten geschaffen.<br />
So ist Käppler & Pausch einerseits ein Musterbeispiel für<br />
Initiative und Investitionen in hochentwickelte Technik, andererseits<br />
werden in Neukirch auch neue Wege gegangen, um<br />
interessante Kontakte zu knüpfen und die hauseigene Technologiekompetenz<br />
erlebbar zu machen.<br />
Mit Unterstützung der Verbundinitiative Maschinenbau<br />
Sachsen (VEMAS) war die Käppler & Pausch GmbH im Januar<br />
20<strong>13</strong> Gastgeber des Workshops: „Kooperation, Erfindergeist<br />
und Marketing“. Referenten aus Forschung und<br />
Praxis nutzten die Gelegenheit, ihre Innovationen vor -<br />
zustellen, Kontakte zu knüpfen und mit Interessierten<br />
ins Gespräch zu kommen, darunter u. a. Vertreter der<br />
Fraunhofer Institute und VON ARDENNE. Und so fanden<br />
Serienfertigung von Kioskterminals<br />
sich über 100 interessierte Fachbesucher mitten in der Produktionshalle<br />
zwischen drehbaren Litfaßsäulen und modernen<br />
Kioskterminals wieder. Denn auch das sind Produkte,<br />
die in Neukirch gefertigt werden. Wichtigster Punkt, den<br />
Vertriebsleiter Ray Lehmann in seinem Vortrag betonte, sind<br />
die gewachsenen Partnerschaften zwischen Kunden und<br />
Hersteller. Dies zeigt sich in treuen Kunden, die bereits seit<br />
20 Jahren mit Käppler & Pausch zusammenarbeiten. Das<br />
Unternehmen revanchiert sich mit großer Offenheit und<br />
investiert auch in Entwicklungsprojekte wie beispielsweise<br />
neue Kommunikationsmedien, dabei stets fokussiert auf<br />
das Kerngeschäft Produktion. Natürlich erhielten die Gäste<br />
auch die Möglichkeit, diese in Aktion zu sehen. Erfahrungsgemäß<br />
sind Rundgänge durch die Firma sehr beliebt.<br />
Selbst das verlockendste Buffet bleibt da erst einmal verwaist<br />
zurück.<br />
Die positiven Rückmeldungen der Gäste bestätigen den<br />
Erfolg solcher Veranstaltungen. War der Standort in Ostsachsen<br />
in den Anfangsjahren noch ein geografischer Nachteil,<br />
so lassen sich heute mit innovativer Technik und interessanten<br />
Angeboten viele Gäste nach Neukirch ziehen.<br />
<br />
16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Die Denkweise im Hause Käppler & Pausch<br />
Ulrich Käppler und Gabriel Pausch im Gespräch mit Volker Türschmann<br />
Käppler & Pausch GmbH<br />
gegr. 1993<br />
ca. 210 Mitarbeiter<br />
inhabergeführt<br />
www.kaeppler-pausch.de<br />
Was:<br />
Lohnfertiger für alle Aufgaben<br />
der Metallbearbeitung:<br />
Schneiden, Kanten, Stanzen,<br />
Fräsen, Profilbearbeitung,<br />
Schweißen, Montage und<br />
Beschichtung;<br />
Spezialist für die Herstellung<br />
hochwertiger Schweißbaugruppen<br />
für Maschinen- und<br />
Anlagenbau, Schienenfahrzeugbau,<br />
Luft- und Raumfahrt,<br />
Kommunikationsmedien<br />
– von Prototypenbau<br />
bis Serienfertigung<br />
Womit:<br />
5 Laseranlagen von<br />
1,0 kW – 5 kW, 2 Stanz-<br />
Laser-Kombimaschinen,<br />
9 CNC-Abkantpressen,<br />
Schwenkbiegezentrum,<br />
3D-Laserschneid- und<br />
Schweißzentrum, Rohrlaserbearbeitungszentrum,<br />
3 Wasserstrahlanlagen,<br />
Fräszentrum, Hochregallager<br />
mit über 800 Materialgüten<br />
und Formaten, eigene<br />
Schweißerei, Montage, Konstruktion<br />
und Farbgebung,<br />
eigener Fuhrpark<br />
Käppler & Pausch GmbH<br />
Bönnigheimer Ring 39<br />
01904 Neukirch/Lausitz<br />
Tel. <strong>03</strong>5951 367-0<br />
info@kaeppler-pausch.de<br />
Ray Lehmann<br />
Vertriebsleiter<br />
Tel. <strong>03</strong>5951 367-169<br />
r.lehmann@kaeppler-pausch.de<br />
www.kaeppler-pausch.de<br />
Ulrich Käppler und Gabriel Pausch (v. re.)<br />
WJ: Ende Januar haben Sie gemeinsam mit VEMAS<br />
in Ihrem Hause einen Workshop veranstaltet: „Erfindergeist<br />
und Marketing“. Mit über 100 Teilnehmern.<br />
Ist das nicht etwas ungewöhnlich für ein Unternehmen<br />
der Zulieferindustrie?<br />
K&P: Wie definiert man ein Zulieferunternehmen? Wir sehen<br />
uns längst als Systemlieferant, als „Kundenversteher“ und<br />
Problemlöser. Beispiele dafür gibt es genug, im Kleinen<br />
wie im Großen. Nehmen Sie z. B. StarragHeckert, VON<br />
ARDENNE oder Deckel Maho. Sie beziehen von uns komplette<br />
Maschinenumhausungen, mit bemerkenswerter Formgebung.<br />
Das sind schon Produkte für sich. Das wäre nicht<br />
der Fall, wenn wir nicht in der Lage wären, die Ideen der<br />
Designer konstruktiv umzusetzen und rationell zu fertigen,<br />
vom ersten Blechzuschnitt bis zur Farbgebung.<br />
WJ: Das heißt, Sie übernehmen Ideen Ihrer Kunden<br />
in einem frühen Stadium und versprechen ein fertiges<br />
Produkt. Ist das nicht mit Risiken verbunden?<br />
K&P: Sagen wir, mit Herausforderungen. Denen stellen wir<br />
uns gern. Das ist seit jeher eine Triebkraft unserer Entwicklung.<br />
Neues zu entwickeln ist die Chance, innovativ zu<br />
werden. Dann heben wir uns auch vom scharfen Wettbewerb<br />
in der Branche der Metallbearbeitung ab. So erklärt<br />
sich auch o. g. Veranstaltung. Das Thema entspricht<br />
unserer Denkweise. Natürlich erfordert diese Haltung<br />
Vorleistungen, Investitionen in ein Projekt und damit sind<br />
Risiken verbunden.<br />
WJ: Nennen Sie uns ein Beispiel.<br />
K&P: Unsere besondere Partnerschaft zum Unternehmen<br />
eKiosk GmbH in Dresden etwa. 2004 war das ein Start Up,<br />
hatte sich vorgenommen, Terminalsysteme zu produzieren.<br />
Heute ist eKiosk ein führender und europaweit agierender<br />
Hersteller von interaktiven Terminalsystemen. Diese stehen<br />
schon in Mekka zur Information der Pilger. Kürzlich wurden<br />
zur CeBIT vom Freistaat Sachsen Bürgerterminals vorgestellt,<br />
eine Entwicklung von eKiosk. Für einen riesigen<br />
Wachstumsmarkt: mehr Bürgernähe der Verwaltung bei<br />
schwindenden Einwohnerzahlen auf dem Lande. Die Gehäuse<br />
der eKiosk Produkte werden alle bei uns konstruiert und<br />
produziert. Ein tolles Beispiel für die Integration von Kunde<br />
und Lieferant, zum beiderseitigen Vorteil.<br />
WJ: Projekte gemeinsam mit Kunden entwickeln.<br />
Das scheint ein Schlüsselgedanke zu sein?<br />
K&P: In der Tat. Wir sind immer dann am besten gefahren,<br />
wenn beide profitiert haben: der Kunde und wir. Dazu braucht<br />
man Einblick, Zeit, Vertrauen, Zusammenarbeit der Verantwortlichen<br />
auf allen Ebenen und in allen Projektphasen,<br />
einschließlich Entwicklung. Man muss etwas Besonderes<br />
bieten können! Zusammen mit dem Erfinder des „Fischfreundlichen<br />
Wehres“, Herrn Petrasch, haben wir einen<br />
montagefähigen Großbehälter entwickelt und zum Patent<br />
angemeldet. Gefertigt werden die per Hand fügbaren<br />
Einzelteile des Rahmens auf unserer Laser-Rohrbearbeitungsanlage.<br />
Ein Produkt mit Zukunft. Die Weiterentwick -<br />
lung heißt Wasserwirbelkraftwerk! Alle Welt weiß, dass wir<br />
alternative Energiequellen brauchen. Trotzdem gibt es ein<br />
unberechenbares Auf und Ab gerade in diesem Sektor.<br />
Deshalb schauen wir, wie wir uns bereits jetzt für diesen<br />
Wachstumsmarkt in Position bringen können.<br />
WJ: Nach vorne Schauen und langfristig Denken ist<br />
Ihnen wichtig. Wir haben den Eindruck gewonnen,<br />
dass Sie mit Gelassenheit und Zuversicht in die<br />
nächs ten 20 Jahre gehen?<br />
K&P: Rückblickend haben wir manchen Sturm ausgestanden<br />
und haben Erfahrungen gewonnen. Das macht in der<br />
Tat gelassener. Trotzdem treibt es uns persönlich weiter<br />
voran. Wer rastet, der rostet. Wir wollen den Standort weiterentwickeln,<br />
unsere Mitarbeter mitnehmen und auch unser<br />
Engagement in der Kommune ausbauen. Wir sind zwar nicht<br />
die Erfinder von Ecken und Kanten, aber wir sind im Begriff,<br />
Marktführer für Ecken und Kanten zu werden. Das spornt<br />
uns an.<br />
WJ: Danke für die Einblicke. Wir haben gesehen, wie<br />
Denken über den Tellerrand hinaus, gewissermaßen<br />
mit dem Kopf des Kunden, bei K&P zum Erfolgsfaktor<br />
geworden ist. Glückwunsch zu Ihrem Mut!<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
17
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Produkte erfolgreicher machen<br />
8. Deutschen Verpackungskongress: Marketing durch Maschinen<br />
Johannes Linden von der Mall+Herlan GmbH stellte auf dem diesjährigen<br />
Verpackungskongress technische Möglichkeiten für erfolgreiche Produkte<br />
zur Diskussion.<br />
Foto: dvi<br />
Über 150 Führungskräfte aus Industrie, Handel und Markenartiklern trafen sich<br />
am 14. März beim Deutschen Verpackungskongress 20<strong>13</strong> in Berlin. Der vom<br />
Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) veranstaltete Branchengipfel diskutierte<br />
erfolgreiche Strategien für Nachhaltigkeit und Prinzipien ethischer Unternehmensführung,<br />
Markenbindung über Verpackung, Marketing durch Maschinen,<br />
aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und Konzepte für die Zukunft.<br />
Über Marketing durch Maschinen und die technischen Möglichkeiten für<br />
erfolgreiche Produkte sprach Johannes Linden von der Mall+Herlan GmbH. Für<br />
den Geschäftsführer des Weltmarktführers für Produktionsanlagen zur Herstellung<br />
einteiliger Metallverpackungen ist jede Markenprofilierung über Verpackung<br />
einer Positionierung im Kraftfeld von Differenzierung, Nachhaltigkeit und Best<br />
Cost / Best Label. Anhand von Beispielen zeigte Johannes Linden, wie sich jedes<br />
einzelne der drei Felder durch die Wahl der richtigen Maschinentechnologie<br />
bedienen lasse.<br />
In seinem Plädoyer für eine integrierte Sicht auf Verpackung und für Mut zu<br />
neuem Denken sprach sich Thomas Reiner, Vorstandsvorsitzender des dvi und<br />
Geschäftsführer der Berndt+Partner GmbH dafür aus, den Schwerpunkt bei der<br />
Verpackungsentwicklung nicht auf Polymeren und Maschinen zu legen, sondern<br />
auf die Emotionen und Bedürfnissen der Konsumenten. Am Beispiel des Outlets<br />
zeigte Thomas Reiner auf, dass es nicht mehr allein um unterschiedliche Absatzkanäle<br />
gehe, sondern um Subwelten innerhalb der Absatzkanäle. Um das jeweils<br />
passende Produkt in der entsprechenden Menge und Größe zur Verfügung stellen<br />
zu können, bedürfe es einer hohen Flexibilität. Entsprechende Aufgaben entstünden<br />
in der Supply-Chain, die markt- und kostengetrieben so viele Angebote<br />
wie möglich über eine Anlage fahren müssen. Anforderungen, die sich mit<br />
dem Trend zu Customization und individualisierter Verpackung als Werkzeug für<br />
das Marketing weiter verstärkten. Insgesamt lasse sich feststellen, dass Verpackung<br />
und Produkt längst eins würden. Ob Qualität und Sicherheit, Ökologie<br />
und Nachhaltigkeit oder Innovation: Die Verpackung müsse alle Aspekte bedienen<br />
und könne es auch, wenn wir mutig denken, ganzheitlich designen, interdisziplinärer<br />
Teamarbeit vertrauen und die Bedürfnisse des Konsumenten von<br />
Anfang an als Ziel vor Augen haben.<br />
PM/CH<br />
Komplexe Logistiksysteme in Echtzeit steuern<br />
Leipzig/Berlin. Die Partner des LogiLeit-Projekts legten am 19. März den Grundstein<br />
für die Entwicklung einer Softwarelösung, die die Überwachung und Echtzeitsteuerung<br />
von Logistiksystemen vereinfachen soll. Bei einem gemeinsamen<br />
Workshop in Berlin erarbeiteten sie zunächst die Anforderungen an die Managementsoftware.<br />
Beteiligt sind die Mitglieder des Netzwerk Logistik Leipzig-<br />
Halle - PSI Logistik GmbH, fox Courier GmbH, Universität Leipzig und AHP GmbH<br />
& Co. KG - sowie die Dresden Informatik GmbH. Der Bedarf an hochgradig individualisierten<br />
Logistiklösungen nimmt stetig zu. Aufgrund unternehmens- und<br />
branchenspezifischer Besonderheiten sind beispielsweise in den Bereichen Automotive,<br />
Lebensmittel oder Gefahrgut komplex verzahnte Logistikketten entstanden.<br />
Besonders wenn für einen leitenden Mehrwert-Logistikdienstleister<br />
mehrere Unternehmen Teilleistungen erbringen, werden Rückverfolgbarkeit und<br />
flexible Änderungen zur Herausforderung. „Wir verfolgen das Ziel, ein übergeordnetes<br />
Überwachungssystem zu entwickeln, das vermittels integrierter Identifikations-,<br />
Ortungs- und Sensorsysteme jederzeit alle relevanten Daten der<br />
Logistikkette zugänglich macht. Damit wird es möglich, auch bei komplexen<br />
Logistikprozessen den Überblick zu behalten und Änderungen flexibel umzusetzen“,<br />
erklärt Logistik-Netzwerkmanager Prof. Dr. Uwe Arnold.<br />
INDUSTRIE-<br />
VERPACKUNGEN<br />
Empfindliches<br />
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www.isl-serba.de<br />
Telefon: <strong>03</strong> 66 91/ 465-0<br />
18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
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Der Mensch ist der Maßstab<br />
Jenaer Forscher initiieren Allianz zur Optimierung der Interaktion von Mensch, Umwelt und Maschine<br />
Optische 3D Vermessung durch LED<br />
basierte Multi-Apertur-Musterprojektion.<br />
Bild mit Peter Lutzke (links).<br />
High Speed 3D-Messtechnik durch LED<br />
basierte Multi-Apertur-Musterprojektion.<br />
Bild mit Stefan Heist (rechts).<br />
Fotos: Fraunhofer IOF<br />
Die ersten technischen Grundlagen<br />
bilden zum einen die Erfahrungen<br />
aus der Unterhaltungselektronik mit<br />
Videospielen und zum anderen die<br />
ultraflache Facettenaugenkamera<br />
der Jenaer Forscher. Deren Weiterentwicklung<br />
soll helfen, zugleich<br />
räumliche Informationen aus den<br />
aufgenommenen Bildern zu gewinnen<br />
und damit einen wesentlich<br />
besseren Sensor zu schaffen. „Wir<br />
gehen davon aus, dass wir in drei<br />
bis vier Jahren anwendbare Lösungen<br />
haben", gibt sich der Prof. Dr.<br />
Andreas Tünnermann optimistisch.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.3d-sensation.de<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. Andreas Tünnermann<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Angewandte Optik und<br />
Feinmechanik IOF<br />
Albert-Einstein-Straße 7<br />
07745 Jena<br />
www.fraunhofer.de<br />
Die Technik – u. a. in Gestalt von Robotern, Sensoren oder<br />
Fahrerassistenzsystemen – kann heute viele Aufgaben in<br />
der Fertigung, in der Logistik, im Straßenverkehr, beim Objektschutz<br />
oder in der medialen Unterhaltungswelt allein be -<br />
wältigen. Doch dies geschieht nicht immer effizient und<br />
wirklich zielführend. Gerade in der Produktion sind voll -<br />
automatisierte Fertigungsstraßen nicht in jedem Fall wirtschaftlich.<br />
Denn nur der Mensch kann mit seinen Erfahrungen,<br />
seinem Wissen eine Entscheidungssituation in ihrer<br />
ganzen Komplexität erfassen und darauf adäquat reagieren.<br />
Doch aus Arbeitsschutzgründen kann er heute meist<br />
nicht in solche von Robotern bestimmte Fertigungslinien<br />
eingreifen. Dabei wäre das vor allem in der Automobil -<br />
industrie oft erforderlich. Hier müssen häufig höchst individuelle<br />
Kundenwünsche sehr kurzfristig erfüllt werden.<br />
Der Mensch zurück in der Produktion<br />
Vor diesem Hintergrund initiierte das Fraunhofer-Institut für<br />
Angewandte Optik und Feinmechanik Jena die Allianz<br />
„3Dsensation" mit dem Ziel, die noch bestehenden Barrieren<br />
zwischen Mensch und Maschine zu überwinden und<br />
damit die Interaktionsmöglichkeiten zu erweitern. Konkret<br />
soll eine Maschine ganz ohne Tastatur oder Maus erkennen,<br />
was der Mensch will. „Es wäre doch sehr hilfreich,<br />
wenn ein Roboter heruntergefallene Werkzeuge aufhebt<br />
sowie die Wegstrecken eine Produktionsmitarbeiters vorhersehen<br />
kann und ihm entsprechend rechtzeitig ausweicht",<br />
beschreibt Institutsdirektor Prof. Dr. Andreas Tünnermann<br />
ein mögliches Anwendungsbeispiel. „Auf diese Weise verdrängt<br />
die automatisierte Technik nicht den Menschen, sondern<br />
integriert ihn wieder in den Fertigungsprozess – auch<br />
wenn er körperlich oder altersbedingt beeinträchtigt sein<br />
sollte." Genau an diesem Punkt setzt ein weiteres mögliches<br />
Produkt an: Ein Fahrerassistenzsystem, das in dem<br />
Moment, wenn ein Fahrer aufgrund eines Herzinfarktes<br />
plötzlich fahruntüchtig geworden ist, selbstständig die Steuerung<br />
übernimmt und das Fahrzeug rechts ranfährt.<br />
Eine Neuentwicklung in ihrer technischen,<br />
wirtschaftlichen und sozialen Relevanz<br />
Auf dem Weg dahin müssen allerdings verschiedenste technische,<br />
technologische aber auch ethische und rechtliche<br />
Fragen wie auch mögliche gesellschaftliche Akzeptanzprobleme<br />
geklärt werden. Wirklich fundiert und erschöpfend<br />
kann dies nur in einem Konsortium von Wissenschaftlern<br />
und Wirtschaftsvertretern verschiedenster Fachdisziplinen<br />
geschehen. Daher bewirbt sich das Jenaer Fraunhofer Institut<br />
gemeinsamen mit zahlreichen Partnern aus Industrie<br />
und Wissenschaft im Rahmen des Bundesprogramms<br />
„Zwanzig20" um ein Forschungscluster. „Damit haben wir<br />
die Chance, Physiker, Informatiker, Maschinenbauer, Elektroniker<br />
aber auch Neurowissenschaftler, Kognitionswissenschaftler,<br />
Soziologen, Ethiker und Rechtsexperten zusammenzubringen",<br />
betont Prof. Dr. Tünnermann. Ebenso sind bereits<br />
renommierte Unternehmen involviert oder haben starkes<br />
Interesse an den Ergebnissen der Entwicklungen angemeldet.<br />
Dazu gehören VW, Audi, Daimler im Automobilbereich<br />
sowie Siemens auf dem Gebiet der Medizintechnik.<br />
Neue Geschäftsmöglichkeiten für KMU<br />
Die Komplexität des Verbundprojektes gibt zudem den kleinen<br />
Unternehmen vor Ort die Chance, sich einzubringen.<br />
„Entscheidend für den Erfolg des Projektes sind schließlich<br />
die Bereiche Sensortechnik und Bildverarbeitung. Ostdeutsche<br />
Unternehmen, die hier ihre Kompetenzen haben, bilden<br />
den Kern unseres Konsortiums" versichert der Institutsleiter.<br />
Sie liefern vor allem Speziallösungen für verschiedene Anwendungsbereiche.<br />
Claudia Hillmann<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
19
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Innovationskraft gebündelt<br />
„Thüringer Zentrum für Maschinenbau" (ThZM) koordiniert ab Mitte des Jahres Entwicklungsvorhaben<br />
In Südthüringen entsteht das „Thüringer Zentrum<br />
für Maschinenbau" (ThZM). Das gab Wirtschaftsminister<br />
Matthias Machnig bereits Ende Januar dieses<br />
Jahres in Erfurt bekannt.<br />
Am 22. Januar hatten sich Vertreter der beteiligten wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen – TU Ilmenau, Fachhochschule<br />
Schmalkalden, Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena,<br />
Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden<br />
e. V. (GFE) und des Günter-Köhler-Instituts für Fügetechnik<br />
und Werkstoffprüfung GmbH (ifw) Jena – bei einem<br />
Treffen im Thüringer Wirtschaftsministerium auf die Kernpunkte<br />
des Vorhabens verständigt. Dazu wurde eine ge -<br />
meinsame Vereinbarung unterzeichnet. Insgesamt stellt das<br />
Wirtschaftsministerium bis 2017 rund 15 Millionen Euro<br />
zur Verfügung. Die Idee für diese Einrichtung geht auf den<br />
„Trendatlas Thüringen 2020" zurück, den das Wirtschaftsministerium<br />
im März 2011 vorgelegt hatte. Ab Mitte des<br />
Jahres soll das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
arbeitsfähig sein.<br />
„Der Maschinenbau gehört zu den Kernkompetenzen<br />
der Thüringer Wirtschaft", sagte Machnig. Zehn Prozent<br />
der wirtschaftlichen Wertschöpfung im Freistaat lassen<br />
sich darauf zurückführen. „Deshalb ist es wichtig, die Innovationskraft<br />
der Branche zu stärken", so der Minister. Dazu<br />
müssten Synergien mit anderen Wachstumsbereichen wie<br />
GreenTech und Energieeffizienz gefunden werden. „Mit<br />
dem neuen Zentrum für Maschinenbau stellen wir eine<br />
Anlaufstelle und die notwendigen finanziellen Mittel zur<br />
Verfügung, um gerade die vielen kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen in diesem Bereich zu unterstützen."<br />
Allerdings sei es notwendig, dass eine solche Initiative<br />
von der Industrie unterstützt wird und sich langfristig<br />
selbstständig finanzieren kann.<br />
Das künftige „Thüringer Zentrum für Maschinenbau"<br />
wird fünf Schwerpunkte haben: 1) Prozesstechnologien für<br />
den Maschinenbau, 2) Präzisionstechnologien, 3) Werkstoff-<br />
und Beschichtungstechnik, 4) Powertools und Powermoulds,<br />
5) Qualitätssicherung. Um jeden dieser Bereiche<br />
wird sich schwerpunktmäßig eines der fünf Trägerinstitute<br />
kümmern. Darüber wird an der TU Ilmenau als „Dach" eine<br />
gemeinsame Anlauf- und Koordinationsstelle eingerichtet.<br />
Diese ist für die Einwerbung von Projekten und Drittmitteln,<br />
die Projektkoordination, Marketing, Akquise und Außenauftritt<br />
zuständig.<br />
„Wir setzen bewusst auf schlanke Strukturen, damit der<br />
Hauptteil der eingesetzten Mittel der Projektförderung zu -<br />
gute kommt", betonte Machnig. Realisiert werden dabei<br />
vorrangig solche Entwicklungsvorhaben, in denen mindes -<br />
tens zwei Forschungseinrichtungen und ein Unternehmen<br />
kooperieren. Derzeit liegen bereits neun Projektanträge mit<br />
einem Gesamtvolumen von rund 7,5 Millionen Euro vor. Ein<br />
Beirat aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt<br />
die strategische und fachliche Ausrichtung des Zentrums<br />
sowie die Auswahl der zu fördernden Projekte. Der<br />
Beiratsvorsitz wird von einem Vertreter der am ThZM beteiligten<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen gestellt und wechselt<br />
alle zwei Jahre, beginnend mit der FH Schmalkalden.<br />
PM/CH<br />
Thüringer Maschinenbau<br />
in Zahlen:<br />
Unternehmen: rund 500<br />
Beschäftigte: 17.000<br />
Umsatz: > 2 Milliarden Euro p. a.<br />
Exportquote: 40 Prozent<br />
Schwerpunkte:<br />
Werkzeug- und<br />
Sondermaschinenbau<br />
Automatisierungstechnik<br />
Lasertechnologie<br />
Fein- und Mikromechanik<br />
Präzisionsteile<br />
Mechatronik<br />
Das Thüringer Wirtschafts minis -<br />
terium hat die Branche seit<br />
2007 im Rahmen der Investitions-<br />
und Technologieförderung<br />
mit mehr als 420 Millionen Euro<br />
unterstützt. Die damit geförderten<br />
Unternehmen haben mehr<br />
als zwei Milliarden Euro im<br />
Freistaat investiert.<br />
MODELL- UND WERKZEUGBAU GMBH<br />
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20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
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Das Erfolgsrezept der Sparkasse Chemnitz<br />
Frau Steffi Zaumseil, Abteilungsleiterin<br />
und Frau Claudia Weinhold, Kundenberaterin<br />
Auslandsgeschäft<br />
Auch in diesem Jahr hat der Deutsche<br />
Industrie- und Handelskam -<br />
mer tag (DIHK) deutschlandweit<br />
Unternehmen zu den Erfahrungen<br />
und Perspektiven der deutschen<br />
Wirtschaft im Auslandsgeschäft<br />
befragt und die Ergebnisse in dem<br />
Bericht „Going international 20<strong>13</strong>“<br />
veröffentlicht. Trotz Schuldenkrise<br />
in Europa sehen deutsche Unternehmer<br />
20<strong>13</strong> z. B. in Russland, der Türkei,<br />
Österreich, Schweiz und Polen<br />
noch genügend Geschäftspotenzial.<br />
Auch wenn der Anteil der Unternehmen,<br />
die auf internationalen Märkten<br />
tätig sind, im Osten Deutschlands<br />
im Vergleich zu den alten<br />
Bundesländern noch deutlich geringer<br />
ist, wird die planmäßige<br />
Erschließung und Erweiterung des<br />
Auslandsgeschäfts immer dringlicher.<br />
Damit das Engagement auf den Auslandsmärkten<br />
für die Unternehmenskunden<br />
der Sparkasse Chemnitz<br />
ein voller Erfolg wird, stehen<br />
die Mitarbeiterinnen der Auslandsabteilung<br />
der Sparkasse für die<br />
Beratung und Abwicklung der Auslandsgeschäfte<br />
zur Verfügung.<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> sprach zu<br />
diesem Thema mit der Abteilungsleiterin<br />
der Auslandsabteilung der<br />
Sparkasse Chemnitz, Frau Steffi<br />
Zaumseil.<br />
Sparkasse Chemnitz<br />
Abt. Auslandsgeschäft<br />
Frau Steffi Zaumseil<br />
Telefon: <strong>03</strong>71 99-3600<br />
Telefax: <strong>03</strong>71 99-3609<br />
steffi.zaumseil@spk-chemnitz.de<br />
www.spk-chemnitz.de<br />
WJ: Welche Leistungen bietet die Sparkasse Chemnitz<br />
ihren Kunden im Auslandsgeschäft an?<br />
Steffi Zaumseil: Die Sparkasse bietet das gesamte Instrumentarium<br />
im Auslandsgeschäft an. Das beginnt bereits bei<br />
der Markterschließung. Wir wollen unsere Firmen im Auslandsgeschäft<br />
weltweit begleiten und greifen dabei auf<br />
gesamte das Know-how der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
zurück. Das beginnt beim Reisezahlungsverkehr für die<br />
Dienstreisenden, über die Bereitstellung gezielter Länderund<br />
Investitionsbedingungen für das betreffende Land bzw.<br />
die Region, bis zu der Beratung zur Gestaltung von Lieferund<br />
Zahlungsbedingungen in den Verträgen sowie der Er -<br />
stellung von Bankgarantien, z. B. im Rahmen einer internationalen<br />
Ausschreibung und zur Zahlungs- und Dokumentenabwicklung<br />
nach erfolgter Lieferung. Gemeinsam<br />
mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Landesbanken<br />
greifen wir auf ein weltweites Netzwerk von Spezialisten<br />
zu, können Kontakte vor Ort vermitteln und Instrumente<br />
der Exportfinanzierung ausländischer Besteller anbieten.<br />
Damit wird ein internationales Angebot gerade im Maschinen-<br />
und Anlagenbau erst wirklich „rund“.<br />
Außerdem führen wir seit mehr als 10 Jahren einmal im<br />
Jahr eine Veranstaltung zu einem aktuellen Thema im Auslandsgeschäft<br />
durch. Die Firmenkunden unseres Hauses<br />
können dazu auch das Motto mitbestimmen, indem sie uns<br />
ihre Themenvorschläge unterbreiten. Wir laden dann mitunter<br />
auch externe Referenten ein. Die zahlreichen Teilnahmen<br />
bisher beweisen uns, dass wir mit diesem Angebot<br />
genau richtig liegen.<br />
Manch ein Unternehmenskunde ist erstaunt, dass er bei<br />
seiner „regionalen“ Sparkasse so viel internationale Kompetenz<br />
erhält.<br />
WJ: Wann sollte sich der Unternehmer mit der Sparkasse<br />
zu seinen geplanten Auslandsaktivitäten in<br />
Verbindung setzen?<br />
Steffi Zaumseil: Auslandsgeschäfte sind in den meisten<br />
Fällen auch Kreditgeschäfte. Spätestens wenn ein Unternehmen<br />
für die Vorfinanzierung seiner Auslandsaufträge<br />
einen Kreditrahmen benötigt, wird er auf uns zukommen.<br />
Doch dann sind oftmals die Verträge mit dem ausländischen<br />
Geschäftspartner schon unterschrieben, die Zahlungsbedingungen<br />
festgeschrieben und eine Änderung nur mit großen<br />
Aufwand oder gar nicht mehr möglich.<br />
Daher ist es enorm wichtig, die Auslandsabteilung rechtzeitig,<br />
d. h. bereits in der Angebotsphase mit „ins Boot“ zu<br />
holen, damit der abzuschließende Vertrag keine unkalkulierbaren<br />
Risiken für das Unternehmen enthält und damit<br />
u. U. die Existenz der Firma gefährdet.<br />
Wenn ein deutscher Exporteur seine Zahlungsziele an<br />
einen ausländischen Geschäftspartner ungesichert über<br />
seine laufenden Kreditlinien gewährt, kann das zu ungewollten<br />
Ausfällen führen. Denn es kommen nämlich zum<br />
wirtschaftlichen Bonitätsrisiko des ausländischen Abnehmers<br />
dann noch politische Risiken dazu – Stichworte: Länderrisiken,<br />
Embargo- und Finanzsanktionen. Durch eine<br />
gezielte Beratung im Vorfeld lassen sich diese Risiken minimieren<br />
oder sogar ganz ausschalten.<br />
WJ: Immer mehr Länder werden in die Europäische<br />
Union aufgenommen. Einige davon haben sogar den<br />
Euro als gemeinsame Währung. Ist denn innerhalb<br />
der EU eine Risikoabsicherung überhaupt noch erforderlich?<br />
Steffi Zaumseil: Die Schaffung der Europäischen Union<br />
ist zweifelsohne ein großer Vorteil für die Exportnation<br />
Deutschland. Der Euro als gemeinsame Währung ver meidet<br />
Währungsrisiken, die Zollunion erleichtert die gegenseitigen<br />
Handelsbeziehungen. Dennoch gibt es auch innerhalb<br />
der Europäischen Union größere Entfernungen, unterschiedliche<br />
Sprachen, Mentalitäten und Gebräuche. Die<br />
wirtschaftlichen Risiken sind höher, da auch das Zahlungsverhalten<br />
in den Ländern noch nach wie vor unterschiedlich<br />
ist. Die typischen Bankinstrumentarien wie Dokumentenakkreditive<br />
und Inkassi sind daher immer noch ein gutes<br />
Mittel, um Zahlungen aus diesen Ländern pünktlicher und<br />
sicherer zu machen.<br />
WJ: Kann ich mich an meinen Kundenbetreuer wenden,<br />
wenn ich die Angebote der Auslandsabteilung<br />
nutzen möchte, oder besser gleich an die Spezialis -<br />
ten?<br />
Steffi Zaumseil: Die Kunden können sich gerne direkt<br />
an ihre Betreuer wenden. Die Firmenkundenbetreuer der<br />
Sparkasse arbeiten eng mit den Spezialisten der Auslandsabteilung<br />
zusammen. Die Kundenberaterin der Auslandsabteilung<br />
wird direkt mit dem Kunden einen Beratungstermin<br />
vereinbaren bzw. telefonisch die ersten Fragen klären.<br />
Unsere „Stammkunden“ kennen inzwischen natürlich auch<br />
die Mitarbeiterinnen der Auslandsabteilung und setzen sich<br />
direkt mit ihnen in Verbindung.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
21
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Treffpunkt für KMU’s<br />
Mittelstandsmesse und Mitteldeutscher Kunststofftag finden Ende Juni 20<strong>13</strong> parallel in Erfurt statt<br />
Die erste Mittelstandsmesse WiN, die am 25. und 26. Juni<br />
in der Messehalle 2 in Erfurt stattfindet, trifft nach Angaben<br />
der Veranstalter bereits im Vorfeld auf großes Interesse.„Bis<br />
heute liegt die Buchungsquote der Teilnehmer bei<br />
knapp 60 Prozent und neben der Sparkasse Mittelthüringen,<br />
den Stadtwerken Erfurt, der AOK, Dachser oder der<br />
Thüringer Aufbaubank haben sich auch zahlreiche kleinere<br />
Unternehmen für eine Teilnahme entschieden, um auf<br />
der WiN neue Geschäftskontakte zu knüpfen“, erklärt Michael<br />
Hoppe vom Veranstalter Trade Fair Partners.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.win-thueringen.de<br />
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Garant für den Erfolg ist die breite Unterstützung durch die<br />
lokalen Partner und Cluster. Die WiN profitiert dabei von<br />
der intensiven Unterstützung durch ihre Partner. Neben dem<br />
Initiativpartner BVMW planen auch die Wirtschaftsjunioren<br />
sowie die meisten Industriecluster und Kompetenznetzwerke<br />
Thüringens einen Gemeinschaftsstand. So werden die Themencluster<br />
Energie/Photovoltaik und Solar, Logistik, Bautechnik,<br />
Mikro- und Nanotechnik, Fertigungstechnik und<br />
optische Geräte mit einer größeren Ausstellungsfläche auf<br />
der WiN vertreten sein und entsprechende Angebote präsentieren.<br />
„Wir sehen in der WiN eine gute Chance auch<br />
den Unternehmen der durch KMU geprägten Kunststoffindustrie<br />
in Thüringen eine interessante Austauschplattform<br />
zu bieten. Daher wird am 26. und 27. Juni im Congress-<br />
Center Erfurt der Mitteldeutsche Kunststofftag 20<strong>13</strong> parallel<br />
zur WiN durchgeführt", so Prof. Dr. Michael Koch vom<br />
PolyMerMat e. V..<br />
Die Themen der Unternehmer<br />
Neben der Flächenbeteiligung trifft aber auch das WiN-<br />
Forum auf immer größeres Interesse. Aktuell sind die drei<br />
Themenblöcke „Energie, IT-Dienstleistungen und Existenzgründung“<br />
fest eingeplant.<br />
Darüber hinaus wird es weitere spannende Vorträge und<br />
Podiumsdiskussionen für unterschiedliche Bereiche des Thüringischen<br />
Mittelstands geben, wie zum Beispiel „Fachkräftemangel“<br />
oder „internationale Geschäftsanbahnung“.<br />
Aber auch das Wirtschafts-Sommerfest oder die WiNJobbörse<br />
treffen auf großen Anklang.<br />
Viele Gründe um mit dabei zu sein! Unternehmer, die<br />
diese Möglichkeiten nutzen wollen, sollten sich bis zum 15.<br />
Mai zur WiN anmelden. Noch sind Standplätze und Forumstermine<br />
frei, auch für Kleinunternehmer und Start-ups mit<br />
geringem Budget.<br />
Gemeinsame Interessen gemeinsam<br />
angehen: Am 26. Juni finden Mittelstandsmesse<br />
und Mitteldeutscher<br />
Kunststofftag bewusst parallel auf dem<br />
Erfurter Messe- und Kongressgelände<br />
statt.<br />
Foto: Messe Erfurt<br />
22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
HANNOVER MESSE 20<strong>13</strong><br />
Ein Ort. 11 internationale Leitmessen. Alle Chancen.<br />
Kontakt für weitere<br />
Informationen:<br />
IHK Chemnitz<br />
Sandra Furka<br />
Telefon: <strong>03</strong>71 6900-1241<br />
furka@chemnitz.ihk.de<br />
Mit elf Leitmessen sowie Ausstellern und Fachbesuchern<br />
aus aller Welt unterstreicht die HANNOVER MESSE auch<br />
20<strong>13</strong> ihre globale Alleinstellung: Wie nirgendwo sonst werden<br />
vom 8. bis 12. April 20<strong>13</strong> so viele Weltneuheiten und<br />
ganzheitliche Lösungen präsentiert.<br />
Mit einer hervorragenden Bilanz hat die HANNOVER<br />
MESSE 2012 wieder ein deutliches Zeichen gesetzt – als<br />
Impulsgeber für maßgebliche Entwicklungen der Zukunft<br />
und als Konjunkturbarometer der Technologiebranchen.<br />
Knapp 4.900 Unternehmen aus 69 Ländern hatten sich in<br />
Hannover präsentiert.<br />
Partnerland der Messe ist dieses Jahr Russland. Der<br />
russische Staatspräsident Wladimir Putin wird die Messe<br />
am 7. April offiziell mit der deutschen Bundekanzlerin<br />
Angela Merkel eröffnen. Die Präsentation der russischen<br />
Unternehmen findet in der Halle 26 statt.<br />
Auch die sächsischen Unternehmen sind auf der<br />
HANNOVER MESSE wieder stark vertreten. Insgesamt werden<br />
sich 150 Unternehmen präsentieren, einige zum ersten<br />
Mal. Viele Unternehmen nutzen diese Plattform aber auch,<br />
ihre überregionalen und vor allem internationalen Kontakte<br />
auszubauen. Die sächsischen IHKs tragen dazu maßgeblich<br />
durch die Organisation von Gemeinschaftsständen<br />
sowie die Koordination und Begleitung von Unternehmerdelegationen<br />
aus dem Ausland bei. „Es wird dieses Jahr ein<br />
sehr internationales Publikum erwartet. An unserem Gemeinschaftsstand<br />
‚Zuliefermarkt Sachsen' in Halle 4 haben sich<br />
bereits Delegationen aus der Türkei, Kanada und Thailand<br />
angemeldet. Mit Delegationen aus dem diesjährigen Partnerland<br />
Russland stehen wir im Kontakt." so Barbara Hofmann,<br />
Referatsleiterin Außenwirtschaft der IHK Chemnitz.<br />
Insgesamt wird es neben zahlreichen Einzel -<br />
präsentationen vier sächsische Gemeinschaftsstände<br />
auf der HANNOVER MESSE geben:<br />
Halle 2, Stand A38: Forschungsland Sachsen<br />
Halle 2, Stand A62: Technologie aus Sachsen<br />
Halle 4, Stand F24: Zuliefermarkt Sachsen<br />
Halle 27, Stand L50: Energietechnik aus Sachsen<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog<br />
Zukunftskonferenz Maschinenbau 20<strong>13</strong><br />
24. April 20<strong>13</strong>, 9 bis 17 Uhr, Globana Airport Hotel Leipzig-Halle<br />
Der wachstumsstarke Maschinen- und Anlagenbau steht vor enormen Herausforderungen. Deshalb diskutiert die<br />
Zukunftskonferenz Maschinenbau 20<strong>13</strong> die Entwicklungen der kommenden zehn bis 15 Jahre und leitet Handlungsoptionen<br />
sowie notwendige Rahmenbedingungen in Forschung und Entwicklung, Politik und Wirtschaft ab.<br />
Programm<br />
• Vorstellung der Studie „Wie werden wir morgen produzieren?<br />
Zentrale Trends und Antworten für den ostdeutschen Maschinenbau“<br />
• Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Politik<br />
• vertiefende Workshops zu den Schwerpunktthemen „Fachkräftesicherung<br />
und Fachkräftequalifizierung“ sowie „Internationalisierung“<br />
Details und Anmeldung: http://ost.vdma.org
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Neue Prioritäten gesetzt<br />
SPS Schiekel GmbH im Jubiläumsjahr 2012 mit starker Bilanz und Optimismus<br />
Für die SPS Schiekel Präzisionssysteme GmbH aus dem sächsischen<br />
Dohna war 2012 ein besonderes Jahr. Der 1992<br />
gegründete Familienbetrieb, spezialisiert auf hochwertige<br />
und langlebige Fräs- und Drehteile aus Edelstahl, blickte<br />
auf sein 20-jähriges Bestehen zurück – weniger mit großen<br />
Feiern, sondern vielmehr mit viel fleißiger Arbeit. Das<br />
Jubiläumsjahr war für SPS, das rund 100 Mitarbeiter beschäftigt,<br />
ein Jahr der Bestwerte. <strong>Wirtschaftsjournal</strong> sprach dazu<br />
mit Dr.-Ing. Peter Schiekel, der die kaufmännischen und<br />
organisatorischen Bereiche des Unternehmens verantwortet.<br />
Gemeinsam mit seinem Bruder Gert Schiekel, verantwortlich<br />
für den technischen Bereich, leitet er seit 1992<br />
erfolgreich die Firma.<br />
WJ: Wie sieht die Erfolgsbilanz im Einzelnen aus?<br />
Dr. Peter Schiekel: Wir sind sehr zufrieden! Der Umsatz<br />
stieg im vergangenen Jahr auf 8,26 Millionen Euro. Damit<br />
wurden erstmals in der Firmengeschichte die 8 Millionen<br />
deutlich übertroffen. Fast eine halbe Million Euro wurde<br />
damit mehr umgesetzt als im Vorjahr – das bedeutet einen<br />
Zuwachs von 6 Prozent gegenüber dem schon erfolgreichen<br />
Jahr 2011. Der Zuwachs beim Jahresüberschuss nach<br />
Steuern beträgt 2012 zum Vorjahr 58 Prozent, die größte<br />
Steigerung seit Jahren. Damit zählt das Jubiläumsjahr zu<br />
den ertragreichsten in der 20-jährigen Firmengeschichte.<br />
WJ: Doch Sie waren großen Schwankungen im Auftragseingang<br />
unterworfen. Wie haben Sie diese<br />
bewältigt?<br />
Dr. Schiekel: Gerade der Jahresbeginn war sehr schwierig,<br />
so dass befristet kurz gearbeitet werden musste. Die<br />
Höhen und Tiefen im Auftragseingang übers gesamte Jahr<br />
waren nur schwer erklärlich und stellten uns vor immense<br />
Herausforderungen. So schwankten die monatlichen Eingänge<br />
zwischen 400.000 und 1,3 Millionen Euro, ein<br />
Spitzenwert, der bei SPS noch nie zuvor erreicht wurde.<br />
Insgesamt erhöhte sich das Auftragsvolumen im Jubiläumsjahr<br />
gegenüber 2011 um 1,1 Millionen Euro, ein<br />
Zuwachs von 15 Prozent. Zur guten Bilanz trug auch bei,<br />
dass wir mit dem ABB-Konzern und der Mettler-Toledo AG<br />
aus der Schweiz zwei weltweit agierende Firmen als neue<br />
Großkunden gewinnen konnten.<br />
WJ: Sie haben auch im Unternehmen Umstrukturierungen<br />
vorgenommen. Was hat sich verändert?<br />
Dr. Schiekel: Nach dem dramatischen Einbruch im Krisenjahr<br />
2009 hatten wir uns geschworen, die Prioritäten<br />
neu zu setzen. So stellten wir die Erhöhung des Ertrages<br />
und die Stärkung der Finanzkraft von SPS in den Fokus.<br />
Arbeitsabläufe wurden optimiert, Strukturen und Hierarchien<br />
neu geordnet, Einsparungen getroffen. Mitarbeiter<br />
werden geschult, um sie für neue Arbeitsaufgaben und die<br />
individuelle Kundenbetreuung fit zu machen. Zudem sind<br />
wir auf der Suche nach Kooperationspartnern, um künftige<br />
Auftragsschwankungen besser ausgleichen zu können.<br />
Kürzere Durchlaufzeiten und eine kontinuierlichere Maschinenauslastung<br />
sind realisierbar.<br />
WJ: Wie steht es um die Fachkräfteproblematik?<br />
Dr. Schiekel: Wir haben lange gesucht, um zwei neue Lehrlinge<br />
zu finden, trotz guter Kontakte zu den Schulen in der<br />
Region. Stellen als Zerspanungsfacharbeiter oder Einrichter<br />
sind schwierig zu besetzen. Im Gespräch mit der Diakonie,<br />
die im Pflegebereich Fachkräfte aus Spanien beschäftigt,<br />
kamen wir auf die Idee, unsere Fühler ins Ausland auszustrecken.<br />
Hier stehen wir noch am Anfang, aber es gibt keinerlei<br />
Vorbehalte. Wozu haben wir ein vereintes Europa?<br />
WJ: Was haben Sie sich für das Jahr 20<strong>13</strong> vorgenommen?<br />
Dr. Schiekel: SPS ist gut in das Jahr 20<strong>13</strong> gestartet. Ideale<br />
Basis dafür war ein Auftragsbestand zum Jahreswechsel<br />
von 1,7 Millionen Euro, so viel wie nie zuvor. In diesem<br />
Jahr soll sich der Umsatz erstmals der 9-Millionen-Marke<br />
nähern und der Gewinn wachsen. Dafür werden innerbetriebliche<br />
Prozesse weiter optimiert. Vorgesehen sind eine<br />
Umstrukturierung der Produktion und Investitionen in den<br />
Maschinenpark. Wir schauen optimistisch in die Zukunft<br />
und erwarten, dass die Wirtschaft auch 20<strong>13</strong> weiter stabil<br />
läuft. Das Gespräch führte Simone Pflug<br />
Geschäftsführer Dr. Peter Schiekel mit<br />
CNC-Dreher Jörg Fischer an einer<br />
Okuma-CNC-Drehmaschine.<br />
Foto: J. Porstein<br />
24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
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Flexible Steuerung<br />
EDC präsentiert in Hannover auf dem IHK-Gemeinschaftsstand ein vielseitig einsetzbares Steuerungssystem<br />
EDC präsentiert auf der diesjährigen<br />
Hannover Messe das modulare Steuerungssystem<br />
(modICS).<br />
Foto: EDC<br />
EDC Electronic Design Chemnitz<br />
GmbH<br />
Technologie-Campus 1<br />
09126 Chemnitz/Germany<br />
Telefon: +49 371 5347 830<br />
Telefax: +49 371 5347 831<br />
info@ed-chemnitz.de<br />
www.ed-chemnitz.de<br />
Der junge Designdienstleister für elektronische Schaltungen<br />
und Systeme EDC präsentiert auf der diesjährigen Hannover<br />
Messe das modulare Steuerungssystem für unterschiedlichste<br />
Anlagen und Anforderungen (modICS). Es ist<br />
vor allem durch seine leichte Konfigurierbarkeit und ein<br />
günstiges Preis-Leistung-Verhältnis gekennzeichnet.<br />
Das modulare Steuerungssystem besteht aus vier Kom -<br />
ponenten: Das Mastermodul (modICS-MST) übernimmt<br />
die zentralen Steuerfunktionen in der Anlage. Das Schalt -<br />
modul (modICS PWR-SW-6x24V1A) ermöglicht die An -<br />
steuerung resistiver und induktiver Lasten von Anlagen<br />
(z.B. Meldeleuchten, Magnetventile u.v.m.). Für eine reibungslose<br />
Bedienung der Anlage sorgt das Display-Bedienpanel<br />
(modICS BP). Eine Erweiterung der Anlage um die<br />
Fähigkeit der analogen Messung von Differenzdrücken<br />
erlaubt das Druckmessmodul (modICS SENS-PR-10/50 kPa).<br />
Daneben hat sich das Chemnitzer Technologieunternehmen<br />
im Sinne seiner Kunden zur Aufgabe gestellt, den<br />
Austausch verschmutzter Filter effizienter zu gestalten, um<br />
den damit verbundenen Stillstand der Anlagen und Systeme<br />
zu minimieren. Im Rahmen des Projektes SmartFilter<br />
wird von EDC und mehreren Verbundprojektpartnern<br />
(X-FAB, TURCKduotec, TU Chemnitz, EDC) ein System zur<br />
exakten Überwachung der Filterverschmutzung sowie der<br />
Temperatur entwickelt. Das integrierte System besteht aus<br />
Drucksensor, Auswerteelektronik, Mikrokontroller und RFID-<br />
Frontend und ermittelt über eine Differenzdruckmessung<br />
den Verschmutzungsgrad der Filterpatrone. Das Projekt<br />
„Intelligente Filterüberwachung“ wird durch das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen<br />
der Fördermaßnahme „KMU-innovativ IKT“ gefördert.<br />
Erst 2008 aus der TU Chemnitz ausgegründet, beschäftigt<br />
EDC heute bereits 22 Mitarbeiter und errichtet gerade ein<br />
neues Firmengebäude auf dem Smart Systems-Campus.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.cool-silicon.de/<br />
Energieeffizienter Chip<br />
Dresden. Das Forschungsprojekt „Design- und Technologieplattform<br />
für den Entwurf von hocheffizienten, integrierten<br />
Hochfrequenzschaltungen in 28 Nanometer CMOS<br />
(Cool-RF-28)“ hat Mitte Februar einen energieeffizienten<br />
Test-Chip auf 28-Nanometer-CMOS-Technologie erfolgreich<br />
in Betrieb genommen. Cool-RF-28 ist ein Teilprojekt des<br />
von der TU Dresden koordinierten sächsischen Spitzen -<br />
clusters Cool Silicon. Dessen Ziel ist es, die technologischen<br />
Grundlagen zu schaffen, um die Energieeffizienz im Bereich<br />
der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)<br />
massiv zu steigern. An dem Teilprojekt Cool-RF-28 sind die<br />
TU Dresden mit den Professuren für Schaltungstechnik und<br />
Netzwerktheorie (LSN) und für Hochparallele VLSI-Systeme<br />
und Neuromikroelektronik sowie der Chiphersteller<br />
GLOBALFOUNDRIES und die Intel Mobile Communications<br />
GmbH beteiligt. Die Partner von Cool-RF-28 arbeiten gemeinsam<br />
daran, Schaltkreise, die analoge und digitale Bausteine<br />
kombinieren, nicht wie bisher üblich auf Strukturbreiten<br />
von 90 bzw. 65 Nanometern herzustellen, sondern deren<br />
Entwurf und Fertigung auch auf 28-Nanometer-CMOS-Technologien<br />
zu ermöglichen.<br />
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<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
25
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Neue Chancen für die Kleinen<br />
Neue Geschäftsmodelle in der virtuellen Welt und die Energiewende als Konjunkturprogramm<br />
Reinhard Pätz, Geschäftsführer<br />
des VDMA Ost. Foto:VDMA<br />
Einer, der die spezifischen Belange der<br />
ostdeutschen Maschinenbauer genau<br />
kennt, ist Reinhard Pätz, langjähriger<br />
Geschäftführer des Landesverbandes<br />
Ost im VDMA. Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
fragte ihn, welche Themen derzeit seine<br />
Mitgliedsunternehmen bewegen.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Wie ist Ihr Eindruck<br />
von der diesjährigen intec?<br />
Reinhard Pätz: Die Messe ist eindeutig<br />
gewachsen. Es sind renommierte Namen<br />
unter den Ausstellern vertreten. Und die Be -<br />
werbungen um die Innovationspreise hatten ein unheimlich hohes Niveau.<br />
Zusätzlich beeindruckte mich, dass für den Nachwuchspreis nicht nur Bewerbungen<br />
aus dem akademischen Bereich eingingen.<br />
Stahl*<br />
QUALITÄTSSTAHL<br />
BLANKSTAHL<br />
EDELSTAHL ROSTFREI<br />
„Wie werden wir morgen produzieren? Zentrale Trends und Antworten<br />
für den ostdeutschen Maschinenbau"am 24. April 20<strong>13</strong> im<br />
Globana Airport Hotel Leipzig-Schkeuditz.<br />
WJ: „Intelligenter Produzieren", „Industrie 4.0" sind derzeit viel<br />
gebrauchte Schlagworte. Welche Relevanz haben die dahinter stehenden<br />
Prozesse für die kleinen ostdeutschen Maschinenbaubetriebe?<br />
Pätz: Der Unterschied zwischen Klein und Groß verliert gerade vor dem Hintergrund<br />
der neuen Technologien an Bedeutung. Das Internet verbindet nun die<br />
virtuelle mit der realen Welt. Ich sehe bei unseren Firmen gute Ansätze, dies<br />
auszunutzen. Ein Vorbote dieser Entwicklung ist zum Beispiel die Bystronic<br />
GmbH, die auf der intec für eine weitgehend automatisch arbeitende Abkantpresse<br />
gewürdigt worden ist. Ganz klar steht auch die Fritz Studer AG für diesen<br />
Trend, die den intec-Preis für die Entwicklung einer innovativen Software<br />
für Schleifmaschinen bekommen hat.<br />
WJ: Die jüngste Konjunkturumfrage ergab, dass die ostdeutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbauer wieder zuversichtlicher in die Zukunft<br />
schauen. Woher kommt dieser Optimismus Ihrer Meinung nach?<br />
Pätz: Dafür gibt es verschiedene Anlässe. Einer ist, dass die Maschinen- und<br />
Anlagenbauer Lösungen für die derzeit brennenden Fragen der Energie- und<br />
Rohstoffversorgung anbieten können. Die Energiewende ist praktisch ein Konjunkturprogramm<br />
für unsere Unternehmen.<br />
TIPP: Zukunftskonferenz Maschinenbau<br />
ROHRE<br />
HOHLPROFILE<br />
ANARBEITUNG<br />
LOHNSÄGEN<br />
* Wir sägen’s Ihnen<br />
WJ: Als problematisch jedoch betrachten Ihre Mitgliedsunternehmen<br />
laut der genannten Umfrage die verzögerten Investitionsentscheidungen<br />
der Kunden. Worauf warten diese?<br />
Pätz: Das sind vor allem politische Gründe wie die kaum nachvollziehbare<br />
Steuergesetzgebung, die hohen und immer weiter steigenden Energiepreise<br />
sowie die Staatsverschuldungskrise, die zur Verunsicherung führt. Hinzu kommt,<br />
dass in vielen Ländern die politische und damit auch die wirtschaftliche Entwicklung<br />
nicht mehr kalkulierbar ist – wie in Syrien und Iran oder auch in Italien<br />
nach dem Patt bei den Parlamentswahlen.<br />
sasta Stahlgesellschaft mbH<br />
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Mühlauer Straße 10<br />
09232 Hartmannsdorf<br />
Tel.: 0 37 22/63 31-0<br />
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WJ: Wo sehen Sie darüber hinaus die größten Herausforderungen<br />
für den ostdeutschen Maschinenbau in diesem Jahr?<br />
Pätz: Die Fachkräfteproblematik gewinnt immer mehr an Brisanz. Das ist für<br />
viele Firmen eine große Herausforderung. Im Zuge der Globalisierung werden<br />
zudem auch die kleinen Unternehmen immer mehr gezwungen, vor Ort<br />
in den jeweiligen Märkten zu sein. Aufgrund ihrer begrenzten personellen<br />
und finanziellen Ressourcen ist es für sie ratsam, sich zunächst nur auf ein<br />
oder zwei Länder zu konzentrieren und verstärkt auf Kooperationen zu setzen.<br />
Ebenso sollten sie die vielfältige Unterstützung des VDMA in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Gespräch: Claudia Hillmann<br />
26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Anzeige<br />
Wertarbeit und hohe Präzision<br />
Sächsischer Global Player Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH präsentiert seine Stärken<br />
zur Hannover Messe<br />
Auch in diesem Jahr präsentiert SLF seine in aller Welt gefragten Produkte zur Hannover<br />
Messe.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
Bürotrakt und Produktionshallen entsprechen neuesten Standards und sind das Aushängeschild<br />
von SLF. Zurzeit wird eine weitere Halle gebaut.<br />
Firmenchef Dr. Frank Schlegel ist zufrieden<br />
mit der Entwicklung des Unternehmens<br />
und blickt optimistisch in die<br />
Zukunft.<br />
Spindel- und Lagerungstechnik<br />
Fraureuth GmbH<br />
Fabrikgelände 5<br />
08427 Fraureuth/Sachsen<br />
Telefon: +49 3761 801-0<br />
Telefax: +49 3761 801-150<br />
slf@slf-fraureuth.de<br />
www.slf-fraureuth.de<br />
Auf allen fünf Kontinenten der Erde drehen sich in<br />
Maschinen Kugellager und Spindeleinheiten der<br />
Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH<br />
(SLF). Das traditionsreiche Unternehmen, das in seiner<br />
jetzigen Form seit 19 Jahren besteht, kann auf<br />
eine über 60-jährige Erfahrung verweisen. 390 Mitarbeiter<br />
entwickeln und produzieren heute für mehr<br />
als 1000 Kunden in über 40 Ländern Klein- und<br />
Mittelserien und sorgen so für den weltweit guten<br />
Ruf des Unternehmens.<br />
Der Global Player mit festen Wurzeln in Deutschland steht<br />
für höchsten Standard und technischen Fortschritt auf dem<br />
Gebiet der Herstellung von Wälzlagern und Spindeleinheiten.<br />
Das wird das Fraureuther Unternehmen erneut zur Hannover<br />
Messe vom 8. bis 12. April unter Beweis stellen. „Für<br />
uns gelten die ungeschriebenen Gesetze der deutschen<br />
Metallverarbeitung und des Maschinenbaus, nämlich Wertarbeit<br />
und höchste Präzision. Davon können sich die Besucher<br />
der Hannover Messe in Halle 4 am Stand F24-2 überzeugen“,<br />
sagt SLF-Geschäftsführer Dr. Frank Schlegel. „Wir<br />
präsentieren uns dort am Firmengemeinschaftsstand der<br />
Sächsischen Industrie- und Handelskammern.“<br />
Das sächsische Unternehmen entwickelt Kugel- und Rollenlager,<br />
konstruiert und produziert im Standard- und<br />
Sonderlagerbereich von 30 bis 1600 mm Außendurchmesser.<br />
Der in allen Teilen erzielte Qualitätsstandard entspricht<br />
dem vergleichbarer Wälzlagererstmarken. Auf Anfrage sind<br />
auch Wälzlager anderer Bauarten möglich. Auf Kundenwunsch<br />
werden auch Sonderbefettung, Sonderwärme -<br />
behandlung, Sonderradialluft und höhere Genauigkeiten<br />
realisiert.<br />
Seit Januar 20<strong>13</strong> gibt es von SLF einen neuen Katalog<br />
für Hochgenauigkeitslager in deutscher beziehungsweise<br />
englischer Version. Dieser beinhaltet Angaben zu Spindellager<br />
einschließlich Hochgeschwindigkeitsspindellager und<br />
Hochgenauigkeits-Zylinderrollenlager.<br />
Neuesten Standards entsprechen auch die Produktionshallen<br />
der Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth<br />
GmbH. Aufgrund der weltweit gestiegenen Nachfrage nach<br />
SLF-Produkten wurden in den vergangenen Jahren 17 Mil -<br />
lionen Euro in eine neue Produktionshalle mit Bürotrakt<br />
und modernster Technik investiert. „Gegenwärtig sind wir<br />
dabei, eine weitere neue Halle anzubauen“, so Dr.Frank<br />
Schlegel. „Mit dem Bau wurde im Herbst 2012 begonnen.<br />
Der Neubau soll im Sommer fertig sein. Noch befinden sich<br />
nämlich Härterei und Spindelbau in einer Halle. Der Spindelbau<br />
kann dann in die neue Halle umziehen. Unser Erfolg<br />
beruht zwar auf Produktqualität und Service, aber gute<br />
Arbeitsbedingungen liegen uns ebenso am Herzen. Dafür<br />
investieren wir etwa vier Millionen Euro.“ Der langanhaltende<br />
Winter hat zwar das Baugeschehen etwas verzögert,<br />
der Firmenchef ist dennoch optimistisch, dass die Termine<br />
eingehalten werden.<br />
SLF fährt seit Jahren einen erfolgreichen Kurs. Den will<br />
Dr. Frank Schlegel auch in diesem Jahr mit höheren Umsatzraten<br />
fortsetzen.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
27
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Unaufhaltsam<br />
Intralogistik legte 2012 weiter zu<br />
Die deutsche Intralogistikbranche ist 2012 im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich<br />
gewachsen, und zwar um sieben Prozent. Das hat das Forum Intralogistik in<br />
Frankfurt am 12. März bekannt gegeben. Die Branche erwirtschaftete 2012 einen<br />
Umsatz von 17,9 Milliarden Euro, 2011 waren es 16,7 Milliarden Euro. „Trotz Finanzund<br />
Währungskrise in Europa, trotz allgemeiner Unsicherheit, trotz vielerlei Pes -<br />
simismus war 2012 für die Intralogistikbranche erneut ein gutes Jahr", sagte<br />
Christoph Hahn-Woernle, Sprecher des Forum Intralogistik im VDMA. Für das laufende<br />
Jahr 20<strong>13</strong> erwartet das Forum ein vorsichtiges Wachstum von drei Prozent.<br />
Die gute Entwicklung hat die Branche dem Inlandsgeschäft und dem Export<br />
gleichermaßen zu verdanken. Bei den größten Abnehmerländern hat sich die USA<br />
auf Platz eins vorgeschoben. Im vergangenen Jahr hatte China noch diese Position<br />
inne. Auf Platz zwei liegt wie im Vorjahreszeitraum Frankreich. Die deutschen Exporte<br />
nach China sind um 22 Prozent zurückgegangen und liegen mit einem Wert von<br />
791 Millionen Euro auf dem dritten Rang.<br />
PM/CH<br />
Umsatzentwicklung deutsche IL<br />
25,0<br />
22,1<br />
20,3<br />
Prognose<br />
20,0<br />
Schätzung<br />
18,4<br />
18,4<br />
17,9<br />
16,7<br />
15,3<br />
15,0<br />
14,2 14,1<br />
10,0<br />
5,0<br />
-2% 20% 10% 9% -36% -1% 19% 7% 3%<br />
0,0<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 20<strong>13</strong><br />
-5,0<br />
Quelle: Eurostat, Statistisches Bundesamt, VDMA<br />
18.01.20<strong>13</strong> – Forum Intralogistik | Seite 3<br />
www.forum-intralogistik.org<br />
Jahnsbacher erweitern ihr Fertigungsprofil<br />
Silberland Sondermaschinen und Fördertechnik GmbH liefert komplette Aufbereitungsanlagen<br />
Anzeige<br />
Jede Anlage ist ein Unikat, ganz speziell für ihre Aufgabe<br />
und ihren Einsatzort angepasst. Seit ihrer Gründung vor<br />
<strong>13</strong> Jahren plant, konstruiert und fertigt die Silberland<br />
Son dermaschinen und Fördertechnik GmbH individuell und<br />
nach Kundenvorstellung. „Dabei haben wir uns auf die Op -<br />
timierung bestehender Fertigungsabläufe konzentriert“,<br />
weiß Matthias Herpich, Geschäftsführer des Jahnsbacher<br />
Unternehmens. Viele Produktionsstrecken erfüllen mit den<br />
veränderten Anforderungen der Endprodukte nicht mehr<br />
die Parameter eines kontinuierlichen Durchlaufs. „Hier<br />
kommen wir ins Spiel, setzen uns mit den Transport- und<br />
Verfahrensproblemen innerhalb dieser Prozesse auseinander,<br />
entwickeln und konstruieren dazu optimale Lösungsvorschläge<br />
und bieten entsprechende Vergleichsvatianten<br />
an“, so der 56-Jährige.<br />
Darüber hinaus entstehen in dem Unternehmen neben<br />
Einzelkomponenten auch ganze Anlagen für die Baustoffförderung,<br />
Asphaltherstellung oder die Fluss- und Schwerspatverarbeitung.<br />
Und längst versteht man sich als kompetenter<br />
Ansprechpartner für Aufbereitungsanlagen im<br />
aufstrebenden Bereich der Ersatzbrennstoffe. Als jüngstes<br />
Beispiel verweist Herpich auf die komplette Recyclingstrecke<br />
für eine Biogasanlage der BGA Biogas 2 GmbH in Bad<br />
Köstritz. Überlagerte Lebensmittel werden dort aufbereitet,<br />
indem Kunststoffe und Metalle der Verpackung getrennt<br />
und Reststoffe kompostiert werden und aus der so ausgesonderten<br />
Biomasse Energie entsteht. „Seit Sommer letzen<br />
Jahres arbeitet die Aufbereitungsanlage zuverlässig“, bestätigt<br />
Carsten Krieg, Geschäftsführer in Bad Köstritz, den Erzgebirgern<br />
eine gute Arbeit und lobt die konstruktive Zusam -<br />
menarbeit bei Veränderungen und Ergänzungen, die sich<br />
während der Montagephase ergaben.<br />
Derzeit sind in der Silberland GmbH 31 gut qualifizierte<br />
Facharbeiter im Anlagenbau und Hydraulikservice beschäftigt.<br />
Ein Zufall ist das nicht: „Wir bilden seit Unternehmensgründung<br />
selbst aus“, betont Mitgeschäftsführerin<br />
Ramona Herpich und stellt mit Eric Dietz einen frisch -<br />
gebackenen Mechaniker vor, der unlängst freigesprochen<br />
wurde.<br />
Matthias Degen<br />
Fachsimpelei vor Ort: Geschäftsführer<br />
Matthias Herpich (re.) im Gespräch mit<br />
Andreas Schubert, der Einzelkomponente<br />
einer Transportanlage für die Nickelhütte<br />
in Aue fertigt.<br />
Foto: Matthias Degen<br />
Silberland Sondermaschinen und<br />
Fördertechnik GmbH<br />
Straße der Freundschaft 146<br />
09419 Thum, OT Jahnsbach<br />
Telefon: +49 37297 840-0<br />
Telefax: +49 37297 840-10<br />
info@silberland-sondermaschinen.de<br />
www.silberland-sondermaschinen.de<br />
28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Anzeige<br />
LACH DIAMANT prägt bereits seit vier Jahrzehnten die Welt<br />
der Zerspanung, Entwicklung, Fertigung und Einsatz<br />
polykristalliner Werkzeuge.<br />
LACH DIAMANT Werk Sachsen ist stolz darauf, seit 22 Jahren dazu zu gehören.<br />
Innovation aus Tradition – dieser Slogan wird<br />
von kaum einem Unternehmen mit so viel<br />
Leben erfüllt wie von LACH DIAMANT. So prägt<br />
das hessische Familienunternehmen seit 40<br />
Jahren die Welt der Zerspanung als der Pionier<br />
bei der Verarbeitung, Entwicklung und<br />
Einsatz von polykristallinen Zerspanungswerkzeugen<br />
(PKD und CBN) für die Industrie.<br />
1973 stellte es auf der Hannover Messe als erster<br />
Werkzeughersteller polykristalline Zerspanungswerkzeuge<br />
PKD vor und demonstrierte erfolgreich<br />
das Drehen von Teilen aus Aluminium mit unterbrochenem<br />
Schnitt.<br />
Nur ein Jahr später führte es an gleicher Stelle<br />
einem staunenden Publikum das Fräsen mit PKDbestüc<br />
kten Werkzeugen von Aluminium, Graphit und<br />
Kunststoffen vor.<br />
1977 demonstrierte LACH DIAMANT auf der productronica<br />
in München wiederum als weltweit erstes<br />
Unternehmen die von direkt auf Träger gelötete PKD-<br />
Werkzeuge für das Zerspanen von GFK und Verbundwerkstoffen<br />
– Fräsen – Trennen – Ritzen von<br />
Leiterplattenmaterialien (PCB).<br />
1978 entdeckte Horst Lach, der bis heute als<br />
Geschäftsführer agiert, die Funken-/Elektroerosion<br />
als ideales Medium für die Bearbeitung und Herstellung<br />
von PKD-Werkzeugen.<br />
Schon 1979 überraschte sein Unternehmen erneut<br />
die internationale Fachwelt. Auf der Ligna, der weltweit<br />
bedeutendsten Messe für die Holz be- und<br />
verarbeitende Industrie, zeigte LACH DIAMANT, wie<br />
Diamanten alle Holzwerkstoffe und Kunststoffe<br />
zerspanen.<br />
In den 1980er Jahren setzte sich der Siegeszug<br />
des PKD-Werkzeuges fort und sollte aufgrund seiner<br />
hartmetallüberlegenen Standzeit – bis 300 - 600-<br />
fach – die Entwicklung CNC-gesteuerter Zerspanungsmaschinen<br />
für die Holz- und Metallindustrie<br />
beschleunigen.<br />
1987 zeigte LACH DIAMANT auf der Ligna erstmals<br />
die zunächst für den Eigenbedarf entwickelten<br />
Rotations-Funkenschärfmaschinen „EDG-plus" für<br />
den Service aller PKD-Werkzeuge für die Holz- und<br />
Kunststoffbearbeitung.<br />
1999 präsentierte die Traditionsfirma PKD- und PKBn-<br />
Schneidplatten mit „chipbreaker" – und hält mit diesen<br />
laserhergestellten PKD-Werkzeugen zwischenzeitlich<br />
mehrere Patente.<br />
Fünf Jahre später wird LACH DIAMANT für die<br />
Entwicklung des PKD-dreborid ® -Monoblock-Fräsers<br />
mit dem Hessischen Innovationspreis ausgezeichnet.<br />
Seit 2010 setzt Lach auf „Cool-Injection". Die<br />
patentierte Option für (fast) alle PKD-Fräs- und Drehwerkzeuge<br />
macht Diamant „noch härter" und besticht<br />
durch einwandfreien und störungsfreien Spanfluss.<br />
Auf der diesjährigen Ligna vom 6. bis 10. Mai in<br />
Hannover kann der Besucher den neu entwickelten<br />
Diamant-Fügefräser dreboflash ® für die „Laserkante"<br />
erleben, die in den letzten zwei Jahren in der<br />
Möbel- und Büromöbelfertigung Eingang gefunden<br />
hat und dabei ist, die Ausrichtung dieser Industrie<br />
von Grund auf zu ändern.<br />
Über weitere Neuentwicklungen wird LACH<br />
DIAMANT in diesem Jahr auch auf der EMO und der<br />
productronica informieren.<br />
LACH DIAMANT feierte im Juli 2012 sein 90-jähriges<br />
Bestehen. Zwei Jahrzehnte davon gestaltet das<br />
sächsische Werk in Lichtenau mit. Hier stellen mittlerweile<br />
rund 50 Mitarbeiter polykristalline Zerspanungswerkzeuge<br />
PKD und CBN für das Drehen,<br />
Fräsen und Bohren her. Im vergangenen Jahr inves -<br />
tierte Lach zudem mehr als drei Millionen Euro in<br />
die bereits dritte Erweiterung des Standortes, die mit<br />
Hilfe der Sächsischen Aufbaubank verwirklicht werden<br />
konnte.<br />
LACH DIAMANT-Werkzeuge made in Sachsen<br />
und vom Standort Hanau werden mittlerweile von<br />
Kunden auf der ganzen Welt geschätzt. So zählen<br />
Airbus, Volkswagen/Audi, aber auch regional ansässige<br />
Unternehmen aus der Automobil- und -Zubehörindustrie,<br />
Verbundwerkstoff-, Holzverarbeitungsund<br />
Leiterplattenindustrie sowie der Medizintechnik<br />
zum festen Kundenkreis. „Als mittelständisches Familienunternehmen<br />
in der dritten Generation werden<br />
wir mit ganzer Kraft unseren Weg zielstrebig weiter<br />
beschreiten, um das uns zugesprochene Vertrauen<br />
nicht zu enttäuschen", verspricht Horst Lach, der<br />
gemeinsam mit seinem Sohn Robert das Unternehmen<br />
leitet.<br />
1973<br />
Hannover<br />
Frühjahrsmesse<br />
LACH DIAMANT zeigt als erster Hersteller weltweit<br />
polykristalline Diamant-Werkzeuge für das Drehen und<br />
Fräsen von Aluminium und Kunststoffen.<br />
1979<br />
LIGNA<br />
Hannover<br />
Weltweit erste Präsentation polykristalliner Werkzeuge<br />
(PKD) für die Zerspanung aller Holzwerkstoffe und<br />
Kunststoffe.<br />
2010/2012<br />
„Cool Injection“ - die Option für PKD-Fräs- und Drehwerkzeuge<br />
(patentiert) macht Diamant noch härter<br />
und besticht durch einwandfreien und störungsfreien<br />
Spanfluss.<br />
LACH DIAMANT – Jakob Lach GmbH & Co. KG<br />
Werk Sachsen | Gottfried-Schenker-Straße 16<br />
D-09244 Lichtenau | Telefon: +49 37208 690-0<br />
Stammhaus Hanau | Telefon: +49 6181 1<strong>03</strong>-0<br />
office@lach-diamant.de | www.lach-diamant.de<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
29
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Vor weiterem Quantensprung<br />
Ein starkes Netzwerk erreicht mehr – für seine Kunden und für seine Partner<br />
Foto: GEMAG<br />
Seit 2009 stehen die fünf sächsischen Unternehmen<br />
OMEGA Blechbearbeitung AG, GEMAG Gelenauer<br />
Maschinenbau AG, AMS Technology GmbH, LOV Limbacher<br />
Oberflächenveredelung GmbH sowie DELTA<br />
BARTH Systemhaus GmbH als Das Fertigungsnetzwerk<br />
für ein innovatives wie erfolgreiches Konzept<br />
der Kooperation.<br />
Auf der Hannover Messe, vom 08. bis 12. April 20<strong>13</strong>,<br />
stellt das Netzwerk nun in Halle 4 am Stand D11<br />
seinen neuen Netzwerkpartner vor.<br />
Foto: Jörg Riethausen<br />
Das Fertigungsnetzwerk steht vor einem weiteren qualitativen<br />
und quantitativen Ausbau. So wird ab 1. April 20<strong>13</strong><br />
die ANTARES GmbH als sechstes Mitgliedsunternehmen die<br />
Kompetenzen in der Blechbearbeitung mit der Spezialisierung<br />
auf Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Montage<br />
von Laserschutzkabinen ausbauen. Die anderen Unternehmen<br />
setzen auf Erweiterung der Angebotspalette und<br />
Spitzentechnologien. So konnte die AMS Technology GmbH<br />
die „Chinese Manufacturing License“ erwerben und somit<br />
die Voraussetzung für den Export von Behältern und Apparaten<br />
nach China schaffen. Die LOV Limbacher Oberflächenveredelung<br />
GmbH wurde im Januar 20<strong>13</strong> Mitglied der<br />
Industrial Quality Coating International (IQC) und steht<br />
somit in der vordersten Reihe bei hochwertigen industriellen<br />
Beschichtungen. Die GEMAG Gelenauer Maschinenbau<br />
AG verstärkt die großmechanische Genauigkeitsbearbeitung<br />
durch die Investition einer CNC-Großbearbeitungsmaschine<br />
UNIPORT 7000 KW. Die OMEGA Blechbearbeitung<br />
AG setzt auf effektive Fertigung auf höchstem technologischem<br />
Niveau. So können durch den Einsatz eines<br />
neuen CNC Biegezentrums und eines neuartigen Schweißrobotersystems<br />
die Kundenanforderungen an Flexibilität<br />
und Disponibilität bestens erfüllt werden.<br />
Alle Unternehmen arbeiten mit dem ERP System DELECO ®<br />
aus dem Hause DELTA BARTH Systemhaus GmbH. Die<br />
Software hat alle wertschöpfenden Prozesse im Blick;<br />
an gefangen bei Vertrieb und Einkauf über Konstruktion,<br />
Materialdisposition und Lager bis hin zu Produktion und<br />
Finanzbuchhaltung. Somit können die Prozesse im gesamten<br />
Fertigungsnetzwerk ohne Schnittstellenprobleme effizient<br />
organisiert werden.<br />
Bereits seit Jahresbeginn ist auch Ingolf Baum, Leiter Zentraleinkauf<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung bei der OMEGA<br />
Blechbearbeitung AG, innerhalb des Firmenbündnisses tätig.<br />
Als Bindeglied zwischen den einzelnen Unternehmen ist er<br />
für die noch tiefgreifendere Koordination des Netzwerks in<br />
Punkten wie Einkauf, Produktionsablauf sowie gemeinsame<br />
Marktpräsenz zuständig. „Die Idee des Spezialisten-<br />
Netzwerks hat mich einfach begeistert. Ich sehe mein Engagement<br />
für Das Fertigungsnetzwerk auch als Inves tition in<br />
unsere Region, denn nur erfolgreiche Unternehmen können<br />
Chancen und vor allem jungen Leuten eine langfristige<br />
Perspektive bieten“, so Ingolf Baum.<br />
Mehr Raum für neue Ideen bietet<br />
die GEMAG Gelenauer Maschinenbau<br />
AG. 2012 wurde die<br />
Erweiterung der Montage- und<br />
Lagerfläche um 1200 Quadratmeter<br />
durch einen Hallenneubau<br />
abgeschlossen. Mit der Anschaffung<br />
der Unisign CNC-Großmaschine<br />
UNIPORT 7000 KW inves -<br />
tiert der Maschinenbauer nun in<br />
den weiteren Ausbau der großmechanischen<br />
Fertigung.<br />
Seit Ende 2012 sind in der<br />
OMEGA Blechbearbeitung AG<br />
zwei weitere Maschinen auf<br />
höchstem technologischen Standard<br />
in Betrieb. Dank eines innovativen<br />
Biegezentrums können<br />
Bleche nun noch präziser und<br />
wesentlich schneller gebogen<br />
werden; ein Vorteil, nicht nur bei<br />
großen Losgrößen, sondern auch<br />
in der Kit-Fertigung – der Produktion<br />
von Endprodukten,<br />
deren Blechteile nacheinander in<br />
Losgröße eins gefertigt werden.<br />
In der Fertigung von Schweißbaugruppen<br />
kommt weiterhin<br />
ein neuartiges Schweißroboter -<br />
system zum Einsatz. Die Anlage<br />
bietet maximale Flexibilität und<br />
Effizienz, sodass selbst komplexe<br />
Bauteile von bis zu drei Metern<br />
Länge und einem Gewicht von<br />
einer Tonne geschweißt werden<br />
können.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.fertigungsnetzwerk.de<br />
30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Unkonventionelle Bauteile<br />
Rapid.Tech 20<strong>13</strong>: Ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten in der Produktentwicklung und Konstruktion<br />
67 Aussteller präsentierten sich auf der<br />
Rapid.Tech 2012. Foto: Messe Erfurt<br />
Der Konstrukteurstag am 15. Mai widmet sich den speziell<br />
für die Produktentwicklung und Konstruktion interessanten<br />
Themen und stellt neueste Ergebnisse, Trends und Möglichkeiten<br />
vor. Zur Jubiläumsveranstaltung erwartet der Veranstalter<br />
rund 60 Aussteller, über 400 Kongressteilnehmer<br />
und mehr als 650 Messebesucher.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
http://www.rapidtech.de<br />
Am 14. und 15. Mai 20<strong>13</strong> öffnen sich die Tore der<br />
Erfurter Rapid.Tech zum 10. Mal. Einsteigern und<br />
Experten bietet die Kongressmesse durch die enge<br />
Verzahnung zwischen Fachvorträgen und Messepräsentationen<br />
einen umfassenden theoretischen<br />
und praktischen Wissensaustausch zu allen Aspekten<br />
des Additive Manufacturing.<br />
Seit 2004 ist die Rapid.Tech zu einem der führenden Treffpunkte<br />
für die sich rasant entwickelnde Querschnittstechnologie<br />
Additive Manufacturing (AM) geworden. „Mit generativen<br />
Fertigungsverfahren lassen sich Geometrien und<br />
Bauteile realisieren, die mit konventionellen Technologien<br />
nicht oder nur sehr aufwändig herstellbar sind. Ein Beispiel<br />
sind belastungsgerecht ausgelegte Konstruktionen von<br />
Werkstücken und Komponenten. Der Einsatz von Additive<br />
Manufacturing erfordert allerdings spezielles Know-how,<br />
da herkömmliche Konstruktionsprinzipen häufig nicht angewendet<br />
werden können“, erklärt Professor Frank Beneke,<br />
Fakultät Maschinenbau, Fachhochschule Schmalkalden, der<br />
gemeinsam mit Professor Thomas Seul, Leiter Labor Angewandte<br />
Kunststofftechnik, Fachhochschule Schmalkalden,<br />
für das Programm des Konstrukteurstags verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
OPTICLINE<br />
Optische Wellenmesstechnik<br />
Präziser. Schneller. Flexibler.<br />
Messtechnik für den<br />
Einsatz<br />
in<br />
der<br />
Fertigungsumgebung stellt<br />
besonders<br />
s<br />
hohe Ansprüche an die eingesetzte Technologie und Produktqualität.<br />
Ob durch den Werker bedienbare SPC-Messplätze e oder vollautomatisierte Systeme für die<br />
100%-Kontrolle le – Hardware und Software sind für den Einsatz in der Fertigungsumgebung<br />
optimiert und in der Lage, mit höchster Zuverlässigkeit und Präzision über lange Zeiträume<br />
hervorragende<br />
e<br />
Messmittelfähigkeit zu<br />
bieten.<br />
HOMMEL-ETAMIC MIC opticline<br />
- eine Investition in Präzision, Schnelligkeit, Flexibilität und in<br />
die<br />
Zukunft!<br />
Mehr Präzision und aktuelle News unter<br />
www.jenoptik.com/messtechnik-news<br />
Laser & Materialbearbeitung<br />
Optische Systeme<br />
Industrielle Messtechnik<br />
Verkehrssicherheit<br />
Verteidigung & Zivile Systeme
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Grenzen überwunden<br />
6. Rapid-Prototyping Forum blickte auf 25 Jahre Generative Fertigung zurück<br />
Rapid Prototyping, Generative Fertigung<br />
oder auch additive Verfahren genannt,<br />
feierten 2012 das 25-jährige Bestehen.<br />
Waren 1987 die Baugrößen beschränkt auf die 10"x10"x10"<br />
(254x254x254mm), die Auflösung in allen Achsen bei ca.<br />
einem Hundertstel Zoll (0,254 mm) und die Materialien<br />
noch hart und spröde, haben sich in den letzten 25 Jahren<br />
diese Grenzen weit verschoben. Die Bauräume wurden<br />
größer, die Materialien vielfältiger und stabiler sowie die<br />
Auflösung deutlich verbessert.<br />
Es gibt wohl weltweit kein neues Produkt, welches nicht<br />
vor Serienanlauf in irgendeiner Weise in einem RP-Verfahren<br />
als Prototyp gebaut wurde.<br />
Vor diesem Hintergrund fand am <strong>13</strong>. September 2012<br />
das Rapid-Prototyping Forum statt. Es wurde gemeinsam<br />
vom Merseburger Innovations- und Technologiezentrum<br />
(MITZ) und dem Mitteldeutschen Rapid-Prototyping-Netzwerk<br />
„enficos“ unter fachlicher Leitung der Hochschule<br />
Merseburg organisiert. Es führte bereits zum 6. Mal die<br />
bundesweiten Entwickler und Hersteller mit Anwendern und<br />
Studierenden zusammen.<br />
Zehn Vorträge zum diesjährigen Thema „War Makro gestern?<br />
Ist Mikro heute? Wird Nano morgen sein?“ gaben einen<br />
Überblick zu den aktuellen technologischen Grenzen der<br />
Verfahren mit Blick auf Miniaturisierung, größere Bauteile,<br />
Oberflächenqualität, Werkstoffeigenschaften und Einsatzmöglichkeiten<br />
alternativer Werkstoffe.<br />
Eine begleitende Ausstellung mit Produktpräsentationen<br />
von 21 Firmen und Forschungseinrichtungen – darunter<br />
die Vorstellung des neuesten Desktop-3D-Printers Mojo<br />
von Stratasys – machten das Verfahren erlebbar und boten<br />
den mehr als 70 Besuchern zahlreiche Möglichkeiten für<br />
Fachgespräche und die Anbahnung von Kooperationen.<br />
Quelle: mitteldeutsches Netzwerk Rapid Prototyping<br />
Der Desktop-3D-Printers Mojo von<br />
Stratasys wurde auf dem 6. Rapid-<br />
Prototyping Forum Mitte September in<br />
Merseburg demonstriert.<br />
Foto: Merseburger Innovations- und<br />
Technologiezentrum GmbH (mitz)<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.rp-netzwerk.de<br />
32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
„Sensible Maschine“<br />
Konzept für kraftsensible Regelung von Werkzeugmaschinen vorgestellt<br />
Abgebildet ist die parallelkinematische<br />
Laborwerkzeugmaschine „Black Beetle“<br />
unter der Bedienung des wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiters Ronny Schlücker,<br />
M.Sc.<br />
Foto: Stephan Thomas<br />
www.sps.de<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Markus Krabbes<br />
Prof. Dr.-Ing. Markus Krabbes ist<br />
seit 2011 Prorektor für Wissenschaftsentwicklung<br />
der HTWK<br />
Leipzig. Nach einem Studium<br />
der Elektrotechnik an der TH<br />
Leipzig war er unter anderem<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
an der TU Ilmenau, der Ottovon-Guericke-Universität<br />
Magdeburg<br />
und am Fraunhofer<br />
Institut für Werkzeugmaschinen<br />
und Umformtechnik Chemnitz.<br />
Er wurde an der Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg<br />
zum Dr.-Ing. promoviert und<br />
20<strong>03</strong> als Professor an die HTWK<br />
Leipzig berufen. Von 2007 bis<br />
2011 war er Dekan der Fakultät<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik.<br />
Forscher der HTWK Leipzig um Prof. Dr.-Ing.<br />
Markus Krabbes stellten auf der diesjährigen intec<br />
in Leipzig einen neuen Lösungsvorschlag zur Kraftregelung<br />
von CNC-Werkzeugmaschinen vor. Eine<br />
solche Maschine kann die am Werkstück wirkenden<br />
Kräfte in Echtzeit erkennen und entsprechend reagieren.<br />
Mit einer solchen Steuerung können Werkzeugmaschinen<br />
(etwa CNC-Fräsmaschinen) sensible<br />
Bearbeitungsprozesse sicherer durchführen.<br />
„Die Möglichkeit solcher Force-Feedback-Regelungen, die<br />
mithilfe von Sensoren die zwischen Werkstück und Fräse<br />
herrschende Kraft in Echtzeit aufnehmen und sich dann<br />
dynamisch anpassen können, werden seit einiger Zeit in<br />
der Fachliteratur diskutiert, und die Industrie ist stark daran<br />
interessiert. Bisher war aber keiner der Lösungsansätze<br />
robust genug, um sich durchsetzen zu können. Wir haben<br />
jetzt für einen Versuchsaufbau aus gängiger Industrietechnik<br />
eine Software entwickelt, mit der sich die Bahnparameter<br />
automatisch anpassen können“, so Markus Krabbes,<br />
Professor für Informationssysteme an der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik. „Unsere Software nutzt<br />
dabei offizielle Schnittstellen des Herstellers. Deshalb müssen<br />
wir nicht wie bisher üblich in die bestehende Steuerungsprogrammierung<br />
eingreifen, und damit bleibt auch<br />
die volle Herstellergarantie erhalten.“<br />
Industrietaugliche Force-Feedback-Lösungen könnten<br />
in Zukunft im metallverarbeitenden Gewerbe (in Fräs -<br />
maschinen), in der Automobiltechnik (Einsetzen von Fens -<br />
terscheiben, Mensch-Maschine-Interaktion) oder im Rehabilitationsbereich<br />
(roboterunterstützte Reha) zum Einsatz<br />
kommen. Auf dem Messestand wurde eine der sechs Antriebs -<br />
achsen als Musterachse in kraftgeführter Bahnsteuerung<br />
präsentiert.<br />
PM/CH<br />
PRÄZISION IN<br />
EDELSTAHL<br />
Komponenten für<br />
extremen Einsatz<br />
Schnell.<br />
Zuverlässig.<br />
Präzise.<br />
Zertifiziert nach:<br />
DIN ISO 9001:2008 / AD 2000 W0<br />
und TRD 100 / Richtlinie 97/23/<br />
EG für Druckgeräte EN 9100<br />
(ASD EASE Luftfahrtzulassung)<br />
Gewerbering 2 . 01809 Dohna<br />
Tel. +49 3529 5744-0<br />
Fax +49 3529 5744-99<br />
verkauf@sps.de<br />
www.sps.de<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
33
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Auf einer Wellenlänge<br />
3D-Micromac legt Wert auf Präzision<br />
Schnelle Reaktion auf Marktveränderungen, hohe<br />
Integrationsfähigkeit und intuitive Bedienbarkeit<br />
– diese Anforderungen stellt 3D-Micromac an eine<br />
Business-Software. Bei dem Chemnitzer Unternehmen<br />
ist Präzision gefragt, sowohl bei den Produkten<br />
als auch im Umgang mit den Kunden. Deshalb<br />
fiel die Wahl auf DELECO ® .<br />
Die 3D-Micromac AG fertigt Maschinen für die Lasermikrobearbeitung,<br />
die sowohl in der Industrie als auch in der<br />
Forschung eingesetzt werden. Zur Anwendung kommen<br />
diese Systeme beispielsweise in Anlagen für die Produktion<br />
von Photovoltaik-Bauelementen, in der Halbleiterfertigung<br />
oder in der Medizintechnik. Die Laser-Anlagen können als<br />
Stand-Alone-Systeme oder als Integrationslösung für vollautomatisierte<br />
Produktionslinien konzipiert werden. 2002<br />
mit sieben Mitarbeitern gestartet, arbeiten heute rund 140<br />
Beschäftigte bei dem Laser-Spezialisten. Das Unternehmen<br />
agiert weltweit; hauptsächlich in Europa, Asien und den<br />
USA. Die internationale Expansion wird insbesondere in<br />
Nordamerika und Japan mit den Gesellschaften 3D-Micromac<br />
America Corp. und Hikali KK forciert.<br />
Die 3D-Micromac AG kann seit ihrer Gründung somit<br />
auf eine rasante Entwicklung zurückblicken. In Folge dieses<br />
Wachstums war es auch nötig geworden, sich nach einer<br />
neuen Business-Software umzusehen. „Unser Altsystem war<br />
den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Außerdem wollten<br />
wir einfach weg von den verschiedenen Insellösungen.<br />
Wir waren auf der Suche nach einer Software, die alle Unternehmensteile<br />
und so viele Aufgaben wie möglich abbilden<br />
kann: Warenwirtschaft, Fertigung, Finanzbuchhaltung,<br />
Instandhaltung, Dokumentenmanagement und anderes<br />
mehr“, zählt Tino Petsch, Vorstand bei 3D-Micromac, auf.<br />
Die Entscheidung für ein ERP-System war also schnell<br />
gefallen. DELECO ® konnte schließlich durch sein Gesamtkonzept<br />
überzeugen: „Die Tatsache, dass es sich hierbei um<br />
eine Eigenentwicklung des IT-Partners handelt, hat den entscheidenden<br />
Ausschlag gegeben, denn so konnte die Software<br />
genau auf unsere Bedürfnisse abgestimmt werden.<br />
Letztendlich waren wir einfach auf der selben Wellenlänge:<br />
Unsere Philosophie ist es, individuelle Lösungen anzubieten,<br />
welche aufbauend auf unsere technologische Basis,<br />
an die Anforderungen des Kunden angepasst sind. Dieses<br />
Prinzip konnten wir bei DELTA BARTH wiederfinden“, führt<br />
Petsch weiter aus.<br />
Das Produktportfolio von 3D-Micromac ist umfangreich:<br />
Ob Metall, Kunststoff oder Glas, ob Mikrobohren, Schneiden<br />
oder Signieren – für jedes Material und jede Bearbeitungsform<br />
braucht es ein spezielles Laser-System. Keine<br />
Maschine gleicht dabei der anderen, denn das Unternehmen<br />
fertigt nach Kundenwunsch. „Laser ist eben nicht gleich<br />
Laser“, wie 3D-Micromac Vorstand Tino Petsch weiß.<br />
Die Fertigung von Unikaten fordert von einer Software<br />
Übersicht und optimale Unterstützung bei der Planung. Dies<br />
wird bei 3D-Micromac mit Hilfe des Produktdatenmanagement-Systems<br />
von Autodesk realisiert. Dieses bildet eine<br />
Schnittstelle zwischen CAD-Programm und DELECO ® . „Damit<br />
verbindet die PDM-Software zwei Welten“, erklärt Norbert<br />
Weber, Softwareentwickler bei DELTA BARTH. „Rein technische<br />
Parameter und die Organisation des Produktionsprozesses<br />
werden auf einen Nenner gebracht.“<br />
3D-Micromac bildet beinahe alle Prozesse<br />
mit Hilfe der ERP-Software ab.<br />
Damit ist das Unternehmen auch für die<br />
Zukunft gut gerüstet, weiß Tino Petsch:<br />
„DELECO ® ist so flexibel wie wir. Die<br />
Software und selbstverständlich unsere<br />
Ansprechpartner vor Ort unterstützen<br />
uns optimal bei allen unseren Vorhaben.<br />
Uns war es von Anfang an wichtig,<br />
einen regionalen Anbieter zu finden, der<br />
auch unseren Ansprüchen in Bezug auf<br />
internationale Märkte gerecht wird.<br />
Diesen Partner haben wir im DELTA<br />
BARTH Systemhaus gefunden.“<br />
Fotos: 3D-Micromac AG<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.debas.de<br />
34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Spezialist für Schnittstellen<br />
BAL/IBLM bildet seit über 15 Jahren Techniker – die Führungskräfte in der Produktion – aus<br />
Die Bildungsakademie Leuna (BAL) und<br />
die Interessengemeinschaft Bildung<br />
Leuna Merseburg (IBLM) haben sich in<br />
der Region als Fachkräfteschmiede für<br />
die heimische Industrie fest etabliert.<br />
Foto: BAL<br />
Seit 90 Jahren werden am Chemiestandort Leuna<br />
kontinuierlich junge Leute in den verschiedensten<br />
Berufen ausgebildet. Zwei Jahrzehnte lang bringen<br />
sich bereits die Bildungsakademie Leuna (BAL) und<br />
die Interessengemeinschaft Bildung Leuna Merseburg<br />
(IBLM) ein.<br />
Angefangen von der Berufsorientierung für Schüler der<br />
7.-9. Klassen über die Erstausbildung und Aufstiegsqualifizierung<br />
von Facharbeitern bis hin zur Umschulung von<br />
Langzeitarbeitslosen und Anpassungsqualifizierungen von<br />
gestandenen älteren Mitarbeitern sorgt sie für das Herzstück<br />
der Industrie vor Ort.<br />
Wichtige Schlüsselpositionen nehmen in den Betrieben<br />
zum Beispiel Techniker ein. Sie bilden auf der mittleren Führungsebene<br />
das Bindeglied zwischen dem Facharbeiter in<br />
der Produktion und dem Ingenieur in der Konstruktionsoder<br />
Entwicklungsabteilung. Bereits seit 1997 bzw. 2001<br />
bietet BAL/IBLM an ihren „Staatlich anerkannten Ersatzschulen"<br />
die Technikerausbildung in den Fachrichtungen<br />
Elektrotechnik und Chemietechnik an. Erst am 1. März sind<br />
insgesamt 27 Absolventen feierlich verabschiedet worden.<br />
Alle Teilnehmer dieses Jahrgangs (2009-20<strong>13</strong>) haben die<br />
Prüfungen bestanden und damit die Berufsbezeichnung<br />
„Staatlich geprüfter Techniker" und die Fachhochschulreife<br />
erworben. Die Elektrotechniker erreichten einen Notendurchschnitt<br />
von 1,6 und die Chemietechniker von 1,8. Bei<br />
den zuletzt genannten schloss mit Josefine Hauck eine Frau<br />
als Beste ab. Und Steffen Rausch ist der beste Elektrotechniker.<br />
Sämtliche frisch gebackenen Techniker haben die Qualifizierung<br />
berufsbegleitend absolviert. „Die meisten von<br />
ihnen sind finanziell und organisatorisch von ihren Arbeitgebern<br />
unterstützt worden", berichtet Matthias Engel, Marketingleiter<br />
der BAL/IBLM. Das unterstreicht die Bedeutung,<br />
die diesen Fachkräften in der Wirtschaft beigemessen wird.<br />
Gleich am 4. März startete der nächste Jahrgang der Technikerausbildung<br />
in beiden Fachrichtungen. Noch gibt es<br />
Kapazitäten für weitere Interessenten.<br />
Neben den Theoriemodulen findet die praktische Ausbildung<br />
in den modern und realitätsnah ausgestatteten<br />
Laboren, Werkstätten bzw. Fachkabinetten der Bildungsträger<br />
sowie an Simulationsanlagen von Partnerunternehmen<br />
statt. Ziel ist es, die Teilnehmer vor allem im Hinblick<br />
auf ihren künftigen Einsatz als Führungskraft im mittleren<br />
Management zu befähigen, technische, technologische und<br />
betriebswirtschaftliche Aufgaben in den Bereichen Erprobung<br />
und Inbetriebnahme, Betreiben und Optimieren, Wartung<br />
und Instandhaltung von Anlagen zu lösen. Dabei wird<br />
das in der Erstausbildung und in der bisherigen Berufspraxis<br />
erworbene Grundlagenwissen erweitert und vertieft.<br />
Über die mittlerweile schon traditionell gewordenen<br />
Qualifizierungen und Ausbildungsgänge hinaus, richtet das<br />
Netzwerk ihr Angebot stets am Markt aus. „Wir orientieren<br />
uns natürlich an den Entwicklungen und schauen immer,<br />
wie wir den Unternehmen helfen können", versichert der<br />
Marketingleiter. So beginnt im Mai die Ausbildung zum<br />
„Geprüften Logistikmeister". Sie wird ein Bestandteil des<br />
sich entwickelnden Kompetenzzentrums für Logistik werden.<br />
Näheres verrät Geschäftsführer Steffen Staake im<br />
Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>, welches Sie in der<br />
Mai-<strong>Ausgabe</strong> nachlesen können.<br />
Claudia Hillmann<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
35
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Anzeige<br />
Nah am Markt<br />
Neue Fachrichtung Elektrotechnik am DPFA Bildungszentrum Chemnitz<br />
In den letzten Monaten gab es unnötige Diskussionen<br />
um die Abschaffung von Fachschulen. In dieser<br />
unsicheren Zeit haben wir uns mit namhaften<br />
Partnern der Elektrobranche zusammengesetzt, um<br />
die Eröffnung der Fachrichtung für Elektrotechnik<br />
mit dem Schwerpunkt Energie und Automatisierungstechnik<br />
an unserem Chemnitzer Bildungszentrum<br />
zu organisieren. Das haben wir nicht getan,<br />
weil wir gerne große Risiken eingehen, sondern<br />
weil wir nah am Markt sind.<br />
Somit wussten wir, dass die sächsische Wirtschaft eine solche<br />
gefragte Fachkraft wie den „Staatlich geprüften Techniker"<br />
keinesfalls suboptimalen Kabinettsbeschlüssen überlassen<br />
wird. Damit werden wir mit dem neuen Schuljahr an<br />
unserer Fachschule für Technik nicht nur staatlich geprüfte<br />
Techniker für Informatik, für Bautechnik und Maschinentechnik<br />
sondern auch in der Fachrichtung Elektrotechnik<br />
ausbilden. Die Ausbildung orientiert sich an den Erfordernissen<br />
der beruflichen Praxis und befähigt die Absolventen,<br />
den technologischen Wandel zu bewältigen und die sich<br />
daraus ergebenden Entwicklungen der Wirtschaft mitzugestalten.<br />
Warum sind Netzwerke auch für ein Bildungsunternehmen<br />
so wichtig?<br />
Erfolgreiche Unternehmen gingen in den 90-er Jahren davon<br />
aus, dass sie ihren Wettbewerbsvorsprung nur aus den<br />
eigenen Fähigkeiten ausbauen sollten. Heute arbeiten viele<br />
Unternehmen gemeinsam an der Entwicklung innovativer<br />
Technologien. Sie haben die Erkenntnis erlangt, dass ohne<br />
das Zusammenspiel aller Systempartner die Erfolgschancen<br />
im globalen Wettbewerb wesentlich geringer sind. Das Produkt<br />
Bildung muss aus den Erfahrungen der Wirtschaft lernen<br />
und sich immer stärker einbringen.<br />
Die DPFA Akademiegruppe hat es sich zum ausdrücklichen<br />
Ziel erklärt, wirtschaftsnahe und zukunftsorientierte Ausund<br />
Weiterbildung zu vermitteln. Dies ist nur möglich, wenn<br />
man sich nicht als Schule, sondern als Dienstleister versteht.<br />
Unsere Bildungsberater der DPFA Bildungszentren gehen<br />
in die Unternehmen und erstellen mit diesen zusammen die<br />
Bedarfsanalyse für die Zukunft, um dann heute schon mit<br />
der Weiterbildung derjenigen Mitarbeiter zu beginnen, deren<br />
Einsatz morgen benötigt wird. Dabei können wir nicht nur<br />
auf das umfangreiche Portfolio unserer Akademiegruppe<br />
zugreifen, sondern auf ein branchenübergreifendes Netzwerk.<br />
Unternehmen, die an wirtschaftsnaher Weiterbildung<br />
für Ihre Mitarbeiter interessiert sind, bieten wir gern eine<br />
Kontaktaufnahme unter www.dpfa-akademiegruppe.com<br />
an.<br />
Technikerpreis 20<strong>13</strong><br />
Der Technikerpreis ist eine Initiative der DPFA Akademiegruppe<br />
mit den Projektförderern der Initiative Südwestsachsen<br />
e. V., der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH<br />
und dem BVMW Landesverband Sachen. Gemeinsam mit<br />
den teilnehmenden Fachschulen für Technik ist es unser<br />
Ziel, die effiziente Aufstiegsfortbildung zum staatlich anerkannten<br />
Techniker den Facharbeitern und mittelständischen<br />
Unternehmen in der Region Sachsen stärker zu vermitteln.<br />
Der Technikerpreis wird 20<strong>13</strong> zum 4. Mal ausgelobt in den<br />
Fachrichtungen Maschinentechnik, Informatik, Elektrotechnik<br />
und Bautechnik. Die Preisverleihung findet am 12. Juli 20<strong>13</strong><br />
statt.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.technikerpreis.de.<br />
Thomas Gritz, Leiter des Bildungszentrums<br />
Chemnitz.<br />
Foto: DPFA<br />
Staatlich geprüfter Techniker<br />
Ist eine Aufstiegsfortbildung,<br />
die an einer Fachschule für Technik<br />
in 2jähriger Voll- oder 4jähriger<br />
Teilzeitausbildung stattfindet.<br />
Informationsnachmittage<br />
Jeden Mittwoch von<br />
15:00 – 17:00 Uhr<br />
Informationstage<br />
am 04.05. und 06.07.20<strong>13</strong><br />
von 09:00 – <strong>13</strong>:00 Uhr<br />
DPFA-Schulen gemeinnützige<br />
GmbH<br />
Thomas Gritz<br />
Leiter des Bildungszentrums<br />
Chemnitz<br />
Emilienstraße 50<br />
09<strong>13</strong>1 Chemnitz<br />
Telefon: <strong>03</strong>71 45901161<br />
chemnitz@<br />
dpfa-akademiegruppe.com<br />
36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Anzeige<br />
Die Basis effizienter Geschäftsprozesse<br />
Hohe Datenqualität als schneller Weg zum Erfolg<br />
Kolumne<br />
von Markus Blum,<br />
Projektmanager bei der TIQ<br />
Solutions GmbH in Leipzig<br />
Das war schon immer so!<br />
Max ist der Chef von Tina. Tina versorgt Max<br />
jeden Monat mit den Unternehmenskennzahlen.<br />
Doch diesen Monat ist alles anders… Tina<br />
hat nämlich einen Fehler im Berichtswesen<br />
gefunden: Beim manuellen Kopieren der Auftragseingänge<br />
in das Berichtssystem gehen die<br />
Nachkommastellen verloren. Tina gibt ihre Entdeckung<br />
an Tom weiter.<br />
Tom ist der zuständige Sachbearbeiter und verantwortlich<br />
für alle Daten im Unternehmen.<br />
Tom weigert sich zunächst, seinen jahrelang<br />
unveränderten Arbeitsablauf anzupassen und<br />
die Nachkommastellen nachträglich per Hand<br />
einzugeben. Nachdem ihm jedoch keine bessere<br />
Begründung als „Das war doch schon immer<br />
so!“ einfällt, beugt er sich seiner Vorgesetzten.<br />
Tina, voller Stolz über die neue Entdeckung,<br />
präsentiert Max nun die neuen Auftragszahlen.<br />
Max‘ Reaktion über den angepassten Auftragseingang<br />
in Höhe von 53,08 fällt leider anders<br />
aus als gewünscht. Er will nicht verstehen, was<br />
0,08 Aufträge sind. Gemeinsam mit Tina („Das<br />
muss aber so sein!“) geht er zu Tom, um das zu<br />
klären. Nachdem Toms erste Reaktion („Das<br />
hab ich doch gleich gesagt!“) abgeklungen ist,<br />
wird die Ursache schnell klar. Jeder stornierte<br />
Auftrag wird auf die Höhe von „0,01“ gesetzt,<br />
um ihn nicht komplett aus dem System zu verlieren.<br />
Mit dem neuen Wissen kann Max umgehend<br />
drei Stornierungen abwenden und lädt zur<br />
Feier des Tages Tina und Tom zum Mittagessen<br />
ein. Nachdem beim Essen zwei Stunden über<br />
ähnliche Prozesse diskutiert wurde, beschließt<br />
Max, diese Thematik in Zukunft systematischer<br />
anzugehen und sich dabei von Experten unterstützen<br />
zu lassen…<br />
Online-Umfrage <strong>Wirtschaftsjournal</strong> Februar 20<strong>13</strong> (Anzahl absolut, Mehrfachauswahl möglich, 638 Teilnehmer)<br />
Die Qualität eines Endproduktes hängt von<br />
vielen Faktoren ab. Neben der Qualität von<br />
Zulieferprodukten, den verwendeten Rohstoffen<br />
oder den Produktionsbedingungen<br />
wird ein entscheidender Faktor oft vorausgesetzt:<br />
Die Qualität der Daten.<br />
Daten und daraus resultierende Informationen sind<br />
sowohl Grundlage aller produktions- und betriebsbedingten<br />
Entscheidungen als auch jenes Element,<br />
welches Produkte und Prozesse beschreibt.<br />
Daraus lässt sich wiederum schließen, dass der<br />
Zustand der zugrunde liegenden Datenbasis ein<br />
entscheidender Faktor für die Qualität des Endprodukts<br />
ist. Doch wie lässt sich die oft stiefmütterlich<br />
betrachtete Datenqualität beeinflussen?<br />
Bestandsaufnahme<br />
Vorab ist das Potential einer Verbesserung der<br />
Datenqualität oft nicht klar, es hilft hier jedoch eine<br />
Auflistung auftretender Probleme. Mittels einer<br />
qualitativen Datenanalyse (Data Profiling) lässt sich<br />
einfach und systematisch beurteilen, inwieweit die<br />
Datenqualität den tatsächlichen Anforderungen<br />
genügt. Sinnvoll ist zudem eine Betrachtung der<br />
Auswirkungen der Problemfälle auf die Geschäftstätigkeiten.<br />
Handlungsbedarf bei der Qualität<br />
von (Stamm)-Daten am<br />
geringsten: Resultat solider<br />
Prozesse und Strukturen oder<br />
doch ein Trugschluss?<br />
Maßnahmen ableiten<br />
Nach einer Priorisierung der Themen sollten zunächst<br />
die sogenannten „Quick Wins“ im Fokus stehen.<br />
Diese Probleme, deren Behebung mit geringem<br />
Aufwand zu großen Auswirkungen führt, eignen<br />
sich zur schnellen operativen Verbesserung der<br />
Daten- und somit auch Prozessqualität. Hier kann<br />
zwischen Korrekturaktivitäten (bspw. das Füllen<br />
fehlender Werte) und Präventivmaßnahmen (bspw.<br />
Einschränkung zulässiger Formate) u.a. unterschieden<br />
werden.<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser<br />
Werden Verbesserungen noch so positiv aufgenommen,<br />
ist es für den dauerhaften Erfolg der Maßnahmen<br />
notwendig, einen Kontrollkreislauf einzurichten.<br />
Hierzu sollten bisher durchgeführte Analysen<br />
in regelmäßigen Abständen wiederholt und<br />
auch erweitert werden.<br />
Motivation und Nutzen<br />
Der zunehmende Bedarf an einem unternehmensweiten<br />
Blick auf Daten verstärkt die Notwendigkeit<br />
einer hohen Datenqualität. Dem Aufwand steht<br />
aber auch ein Nutzen gegenüber. Neben der Reduzierung<br />
von Kosten und Risiken werden Kundenbeziehungen<br />
optimiert und Entscheidungsgrundlagen<br />
verbessert.<br />
TIQ Solutions GmbH<br />
Weißenfelser Straße 84, 04229 Leipzig<br />
Telefon: <strong>03</strong>41 3559<strong>03</strong>-00<br />
info@tiq-solutions.de, www.tiq-solutions.de<br />
Eine Umfrage zur Datenqualität in Unternehmen<br />
mit nützlichen Ratschlägen finden Sie unter:<br />
www.wirtschaftsjournal.de<br />
Data Profiling anhand der<br />
Kombination Anrede-Vorname<br />
(bspw. dürfte „Frau Hans-Günter“<br />
nicht existieren)<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
37
Auf dem Weg zum Heimspiel<br />
Deutsches Nationalteam bereitet sich intensiv auf Berufe-WM WorldSkills in Leipzig vor<br />
Was verbindet Druckerin Elena Singer, Möbelschreiner<br />
Peter Krauß, Floristin Christina Müglich und CNC-<br />
Fräser Johannes Rudolf? Sie gehören zum World -<br />
Skills Germany-Nationalteam, das die deutschen<br />
Farben bei den Weltmeisterschaften der Berufe vom<br />
2. bis 7. Juli 20<strong>13</strong> in Leipzig vertreten wird.<br />
Nach 40 Jahren ist Deutschland wieder Gastgeber für die<br />
Leistungsschau der weltbesten Auszubildenden und jungen<br />
Fachkräfte bis 22 Jahren in nichtakademischen Berufen.<br />
In insgesamt 46 offiziellen Wettbewerbsberufen ermitteln<br />
mehr als 1.000 Teilnehmer aus 65 Ländern ihre Weltmeister.<br />
Und: mit 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in 38<br />
Berufsdisziplinen schickt Deutschland die größte Mannschaft,<br />
die je bei einer WorldSkills dabei war, ins Rennen.<br />
Damit stellt der WM-Ausrichter nach Frankreich, Brasilien,<br />
Japan und Taiwan gemeinsam mit Finnland die meisten<br />
Starter. „Unsere Wettbewerber aus Industrie, Handwerk und<br />
Dienstleistungsbereich haben sich zuvor in regionalen und<br />
Bundesausscheiden gegen teils harte Konkurrenz behauptet<br />
und die WM-Fahrkarten nach Leipzig gelöst. Das deutsche<br />
Team ist hochmotiviert und möchte im eigenen Land<br />
unter Beweis stellen, dass wir in puncto Können, Leistung<br />
und Kreativität international ganz vorn dabei sind", so formuliert<br />
Elfi Klumpp, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
WorldSkills Germany, das Ziel für Leipzig. Die Teilnahme des<br />
WorldSkills Germany-Teams in Leipzig wird gefördert durch<br />
das Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />
PM/CH<br />
In Bad Boll traf sich Mitte März das<br />
Nationalteam für die WorldSkills 20<strong>13</strong><br />
in Leipzig zur ersten Vorbereitung. Es ist<br />
mit 100 Teilnehmern, Experten und Offiziellen<br />
die größte Deutsche Mannschaft,<br />
die jemals an einer Berufe-WM an den<br />
Start geht.<br />
Foto: WorldSkills Germany/<br />
Jörg Wehrmann<br />
www.tuja.de<br />
20 Jahre<br />
TUJA Chemnitz!<br />
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ODER MITARBEITERSUCHE?<br />
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und ehrlichen Partner für Ihre Personalangelegenheiten?<br />
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TUJA Zeitarbeit GmbH<br />
Glösaer Straße 18 . 09<strong>13</strong>1 Chemnitz<br />
Telefon: +49 (0) 371-450057-0<br />
chemnitz@tuja.de<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.tuja.de<br />
Eine echte Erfolgsgeschichte<br />
„Mit einer echten Erfolgsgeschichte feiert die Niederlassung<br />
Chemnitz der TUJA Zeitarbeit GmbH in diesen<br />
Tagen ihr 20-jähriges Jubiläum.<br />
Zur Eröffnung der Büros im April 1993 zählte das Team nur<br />
knapp 30 Mitarbeiter. Doch die Zahl erhöhte sich ebenso<br />
rasch, wie das Vertrauen der regionalen Unternehmen in<br />
den Dienstleister wuchs. Mit Fokussierung auf die Lösung,<br />
Schnelligkeit und Verlässlichkeit punkten die Personalfachleute<br />
um Standortleiter Silvio Kellner tagtäglich bei ihren<br />
Kunden. Dabei deckt das TUJA-Team beinahe alle vor Ort<br />
vertretenen Branchen ab und bietet maßgeschneiderte Personallösungen<br />
für kleine Handwerksunternehmen genau<br />
so wie für Großkonzerne an. Die heute rund 150 Mitarbeiter<br />
schätzen das Zeitarbeitsunternehmen für Fairness, Flexibilität<br />
und den angenehmen Umgang – nicht umsonst ist<br />
die TUJA Zeitarbeit wieder ein „Great Place to Work“.<br />
Überzeugen Sie sich doch persönlich von der Leistungs -<br />
fähigkeit der TUJA Zeitarbeit GmbH!“<br />
Die TUJA in Zahlen:<br />
120 Niederlassungen in<br />
Deutschland<br />
über 18.000 motivierte und<br />
leistungsstarke Mitarbeiter<br />
seit 20 Jahren mit einer<br />
Niederlassung in Chemnitz<br />
38<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
www.breitband-agentur.de<br />
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Führungsposition angestrebt<br />
„Sächsischer Technologiebericht 2012" bescheinigt Sachsen gute Fortschritte und weiteres Zukunftspotenzial<br />
Wissenschaftliche<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Jutta Günther<br />
Telefon: +49 345 7753 708<br />
Jutta.Guenther@iwh-halle.de<br />
Dr. Mirko Titze<br />
Telefon: +49 345 7753 861<br />
Mirko.Titze@iwh-halle.de<br />
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH),<br />
das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung<br />
(ISI) in Karlsruhe und die Berliner<br />
Euronorm GmbH legten Anfang März dem Sächsischen<br />
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst<br />
als Auftraggeber den „Sächsischen Technologiebericht<br />
2012" vor.<br />
Er zeigt das Innovationsgeschehen im Freistaat Sachsen und<br />
prüft dessen Potenziale und Rahmenbedingungen. Dazu<br />
wurden Indikatoren der Innovationsforschung herangezogen<br />
und zu einem Innovationsindex verdichtet. Sachsens<br />
Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer zeigte sich<br />
erfreut, dass sich Sachsen auf vielen für das Innovationsgeschehen<br />
bedeutsamen Gebieten weiter verbessert hat.<br />
Natürlich gebe es auch einige Risiken und manche Schwächen.<br />
Doch insgesamt besitze der Freistaat das Potenzial,<br />
im Jahr 2020 zu den wissenschaftlich und wirtschaftlich<br />
führenden Regionen in Europa zu gehören.<br />
Der Technologiebericht nimmt anhand der Position Sachsens<br />
im Ländervergleich eine Bewertung der Indikatoren<br />
nach Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken<br />
(SWOT-Analyse) vor. Aus dieser Bewertung lassen sich<br />
Handlungsfelder der innovationspolitischen Arbeit im Freistaat<br />
Sachsen ableiten. Zum aktuellen Zeitpunkt weist der<br />
Freistaat Sachsen Stärken vor allem bei den Forschungsaktivitäten<br />
auf, während insbesondere bei der Verwertung<br />
von Forschungsergebnissen noch Aufholbedarf besteht.<br />
Chancen ergeben sich aus den Forschungsausgaben, der<br />
Kooperationsneigung sächsischer Akteure und der Beteiligung<br />
an Förderprogrammen. Risiken liegen vor allem in<br />
der (noch nicht umfänglich ausgeprägten) Verwertung von<br />
Forschungsergebnissen und punktuell auch in der Bildung.<br />
Kontinuierlich positiv haben sich in den letzten Jahren die<br />
<strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und Entwicklung (FuE) entwickelt.<br />
Der Anteil sächsischer FuE-<strong>Ausgabe</strong>n am BIP liegt bei<br />
2,88%, und somit leicht höher als der Wert für Deutschland<br />
insgesamt von 2,80%. Besondere Stärken zeigen<br />
sächsische Hochschulen bei der Einwerbung von Drittmitteln,<br />
die auch ein Qualitätsmerkmal der Forschungsleistung<br />
darstellen. Deren Anteil an den Gesamtausgaben<br />
der Hochschulen befindet sich mit 19,8% im Jahr 2010<br />
deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 14,3% sowie<br />
über dem Durchschnitt in den übrigen neuen Ländern<br />
(16,0%). Ebenso lagen mit 360.650 Euro pro Professor<br />
die Drittmitteleinnahmen an sächsischen Universitäten<br />
deutlich über dem bundesweiten Mittelwert von 261.700<br />
Euro. Bei diesem Indikator steht Sachsen unter allen Ländern<br />
an erster Stelle.<br />
Ebenso erhöhten sich die Gesamtaufwendungen für FuE in<br />
der sächsischen Wirtschaft um beachtliche 61%. Jedoch<br />
wirkt sich hier die kleinteilige Betriebsgrößenstruktur wei -<br />
terhin „nachteilig" aus. In Sachsen sind 63% des FuE-<br />
Personals in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />
beschäftigt – im Bundesdurchschnitt sind es 17%. Große<br />
Unternehmen binden in Sachsen 30% des FuE-Personals<br />
und in Deutschland 76%.<br />
Die Kleinteiligkeit kann jedoch durch eine ausgeprägte<br />
Kooperationsneigung ausgeglichen werden. Sie ist bei den<br />
sächsischen FuE betreibenden Unternehmen in der Vergangenheit<br />
gestiegen und in den neuen Ländern generell<br />
höher ausgeprägt als in den alten Ländern. Vor allem die<br />
Technologietransferaktivitäten sächsischer Akteure haben<br />
beträchtlich zugenommen. Während 2008 52% der kontinuierlich<br />
FuE betreibenden Unternehmen Technologietransfer<br />
durchführten, waren es 2012 83%. PM/CH<br />
Agentur für Kommunikation / Design / Werbung<br />
Die Marketing-Spezialisten für<br />
Industrie / Forschung / Entwicklung.<br />
Marketing eröffnet Räume<br />
… für Akquise, Produktideen und Image-Aufbau.
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Praktikable eGeschäftsprozesse<br />
Der eBusiness-Lotse Chemnitz verhilft Unternehmen zum nutzbringenden Einsatz von IKT-Technologien<br />
Ende November vergangenen Jahres startete die<br />
Förderinitiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen".<br />
Es besteht aus 39 regional ansässigen eBusiness-Lotsen,<br />
die die Unternehmen vor Ort beim so genannten eBusiness<br />
unterstützen. Sie informieren Unternehmen u. a. darüber,<br />
wie mit Hilfe des Einsatzes moderner Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien (IKT) Geschäftsprozesse digitalisiert<br />
und effizienter abgewickelt werden können. Dazu<br />
sagte Staatssekretär Ernst Burgbacher beim Start der Ini -<br />
tiative: „Das ,eKompetenz-Netzwerk` stärkt vor allem den<br />
Mittelstand – das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Gerade<br />
kleine und mittlere Unternehmen sowie das Handwerk<br />
verfügen meist nicht über eigene IT-Abteilungen und ihre<br />
Ressourcen sind knapp. Die eBusiness-Lotsen unterstützen<br />
Mittelstand und Handwerk anbieterneutral und praxisnah<br />
auch bei der Suche nach bezahlbaren und praktikablen IKT-<br />
Lösungen. Mit Hilfe der eBusiness-Lotsen können die Unternehmen<br />
ihre Kompetenzen im IT-Bereich ausbauen und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit durch eine verbesserte Abwicklung<br />
ihrer elektronischen Geschäftsprozesse steigern."<br />
Auch in Chemnitz agiert ein eBusiness-Lotse. Ansprechpartnerin<br />
ist Dagmar Lange. Sie verfügt über langjährige<br />
Erfahrungen auf diesem Gebiet, da sie bereits das Vorgängerprojekt<br />
„Kompetenzzentrum Elektronischer Geschäftsverkehr“<br />
aktiv mitgestaltet hat. Als eBusiness-Lotse bietet<br />
sie mit Unterstützung der Fachleute von der Industrie- und<br />
Handelskammer sowie der Handwerkskammer Chemnitz<br />
und der Westsächsischen Hochschule Zwickau vorwettbewerbliche<br />
Informationen zu eMarketing, eVertrieb, modernen<br />
Kommunikationsformen und -werkzeugen , eBusiness,<br />
eCommerce, Standards, ePayment, eRechnungswesen,<br />
elektronische Zahlungsabwicklung national und international<br />
(SEPA), Auslagerung von IT-gestützten Prozessen,<br />
Datensicherheit und Datenschutz, Wissensmanagement<br />
sowie zu rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein besonderen<br />
inhaltlichen Schwerpunkt legt dieses Chemnitzer Konsortium<br />
auf Prozessorientiertes Ressourcenmanagement.<br />
PM/CH<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ebusiness-lotsechemnitz.de<br />
WIR VERSPRECHEN<br />
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SONDERN RESULTATE.<br />
Mittelständische Unternehmen müssen heute schnell und<br />
flexibel agieren, um im Wettbewerb bestehen zu können<br />
– und gleichzeitig alles tun, um für die Herausforderungen<br />
von morgen gewappnet zu sein. Unser Verständnis für den<br />
Mittelstand ist über Jahrzehnte ebenso gewachsen wie<br />
unsere guten Verbindungen.<br />
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Umstrukturierungen, steueroptimierten Gestaltungen und<br />
Nachfolgeregelungen, erarbeiten Management- und IT-<br />
Strategien, begleiten in Bank- und Finanzierungsgesprächen<br />
und beraten Sie bei aktuellen und zukunftsorientierten<br />
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Randstad Professionals die eigenen technischen Büros weiter<br />
Herr Wagner, im Bereich Engineering Ost setzen Sie<br />
bei Randstad Professionals gezielt auf Spezialisierung.<br />
Was genau haben Sie Ihren Kunden da zu bieten?<br />
Udo Wagner: Neben unseren klassischen Engineering-Services<br />
im Bereich Konstruktion bieten wir unseren Kunden weitere<br />
besonders innovative Lösungen an, die wir in unseren<br />
technischen Büros komplett eigenständig bearbeiten und<br />
schlüsselfertig übergeben können.<br />
Nennen Sie uns ein Beispiel?<br />
Udo Wagner: An unserem Berliner Standort haben wir ein<br />
hoch spezialisiertes Team angesiedelt, das sich intensiv mit<br />
der SPS-Programmierung beschäftigt: unser Beitrag zur<br />
Reduzierung von Engineering-Zeiten durch eine höhere<br />
Produktivität bei der Programmierung von Applikationen.<br />
Gibt es weitere Spezialisierungen?<br />
Udo Wagner: Unsere Fachleute aus dem Bereich Reverse<br />
Engineering arbeiten in Berlin Tür an Tür mit den SPS-Kollegen.<br />
Ihre besonderen Kompetenzen sind bekannt. Weniger<br />
bekannt ist die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten. Das<br />
Anwendungsspektrum von Reverse Engineering reicht von<br />
der Rekonstruktion eines Zahnimplantates bis hin zur Ersatzteilentwicklung<br />
von Rohrleitungssystemen in Container-<br />
Schiffen. Auch im Bereich des Qualitätsmanagements leistet<br />
unser Reverse-Engineering-Team hervorragende Dienste.<br />
Beispielsweise bei der Erstellung von Soll-Ist-Analysen.<br />
Wir sind stolz darauf, dass wir die besonderen Dienstleistungen<br />
im SPS- und Reverse-Engineering-Bereich mit<br />
eigenen Experten und eigenen Mitteln für unsere Kunden<br />
erbringen können.<br />
Ein typischer Fall von „Herrschaftswissen“?<br />
Udo Wagner: Keineswegs. Wir arbeiten MIT unseren Kunden<br />
und unterstützen den Kontakt auf Augenhöhe. Ein Indiz<br />
dafür ist unter anderem, dass wir CAD-Schulungen speziell<br />
für Kunden anbieten. Diese werden ebenfalls in unseren<br />
technischen Büros oder bei unseren Kunden vor Ort durch<br />
einen zertifizierten Trainer durchgeführt. Unsere Kunden<br />
können ihr Konstruktions-Know-how bei laufender Arbeit<br />
auf den neuesten Stand bringen. Auf diese Weise erhalten<br />
sie ein Rundum-Sorglos-Paket: innovative Lösungen UND<br />
Updates auf die eignen CAD-Programme aus einer Hand.<br />
„ Wir arbeiten MIT<br />
unseren Kunden und<br />
unterstützen den<br />
Kontakt auf Augenhöhe.“<br />
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Ihrer Projekte<br />
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Randstad Professionals ist ein Personaldienstleister, der für<br />
die Entwicklung und Realisierung von HighEnd-Lösungen<br />
steht. Im Bereich Engineering verfügen wir über langjährige<br />
Erfahrung und umfangreiches Fachwissen. Gemeinsam<br />
mit unseren Kunden entwickeln wir neue Produkte, neue<br />
Prozesse und neue Fertigungs verfahren. Erwarten Sie<br />
Experten-Know-how in allen Engineering-Disziplinen, im<br />
Projektmanagement und in der technischen Beratung.<br />
Wir übernehmen unterschiedlichste Aufgaben in den<br />
bedeutenden Industrie- und Innovationsbranchen:<br />
Maschinen- und Anlagenbau / Automotive / Automation /<br />
Elektrotechnik / Elektronik / Chemie/Pharma / Energietechnik<br />
/ Kunststofftechnik / Medizintechnik / Schienenfahrzeugbau<br />
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Unsere Professionals unterstützen Sie branchenübergreifend<br />
in Forschung und Entwicklung, Test und Simulation<br />
sowie Qualitätsmanagement und Qualitätsprüfung.<br />
Darüber hinaus verstehen wir uns als Problem löser und<br />
Innovationstreiber in den Bereichen Planung, Produktion,<br />
Einkauf und Logistik. Unternehmen aus dem mechanischen<br />
und aus dem elektronischen Umfeld vertrauen auf die<br />
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Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Unvorhergesehene Ideen<br />
Deutsche und tschechische Unternehmer können sich auf Innovationsbörse persönlich austauschen<br />
„Chemische Industrie im sächsisch-böhmischen Grenzraum<br />
– Innovative Produkte des Jahres 2012" – Die<br />
Purkyne-Universität ˇ Ústí nad Labem und das CIMTT laden<br />
kleine und mittelständische Unternehmen der Chemiebranche<br />
aus der Grenzregion am 15. April 20<strong>13</strong> zur<br />
böhmisch-sächsischen Innovationsbörse auf das Schloss<br />
Vetruše ˇ nach Ústí nad Labem ein.<br />
Sie findet im Rahmen des Ziel3 – Projekts „INPOK –<br />
Innovationspotenzial als Faktor zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit<br />
des sächsisch – böhmischen Grenzraums “<br />
statt. Die Innovationbörse ist eine kleine Ausstellung, die<br />
von CIMTT, dem Zentrum für Produktionstechnik und Organisation<br />
an der Technischen Universität in Dresden, konzipiert<br />
wurde. Sie bietet Unternehmern und Wissenschaftlern<br />
die Chance, sich an einem Standort in kurzer Zeit über ein<br />
breites Spektrum innovativer Lösungen zu informieren und<br />
persönliche Kontakte zu knüpfen. „Das Format Innovationsbörse<br />
gefällt mir gut “ sagte im vergangenen Jahr Dr.<br />
Hajo Wiemer aus dem Institut für Werkzeugmaschinen und<br />
Steuerungstechnik , der bereits zwei solche von CIMTT organisierte<br />
Veranstaltungen als Aussteller miterlebt hat . „Man<br />
stellt seine Forschung mal in einem ganz anderen Rahmen<br />
dar, indem man einfach ohne großen Anlauf mit unterschiedlichen<br />
Fachleuten aus KMU über neue Entwicklungen<br />
in Forschung und Anwendung redet. Das mitgebrachte<br />
Exponat ist manchmal der Auslöser für Kontakte und<br />
Ideen , die man so weder vorhersehen noch planen könnte.<br />
Das ist das Spannende. Und der Aufwand für uns Aussteller<br />
ist mit wenigen Stunden sehr überschaubar.“<br />
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist sowohl für<br />
Besucher als auch für Aussteller kostenfrei. PM/CH<br />
Die Innovationsbörse soll vor allem<br />
individuellen und gezielten Gesprächen<br />
zwischen Unternehmern Raum geben.<br />
Foto: INPOK/Peter Noack<br />
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42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
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Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Russland baut Industrie um<br />
Russische Industrie treibt breit angelegte Modernisierung voran und ist auf deutsches Know-how angewiesen<br />
Am VDW-Technologiesymposium in St. Petersburg<br />
beteiligten sich 30 namhafte deutsche Werkzeugmaschinenhersteller.<br />
Das ist in der langen Reihe der Symposien des VDW (Verein<br />
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) Rekord und<br />
zeigt die Bedeutung des russischen Marktes, vermeldet der<br />
Verband in einer Pressemitteilung. Danach präsentierten<br />
die deutschen Firmen am <strong>13</strong>. und 14. März 20<strong>13</strong> bereits<br />
zum zweiten Mal in St. Petersburg Lösungen über nahezu<br />
alle technologischen Verfahren der Metallbearbeitung hinweg<br />
in den Bereichen Zerspanung, Laser, Umform- und Steuerungstechnik.<br />
Zu der Veranstaltung mit dem Titel „Werkzeugmaschinen<br />
und Fertigungssysteme aus Deutschland"<br />
kamen rund 600 Experten aus der russischen Automobilund<br />
Zulieferindustrie, dem Maschinenbau, der Energietechnik,<br />
der metallverarbeitenden Industrie sowie dem Schiffund<br />
Flugzeugbau.<br />
„Der russische Markt ist für uns nach wie vor sehr interessant.<br />
Gerade in den Bereichen Energiegewinnung und –<br />
Verteilung haben wir in den vergangenen Jahren gute Erfolge<br />
erzielen können. Es zeichnet sich ab, dass hier weiter<br />
investiert wird‘‘ ,sagt Hubert Erz, Vertriebsleiter der Dörries<br />
Scharmann Technologie GmbH, Mönchengladbach.<br />
Russischer Werkzeugmaschinenmarkt wächst<br />
Nach dem WTO-Beitritt steht die breit angelegte Moder -<br />
nisierung der Industrie ganz oben auf der Agenda der<br />
russischen Regierung. Die russische Wirtschaft soll nach<br />
Vorhersagen von Ökonomen im laufenden Jahr um 3,6 Prozent<br />
und 2014 um 4,1 Prozent steigen. Für die Industrieproduktion<br />
ist ein Wachstum von 4,3 und 5,5 Prozent<br />
vorhergesagt. Der Aus- und Aufbau der Industrie erfordert<br />
dringend innovative moderne Werkzeugmaschinen. „Ge -<br />
rade vor dem Hintergrund voranschreitender Modernisierungsbemühungen<br />
der russischen Industrie ist das VDW-<br />
Symposium ein Maßstab und ein Schritt in die richtige<br />
Richtung", betont Pavel V. Soluyanov, Representative<br />
Rosoboronexport State Corporation in St. Petersburg.<br />
Mit einem Volumen von über 1 Milliarde Euro steht der<br />
russische Werkzeugmaschinenmarkt bereits unter den Top<br />
10 in der Welt. Der Werkzeugmaschinenverbrauch soll weiter<br />
steigen, um 9,5 Prozent im laufenden Jahr und um<br />
über 10 Prozent im kommenden Jahr. Mehr als vier Fünftel<br />
der benötigten Werkzeugmaschinen werden importiert.<br />
Der mit Abstand wichtigste Lieferant heißt Deutschland,<br />
das ein Viertel der russischen Werkzeugmaschinenimporte<br />
bestreitet.<br />
Konkret wurden im vergangenen Jahr deutsche Werkzeugmaschinen<br />
für fast 480 Millionen Euro nach Russland<br />
exportiert. Das steht für einen Zuwachs von 27 Prozent<br />
gegenüber 2011. Damit steht Russland auf Platz drei der<br />
wichtigsten Märkte für die deutschen Hersteller. Die Lieferungen<br />
umfassen eine sehr breite Palette von Technologien<br />
wie Bearbeitungszentren, Drehmaschinen, Bohr- und Fräsmaschinen,<br />
Schleif-, Hon- Läpp- und Poliermaschinen, Laserbearbeitungsmaschinen,<br />
Verzahnmaschinen, Pressen, Biege-<br />
Abkant- und Richtmaschinen u.v.m. PM/CH<br />
Seit 2004 organisiert der VDW<br />
regelmäßig zweimal pro Jahr<br />
gemeinsam mit einem ortsansässigen<br />
Partner Technologiesymposien<br />
in Märkten, die für<br />
die Branche interessant sind.<br />
Nach dem Symposium in St.<br />
Petersburg findet in der zweiten<br />
Jahreshälfte eine Nachfolgeveranstaltung<br />
in der Türkei statt.<br />
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44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Maschinen- und Anlagenbau Mitteldeutschland<br />
Zusammenarbeit besiegelt<br />
Sächsische und Swerdlowsker Maschinenbauer wollen in Jekaterinburg ein Kompetenzzentrum aufbauen<br />
Alexander J. Petrov, Vize-Ministerpräsident<br />
des Swerdlowsker Gebietes (links<br />
mit Namensschild), und Hartmut Fiedler<br />
vom Sächsischen Staatsministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (ganz<br />
rechts) im Gespräch mit Ausstellern auf<br />
der intec.<br />
Foto: Leipziger Messe GmbH/<br />
Uwe Frauendorf<br />
Die Wirtschaftsförderung<br />
Sachsen wird in Zusammenarbeit<br />
mit der Verbundinitiative<br />
Maschinenbau Sachsen (VEMAS)<br />
u. a. auf der Messe<br />
„Metallooborabot ka“ vom<br />
27. bis 31. Mai 20<strong>13</strong> in Moskau<br />
einen „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstand<br />
organisieren.<br />
Als international bedeutsame<br />
Leitmesse für den Maschinenbau<br />
bietet die „Metalloobrabotka“<br />
eine hervorragende Präsentationsplattform<br />
für Vertreter<br />
folgender Branchen:<br />
Metallbe- und -verarbeitung,<br />
Schweißtechnik, Metallbear -<br />
beitungsmaschinen, Werkzeugmaschinen,<br />
Schmiedepressen,<br />
Messtechnik, Regel- und Steuertechnik<br />
sowie Präzisionswerkzeuge.<br />
Russland war auf dem Leipziger Messe-Doppel intec und Z<br />
vom 26. Februar bis 1. März gleich mit zwei Regionen<br />
vertreten: St. Petersburg und dem Swerdlowsker Gebiet.<br />
Wirtschaftsdelegationen aus diesen Regionen gestalteten<br />
gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen und der<br />
Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen VEMAS am<br />
26. Februar ein Unternehmer-Forum. In diesem Rahmen<br />
wurde eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beim<br />
Aufbau eines „Kompetenzzentrums für innovative Pro -<br />
duktionstechnik in Jekaterinburg“ zwischen der VEMAS und<br />
dem Maschinenbauverband des Swerdlowsker Gebietes<br />
unterzeichnet. Ziel ist es, die bilaterale Kooperation<br />
zwischen sächsischen und russischen Unternehmen bei der<br />
Modernisierung der Produktion im Uraler Gebiet weiter zu<br />
unterstützen, Technologieforen durchzuführen sowie<br />
Forschungs- und Wissenschaftskooperationen weiter zu<br />
vertiefen.<br />
Zwischen der russischen Region Swerdlowsk und Sachsen<br />
bestehen bereits seit einigen Jahren sehr gute Beziehungen<br />
in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Ural -<br />
region ist wie Sachsen stark durch den Maschinenbau und<br />
die Metallindustrie geprägt. Viele sächsische Unternehmen<br />
des Maschinenbaus liefern Produktionsausrüstungen und<br />
Anlagen in diesen Teil Russlands. Im vergangen Jahr wurden<br />
durch die Wirtschaftsförderung Sachsen gemeinsam<br />
VEMAS-Projektmanager Prof. Dieter Weidlich begrüßt die<br />
Teilnehmer des Unternehmer-Forums für Delegationen aus<br />
den russischen Regionen Swerdlowsk und St.Petersburg am<br />
27. Februar in Leipzig. Foto: VEMAS<br />
mit der Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen VEMAS<br />
zwei Unternehmerreisen mit Technologieforen bei großen<br />
russischen Konzernen organisiert. Mehrere sächsische Unternehmen<br />
erhielten konkrete Anfragen und unterbreiteten<br />
Angebote für neue Produktionstechnik oder für das Re -<br />
engineering russischer Unternehmen.<br />
Neben dem Unternehmerforum waren die Regionen<br />
St. Petersburg und das Swerdlowsker Gebiet auch in den<br />
Messehallen präsent. Auf der Zuliefermesse Z sind Unternehmen<br />
an großen Gemeinschaftsständen zu finden. So<br />
konnte die Uraler Handels- und Industriekammer unter<br />
anderem Anbieter von Halbzeugen, Motoren, Maschinenkomponenten<br />
und Logistikdienstleister als Aussteller ge -<br />
winnen. Zulieferunternehmen aus der Region St. Petersburg,<br />
vor allem aus dem Automotivebereich, gehören bereits<br />
seit vielen Jahren zu den Stammausstellern der Z. Dieses<br />
Mal waren zum Beispiel Zulieferer für Autokomponentenund<br />
Baugruppen oder für die Laserbearbeitung vertreten.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
45
Internationalisierung<br />
Wo Europa gelebt wird<br />
Euregio Egrensis widmet sich seit 20 Jahren der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen<br />
Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen<br />
Seit zwei Jahrzehnten widmet sich Euregio Egrensis<br />
erfolgreich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
zwischen dem sächsischen und thüringischen<br />
Vogtland, Bayern und Böhmen. Als Eingangstor zum<br />
jeweiligen Nachbarn half Euregio Egrensis, nicht<br />
selbstverständliche freundschaftliche Beziehungen<br />
zu erarbeiten und zu vertiefen. Mehr als 300 Gäste<br />
aus Politik, Wirtschaft und Sport dieser Regionen<br />
feierten jetzt in Bad Elster das Jubiläum. Dr. Birgit<br />
Seelbinder, Präsidentin der Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft<br />
Bayern, Frantisek ˇ Curka, ˇ der amtierende<br />
Gemeinsame Präsident der Euregio Egrensis<br />
und Dr. Tassilo Lenk, Landrat des Vogtlandkreises<br />
und langjähriger Präsident der Euregio Egrensis<br />
Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen, blickten<br />
gemeinsam auf wichtige Etappen der Entwicklung<br />
der Vereinigung zurück.<br />
Nahezu zwei Millionen Menschen leben in dem 17.000<br />
Quadratkilometer großen Gebiet. Euregio Egrensis gelang<br />
es, in den letzten zehn Jahren etwa acht Millionen Euro<br />
europäische Fördermittel allein für grenzüberschreitende<br />
Kleinprojekte zu generieren. Damit konnten über 1500 Vorhaben<br />
verwirklicht werden. Die tschechische Arbeitsgemeinschaft<br />
von Euregio Egrensis machte sich bisher für den<br />
Tourismus stark und warb für die grenzüberschreitende<br />
Region auf Messen. Die Bayern trieben die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und<br />
den Ausbau der Schienenverkehrsverbindungen im nordbayerischen<br />
Raum voran. So soll noch in diesem Jahr die<br />
Strecke Hof-Selb As ˇ wiedereröffnet werden und die Elektrifizierung<br />
der Strecke von Nürnberg über Marktredwitz<br />
nach Cheb erreicht werden. Die Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen<br />
wiederum sieht in der Sprachausbildung<br />
einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.<br />
In ihrer Festrede bei der Jubiläumsveranstaltung hob<br />
Constanze Krehl, Mitglied des Europäischen Parlaments,<br />
die besondere Bedeutung der Europaregionen für die europäische<br />
Integration hervor. Sie wolle sich dafür einsetzen,<br />
dass mehr Geld aus dem europäischen Haushalt in die<br />
Grenzregionen fließe, weil hier Europa gelebt werde. In Forschung<br />
und Entwicklung, für die Infrastruktur, Innovation<br />
und Bildung müsse mehr investiert werden, mahnte die<br />
Europaabgeordnete. „Die Grenzregionen sind der Motor<br />
für das Zusammenleben in Europa“, bekräftigte Constanze<br />
Krehl.<br />
„Als wir vor 20 Jahren die Euregio Egrensis gründeten, ging<br />
es uns um den Abbau von Mauern, die es zwischen uns<br />
Jahrzehnte lang gegeben hatte, und andereseits um ein<br />
länderübergreifendes gemeinsames Zukunftskonzept“,<br />
betonte Dr. Tassilo Lenk, Landrat des Vogtlandkreises und<br />
Schirmherr der Festveranstaltung. „Das ist uns vom Grunde<br />
gelungen. Wir stehen heute enger beieinander in einem<br />
nun geöffneten Wirtschafts-, Arbeits-, Wohn- und Lebensraum<br />
hier in der Mitte Europas. Die Menschen unserer kraftvollen,<br />
zukunftsgerichteten, historisch verwurzelten Region<br />
haben Verständigung gefördert.“ Als Glanzlichter hob Lenk<br />
das EgroNet mit 16 Landkreisen und 63 Verkehrsunternehmen,<br />
Wirtschaftskontaktzentren, das Festival Mitte Europa<br />
und das vor seiner Eröffnung stehende Sprach- und Kommunikationszentrum<br />
Oelsnitz hervor.<br />
„Die Zusamnenarbeit in der Euregio Egrensis hat in den<br />
letzten 20 Jahren ein wahres Zusammenwachsen ermöglicht“,<br />
unterstrich der Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer<br />
als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen.<br />
„Gelungene Offenheit ins Nachbarland bereichert<br />
den Alltag in vielerlei Hinsicht. Gemeinsame kulturelle Veranstaltungen,<br />
Volksfeste und Sportturniere tragen dazu bei.<br />
Deutsche und tschechische Kinder besuchen hier und da<br />
sogar die selbe Kindertagesstätte. Das alles hilft nachfolgenden<br />
Generationen ohne Vorteile aufzuwachsen und mit<br />
Kenntnis der Sprache und Gepflogenheiten des Nachbarlandes<br />
unbefangener aufeinander zugehen zu können.“<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Als attraktiver Kuort hat sich das vogtländische<br />
Bad Elster einen Namen<br />
gemacht. Jetzt fanden in Bad Elster, im<br />
Herzen der Region gelegen, die Feierlichkeiten<br />
zum Jubiläum der Euregio<br />
Egrensis statt. Foto: Wolfgang Schmidt<br />
46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
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Aufgrund der Internationalisierung der Wirtschaft<br />
ist es sowohl für mittelständische Unternehmen als<br />
auch international ausgerichtete Konzerne üblich<br />
und notwendig, Absatzmärkte außerhalb von Deutschland<br />
zu erschließen. Dies kann unter anderem durch<br />
die Begründung einer Betriebsstätte oder einer<br />
Zweigniederlassung in dem jeweiligen Zielmarkt<br />
realisiert werden. Eine solche grenzüberschreitende<br />
Tätigkeit des Unternehmens führt aus steuerlicher<br />
Sicht zu einer Vielzahl von Fragen, die im Vorfeld<br />
eines solchen Engagements zu klären sind.<br />
Die Begründung einer ausländischen Betriebsstätte bedingt<br />
in der Regel eine zusätzliche Registrierungs- und Steuerpflicht<br />
im Ausland. Um eine doppelte Besteuerung mit deutscher<br />
und ausländischer Steuer zu vermeiden, hat die Bundesrepublik<br />
Deutschland mittlerweile mit über 90 Ländern sogenannte<br />
Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung<br />
abgeschlossen. Diese Abkommen regeln die Besteuerungsrechte<br />
der am Abkommen beteiligten Länder.<br />
Bei der Beseitigung der Doppelbesteuerung von Betriebsstätten<br />
wird in der Regel die sogenannte Freistellungs -<br />
methode angewendet. Diese Methode sieht vor, dass der<br />
Sitzstaat des Stammhauses grundsätzlich kein Besteuerungsrecht<br />
an den Gewinnen oder Verlusten der ausländischen<br />
Betriebsstätte hat und diese von der Besteuerung<br />
freistellt. Hierzu ist die Ermittlung des von der Besteuerung<br />
freizustellenden Betriebsstättenergebnisses erforderlich. In<br />
der Regel stellt die Ermittlung und die entsprechende Dokumentation<br />
eine Herausforderung für die Unternehmen dar.<br />
Vor dem Hintergrund späterer Prüfungen durch die Finanzverwaltung<br />
kommt dieser Ermittlung und deren Dokumentation<br />
jedoch eine entscheidende Bedeutung zu.<br />
Historisch wurde die Betriebstätte als Teil des Gesamtunternehmens<br />
betrachtet, der immer nur ein Teil des Ergebnisses<br />
des Gesamtunternehmens zugerechnet wurde. Da<br />
das Stammhaus und die Betriebsstätte eine rechtliche und<br />
tatsächliche Einheit bildeten, waren schuldrechtliche Vereinbarungen<br />
zwischen dem Stammhaus und der Betriebsstätte<br />
nicht möglich und auch für steuerliche Zwecke un -<br />
beachtlich.<br />
Im Juli 2008 veröffentlichte die OECD die Ergebnisse ihrer<br />
Überlegungen zur Gewinnabgrenzung von Unternehmensgewinnen<br />
im so genannten Betriebsstättenbericht<br />
2008. Die Zentralthese bildete ein durch die OECD entwickelter<br />
neuer Ansatz für die Ergebnisverteilung zwischen<br />
Stammhaus und ausländischer Betriebsstätte, der sogenannte<br />
„Authorized OECD Approach (AOA)“. Dabei wird<br />
die Betriebsstätte als rechtlich (weitgehend) selbstständiges<br />
Unternehmen fingiert, mit entsprechenden Funktionen,<br />
Risiken, Wirtschaftsgütern und Kapital. Auf internationaler<br />
Ebene fand der AOA bereits Eingang in die 2008<br />
geänderte Kommentierung zu Artikel 7 des OECD-Musterabkommens<br />
und soll so bereits auf bestehende Doppelbesteuerungsabkommen<br />
Anwendung finden. Eine vollständige<br />
Umsetzung erfolgte 2010 mit der Neufassung<br />
von Artikel 7 des OECD-Musterabkommens und der zugehörigen<br />
Kommentierung.<br />
Damit diese erweiterten Besteuerungsmöglichkeiten auch<br />
Eingang in das deutsche Steuerrecht finden, ist eine Gesetzesänderung<br />
notwendig, die im Rahmen des Jahressteuergesetzes<br />
20<strong>13</strong> durch eine entsprechende Änderung des<br />
Außensteuergesetzes erfolgen sollte. Danach sollte die ausländische<br />
Betriebsstätte grundsätzlich wie ein eigenständiges<br />
Unternehmen zu berücksichtigen und das freizustellende<br />
Betriebsstättenergebnis unter Berücksichtigung des<br />
Fremdvergleichsgrundsatzes so zu ermitteln sein, als ob die<br />
Betriebsstätte nicht Teil des Gesamtunternehmens sei. Eine<br />
wesentliche Konsequenz dieser fiktiven Selbstständigkeit<br />
wäre, dass der Gewinn bzw. Verlust der Betriebsstätte nicht<br />
durch das Gesamtunternehmensergebnis begrenzt ist. Vielmehr<br />
kann es zu einer Besteuerung von fiktiven Gewinnen<br />
kommen, die vom Einheitsunternehmen nicht erwirtschaftet<br />
wurden. Diese fiktive Selbstständigkeit der Betriebsstätte<br />
führt zu einer erheblichen bürokratischen Mehrbelastung<br />
für die Unternehmen, insbesondere bei der Identifizierung<br />
der internen Leistungsbeziehungen zwischen dem Stammhaus<br />
und der Betriebsstätte als auch bei der Bestimmung<br />
der dafür angemessenen Verrechnungspreise. Auch einer<br />
Verrechnungspreisdokumentation wird eine wesentliche<br />
Bedeutung in diesen Fällen zukommen.<br />
Es ist empfehlenswert, einen steuerlichen Berater bei diesen<br />
Fragestellungen einzubeziehen, um Risiken im Rahmen<br />
von steuerlichen Außenprüfungen vorzubeugen. Gern stehen<br />
wir Ihnen hierbei als eureos gmbh steuerberatungs gesellschaft<br />
rechtsanwaltsgesellschaft mit unserem international ausgerichteten<br />
Beratungsansatz zur Verfügung.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
47
Luft- und Raumfahrt<br />
Starke Branche – starkes Netzwerk<br />
Interview mit Timo Grahnert, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Luft- und Raumfahrttechnik<br />
Sachsen/Thüringen e. V. (LRT)<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Mit Blick auf die gesamtdeutsche<br />
Wirtschaft und den europäischen Wirtschaftsraum<br />
ist die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
ein Motor des Technologie- und Wirtschaftsstandortes<br />
Deutschland. Bayern ist Vorreiter im Bereich<br />
der Satellitentechnologien, Bremen steht für komplexe<br />
Raumfahrtsysteme. Welche Rolle spielt die<br />
Branche in Sachsen und Thüringen?<br />
Timo Grahnert: Die Luft- und Raumfahrtindustrie in beiden<br />
Freistaaten ist ein wesentlicher Synergieträger und<br />
Antrieb für die Wirtschaft. Im Feistaat Sachsen werden unter<br />
anderem neuartige Flugzeugstrukturen erforscht und getes -<br />
tet. Die 6200 Mitarbeiter der in Sachsen überwiegend mittelständisch<br />
organisierten Luft- und Raumfahrtindustrie haben<br />
im Jahr 2011 780 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.<br />
Sachsens Stärke ist der attraktive Forschungs- und Innovationsstandort<br />
und die hervorragende Ausbildung von Naturwissenschaftlern<br />
und Ingenieuren.<br />
Die Branche ist in Sachsen historisch verankert und hat<br />
sich in den letzten zehn Jahren etabliert. Laut der aktuellen<br />
Airbus-Studie wird sich der Flugzeugbestand bei Passagierflugzeugen<br />
mit weniger als 100 Sitzen von weltweit<br />
derzeit rund 15.000 auf über 30.000 in 20 Jahren verdoppeln.<br />
Diese Entwicklung kommt auch der Luft- und Raumfahrtbranche<br />
in Sachsen und Thüringen zugute. Sie ist in<br />
den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Wachstumsträger<br />
geworden. Ein klares Indiz dafür, welche Bedeutung<br />
die Branche in Sachsen und Thüringen genommen hat, ist<br />
die Tatsache, dass die Luft- und Raumfahrtindustrie in den<br />
letzten Jahren im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen<br />
überdurchschnittliche Zuwachsraten bei Mitarbeitern und<br />
Umsatz zu verzeichnen hat.<br />
WJ: Die Luft- und Raumfahrtbranche ist in Sachsen<br />
also gut aufgestellt?<br />
Timo Grahnert: In der Tat. Boomende neue Absatzmärkte<br />
sorgen bei Luftfahrzeugherstellern und Ausrüstern für<br />
volle Auftragsbücher und gute Zuwachsraten.<br />
WJ: Können Sie die Struktur der Branche in Sachsen<br />
mit Zahlen und Fakten belegen?<br />
Timo Grahnert: In Sachsen sind rund 150 kleine und mittlere<br />
Unternehmen in der Luft- und Raumfahrt tätig, 31 Prozent<br />
davon im Bereich Luftverkehr und Logistik. 22 Prozent<br />
bedienen die Sparte der Forschungs- und Engineeringdienstleistungen,<br />
12 Prozent arbeiten im Bereich Flugzeugmontage<br />
und -umrüstung, 22 Prozent produzieren als<br />
Zulieferer Teile aus Verbundwerkstoffen für den Flugzeugund<br />
Raumfahrtbau.<br />
WJ: Wo findet man Produkte aus Sachsen und Thüringen<br />
in der Luft- und Raumfahrt?<br />
Timo Grahnert: Der Systemlieferant AOA rüstet zum Beispiel<br />
die Airbusse mit Kabinentoilettensystemen aus. Eine<br />
Vakuumtoilette ist kein triviales Produkt. Das weiß jeder,<br />
der schon mal im Flieger saß. Ein anderes Beispiel sind die<br />
Fußbodenplattensysteme für alle Airbusprogramme der Elbe<br />
Flugzeugwerke. Da sind leichte und dichte Werkstoffe gefragt,<br />
die das Gewicht der Passagiere und die Spitze von High<br />
Heels aushalten. Und wenn Sie im Passagierraum eine Cola<br />
trinken, darf die Flüsigkeit nicht durch die Versieglung dringen<br />
und im Frachtraum die Koffer verkleben. Car Trim aus<br />
Plauen wiederum produziert hochwertige Sitzbezüge aus<br />
Leder für die Flieger.<br />
WJ: Ein Beispiel aus der Raumfahrt?<br />
Timo Grahnert: Die Kollegen, die hier unterwegs sind,<br />
sind vor allem in der unbemannten Raumfahrt tätig. Dabei<br />
handelt es sich um Wetter- oder Erdbeobachtungsatteliten.<br />
Ein Unternehmen entwickelt Präzisionsmechanismen für<br />
die Bewegung von Antennen, Solargeneratoren oder optischen<br />
Instrumenten. Jenaoptronik aus Thüringen ist weltweit<br />
führend auf dem Gebiet der Lageregelungssensoren<br />
für den Einsatz im Weltraum.<br />
WJ: Zusammen betrachtet sind Sachsen und Thüringen<br />
im Bereich der Luft- und Raumfahrtindus -<br />
trie – im weltweiten Vergleich gesehen – mit 6200<br />
Beschäftigten (Gesamtanzahl Beschäftigte in Deutschland:<br />
97.400) dennoch eines der kleineren Branchenzentren.<br />
Timo Grahnert ist der Geschäftsführer<br />
des Kompetenzzentrums Luft- und<br />
Raumfahrttechnik Sachsen/Thüringen e.<br />
V. (LRT). Im Dresdner Unternehmen IMA<br />
Materialforschung und Anwendungstechnik<br />
GmbH ist er als Abteilungsleiter<br />
für Öffentlichkeitarbeit und Vertrieb verantwortlich.<br />
Über LRT<br />
Interessenvertretung der<br />
Mitglieder gegenüber Politik,<br />
Öffentlichkeit und Organisationen<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
Landesregierungen und weiteren<br />
politischen und wirtschaftlichen<br />
Entscheidungsträgern<br />
Akquisitionsunterstützung<br />
bei Aufträgen der Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie<br />
Potentialbündelung zur<br />
besseren Erschließung<br />
synergetischer Effekte und<br />
zur Erweiterung der Kompetenzen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<br />
48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Luft- und Raumfahrt<br />
Seitenleitwerk-Test bei IMA Dresden<br />
(links). Foto: © IMA Dresden<br />
Triebwerkmontage in den EADS Elbe<br />
Flugzeugwerke.<br />
Foto: EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH<br />
Kompetenzzentrum<br />
Luft- und Raumfahrttechnik<br />
Sachsen/Thüringen e. V. (LRT)<br />
Kontakt:<br />
c/o IMA GmbH Dresden<br />
Wilhelmine-Reichard-Ring 4<br />
01109 Dresden<br />
Telefon: <strong>03</strong>51-8837 6202<br />
Telefax: <strong>03</strong>51-8804 6312<br />
info@lrt-sachsen-thueringen.de<br />
www.lrt-sachsen-thueringen.de<br />
Timo Grahnert: Das ist kein Nachteil – ganz im Gegenteil.<br />
Unsere Unternehmen spielen ihre Kompetenzen seit<br />
Jahren erfolgreich. Die positive Entwicklung unserer Branche<br />
bestätigt dies. Unsere Stärke ist zudem die enge Verzahnung<br />
der Industrie mit der Forschung und Entwicklung.<br />
So haben sich in Sachsen zum Beispiel zahlreiche Forschungsunternehmen<br />
und -einrichtungen angesiedelt. Diese<br />
Synergien werden erfolgreich genutzt. Unsere gemeinsame<br />
Aufgabe in der Branche ist es, das Bild der Sachsen im<br />
Bereich Luft- und Raumfahrt weiter zu wandeln: Vom klassischen<br />
Zulieferer hin zum Lieferanten von systemrelevanten<br />
Modulen.<br />
WJ: Wo liegen denn die Schwerpunkte der Branche<br />
in Sachsen und Thüringen?<br />
Timo Grahnert: Schwerpunktregionen der hiesigen Luftund<br />
Raumfahrtindustrie sind der Großraum Dresden und<br />
Freiberg sowie Chemnitz. Es handelt sich in erster Linie um<br />
Industrieunternehmen. Dazu gehören solche Branchenriesen<br />
wie die EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH, AOA apparatebau<br />
gauting GmbH, Hutchinson und Altran, aber auch<br />
Mittelständler wie die IMA Materialforschung und Anwendungstechnik<br />
GmbH, HTS Hoch Technologie Systeme GmbH<br />
aus Coswig, rmw Kabelsysteme GmbH aus Crossen an der<br />
Elster, ADZ Nagano GmbH aus Ottendorf Okrilla, ARTS<br />
Deutschland GmbH, Dresden und Nehlsen-BWB Flugzeug-<br />
Galvanik Dresden GmbH & Co. KG. In Leipzig und Um gebung<br />
ist die Branche eher als Logistikschwerpunkt vertreten. Vertreter<br />
aus Forschung und Entwicklung wie die Fraunhofer-<br />
Institute oder das Chemnitzer Textilforschungsinstitut<br />
komplettieren das Branchenbild. Jena ist in Thüringen die<br />
Metropole der dortigen Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />
WJ: Die Luft- und Raumfahrtindustrie startet durch.<br />
Wie bringt sich hierbei das Kompetenzzentrum Luftund<br />
Raumfahrttechnik Sachsen/Thürgingen e. V. (LRT)<br />
ein?<br />
Timo Grahnert: Das Kompetenzzentrum Luft- und Raumfahrttechnik<br />
repräsentiert die Unternehmen und Einrichtungen<br />
der Luft- und Raumfahrtindustrie in Sachsen und<br />
Thüringen. Wir stärken das regionale Netzwerk der<br />
Branche, um zur wirtschaftlichen Entwicklung sowie zur<br />
Sicherung und Schaffung zukunftsträchtiger Arbeitsplätze<br />
beizutragen. In der gesamten Bundesrepublik gibt es<br />
sechs ähnliche Branchenverbände, die alle miteinander vernetzt<br />
sind. In diesem Kontext können wir die hochgradige<br />
Spezialisierung der Sachsen und Thüringer im Bereich Werkstoffe<br />
und Werkstoffkompetenz einbringen. Qualifizierung<br />
von Materialien, Fertigung und Engineering sind Disziplinen,<br />
mit denen wir in Sachsen punkten. LRT bringt sich aber<br />
auch ein, wenn es um die Gewinnung hochspezialisierter<br />
Fachkräfte geht.<br />
WJ: Wieviel Unternehmen engagieren sich als Mitglied<br />
im LRT?<br />
Timo Grahnert: Zurzeit sind es 30, die teilweise an Leuchtturmprojekten<br />
beteiligt sind. Der Netzwerkgedanke von LRT<br />
hilft, dass sich Unternehmen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben<br />
miteinander verbünden. Ziel ist es, die bestehenden<br />
regionalen industriellen und wissenschaftlichen Kompetenzen<br />
und Potenziale für die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
zu stärken, Forschungsexzellenz auszubauen sowie Materialien<br />
und Werkstoffe zu entwickeln.<br />
WJ: Woran wird den in den nächsten Jahren gearbeitet?<br />
Timo Grahnert: Schwerpunkte der nächsten Jahre ist die<br />
engere Zusammenarbeit mit Firmen aus der Elektronikbranche,<br />
welche gerade in Sachsen eine hohe Kompetenz<br />
besitzen. Ziel dabei ist die Integration von Elektronik/Sensorik<br />
in Bauteile und Strukturen der Luftfahrt, um einen<br />
Zugewinn an Funktionalitäten zu erhalten.<br />
Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
49
Automotive<br />
Jetzt Sprung ins Ausland wagen<br />
6. ACOD-Kongress: Notwendigkeit und Möglichkeiten auf internationalen Märkten Fuß zu fassen so groß wie nie<br />
Innovativ und international – diese Eigenschaften<br />
entscheiden mehr denn je über die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Automobilzulieferern. Dieser Grundsatz<br />
zog sich auch wie ein roter Faden durch den<br />
6. ACOD-Kongress, den der Automotive Cluster Ostdeutschland<br />
(ACOD) am 26. Februar 20<strong>13</strong> in Leipzig<br />
ausrichtete. Unter dem Motto „Wachstumsmotor<br />
Ostdeutschland – flexibel, innovativ, international“<br />
diskutierten rund <strong>13</strong>0 Vertreter aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik die aktuellen Herausforderungen<br />
der Branche mit Experten aus dem Inund<br />
Ausland.<br />
Manfred Erlacher, Vorstandsvorsitzender des ACOD e. V.<br />
und Leiter des BMW Werkes Leipzig, zeigte in seiner Begrüßungsrede<br />
die gewachsene Schlagkraft des Clusters auf.<br />
Diese wird nicht nur durch die erneut gestiegenen Mitgliederzahlen<br />
und das weiter zunehmende Interesse an<br />
den Workshops der ACOD-Kompetenzcluster deutlich,<br />
sondern auch durch die Etablierung konkreter Projekte.<br />
Beispielsweise wird im Innovationsforum „Modelllösung<br />
Logistik für Elektrofahrzeuge“ sowie im Vorhaben „Serielles<br />
EMV-optimiertes Bordnetz mit dynamischer Spannungsanpassung“<br />
an Themen für die Fahrzeuge der Zukunft<br />
gearbeitet. Dazu trägt auch die Bewerbung für das Förderprogramm<br />
„Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“<br />
des Bundesforschungsministeriums bei. Hier tritt der ACOD<br />
mit dem Thema „Ressourceneffiziente Wertschöpfungssteigerung<br />
für ökologische Mobilität“ an.<br />
Die Bedeutung der Automobilindustrie für Ostdeutschland<br />
hob Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesministerium des Innern und Beauftragter<br />
der Bundesregierung für die neuen Länder, hervor:<br />
„Die Branche konnte wieder an ihre traditionelle Stärke<br />
anknüpfen. 180.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />
Herstellern, ihren Zulieferern und Forschungseinrichtungen<br />
sowie jährlich mehr als eine halbe Million produzierte Fahrzeuge<br />
sind ein Beleg dafür. Die Bundesregierung unterstützt<br />
diese Entwicklung auch künftig gemeinsam mit dem<br />
ACOD.“<br />
Die asymmetrische Automobilkonjunktur in der Welt<br />
thematisierte Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des Verbandes<br />
der Automobilindustrie (VDA e.V.). Während Westeuropa<br />
schwächelt, verzeichnen andere Regionen Wachstum.<br />
Die deutsche Autoindustrie profitiert davon, denn sie hat<br />
die Globalisierung aktiv mitgestaltet. Die Premiumstrategie<br />
der Hersteller sichert dabei auch weiterhin Wertschöpfung<br />
in Deutschland.<br />
Die Perspektiven eines Herstellers, eines Zulieferers sowie<br />
eines ausländischen Partners zum Thema Internationalisierung<br />
verdeutlichten weitere Redner sowie die Teilnehmer<br />
der Podiumsdiskussion. In Zukunft gelte es, viel stärker auf<br />
volatile Märkte zu reagieren. Flexibilität bei Produkten<br />
und Produktion werde zur neuen Normalität, so Dr. Rainer<br />
Feurer, Leiter Konzernstrategie und -planung, Umwelt der<br />
BMW Group.<br />
Eine Einladung in den Nordwesten Russlands sprach<br />
Slava Khodko, Geschäftsführer der staatlichen Entwick -<br />
lungsagentur, aus. In der Region zwischen Kaliningrad und<br />
St. Petersburg wird die Zahl der produzierten Fahrzeuge von<br />
gegenwärtig jährlich 800.000 in Kürze auf 1,5 bis 2 Millionen<br />
wachsen. Dafür werden qualifizierte Zulieferer gebraucht.<br />
Die Wirtschaftsförderung der Region arbeitet am Aufbau<br />
entsprechender Cluster und nutzt dafür auch die Erfahrungen<br />
des ACOD.<br />
Die Zeit, um den Sprung ins Ausland zu wagen, sei jetzt<br />
günstig wie nie, lautete die Botschaft der Podiumsdiskussion.<br />
Diesen Punkt sollten gerade auch kleinere Zulieferer<br />
nutzen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, unterstrich<br />
Peter Fuß von der Ernst & Young GmbH. Dieter<br />
Althaus vom First-Tier-Zulieferer Magna betonte die Be -<br />
reitschaft der großen Lieferanten, kleinere Unternehmen<br />
sozusagen im „Huckepack“ mit auf neue Märkte zu nehmen,<br />
denn die „Großen“ seien daran interessiert, gute<br />
„Kleinere“ in der Lieferkette zu haben. Die damit verbundenen<br />
qualitativen Bedingungen können ostdeutsche Zu -<br />
lieferer erfüllen.<br />
PM/CH<br />
Rund <strong>13</strong>0 Teilnehmer informierten sich<br />
über die automobile Zukunft und nutzten<br />
den ACOD-Kongress zum Netzwerken<br />
und Kontakte knüpfen.<br />
Foto: Rainer Justen<br />
50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Die DEKRA Automobil GmbH Niederlassung Chemnitz vereint alle DEKRA Firmen unter<br />
einem Dach.<br />
Das DEKRA Haus in Chemnitz steht somit für ein weitreichendes Dienstleistungs -<br />
portfolio welches stets kundennah und flexibel erbracht werden kann.<br />
Die sich seit 2008 im Aufbau befindliche Fachabteilung Industrie, Bau und Immobilien<br />
ist seit 01.07.2011 endgültig strukturiert.<br />
Marian Behr<br />
Fachgebietsverantwortlicher<br />
Fachbereich Industrie, Bau und Immobilien<br />
DEKRA Niederlassung Chemnitz<br />
Seit dem wächst diese Fachabteilung fachlich wie auch personell stetig an.<br />
Mittlerweile sind in der Fachabteilung 10 Sachverständige und 2 kaufmännische<br />
Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Industrie Bau Immobilien<br />
Das DEKRA Haus betreut Industrieunternehmen verschiedenster<br />
Bereiche in allen Belangen rund um die<br />
Betriebs- und Anlagensicherheit.<br />
Das DEKRA Leistungsspektrum im Bereich<br />
Industrieprüfung und -beratung:<br />
Prüfung von:<br />
Lager- und Transportschäden<br />
Tankanlagen<br />
ortsfester Elektrotechnik<br />
ortsveränderlichen Elektrogeräten<br />
Druckgeräten<br />
Hebezeugen<br />
kraftbetätigten Türen und Toren<br />
Regal und Lagereinrichtungen<br />
Prüf- und Messmitteln<br />
Anlagen wassergefährdender Stoffe<br />
Lasten- und Personenaufzügen<br />
Betreuung zu:<br />
Arbeitssicherheit<br />
Arbeitsmedizin<br />
Brandschutz<br />
Explosionsschutz<br />
Gefahrgut<br />
Ladungssicherung<br />
Qualität am Bau und bei der Instandhaltung von<br />
Immobilien zahlt sich aus. Die DEKRA Sachverständigen<br />
begutachten und prüfen sowohl Bauleistungen<br />
als auch Gebäudetechnik und bewerten Immobilien<br />
neutral und zuverlässig.<br />
Ganz gleich, ob die Immobilie gewerblich oder privat<br />
genutzt wird oder ob der Bauträger bzw. -partner<br />
seine eigene Leistung prüfen und besiegeln will:<br />
DEKRA bietet ein umfassendes Leistungsspektrum<br />
in allen Phasen des Immobilienzyklus.<br />
Das DEKRA Leistungsspektrum im Bereich<br />
Immobilienprüfung und -beratung:<br />
Wertermittlung von bebauten und<br />
unbebauten Grundstücken<br />
Baubegleitung und Qualitätskontrollen auf<br />
dem Bau<br />
Schadensermittlung am Bau<br />
Schadensbewertung am Bau<br />
DEKRA Siegel für Immobilien<br />
Immobilienprüfung baubegleitend<br />
Beurteilung von Gebrauchtimmobilien<br />
Sicherheits- und Gesundheitsschutz -<br />
koordinator auf Baustellen (SiGeKo)<br />
DEKRA verfügt über bauaufsichtlich anerkannte Prüfsachverständige,<br />
die Prüfungen vor Inbetriebnahme<br />
und wiederkehrende Prüfungen in Gebäuden vornehmen.<br />
Schon in der Planungsphase helfen sie, alle<br />
gesetzlichen Hürden zu nehmen. Baubegleitend sorgen<br />
sie dafür, dass Fehler und Mängel in der Gebäudetechnik<br />
erkannt und die Kosten minimiert werden.<br />
DEKRA Experten unterstützen die Kunden in den<br />
Bereichen Technische Gebäudeausrüstung, Raumlufttechnische<br />
Anlagen (Hygiene- und energetische<br />
Inspektionen), Elektrotechnik, Photovoltaik und Brandschutz.<br />
Das DEKRA Leistungsspektrum im Bereich<br />
Gebäudetechnik:<br />
Prüfung nach Landesbaurecht<br />
Anlagen zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen<br />
(Rauchabzüge und Druckbelüftung)<br />
Feuerlöschanlagen<br />
(Hydranten, Sprinkler, Gaslöschanlagen)<br />
Brandmelde- und Alarmierungsanlagen<br />
Prüfung von Lasten- und Personenaufzügen<br />
DEKRA Niederlassung Chemnitz | Neefestraße <strong>13</strong>1 | 09119 Chemnitz | Tel.: <strong>03</strong>71 35<strong>13</strong>-0 | Fax: <strong>03</strong>71 35<strong>13</strong>-100 | www.dekra-chemnitz.de
Unternehmensführung<br />
Gemeinsam an einem Strang<br />
Elf Partnerstädte im Erzgebirge und ein Landkreis für Fortführung des Regionalmanagements<br />
Das Erzgebirge zieht auch in Zukunft an einem Strang.<br />
Das machten kürzlich Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises<br />
und Sprecher des Regionalmanagements<br />
Erzgebirge, sowie die Stadtoberhäupter der<br />
elf Partnerstädte bei der Vertragsunterzeichnung<br />
zur Fortführung des Regionalmanagements in Annaberg-Buchholz<br />
deutlich. Das Regionalmanagement<br />
hat sich seit mehr als zehn Jahren als Dienstleister,<br />
Berater, Ideengeber und Promoter für die Region<br />
stark gemacht.<br />
Das Projekt, das außergewöhnlich und einmalig im Freistaat<br />
Sachsen ist, wird damit auch nach dem Auslaufen der<br />
Förderperiode fortgesetzt. Aufgabe und Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort<br />
Erzgebirge auch künftig zu stärken. Es gehe<br />
darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Region und der hier<br />
ansässigen Unternehmen zu stärken, den Imagewandel zur<br />
innovativen Wirtschaftsregion weiter zu verfolgen sowie die<br />
hohe Lebensqualität im Erzgebirge als wichtige Basis der<br />
Fachkräftesicherung stärker herauszustellen, begründete<br />
Landrat Vogel bei der Vertragsunterzeichnung die Fortführung<br />
des Projektes.<br />
Präsentieren stolz die unterzeichneten Dokumente zur Fortführung des Regionalmanagement<br />
Erzgebirge – elf Bürgermeister erzgebirgischer Städte und Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises.<br />
Auch künftig wollen die Partner an einem gemeinsamen Strang ziehen, um die Region als Wirtschaftsstandort<br />
weiter voranzubringen. Das seit mehr als zehn Jahre bewährte Projekt ist außergewöhnlich und<br />
einmalig im Freistaat Sachsen.<br />
Fotos: Stefanie Rudolph<br />
Künftig ohne Fördermittel<br />
Nach Ende der letzten dreijährigen Projektphase muss das<br />
Regionalmanagement Erzgebirge jedoch künftig auf die<br />
Fördermittel der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der<br />
regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch den Freistaat Sachsen<br />
verzichten. Damit steht das Projekt vor einer neuen Herausforderung.<br />
Eine Lösung des Problems wurde aber bereits<br />
gefunden. Um den eingeschlagenen Weg für einen Imagewandel<br />
konsequent fortzuführen, einigten sich der Erz -<br />
gebirgskreis und seine zehn größten Städte sowie Brand-<br />
Erbisdorf aus dem Landkreis Mittelsachsen darauf, einen<br />
jährlichen Beitrag zu zahlen.<br />
Kontra dem Fachkräftemangel<br />
„Zuwanderung wird das große Thema der nächsten Jahre<br />
sein“, betonte Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH und Projektsteuerer im<br />
Regionalmanagement Erzgebirge. Damit wolle man dem<br />
wachsenden Fachkräftemangel begegnen. Es gehe vor allem<br />
darum, zukünftige und vorhandene Fachkräfte von einem<br />
positiven Selbstbild der Region zu überzeugen, um Abwanderung<br />
zu verhindern und für Zuwanderung zu sorgen.<br />
Setzen ihre Unterschrift unter das Vertragswerk: Wolfgang Triebert, Bürgermeister der Stadt Zwönitz,<br />
Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises, Barbara Klepsch, Oberbürgermeisterin von Annaberg-<br />
Buchholz und Heinrich Kohl, Oberbürgermeister von Aue (von links).<br />
Vom Regionalmanagement geplant ist eine Befragung von<br />
Zuwanderern ins Erzgebirge sowie von Schülern. Dabei geht<br />
es darum, die wesentlichen Kriterien für die Standortentscheidungen<br />
von aktuellen und potenziellen Fachkräften<br />
zu ermitteln. Für die Ansprache dieser Zielgruppen sollen<br />
auch verstärkt soziale Netzwerke wie Facebook genutzt<br />
werden.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
52 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Unternehmensführung<br />
Der Weg ist das Ziel – Wie erreichen<br />
Sie ihren Vertriebsgipfel?<br />
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ich stehe auf 1.000 m Höhe, inmitten von<br />
50 cm unberührtem Pulverschnee, der in der Sonne glitzert und habe weitere 1.000<br />
Höhenmeter auf meiner Agenda. Ich beginne zu überlegen:<br />
Für mich und einige meiner Freunde lässt dieses Bild den Adrenalinspiegel steigen: es ist der<br />
perfekte Urlaub beziehungsweise die ultimative sportliche Herausforderung. Für manch andere<br />
Bekannte bildet dieses Szenario eine beispiellose Schreckensvorstellung, die Panikschübe<br />
und Schweißausbrüche zur Folge hat. So unterschiedlich beide Vorstellungen sind, haben sie<br />
doch etwas gemeinsam: Erfahrungen! Adrenalinjunkies wie ich haben schon viele Berge bestiegen,<br />
können sich auf eine funktionale und getestete Ausrüstung verlassen und wissen genau<br />
welche Risiken zu beachten und welche Leistungen gefordert sind – die Erfahrungen sind also<br />
da (niemals ohne das Lawinensuchgerät!). Wir haben lange und ausdauernd auf dieses Ziel<br />
hingearbeitet, eigene Stärken optimiert und Potenziale ausgebaut. Die Bergsteigerneulinge<br />
haben eben diese Erfahrungen noch nicht gemacht, unwissend der eigenen Stärken und Leistungen<br />
und welche Konsequenzen Unachtsamkeit haben kann. Trotz theoretischer Grundkenntnisse<br />
können Ängste und Unkenntnis die eigenen Aktivitäten in der Praxis hemmen,<br />
eventuelle Vorsprünge und Vorteile zunichtemachen – dies ist sowohl beim Bergsteigen, als<br />
auch zu Hause im Unternehmeralltag der Fall. Auch hier sind langjährige Erfahrung, strategische<br />
Ausrichtung, Durchhaltevermögen und Kenntnis der eigenen Stärken sowie der des Marktes<br />
gefragt. Vorteile sichert sich derjenige, der den Berg und seine Leistungen kennt, der seine<br />
Kräfte strategisch einteilen kann und eins stets vor Augen hat: das Ziel – den Gipfel.<br />
Und so kreisen die Gedanken als ich in Mitten von glitzerndem Pulverschnee auf 1.000 m<br />
Höhe stehe. Vorrangig werde ich jedoch von einem überwältigendem Gefühl beherrscht, welches<br />
alle weiteren Schwierigkeiten und Hindernisse in den Hintergrund stellt: Stolz! Motiviert<br />
von dem Erfolg es geschafft<br />
zu haben, werden alle zukünftigen Ziele<br />
für mich erreichbar, durch<br />
viel Ausdauer und einem stets klaren<br />
Ziel vor Augen! Es wird spät,<br />
ich wage den Abstieg hinunter ins Tal,<br />
wohlwissend dass ich mich<br />
bereits morgen hochmotiviert, und um<br />
ein Stückchen Erfahrung reicher,<br />
einer neuen Herausforderung stellen<br />
werde!<br />
Expertentipp zum Thema<br />
„Der Weg ist das Ziel“<br />
1. Nutzen Sie die Vertriebserfahrung die Sie gesammelt<br />
haben, indem Sie ihre Stärken nutzen bzw.<br />
ausbauen und ihre Schwächen vermindern, aber<br />
ruhen Sie sich nie darauf aus.<br />
2. Setzen Sie sich und ihrem Unternehmen Vertriebsziele.<br />
Dadurch können sie gezielt Strategien und<br />
Prozesse optimieren bzw. aufstellen. Wenn Sie<br />
nicht wissen wohin Sie wollen, können sie auch<br />
keinen Weg finden.<br />
3. Haben Sie keine Angst vor dynamische Veränderungen<br />
im Markt sowie im Vertrieb, denn damit<br />
stehen Sie ihrem Unternehmen nur selbst im Weg,<br />
getreu dem Zitat von Paul Watzlawick: „Wenn man<br />
immer das tut, was man schon immer getan hat,<br />
erreicht man immer das, was man schon immer<br />
erreicht hat!“<br />
Manja Becker<br />
6. Fachtagung VertriebsERFOLG<br />
Wir laden Sie herzlich zu unserer 6. Fachtagung<br />
VertriebsERFOLG am 06. und 07. Juni in Zeulenroda ein.<br />
Erleben Sie viele interessante Vorträge und Workshops.<br />
Am Abend erwarten Sie eine spannende Kanadier-Rallye<br />
sowie ein reichhaltiges Buffet und gute Gespräche.<br />
Mehr dazu unter www.tradu4you.de<br />
Juliane Singer<br />
Mehr Lesestoff für alle Vertriebsinteressierte,<br />
Adrenalinjunkies und Profikletterer gibt es auf<br />
unserer Homepage www.tradu4you.de.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
53
Unternehmensführung<br />
Imagegewinn und Identifikation<br />
CSRnetERZ-Projekt Zyklus II jetzt mit Auftaktveranstaltung gestartet<br />
Die Auftaktveranstaltung der Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH zum zweiten Zyklus des<br />
CSRnetERZ-Projektes fand am 21. Februar in Annaberg-Buchholz<br />
statt. Daran nahmen etwa 65 Unternehmer<br />
der Erzgebirgsregion teil. Unter ihnen<br />
befanden sich Führungskräfte der Unternehmen,<br />
die in den ersten Projektphasen involviert waren<br />
und auch künftig dabei sind.<br />
Christoph Wagner, Projektleiter CSRnetErz, Marcel Noak, DAA GmbH und Dr. Wolfram Risch, ATB GmbH<br />
(von links) bei der Startveranstaltung zum CSRnetERZ-Projekt Zyklus II.<br />
Foto: WFE<br />
Bei CSRnetERZ – Corporate Social Responsibility Erzgebirge<br />
– geht es um gesellschaftliche Verantwortung als Teil<br />
erzgebirgischer Unternehmenspolitik sowie um den Nutzen<br />
und die entscheidenden Vorteile sowohl für Arbeitgeberund<br />
Arbeitnehmer. Das machte bei der Veranstaltung auch<br />
Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH, deutlich. „Für ein Unternehmen zählt<br />
vor allem der ökonomische Erfolg“, betonte er. „Dieser ist<br />
jedoch mehr und mehr von freiwilligem, gesellschaftlichem,<br />
ökologischem und sozialem Engagement abhängig. Dieses<br />
in die Geschäftsstrukturen eines Unternehmens nachhaltig<br />
einzubauen, ist CSR. Es geht unter anderem um ein Imagewinn<br />
am Unternehmensstandort, um mehr Identifikation<br />
der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und eine erfolgreiche<br />
Fachkräfteentwicklung.“<br />
Auf betriebswirtschaftliche Erfolge, die aufgrund aktiv<br />
gelebter CSR-Aktivitäten der Unternehmen resultieren,<br />
machte Christoph Wagner, Projektleiter CSRnetERZ, aufmerksam.<br />
Rüdiger Drewes, Geschäftsführer der in Aue ansässigen<br />
AWEBA Werkzeugbau GmbH, berichtete, wie und mit<br />
welchen Maßnahmen ein mittelständisches Unternehmen<br />
soziale Verantwortung für seine Mitarbeiter und damit auch<br />
für die Erzgebirgsregion übernehmen kann. Dabei machte<br />
Drewes deutlich, dass nicht nur das Einkommen der Mitarbeiter,<br />
die Rendite oder Auftragslage eines Unternehmens<br />
die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen. „Vor allem die weichen<br />
Faktoren leisten einen entscheidenden Beitrag zum<br />
Geschäftserfolg“, betonte der Firmenchef. „Parameter wie<br />
die Wahrnehmung des Unternehmens, die Wertschätzung<br />
und Anerkennung der Leistung des Einzelnen sowie ganzheitliches<br />
unternehmerisches Engagement in sozialer und<br />
gesellschaftlicher Dimension spielen eine wichtige Rolle.“<br />
Ein ansprechendes Lohn- und Gehaltsniveau allein reiche<br />
demnach nicht aus, um als Unternehmen positiv von<br />
den eigenen Mitarbeitern, aber auch der Außenwelt wahrgenommen<br />
zu werden. „Unsere Mitarbeiter erhalten ein<br />
Gesamtpaket sozialer Maßnahmen. Mit der Einführung flexibler<br />
Arbeitszeiten beispielsweise unterstützen wir unsere<br />
Belegschaft, Familie und Beruf erfolgreich miteinander zu<br />
vereinbaren. Eine weitere Leistung besteht in einer attraktiven<br />
firmenseitigen Bezuschussung der Altersvorsorge.<br />
Ebenso in diesem Paket enthalten sind verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
für unsere Azubis, Arbeiter und Angestellten<br />
sowie die Förderung der betrieblichen Gesundheitsvorsorge<br />
im Rahmen der Kostenübernahme des Mitgliedsbeitrages<br />
eines ortsansässigen Fitness-Studios“, so<br />
Rüdiger Drewe.<br />
Der Einsatz eines Umweltbeauftragten sowie die Einführung<br />
eines TÜV-geprüften Energie-Managementsystems<br />
sichert die ökologische Verantwortung des Unternehmens.<br />
Gesellschaftlich wird die AWEBA ihrer Rolle durch die Unterstützung<br />
von Schulen und Kindertagesstätten sowie von<br />
Musik- und Sportvereinen in der Region gerecht.<br />
Mit diesen und weiteren vielfältigen Maßnahmen übernimmt<br />
die AWEBA Werkzeugbau GmbH neben ihrem un -<br />
ternehmerischen Engagement vor allem Verantwortung<br />
für ihre Mitarbeiter. Dass diese auch von der Außenwelt<br />
wahrgenommen wird, andere erzgebirgische Firmen und<br />
Betriebe hinsichtlich sozialer und gesellschaftlicher Unternehmensaktivitäten<br />
tätig werden – das sind die Ziele der<br />
Verantwortlichen des CSRnetERZ-Projektes.<br />
Wolfgang Baltzer/PM<br />
54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Recht<br />
Lotse im Steuerdschungel<br />
Handwerkskammer zu Leipzig setzt auf die Unterstützung der Steuerberaterkammer Sachsens<br />
Die Handwerkskammer zu Leipzig und die Steuer -<br />
beraterkammer des Freistaates Sachsen haben Mitte<br />
Februar eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />
Um die mittelständischen Handwerksbetriebe noch aktueller<br />
über Steuerrechtsänderungen zu informieren, arbeiten<br />
die Betriebsberater der Handwerkskammer nun eng mit den<br />
Mitgliedern der Steuerberaterkammer zusammen. Dazu<br />
werden gemeinsame Veranstaltungen organisiert, Netzwerktreffen<br />
durchgeführt und neue Beratungs-, Informations-<br />
und Weiterbildungsangebote konzipiert. Außerdem<br />
engagiert sich die Handwerkskammer im Netzwerk Steuerberatung<br />
Handwerk, einer bundesweit arbeitenden Plattform,<br />
welche jetzt auch in Sachsen aktiv ist.<br />
„Wir unterstützen unsere Mitgliedsbetriebe mit zahlreichen<br />
Angeboten zu steuerlichen Fragestellungen. Durch<br />
die Kooperation mit der Steuerberaterkammer können wir<br />
unsere Dienstleistungen noch verbessern", stellt Handwerkskammerpräsident<br />
Ralf Scheler fest. „Unsere Mitglieder<br />
werden sich in die vielfältigen Aktivitäten der Handwerkskammer<br />
einbringen. Gerade im Bereich Unternehmensübergabe<br />
sehen wir enormen Beratungsbedarf" ergänzt<br />
die Präsidentin der Steuerberaterkammer Steffi Müller.<br />
Handwerkskammer zu Leipzig will in<br />
Kooperation mit der Steuerberater -<br />
kammer Sachsens bessere Beratungs -<br />
leistungen anbieten.<br />
Foto: fotolia.com – FotolEdhar<br />
Netzwerk Steuerberatung Handwerk<br />
Das „Netzwerk Steuerberatung im Handwerk“ ist eine Plattform<br />
von und für Steuer- und Betriebsberater. Die Betriebsberater<br />
der Handwerkskammern und die Steuerberater, die<br />
schwerpunktmäßig Handwerksbetriebe beraten, können<br />
sich im Netzwerk zusammenschließen und über aktuelle<br />
steuerrechtliche und steuerpolitische Themen austauschen.<br />
Einmal im Jahr veranstaltet das Netzwerk zudem eine Fachtagung<br />
für seine Mitglieder. Im Rahmen dieser Jahrestagung<br />
finden Referate von steuerpolitischen Entscheidungsträgern<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft oder Verwaltung<br />
statt. Darüber hinaus gibt die Jahrestagung den Mitgliedern<br />
die Möglichkeit für Fachdiskussionen und zum Informationsaustausch.<br />
Die nächste findet vom 24. bis 26. April<br />
in Augsburg statt.<br />
PM/CH<br />
Anzeige<br />
E X P E R T E N<br />
TIPP<br />
Zuschüsse zum Arbeitslohn – wann greift<br />
die Steuerbefreiung?<br />
Autor und<br />
Ansprechpartner:<br />
Franziska Noll,<br />
Steuerberaterin,<br />
Dipl.-Betriebswirtin<br />
(BA)<br />
Rödl & Partner GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Aue 23-27<br />
D-09112 Chemnitz<br />
Telefon: +49 371 5396-200<br />
Telefax: +49 371 5396-204<br />
chemnitz@roedl.com<br />
www.roedl.de<br />
Das Gesetz ermöglicht es Arbeitgebern, Leistungen an<br />
Arbeitnehmer steuerfrei zu erbringen, z. B. Zuschüsse zur<br />
Kinderbetreuung/zur Gesundheitsförderung, oder einem<br />
Pauschalsatz von 25 Prozent zu unterwerfen, so z. B. für<br />
un entgeltlich oder verbilligt übereignete Computer o. ä.<br />
Voraussetzung dieser Steuererleichterungen ist, dass die<br />
Leistungen durch den Arbeitgeber freiwillig zusätzlich zum<br />
ohnehin geschuldeten Lohn erbracht werden. Werden also<br />
Leistungen mit vereinbartem Arbeitslohn lediglich verrechnet,<br />
greifen die Steuererleichterungen nicht. Es muss<br />
sich um nicht durch den Arbeitnehmer einklagbare Leis -<br />
tungen des Arbeitgebers handeln.<br />
In der Praxis sind immer wieder „Steuersparmodelle“<br />
bekannt geworden, bei denen Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
eine Bruttolohnkürzung vereinbart haben und daneben,<br />
in Höhe des Nettolohnverzichts, Sonderzahlungen an<br />
den Arbeitnehmer in Form von steuerlich begünstigten<br />
Leistungen zugesichert wurden. Nach dem Kalkül der Be -<br />
teiligten sollten die Sonderzahlungen nicht als arbeitsrechtlich<br />
geschuldet gewertet werden, so dass diese durch<br />
den Arbeitnehmer steuerfrei bezogen werden konnten<br />
oder pauschal mit 25 Prozent zu besteuern waren.<br />
In einer aktuellen Entscheidung hat der BFH dieses<br />
Modell gekippt. Nach seiner Ansicht sind nur freiwillige<br />
Zusatzleistungen des Arbeitgebers pauschalierungsfähig<br />
bzw. steuerbegünstigt. Bei den Sonderzahlungen handele<br />
es sich um Lohnbestandteile. Dass der Arbeitslohn nicht<br />
als Barlohn, sondern in Form einer zweckgebundenen<br />
Sonderleistung erbracht wird, spiele für die Qualifikation<br />
als geschuldeter Arbeitslohn keine Rolle.<br />
Unternehmen sollten das Urteil zum Anlass nehmen,<br />
die Gewährung von steuerfreien Zuschüssen an ihre Ar -<br />
beitnehmer einer Prüfung zu unterziehen. Auch wenn die<br />
Sonderzahlungen gering sein sollten, ergeben sich bei<br />
mehreren Arbeitnehmern und einem Leistungszeitraum<br />
über viele Jahre steuerliche Risiken für den Unternehmer,<br />
da dieser für den korrekten Lohnsteuereinbehalt haftet.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
55
Aktuelles aus den Firmen<br />
Kurz berichtet<br />
Wieder auf Kurs<br />
Der in Leipzig ansässige Erdgasimporteur und Energiedienstleister<br />
hat sich wirtschaftlich wieder stabilisiert.<br />
Foto: VNG<br />
Leipzig. Die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft<br />
(VNG) hat ihre wirtschaftliche Situation<br />
gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern können.<br />
„Vor einem Jahr habe ich Ihnen ein positives<br />
Ergebnis versprochen – heute kann ich Ihnen sagen:<br />
VNG ist wieder auf Kurs“, lautete die Aussage von<br />
Dr. Karsten Heuchert, Vorstandsvorsitzender von<br />
VNG, am 28. Februar in Leipzig bei der Bilanzpressekonferenz<br />
für das Geschäftsjahr 2012. Für die<br />
VNG AG wurde ein Überschuss in Höhe von <strong>13</strong>2<br />
Millionen Euro (Vorjahr: -260 Mio. Euro) erzielt. Die<br />
VNG-Gruppe, also alle im Konzern eingebundenen<br />
Unternehmen, hat ein Jahresergebnis von 1<strong>03</strong> Millionen<br />
Euro (Vorjahr: -211 Mio. Euro) erwirtschaftet.<br />
„Wir wissen aber auch, dass unsere Anstrengungen<br />
nicht nachlassen dürfen und weiterhin noch<br />
viel Arbeit vor uns liegt“, ergänzte Heuchert. Die<br />
weiter zunehmende Verfügbarkeit von Erdgas und<br />
der von den Handelsmärkten ausgehende Preisdruck<br />
beeinflussen nach wie vor die Situation im<br />
klassischen Kundengeschäft. „Die Erschließung<br />
neuer Absatzpotenziale ist unsere Top-Herausforderung“,<br />
sagte Heuchert.<br />
n<br />
Neuheit auf der Hannover Messe<br />
Sehmatal-Cranzahl/Hannover. Als Serienproduzent<br />
von Kunststoff-Präzisionsteilen fertigt die<br />
MKT GmbH Lagerkäfige aus Hartgewebe und PEEK.<br />
Auf der diesjährigen Hannover Messe wird sie in<br />
Halle 6 Stand D35 HGW-Käfige präsentieren, bei<br />
denen jetzt neu die Grenztemperatur auf 155°C<br />
erhöht werden kann. Bisher war dies nur bis 120°C<br />
möglich.<br />
n<br />
Neues Rekordergebnis<br />
Bankier, persönlich haftender Gesellschafter und<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merkur Bank,<br />
Dr. Marcus Lingel.<br />
Foto: Merkur Bank<br />
München/Plauen. Die MERKUR BANK KGaA, Privatbank<br />
und Partner für mittelständische Unternehmen<br />
und Privatkunden, konnte das Geschäftsjahr<br />
2012 nach vorläufigen Zahlen mit neuem Rekordergebnis<br />
abschließen. Das Ergebnis der normalen<br />
Geschäftstätigkeit stieg um 11,5 % auf 6,8 Millionen<br />
Euro. Das Depotvolumen kletterte auf mehr als<br />
100 Millionen Euro und das Neugeschäftsvolumen<br />
der Bauträgerzwischenfinanzierung verbesserte sich<br />
um 15,9 % auf über 500 Millionen Euro. Die Aufwendungen<br />
für die Risikovorsorge konnten neuerlich<br />
um 1,5 Millionen Euro auf 3,7 Millionen Euro<br />
gesenkt werden. Parallel erreichte die Merkur Bank<br />
in der Weiterentwicklung ihres Geschäfts im Jahresverlauf<br />
2012 wichtige Meilensteine. Das ausgezeichnete<br />
Geschäftsjahr nutzte die Merkur Bank<br />
unter anderem dafür die offenen Vorsorgereserven,<br />
um TEUR 735 zu erhöhen und somit ihre Kapitalbasis<br />
weiter zu verbessern. Trotz dieser Zuführung<br />
lag das Periodenergebnis mit 0,58 Euro je Aktie<br />
über dem Vorjahr. Dr. Marcus Lingel, Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung und persönlich haftender Gesellschafter<br />
(phG) der MERKUR BANK: „Ein erfolgreiches<br />
Jahr bemisst sich nicht allein in Finanzzahlen.<br />
Viel wichtiger ist, dass wir auch 2012 entscheidende<br />
Weichenstellungen und Maßnahmen innerhalb<br />
unserer langfristigen Strategie erfolgreich umsetzen<br />
und so die Voraussetzungen für weiteres renditestarkes<br />
Wachstum legen konnten. Beispiele sind hier<br />
die Neueröffnung in Plauen, die erwähnte Stärkung<br />
unserer Kapitalbasis sowie insbesondere die Verbreiterung<br />
unserer Aktionärsstruktur.“ Mit der Eröffnung<br />
einer neuen Filiale in Plauen im April hat die<br />
MERKUR BANK einen entscheidenden Schritt für<br />
den Ausbau ihrer Aktivitäten in Südwestsachsen<br />
getan. Neben 400 Firmenkunden werden dort auch<br />
mehr als 7.000 Privatkunden betreut. 2012 konnte<br />
die Filiale Plauen bereits mit einem Einlagen- und<br />
Depotvolumen von über 30 Millionen Euro zum<br />
Wachstum der Bank beitragen.<br />
n<br />
„Elektronische“ Projekte gefördert<br />
Mittweida. Im ElektronikJahr der IMM Gruppe<br />
widmete die IMM Stiftung ihre IX. Benefizveranstaltung<br />
am 23. Februar dem Visionär und Unternehmer<br />
Ernst Sachs. Dabei wurde sie von der Volksbank<br />
Mittweida eG unterstützt. Vier Projektgruppen<br />
aus den Bereichen Wissenschaft/Technik stellten<br />
sich im Gesundheits- und Medizintechnikzentrum<br />
(GMZ) vor. Insgesamt spendete die IMM Stiftung<br />
2.575,00 Euro, davon 2.075,00 Euro an die Projekte<br />
des Abends sowie zweimal je 250,00 Euro an<br />
ausgewählte Projekte als feste Spendensumme. Je<br />
500,00 Euro gingen an die Laborschule, Grundschule<br />
und Gymnasium des Omse e. V. („naturwissenschaftliches<br />
Kabinett“), an den Förderverein<br />
Laborwerkstätten an der Hochschule Mittweida<br />
e. V. („Technikum Mittweida Motorsport“ (TMM))<br />
und an die Wanderausstellung „Ernst Sachs“ in<br />
Mittweida (Ausstellungsreihe an verschiedenen<br />
Standorten) sowie 575,00 Euro an die Arbeitsgemeinschaft<br />
Elektronik-Informatik mit Sitz an der<br />
solaris FZU gGmbH Sachsen.<br />
n<br />
Druckerei in neuem Domizil<br />
Chemnitz. Seit über 100 Jahren ist die Chemnitzer<br />
Druckerei Willy Gröer kompetenter Partner für Satz,<br />
Druck, Weiterverarbeitung, Versand- und Lieferservice.<br />
Der Familienbetrieb mit Tradition, der bisher in<br />
der Boettcherstraße 21 seinen Firmensitz hatte, zieht<br />
um. Am 2. April nimmt das Unternehmen seine Arbeit<br />
im neuen Druckereigebäude in der Kalkstraße 2 in<br />
Chemnitz auf. Damit hat die Druckerei Willy Gröer<br />
nicht nur ihr Gebäude vergrößert, sondern auch ihre<br />
Druckmaschine. Schon Anfang März ist eine „Heidelberger“<br />
5-Farben im Format 52x74 cm in die<br />
neue Druckerei umgezogen und steht seitdem für<br />
Druckaufträge bereit.<br />
n<br />
56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Aktuelles aus den Firmen<br />
Kurz berichtet<br />
Wir treffen uns zur IT-Konferenz<br />
für Entscheider am 22./23.Mai<br />
Open IT Summit, Berlin<br />
Eine Versteigerung der Sinne<br />
Chemnitz. Sehen Sie kunstvoll gestaltete Teller<br />
in einem ungewöhnlichen Ambiente der Automobil<br />
Galeria Chemnitz. Eine stilvolle Präsentation der<br />
Porzellankunstwerke von Models in der aktuellen<br />
Kollektion des Chemnitzer Modelabels Thierfelder<br />
Manufaktur. Abgerundet mit funkelnden Schmuck -<br />
stücken der „|gustus| meets susann riedel" Kollektion<br />
aus der Feder der Goldschmiedin Susann<br />
Krause.<br />
Hören Sie die harmonischen Klänge des Kinder -<br />
ensembles um den Gesangscoach Martin Schmitt<br />
und mitreißende Auszüge aus dem Programm der<br />
ShowBiss! Company.<br />
Riechen und schmecken Sie kulinarische Spezialitäten<br />
in großer Vielfalt via Flying-Buffet.<br />
Fühlen Sie sich wohl und steigern Sie mit. Erleben<br />
Sie das unglaubliche Gefühl, ein einzigartiges Porzellankunstwerk<br />
von einem prominenten Gestalter<br />
zu ersteigern und damit den Schwächsten unserer<br />
Gesellschaft zu helfen: unseren Kindern. Der Erlös<br />
des Abends kommt in voller Höhe den Projekten<br />
des Vereins tellerlein deck dich zugute.<br />
Es ist wieder so weit: Im fünften Jahr in Folge<br />
versteigert tellerlein deck dich von Künstlern, Sportlern<br />
und Politikern gestaltete Teller. Der CFC, Doreen<br />
Fritsche, Henry Maske, Karsten Kolliski, Stefanie<br />
Hertel und die Musikgruppe Silly sind nur einige<br />
Prominente, die sich in diesem Jahr kreativ bei der<br />
Tellergestaltung betätigt haben. Der Auktionator<br />
Ansgar B. Heickmann wird die Auktion unterhaltsam<br />
leiten, der Radio Chemnitz-Moderator Karsten<br />
Kolliski führt Sie durch den Abend und mit etwas<br />
Glück erhalten Sie Ihren einzigartigen Wunschteller.<br />
tellerlein deck dich finanziert mit den Erlösen<br />
zahlreiche Vereinsprojekte wie Kinderspeisungen,<br />
Förderung sozial schwacher Kinder, Kochwochen -<br />
enden, Adventskalenderaktionen für soziale Einrichtungen,<br />
die Teddybärklinik und vieles mehr.<br />
tellerlein deck dich lädt Sie herzlich in die Automobil<br />
Galeria Chemnitz (Clausstraße 66, 09126<br />
Chemnitz) am 02. Mai 20<strong>13</strong> ab 18.30 Uhr ein.<br />
tellerlein deck dich bittet nach Möglichkeit um<br />
Voranmeldung zur Versteigerung per Mail unter<br />
anmeldung@tellerlein-deck-dich.de oder per Fax<br />
unter <strong>03</strong>0/338 487 60.<br />
n<br />
Business-Frühstück<br />
Leipzig/München. Die azh Abrechnungs- und IT-<br />
Dienstleistungszentrum für Heilberufe GmbH lädt<br />
am 10. April ab 9 Uhr zum Business-Breakfast in<br />
ihre Münchener Zentrale ein. Als Höhepunkt hat sie<br />
Rechtsanwalt Peter Hartmann eingeladen. In seinem<br />
Vortrag wird er aktuelle Fragen zum Thema<br />
„Umgang mit Kassenverträgen“ aufgreifen und die<br />
Teilnehmer mit wichtigen praktischen Tipps unterstützen.<br />
n<br />
Frauennetzwerktag<br />
Lugwigsfelde. Zum ersten Mal hat das Mercedes-<br />
Benz Werk Ludwigsfelde Ende Februar einen internen<br />
Frauennetzwerktag veranstaltet. Über 75 Mitarbeiterinnen<br />
und weibliche Führungskräfte aus<br />
allen Fachbereichen der Produktion und Verwaltung<br />
trafen sich zu diesem ganztägigen Erfahrungsaustausch<br />
im Werk. Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />
standen Themen wie Chancengleichheit, Werte und<br />
Engagement im Berufsalltag. Die Ziele für den ersten<br />
Frauennetzwerktag waren vom Organisationsteam<br />
klar festgelegt: Informationsaustausch und Netzwerken<br />
unter den Teilnehmerinnen fördern, gemeinsame<br />
Themen identifizieren, Handlungsfelder angehen<br />
und Netzwerkaktivitäten initiieren sowie Lust<br />
auf Netzwerken machen. Den passenden Rahmen<br />
und anregende Inhalte lieferten Impulsvorträge,<br />
Vorstellung des bereits bestehenden Frauennetzwerkes<br />
„FIT@Daimler“ (Frauen in Ingenieurwissenschaft<br />
& Technik), Workshops und die abschließende<br />
Zusammenfassung des Tages.<br />
n<br />
Weitere Gewerbeflächen<br />
Chemnitz. Am Gewerbestandtort schönherr.fabrik<br />
gehen die Sanierungsarbeiten voran. 20<strong>13</strong> geht es<br />
um den 8. Bauabschnitt. Er beinhaltet die Gebäude<br />
7a und 8c, sie werden noch in diesem Jahr saniert.<br />
Weitere 2.100 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen.<br />
Dabei werden erstmalig die Dachgeschoss -<br />
flächen ausgebaut. Attraktive Büroflächen im „Loft-<br />
Stil” werden dort entstehen. Das Erdgeschoss vom<br />
Gebäude 7a wird gerade für die Orthopädietechnik<br />
saXcare ausgebaut. Für die Fläche darüber im<br />
1. Obergeschoss gibt es bereits einen Mietvertrag.<br />
Das Unternehmen c.a.p.e. IT wird dort ab Januar<br />
2014 auf rund 280 Quadratmeter ihr neues Domizil<br />
beziehen.<br />
n<br />
„Let’s face the Energiewende“<br />
Leipzig. Mit dem Titel „Let’s face the Energiewende<br />
– Business solutions to manage upcoming challenges”<br />
findet am 18. und 19. April 20<strong>13</strong> die III.<br />
HHL-Energiekonferenz der HHL Leipzig Graduate<br />
School of Management unter Schirmherrschaft von<br />
Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP)<br />
statt. Hochrangige Wirtschaftsvertreter referieren<br />
zu aktuellen Trends der Energie-Branche. Zu den<br />
Partnern und Teilnehmern der Veranstaltung gehören<br />
unter anderem Siemens, Siemens Management<br />
Consulting, Deutsche Bahn, enviaM, MITGAS,<br />
MIBRAG, CTG und E.ON. Um an den großen Erfolg<br />
vorherigen HHL-Energiekonferenzen anzuknüpfen,<br />
stehen auch dieses Jahr neben einer Podiumsdis -<br />
kussion diverse Expertenvorträge und Networking-<br />
Events auf dem Programm. „Die HHL-Energiekonferenz<br />
bietet eine herausragende Plattform für den<br />
Wissens- und Gedankenaustausch zwischen den<br />
Bereichen Wirtschaft, Forschung und Politik“, sagt<br />
Amicis Arvizu, HHL-Student und Leiter der III. HHL-<br />
Energiekonferenz.<br />
n<br />
Erschöpfung vorbeugen<br />
Leipzig. Am 24. April 20<strong>13</strong> findet ein Rehawissenschaftliches<br />
Kolloquium im Berufsförderungswerk<br />
Leipzig (BFW Leipzig) statt. Dabei werden die<br />
Vorträge von Theresa Kretzschmar, Head of Human<br />
Resources bei der Leipziger sprd.net AG und Bettina<br />
Ganghofer, Geschäftsführerin der PortGround<br />
GmbH, praktische Einblicke in den Bereich Prävention<br />
psychischer Erkrankungen wie Depression und<br />
Erschöpfungszuständen in der Arbeitswelt gewähren.<br />
Beide wollen im Rahmen des Themenkomplexes<br />
„Erfolgsfaktor: Personalführung“ jeweils aus<br />
Sicht ihrer Unternehmen schildern, wie dort die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter motiviert werden.<br />
n<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
57
Fachkräfte<br />
Belegschaft entscheidet mit<br />
Die Communardo Software GmbH geht mit ihrem „Open Innovation Day“ neue Wege im Innovationsprozess<br />
„Wir machen Urlaub!“ strahlen Claudia Schönitz und Heinrich Ulbricht. Doch auf gepackten Koffern<br />
sitzen sie nicht, ganz im Gegenteil. Die Personalreferentin und der Softwareentwickler haben sich in<br />
einem separaten Raum in der Communardo Software GmbH eingefunden, um gemeinsam an einem<br />
elektronischen Urlaubsschein zu tüfteln. „Wir sind hier noch mit unseren Urlaubsscheinen 1.0 unterwegs,<br />
also mit Papier, das soll geändert werden!“, so Claudia Schönitz. Bis zum Feierabend soll ein<br />
erstes Konzept stehen. Für diesen Tag sind beide von ihren eigentlichen Aufgaben im Softwareunternehmen<br />
befreit, er wird „Open Innovation Day“ genannt.<br />
„Innovationen haben bei uns einen hohen Stellenwert!“ betont Dirk Röhrborn, der sich die<br />
Geschäftsführung der Communardo Software GmbH mit Ilja Hauß teilt. Viele Ideen entstehen<br />
aus der täglichen Arbeit, doch im normalen Arbeitsprozess bleibt wenig Zeit, sich damit zu<br />
beschäftigen. Daher hat das Unternehmen für seine Mitarbeiter eine ganz spezielle Möglichkeit<br />
geschaffen, sich aktiv einzubringen. Im firmeneigenen Netzwerk können Mitarbeiter ihre<br />
Idee für ein neues Produkt, die Verbesserung einer Dienstleistung oder die Vereinfachung von<br />
Prozessen und Betriebsabläufen der gesamten Belegschaft vorstellen. Wer möchte, kann sich<br />
am Voting beteiligen. Die Vorschläge mit der höchsten Stimmenzahl werden einer interessierten<br />
Runde vorgestellt und danach entschieden, welche Ideen weiterverfolgt werden. Teams aus<br />
je zwei Mitarbeitern erarbeiten dann am „Open Innovation Day“ ein Konzept, um herauszufinden,<br />
ob die Ideen auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten umsetzbar sind. Sie<br />
dürfen diesen Arbeitstag zum Probieren, Testen und Herantasten an Lösungsansätze nutzen.<br />
Erst am Ende des Innovationsprozesses fällt in der Führungsetage die endgültige Entscheidung.<br />
Die Erfolgsquote ist erstaunlich. Etwa 20 von rund 50 Ideen konnten in den letzten Jahren auf<br />
diese Weise realisiert werden. „Wir möchten alle Mitarbeiter einbeziehen, sie sollen ihre eigenen<br />
Ideen vorantreiben“, sagt Dirk Röhrborn. Darauf beruhe die Motivation, denn die Ideen<br />
würden nicht monetär gefördert. „Aber wer sich durchsetzt, erfährt Anerkennung und wird<br />
belohnt mit guten Entwicklungsmöglichkeiten in der Firma.“, so der Geschäftsführer weiter.<br />
Die Communardo Software GmbH ist Anbieter von webbasierten Portallösungen für die<br />
Kommunikation und Zusammenarbeit in Teams, Projekten und Unternehmen. Das Unternehmen<br />
wurde 2001 mit Hauptsitz in Dresden gegründet und beschäftigt derzeit insgesamt über<br />
250 Mitarbeiter an den Standorten Dresden und Stuttgart sowie in Projekten direkt bei Kunden<br />
vor Ort. Zu den Produkten und Dienstleistungen für Kunden aller Branchen gehören die<br />
Einrichtung von Intranet 2.0, Social Networking Anwendungen und Team Collaboration Portalen<br />
auf Basis führender Technologien wie Atlassian Confluence, Microsoft SharePoint, IBM Connections<br />
inklusive Training und Beratung. Eine neue Art der Kommunikation steht für Unternehmen<br />
mit der Social Software „Communote“ zur Verfügung. Für dieses Produkt erhielt das<br />
Softwarehaus auf der diesjährigen Cebit den Innovationspreis IT 20<strong>13</strong> der Initiative Mittelstand<br />
in der Kategorie „Apps“ überreicht. „Gerade für den Mittelstand ist es wichtig, effektiv im<br />
Unternehmen, mit Mitarbeitern und Partnern zu kommunizieren“, so Dirk Röhrborn. Mit dem<br />
geschickten Einsatz von IT-Anwendungen können Entscheidungsprozesse enorm beschleunigt<br />
werden. Und – eine kluge Kommunikation ist nicht nur Sache der IT-Abteilung. Auch deshalb<br />
arbeiten Claudia Schönitz und Heinrich Ulbricht abteilungsübergreifend am Projekt „elektronischer<br />
Urlaubsschein“, der garantiert die Effizienz in der Personaladministration steigern wird.<br />
Simone Pflug<br />
Personalreferentin Claudia Schönitz und Softwareentwickler<br />
Heinrich Ulbricht tüfteln zum „Open Innovation Day“ gemeinsam<br />
am elektronischen Urlaubsschein.<br />
Foto: Communardo<br />
58 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Fachkräfte<br />
Anzeige<br />
Exzellenz-Universität jetzt auch<br />
im ländlichen Raum<br />
Berufsbegleitende Weiterbildung zum Tourismus-Coach Euregio Egrensis in Reichenbach und Greiz<br />
Anmeldung und weitere<br />
Informationen unter:<br />
doerte.goerl-rottstaedt@<br />
tu-dresden.de<br />
oder telefonisch unter<br />
<strong>03</strong>51 46334042 bzw.<br />
tourismuscoach@leb-sachsen.de<br />
und Telefon: <strong>03</strong>51 4768105<br />
www.tu-dresden.de/ew/<br />
tourismuscoach<br />
Das Projekt Tourismus-Coach wurde<br />
aus Mitteln der Europäischen Union<br />
gefördert.<br />
Die Technische Universität Dresden in Kooperation<br />
mit der Ländlichen Erwachsenenbildung im Freistaat<br />
Sachsen e. V. und der Staatliche Berufsschule<br />
SOU im tschechischen Touzím führen ab 15.April<br />
20<strong>13</strong> eine achtmonatige berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeit<br />
zum Tourismus-Coach durch,<br />
die von der EU gefördert wird.<br />
Der Relevanz der Branche „Tourismus“ als wesentlicher<br />
Wirtschaftsfaktor in Deutschland allgemein und in Sachsen<br />
im Besonderen, wird nach den letzten Veröffentlichungen<br />
von BMWi und dem Landestourismusverband Sachsen e.V.<br />
sicher keiner widersprechen. Trotz positiver Entwicklungen<br />
gilt auch hier die noch vorhandenen Potenziale zu erkennen<br />
und zu nutzen. Potenziale bieten hier vor allem – der<br />
Freistaat Bayern hat es in der Vergangenheit gezeigt – die<br />
ländlichen Räume bei der Ansprache unserer tschechischen<br />
Nachbarn.<br />
Während im Jahr 2007 rund 1,7 Millionen (Quelle: Czech<br />
Tourism) deutsche Gäste das Reiseland Tschechische Republik<br />
besuchten, kommt der Tourismus in der Gegenrichtung<br />
nur langsam in Schwung. Besonders im thüringisch-sächsischen<br />
Gebiet der Euregio Egrensis ist auffällig, dass nur<br />
selten tschechische Kurz- oder Langzeiturlauber anzutreffen<br />
sind. Gerade die Euregio Egrensis, eine Region im Herzen<br />
Europas mit einer gemeinsamen Geschichte und vielen<br />
persönlichen Bindungen, könnte von einer gezielten Tourismusstrategie<br />
profitieren. Bis zum heutigen Tage fühlen<br />
sich tschechische Touristen in Deutschland nur unzureichend<br />
betreut. Selbst in der unmittelbaren Grenzregion findet man<br />
kaum Hinweise in tschechischer Sprache, es fehlt an entsprechenden<br />
Publikationen, Hinweisen und solch kleinen<br />
aber wichtigen Dingen wie mehrsprachigen Speisekarten.<br />
Egrensis ein umfassendes Programm zur fachlichen Fortbildung<br />
eröffnet.<br />
In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits erfolgreich<br />
zwei Kursdurchläufe in Plauen und Eibenstock absolviert.<br />
Nunmehr steht der Beginn des dritten und letzten Weiterbildungsdurchgangs<br />
kurz bevor. Um auch berufstätigen<br />
Interessenten eine Teilnahme zu ermöglichen, werden deren<br />
besondere Bedürfnisse berücksichtigt. Neben dem Präsenzunterricht<br />
in Greiz bzw. Reichenbach gibt es die Möglichkeit,<br />
innerhalb einer Online-Plattform auf bestimmte<br />
Lehrinhalte zurückzugreifen. Die theoretische Vermittlung<br />
der Inhalte in Reichenbach/Vogtland bzw. Greiz und zu<br />
Hause gewährleistet somit eine ideale Vereinbarkeit von<br />
Weiterbildung und Beruf.<br />
Um den sprachlichen Barrieren zu begegnen, bildet der<br />
Sprachkurs „Tschechisch" eine zentrale Rolle in der Weiterbildung.<br />
Weitere Qualifizierungsschwerpunkte sind neben<br />
Grundlagen des Tourismus inkl. eines entsprechenden Marketings<br />
und Kenntnissen des Natur- und Wirtschaftsraums<br />
Euregio Egrensis auch verschiedene Module wie Rhetorik<br />
und Selbstmanagement.<br />
Die Teilnehmer der Weiterbildung zum Tourismus-Coach<br />
Euregio Egrensis erlangen somit in kurzweiliger und praxisorientierter<br />
Art und Weise ein umfassendes Wissen über<br />
die tschechische Nachbarregion, deren Sprache, landes -<br />
typische Besonderheiten und die böhmische Kultur und<br />
Mentalität.<br />
Angesprochen werden Mitarbeiter in der Tourismusbranche<br />
sowie in den Verwaltungen, ehrenamtlich Tätige sowie<br />
Interessenten an der tschechischen Sprache.<br />
LEB im Freistaat Sachsen e. V.<br />
Schnorrstraße 17<br />
D-01069 Dresden<br />
Telefon: +49 351 4768105<br />
t.kramer@leb-sachsen.de<br />
www.leb-sachsen.de<br />
Darüber hinaus mangelt es in Touristeninformationen, Hotels<br />
und Restaurants sowie in sonstigen wichtigen Freizeitstätten<br />
regelmäßig an Fachkräften, die in der Lage sind, tschechische<br />
Gäste zu beraten und zu betreuen, da die Sprachbarriere<br />
eine gewinnbringende Kommunikation meist verhindert.<br />
Für ein zusammenwachsendes Europas ist gerade<br />
die Entwicklung und Stärkung der grenzüberschreitenden<br />
Regionen notwendig. Die Euregio Egrensis - eine Region<br />
rund um den Fluss Eger – ist ein Gebiet mit gemeinsamer<br />
Geschichte und Zukunft. Auf dieser Basis wird den Teilnehmern<br />
der Weiterbildung zum Tourismus-Coach Euregio<br />
Alle Teilnehmer erhalten nach erfolgreicher Absolvierung<br />
ein anerkanntes Zertifikat der Kooperationspartner, welches<br />
gute Perspektiven für die berufliche Arbeit und persönliche<br />
Entwicklung bietet. Nutzen Sie die Möglichkeit und steigen<br />
Sie in den letzten Kurs ein – noch nie war die Exzellenz-<br />
Universität so nah.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
59
Infrastruktur<br />
Energieversorgung<br />
Sächsische Wirtschaft fordert planbare Rahmenbedingungen<br />
Die Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen<br />
Industrie- und Handelskammern hat bei dem Leipziger<br />
Institut für Energie GmbH eine Studie be -<br />
auftragt, die sich mit der Energie situation in der<br />
sächsischen Wirtschaft beschäftigt. Ergebnis sind<br />
energiepolitische Handlungsemp fehlungen und<br />
Lösungsvorschläge, um die Auswirkungen der Energiewende<br />
für die Wirtschaftsunter nehmen planbarer<br />
zu gestalten.<br />
Die sächsischen Gewerbe- und Industriestrompreise gehören<br />
zu den höchsten im Vergleich mit den anderen Bundesländern.<br />
Das liegt unter anderem an den über dem Bundesdurchschnitt<br />
liegenden Netznutzungsentgelten. Während<br />
die Belastung aus der Einspeisung von erneuerbaren Energien<br />
über einen Schlüssel bundesweit erfolgt, wirken sich<br />
die Investitionen der Netzbetreiber kalkulatorisch nur auf<br />
die regionalen Verbraucher aus. Eine bundesweite Umlage<br />
der Netznutzungsentgelte würde die Regionen im Osten<br />
Deutschlands, in denen der Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
bevorzugt stattfindet, erheblich entlasten.<br />
Mit den heutigen gesetzlichen Rahmenbedingungen ist mit<br />
einer EEG-Umlage für die Einspeisung von erneuerbaren<br />
Energien in Höhe von 7 ct/kWh bis zum Jahr 2020 zu rechnen.<br />
Derzeit liegt sie bei 5,3 ct/kWh. Wenn die Wirtschaft<br />
und Verbraucher auch künftig mit bezahlbarer Energie versorgt<br />
werden sollen, so ist der Fördermechanismus des EEG<br />
dringend zu überarbeiten. Feste Ausbaugrenzen für alle<br />
Technologien zur Nutzung der erneuerbaren Energiequellen<br />
und sachliche ideologiefreie Prüfung alternativer Förderinstrumente<br />
zur Finanzierung der EEG-Kosten müssen<br />
schnellstens wirksam werden.<br />
Auch für die eingangs gestellte Frage nach den Stromrechnungen<br />
besteht dringender Handlungsbedarf, um eine<br />
transparente und nachvollziehbare Strompreissystematik<br />
zu schaffen. Die Verbraucher, und das sind nicht nur die<br />
gewerblichen, müssen wieder befähigt werden, Abrechnung<br />
auch als Dokument für persönliche Entscheidungen<br />
nutzen zu können und nicht als unergründbaren Willkürakt<br />
des Energieversorgers. Für die Wirtschaft und deren<br />
Vertrauen in den Standort Deutschland ist es allerdings<br />
immens wichtig, planbare Rahmenbedingungen und eine<br />
sichere Energiewirtschaft auch in Zukunft vorzufinden. Die<br />
Befragung der Unternehmen ergab weiter, dass jedes zehnte<br />
Unternehmen über Produktionsverlagerungen ins Ausland<br />
nachdenkt. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
stellt sich mit der weiteren Energiepreisentwicklung die<br />
Frage, ob er den Exodus von 10 Prozent der Unternehmen<br />
ins europäische Ausland provozieren sollte. Insbesondere<br />
energieintensive Branchen, wie die Metallerzeugung, könnten<br />
bald zu den aussterbenden Branchen in Sachsen zählen.<br />
43 Prozent der befragten Unternehmen sehen ihre<br />
Wettbewerbsposition auf dem europäischen Markt auf<br />
Grund der steigenden Energiepreise als gefährdet an. Die<br />
in Diskussion befindliche Abschaffung von Strompreisentlastungen<br />
für das produzierende Gewerbe wäre ein völlig<br />
falsches Signal.<br />
Es wäre jedoch einseitig, nur der Politik die Hausaufgaben<br />
für eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Energiewirtschaft<br />
zu diktieren. Auch für die Unternehmen und deren<br />
betriebliche Energiewirtschaft besteht Handlungsbedarf.<br />
Nach wie vor ist ein Drittel der Unternehmen der Meinung,<br />
über keine nennenswerte Energieeinsparpotenziale zu verfügen.<br />
Der erfolgreiche Einsatz des Energiecoachs der IHK<br />
Chemnitz in den Unternehmen vor Ort beweist, dass oft<br />
geringe organisatorische Maßnahmen zu erheblichen Einsparungen<br />
führen können. Insbesondere Un ternehmen mit<br />
einem hohen Umsatz und einer stärkeren exportorientierten<br />
Ausrichtung haben in den letzten Jahren an der Verbesserung<br />
der betrieblichen Energieeffizienz ge arbeitet.<br />
Defizite bestehen dort, wo die betriebliche Energiewirtschaft<br />
eher dem Selbstlauf überlassen ist.<br />
Dietmar Richter, IHK Chemnitz<br />
Entwicklungspfad der EEG-Umlage bis<br />
zum Jahr 2020<br />
*Prognosewerte, Prognose und<br />
Darstellung: IE Leipzig<br />
60 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Infrastruktur<br />
Auf fruchtbarem Boden<br />
Über 300 mittelständische Aussteller auf BMWi-Innovationstag am 16. Mai in Berlin<br />
Förderberatung, Dialog mit Kollegen<br />
und fachkundigen Besuchern: Sächsische<br />
Unternehmen sind beim Innovationstag<br />
Mittelstand traditionell stark<br />
vertreten.<br />
Diese Hohlguss-Segmente können sich<br />
selbst reparieren. Die dünnwandigen<br />
Plastiken zeichnen sich durch lange<br />
Lebensdauer aus und lassen sich flexibel<br />
an statische Gegebenheiten anpassen.<br />
Quelle: Atelier Gläser<br />
Die gut entwickelte FUE-Infrastruktur Sachsens bietet<br />
für Neuentwicklungen den idealen „Nährboden“.<br />
Mit anähernd 3000 aus dem Zentralen Innovationsprogramm<br />
Mittelstand (ZIM) bezuschussten<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekten seit 2008<br />
erhöht das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie die Innovationsneigung sächsischer<br />
KMU zusätzlich. Beleg hierfür ist die rege Teilnahme<br />
sächsischer Innovativer am 20. BMWi-Innovationstag<br />
Mittelstand. Auf dem traditionellen Technik-Open-Air<br />
am 16. Mai in Berlin-Pankow stellen<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem<br />
Freistaat neueste Produkte und Verfahren u. a. aus<br />
der Lebensmittel- und der Bautechnik vor – möglich<br />
gemacht durch die ZIM-Förderung.<br />
Dank Wissenschaftlern der TU Dresden und dem Süßwarenmaschinenhersteller<br />
Winkler und Dünnebier GmbH können<br />
nun auch Pralinen und geschäumte Geleeartikel mit<br />
flüssiger Fülllung im sogenannten „One-Shot-Verfahren“<br />
hergestellt werden. Hülsen- bzw. Mantel- und Füllungsmasse<br />
werden hier gleichzeitig dosiert und in nur einem<br />
Arbeitsgang in die Form gebracht. Die bislang angewandte<br />
konventionelle Fertigung flüssig gefüllter Schokoladen<br />
macht mehrere Prozess-Schritte (Guss des „Gehäuses“,<br />
Kühlen, Befüllen, Besprühen, Kühlen, „Deckeln“, Kühlen)<br />
erforderlich. Die „Ein-Schuss-Methode“ setzt voraus, dass<br />
die Fließeigenschaften der zu gießenden Massen ähnlich<br />
und Dichteunterschiede gering sind. Für die neue Einstufen-Produktion<br />
wird die wässrige Füllung über ein geeignetes<br />
Substrat, z. B. Stärke, angedickt. Die Zugabe natürlicher<br />
Enzyme– unmittelbar vor der Dosierung – sorgt dafür,<br />
dass sich der Inhalt im gegossenen Produkt wieder rück -<br />
verflüssigt Die Ware muss nur einmal gekühlt werden, ist<br />
stabiler, da sie keine Naht besitzt, die zu Leckagen neigt,und<br />
bei minimalem Platz- und Energiebedarf in deutlich kürzerer<br />
Zeit herstellbar.<br />
Im ZIM-Ranking nach Bundesländern ist Sachsen nach<br />
Baden-Württemberg und vor Nordrhein-Westfalen auf Position<br />
zwei. Bislang wurden für gut 2.950 verschiedene Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekte dort Fördermittel in<br />
Höhe von rund 400 Mio. Euro bewilligt. Die in Bezug auf<br />
Mittelausstattung, Technologieoffenheit und Breitenwirkung<br />
europaweit einzigartige Mittelstandsförderung war<br />
im Sommer 2008 an den Start gegangen. Die Zuschüsse<br />
erleichtern kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu<br />
500 Mitarbeitern die Entwicklung eigener neuer Produkte,<br />
Technologien und Dienstleistungen – oft im Austausch mit<br />
anderen Firmen oder Wissenschaftseinrichtungen (www.zimbmwi.de).<br />
Auf solche Kooperationen entfallen rund 70 Prozent<br />
der bislang bewilligten Fördermittel in Höhe von insgesamt<br />
ca. 2,65 Mrd. Euro für über 20.600 Projekte. Aber<br />
auch rund 6000 einzelbetriebliche Vorhaben und die<br />
Zusammenarbeit in ca. 250 Firmennetzwerken wurden und<br />
werden im Rahmen des Programms unterstützt.<br />
300 dieser Highlights mit erheblichen Umsatzerwartungen<br />
werden auf dem Mittelstandstag präsentiert. Zur 20.<br />
Leistungsschau auf dem Parkgelände der AiF Projekt GmbH,<br />
die als Projektträger die ZIM-Hauptfördersäule „Kooperationsprojekte“<br />
betreut, werden weit über 1000 technik -<br />
interessierte Besucher erwartet. Sie bekommen auch die<br />
„selbstheilenden“ Plastiken des Bildhauer- und Restaurierungsateliers<br />
Gläser aus Leipzig zu sehen. Die Innovation<br />
soll helfen, Kunst- und Kulturdenkmäler nachhaltig zu sichern.<br />
In Kooperation mit der Universität Leipzig und der Bauhaus-<br />
Universität Weimar schuf die Kunstwerkstatt ein Herstellungsverfahren<br />
für Hohlgussfiguren aus einer Verbindung<br />
von hochleichtem mineralischem Mörtel mit lebendigen, Biozement<br />
bildenden Mikroorganismen. Das neuartige Gussmaterial<br />
soll sich bei feinen Rissbildungen selbst reparieren.<br />
Forscher des Instituts für Holztechnologie Dresden entwickelten<br />
gemeinsam mit der Holzbaufirma Schotten & Hansen<br />
GmbH aus dem bayerischen Peiting ein Leichtgewicht<br />
für den Möbel- und Innenausbau. Dabei handelt es sich um<br />
eine Leichtbauplatte aus einer Sandwichkonstruktion, die<br />
je nach Anwendung variiert werden kann.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
61
Menschen<br />
Personalien<br />
Foto: Kristin Schmidt<br />
Generationswechsel<br />
Holger Kühne (li.) ist neuer USK-Geschäftsführer, Frank<br />
Walther (re.) führte USK 22 Jahre erfolg reich.<br />
Zu Beginn dieses Jahres voll zog sich bei USK in Limbach-Oberfrohna<br />
der Genera tions wechsel. Frank<br />
Walther übergab nach 22 Jahren erfolgreicher Tätigkeit<br />
die Geschäftsführung an seinen Nachfolger Holger<br />
Kühne. Zukünftig wird Walther das Unternehmen<br />
und die Firmengruppe Utz als Berater mit seinen<br />
Erfahrungen unterstützen und die Firma FMT<br />
Flexible Montagetechnik GmbH weiterhin als Geschäftsführer<br />
leiten. Kühne ist bereits seit 1992 in verschiedenen<br />
Positionen bei USK tätig, zuletzt als Leiter<br />
der Angebotsabteilung. Unter der Führung von<br />
Frank Walther erlebte USK eine überaus erfolgreiche<br />
Entwicklung. Als verlängerte Werkbank der<br />
baden-württembergischen Schwesterfirma FIX Maschinenbau<br />
in den 1990er Jahren gestartet, beschäftigt<br />
USK am Standort Limbach-Oberfrohna mittlerweile<br />
rund 300 Mitarbeiter und erzielte in den vergangen<br />
beiden Jahren einen Umsatz von ca. 80 Mio. Euro.<br />
Ende 2011 wurde das in Korb bei Stuttgart ansässige<br />
Schwesterunternehmen FIX Maschinenbau<br />
GmbH auf USK verschmolzen. USK beschäftigt nun<br />
am Standort Korb weitere 50 Mitarbeiter. n<br />
Der Fachmann für Engineering<br />
Ralf Gust ist neuer Ge -<br />
schäftsführer bei ORANGE<br />
Engineering. Der 52-jährige<br />
ist ausgewiesener Fachmann<br />
für Engineering mit<br />
nationaler und internationaler<br />
Erfahrung. Nach seiner<br />
handwerklichen Ausbildung als Metallflugzeugbauer<br />
bei VFW-Fokker in Bremen sowie einem<br />
Flugzeugbau- und Betriebswirtschaftsstudium (FH<br />
Hamburg & VWA) konnte Ralf Gust als Konstrukteur,<br />
Gruppenleiter Flugzeugbau und Technischer<br />
Leiter umfassende Erfahrungen sammeln. Nach dem<br />
Wechsel 1996 zu Teccon hat er als Niederlassungsleiter<br />
von Teccon Bremen diesen Standort – zusammen<br />
mit dem von ihm gegründeten technischen Büro<br />
in Hamburg Finkenwerder – zu einem branchenrelevanten<br />
sowie regional und überregional bekannten<br />
Ingenieurdienstleister ausgebaut. Ende 2006<br />
wurde er in die Geschäftsführung von Teccon berufen,<br />
gründete und verantwortete u.a. die Tochtergesellschaft<br />
Teccon-Frankreich in Toulouse. Unter<br />
seiner Verantwortung hat Teccon den Status eines<br />
EADS „prefered engineering-suppliers“ erlangt –<br />
einer von 21 weltweit. Hierzu hat er u. a. die transnationale<br />
Unternehmens-Allianz „Teccon-Morson-<br />
CS“ (D, GB, F) initiiert sowie als deren Sprecher fungiert.<br />
Mit ORANGE Engineering will Ralf Gust ein<br />
hochqualifiziertes Engineering-Unternehmen an allen<br />
10 bestehenden Standorten in Deutschland weiter<br />
etablieren und stärken sowie neue Branchen und<br />
Geschäftsfelder erschließen.<br />
n<br />
Die Gesundheitsmanagerin<br />
Nach 15-jähriger Tätigkeit<br />
als Geschäftsführer der<br />
Kurgesellschaft Thermalbad<br />
Wiesenbad wurde Klaus<br />
Leibiger Ende 2012 feierlich<br />
in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Seit Jahresbeginn<br />
steht Ricarda Fiedler als Geschäftsführerin an<br />
der Spitze der Kurgesellschaft Thermalbad Wiesenbad.<br />
Sie bestreitet dort nunmehr ihr 11. Berufsjahr<br />
und lernte während ihres Studiums zur Betriebswirtschaft<br />
mit dem Spezialgebiet Gesundheits -<br />
management alle Unternehmensbereiche kennen.<br />
Für die junge Erzgebirgerin stehen die Geschäftsfelder<br />
Rehabilitation und Prävention prägend für ihre<br />
Arbeit. Diese Profilierung gehen für die 31-jährige<br />
konform mit den stetigen Veränderungen im Gesundheitswesen,<br />
bei welchen die Eigenvorsorge mehr und<br />
mehr in den Vordergrund rückt. Der familiär-team -<br />
orientierte Umgang mit den etwa 175 Mitarbeitern<br />
soll auch weiterhin den Weg zu einem hohen Maß<br />
an Qualität und Patientenzufriedenheit ebnen. n<br />
Der Alte ist auch der Neue<br />
Klaus Illgen (3. von links) inmitten der neugewählten<br />
Vorstandsmitglieder des MSV.<br />
Zur Vorstandswahl trafen sich Anfang März die<br />
Mitglieder das Mittelsächsischen Schaustellerverbandes<br />
e. V. in Braunsdorfl. Daran nahmen 35 aktive,<br />
sechs passive sowie drei Ehrenmitglieder teil.<br />
Zur Diskussion stand unter anderem die neue EU-<br />
Norm und damit verbundene Einschränkungen und<br />
Auflagen für die Schaustellerbranche. Zur Wahl des<br />
neuen Vorstandes kandidierte erneut Klaus Illgen.<br />
Er entschied die Wahl mit 29 Ja Stimmen als 1. Vorsitzender<br />
des MSV für sich.<br />
n<br />
Engagiert für den Pferdesport<br />
Holger Wulschner ist der<br />
erfolgreichste Springreiter<br />
aus Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Jetzt engagiert er sich<br />
stark für den „Großen Preis<br />
von Sachsen“, dessen<br />
Schirmherrschaft Ministerpräsident<br />
Stanislaw Tillich übernommen hat. Das<br />
Springturnier, das bisher in Zwickau stattfand, wird<br />
vom 22. bis 24. November 20<strong>13</strong> erstmals in der<br />
Chemnitz Arena ausgetragen. Wulschner ist seit<br />
mehr als zehn Jahren als Berufsreiter im internationalen<br />
Sport unterwegs. Sein Arbeitsplatz ist die Reitanlage<br />
Groß Viegeln, in der er sich vor einigen Jahren<br />
mit seinem Sportstall selbstständig gemacht hat.<br />
Geschichte schrieb Wulschner in Neumünster bei<br />
den VR Classics 2010. Als einziger strafpunktfreier<br />
Ritt siegte er mit dem Holsteiner Hengst Cefalo, der<br />
übrigens der Halbbruder des Vielseitigkeits-Doppel -<br />
olympiasiegers Marius ist.<br />
n<br />
62 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Menschen<br />
Gemeinsam Sachsen gestalten<br />
Beim Neujahrsempfang des Wirtschaftsrates würdigten rund 200 Gäste die Erfolgsgeschichte des Freistaates<br />
Simone Hartmann, Landesvorsitzende<br />
Wirtschaftsrat Sachsen; Prof. Dr. Hans<br />
J. Naumann, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der NILES-SIMMONS-<br />
HEGENSCHEIDT Werkzeugmaschinengruppe.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
Zum Thema „Starkes Sachsen – Gewinn für Deutschland"<br />
veranstaltete der Landesverband Sachsen des<br />
Wirtschaftsrates Deutschland am 22. Februar seinen<br />
diesjährigen Neujahrsempfang in Chemnitz.<br />
Unter den rund 200 Festgästen waren zahlreiche<br />
namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik<br />
und Gesellschaft. Sachsens Finanzminister Prof.<br />
Georg Unland repräsentierte die sächsische Staatsregierung.<br />
Feierlich und beschwingt stimmten Orgelklänge in der<br />
St. Petri-Kirche die Festgäste ein. Beim anschließenden Empfang<br />
im Günnewig-Hotel Chemnitzer Hof hieß Landesvorsitzende<br />
Simone Hartmann sie herzlich willkommen „Wir<br />
sehen uns in der Verantwortung, gemeinsam aus Sachsen<br />
ein leistungsstarkes Land zu entwickeln. Als Unternehmen<br />
qualitativ gestaltend auf Sachsen und Deutschland auszustrahlen,<br />
bewegt unser Engagement im Wirtschaftsrat",<br />
sagte sie. Den kurzfristig ins Ausland gereisten Ehrengast,<br />
Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maiziére, vertrat<br />
Staatssekretär Stéphane Beemelmans. Er beleuchtete<br />
„Sachsens Perspektiven in der Bundesrepublik", verwies<br />
auf konkrete Ergebnisse durch politische Präsenz in Berlin<br />
und empfahl auch der Wirtschaft, stärker in Gremien und<br />
Verbänden auf Bundesebene Einfluss zu nehmen. Die Bundeswehr<br />
sei ein wichtiger Arbeitgeber in Sachsen und vermittle<br />
nach Ablauf der Dienstzeiten qualifizierte Fachkräfte in die<br />
heimatliche Wirtschaft.<br />
Viel Beifall erhielt die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks,<br />
Prof. Karola Wille, für ihren lebhaften Vortrag „Regionale<br />
Verantwortung in der digitalen Welt - zur Zukunft des<br />
Mitteldeutschen Rundfunks". Darin stellte sie auch eine<br />
erhöhte mediale Aufmerksamkeit gegenüber der Wirtschaft<br />
in Aussicht. „Strukturell und inhaltlich ist das Thema Wirtschaft<br />
im MDR gut platziert", so Prof. Wille.<br />
Die Leistungsfähigkeit der sächsischen Industrie de -<br />
monstrierte Prof. Hans Naumann am Beispiel der NILES-<br />
SIMMONS-HEGENSCHEIDT Werkzeugmaschinengruppe als<br />
deren Geschäftsführender Gesellschafter. „Sachsen hat sich<br />
in den letzten 20 Jahren zum erfolgreichsten Bundesland<br />
in Ostdeutschland entwickelt und muss nationale oder in -<br />
ternationale Vergleiche nicht scheuen", sagte er stolz. In<br />
Mecklenburg-Vorpommern gebe es zwei Weltmarktführer,<br />
in Sachsen dagegen über 100.<br />
Die interessierten Gäste nutzten den Abend, um neue<br />
Kontakte zu knüpfen, Netzwerke aufzufrischen, sich intensiv<br />
mit Fachleuten auszutauschen – bis weit nach Mitternacht.<br />
SP<br />
75 Jahre voll außergewöhnlicher Leistungen<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> gratuliert Prof. Clauß Dietz zum Jubiläum<br />
Auch mit 75 steht Prof. Clauß Dietz seinem<br />
Familienunternehmen mit Rat und<br />
Tat zur Verfügung.<br />
Foto: Wirtschaftsfernsehen Sachsen<br />
Am 9. März feierte der Firmengründer der DPFA Akademiegruppe,<br />
Prof. Dr. sc. oec. Clauß Dietz, seinen 75. Geburtstag.<br />
Ob als Bergmann unter Tage im Steinkohlenbergbau<br />
Zwickau, als Student und Assistent an der Universität Leipzig<br />
und an der Bergakademie in Freiberg, als Hochschullehrer<br />
an der Ingenieurhochschule Zwickau, bei seiner internationalen<br />
Arbeit bis Ende der 80er Jahre in Moskau oder<br />
die Gründung der DPFA AKADEMIEGRUPPE – Prof. Dietz<br />
hat viel Außergewöhnliches geleistet.<br />
Sein 1990 mit zwei Mitarbeitern gegründetes Unternehmen<br />
ist heute als DPFA AKADEMIEGRUPPE mit mehr<br />
als 700 Beschäftigten an 14 Standorten mit Kindertagesstätten<br />
bis zur eigenen Hochschule in Deutschland sowie<br />
Polen aktiv. 2008 wurde er u. a. vom BVMW als Unternehmer<br />
des Jahres ausgezeichnet. Seit 2009 leitet er das<br />
DGAP (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik) Forum<br />
Sachsen und initiiert in diesem Rahmen hochkarätige<br />
Veranstaltungen mit honorigen Gastrednern zu aktuellen<br />
politischen Themen.<br />
Im Jahre 2010 wird Prof. Dietz für seine beachtlichen<br />
Verdienste um den Mittelstand zum Senator h.c. des Wirtschaftsenats<br />
Sachsens berufen.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
63
Geld & Kapital<br />
Auf Wachstumskurs<br />
Commerzbank Sachsen ist im Geschäftsjahr 2012 gewachsen – Firmenkundenanteil leicht gestiegen<br />
Die Commerzbank hat das Jahr 2012 in Sachsen<br />
trotz eines konjunkturell schwierigen Umfelds erfolgreich<br />
abgeschlossen. Im Privatkundengeschäft hat<br />
sich die Zahl der Kunden 2012 auf 372.000 erhöht,<br />
sagte Hans-Theo Burtscheidt, Vorsitzender der<br />
Geschäftsleitung der Commerzbank Sachsen und<br />
zuständig für den Bereich Privat- und Geschäftskunden<br />
zur Bilanzpressekonferenz Anfang März in<br />
Dresden.<br />
links: Hans-Theo Burtscheidt, Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung der Commerzbank<br />
Sachsen und zuständig für den<br />
Bereich Privat- und Geschäftskunden<br />
rechts: Burkhard von der Osten, Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung der Mittelstandsbank<br />
Gebiet Dresden.<br />
Fotos: Commerzbank<br />
„Wir haben Anfang 20<strong>13</strong> als erste Bank in Deutschland<br />
die photoTAN eingeführt und damit die Sicherheit unserer<br />
Kunden im Internet erhöht", so Burtscheidt weiter.<br />
„Wir prüfen zudem neue Filialmodelle, um unser Angebot<br />
der jeweiligen Nachfrage vor Ort anzupassen. Ein Rückzug<br />
aus der Fläche ist nicht geplant, unser Filialnetz bleibt<br />
erhalten."<br />
Das Firmenkundengeschäft, das in der Mittelstandsbank<br />
der Commerzbank zusammengefasst wird, konnte trotz<br />
der durch die Staatschuldenkrise verunsicherten Unternehmen<br />
2012 in Sachsen ein sehr gutes Ergebnis ausweisen.<br />
Das Kreditvolumen stabilisierte sich auf rund 2 Milliarden<br />
Euro, wobei die Kreditnachfrage seit Jahresende<br />
2012 stark zugenommen hatte. Die Zahl der Firmenkunden<br />
stieg leicht auf rund 2.500 Verbünde. Damit konnte<br />
die Commerzbank in der Region ihre Marktführerschaft<br />
weiter ausbauen. Das soll sich auch in diesem Jahr nachhaltig<br />
fortsetzen. „Insbesondere im kleinen und mittleren<br />
Firmenkundensegment sehe ich noch erhebliches Wachstumspotenzial",<br />
so Burkhard von der Osten, seit November<br />
letzten Jahres Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />
Mittelstandsbank Gebiet Dresden. National wie international<br />
setzt die Mittelstandsbank in der Region 20<strong>13</strong> auf<br />
fokussiertes Wachstum. In Deutschland will sie insbesondere<br />
beim kleineren und mittleren Mittelstand, also bei<br />
Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 2,5 und<br />
12,5 Millionen Euro, ihren Marktanteil bis 2016 deutlich<br />
erhöhen. „Vor allem lokalen und regionalen Wettbewerbern<br />
wollen wir hier ordentlich Konkurrenz machen", so<br />
von der Osten.<br />
PM/SP<br />
Erfreuliche Förderbilanz<br />
Investitionen sächsischer KMU’s durch Bürgschaften und Beteiligungen gestiegen<br />
Durch Bürgschaften und Garantien der Bürgschaftsbank<br />
Sachsen konnten mittelständische Unternehmen in<br />
2012 Investitionen von 147,2 Millionen Euro – 2011<br />
waren es <strong>13</strong>2 Millionen Euro – tätigen, das sind<br />
rund 19 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Gleichzeitig sank die Anzahl der durch die BBS geförderten<br />
Vorhaben um knapp 26 Prozent auf 360 (2011: 455),<br />
<strong>13</strong>6 davon Existenzgründungen. „Die Finanzierungssituation<br />
des Mittelstandes ist auf Grund der erfreulichen<br />
wirtschaftlichen Entwicklung des Freistaates insgesamt<br />
relativ stabil. Das spüren wir an der leicht rückläufigen<br />
Nachfrage nach Bürgschaften in 2012.", erklärt der<br />
Geschäftsführer von BBS und MBG, Markus H. Michalow.<br />
Durch die Investitionen sächsischer Unternehmen, die<br />
durch Kredite der Hausbanken und Ausfallbürgschaften<br />
der BBS unterstützt wurden, konnten in 2012 landesweit<br />
rund 5.100 Arbeitsplätze gesichert und 1.200 Arbeitsplätze<br />
neu geschaffen werden. Die Schwerpunkte der Bürgschaftsbewilligungen<br />
lagen im Handel mit 25 Prozent und<br />
in der Industrie mit 21 Prozent, gefolgt vom Handwerk<br />
mit 20 Prozent. Rund 38 Prozent der im Jahr 2012 erteilten<br />
Bürgschaften wurden zur Existenzgründung oder Übernahme<br />
eines Unternehmens eingesetzt. PM/SP<br />
Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />
Sachsen mbH<br />
MBG genehmigte im vergangenen<br />
Jahr 29 Beteiligungen mit<br />
9,3 Millionen Euro (2011: 6,8),<br />
mit denen Investitionen in Höhe<br />
von 62,9 Millionen Euro (2011:<br />
20,4) anteilig finanziert werden<br />
konnten. Der Schwerpunkt des<br />
Neugeschäfts lag wie auch<br />
schon 2011 mit rund 45 Prozent<br />
im Industriebereich, gefolgt<br />
vom Handel und Handwerk.<br />
64 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Gesundheitswirtschaft<br />
Gesunde Ernährung fällt schwer<br />
TK veröffentlicht Studie zu Essensgewohnheiten der Deutschen<br />
E X P E R T E N<br />
TIPP<br />
Autor und<br />
Ansprechpartner:<br />
Matthias Jakob,<br />
Referent für<br />
Gesundheitswesen/<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Vielen Berufstätigen in Deutschland fällt es schwer,<br />
sich an ihrem Arbeitsplatz gesund zu ernähren. Das<br />
zeigt die aktuelle Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland?“<br />
der Techniker Krankenkasse (TK).<br />
So sagen jeder dritte Mann (36 Prozent) und jede vierte<br />
Frau (24 Prozent), dass sie bei der Arbeit schlichtweg nicht<br />
dazu kommen, sich vernünftig zu ernähren. Und nicht einmal<br />
jeder zweite Beschäftigte (48 Prozent) kann in seinen<br />
Arbeitspausen tatsächlich in Ruhe essen. So rangiert das<br />
Arbeitsumfeld auch weit oben in der Liste der Gründe, die<br />
Berufstätige insgesamt von einer gesunden Ernährung abhalten<br />
– an dritter Stelle hinter Zeitmangel und schwachem<br />
Durchhaltevermögen. Als großes Problem bezeichnen viele<br />
dabei auch die begrenzte Essens-Auswahl im Job. Ihr Ausweg:<br />
Vier von zehn befragten Arbeitnehmern geben an, dass<br />
sie tagsüber nicht viel essen, dafür dann aber abends zu<br />
Hause reichlich. Nur für jeden zweiten Menschen in Deutschland<br />
hat das Essen einen hohen Stellenwert. Und nur jeder<br />
Vierte gibt an, dass er sich konsequent gesund ernährt. Die<br />
Folge: Nur in der Hälfte aller Haushalte gibt es noch täglich<br />
ein selbstzubereitetes Mahl. Dafür kommen immer öfter<br />
schnelle Fertiggerichte auf den Tisch: Im Bevölkerungsschnitt<br />
greifen vier von zehn Menschen mindestens ein- bis zweimal<br />
die Woche zu Tütensuppe oder Tiefkühlpizza. Die größte<br />
Hürde auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährung ist<br />
die tickende Uhr: Die Hälfte der Bevölkerung nennt fehlende<br />
Zeit und Ruhe als Hauptgrund – von den unter 25-Jährigen<br />
sogar fast drei Viertel. Daneben siegt auch der innere<br />
Schweinehund oft gegen die guten Vorsätze. Von den<br />
Geringverdienern gibt zudem mehr als jeder dritte fehlendes<br />
Geld als Hindernis an.<br />
Auch wenn man den Begriff Gesundheit in den Unter -<br />
nehmensbilanzen heute noch meist vergeblich sucht: Die<br />
Mitarbeitergesundheit ist ein Faktor, der den Unternehmenserfolg<br />
entscheidend beeinflusst – etwa in Form von<br />
höherer Motivation und besseren Arbeitsergebnissen. An -<br />
gesichts der demografischen Entwicklung und fehlender<br />
Fachkräfte wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre<br />
Mitarbeiter motiviert und gesund zu erhalten – auch aus<br />
wirtschaftlichen Erwägungen. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />
können dabei eine wichtige Funktion übernehmen.<br />
Die TK berät bereits seit mehr als zehn Jahren Unternehmen<br />
und ihre Mitarbeiter in der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
– aktuell in über 1.000 Betrieben bun desweit.<br />
Thema ist dort neben Burn-out-Prophylaxe, Demografie -<br />
beratung oder Raucherentwöhnung auch die gesunde Er -<br />
nährung im Job, etwa für Schichtarbeiter.<br />
Im Auftrag der TK hat Forsa im Januar 20<strong>13</strong> bevölkerungsrepräsentativ<br />
1.000 Erwachsene in Deutschland zu<br />
ihrem Ernährungsverhalten befragt. Der 38-seitige Studienband<br />
mit den Ergebnissen steht unter www.presse.tk.de<br />
zum kostenlosen Download bereit.<br />
Der schnellste Weg zur<br />
TK in Sachsen:<br />
www.tk.de/lv-sachsen<br />
Ihr TK-ServiceTeam:<br />
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bundesweit gebührenfrei).<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
65
Gesundheitswirtschaft<br />
Wachstum durch Vernetzung<br />
Partnerdialog des Carus Consilium Sachsen zeigt Perspektiven für die Gesundheitswirtschaft auf<br />
Wie ein lebendiges Netzwerk aussieht und funktioniert,<br />
bewies einmal mehr der Partnerdialog der<br />
Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen, der<br />
inzwischen zum 4. Mal stattfand.<br />
Am 8. März trafen sich im Dresdner Hygienemuseum rund<br />
<strong>13</strong>0 Vertreter aus der Gesundheitsbranche, der IT- und Kreativwirtschaft,<br />
dem Bildungs- und Finanzsektor sowie aus<br />
Politik und Verwaltung, um Perspektiven für die sächsische<br />
Gesundheitswirtschaft auszuloten. In diesem Jahr stand der<br />
Dialog auch unter dem Motto „Wachstum durch Ver netzung“.<br />
Passend zum Motto konnte Sabine Rößing, Geschäftsführerin<br />
der Carus Consilium Sachsen GmbH, die Internetfreischaltung<br />
der neuen Kommunikationsplattform für Sachsens<br />
Gesundheitswirtschaft „Healthy Saxony“ bekannt<br />
geben. Das CCS hatte im vergangenen Jahr eine Ausschreibung<br />
des Sächsischen Sozialministeriums zur Einrichtung<br />
einer Koordinierungsstelle Gesundheitswirtschaft<br />
Sachsen gewonnen. Diese Plattform mit Leben zu erfüllen,<br />
sind alle Akteure aufgerufen. „Wir hoffen auf einen Dialog“,<br />
richtete Sabine Rößing ihren Appell an Unternehmen<br />
und Einrichtungen.<br />
Welche Perspektiven die Gesundheitswirtschaft Unternehmen<br />
in Sachsen bietet, stellten eindrucksvoll Henriette<br />
Starke, Geschäftsführerin der Apogepha Arzneimittel GmbH<br />
und Dr. Wilhelm Zörgiebel, Geschäftsführer der Biotype<br />
Diagnostic GmbH – beide aus Dresden – sowie Roland<br />
Göhde , Geschäftsführer der Görlitzer Partec GmbH, vor. So<br />
bescheinigte Henriette Starke der Gesundheitswirtschaft ein<br />
großes Potenzial, prangerte jedoch die schwer berechenbaren<br />
Rahmenbedingungen an, die unter anderem durch die<br />
Vielzahl an Gesundheitsreformen entstanden sind und sich<br />
in zahlreichen nebeneinander bestehenden gesundheitspolitischen<br />
Maßnahmen im Arzneimittelbereich widerspiegeln.<br />
Aus ihrer Sicht gewinnen Forschungskooperationen immer<br />
mehr an Bedeutung, von der kurzfristigen Zusammenarbeit<br />
hin zu langfristigen strategischen Partnerschaften.<br />
Wie stark Netzwerkarbeit geschätzt wird, bestätigten<br />
die beiden Geschäftsführer aus der Biotechnologiebranche.<br />
„Ohne das biosaxony-Netzwerk hätten wir uns wohl nie<br />
kennengelernt“, sagte Wilhelm Zörgiebel. „Gerade Biotech-<br />
Unternehmen benötigen einen starken Überbau“, ergänzte<br />
Roland Göhde. Vom neu eingerichteten „Healthy Saxony“<br />
erhofft er sich neue Durchsetzungskraft für die Entwicklung,<br />
Herstellung und den Vertrieb innovativer Produkte aus sächsischen<br />
KMU.<br />
Mit besonderer Spannung erwartet wurde der Vortrag der<br />
schottischen Ärztin Dr. Anne Hendry. Sie stellte die in tegrierte<br />
Telemedizin in Schottland vor. Ähnlich wie das Dresdner<br />
Universitäts SchlaganfallCentrum, das seit 2007 Mediziner<br />
in ganz Ostsachsen bei der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten<br />
berät, gehen die Akteure des schottischen<br />
Gesundheitswesens vor. Allerdings wird das telemedizinische<br />
Spektrum dort wesentlich weiter gefasst. Zum Beispiel<br />
können in ländlichen Regionen praktizierende Allgemeinmediziner<br />
ihre Patienten über Video-Konferenzschaltungen<br />
Spezialisten vorstellen. Dank hochmoderner Technik und<br />
persönlicher Alarmsignale, Geräte und Sensoren ist es betagten<br />
und chronisch Kranken möglich, im eigenen Zuhause<br />
zu verbleiben.<br />
Doch nicht nur zuhören, sondern mitmachen war angesagt.<br />
In fünf Workshops, die von namhaften Referenten der<br />
Gesundheitsbranche geleitet wurden, bekamen die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer die Möglichkeit, Ideen vorzubringen,<br />
Vorschläge zu diskutieren und sich mit wich tigen<br />
Themen wie der Telemedizin, Aus- und Weiterbildungsangeboten,<br />
der Versorgungsplanung und der Förderlandschaft<br />
intensiv auseinanderzusetzen. „Wir möchten nicht Moden<br />
oder Trends hinterherlaufen, sondern eine strategische Herangehensweise<br />
entwickeln, um Kräfte zu bündeln“, fasste<br />
Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums<br />
Carl Gustav Carus, zusammen.<br />
Simone Pflug<br />
Sabine Rößing, Geschäftsführerin der<br />
Carus Consilium Sachsen GmbH, gab<br />
die Internetfreischaltung der neuen<br />
Kommunikationsplattform für Sachsens<br />
Gesundheitswirtschaft „Healthy<br />
Saxony“ bekannt. Foto: Kerstin Ardelt<br />
Die Gesundheitsregion Carus<br />
Consilium Sachsen (CCS)<br />
Das CCS vereint mehr als 600<br />
Partner aus 200 vor allem regionalen<br />
Institutionen der Bereiche<br />
Forschung, Krankenversorgung,<br />
Gesundheitsvorsorge, Patientenvertretung<br />
sowie Wirtschaft und<br />
Politik. Die Initiatoren und Partner<br />
erarbeiten tragfähige Konzepte<br />
zur Sicherstellung und<br />
Weiterentwicklung des Gesundheitssystems<br />
und setzen sie um.<br />
Denn vor dem Hintergrund des<br />
sich abzeichnenden demografischen<br />
Wandels ist die Stabilisierung<br />
der medizinischen und<br />
pflegerischen Versorgung und<br />
gleichzeitige Modernisierung<br />
des Gesundheitswesens eine der<br />
bedeutendsten sozialpolitischen<br />
Herausforderungen der kommenden<br />
Jahre.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.carusconsilium.de<br />
www.healthy-saxony.com<br />
66 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Leseecke<br />
Wenn das passiert, womit keiner rechnet<br />
„Antifragilität"<br />
Michael Sitte-Zöllner von WortReich hat das neueste Buch von Nassim Nicholas Taleb gelesen<br />
„Alles zentral regeln zu wollen,<br />
hat die Menschheit noch nie<br />
weitergebracht."<br />
*Taleb in FORMAT 08/<strong>03</strong>/20<strong>13</strong><br />
Nassim Nicholas Taleb<br />
Antifragilität.<br />
Anleitung für eine Welt,<br />
die wir nicht verstehen.<br />
München: Knaus Verlag, 20<strong>13</strong><br />
685 Seiten<br />
26,99 Euro<br />
In seinem Weltbestseller „Der Schwarze Schwan" problematisierte<br />
Taleb die zunehmende Unberechenbarkeit (Wenn<br />
das passiert, womit keiner rechnet) des Weltgeschehens.<br />
Seit Ende Februar liegt im deutschsprachigen Raum sein<br />
wichtigstes Buch vor: In „Antifragilität" liefert der „führende<br />
Denker unserer Zeit" (The Times) eine wirkmächtige<br />
Gebrauchsanweisung, wie wir selbst, unsere Unternehmen<br />
und Strukturen, Chaos und unberechenbare Ereignisse nicht<br />
nur überstehen, sondern auch davon profitieren können.<br />
Denn alles, was nicht antifragil ist, wird verschwinden. Taleb<br />
schickt in seinem neuen Buch heutiges Risikomanagement<br />
und Prognostik in die Wüste.<br />
Er zeigt, dass wir von der Wirtschaft bis in die privaten<br />
Lebensbereiche alles überfürsorglich und „künstlich" absichern<br />
und dadurch das Gegenteil erreichen: Wir werden<br />
immer fragiler und anfälliger, so dass schon der kleinste<br />
Riss ausreicht, damit alles mit großem Knall auseinander<br />
fliegt. Talebs Konzept der Antifragilität ist eine große praktisch-philosophische<br />
Antwort auf die Herausforderungen<br />
unsicherer Zeiten. Nicht indem wir Zufälle und Ungewissheit<br />
um jeden Preis abzuwehren versuchen, gewinnen wir,<br />
sondern indem wir sie zu Stärken ummünzen. Talebs Beispiele<br />
spiegeln das ganze Spektrum von Finanzen und Wirtschaft,<br />
Politik, Wissenschaft, Privatleben. Multidisziplinär<br />
und mit großer Übersicht umreißt „Antifragilität" ein neues<br />
Denken für die Welt, die bei allem Fortschritt niemals berechenbar<br />
sein wird.<br />
Nassim Nicholas Taleb, geboren 1960 im Libanon,<br />
gilt als „Hauptdissident der Wall Street", denn<br />
seine Einsichten bezieht er in erster Linie aus seiner<br />
20jährigen Tätigkeit als mathematisch orientierter<br />
Händler mit Derivaten. Als Empiriker, Essayist<br />
und Forscher hat er es sich zur Lebensaufgabe<br />
gemacht, unsere Probleme im Zusammenhang mit<br />
dem Zufall, der Unsicherheit, der Wahrscheinlichkeit<br />
und dem Wissen zu erforschen. Er war Professor<br />
für die Wissenschaft der Unsicherheit an der<br />
University of Massachusetts in Amherst, derzeit ist<br />
er Professor am Polytechnischen Institut der Universität<br />
von New York. Seine Bestseller „Fooled by<br />
Randomess" und „Der Schwarze Schwan" („Ein<br />
brillant geschriebenes Buch über den Unsinn von<br />
Wirtschaftsprognosen" – Manager Magazin)<br />
erschienen in mehr als 33 Sprachen. Taleb lebt<br />
überwiegend in New York.<br />
Foto: Sarah Josephine Taleb<br />
Leseprobe<br />
„In der Vergangenheit brachten es nur Menschen, die Risiken<br />
auf sich nahmen und bereit waren, für die Folgen ihrer<br />
Handlungen einzustehen, zu hohem Rang oder Ansehen;<br />
wer dasselbe zum Wohle anderer tat, galt als Held. Heute<br />
ist genau das Gegenteil der Fall. Wir erleben das Aufkommen<br />
einer neuen Klasse invertierter Helden: Bürokraten,<br />
Banker, die sich in Davos tummelnden Mitglieder der IAND<br />
(International Association of Name Droppers) und Akademiker<br />
mit zu viel Macht und bar jeder Verantwortlichkeit.<br />
Sie zocken das System ab und die Bürger zahlen die Zeche.<br />
Noch nie in der Geschichte der Menschheit befand sich so<br />
viel Macht in der Hand so vieler Personen, die keinerlei Risiko<br />
eingehenund nicht im Geringsten persönlich exponiert<br />
sind. Die wichtigste ethische Maxime lautet: Du sollst nicht<br />
deine eigene Antifragilität steigern, indem du die Fragilität<br />
anderer erhöhst."<br />
(aus d. Abschnitt „Vorteile auf Kosten anderer", S.25)<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong><br />
67
KulTour Mitteldeutschland<br />
Ehrbare Kaufmannstradition<br />
Sparkasse Leipzig pflegt seit 20 Jahren die Partnerschaft mit dem Gewandhaus<br />
Gewandhauskapellmeister Ricardo<br />
Chailly und das Gewandhausorchester<br />
(links).<br />
Foto: Gert Mothes<br />
Was macht Leipzig für Unternehmen und ihre Mitarbeiter<br />
attraktiv? Was bietet die Stadt den Menschen?<br />
Auf welche Weise lassen sich hier gesellschaftliche<br />
Werte transportieren? Antworten auf<br />
diese Fragen finden sich auch in der Kultur.<br />
„Kultur macht ein Unternehmen im<br />
weitesten Sinne menschlicher", schrieb<br />
Dr. Stephan Frucht, Geschäftsführer des<br />
Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im<br />
BDI e. V., in einem Artikel der Zeitschrift<br />
Stiftung&Sponsoring, <strong>Ausgabe</strong> 1/2009.<br />
Um Menschen – Kunden und Mitarbeiter – geht es auch<br />
der Sparkasse Leipzig. Seit nunmehr zwanzig Jahren unterstützt<br />
sie finanziell das Gewandhaus zu Leipzig – seit 2005<br />
sogar als Global Partner. „Das Gewandhaus ist ein Flaggschiff<br />
der Hochkultur. Es macht Leipzig international bekannter<br />
und für Investoren und Fachkräfte von außerhalb auch<br />
attraktiver", beschreibt Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender<br />
des Geldinstituts, einen Grund des umfassenden<br />
Engagements. Auch die Attraktivität des bei den Leipzigern<br />
beliebten Gewandhauses ist für die Sparkasse immer<br />
wieder Anlass, die Partnerschaft fortzusetzen. Denn schließlich<br />
ist sie regional verankert und betreut Kunden aus allen<br />
gesellschaftlichen Schichten. „Die Förderung von Angeboten<br />
für Familien, Kinder und Jugendliche ist ein besonderer<br />
Akzent in unserer Zusammenarbeit mit dem Gewandhaus",<br />
so Langenfeld. Zum Beispiel würde es viele Familienkonzerte<br />
oder die Musikvermittlung „Soundcheck", aber auch<br />
die Verpflichtung von internationalen Solisten wie den chinesischen<br />
Pianisten Lang Lang, ohne die Unterstützung der<br />
Sparkasse gar nicht geben. „Unsere Partner machen eine<br />
Vielzahl von Projekten erst möglich", bestätigt Gewandhausdirektor<br />
Prof. Andreas Schulz. „Sie sind wichtige Bausteine<br />
in unserem Spielplan." Im Rahmen der langfristigen<br />
künstlerischen Planung stimmt sich seine Marketingabteilung<br />
mit den Sponsoren ab, damit sich herausragende Projekte<br />
(Konzerte, Kompositionsaufträge, Tourneen, Musikvermittlung<br />
etc.) auch in die Marketingstrategie der Unternehmen<br />
einbinden lassen. Das Sponsoring zahlt sich also<br />
auch für den Geldgeber selbst aus. „Das Gewandhaus hat<br />
ein überzeugendes Vermarktungskonzept - und das nicht<br />
nur für große Unternehmen, sondern auch für den Mittelstand",<br />
versichert Langenfeld.<br />
Es steht ganz in der Tradition der 16 Leipziger Kaufleute,<br />
die das Orchester im Jahr 1743 gründeten. Heute können<br />
Firmen als Classic-, Premium- und Globalpartner das<br />
Gewandhaus unterstützen. Im Gegenzug erhalten sie nach<br />
dem Baukastenprinzip in den Bereichen Image, Präsenz,<br />
Konzert, Event und Kontakt verschiedene Leistungen, die<br />
dem Marketing und der Unternehmenskommunikation dienen.<br />
Global Partner wie die Sparkasse Leipzig sind durch<br />
ihre ständige Präsenz, zum Beispiel in Publikationen, mit<br />
dem Gewandhaus und seinem Orchester verbunden. Sie<br />
fördern branchenexklusiv im Gewandhaus Große Concerte<br />
und nutzen diese wirksam für die interne und externe Unternehmenskommunikation.<br />
Ehrenkarten, Tourneebe gleitung,<br />
VIP-Service, Generalprobenbesuche und Einladungen zu<br />
den Sponsor's Club-Events sowie viele weitere Vorzüge sind<br />
Bestandteile der hochwertigsten Club-Kategorie.<br />
Doch auch schon als Classic Partner mit einem jährlichen<br />
Förderbeitrag von 5.000 Euro profitieren die Firmen von<br />
verschiedenen VIP-Vorteilen rund um das Konzert und Ehrenkarten.<br />
Alle Sponsoren können zudem bei den regelmäßigen<br />
Treffen mit den anderen Sponsor's Club-Mitglieder ihr<br />
Netzwerk pflegen.<br />
Claudia Hillmann<br />
Das Gewandhaus hat seinen Namen<br />
vom Ende des 18. Jh. eingeweihten Saal<br />
im ehemaligen Handelsgebäude der<br />
Woll- und Tuchmacher. Die jetzige Spielstätte<br />
wurde auf Initiative von Kurt<br />
Masur 1981 am Augustusplatz errichtet.<br />
1.900 Besucher finden allein im großen<br />
Saal Platz. Gekrönt wird er durch die<br />
majestätische Schuke-Orgel mit ihren<br />
6.638 Pfeifen. Hier findet sich auch der<br />
Leitspruch des Gewandhauses: „RES<br />
SEVERA VERUM GAUDUM“ – Wahre<br />
Freude ist eine ernste Sache (rechts).<br />
Foto: Gert Mothes<br />
2012 hat die Sparkasse Leipzig<br />
rund 4,8 Millionen Euro für<br />
Spenden und Sponsoring ausgegegeben.<br />
Damit wurden über<br />
900 Projekte in Leipzig und den<br />
Landkreisen Leipzig und Nordsachsen<br />
unterstützt.<br />
68 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
Christian Fanghänel<br />
Leiter Marketing<br />
Prof. Andreas Schulz<br />
Gewandhausdirektor<br />
Wahre Freude und ernsthaftes Engagement für klassische Musik haben in<br />
Leipzig Tradition. Im Gewandhaus Sponsor´s Club wird diese Tradition mit<br />
33 Partnern gelebt. Prof. Andreas Schulz und Christian Fanghänel sorgen<br />
für die Entwicklung und Qualität dieses erlesenen Kreises.<br />
Global-Partner<br />
Premium-Partner<br />
Classic-Partner<br />
BEV – Ihr Immobilien-Partner GmbH • Bosch Sicherheitssysteme GmbH • BRAUNE & TAUCHE Steuerberater Partnerschaft • E. Breuninger GmbH & Co.<br />
CLIMATECH Firmengruppe • CMS Hasche Sigle Rechtsanwälte Steuerberater • DE VACTO Führungs- und Veränderungsakademie • Dr. med. Peter Dietel<br />
Dow Olefinverbund GmbH • Fischer Analysen Instrumente GmbH • Gabert Industriebeteiligungen GmbH • Hitschfeld, Büro für strategische Beratung GmbH<br />
immoplus – Gebäude-Service GmbH • Konsumgenossenschaft Leipzig eG • KPMG • Krostitzer Brauerei • Leipziger Stadtbau AG • Leipziger Verlagsanstalt<br />
GmbH • Margon Brunnen GmbH • Martens & Prahl Versicherungskontor GmbH Leipzig • Dr. Arend Oetker • Ostrei Dienstleistungen und<br />
Umwelttechnik GmbH • PricewaterhouseCoopers AG • Reinwald Entsorgungs GmbH • Siemens AG • S&P Ingenieure + Architekten<br />
Kontakt:<br />
Prof. Andreas Schulz | Telefon <strong>03</strong>41.1270-331 | andreas.schulz@gewandhaus.de<br />
Christian Fanghänel | Telefon <strong>03</strong>41.1270-440 | christian.fanghaenel@gewandhaus.de
Glossiert<br />
Logistik – eine deutsche Tugend<br />
Das letzte Wort hat der Kabarettist Erik Lehmann<br />
Erik Lehmann, Jahrgang `84, ist Kabarettist<br />
an der Herkuleskeule Dresden.<br />
Sein scharfzüngiges, bissiges, politisches<br />
Kabarett brachte ihm bereits den<br />
Ostdeutschen Kleinkunstpreis und weitere<br />
Kabarettpreise ein.<br />
Foto: Mike Hätterich<br />
Erik Lehmann ist am 6. April und<br />
3. Mai im Theater Zwickau sowie<br />
am 5. Mai im Chemnitzer Kabarett<br />
mit dem Programm „Der letzte<br />
Lemming"zu erleben.<br />
Firmen-Event,<br />
Betriebs-Weihnachtsfeier,<br />
Brigade-Fest?<br />
Herr Lehmann ist käuflich und<br />
auf Wunsch auch bestellbar!<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.knabarett.de<br />
Anfang Februar lief in der ARD ein Dokumentarfilm über<br />
den Online-Versandhandel Amazon. Der Film zeigte auf eindrucksvolle<br />
Weise, wie das Merkel-Zitat „Die Leute, zumal<br />
die jungen, werden nicht an Europa glauben, wenn es keine<br />
Arbeit gibt", welches die Kanzlerin, mit Blick auf die Krisenstaaten<br />
in Südeuropa, auf dem Weltwirtschaftsforum im<br />
Januar 2012 verlauten ließ, Wirklichkeit wurde. Denn elf<br />
Monate nach den mahnenden Kanzlerinnenworten begab<br />
sich ein Filmteam ins hessische Bad Hersfeld, um dort Szenen<br />
zu drehen, die eben diesen Traum von der „Arbeit in<br />
Europa" realitätsbezogen abbilden sollten. Die Dokumentation<br />
zeigte hochmotivierte Südeuropäer, die unter falschen<br />
Versprechungen ins verschneite Deutschland gelockt<br />
wurden, um die weihnachtlich bedingten Bestell-Stoßzeiten<br />
im weltweit größten Logistikunternehmen humankapitalbezogen<br />
abzudecken und somit deutsche Kundenherzen<br />
höher schlagen zu lassen. So bekamen die „fest an Europa<br />
glaubenden Leute" nun einen undurchsichtigen Leih -<br />
arbeiter-Vertrag überreicht, dazu Hungerlohn, Vierzehn-<br />
Stunden-Schichten, Unterkunft in engen Bungalows und<br />
alles unter der Bewachung einer Sicherheitsfirma mit dem<br />
vertrauenerweckenden Namen „H.E.S.S.-Security" (seines<br />
Zeichens kurzgeschorene, Lederstiefel und Thor-Steinar-<br />
Jacken tragende deutsche Aufseher). Endlich am Ziel, dachten<br />
sich die zahlreichen Südeuropäer, den langersehnten<br />
Arbeitsplatz bei Amazon sicher.<br />
Doch der deutsche Fernsehzuschauer wunderte sich?<br />
Wollte das Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen in Deutschland<br />
etwa an frühere Traditionen anknüpfen? Rechtlose<br />
Arbeitssklaven, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen,<br />
Baracken-Unterkünfte und national gesinntes Wachpersonal<br />
- das erinnerte an dunkle Zeiten. Nur beim Transport<br />
der Zwangsarbeiter des 21. Jahrhunderts war man offensichtlich<br />
fortschrittlicher und von überfüllten Viehwagons<br />
auf überfüllte Busse umgestiegen. Und so saß der krisenfeste<br />
Deutsche in seinem Sessel und schüttelte empört den<br />
Kopf, schaltete den Fernseher aus und ging zu Bett. Denn<br />
er wollte ausgeschlafen sein, wenn in der Früh der weit<br />
unter Tariflohn bezahlte Hermes-Bote mit seinem eigenen<br />
Fiat Punto vorfahren würde, um drei Päckchen zu überreichen.<br />
Drei Päckchen, die der nichtsahnende Deutsche noch<br />
am Vorabend, kurz bevor der gemütlich Fernsehabend beginnen<br />
sollte, ganz arglos im Internet bestellt hatte – an jenem<br />
Vorabend, an dem er von all den empörenden Zuständen<br />
bei dem günstigen Versandhandel seines Vertrauens nicht<br />
das Geringste geahnt hatte.<br />
Impressum<br />
VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />
Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />
www.wirtschaftsjournal.de<br />
kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteurin/Verlagsleiterin<br />
Claudia Hillmann<br />
Telefon: <strong>03</strong>41 3916105<br />
hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />
Leiter Sonderpublikationen:<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Telefon: <strong>03</strong>71 33492-<strong>13</strong><br />
baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />
Redakteurin:<br />
Simone Pflug<br />
Assistenz:<br />
Kathrin Schiffmann<br />
Telefon: <strong>03</strong>71 33492-0<br />
Telefax: <strong>03</strong>71 33492-20<br />
Foto:<br />
Wolfgang Schmidt<br />
Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
18. März 20<strong>13</strong><br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />
Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />
Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je doch<br />
nicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdruck<br />
nur mit Ge nehmigung des Ver lages und unter<br />
Angabe der Quelle.<br />
Titelbild:<br />
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Leiter Vertrieb:<br />
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Joachim Porstein, Mara Lisa Strohbehn, Dr. Jens Pape<br />
Layout/Satz/Grafik:<br />
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CO2-klimaneutral gedruckt<br />
ClimatePartnerID: 53211-<strong>13</strong>01-1001<br />
www.climatepartner.com<br />
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Monatlich. Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint in der<br />
17. KW 20<strong>13</strong><br />
Redaktionsschluss: 12.04.20<strong>13</strong><br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007<br />
70 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>13</strong>
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