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Erfolgsfaktoren virtueller Kooperationen - Bertelsmann Stiftung

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Sie motivieren die Arbeitnehmer zusätzlich,<br />

sich zum Wohl des Unternehmens sowie des<br />

Projektes einzusetzen. Die Kombination von Bedingungen<br />

wie diesen fördert sowohl die intrinsische<br />

Motivation der Mitarbeiter durch Interesse<br />

und Spaß an der Aufgabe als auch ihre<br />

extrinsische Motivation durch finanzielle Anreize.<br />

4. Zentrale Barrieren<br />

<strong>virtueller</strong> Zusammenarbeit<br />

Microsoft bezeichnet virtuelle Kooperation als<br />

„less controlled environment“, das aus Sicht der<br />

Manager hohe Anforderungen an alle Betei-<br />

ligten stellt. Sie argumentieren aus der Defizit-<br />

Sicht: „Man verliert viel von dem, was man in<br />

klassischen Teams hat“. Und sie verweisen auf<br />

die Passiv-Orientierung: „Man vergisst die Bedeutung<br />

vieler Prozesse und macht sehr oft nur<br />

das Notwendigste im virtuellen Team.“ Schließlich<br />

meint man bei Microsoft: „Der ganze Aufbau<br />

eines virtuellen Teams ist grundsätzlich anders,<br />

weil man sich auf viele Faktoren einstellen muss,<br />

die in einer hierarchischen und traditionellen<br />

Konstellation nicht vorhanden sind.“ Die Interviewpartner<br />

betonen aber, dass virtuelle Teams<br />

als Herausforderung und nicht als Hinderungsgrund<br />

zu betrachten sind und dass es wichtig ist,<br />

eine positive Grundhaltung gegenüber der virtuellen<br />

Zusammenarbeit zu entwickeln. Dies erfordert<br />

in vielen Fällen aber auch ein Umdenken<br />

der Führungskräfte.<br />

Zu den wichtigsten Barrieren der virtuellen Kommunikation<br />

zählen die Manager von Microsoft<br />

den Einsatz elektronischer Kommunikationsmedien,<br />

die internationale und interkulturelle<br />

Zusammenarbeit sowie die mangelnde Identifikation<br />

mit dem Gruppenziel und fehlende<br />

Übereinkünfte. Hinzu kommen die Abnahme der<br />

personalisierten Führung, Defizite bei der Kommunikation<br />

und Kooperation im Team und das<br />

oft unzureichende Konfliktmanagement.<br />

Nach Auffassung von O 2 wird der Teamerfolg<br />

nicht nur durch räumliche Trennung begrenzt, er<br />

hängt auch entscheidend ab von der Verfügbarkeit<br />

der Mittel zur Kommunikation und zur Koordination<br />

der Aufgaben: „Die Möglichkeit, gut zusammenzuarbeiten,<br />

werden durch die Mittel, die<br />

man dafür hat (Medien, Treffen), bestimmt und<br />

begrenzt.“ Die Manager von O 2 betrachten Virtualität<br />

grundsätzlich als ein Hindernis und bewerten<br />

diese aus Defizit-Sicht: „Man hat eigentlich<br />

immer eine Art Blindflug bei den Kontaktaufnahmen<br />

zu den Personen auf der anderen Seite. Das<br />

macht die Mitarbeiter dann auch bei jeder Art<br />

von Kommunikation unsicher.“<br />

Wie auch bei Microsoft wird von O 2 zum Ausdruck<br />

gebracht, dass man sich bei <strong>virtueller</strong> Zusammenarbeit<br />

auf viele Faktoren einstellen<br />

müsse, die in klassischen Teams keine Rolle<br />

spielen. In diesem Zusammenhang wird insbesondere<br />

die Notwendigkeit betont, einen gemeinsamen<br />

team spirit zu entwickeln und durch<br />

geeignete Kommunikation am Leben zu erhalten:<br />

„Der Faktor Mensch darf nicht vergessen werden,<br />

was in virtuellen Teams sehr schnell passieren<br />

kann“, und: „Man muss sehr aktiv daran arbeiten,<br />

eine gemeinsame Basis zu schaffen und<br />

durch die verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

zu stärken.“<br />

Bei O 2 wird auch auf die Schnittstellenproblematik<br />

hingewiesen, zu der virtuelle Zusammenarbeit<br />

führen kann, weil die virtuelle Arbeit der<br />

einzelnen Mitarbeiter für die lokale Arbeitseinheit<br />

uninteressant sein kann, sodass die Wertschätzung<br />

für die im virtuellen Team erbrachten<br />

Leistungen fehlt.<br />

Beide Unternehmen führen ähnliche Hürden an,<br />

die die virtuelle Kooperation erschweren:<br />

Schwierigkeiten beim Einsatz elektronischer<br />

Kommunikationsmedien:<br />

_ Weil die Führungskräfte keinen persönlichen<br />

Kontakt zu ihren Mitarbeitern haben, können<br />

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