Erfolgsfaktoren virtueller Kooperationen - Bertelsmann Stiftung
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Teil 2: Was macht virtuelle <strong>Kooperationen</strong> aus?<br />
Kooperationskompetenz.<br />
Toolbox zur Verbesserung<br />
der Zusammenarbeit in<br />
internationalen <strong>Kooperationen</strong><br />
1. Merkmale <strong>virtueller</strong><br />
<strong>Kooperationen</strong><br />
Virtuelle Kooperation bezeichnet arbeitsteilige<br />
Leistungen zwischen Personen, Organisationseinheiten<br />
oder ganzen Organisationen, die auf<br />
verschiedene Orte verteilt sind und über Kommunikationsmedien<br />
miteinander in Verbindung<br />
stehen. Dies trifft vor allem auf Unternehmen<br />
zu, die global agieren und in denen Menschen<br />
unterschiedlicher kultureller Herkunft zusammenarbeiten<br />
– häufig auch über unterschiedliche<br />
Standorte und sogar Kontinente und Zeitzonen<br />
hinweg.<br />
Im Folgenden beziehen wir uns, wenn wir von<br />
<strong>virtueller</strong> Kooperation sprechen, nicht nur auf<br />
individuelle Merkmale der Zusammenarbeit –<br />
zum Beispiel Telearbeit einzelner Mitarbeiter,<br />
virtuelle Teams oder virtuelle Abteilungen –,<br />
sondern auch auf virtuelle Kooperationsformen<br />
von ganzen Unternehmen. Laut der Akademie<br />
für Führungskräfte der Wirtschaft in Bad Harzburg<br />
arbeiten mittlerweile fast 20 Prozent aller<br />
deutschen Manager dauerhaft in virtuellen<br />
Teams zusammen.<br />
2. Formen <strong>virtueller</strong><br />
<strong>Kooperationen</strong>en<br />
Virtuelle Kooperation kann auf verschiedene<br />
Weise stattfinden. Die häufigste Form ist die Telearbeit,<br />
bei der Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz<br />
aus mit ihren Kollegen, die lokal nicht<br />
präsent sind, zusammenarbeiten. Sie sind elektronisch<br />
mit der zentralen Betriebsstätte verbunden<br />
und kommunizieren überwiegend mittels<br />
moderner Informations- und Kommunikationstechnologien.<br />
Genauso wie Individuen können auch Unternehmen<br />
virtuell zusammenarbeiten. Virtuelle Unternehmen<br />
sind Netzwerke von rechtlich unabhängigen<br />
Einheiten, die einen gemeinsamen<br />
Geschäftszweck verfolgen, jedoch meist nur temporär<br />
für ein Projekt zusammenfinden. Sie sind<br />
durch elektronische Kommunikationsmedien<br />
miteinander verbunden und verzichten weitgehend<br />
darauf, die zentralen Managementfunktionen<br />
zu institutionalisieren, um ihr Kooperationsvorhaben<br />
zu entwickeln, zu lenken und zu<br />
gestalten. Haben sie ihr Ziel erreicht, lösen sie<br />
das virtuelle Unternehmen wieder auf.<br />
Auch im Mittelstand nimmt die virtuelle Kooperation<br />
zu. Das Institut für Mittelstandsforschung<br />
in Bonn hat ermittelt, dass bereits mehr als<br />
5 000 deutsche Mittelständler in ausländische<br />
Betriebe investiert oder dauerhafte Standorte<br />
im Ausland eingerichtet haben. In diesen Unternehmen<br />
ist virtuelle Zusammenarbeit über<br />
Landesgrenzen hinweg an der Tagesordnung.<br />
Im Zuge der zunehmenden Globalisierung wird<br />
diese Form der Kooperation weiter wachsen.<br />
Häufig finden virtuelle <strong>Kooperationen</strong> auf der<br />
Teamebene statt. Virtuelle Teams bestehen aus<br />
Mitarbeitern, die von unterschiedlichen Standorten<br />
aus ihren gemeinsamen Arbeitsauftrag erledigen.<br />
Sie sind informationstechnisch miteinander<br />
vernetzt und bilden eine spezielle Form betrieblicher<br />
Arbeits- oder Projektgruppen. Dabei weisen<br />
sie auch zentrale Merkmale traditioneller Teams<br />
auf: Sie kooperieren, tauschen sich aus, unterstützen<br />
sich, werden geführt, befinden sich aber<br />
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