5 Begründung - Bietigheim-Bissingen

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- 2 - 1. Erfordernis der Planaufstellung Das gesamte Areal (ca. 10 ha) ist im Flächennutzungsplan als gewerbliche Baufläche ausgewiesen, ein Bebauungsplan bzw. ein Baulinienplan aus dem Jahr 1930 besteht nur für den nord-westlichen Randbereich. Ziel der Neuordnung ist es, die gewerbliche Nutzung im Gebiet grundsätzlich beizubehalten und nach geänderten Anforderungen fortzuschreiben. Hierfür wird die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich. 2. Einfügen in die überörtliche und örtliche Planung Nach dem derzeit gültigen Regionalplan ist Bietigheim-Bissingen mit allen Ortslagen als Siedlungsbereich in der Entwicklungsachse Stuttgart - Heilbronn eingestuft. Die Fläche ist als Siedlungsfläche für Industrie und Gewerbe eingetragen. Nordöstlich der Geisinger Straße befindet sich ein Ergänzungsstandort für großflächigen, nicht zentrenrelevanten Einzelhandel. Im Flächennutzungsplan ist die Fläche innerhalb des Geltungsbereichs als gewerbliche Baufläche angelegt. Nördlich befinden sich eine Sonderbaufläche sowie eine gewerbliche Baufläche. Im Osten und Südwesten wird der Geltungsbereich von Bahnanlagen begrenzt, daran anschließend befinden sich jeweils weitere gewerbliche Bauflächen. Westlich befindet sich eine gemischte Baufläche. 3. Bestehende Rechtsverhältnisse Innerhalb des Geltungsbereichs sowie im westlich angrenzenden Bereich befindet sich der Baulinienplan „Verlängerung der Geisingerstraße/Sandgrubenweg/Rietstraße mit Verbindungsstraße“, rechtskräftig seit 27.05.1930. Im Bereich der Geisinger Straße gelten außerdem die Bebauungspläne „Weilerlen“, rechtskräftig seit 11.12.1985 sowie „Weilerlen, 2. Änderung“, rechtskräftig seit 28.02.1997. 4. Bestand Das südliche Grundstück ist mit gewerblich genutzten Gebäuden bebaut. Die Grundstücke entlang der Geisinger Straße sind weitestgehend unbebaut und werden als Parkplatz und Abstellfläche genutzt. Nördlich der Geisinger Straße schließt ein Sondergebiet mit der Nutzung Baumarkt sowie ein eingeschränktes Gewerbegebiet an den Geltungsbereich an. Im Osten befindet sich die Trasse für Schienenverkehr in Richtung Norden (Heilbronn). Südöstlich verläuft eine weitere Trasse für Schienenverkehr in Richtung Westen (Vaihingen/Enz). Westlich des Geltungsbereichs befinden sich Wohngebäude. Das südliche Grundstück (Flurstück 5584) innerhalb des Geltungsbereichs (DLW-Gelände) ist über eine Privatstraße sowohl von der Geisinger Straße via Flurstück 5774 (DLW-Parkplatz) als auch über die Dammstraße verkehrlich erschlossen. Die Erschließung des Flurstücks 5774/1 erfolgt zum Teil über das Flurstück 5774 (DLW-Parkplatz) und zum Teil über einen behelfsmäßigen Anschluss an die Geisinger Straße. 5. Städtebauliche Planung 5.1 Allgemeine Ziele und Zwecke der Planung Für die Flächen südlich der Geisinger Straße sind grundsätzlich gewerbliche Nutzungen vorgesehen. Der westliche Bereich, der direkt an die Wohnbebauung angrenzt, ist zukünftig für Gewerbebetriebe vorgesehen, die das Wohnen nicht wesentlich stören, um hier Beeinträchtigungen und Störungen für die bestehende Wohnnutzung zu vermeiden. Zentrenrelevanter Einzelhandel ist für das gesamte Areal ausgeschlossen, lediglich im nördlichen Bereich des Geltungsbereichs, direkt an der Geisinger Straße, sind nicht zentrenrelevante und nicht großflächige Einzelhandelsnutzungen zulässig. Die Erschließung des südlichen Bereichs soll über die bereits bestehenden Privatzufahrten (Geisinger Straße und Dammstraße) erfolgen. Die nördlichen Grundstücke erhalten eine separate Erschließung von der Geisinger Straße aus.
- 3 - 5.2 Planungsziele im Einzelnen 5.2.1 eingeschränktes Gewerbegebiet / Gewerbegebiet Die gewerblichen Flächen im westlichen Planbereich werden aufgrund der Nähe zur vorhandenen Wohnbebauung als eingeschränktes Gewerbegebiet festgesetzt. Diese werden hinsichtlich ihres Störungsgrads eingeschränkt, es ist nachzuweisen, dass die Immissionsrichtwerte eingehalten werden. Gewerbebetriebe i.S.v. Bordellen, bordellartigen Betrieben, Wohnungsprostitution, Wettbüros (soweit diese noch keine Vergnügungsstätte darstellen), Tankstellen sowie Vergnügungsstätten (Grundlage: Vergnügungsstättenkonzeption vom April 2012) werden ausgeschlossen, um Beeinträchtigungen und Störungen zu vermeiden und um die Flächen dem produzierenden und dienstleistenden Gewerbe vorzuhalten. Speditionen, Lagerhäuser und -plätze werden ausgeschlossen. Die Gewerbeflächen sind aufgrund der innerstädtischen Lage nicht für eine Nutzung mit intensivem Güterverkehr geeignet. Das innerstädtische Verkehrsnetz ist bereits im Bestand hoch ausgelastet. Geplante Bauvorhaben wie die Erweiterung des Krankenhauses werden in den kommenden Jahren zu einer weiteren Zunahme des Pkw-Verkehrs führen. Durch die geplante Bebauung an der Geisinger Straße ist eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens, überwiegend auf der Bundesstraße 27, aber auch auf der Geisinger Straße, zu erwarten. Eine starke Zunahme des Schwerlastverkehrs durch die Ausweisung von verkehrsintensiven Nutzungen würde im innerstädtischen Bereich zu Überlastungen der Knotenpunkte, insbesondere auf der B 27/Stuttgarter Straße und der Geisinger Straße, einschließlich des schmalen Bahndurchlasses, führen. Dieser zusätzliche Schwerlastverkehr würde die Anwohner in hohem Maße mit Verkehrslärm und Schadstoffen belasten. Eine Nutzung mit intensivem Güterverkehr wird daher ausgeschlossen. Zentrenrelevanter Einzelhandel ist für das gesamte Areal ausgeschlossen, da dies den verbindlichen Zielen der Raumordnung, Landes- wie Regionalplanung und dem Einzelhandelskonzept der Stadt widerspricht. Zentrenrelevanter Einzelhandel ist nach den genannten Zielsetzungen nur im räumlich bestimmten zentralörtlichen Versorgungsbereich der Innenstadt Bietigheim zulässig. Darüber hinaus sind das Zentrum Buch und der Ortskern von Bissingen wichtige Standorte für die Nahversorgung. Für den südlichen Bereich ist ein kompletter Einzelhandelsausschluss vorgesehen. Die vorhandenen gewerblich genutzten Flächen (DLW-Gelände) sollen auch zukünftig für eine arbeitsplatzintensive, gewerbliche Nutzung zur Verfügung stehen. Aufgrund der Gewerbeflächenknappheit in der Stadt ist es besonders wichtig, Flächen für das produzierende und dienstleistende Gewerbe und Handwerk zu sichern. Auch aus städtebaulicher und verkehrsplanerischer Sicht eignen sich die südlichen Flächen des Plangebiets nicht für Einzelhandel. Die Grundstücke stellen keinen Bezug zum nördlich gelegenen Ergänzungsstandort (Baumarkt, Einzelhandelsbetrieb für Möbel und Einrichtungsgegenstände) her und sind zudem weniger gut erschlossen, als die nördlichen Flächen des Plangebiets. Einzelhandel soll deshalb im südlichen Bereich nur ausnahmsweise als ein der Hauptnutzung untergeordneter Betriebsteil zulässig sein (Handwerkerprivileg). Für den nördlichen Bereich des Plangebiets (ca. 1,5 ha), der sich entlang der Geisinger Straße erstreckt, ist eine Bebauung mit Geschäfts- und Bürogebäuden vorgesehen. Auf diesen gut erschlossenen Flächen ist darüber hinaus nicht-zentrenrelevanter und nicht-großflächiger Einzelhandel, gemäß dem Einzelhandelskonzept, Januar 2009, zulässig. Eine Nahversorgungsfunktion kann das Gebiet nicht erfüllen. Gemäß dem Regionalplan sollen Einzelhandelsbetriebe verbrauchernah und städtebaulich integriert in günstiger Zuordnung zu den Stadt- und Ortszentren oder zusammenhängenden Wohngebieten angesiedelt werden. Nach Westen schließt sich zwar ein Wohngebiet an, ein ausreichend großes, fußläufig erschließbares Einzugsgebiet ist aufgrund der Randlage aber nicht gegeben. Hinzu kommt, dass das Gebiet in Richtung Osten und Süden durch den Bahndamm räumlich abgegrenzt wird und sich im Norden gewerbliche Nutzungen und Sondernutzungen anschließen. Daher stellt dieses Gebiet keinen städtebaulich integrierten Standort dar, der eine Nahversorgungsfunktion übernehmen könnte. Die Gebäudekubatur wird in einigen wesentlichen Punkten vorgegeben. Durch die festgelegten Baugrenzen, die maximale Anzahl der Vollgeschosse, die Gebäudehöhe (Mindest- und Höchstgrenzen), die maximale Höhe baulicher Anlagen, die Grundflächenzahl und die Geschossflächenzahl soll eine städtebaulich abgestimmte bauliche Entwicklung gewährleistet werden. Um die Linearität der Baukörper als städtebaulich wichtiges Element zu sichern, wird die Gebäuderichtung festgesetzt.
Seite 1: Anlage 3b zu GR 104/2013 Landkreis
Seite 5 und 6: - 5 - Die festgesetzten Dachbegrün

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