Gutachten Waldumwandlung - Gemeinde Wardenburg
Gutachten Waldumwandlung - Gemeinde Wardenburg
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Anlage 28 - <strong>Gutachten</strong> Waldfunktion Windenergie zur VL-46-2013 3. Ergänzung<br />
Ralf Bößmann Forstliche Dienstleistungen<br />
Dipl.-Forstwirt u. Dipl.-Ing. (FH) Assessor des Forstdienstes<br />
Anerkannter Forstpflanzenbetrieb nach §17 FoVG Nr. 031 3824 5<br />
<strong>Gutachten</strong><br />
Beurteilung der Wertigkeit der Waldfunktionen<br />
bei einer <strong>Waldumwandlung</strong><br />
Vorhaben: Aufstellung von 3 modernen Windenergieanlagen<br />
Bebauungsplan Nr. 4<br />
Auftraggeber:<br />
Windenergie Charlottendorf West –<br />
Rote Erde GmbH & Co. KG<br />
Gutachter:<br />
Ralf Bößmann<br />
Am Forst 6<br />
26197 Huntlosen<br />
Erstellungsdatum:<br />
08.08.2013
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Beurteilung der Wertigkeit der Waldfunktionen 1<br />
Aufstellung von 3 modernen Windenergieanlagen 1<br />
Lage und Standort 1<br />
Wuchsgebiet 2<br />
Wuchsbezirk 2<br />
Bodentyp 2<br />
Forstlicher Standortstyp 2<br />
Potentielle natürliche Waldgesellschaft 2<br />
Mögliche forstliche Waldentwicklungstypen 2<br />
Bestandesbeschreibung 2<br />
Bewertung der Waldfunktionen 4<br />
Ausgleichsfläche als Erstaufforstung 5<br />
Lage und Standort 5<br />
Wuchsgebiet 5<br />
Wuchsbezirk 5<br />
Bodentyp 6<br />
Forstlicher Standortstyp 6<br />
Potentielle natürliche Waldgesellschaft 6<br />
Mögliche forstliche Waldentwicklungstypen 6<br />
Kompensation 6<br />
Bewertung der Waldfunktionen der Kompensationsfläche 7<br />
Abschließende Würdigung der Ersatzmaßnahmen unter 7<br />
Berücksichtigung der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net<br />
Wertigkeit der Waldfunktionen des umgewandelten Bestandes<br />
(Tab. 1-3)<br />
Wertigkeit der Waldfunktionen Ausgleichsfläche 1 als Erstaufforstung<br />
(Tab. 4-6)<br />
Anhang
Beurteilung der Wertigkeit der Waldfunktionen<br />
als Anlage zum Bauantrag<br />
Nach NWaldLG § 8 Abs 4 hat eine <strong>Waldumwandlung</strong> eine Ersatzaufforstung zufolge,<br />
die mindestens den gleichen Flächenumfang hat und grundsätzlich die Nutz- ,<br />
Schutz- und Erholungsfunktion des umgewandelten Waldes ausgleicht.<br />
Die Ermittlung der Kompensationshöhe ist im RdErl. D. ML. v. 2.1.2013 -406-64002-<br />
136- einheitlich geregelt. Das dort beschriebene Modell zur Ermittlung der Wertigkeit<br />
der Waldfunktionen wird hier angewandt.<br />
Aufstellung von 3 modernen Windenergieanlagen<br />
Lage und Standort<br />
Wie aus dem Textauszug des Umweltberichts zum Bebauungsplan (Anlage)<br />
hervorgeht, werden im Rahmen der Planung 1,04 ha Wald in Flächen für die<br />
Landwirtschaft umgewandelt. Dadurch wird in einen vorhandenen Waldbestand<br />
gemäß § 2 (3) NWaldLG eingegriffen und nach § 8 NWaldLG Wald in eine Fläche mit<br />
anderer Nutzungsart umgewandelt. Das Waldstück wird in der Waldfunktionenkarte<br />
nicht als Fläche mit besonderen Schutzfunktionen dargestellt. Im bisher gültigen<br />
Flächennutzungsplan sind bislang keine Flächen für den Wald festgesetzt gewesen.<br />
Der im Bestand vorhandene Wald ist jedoch als solcher zu berücksichtigen und nach<br />
dem Forstrecht (NWaldLG) bei einer Umwandlung entsprechend an anderer Stelle<br />
wiederherzustellen.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wardenburg</strong> erkennt Waldflächen einen gewissen Schutzanspruch zu<br />
und sieht daher einen Abstand von 100 m zwischen Windenergieanlagen und<br />
Waldflächen als erforderlich an. Damit folgt sie den Empfehlungen des<br />
Niedersächsischen Städtetages zur Berücksichtigung des Naturschutzes und der<br />
Landschaftspflege bei der Standortplanung und Zulassung von Windenergieanlagen<br />
(NLT 2011).<br />
Der Abstand des vorhandenen Waldbestandes im Plangebiet zu der nördlichsten<br />
Windenergieanlage Nr. 1 beträgt weniger als 100 m. Um dennoch die Planungsziele<br />
der <strong>Gemeinde</strong> einzuhalten, ist daher eine Umwandlung einer Teilfläche des<br />
angrenzenden Waldes erforderlich, der in den 100 m-Abstandsradius um die<br />
Windenergieanlage Nr. 1 hineinragt (Anlage).<br />
Bei dem umzuwandelnden Bestand handelt es sich um einen Hauptbestand aus<br />
Roterle sowie um Nebenbestände aus Rot- / Sitkafichte und Bergahorn (Gemarkung<br />
<strong>Wardenburg</strong>, Flur 34, Flurstück 35/25).<br />
Der Wald liegt in einem Bereich, der im regionalen Raumordnungsprogramm des<br />
Landkreises Oldenburg von 1996 als „Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft “<br />
ausgewiesen ist. Vorranggebiete für die Forstwirtschaft sowie<br />
Trinkwasserschutzgebiete bestehen nicht und sind auch nicht geplant.<br />
1
Wuchsgebiet<br />
Mittel- Westniedersächsisches Tiefland<br />
Wuchsbezirk<br />
Ems-Hase-Hunte-Geest<br />
Bodentyp<br />
Moorstandort nach Vollumbruch<br />
Forstlicher Standortstyp<br />
31.3..2.2 II 3 E 2 : Moorstandort, mäßig grundwasser-/ stauwasserbeeinflusst<br />
(Kapilarsaum 100-150cm u. GÖF), mäßig mit Nährstoffen versorgt,<br />
unverlehmter, silikatarmer Sand (Tal- oder Schmelzwassersand)<br />
Potentielle natürliche Waldgesellschaft<br />
Birken - Stieleichenwald mit Kiefer<br />
Mögliche forstliche Waldentwicklungstypen<br />
14 Eiche – Birke, 75 Kiefer – Fichte – Birke, 42 Aspe – Birke<br />
Bestandesbeschreibung<br />
Es handelt sich um einen einschichtigen Roterlenbestand ca 30 jährig. Der<br />
Kronenraum ist geschlossen. Im Nordosten schließt sich ein gleichalter Rot- und<br />
Sitkafichtenbestand an. Der Wald wird im Süden auf ganzer Länge von einem ca. 5m<br />
breiten Streifen aus Bergahorn vom Weg abgegrenzt.<br />
Hauptbestand auf ca. 7000m 2<br />
Roterle (Alnus glutinosa)<br />
- 100% der Grundfläche<br />
- ca. 30 jährig, aus Pflanzung<br />
- Stangenholz<br />
- wüchsig<br />
- langschäftig<br />
2
- gerade<br />
- die Kronenausformung reicht von „nach allen Seiten gut entwickelt“ bis<br />
„eingeklemmt“, insgesamt aber vital<br />
Strauchschicht<br />
Vereinzelt:<br />
- Rorterle (alnus glutinosa)<br />
- Holunder (sambucus nigra)<br />
- Gelber Hartriegel (cornus mas), aus Pflanzung<br />
- Himbeere (Rubus idaeus)<br />
Nebenbestand im Nordosten auf ca. 2000m 2<br />
Einschichtiger Rot- und Sitkafichtenbestand<br />
Fichte (Picea abies)<br />
- ca. 50% der Grundfläche<br />
- ca. 30 jährig, aus Pflanzung<br />
- Stangenholz – schwaches Baumholz<br />
- wüchsig<br />
- langschäftig<br />
- gerade<br />
- die Kronenausformung reicht von „nach allen Seiten gut entwickelt“ bis<br />
„eingeklemmt“, insgesamt aber vital<br />
- ca. 5% der Fichten weisen einen Käferbefall auf oder sind abgängig<br />
Sitkafichte (Picea sitchensis)<br />
- ca. 50% der Grundfläche<br />
- einzelstammweise gemischt<br />
- ca. 30 jährig, aus Pflanzung<br />
- Stangenholz – schwaches Baumholz<br />
- wüchsig<br />
- langschäftig<br />
- gerade<br />
- die Kronenausformung reicht von „nach allen Seiten gut entwickelt“ bis<br />
„eingeklemmt“, insgesamt aber vital<br />
- ca. 5% der Fichten weisen einen Käferbefall auf oder sind abgängig<br />
Nebenbaumarten<br />
Am nordöstlichen Waldrand einige Moorbirken (Betula pubescens) und japanische<br />
Lärchen (Larix kaempferi)<br />
3
Strauchschicht<br />
Vereinzelt:<br />
- Holunder (sambucus nigra)<br />
- Himbeere (Rubus idaeus)<br />
Nebenbestand im Süden<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus)<br />
- ca. 100% der Grundfläche<br />
- ca. 30 jährig, aus Pflanzung<br />
- Stangenholz<br />
- wüchsig<br />
- mittelschäftig<br />
- gerade<br />
- die Kronenausformung reicht von „nach allen Seiten gut entwickelt“ bis<br />
„eingeklemmt“, insgesamt aber vital<br />
Nebenbaumarten<br />
Einige Moorbirken (Betula pubescens) und Ohr-Weiden (Salix aurita)<br />
Strauchschicht<br />
Vereinzelt:<br />
- Holunder (sambucus nigra)<br />
- Himbeere (Rubus idaeus<br />
- N. V. Bergahorn (Acer pseudoplatanus)<br />
- Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />
- Faulbaum (Ramnus frangula)<br />
Die Waldränder sind steil und ohne Struktur.<br />
Bewertung der Waldfunktionen<br />
Die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen stehen gleichwertig nebeneinander.<br />
Anhand des Bewertungsschemas wurden folgende Wertigkeitsstufen (WS) ermittelt<br />
(Tab. 1-3):<br />
Nutzfunktion: WS 2,0<br />
Schutzfunktion: WS 1,6<br />
Erholungsfunktion: WS 1,4<br />
Arithmetisches Mittel WS 1,7<br />
4
Die errechnete Wertigkeit der Waldfunktionen bildet die Grundlage für eine der<br />
nachfolgenden Tabelle zu entnehmende Kompensationshöhe.<br />
Wertigkeit des Waldes<br />
Kompensationshöhe<br />
< 2 1,0 – 1,2<br />
≥ 2 -- 3 1,3 – 1,7<br />
> 3 1,8 – 3,0<br />
Im vorliegenden Fall wird empfohlen eine Erstaufforstung aus standortgerechten<br />
Holzarten auf gleicher Flächengröße vorzunehmen (§8 Abs.4 NWaldLG).<br />
Ausgleichsfläche als Erstaufforstung<br />
Lage und Standort<br />
Als Kompensationsmaßnahme für die <strong>Waldumwandlung</strong> wird eine Ackerfläche<br />
nördlich des Waldes Litteler Fuhrenkamp (s. Abb. 10) anteilig auf 1,5 ha mit<br />
standortgerechten Bäumen aufgeforstet. Die Aufforstung soll auf folgendem Flurstück<br />
erfolgen: Flurstück 193, Flur 37, Gemarkung <strong>Wardenburg</strong>,<br />
Die Fläche wird im Süden durch eine Grünlandfläche und einen unbefestigten Weg<br />
vom nächsten größeren Wald und Landschaftsschutzgebiet Litteler Fuhrenkamp<br />
getrennt. Im Norden grenzt ein Maisacker und im Westen ein landwirtschaftlicher<br />
Weg mit begleitendem Baumbestand an die Fläche an. Im Osten grenzt ein junger<br />
Laubwaldbestand an. Auch im näheren Umkreis befinden sich nördlich und östlich<br />
weitere Gehölzbestände. Im nördlichen Teil der Fläche verläuft eine Elektrizitätsfreileitung,<br />
ein Mast befindet sich direkt am Rand der Fläche. Die Hochspannungsleitung<br />
führt im Nordwesten schräg über einen kleinen Teil des Flurstücks.<br />
Für diesen Bereich hat das regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises<br />
Oldenburg von 1996 Vorsorgegebiete „für Erholung“ und „für Landwirtschaft“<br />
ausgewiesen. Vorranggebiete für die Forstwirtschaft sowie Trinkwasserschutzgebiete<br />
bestehen nicht und sind auch nicht geplant.<br />
Wuchsgebiet<br />
Mittel- Westniedersächsisches Tiefland<br />
Wuchsbezirk<br />
Ems-Hase-Hunte-Geest<br />
5
Bodentyp<br />
Moorstandort nach Vollumbruch<br />
Forstlicher Standortstyp<br />
31.3.2.2 II 4 h E 2 : Moorstandort, schwach grundwasser- / stauwasserbeeinflusst<br />
(Kapilarsaum 150-300 cm u. GÖF), mäßig mit Nährstoffen versorgt, unverlehmter,<br />
silikatarmer Sand (Tal- oder Schmelzwassersand)<br />
Potentielle natürliche Waldgesellschaft<br />
Kiefern – Birken – Stieleichenwald (mit Aspe und Eberesche)<br />
Mögliche forstliche Waldentwicklungstypen<br />
Vorrangig:<br />
14 Eiche – Birke, 75 Kiefer – Fichte – Birke, 42 Aspe – Birke,<br />
44 Moorbirke<br />
Nachrangig: 12 Stieleiche – Rotbuche, 26 Buche – Douglasie*, 25 Buche – Fichte*<br />
28 Buche – Lärche*<br />
*Begründung für geänderte WET Zuordnung: Wasser- und Nährstoffhaushalt lassen<br />
Buche und Nadelholz zu<br />
Kompensation<br />
Auf der zur Kompensation vorgesehenen Fläche werden durch den Antragsteller<br />
1,5ha als Erstaufforstung in Kultur gebracht. Ein Mischbestand aus Buche, Lärche,<br />
Douglasie und Fichte wird entstehen Es werden ausschließlich standortgerechte<br />
Gehölze und Sträucher verwendet. Die Gehölze kommen aus nach dem FoVG<br />
zugelassenen Herkünften. Der Pflanzverband wird 1,80m X 1,60m betragen, d.h.<br />
4000 Pflanzen/ha, dies entspricht den Empfehlungen zu Pflanzenzahlen bei<br />
Bestandesbegründung der Landesforstverwaltung bzw. der LWK , die Fläche ist<br />
somit voll bestockt.<br />
Sortimentsliste:<br />
Rotbuche (Fagus sylvatica) verschult 50/80 1200 Stk.<br />
Douglasie (Pseudotsuga menziesii) verschult 30/60 1200 Stk.<br />
Lärche (Larix spec.) verschult 50/80 1200 Stk<br />
Fichte (Picea abies) verschult 30/60 1200 Stk<br />
6
Zur Waldrandgestaltung werden 1200 Sträucher bzw. Bäume 2. Ordnung verwendet,<br />
die in Gruppen zu je 5 – 6 Stk. gepflanzt werden.<br />
Hundsrose (Rosa spec.) 200 Stk.<br />
Eberesche (Sorbus aucuparia) 200 Stk.<br />
Waldhasel (Coryllus avellana) 200 Stk.<br />
Schlehe (Prunus spinosa) 200 Stk.<br />
Faulbaum (Frangula alnus) 200 Stk.<br />
Wildobst (Malus, Pyrus) 200 Stk.<br />
Die Aufforstung soll zeitnah erfolgen und nach der nächsten Pflanzperiode (Herbst<br />
2013 – Frühjahr 2014) abgeschlossen sein. Zum Schutz gegen Wildschaden wird<br />
nach guter forstlicher Praxis ein Wildschutzzaun erstellt. Der Antragsteller verpflichtet<br />
sich die Kulturpflege, 2 maliges Mähen im 1. - 5. Standjahr und Bestandskontrollen<br />
durchzuführen und ggfs. ausgefallende Pflanzen zu ersetzen. Weitere<br />
Pflanzhinweise sind dem Anhang zu entnehmen.<br />
Die Planung für diese Ersatzaufforstung wurde von der zuständigen Bezirksförsterei<br />
Großenkneten durchgeführt. Sie übernimmt auch die forstfachliche Betreuung<br />
während der Pflanzung bis hin zur Sicherstellung des Kulturerfolges.<br />
Es wird sich ein Mischwald aus standortgerechten Baumarten mit einem arten- und<br />
struktureichen Waldrand bilden. Das Standortpotential wird voll ausnutzt.<br />
Bewertung der Waldfunktionen der Kompensationsfläche<br />
Die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen stehen gleichwertig nebeneinander.<br />
Anhand des Bewertungsschemas wurden folgende Wertigkeitsstufen (WS) ermittelt<br />
(Tab. 4-6):<br />
Nutzfunktion: WS 2,1<br />
Schutzfunktion: WS 2,1<br />
Erholungsfunktion: WS 2,0<br />
Arithmetisches Mittel WS 2,1<br />
Abschließende Würdigung der Ersatzmaßnahmen unter Berücksichtigung der<br />
Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen<br />
Bei der o.g. Baumaßnahme werden 1,04ha Wald mit einer Wertigkeitsstufe der<br />
Waldfunktionen von 1,7 umgewandelt. Als Ersatz wird, aus einer Erstaufforstung, auf<br />
1.5 ha ein Mischwald aus standortgerechten Baumarten mit einem arten- und<br />
strukturreichen Waldrand entstehen. Die Wertigkeitsstufe des neu entstehenden<br />
Waldes beträgt 2,1, die Aufwertung findet besonders in den folgenden Merkmalen<br />
statt: Strukturreichtum, Landschaftsbild, Erholung und gestalterischer Wert.<br />
7
Die im Waldrecht geforderte mindestens flächengleiche Kompensation wird hier um<br />
4600m 2 übertroffen. Dies ist aus Sicht einer gewünschten Waldvermehrung als<br />
positiv zu werten.<br />
Die Überkompensation von 4600m 2 kann ggfs. als Ersatz für Inanspruchnahme von<br />
Wald oder Landschaft, welche von diesem <strong>Gutachten</strong> nicht abgedeckt werden,<br />
herangezogen werden.<br />
Hinsichtlich der Wertigkeit der Waldfunktionen wird bei den Ersatzmaßnahmen eine<br />
Steigerung der WS von 1,7 beim umgewandelten Wald auf WS 2,1 bei der<br />
Erstaufforstung erreicht.<br />
Der Forderung aus dem § 8 Abs. 4 NWaldLG nach einem grundsätzlichen Ausgleich<br />
der Nutz –, Schutz - und Erholungsfunktion ist hier im vollen Umfang Rechnung<br />
getragen.<br />
8
Wertigkeit der Waldfunktionen des umgewandelten Bestandes (Tab. 1-3)<br />
1. Nutzfunktion<br />
Merkmale 4<br />
herausragend<br />
3<br />
überdurchschnittlich<br />
Befahrbarer / nicht befahrbarer Standort X<br />
2<br />
durchschnittlich<br />
Voll erschlossen / unerschlossen X<br />
Überdurchschnittliche / ungünstige Infrastruktur X<br />
Günstige / ungünstige Lage X<br />
Sehr hohe / geringe Bonität X<br />
Leistungsstarker / leistungsschwacher Standort X<br />
Guter / schlechter Pflegezustand X<br />
1<br />
unterdurchschnittlich<br />
Bemerkungen<br />
Forstwirtschaftlich bedeutende / unbedeutende Holzart<br />
und Holzqualität<br />
X<br />
Produktivität der Bestände / Nicht hiebsreifer Bestand X<br />
Arithmetisches Mittel der Wertigkeit der Nutzfunktion: 2,0<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
2. Schutzfunktion<br />
Merkmale 4<br />
herausragend<br />
Besondere / geringe Bedeutung für den Biotop und<br />
Artenschutz<br />
3<br />
überdurchschnittlich<br />
2<br />
durchschnittlich<br />
Naturnähe / fehlende Naturnähe der Waldgesellschaft X<br />
Strukturreiche oder besonders seltene / homogene<br />
strukturarme Wälder<br />
Besondere / geringe Bedeutung der Biotopvernetzung X<br />
Besonders hoher Totholzreichtum oder vorhandene<br />
Totholzinseln / fehlender Totholzanteil<br />
Ungestörter alter Waldstandort / starke anthropogene<br />
Veränderungen<br />
X<br />
1<br />
unterdurchschnittlich<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Bemerkungen<br />
Besondere Bedeutung hinsichtlich der Lärm-,<br />
Immissions- und Klimaschutzfunktion<br />
Besondere/ geringe Bedeutung für Bodenschutz und<br />
Gewässerschutz<br />
Strukturreicher Waldrand / strukturlose<br />
Waldrandsituation<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Arithmetisches Mittel der Wertigkeit der Schutzfunktion: 1,6<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
3. Erholungsfunktion<br />
Merkmale 4<br />
herausragend<br />
Hoch-/ kaum oder unfrequentierter Wald mit<br />
besonderer / geringer oder fehlender Bedeutung zur<br />
Sicherung der Erholung, der Naherholung und des<br />
Fremdenverkehrs<br />
Vorranggebiet für Erholung / ohne Bedeutung zur<br />
Sicherung der Erholung<br />
3<br />
überdurchschnittlich<br />
2<br />
durchschnittlich<br />
Besondere / keine Bedeutung für das Landschaftsbild X<br />
X<br />
1<br />
unterdurchschnittlich<br />
X<br />
Bemerkungen<br />
Hoher/ niedriger gestalterischer Wert des Bestandes X<br />
Touristische Erschließung vorhanden / fehlt X<br />
Herausragende / keine Landschaftsbild prägende<br />
X<br />
Bedeutung<br />
Parkwaldung / keine Parkwaldung X<br />
Arithmetisches Mittel der Wertigkeit der Erholungsfunktion: 1,4<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
Wertigkeit der Waldfunktionen Ausgleichsfläche 1 als Erstaufforstung (Tab. 4-6)<br />
1. Nutzfunktion<br />
Merkmale WS 4<br />
herausragend<br />
WS 3<br />
überdurchschnittlich<br />
WS 2<br />
durchschnittlich<br />
Befahrbarer / nicht befahrbarer Standort X<br />
Voll erschlossen / unerschlossen X<br />
Überdurchschnittliche / ungünstige Infrastruktur X<br />
Günstige / ungünstige Lage X<br />
Sehr hohe / geringe Bonität X<br />
Leistungsstarker / leistungsschwacher Standort X<br />
Guter / schlechter Pflegezustand X<br />
WS 1<br />
unterdurchschnittlich<br />
Bemerkungen<br />
Forstwirtschaftlich bedeutende / unbedeutende Holzart<br />
und Holzqualität<br />
X<br />
Produktivität der Bestände / Nicht hiebsreifer Bestand X<br />
Arithmetisches Mittel der Wertigkeit der Nutzfunktion: 2,1<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
2. Schutzfunktion<br />
Merkmale WS 4<br />
herausragend<br />
Besondere / geringe Bedeutung für den Biotop und<br />
Artenschutz<br />
WS 3<br />
überdurchschnittlich<br />
WS 2<br />
durchschnittlich<br />
X<br />
Naturnähe / fehlende Naturnähe der Waldgesellschaft X<br />
WS 1<br />
unterdurchschnittlich<br />
Bemerkungen<br />
Strukturreiche oder besonders seltene / homogene<br />
strukturarme Wälder<br />
X<br />
Besondere / geringe Bedeutung der Biotopvernetzung X<br />
Besonders hoher Totholzreichtum oder vorhandene<br />
Totholzinseln / fehlender Totholzanteil<br />
Ungestörter alter Waldstandort / starke anthropogene<br />
Veränderungen<br />
X<br />
X<br />
Besondere Bedeutung hinsichtlich der Lärm-,<br />
Immissions- und Klimaschutzfunktion<br />
Besondere/ geringe Bedeutung für Bodenschutz und<br />
Gewässerschutz<br />
Strukturreicher Waldrand / strukturlose<br />
Waldrandsituation<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Arithmetisches Mittel der Wertigkeit der Schutzfunktion: 2,1<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
3. Erholungsfunktion<br />
Merkmale WS 4<br />
herausragend<br />
Hoch-/ kaum oder unfrequentierter Wald mit<br />
besonderer / geringer oder fehlender Bedeutung zur<br />
Sicherung der Erholung, der Naherholung und des<br />
Fremdenverkehrs<br />
Vorranggebiet für Erholung / ohne Bedeutung zur<br />
Sicherung der Erholung<br />
WS 3<br />
überdurchschnittlich<br />
X<br />
WS 2<br />
durchschnittlich<br />
X<br />
Besondere / keine Bedeutung für das Landschaftsbild X<br />
Hoher/ niedriger gestalterischer Wert des Bestandes X<br />
WS 1<br />
unterdurchschnittlich<br />
Bemerkungen<br />
Touristische Erschließung vorhanden / fehlt X<br />
Herausragende / keine Landschaftsbild prägende<br />
X<br />
Bedeutung<br />
Parkwaldung / keine Parkwaldung X<br />
Arithmetisches Mittel der Wertigkeit der Erholungsfunktion: 2,0<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
Abb. 1:Lage der Kompensationsflächen (Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen<br />
Vermessungs- und Katasterverwaltung ©2005 und ALK)<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net
Pflanzhinweise<br />
Alle Pflanzungen erfolgen mittels standortgerechter, heimischer Gehölze gemäß<br />
der erstellten Pflanzliste. Es werden nur nach dem FoVG zugelassene Herkünfte<br />
verwendet. Zier- und Nadelgehölze finden keine Verwendung. Die<br />
Pflanzware ist aus Forstbaumschulen der Region zu erwerben. Bei der<br />
Positionierung ist auf Unterschiede bei Lichtbedarf und Wachstum der Gehölze<br />
Rücksicht zu nehmen. Die klein- bis mittelwüchsigen und großwüchsigen Sträucher<br />
werden in kleinen Gruppen von 3 - 6 Gehölzen einer Art im Verband und reihenübergreifend<br />
in einem gleichmäßigen Abstand gepflanzt.<br />
Eine von innen nach außen abfallende bzw. abgestufte Waldrandstruktur ist<br />
herzustellen.<br />
Eine fachgerechte Pflanzung aller Gehölze wird gewährleistet. Das Gleiche gilt für<br />
die anschließende 3-jährige Fertigstellungs- und Entwicklungspflege inkl.<br />
ausreichender Wässerung.<br />
Um eine Mauerwirkung mit technischem Charakter zu vermeiden, ist bei den<br />
Pflanzungen stets ein unregelmäßiger Wechsel hinsichtlich der Anzahl<br />
in den Gruppen vorzunehmen. Zur Förderung des Anwuchserfolges werden die<br />
Pflanzflächen/Pflanzscheiben in den ersten 3 Jahren regelmäßig ausgemäht.<br />
Sollte es zu Ausfällen der Pflanzware kommen, so werden diese umgehend in der<br />
darauf folgenden vegetationslosen Zeit von Oktober bis März durch qualitativ völlig<br />
gleichartige Gehölze ersetzt und auch deren Anwuchs gewährleistet.<br />
Sollte es nach den Pflanzungen zu erheblichen Schäden durch Verbiss, Vertritt und<br />
Fegen kommen, ist ein Wildschutzzaun nach guter fachlicher Praxis zusetzen. Der<br />
Antragsteller als Eingriffsverursacher gewährleistet eine fachgerechte und<br />
umgehende Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen nach Abschluss in der<br />
folgenden vegetationslosen Periode zwischen Oktober bis März durch sachkundige<br />
Personen/Firmen.<br />
Ralf Bößmann<br />
Forstliche Dienstleistungen mobil: 0170 5566656 mail: r.boessmann@ewetel.net