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Zukunft für Kinder! - World Vision

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September 2009<br />

Hilfe Direkt<br />

Magazin für Förderer von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland e.V.<br />

<strong>Zukunft</strong> für <strong>Kinder</strong> !<br />

Jubiläum<br />

30 Jahre <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland –<br />

Rückblick und Ausblick (Seite 4)<br />

Projektarbeit<br />

Jubiläumsaktion: 3.000 Patenkinder<br />

für 3 neue Projekte (Seite 14)<br />

Anwaltschaftsarbeit<br />

Kampagne gegen<br />

<strong>Kinder</strong>sterblichkeit (Seite 18)<br />

Bei „Oma Obama“<br />

Besuch bei Barack Obamas<br />

Großmutter in Kenia (Seite 20)<br />

Katastrophenhilfe<br />

„Prävention ist besser als jede<br />

Nothilfe“ (Seite 24)<br />

Hilfe für Kleinkinder<br />

Helfen Sie unterernährten <strong>Kinder</strong>n<br />

in Sierra Leone (Rückseite)


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland wird im November 30 Jahre alt. Wir dürfen dankbar auf die Zeit<br />

seit unserer Gründung im Jahr 1979 zurückblicken. Alleine in den letzten Jahren gab es eine<br />

rasante Entwicklung: Im Jahr 2000 unterstützten uns noch rund 60.000 Patinnen und Paten,<br />

heute sind es bereits über 150.000. Dieser Erfolg ist ein Erfolg für die Not leidenden <strong>Kinder</strong><br />

dieser Welt – und es ist auch Ihr Erfolg, denn als Patin oder Pate ermöglichen Sie unsere<br />

Arbeit. Dafür möchten wir Ihnen anlässlich unseres Jahrestages besonders herzlich danken!<br />

Ein Jubiläum bietet immer einen besonderen Anlass zurückzublicken, und so möchten wir<br />

in dieser Ausgabe von Hilfe Direkt ab Seite 4 noch einmal die Entwicklung unserer Projektarbeit<br />

nachzeichnen. Vor allem aber wollen wir nach vorne blicken, denn die Herausforderungen<br />

erscheinen größer als je zuvor. Dazu tragen vor allem die globale Wirtschaftskrise,<br />

die weltweite Nahrungsmittelkrise und die Klimaveränderungen bei. Gerade im Zusammenhang<br />

mit den wirtschaftlichen Turbulenzen sind auch wir Deutschen stark betroffen, und wir<br />

wissen, dass die monatliche Spende für viele unserer Patinnen und Paten ein Opfer bedeutet.<br />

Gleichzeitig erleben wir aber auch, welche gravierenden Auswirkungen die derzeitigen<br />

Herausforderungen bei den Menschen in den Entwicklungsländern haben: Hier geht es oft<br />

um das bloße Überleben. Und wie immer leiden <strong>Kinder</strong>, vor allem die kleinsten unter ihnen,<br />

am stärksten unter den Problemen, die sie nicht verursacht haben.<br />

Wie kann man den großen Herausforderungen entgegentreten? Wie können wir <strong>Kinder</strong>n –<br />

und vor allem den Babys und Kleinkindern – am besten helfen? Im Bereich unserer Entwicklungszusammenarbeit<br />

liegt ein Schwerpunkt in der Förderung der Landwirtschaft,<br />

etwa durch die Verteilung von Saatgut oder Schulungen zu Anbaumethoden. So werden<br />

mehr und mehr Menschen unabhängig von Nahrungsmittelverteilungen und können ihre<br />

<strong>Kinder</strong> selbst versorgen. Den zunehmenden Überflutungen und Dürren treten wir im Rahmen<br />

unserer Katastrophenhilfe entgegen. Hier gilt: Prävention ist besser als jede Nothilfe<br />

(siehe Seite 24). Außerdem ist klar, dass unsere Partner in den Entwicklungsländern auch<br />

dringend mehr Unterstützung von staatlichen Institutionen benötigen. Was für Banken und<br />

Automobilhersteller in Zeiten der Wirtschaftskrise selbstverständlich ist, sollte doch umso<br />

mehr auch für hungernde und bedürftige Menschen gelten! Dazu gab es von den Staatschefs<br />

der G8-Staaten auch immer wieder klare Versprechen, doch schon seit Jahren hapert es bei<br />

der Umsetzung. Daher wollen wir im Rahmen unserer Anwaltschaftsarbeit die Politiker<br />

immer wieder an die Versprechen der G8-Staaten erinnern und Unterstützer im Kampf gegen<br />

die Armut mobilisieren. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 18.<br />

Wie in den vergangenen 30 Jahren ist <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> auch in <strong>Zukunft</strong> auf Sie als Patin oder<br />

Paten angewiesen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, <strong>Kinder</strong>n eine <strong>Zukunft</strong> zu<br />

schenken, die ohne Hilfe vielleicht keine hätten. Ich danke Ihnen im Namen der <strong>Kinder</strong> für<br />

Ihre (lebens)wichtige Unterstützung!<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Christoph Waffenschmidt<br />

Vorstandsvorsitzender


Inhalt<br />

Seite 4: 30 Jahre <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland – Rück- und Ausblick zur Projektarbeit<br />

Seite 12: Interview – seit 30 Jahren Pate<br />

Seite 18: <strong>Kinder</strong>sterblichkeit im Fokus<br />

Seite 20: Besuch bei „Oma Obama“<br />

Seite 24: Katastrophenhilfe<br />

INHALT<br />

4 30 Jahre <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

Entwicklung der Projektarbeit<br />

9 Patenschaft<br />

Post für Sie! – Wie der Briefkontakt zu Ihrem<br />

Patenkind für beide Seiten zum Erlebnis wird<br />

10 Aktuelles<br />

12 Interview<br />

Hilfe Direkt im Gespräch mit<br />

Dr. Christian Klammt, Pate seit 1980<br />

14 Paten gesucht!<br />

16 Happy Birthday, <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>!<br />

18 Anwaltschaftsarbeit<br />

Kampagne gegen <strong>Kinder</strong>sterblichkeit<br />

20 Projektarbeit Afrika<br />

Besuch bei „Oma Obama“<br />

22 <strong>Kinder</strong>seite<br />

Vietnam<br />

24 Katastrophenhilfe<br />

Vorbeugung ist die beste Nothilfe<br />

26 Bündnisse<br />

Aktion Deutschland Hilft<br />

27 Filme und CDs


30 Jahre<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

Deutschland<br />

Im Herbst 2009 wird <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> Deutschland 30 Jahre<br />

alt. Noch immer geht es<br />

um das Wohl bedürftiger<br />

<strong>Kinder</strong>, doch die Projektarbeit<br />

des christlichen<br />

Hilfswerkes hat sich über<br />

die Jahre stark verändert.<br />

Worin bestanden diese Veränderungen<br />

und wie sieht<br />

die <strong>Zukunft</strong> der Hilfsprojekte<br />

aus?<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

wurde 1979 gegründet.<br />

Um die Entwicklung<br />

der Projektarbeit nachvollziehen zu<br />

können, muss man aber noch etwas<br />

weiter zurückblicken. Die <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>-<strong>Kinder</strong>patenschaft wurde<br />

bereits 1947 ins Leben gerufen. Bei<br />

einer Reise nach China ging dem<br />

amerikanischen Journalisten und<br />

Theologen Bob Pierce das Schicksal<br />

eines kleinen Mädchens besonders<br />

nahe. Pierce wollte helfen, wusste<br />

aber, dass er nicht bleiben konnte.<br />

So schickte er fortan einen Geldbetrag<br />

an eine Missionsschule, um auf<br />

diese Weise Hilfe für das Mädchen<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Idee, über Patenschaften<br />

<strong>Kinder</strong> aus anderen Ländern zu<br />

unterstützen, führte schließlich zur<br />

Gründung von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> im<br />

Jahr 1950.<br />

Vom Kind zur Familie<br />

Die Idee funktionierte und hatte<br />

den großen Vorteil, dass die Patinnen<br />

und Paten persönlich nachvollziehen<br />

konnten, welchen <strong>Kinder</strong>n<br />

mit ihren Spenden geholfen<br />

wurde. Es gab allerdings auch eine<br />

große Herausforderung: Der Ansatz<br />

war nicht nachhaltig genug,<br />

denn mit dem Ende der Unterstützung<br />

würden die <strong>Kinder</strong> in die<br />

gleiche Misere zurückfallen, der sie<br />

gerade erst entkommen waren. Daher<br />

musste die Hilfe auf die ganze<br />

Familie ausgeweitet werden. Dem<br />

Kind, so der Gedanke, geht es am<br />

besten, wenn sich auch sein familiäres<br />

Umfeld nachhaltig verändert,<br />

etwa wenn die Eltern einen Arbeitsplatz<br />

mit ausreichender Bezahlung<br />

finden oder durch den Anbau von<br />

Obst und Gemüse die Nahrungssituation<br />

selbst verbessern können.<br />

Von der Familie zum Dorf<br />

Langfristig konnte es jedoch auch<br />

bei dieser erweiterten Form der<br />

Hilfe nicht bleiben, denn viele Probleme<br />

hingen mit der schlechten<br />

Infrastruktur in den Entwicklungsländern<br />

zusammen. Mit anderen<br />

Worten: Was nützt es, wenn sich die<br />

Familie eine medizinische Behandlung<br />

zwar leisten könnte, es aber keine<br />

Ärzte oder Gesundheitsstationen<br />

gibt? In den 70er Jahren entstand<br />

daher in der <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Projektarbeit<br />

ein Ansatz, der das gesamte<br />

Dorf einbezog. Es entstanden sogenannte<br />

„Community Development<br />

Projects“ („Dorfentwicklungsprojekte“),<br />

die zwar von Projekt zu Projekt<br />

unterschiedliche Schwerpunkte<br />

hatten, aber fast immer die Bereiche<br />

Trinkwasserzugang, medizinische<br />

Versorgung, Bildung und Nahrungsmittelsicherung<br />

umfassten.


30 Jahre <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

Gründung von<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

Dorfentwicklungsprojekte führte<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> über viele Jahre durch,<br />

auch dann noch, als <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

1979 als eigenständiger deutscher<br />

Zweig des Hilfswerkes gegründet<br />

wurde. Zunächst beteiligte sich<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland an bereits<br />

bestehenden Patenschafts-Projekten<br />

der internationalen <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>-Partnerschaft, doch schon<br />

1986 wurden erste Projekte durchgeführt,<br />

die ausschließlich von Patinnen<br />

und Paten aus Deutschland<br />

gefördert wurden. Die Vorteile dieser<br />

Projekte waren so groß, dass sie<br />

innerhalb weniger Jahre zu einer<br />

Selbstverständlichkeit wurden. Für<br />

die Patinnen und Paten brachte diese<br />

Entwicklung eine deutlich größere<br />

Transparenz der Projektarbeit<br />

mit sich. Da jetzt die Betreuung<br />

der Projekte in Deutschland angesiedelt<br />

war, hatten die Förderer von<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> jederzeit kompetente<br />

Ansprechpartner. Auch heute noch<br />

ist die föderale Anbindung von<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland an den<br />

Verbund der internationalen <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>-Büros ein besonderes Kennzeichen<br />

des Hilfswerkes. Die Spenden<br />

deutscher Patinnen und Paten<br />

werden nicht von einer internationalen<br />

Zentrale verwaltet, sondern<br />

direkt von Deutschland aus den<br />

Projekten zugewiesen. Auch die<br />

korrekte Verwendung der Spenden<br />

und die Projektabwicklung werden<br />

im deutschen Büro in Fried-<br />

richsdorf permanent überprüft.<br />

Gleichzeitig ergeben sich durch die<br />

Zugehörigkeit zur <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-<br />

Partnerschaft bis heute immense<br />

Vorteile. Weltweit arbeiten <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>-Mitarbeiter in 99 Ländern,<br />

sodass etwa bei Naturkatastrophen<br />

sofort einheimische Ansprechpart-<br />

Albrecht Hartmann (auf dem Foto links), 46, ist aufgewachsen<br />

im Landkreis Calw, Baden-Württemberg. Der<br />

Diplom-Agraringenieur und Agrarökonom arbeitet seit<br />

1996 bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland. Albrecht Hartmann<br />

ist verheiratet und hat drei <strong>Kinder</strong>.<br />

Interview mit Albrecht<br />

Hartmann, Leiter der<br />

Abteilung „Entwicklungszusammenarbeit“<br />

bei<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

Hilfe Direkt: Was waren aus<br />

Ihrer Sicht die wichtigsten<br />

Veränderungen der Projektarbeit<br />

in den letzten Jahren?<br />

Albrecht Hartmann: <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

arbeitet heute in den Projektgebieten<br />

stärker als je zuvor mit<br />

Partnern zusammen, das können<br />

Bürger-Komitees, staatliche Institutionen<br />

oder auch Kirchen sein.<br />

Diese Zusammenarbeit mit lokalen<br />

Partnern ist wichtig, damit die<br />

Entwicklung Bestand hat. Ziel der<br />

Projekte ist es ja schließlich, dass<br />

die Entwicklungsarbeit nach dem<br />

Projektabschluss selbstständig von<br />

der einheimischen Bevölkerung<br />

und den lokalen Akteuren fortgeführt<br />

wird. Eine weitere wichtige<br />

Veränderung besteht in der noch<br />

stärkeren Fokussierung auf Babys<br />

und Kleinkinder. Langfristig werden<br />

alle Projektmaßnahmen daran<br />

gemessen, ob sie einen Beitrag<br />

zum Wohlergehen der <strong>Kinder</strong><br />

leisten.<br />

Welche Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong><br />

sind besonders wichtig?<br />

In allen Projektgebieten sollen die<br />

Patenkinder, idealerweise aber alle<br />

<strong>Kinder</strong> im Projektgebiet, gesund<br />

aufwachsen können. Die ersten<br />

Lebensjahre sind dafür besonders<br />

kritisch, auf der anderen Seite<br />

lässt sich hier mit verhältnismäßig<br />

einfachen Mitteln sehr viel erreichen.<br />

Neben der medizinischen


Weltweit werden derzeit über 3,6 Millionen Patenkinder<br />

von Patinnen und Paten aus aller Welt unterstützt.<br />

ner aus der eigenen Organisation<br />

zur Verfügung stehen. Auch lassen<br />

sich durch die internationale Struktur<br />

verbesserte Qualitätsstandards<br />

einheitlich für alle Projekte weltweit<br />

durchsetzen.<br />

Vom Dorf zur Region<br />

Mitte der 90er Jahre wurde der<br />

Wirkungsbereich der Patenschaftsprojekte<br />

ein weiteres Mal<br />

vergrößert. Grund hierfür war die<br />

Einsicht, dass die Beschränkung<br />

eines Projektes auf ein Dorf oft<br />

nicht ausreicht, um die Wirkung<br />

von Entwicklungsmaßnahmen<br />

dauerhaft zu sichern. Nachhaltigkeit<br />

war der Dreh- und Angelpunkt<br />

der entstehenden Regional-Entwicklungsprojekte.<br />

Diese Projekte<br />

umfassen mehrere Dörfer und sorgen<br />

auch für wirtschaftlichen Austausch<br />

innerhalb der betreuten Region.<br />

Darüber hinaus eröffnet der<br />

regionale Ansatz die Möglichkeit<br />

zur besseren Durchführung umfangreicher<br />

Landwirtschafts- und<br />

Infrastrukturprogramme. So ist<br />

es etwa wesentlich effizienter, eine<br />

Gesundheitsstation für zehn Dörfer<br />

zu bauen, als in zehn Dörfern<br />

je eine Station. Außerdem wurde<br />

durch den regionalen Ansatz auch<br />

die Zusammenarbeit mit staatlichen<br />

Behörden, die ebenfalls meist<br />

in regionale Verwaltungseinheiten<br />

gegliedert sind, erleichtert.<br />

Erfolgskontrolle<br />

und „Wirkungsindikatoren“<br />

Regional-Entwicklungsprojekte<br />

sind bis heute das besondere Projektkonzept<br />

von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>.<br />

Auch innerhalb dieses Ansatzes<br />

gibt es derzeit noch Veränderungen,<br />

und das wird<br />

sicher auch in <strong>Zukunft</strong> so<br />

bleiben. Eine besondere Bedeutung<br />

kommt dabei den<br />

„Wirkungsindikatoren“ zu,<br />

die im Rahmen von Umfragen<br />

seit sieben Jahren<br />

in den Regional-Entwicklungsprojekten<br />

gemessen<br />

werden. Die weltweit einheitliche<br />

Erfassung von<br />

Impfquoten, Ernährungszustand<br />

oder Schulbesuch<br />

ermöglicht es, Projekterfolge<br />

in einem Land zu<br />

messen und erfolgversprechende<br />

Maßnahmen<br />

auch auf ein anderes Land oder<br />

sogar einen anderen Kontinent zu<br />

Helmut Winkler aus Deutschland<br />

mit seinem Patenkind Bilguudei<br />

Die Engländerin Elizabeth mit ihrem Patenkind The<br />

Versorgung im Krankheitsfall stehen<br />

hier vorbeugende Maßnahmen<br />

im Vordergrund. Säuglinge,<br />

die ausschließlich Muttermilch<br />

erhalten, können keinen Durchfall<br />

durch verunreinigtes Wasser bekommen.<br />

Babys, die unter einem<br />

Moskitonetz schlafen, sind besser<br />

vor Malaria geschützt. Neben der<br />

Gesundheit halten wir die Bildung<br />

für besonders wichtig, damit sich<br />

ein Kind entwickeln und entfalten<br />

kann. Gleichzeitig müssen <strong>Kinder</strong><br />

natürlich auch vor <strong>Kinder</strong>arbeit<br />

und jeglicher Form von Missbrauch<br />

geschützt werden.<br />

Vor welchen Herausforderungen<br />

steht <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

derzeit in den Regional-Entwicklungsprojekten?<br />

Die ersten unserer Regional-Entwicklungsprojekte<br />

haben wir vor<br />

rund 15 Jahren gestartet. Da auch<br />

die Laufzeit im Schnitt bei 15 Jahren<br />

liegt, können nun immer mehr<br />

Projekte an die lokale Bevölkerung<br />

übergeben werden. Daher<br />

liegt derzeit eine ganz besondere<br />

Herausforderung in vielen Projekten<br />

darin, den Übergang so zu<br />

gestalten, dass die Projektarbeit<br />

weitergeführt werden kann. In<br />

diesen Übergangsphasen sind wir<br />

übrigens auch ganz besonders auf<br />

die Treue unserer Patinnen und<br />

Paten angewiesen, denn die Patenschaften<br />

enden hier. Die Armut<br />

ist aber in anderen Regionen<br />

nach wie vor groß, sodass wir die<br />

betroffenen Patinnen und Paten<br />

bitten, nun ein anderes Kind zu<br />

unterstützen.<br />

Wie wird sich die Projektarbeit<br />

in <strong>Zukunft</strong><br />

verändern?<br />

Die Wirtschaftskrise und<br />

die globalen Umweltveränderungen<br />

haben in vielen <br />

Philip aus Singapur mit seinem<br />

Patenkind Lwang Aung<br />

Die Amerikanerin Sally mit ihrem Patenkind Annet<br />

<br />

Der Kanadier Russell bei seinem Patenkind


30 Jahre <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

übertragen. Vor allem die regelmäßige<br />

Wiederholung der Erhebungen<br />

lässt wichtige Rückschlüsse zu, die<br />

eine ständige Anpassung und Verbesserung<br />

der Projekte ermöglichen.<br />

Besondere Hilfe für Babys<br />

und Kleinkinder<br />

Eine weitere wichtige Veränderung<br />

der Projektarbeit besteht darin, dass<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> stärker als je zuvor die<br />

besonderen Bedürfnisse von Babys<br />

und Kleinkindern berücksichtigt.<br />

Diesem Ansatz liegt die Erkenntnis<br />

zugrunde, dass sich Mangel- und<br />

Unterernährung in den wichtigen<br />

frühkindlichen Entwicklungsphasen<br />

später auch mit guter Projektarbeit<br />

nicht mehr ausgleichen lassen.<br />

Umgekehrt bedeutet das aber auch,<br />

dass es eine besonders nachhaltige<br />

Form der Hilfe ist, Babys und<br />

Kleinkinder zu unterstützen – gute<br />

Startvoraussetzungen sind die Basis<br />

für eine Kindheit, die diesen Namen<br />

auch verdient.<br />

<strong>Zukunft</strong> für <strong>Kinder</strong>!<br />

Heute ebenso wie in den vergangenen<br />

Jahren liegt <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> das<br />

Wohl und die <strong>Zukunft</strong> der <strong>Kinder</strong><br />

am Herzen. Dieses Anliegen verbindet<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> mit Unterstützern<br />

aus allen Ländern, wobei man mittlerweile<br />

durchaus von einer „globalen<br />

Bewegung“ sprechen kann. Weltweit<br />

gibt es inzwischen 3,6 Millionen Patinnen<br />

und Paten, die mit ihrer großzügigen<br />

Unterstützung die Projektarbeit<br />

ermöglichen. Wir hoffen im<br />

Namen der <strong>Kinder</strong>, dass dies auch in<br />

den nächsten 30 Jahren und darüber<br />

hinaus so bleiben wird und bedanken<br />

uns an dieser Stelle ganz besonders<br />

bei allen Patinnen und Paten!<br />

Entwicklungsländern drastische<br />

Auswirkungen, ganz besonders<br />

unter den Armen. Es ist absehbar,<br />

dass Naturkatastrophen in den<br />

kommenden Jahren stark zunehmen<br />

werden. Daher müssen wir<br />

uns noch stärker als bisher darauf<br />

vorbereiten, und dem Arbeitsbereich<br />

der Katastrophenvorbeugung<br />

kommt eine immer größere<br />

Bedeutung zu. In Kombination<br />

mit den wirtschaftlichen Problemen<br />

und anderen Faktoren hat<br />

der Klimawandel auch dazu beigetragen,<br />

dass sich eine globale<br />

Nahrungsmittelkrise entwickelt<br />

hat und heute mehr Menschen<br />

hungern als noch vor einigen Jahren.<br />

Hier gilt es, kurzfristig Hungernde<br />

zu versorgen, vor allem<br />

aber die Nahrungsmittelsicherheit<br />

der lokalen Bevölkerung durch<br />

Stärkung nachhaltiger Landwirtschaft,<br />

verbesserten Zugang zu<br />

Märkten und andere Maßnahmen<br />

zu erhöhen. Gleichzeitig müssen<br />

wir uns aber auch für gerechtere<br />

Strukturen einsetzen, um die internationalen<br />

Abhängigkeiten zu<br />

verringern.<br />

Wie kann man sich diesen<br />

Einsatz für gerechtere Strukturen<br />

konkret vorstellen?<br />

In unserer globalisierten Welt<br />

haben die Entscheidungen der<br />

Industrienationen eine wichtige<br />

Bedeutung. Daher müssen wir<br />

Politiker und Entscheidungsträger<br />

aus der Wirtschaft immer wieder<br />

an ihre besondere Verantwortung<br />

für die eine Welt erinnern. Auch<br />

in vielen Entwicklungsländern<br />

muss der Staat wesentlich stärker<br />

in die Pflicht genommen werden,<br />

um die Armut der Bevölkerung zu<br />

lindern.<br />

Lassen sich die Behörden und<br />

Regierungen darauf ein?<br />

Das kann schon ein mühsamer<br />

Prozess sein, aber kleine Erfolge<br />

machen Mut. In Kenia etwa gibt<br />

es eine Vorschrift, die in einem<br />

Distrikt drei Hebammen für eine<br />

bestimmte Anzahl an Bewohnern<br />

vorsieht. In einer unserer<br />

Projektregionen wurde diese<br />

Quote nie erfüllt, sodass sich<br />

mit Hilfe von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> eine<br />

Bürgerinitiative gebildet hat.<br />

Nach einem erfolglosen Anlauf<br />

bei regionalen Gesundheitsbehörden<br />

hat der nationale <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>-Direktor schließlich beim<br />

kenianischen Gesundheitsminister<br />

vorgesprochen und dort<br />

berichtet, dass die Vorgaben<br />

nicht eingehalten werden. Zwei<br />

Monate später hat die Regierung<br />

weitere Hebammen in die Projektregion<br />

entsendet und damit<br />

sicherlich zu einer Reduzierung<br />

der Säuglings- und Müttersterblichkeit<br />

beigetragen.


Patenschaft<br />

Post für Sie!<br />

Der Briefkontakt mit<br />

dem Patenkind ist<br />

eine tolle Möglichkeit,<br />

sich besser kennenzulernen.<br />

Aber es<br />

ist wie so oft: Wenn<br />

man zu hohe Erwartungen<br />

hat, kann<br />

selbst eine gute Sache<br />

zu Enttäuschungen<br />

führen. Lesen Sie, wie<br />

es mit dem Briefkontakt<br />

klappt.<br />

„Ich habe die Zeichnungen meines Patenkindes nebeneinandergelegt<br />

und habe das Gefühl, das Kind ist auf dem<br />

Stand des ersten Schuljahres stehen geblieben“, wundert<br />

sich ein Pate in einem Brief an <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>. Es stimmt,<br />

die Zeichnungen würden in Deutschland tatsächlich nicht<br />

altersgemäß wirken, allerdings lassen sich unsere Maßstäbe<br />

kaum auf ein afrikanisches Entwicklungsland übertragen.<br />

Malen und Zeichnen spielt im Alltag von <strong>Kinder</strong>n in vielen<br />

Entwicklungsländern nur eine untergeordnete Rolle – und<br />

das auch nur dann, wenn es Papier und Stifte gibt.<br />

Bei älteren <strong>Kinder</strong>n kommt erschwerend hinzu, dass sie oft<br />

gar nicht mehr als richtige <strong>Kinder</strong> angesehen werden und<br />

viel stärker im Haushalt oder der Landwirtschaft mithelfen<br />

müssen, als dies in Deutschland der Fall ist. Diese <strong>Kinder</strong><br />

haben nur noch wenig Zeit für „kindliche“ Freizeitbeschäftigung<br />

– auch wenn wir in unseren Projektgebieten alles<br />

dafür tun, <strong>Kinder</strong>n eine Kindheit zu ermöglichen, die diesen<br />

Namen auch verdient. Viele <strong>Kinder</strong> benötigen meistens<br />

noch Hilfe beim Verfassen von Briefen, doch hier steht<br />

eine hohe Analphabetenrate in der einheimischen Bevölkerung<br />

– auch unter den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> – schnellen Lösungen im Weg. Einen weiteren<br />

Anlass zur Enttäuschung bietet die Tatsache, dass die<br />

Antwort des Patenkindes auf einen Brief manchmal einige<br />

Monate auf sich warten lässt. Auch hier wäre es falsch, auf<br />

mangelnde Motivation beim Kind zu schließen, denn die Patenkinder<br />

und ihre Familien sind überaus dankbar für die<br />

Hilfe, die sie aus Deutschland erfahren. Doch sie leben in<br />

sehr armen Ländern und in diesen Ländern oft auch noch<br />

in Gebieten mit besonders schwacher Infrastruktur. Ein<br />

Erdrutsch, Treibstoffmangel oder ein Streik können die<br />

Beförderung von Briefen um Wochen verzögern.<br />

Wenn Sie die Hürde zwischen den Kulturen, zwischen Industrienation<br />

und Entwicklungsland, geschickt überwinden<br />

möchten, dann beherzigen Sie doch die folgenden praktischen<br />

Tipps:<br />

• Bitte schicken Sie kein Geld – Einfuhrregelungen machen<br />

diese sicher gut gemeinte Spendenform äußerst<br />

problematisch.<br />

• Falls Sie einmal nach über vier Monaten noch keine Antwort<br />

erhalten sollten, wenden Sie sich gern an unseren<br />

Paten- und Spenderservice.<br />

• Geben Sie auf dem Umschlag und jedem Briefbogen auch<br />

den Namen und die persönliche Nummer des Patenkindes<br />

an.<br />

Wenn Sie diese Punkte beachten, geht es Ihnen hoffentlich<br />

wie den vielen Paten, die uns davon berichten,<br />

dass der Kontakt mit dem Patenkind auch ihr eigenes<br />

Leben sehr bereichert hat. Wenn Sie noch Fragen<br />

zum Briefkontakt haben, hilft Ihnen unser Paten- und<br />

Spenderservice gerne weiter unter (0 61 72) 76 30,<br />

oder per E-Mail an info@worldvision.de.


Aktuelles<br />

Ernst & Young mit <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> in Mali<br />

Bereits seit 2008 unterstützt das Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />

Ernst & Young die Arbeit von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

im Regional-Entwicklungsprojekt Sourountouna in Mali.<br />

Durch ihre finanzielle Hilfe von rund 110.000 Euro, die<br />

sowohl von Mitarbeitern des Unternehmens als auch von<br />

der Geschäftsleitung aufgebracht wurden, konnte <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> bereits unter anderem zwei Schulen mit Lehrerbüros<br />

bauen, eine Bibliothek einrichten sowie sanitäre Anlagen<br />

errichten. Die Ausstattung der Klassenräume und<br />

weitere Maßnahmen sind in Planung. Der bisherige Höhepunkt<br />

der Kooperation war der Projektbesuch von zwei<br />

Mitarbeitern im Projektgebiet: Philip Kurz und Tino Boller<br />

(siehe Foto) waren gemeinsam mit einem <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-<br />

Kollegen vor Ort, um sich mit eigenen Augen davon zu<br />

überzeugen, dass ihre Hilfe Früchte trägt. Für die Unterstützung<br />

bedanken wir uns recht herzlich und freuen uns<br />

auf die weitere Zusammenarbeit!<br />

UNTERNEHMEN<br />

Adrian Plass mit<br />

Judy Bailey auf Tour<br />

Ende November sind Judy Bailey und<br />

Adrian Plass gemeinsam auf Tour. Ein<br />

Abend mit Lesungen und Liedern, unplugged<br />

und überraschend. Dabei wollen<br />

die Künstler auch über ihr ehrenamtliches<br />

Engagement für <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

und unser Anliegen, Menschen in<br />

Entwicklungsländern zu helfen, berichten.<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> wird die Tour mit einem<br />

Infostand begleiten, an dem die Gäste in<br />

der Pause mit Mitarbeitern ins Gespräch<br />

kommen können. Weitere Informationen<br />

zur Tour, Termine und vieles mehr unter<br />

www.brendow-verlag.de<br />

Theater für Tansania<br />

Der English Drama Club der Philipp-<br />

Reis-Schule in Friedrichsdorf unterstützt<br />

auch in diesem Jahr das <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-<br />

Projekt Magoma in Tansania. Die Theatergruppe<br />

spendet seit nunmehr sieben<br />

Jahren einen Anteil aus den Erlösen<br />

der Aufführungen. In diesem Jahr sind<br />

1.000 Euro zusammengekommen. Von<br />

den Spenden konnte <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> bereits<br />

Fußball-Outfits für die Jungen einer<br />

ganzen Schule anschaffen, ebenso Moskitonetze<br />

und Schulbücher sowie Matratzen<br />

für obdachlose Waisen. Jedes Jahr freuen<br />

sich die Friedrichsdorfer über die positive<br />

Rückmeldung aus Tansania: Sie erhalten<br />

Theater für Tansania – Die Akteure des English Drama Club bei der Scheckübergabe<br />

liebevoll und gewissenhaft ausgearbeitete<br />

Berichte über die Anschaffungen. Vielen<br />

Dank!<br />

<br />

Symbolischer Akt des Friedens<br />

Am 21. September, dem Weltfriedenstag,<br />

wird <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland gemeinsam<br />

mit der Stadt Friedrichsdorf und Vertretern<br />

der Lokalpolitik auf dem Houiller<br />

Platz einen Friedenspfahl errichten. 2,50<br />

Meter hoch und ringsherum in mehreren<br />

Sprachen mit der Aufschrift „Möge Friede<br />

auf Erden sein“ versehen, soll er stummer<br />

Friedensbotschafter sein. Mehr als<br />

200.000 solcher Friedenspfähle wurden<br />

bereits in mehr als 160 Ländern der Welt<br />

aufgestellt. Nähere Informationen dazu<br />

unter www.worldvision.de.<br />

<br />

„Wasser Marsch für Äthiopien!“<br />

– das war das Motto bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> zwischen<br />

März und September. Im Rahmen<br />

einer Charity-Kooperation mit der Stadt<br />

Friedrichsdorf wurden bereits Spenden<br />

von über 6.000 Euro zur Verbesserung<br />

der Trinkwasserversorgung im Regional-<br />

Entwicklungsgebiet Gemza in Äthiopien<br />

gesammelt. Erster Höhepunkt war eine<br />

große Tombola auf der Friedrichsdorfer<br />

Messe Anfang Mai. Dabei unterstützten<br />

auch zahlreiche Friedrichsdorfer Firmen<br />

das Hilfsprojekt. Sie spendeten Sachpreise,<br />

kauften Lose, stellten Sammeldosen in ihren<br />

Geschäften auf und verteilten Flyer.<br />

10


Aktuelles<br />

Im Rahmen der Friedrichsdorfer „Künstlertage“<br />

ersteigerten die Besucher über 30<br />

Aquarelle, Acryl- und Ölbilder, die Friedrichsdorfer<br />

Künstler zur Verfügung gestellt<br />

hatten. Graffiti-Künstler Benjamin Theodor<br />

sprühte zudem ein Bild zum Thema<br />

auf eine Riesenleinwand (siehe Foto unten).<br />

Weitere Aktionen sind unter ande-<br />

rem ein Benefizflohmarkt sowie ein Benefiz-Konzert<br />

mit <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Botschafter<br />

Arne Kopfermann. Allen Unterstützern<br />

sagen wir herzlichen Dank – im Namen<br />

der Menschen im Regional-Entwicklungsgebiet<br />

Gemza in Äthiopien! Wäre so eine<br />

„Charity-Kooperation“ vielleicht auch für<br />

Ihre Heimatstadt interessant?<br />

„Über unser Leben hinaus“<br />

Seit Juli 2009 bietet Ihnen <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

eine aktuelle Version der Broschüre „Über<br />

unser Leben hinaus“ an, mit der wir Sie<br />

darüber informieren möchten, wie Sie mit<br />

der bewussten Regelung Ihres Nachlasses<br />

ein Stück <strong>Zukunft</strong> in Ihrem Sinn gestalten<br />

können. Wenn Hilfe für <strong>Kinder</strong> in<br />

armen Ländern und damit die Arbeit von<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

für Sie dazugehört,<br />

freut uns<br />

das besonders.<br />

Gerne können<br />

Sie unsere Broschüre<br />

anfordern<br />

oder sich<br />

direkt mit unserem<br />

Kollegen<br />

Georg Kessler in<br />

Verbindung setzen:<br />

(0 61 72)<br />

7 63-1 25.<br />

<strong>Zukunft</strong> für <strong>Kinder</strong>!<br />

Über unser<br />

Leben hinaus<br />

Mit einem Testament <strong>Zukunft</strong> gestalten<br />

<br />

Deutscher <strong>Kinder</strong>preis<br />

geht in die dritte Runde<br />

Ab dem 1. Oktober können<br />

sich Vereine, Gruppen und<br />

auch Einzelpersonen wieder<br />

beim DEUTSCHEN KIN-<br />

DERPREIS bewerben. <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> verleiht den Preis gemeinsam<br />

mit der ARD-Fernsehlotterie<br />

(„Ein Platz an der<br />

Sonne“) sowie der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland<br />

(EKD). Ausgezeichnet werden<br />

Projekte, die die Interessen von<br />

<strong>Kinder</strong>n fördern. Bewerbungsschluss<br />

ist der 31. Januar 2010.<br />

Weitere Informationen zu den Kategorien sowie die Möglichkeit,<br />

die Bewerbungsunterlagen herunterzuladen, finden Sie unter<br />

www.deutscherkinderpreis.de. Offizielle Unterstützer<br />

sind Görtz, Landliebe und bellybutton.<br />

WEIHNACHTSKARTEN<br />

Weihnachtskarten zugunsten von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

Geschäftspartnern und Freunden frohe Weihnachten<br />

wünschen und dabei Gutes tun – ab September können<br />

Sie auf www.gwbi.de/worldvision aus mehreren<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Weihnachtskartenmotiven der Becker &<br />

Becker International GmbH wählen. Alle Karten lassen<br />

sich personalisieren. Pro Stück gehen 40 Cent an<br />

ein <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Projekt. Diese sowie weitere Motive<br />

können Sie zudem ab Herbst an den Ständern der Grafik<br />

Werkstatt Bielefeld im Einzelhandel sowie im Onlineshop<br />

(www.gwbi.de) kaufen.<br />

PROMINENTE<br />

BAP – Unterstützung<br />

für das Projekt „Rebound“ geht weiter!<br />

Genau ein Jahr war es her, dass Wolfgang Niedecken,<br />

Frontmann der Kölner Rockgruppe BAP, und<br />

Manfred Hell, Geschäftsführer von Jack Wolfskin, gemeinsam<br />

mit <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> das „Projekt Rebound“ in<br />

Nord-Uganda ins Leben gerufen hatten. Im Februar<br />

2009 waren beide gemeinsam mit <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Mitarbeitern<br />

wieder vor Ort, um sich ein Bild von den<br />

Entwicklungen in der Projektregion zu machen. „Mit<br />

jedem Besuch sehe ich die Fortschritte“, so Niedecken<br />

über seinen Besuch. „Mädchen, die sich wieder<br />

ihrem Alter entsprechend verhalten, Jugendliche,<br />

die die Perspektive auf eine Berufsausbildung haben,<br />

<strong>Kinder</strong>, die nicht mehr an einen sicheren Ort zum<br />

Schlafen gehen müssen.“ Um den Spendeneingang<br />

zu erhöhen, will Wolfgang Niedecken im Herbst<br />

über das Online-Auktionshaus<br />

eBay seine<br />

handsignierte Düsenberg-Gitarre,<br />

versteigern.<br />

Wenn Sie Interesse<br />

haben, auf diesem<br />

Wege die Arbeit von<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> in Nord-<br />

Uganda zu unterstützen,<br />

sind Sie herzlich<br />

eingeladen, mitzusteigern.<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie<br />

ab September unter:<br />

www.bap.de<br />

Infos auf<br />

www.bap.de<br />

Nach der<br />

„Radio Pandora“-Tour<br />

versteigert<br />

Wolfgang<br />

Niedecken<br />

seine Düsenberg-Gitarre<br />

zugunsten<br />

von Projekt<br />

„Rebound“!<br />

<strong>Zukunft</strong> für <strong>Kinder</strong>!<br />

11


Interview<br />

Mit ihrem Patenschaftsbeitrag verbessert das Ehepaar Klammt auch das Bildungsangebot – vor allem für Mädchen<br />

„Wir haben viele <strong>Kinder</strong><br />

– auf der ganzen Welt!“<br />

Christian (65)<br />

und Gisela (66)<br />

Klammt sind im<br />

30. Jahr Paten<br />

bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

und unterstützen<br />

derzeit ihr siebtes<br />

Patenkind. Das<br />

Ehepaar lebt in<br />

Stuttgart, wo Dr.<br />

Christian Klammt<br />

als niedergelassener<br />

Facharzt<br />

arbeitet.<br />

Ohne unsere engagierten Patinnen<br />

und Paten könnte <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> Deutschland in diesem<br />

Jahr nicht das 30-jährige Bestehen<br />

feiern. Ganz besonders freut<br />

es uns, dass mehr als 300 Unterstützer<br />

der ersten Stunde uns<br />

bis heute die Treue halten, unter<br />

ihnen auch Dr. Christian Klammt<br />

und seine Frau Gisela aus Stuttgart.<br />

Was motiviert Paten, sich<br />

30 Jahre lang für <strong>Kinder</strong> in den<br />

ärmsten Ländern zu engagieren?<br />

Und wie verändert sich dadurch<br />

das eigene Leben?<br />

12


Interview<br />

Herr Klammt, es ist jetzt fast 30 Jahre her,<br />

dass Sie zum ersten Mal eine Patenschaft bei<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> übernommen haben. Können<br />

Sie sich eigentlich noch an Ihr erstes Patenkind<br />

erinnern?<br />

Ja, sehr gut sogar. Es war ein Junge aus der Nähe von<br />

Nairobi.<br />

Gemeinsam mit Ihrer Frau Gisela hatten Sie<br />

insgesamt sieben Patenschaften bei <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>. Denken Sie noch oft an Ihre früheren<br />

Patenkinder oder verblasst die Erinnerung<br />

mit der Zeit?<br />

Leider hatten wir immer weniger Zeit, Kontakte mit<br />

unseren Patenkindern so zu pflegen, wie wir es eigentlich<br />

wollten. Am Anfang war das anders. Zu den ersten<br />

<strong>Kinder</strong>n hatten wir sehr intensiven Kontakt und<br />

besuchten sie auch. Deshalb haben diese Patenschaften<br />

einen sehr tiefen Eindruck hinterlassen – bis heute.<br />

Was hat Sie motiviert, so lange dabeizubleiben?<br />

Wir wissen, dass Hilfe immer nur punktuell sein kann.<br />

Aber wir wissen auch, dass <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> sich bemüht,<br />

Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Es wird also nicht nur<br />

ein Patenkind unterstützt und vielleicht noch dessen<br />

Familie, sondern es wird geschaut, dass sich eine Region<br />

langfristig gut entwickelt, damit <strong>Kinder</strong> in ihrer<br />

Heimat eine Perspektive bekommen.<br />

1980 bewegte eine spannende Bundestagswahl<br />

die Menschen (Helmut Schmidt gegen<br />

Franz Josef Strauß), Tausende kämpften gegen<br />

den NATO-Doppelbeschluss oder auch<br />

gegen Atomkraft: Wie kam es, dass Sie sich<br />

in dieser Zeit ausgerechnet mit dem Leid der<br />

<strong>Kinder</strong> in den ärmsten Ländern auseinandersetzten?<br />

Wir sind damals mehrfach in Kenia gewesen, haben<br />

auch Indien besucht und gesehen, dass die <strong>Kinder</strong><br />

immer die Leidtragenden sind. Wir haben dann nach<br />

Möglichkeiten zu helfen gesucht und sind auf <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> gestoßen.<br />

Sie blieben dann 30 Jahre dabei und haben<br />

in dieser Zeit mehrfach Ihre Patenkinder in<br />

verschiedenen Entwicklungsländern besucht.<br />

Wie war das für Sie?<br />

Durch Briefe und Berichte weiß man ja eigentlich, wie<br />

die <strong>Kinder</strong> leben. Doch das mit eigenen Augen zu sehen<br />

ist etwas ganz anderes. Das waren sehr emotionale<br />

Erlebnisse. Man kann vieles besser verstehen, wenn<br />

man sieht, in welcher Umgebung die <strong>Kinder</strong> leben, wie<br />

schwer es ist, täglich ein warmes Essen zu bekommen<br />

oder wie weit so ein Schulweg tatsächlich ist.<br />

Haben Sie jemals überlegt, Ihr Engagement<br />

zu beenden? Haben Sie vielleicht manchmal<br />

gedacht: Ich habe genug getan, jetzt sind mal<br />

andere dran?<br />

Diese Gedanken sind uns nie gekommen. Aber wir<br />

waren zeitweise in einer finanziellen Bredouille und<br />

hatten Schwierigkeiten, den Patenschaftsbeitrag aufzubringen.<br />

Wir sind froh, dass diese Zeiten vorbei sind<br />

und wir noch heute <strong>Kinder</strong> unterstützen können.<br />

Gab es mal Zweifel? Zum Beispiel, ob Ihr Beitrag<br />

vielleicht doch nur ein „Tropfen auf den<br />

heißen Stein“ ist?<br />

Wir wissen, dass auch eine kleine Hilfe eine Hilfe ist. Wir<br />

können die Welt nicht so verbessern, dass es nie wieder<br />

Elend und Not gibt, sondern dass es immer nur möglich<br />

ist, an einer bestimmten Stelle eine kleine Hilfe zu geben.<br />

Aber die möchten wir unter allen Umständen leisten.<br />

Paten verändern das Leben ihrer Patenkinder<br />

zum Positiven. Hat sich umgekehrt auch Ihr<br />

Leben durch die Patenschaft verändert?<br />

Vor allem die Besuche haben uns sehr beeindruckt und<br />

auch verändert. Aber auch unabhängig davon fühlen<br />

wir eine tiefe Verbundenheit zu unseren Patenkindern,<br />

weil wir wissen, es ist ein bisschen auch unsere Hilfe,<br />

die in ihrem Leben etwas bewegt.<br />

Wenn Sie jemanden überzeugen müssten,<br />

eine Patenschaft bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> zu übernehmen,<br />

und Sie dürften nur ein Argument<br />

nennen: Welches wäre das?<br />

Dass wir aus Erfahrung wissen, dass <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> versucht,<br />

Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Dass nicht nur<br />

das einzelne Kind gesehen wird, sondern dass die Hilfe<br />

immer mit langfristig wirkenden Projektmaßnahmen<br />

verbunden ist. Tatsächlich reden wir in unserem Bekanntenkreis<br />

sehr häufig über unsere Patenschaft. Wir<br />

haben leider keine eigenen <strong>Kinder</strong> bekommen, aber<br />

wenn wir gefragt werden, sagen wir immer: Wir haben<br />

viele <strong>Kinder</strong> – auf der ganzen Welt!<br />

Seit mehr als 30<br />

Jahren unterstützen<br />

Gisela und<br />

Dr. Christian<br />

Klammt Patenkinder<br />

bei <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>, unter anderem<br />

in Indien.<br />

Ihr derzeitiges<br />

Patenkind Rana<br />

profitiert dort<br />

wie viele andere<br />

<strong>Kinder</strong> unter<br />

anderem im Bereich<br />

Gesundheit<br />

von der Patenschaft.<br />

13


Paten gesucht!<br />

Paten gesucht!<br />

Für diese drei Regional-Entwicklungsprojekte suchen wir noch dringend weitere Patinnen und Paten. Zusammen mit<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> arbeiten die Menschen in den Projektgebieten in Peru, Vietnam und im Tschad daran, die Lebensbedingungen<br />

entscheidend zu verbessern, um besonders den bedürftigen <strong>Kinder</strong>n ein Leben ohne Hunger und Armut zu<br />

ermöglichen. Möchten Sie ihnen dabei helfen und eine weitere <strong>Kinder</strong>patenschaft übernehmen? Vielleicht haben Sie<br />

auch Freunde und Bekannte, die sich für eine Patenschaft bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> interessieren? Nutzen Sie für Ihre Antwort<br />

einfach die vorbereitete Postkarte in der Heftmitte. Vielen Dank für Ihre wichtige Unterstützung!<br />

Tschad: Mangelernährung bekämpfen, Bildung fördern<br />

<strong>Kinder</strong> spielen<br />

in einem trockenen<br />

Flussbett<br />

von Ba-Illi:<br />

Dürre ist nur<br />

ein Problem<br />

von vielen, das<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

mit der Bevölkerung<br />

angeht.<br />

Im Südwesten des Tschad, etwa 190 Kilometer südlich<br />

der Hauptstadt N’djamena, entsteht derzeit das<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Regional-Entwicklungsprojekt Ba-Illi.<br />

Hilfe ist hier dringend nötig, denn durchschnittlich<br />

haben die Menschen in der Region weniger als einen<br />

US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Die Probleme in<br />

den Bereichen Ernährung, Bildung und Gesundheitsversorgung<br />

sind groß. Beispielsweise besuchen nur 38<br />

Prozent der <strong>Kinder</strong> regelmäßig den Unterricht, nur<br />

13 Prozent schließen die Grundschule erfolgreich ab.<br />

Bei den Mädchen sind es sogar nur fünf Prozent. Die<br />

Eltern sehen wegen der schlechten Unterrichtsqualität<br />

und der mangelnden <strong>Zukunft</strong>sperspektiven keinen<br />

Sinn darin, ihre <strong>Kinder</strong> zum Unterricht zu schicken.<br />

Oft können sie sich auch einfach die Schulgebühren<br />

nicht leisten. Stattdessen müssen die <strong>Kinder</strong> bei der<br />

Feld- oder Hausarbeit helfen. In enger Zusammenarbeit<br />

mit der Bevölkerung hat <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> ein umfassendes<br />

Konzept erarbeitet, das die Lebensqualität von<br />

etwa 10.000 Menschen in 21 Dörfern nachhaltig verbessern<br />

soll. Die ersten Projektmaßnahmen sind schon<br />

erfolgreich umgesetzt. So wurde inzwischen eine Mädchenschule<br />

gebaut und mit Schulmöbeln ausgestattet.<br />

Parallel erhielten 29 Lehrer in der Region Fortbildungen.<br />

Mit der Einrichtung von Ernährungszentren<br />

will <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> künftig der verbreiteten Mangelernährung<br />

vor allem bei Kleinkindern entgegenwirken.<br />

Damit dieses und viele weitere Projektziele planmäßig<br />

umgesetzt werden können, sucht <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> noch<br />

nach Patinnen und Paten für die <strong>Kinder</strong> von Ba-Illi.<br />

14


Paten gesucht!<br />

Vietnam: Neue Hoffnung für <strong>Kinder</strong><br />

Den Mädchen und Jungen in Ham Thuan Bac eine<br />

Kindheit schenken – das ermöglichen Patenschaften.<br />

Im Süden Vietnams, in der Provinz Binh Thuan, liegt der Distrikt<br />

Ham Thuan Bac. Vor allem in den abgeschiedenen Bergdörfern<br />

dieser Region leben die Menschen in äußerst armen Verhältnissen.<br />

Das Einkommen der meisten Familien reicht kaum<br />

zum Leben, die medizinische Versorgung ist ungenügend und<br />

die Bildungssituation schlecht. Mit einem neuen Regional-Entwicklungsprojekt<br />

will <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> hier künftig knapp 34.000<br />

besonders bedürftige Bewohner in 22 abgelegenen Dörfern<br />

unterstützen. Die intensive Planungs- und Vorbereitungsphase<br />

dafür ist inzwischen abgeschlossen. Nun ist <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> dabei,<br />

gemeinsam mit der Bevölkerung die Lebensbedingungen in<br />

Ham Thuan Bac Schritt für Schritt zu verbessern. Für dieses Ziel<br />

sucht <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> noch Patinnen und Paten als Unterstützer.<br />

Damit die <strong>Kinder</strong> von Ham Thuan Bac gut versorgt werden können,<br />

sollen die Bauern dort beispielsweise neue Anbaumethoden<br />

kennen lernen. In praxisnahen Workshops erfahren sie etwa,<br />

wie sie Kompost als Dünger verwenden, Mischkulturen anlegen<br />

und ihre Anbauflächen effektiv bewässern können. Außerdem<br />

geht es um die Lagerung und Vermarktung der Ernte. Besonders<br />

armen Familien stellt <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> darüber hinaus Saatgut und<br />

Arbeitsgeräte zur Verfügung.<br />

Eine permanente Gefahr für die Bewohner von Ham Thuan Bac<br />

sind Naturkatastrophen. Damit die Bewohner künftig besser<br />

darauf vorbereitet sind, lernen sie in <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Schulungen<br />

Evakuierungen zu planen und Schäden durch rechtzeitige Vorsorge<br />

zu begrenzen.<br />

Peru: Hilfe zur Selbsthilfe in abgelegenen Andendörfern<br />

Hoch in den Anden Perus liegt einer der ärmsten Distrikte des<br />

lateinamerikanischen Landes: Acoria. In dieser abgeschiedenen<br />

Bergregion, 580 Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt<br />

Lima gelegen, gelten über 88 Prozent der Bevölkerung als arm.<br />

Sie haben umgerechnet maximal einen US-Dollar pro Tag zur<br />

Verfügung. Das Leben in Acoria ist hart: Die meist acht- bis<br />

zwölfköpfigen Familien leben gewöhnlich in einem Haus mit<br />

nur einem Raum. Die Häuser sind in der Regel aus Lehmziegeln<br />

gebaut, haben keinen festen Fußboden und sind mit Wellblech,<br />

Lehm oder Holz gedeckt. Nur ein Drittel der Haushalte<br />

verfügt über elektrisches Licht, über die Hälfte hat keinen direkten<br />

Zugang zu Trinkwasser.<br />

Mithilfe der Patinnen und Paten aus Deutschland arbeitet<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> daran, die Lebensbedingungen für die <strong>Kinder</strong><br />

und ihre Familien in der gesamten Projektregion nachhaltig zu<br />

verbessern – und sucht dafür noch weitere Unterstützer. Insgesamt<br />

profitieren etwa 28.000 Menschen in 19 Dörfern von der<br />

Hilfe. In den nächsten Jahren soll vor allem in medizinische<br />

Versorgung, Hygiene und Ernährung, Landwirtschaft und Einkommensförderung<br />

sowie in Bildung investiert werden. Dabei<br />

gilt der Grundsatz, gemeinsam mit den Menschen vor Ort an<br />

Lösungen zu arbeiten, die Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong> besonders zu<br />

berücksichtigen und die Bewohner mit ihren Fähigkeiten einzubinden.<br />

Von Anfang an werden daher Bewohner, örtliche Organisationen<br />

und lokale Regierungsstellen intensiv an der Projektarbeit<br />

beteiligt. So unterstützt <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> sie mit gezielter<br />

Hilfe zur Selbsthilfe dabei, die Armut nachhaltig und aus eigener<br />

Kraft zu bekämpfen.<br />

Nachhaltige Hilfe: <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> will die Lebensbedingungen für<br />

die <strong>Kinder</strong> und ihre Familien in 19 Andendörfern verbessern.<br />

15


Happy Birthday,<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

Was uns antreibt . . .<br />

Mich begeistert die<br />

gelebte Mitmenschlichkeit<br />

und Nächstenliebe<br />

über alle Grenzen<br />

hinweg, und mich motiviert<br />

die Freude, die<br />

die Arbeit von <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> den Menschen<br />

bringt – sowohl den<br />

Menschen in unseren<br />

Projekten als auch unseren Unterstützern<br />

und uns selbst.<br />

Iris Monka,<br />

Paten- und Spenderservice<br />

Seit zehn Jahren bin ich Teil der<br />

weltweiten <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Familie.<br />

Unser Ziel ist es, eine bessere<br />

<strong>Zukunft</strong> für die benachteiligten<br />

<strong>Kinder</strong> dieser Welt zu ermöglichen.<br />

Als Mutter von zwei gesunden<br />

<strong>Kinder</strong>n liegt mir das natürlich besonders<br />

am Herzen. Ich freue mich<br />

auf jeden neuen Arbeitstag – das<br />

„Miteinander für unsere Ziele“<br />

beflügelt.<br />

Bei meinen Projektbesuchen, wie zuletzt<br />

in dem von einem langen Bürgerkrieg<br />

betroffenen Land Sierra Leone,<br />

bin ich immer wieder berührt von dem<br />

Mut und der Lebensfreude der Menschen,<br />

die oft mit der Sorge leben, nicht<br />

zu wissen, wie sie ihre Familie ernähren<br />

sollen. Ich bin glücklich darüber, seit<br />

drei Jahren in Zusammenarbeit mit den<br />

Kollegen vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe<br />

leisten zu können.<br />

Thorsten Bär, Entwicklungszusammenarbeit<br />

Christa Golla, Spendenbuchhaltung<br />

16<br />

Bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> für das Ziel<br />

„<strong>Zukunft</strong> für <strong>Kinder</strong>“ zu arbeiten,<br />

begeistert und motiviert mich<br />

auch noch nach über 20 Jahren.<br />

Mit meiner technischen Ausbildung<br />

kann ich so einen sinnvollen<br />

Beitrag zur Linderung der Not in<br />

dieser Welt leisten.<br />

Bernhard Geis, IT


Daniel Ginsberg, Humanitäre Hilfe<br />

Sehr lebendig konnte ich beim Besuch<br />

meines Patenkindes Asse im Tschad miterleben,<br />

wie <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> die Menschen zum<br />

Mithelfen ermutigt und sie dabei unterstützt,<br />

ihre <strong>Zukunft</strong> selbst in die Hand zu<br />

nehmen. Es begeistert mich, wie praktisch<br />

christliche Nächstenliebe wirkt. Deshalb bin<br />

ich seit mehr als vierzehn Jahren mit vollem<br />

Herzen dabei, wenn es gilt, für eine bessere<br />

Welt für <strong>Kinder</strong> einzutreten.<br />

Wenn man wie ich seit 1991 bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

arbeitet, hat man bei vielen Katastrophen<br />

und menschlichen Schicksalen mitgelitten,<br />

ist manchmal entmutigt oder wütend über<br />

die Ungerechtigkeit in der Welt. Aber dass<br />

wir im Leben so vieler Patenkinder und<br />

ihrer Familien einen ganz persönlichen und<br />

spürbaren Unterschied schaffen, Hoffnung<br />

in die Augen der Menschen, ein Lachen in<br />

die <strong>Kinder</strong>gesichter zaubern können, das<br />

motiviert mich jeden Tag!<br />

Daniela Herweg, Paten- und Spenderservice<br />

Seit fast drei Jahren bin ich immer wieder<br />

begeistert, wenn ich sehe, wie viele unserer<br />

Paten, Spender und Unterstützer sich über<br />

ihre Geldspende hinaus für eine bessere<br />

Welt für <strong>Kinder</strong> einsetzen. Ich finde es toll,<br />

dass wir versuchen, mit E-Mails, Postkarten<br />

und Unterschriftenlisten Druck auf die Politik<br />

auszuüben, damit sie unsere Forderungen für<br />

eine gerechtere Welt umsetzt.<br />

Ich finde es aufregend und bereichernd,<br />

in internationaler Partnerschaft<br />

mit engagierten Kollegen<br />

weltweit zu arbeiten. Vielfalt und<br />

Reichtum der Kulturen dieser Welt<br />

werden mir besonders deutlich in<br />

der Arbeit mit den Menschen, für<br />

die wir uns einsetzen.<br />

Claudia Höchst,<br />

Humanitäre Hilfe<br />

Luise Haunit, Anwaltschaftsarbeit<br />

Weil es mir nicht egal ist, dass <strong>Kinder</strong><br />

in Entwicklungsländern oft nicht einmal<br />

das Notwendigste zum Leben haben,<br />

arbeite ich mittlerweile seit zehn<br />

Jahren bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>. Mein Besuch<br />

bei meinem Patenkind Juan Pablo in<br />

Bolivien hat mich endgültig davon überzeugt,<br />

dass <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> wunderbare,<br />

wenn auch oft sehr schwierige Arbeit<br />

macht. Den Dank, den ich in Bolivien von<br />

allen Seiten bekam, gebe ich gern an alle Patinnen und Paten weiter.<br />

Es tut den Menschen gut, dass in Deutschland jemand für sie da ist.<br />

Gabriela Sortino, Paten- und Spenderservice<br />

Als ich mein<br />

Patenkind in Indien<br />

kurz nach<br />

dem Tsunami<br />

besuchte,<br />

empfand ich<br />

große Dankbarkeit,<br />

dass<br />

ich als <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>-Mitarbeiter<br />

vor Ort bei der Planung<br />

des Wiederaufbaus helfen konnte. Ich<br />

wusste genau, dass es um das Wohl<br />

und die <strong>Zukunft</strong> von zigtausend <strong>Kinder</strong>n<br />

wie Punitha ging und nicht um irgendein<br />

Prestigeprojekt.<br />

Thomas Kalytta,<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

17


Ghani<br />

Sie wi<br />

Sie ist<br />

Sie ha<br />

Ghanim<br />

Sie will<br />

Sie ist H<br />

Sie hat<br />

Kampagne gegen<br />

<strong>Kinder</strong>sterblichkeit<br />

Fast 10 Millionen <strong>Kinder</strong><br />

sterben jährlich an Hunger<br />

und vermeidbaren Krankheiten,<br />

bevor sie ihr fünftes<br />

Lebensjahr erreichen.<br />

Die meisten dieser Todesfälle<br />

könnten mit einfachen<br />

Mitteln verhindert<br />

werden. Im Herbst startet<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> eine internationale<br />

Kampagne, um auf<br />

die Probleme aufmerksam<br />

zu machen, Politiker an<br />

ihre Versprechen zu erinnern<br />

und Mitstreiter im<br />

Kampf gegen die <strong>Kinder</strong>sterblichkeit<br />

zu finden.<br />

Im Jahr 2000 haben die Mitgliedsstaaten<br />

der Vereinten<br />

Nationen acht Ziele vereinbart,<br />

um den globalen Herausforderungen<br />

von Armut, Hunger und<br />

Unterentwicklung entgegenzutreten.<br />

Auch Deutschland hat sich diesen<br />

Zielen verpflichtet – als Staat,<br />

der historisch gelernt hat, dass in<br />

Krisenzeiten Hilfe von außen unabdingbar<br />

sein kann. Das vierte<br />

der sogenannten „Millenniums-<br />

Entwicklungsziele“ sieht vor, dass<br />

die <strong>Kinder</strong>sterblichkeit weltweit bis<br />

2015 um zwei Drittel gesenkt wird.<br />

Gleichzeitig soll auch die Müttersterblichkeit<br />

nach der Geburt um<br />

75 Prozent gesenkt werden (Ziel<br />

5). Schon jetzt zeichnet sich jedoch<br />

ab, dass beide Ziele auf dramatische<br />

Weise verfehlt werden, weil die<br />

Menschen in den Entwicklungsländern<br />

nicht genug Unterstützung<br />

erhalten.<br />

Darf Kindheit ein Kampf<br />

ums Überleben sein?<br />

Die meisten Todesfälle bei <strong>Kinder</strong>n<br />

unter fünf Jahren (37 Prozent) treten<br />

bei Säuglingen vor dem 28. Lebenstag<br />

auf. <strong>Kinder</strong>, die den ersten<br />

Monat überleben, werden in den<br />

Entwicklungsländern von schlimmen<br />

Krankheiten bedroht, die aber<br />

eigentlich nicht tödlich verlaufen<br />

müssten: Lungenentzündung (verursacht<br />

19 Prozent der Todesfälle),<br />

Durchfallerkrankungen (17 Prozent),<br />

Malaria (8 Prozent), Röteln<br />

(4 Prozent) und AIDS (3 Prozent).<br />

Hinter den Zahlen und Statistiken<br />

stehen <strong>Kinder</strong>, die dringend Hilfe<br />

benötigen, für die es um das Überleben<br />

geht. Daher wird <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

am 16. November dieses Jahres eine<br />

internationale Aufklärungskampagne<br />

starten, die deutlich machen soll,<br />

dass es eine humanitäre Verpflichtung<br />

ist, den <strong>Kinder</strong>n und ihren Fa-<br />

18


Anwaltschaftsarbeit<br />

G8-Gipfel: Schein und Sein<br />

Anfang Juli fand im italienischen L’Aquila<br />

der diesjährige G8-Gipfel statt. Die Festlegung<br />

der Hauptthemen des Gipfels<br />

– Überwindung der Wirtschaftskrise,<br />

Klimaschutz und Entwicklungshilfe – hat<br />

international große Hoffnungen geweckt.<br />

Einige der Schlagzeilen klangen dann zunächst<br />

auch sehr positiv: „Klima-Erwärmung<br />

soll zwei Grad nicht übersteigen“<br />

und „20 Milliarden Dollar für Kleinbauern“.<br />

Ein Blick in die Details offenbart jedoch,<br />

dass der Gipfel in L’Aquila den Armen dieser<br />

Welt wenig Anlass für Optimismus<br />

geboten hat. „Die Zusagen zur Hungerbekämpfung<br />

lassen zahlreiche Fragen offen.<br />

Außerdem wurden viele der bereits<br />

2005 beschlossenen Zielvorgaben nicht<br />

aufrecht erhalten“, erklärt <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-<br />

Gesundheitsexperte Marwin Meier. In der<br />

Tat sieht ein Vergleich der Versprechen<br />

mit der Realität düster aus:<br />

• Auf dem G8-Gipfel in Gleneagles, England,<br />

hatten sich die Staatschefs 2005<br />

ma ist 8 Jahre alt.<br />

ll Lehrerin werden.<br />

HIV-positiv.<br />

t keine Chance.<br />

a ist 8 Jahre alt.<br />

Lehrerin werden.<br />

IV-positiv.<br />

keine Chance.<br />

geeinigt, die weltweiten Mittel der<br />

Entwicklungszusammenarbeit bis zum<br />

Jahr 2010 um 50 Milliarden Dollar aufzustocken.<br />

Nach dem Gipfel in L’Aquila<br />

sieht es jedoch so aus, als würde diese<br />

Summe um zwei Drittel verfehlt.<br />

• Alle schwangeren Frauen, die mit dem<br />

HI-Virus infiziert sind, sollten Zugang<br />

zu Medikamenten erhalten, die die<br />

Übertragung auf das Kind verhindern.<br />

Dies ist derzeit jedoch nur bei 11 Prozent<br />

der Fall.<br />

• Der Globale Fonds zur Bekämpfung<br />

von AIDS, Tuberkulose und Malaria<br />

sollte endlich genügend Mittel erhalten<br />

(Stichwort „Vollfinanzierung“). Für die<br />

Jahre 2009 und 2010 fehlen dem Global<br />

Fund jedoch noch drei Milliarden US-<br />

Dollar, um seine bedarfsorientierten<br />

Programme durchführen zu können.<br />

Marwin Meier resümiert: „Die Glaubwürdigkeit<br />

der G8-Gipfel hat in L’Aquila erheblich<br />

gelitten.“<br />

Von 1.000 <strong>Kinder</strong>n sterben<br />

vor ihrem fünften<br />

Geburtstag in ...<br />

WORLD VISION KÄM<br />

WORLD VISION KÄMPF<br />

Deutschland<br />

(Vergleich)<br />

· GEGEN AIDS<br />

· GEGEN AIDS<br />

Sierra Leone 282<br />

Angola 260<br />

Niger 256<br />

Mali 218<br />

Tschad 208<br />

Äquatorialguinea 205<br />

· FÜR EINE BESSERE<br />

MEDIZINISCHE VERSO<br />

· FÜR EINE BESSERE<br />

MEDIZINISCHE VERSORGU<br />

· FÜR MEHR<br />

ENTWICKLUNGSHILFE<br />

· FÜR MEHR<br />

ENTWICKLUNGSHILFE<br />

Demokratische<br />

Republik Kongo<br />

205<br />

Ruanda 203<br />

Guinea-Bissau 200<br />

Elfenbeinküste 195<br />

Die Tabelle (Quelle: UNDP, 2007/08)<br />

zeigt die zehn Staaten mit der höchsten<br />

Sterblichkeit von <strong>Kinder</strong>n unter<br />

fünf Jahren. Mit einfachen Maßnahmen<br />

könnte ein Großteil der Todesfälle verhindert<br />

werden.<br />

5<br />

milien in den Entwicklungsländern<br />

besser zu helfen – zumal es für viele<br />

Probleme einfache Lösungen gibt.<br />

Versprechen halten!<br />

Allein eine verbesserte Gesundheitsvorsorge<br />

für Mütter und <strong>Kinder</strong><br />

könnte über 2,5 Millionen <strong>Kinder</strong><br />

im Jahr retten. Mit Zugang zu sauberem<br />

Wasser könnten die meisten<br />

Durchfallerkrankungen vermieden<br />

werden, die für <strong>Kinder</strong> so oft tödlich<br />

verlaufen. Eng mit der hohen<br />

Sterblichkeit verknüpft ist auch die<br />

Tatsache, dass viele <strong>Kinder</strong> mangeloder<br />

unterernährt und daher chronisch<br />

geschwächt sind. Alleine mit<br />

Aufklärungsarbeit zu Ernährungsthemen<br />

ließe sich hier viel erreichen.<br />

Auf jeden Fall wäre es für die<br />

internationale Staatengemeinschaft<br />

alles andere als unmöglich, die im<br />

Rahmen der Millenniums-Entwicklungsziele<br />

gegebenen Versprechen<br />

auch einzulösen. Die <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong>-Kampagne soll Politiker,<br />

Institutionen und Entscheidungsträger<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />

daran erinnern, dass mit dem<br />

entsprechenden Willen auch viel<br />

bewegt werden kann.<br />

Jedes Kind zählt!<br />

Entwicklungsländer sind auf die<br />

Hilfe der Industrienationen angewiesen<br />

– gleichzeitig müssen ihre<br />

eigenen Regierungen aber noch<br />

stärker in die Pflicht genommen<br />

werden. Sie müssen in vielen Fällen<br />

andere Prioritäten setzen und Gesundheitssysteme<br />

aufbauen, die auf<br />

effiziente Weise die Gesundheit von<br />

Müttern und <strong>Kinder</strong>n schützen.<br />

Die Staatshaushalte mancher Entwicklungsländer<br />

zeugen jedoch oft<br />

von anderen Schwerpunkten – anscheinend<br />

hat sich noch nicht bei<br />

allen Regierungsvertretern herumgesprochen,<br />

dass gesunde <strong>Kinder</strong><br />

die beste Investition in die <strong>Zukunft</strong><br />

eines Landes sind.<br />

Mitmachen, aber wie?<br />

Die Patinnen und Paten von <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> können sich ab 16. November<br />

auf www.worldvision.de<br />

über die Kampagne informieren.<br />

Natürlich haben sie auch die Mög-<br />

lichkeit, sich an der Kampagne zu<br />

beteiligen und ihre gewählten politischen<br />

Vertreter zu größerem Engagement<br />

für <strong>Kinder</strong> aufzurufen.<br />

Wir halten Sie auf dem Laufenden,<br />

etwa in der nächsten Ausgabe von<br />

Hilfe Direkt oder in unserem monatlichen<br />

E-Mail-Newsletter:<br />

www.worldvision.de/newsletter<br />

Der Vorstandsvorsitzende<br />

von <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> Deutschland,<br />

Christoph Waffenschmidt<br />

(links),<br />

übergab im Juni<br />

Postkarten von Patinnen<br />

und Paten an<br />

Dr. Bernd Pfaffenbach,<br />

Wirtschaftsstaatssekretär<br />

und<br />

G8-Sherpa der Bundeskanzlerin.<br />

19


Regional-Entwicklung<br />

Besuch bei „Oma Obama“<br />

Sarah Obama vor ihrem Haus im Dorf Kogelo<br />

Die berühmteste Oma Afrikas wohnt in einem kleinen Dorf im Westen<br />

Kenias, mitten in dem Regional-Entwicklungsprojekt Karemo, das von<br />

deutschen <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Patinnen und -Paten unterstützt wird. Was sie<br />

uns Deutschen rät und sich von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> wünscht, verriet sie unserem<br />

Afrika-Referenten Thomas Kalytta.<br />

Als <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> vor rund<br />

drei Jahren die ersten <strong>Kinder</strong>patenschaften<br />

in der<br />

Region Karemo vermittelte, kannten<br />

außerhalb Kenias nur wenige<br />

Menschen das Dorf Kogelo. Mit der<br />

Wahl Barack Obamas zum amerikanischen<br />

Präsidenten hat sich das<br />

schlagartig geändert. Die kleine<br />

Ortschaft, die unter anderem wegen<br />

der drückenden Armut und der<br />

hohen HIV-Infektionsrate dringend<br />

unsere Hilfe braucht, ist heute weltbekannt.<br />

Hier wohnt Barack Obamas<br />

Großmutter Sarah, die in Kenia<br />

alle „Mama Obama“ nennen. Reporter<br />

aus der ganzen Welt haben in<br />

den vergangenen Monaten die Oma<br />

der Nation aufgesucht, haben sie<br />

unzählige Male über die Geschichte<br />

der kenianischen Familie des Präsidenten<br />

interviewt und mitverfolgt,<br />

wie sie in Washington der Vereidigung<br />

ihres Enkels beiwohnte.<br />

Bis zu 50 Besucher pro Tag<br />

Ungeniert klopften jeden Tag auch<br />

Touristen an die Tür der rüstigen<br />

20


Projektarbeit Afrika<br />

Sarah Obama, die Großmutter des US-Präsidenten Barack Obama, hieß unseren Afrika-Referenten Thomas Kalytta<br />

in ihrem Dorf im Regional-Entwicklungsgebiet Karemo herzlich willkommen.<br />

86-Jährigen, scheuchten Hühner<br />

und Kühe auf. Durch eine Ansammlung<br />

von Steinhäusern und<br />

eine Solaranlage ist das Anwesen<br />

der Familie leicht zu erkennen. Unter<br />

einem Mangobaum am Rand<br />

des Grundstücks liegen Barack<br />

Obamas Vater und auch sein Großvater<br />

begraben. Als 22-jähriger Student<br />

saß Barack Obama hier zum<br />

ersten Mal und dachte über seine<br />

afrikanischen Wurzeln nach, wie in<br />

seinen Erinnerungen „Ein amerikanischer<br />

Traum“ zu lesen ist. „Granny<br />

Sarah“, wie Barack Obama und<br />

seine Geschwister ihre Großmutter<br />

nennen, empfängt dort täglich 30<br />

bis 50 Besucher und Obama-Fans,<br />

die allerdings inzwischen angemeldet<br />

sein müssen und von der Polizei<br />

kontrolliert werden, bevor sie<br />

das Grundstück betreten dürfen.<br />

Barack Obama selbst kam, seit er<br />

Präsident ist, noch nicht hierher;<br />

die Region hat sich aber mit einem<br />

neuen Hotel schon mal auf den erhofften<br />

Staatsbesuch vorbereitet.<br />

Thomas Kalytta, Afrika-Referent<br />

bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland, lernte<br />

Sarah Obama bei seinem letzten<br />

Projektbesuch kennen. „Sie hat uns<br />

herzlich empfangen, weil sie <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> schon länger kennt und sich<br />

auch um Waisenkinder kümmert,<br />

die durch <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> unterstützt<br />

werden“, berichtet Thomas Kalytta.<br />

„Sie kannte auch eines der Patenkinder,<br />

die von vielen Maßnahmen<br />

der Gemeinde-Entwicklung profitiert<br />

hatten.“<br />

„Lasst die Mädchen lernen“<br />

Sehr lebhaft wurde Sarah Obama im<br />

weiteren Verlauf des Gesprächs, als<br />

das Thema auf Prioritäten der Hilfe<br />

für die Karemo-Region kam. „Sorgt<br />

dafür, dass Mädchen in die Schule<br />

gehen und nicht zu früh verheiratet<br />

werden und helft uns, die Arbeitslosigkeit<br />

zu bekämpfen“, war ihre<br />

Bitte. Bildung und Arbeit seien der<br />

Schlüssel für Kenias <strong>Zukunft</strong>. Ohne<br />

es zu wissen, gab die Großmutter<br />

von Barack Obama damit ihren Segen<br />

für die jüngsten Pläne, in dem<br />

Regional-Entwicklungsprojekt die<br />

bisherige Schulförderung auszuweiten<br />

und zusätzlich zur Landwirtschaft<br />

auch handwerkliche Berufe<br />

und Kleingewerbe zu fördern. Bisher<br />

gibt es für junge Menschen in der<br />

Region kaum Alternativen zu Arbeitsplätzen<br />

in der Landwirtschaft,<br />

sodass viele <strong>Kinder</strong> die Schule frühzeitig<br />

abbrechen. Bei Mädchen spielt<br />

die Bildung für viele Eltern ohnehin<br />

oft nur eine Nebenrolle, weil sie ihre<br />

Töchter lieber durch eine Verheiratung<br />

so bald wie möglich absichern<br />

wollen. Auch Sarah Obama erging<br />

es so. Mit 16 Jahren wurde sie als<br />

dritte Ehefrau an den besten Freund<br />

ihres Vaters verheiratet. Zwar lernte<br />

sie nie Englisch, die Sprache ihres<br />

Enkels, besuchte aber vor Jahren<br />

ihre in Deutschland studierende<br />

Tochter. Deutschland solle nicht<br />

müde werden, den Mauerfall zu feiern,<br />

gab sie dem Afrika-Referenten<br />

Thomas Kalytta mit auf den Weg.<br />

So wie sie auch nicht müde werde,<br />

mit Besuchern aus aller Welt den<br />

Einzug eines Afrikaners ins Weiße<br />

Haus zu feiern.<br />

21


Ich bin Thang<br />

Ich bin Thang und komme aus Vietnam. Ich bin 8 Jahre alt.<br />

Meine großen Brüder und ich leben bei unserer Oma. Sie<br />

kümmert sich um uns, denn unser Vater ist im letzten Jahr<br />

gestorben, und meine Mama lebt in einer anderen Stadt. Ich<br />

sehe sie nur selten. Meine Oma habe ich sehr lieb, denn sie<br />

sorgt für uns, und ich kann ihr alles erzählen.<br />

Ihr wollt wissen, wie mein Tag aussieht? Also: Morgens stehe<br />

ich um 5 Uhr auf, schaue nochmal in meine Schulbücher<br />

und mache das Haus sauber. Um sieben Uhr mache ich mich<br />

auf den Schulweg. Mittags, wenn ich von der Schule komme,<br />

essen wir zu Mittag.<br />

Oft gehen meine Oma und ich so gegen Nachmittag los,<br />

um getrockneten Mist zu sammeln, den die Kühe auf die<br />

Wege gemacht haben. Den verkauft meine Oma an Fabriken,<br />

die Dünger herstellen. Das Sammeln macht mich manchmal<br />

müde, denn es ist oft heiß und windig. Trotz allem mache ich<br />

es aber gerne, denn so bin ich mit meiner Oma zusammen.<br />

Nach der Arbeit spiele ich mit meinen fünf besten Freunden<br />

Fußball, das ist super.<br />

Zur Schule gehe ich gern. Weil es nicht genug<br />

Klassenzimmer und Lehrer gibt, wechseln wir<br />

uns ab. Das heißt, manche Klassen gehen morgens<br />

zur Schule und die anderen nachmittags.<br />

So sieht unsere Schuluniform aus.<br />

Weil wir so wenig Geld haben, hat<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> die Schuluniform für<br />

mich gekauft und außerdem noch<br />

ein paar Schuhe.<br />

Das ist unsere Straße. Hier machen<br />

wir manchmal Wettrennen.<br />

Xin Chào!<br />

So sagt man<br />

bei uns „Hallo“<br />

Hier sitzen meine Oma und ich auf dem Boden<br />

und knacken Cashew-Nüsse. Die kann meine<br />

Oma auf dem Markt verkaufen. Ich bin froh,<br />

dass ich meiner Oma helfen kann, ein bisschen<br />

Geld zu verdienen.<br />

Ein Fahrrad gehört bei uns der ganzen<br />

Familie. Das heißt, alle benutzen es,<br />

manchmal auch mehrere auf einmal.<br />

2<br />

22<br />

Hier seht ihr unsere Nachbarin Linh<br />

mit ihrer Tochter Thuy. Sie ist süß,<br />

aber Fußballspielen kann sie leider<br />

noch nicht.


Vietnam<br />

<strong>Kinder</strong>seite<br />

In Vietnam leben ungefähr so viele Menschen wie in<br />

Deutschland und auch die Fläche ist fast gleich groß. Im<br />

Norden gibt es ein Sommer- und ein Winterhalbjahr, aber<br />

es ist viel wärmer. Im Süden gibt es eine Trocken- und eine<br />

Regenzeit, während der es viele Überschwemmungen gibt.<br />

Auch Taifune gibt es, das sind tropische Wirbelstürme, die<br />

ganz viel Schaden anrichten können.<br />

Hier kann man sehen, wie das Land nach<br />

einer Überschwemmung aussieht.<br />

Wasserbüffel helfen beim Pflügen von Reisfeldern<br />

und sind nützliche Lasttiere.<br />

Auch die <strong>Kinder</strong> helfen, zum Beispiel wie hier bei der Ernte, beim Müllsammeln oder beim Geschirrspülen.<br />

Viele Frauen stellen die typischen Hüte aus Reisstroh her.<br />

Wie <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> den<br />

Menschen in Vietnam hilft:<br />

Manche Familien bekommen Saatgut und Ackergeräte, andere<br />

Nutztiere wie Hühner, Enten und Schweine, damit sie die<br />

Babys von den Tieren auf dem Markt verkaufen können. Mütter<br />

lernen, wie sie gesunde Sachen für ihre Familien kochen<br />

und was sie gegen Krankheiten tun können. Kleine <strong>Kinder</strong>, die<br />

zu wenig wiegen, bekommen zusätzliches Essen. Wichtig sind<br />

auch Medikamente gegen Malaria und Moskitonetze.<br />

Hier wohnst Du !<br />

Vietnam ist ein sehr grünes Land,<br />

wie man sieht.<br />

So sieht die Flagge<br />

von Vietnam aus<br />

Hier ist Vietnam<br />

Gewinnspiel<br />

„Willst Du den <strong>Kinder</strong>n in Vietnam zeigen, wie es bei Dir zu Hause<br />

oder in Deiner Schule aussieht? Oder wie Du mit Deinen Freunden<br />

spielst? Sie würden sich sehr freuen, wenn Du ihnen ein Bild malst.<br />

Die ersten fünf eingesendeten Bilder zeigen wir ab dem 1.11.2009<br />

im Internet unter www.worldvision.de/gewinnspiel. Unter allen<br />

Teilnehmern werden 20 der oben abgebildeten Weltkarten verlost,<br />

die uns freundlicherweise der Stiefel-Verlag zur Verfügung gestellt hat.<br />

Bitte schick Dein Bild an:<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland | z. Hd. Isabelle Gornet-Becker | Am Houiller<br />

Platz 4 | 61381 Friedrichsdorf. Einsendeschluss 23 ist der 15.10.2009.<br />

3


Vorbeugung<br />

ist die beste<br />

Nothilfe !<br />

Beim Blick in die <strong>Zukunft</strong> sind sich die Fachleute einig: Naturkatastrophen werden zunehmen<br />

und in ihren Auswirkungen verheerender sein als heute – nicht zuletzt eine Folge<br />

der Klimaerwärmung. Für die betroffenen Menschen sind das unheilvolle Aussichten. Bei<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> spielt daher die Katastrophenvorsorge eine immer wichtigere Rolle.<br />

Die Entwicklung der vergangenen<br />

Jahrzehnte macht<br />

klar, wohin der Trend<br />

geht: Die Häufigkeit und Intensität<br />

von Katastrophen nimmt zu. Im<br />

Vergleich zwischen den 80er und<br />

den 90er Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts hat sich die Zahl der<br />

Großkatastrophen von 63 auf 91<br />

erhöht. Der volkswirtschaftliche<br />

Schaden hat sich mit knapp 730<br />

Milliarden US-Dollar fast verdreifacht.<br />

Etwa eine Milliarde Menschen<br />

waren während des letzten<br />

Jahrzehnts von Naturkatastrophen<br />

betroffen.<br />

Vorsorge spart Geld<br />

Erschütternde Statistiken, die noch<br />

bedrückender wirken, wenn man<br />

sich das Verhältnis der Opferzahlen<br />

zwischen dem reichen Norden<br />

und dem armen Süden vor Augen<br />

führt: 2003 forderte ein Erdbeben<br />

der Stärke 6,5 im Iran zum Beispiel<br />

22.000 Menschenleben. Bei einem<br />

Erdbeben der Stärke 8,0 in Japan<br />

starb im gleichen Jahr genau ein<br />

Mensch. Dieser Fall ist durchaus<br />

exemplarisch. Statistisch sterben<br />

in den hoch entwickelten Ländern<br />

22 Menschen pro Katastrophe. In<br />

armen Ländern kommen bei jeder<br />

Katastrophe im Durchschnitt<br />

1.052 Menschen um. Diese Zahlen<br />

machen betroffen, sie zeigen aber<br />

auch schon eine Lösung auf: Ganz<br />

offensichtlich sind Menschen extremen<br />

Naturereignissen nicht völlig<br />

schutzlos ausgeliefert. Mit systematischer<br />

Vorsorge lassen sich die<br />

schlimmsten Auswirkungen verhindern.<br />

„Die Faustformel lautet: Ein<br />

Euro in die Katastrophenvorsorge<br />

investiert, spart bis zu zehn Euro<br />

an Nothilfe- und Wiederaufbaukosten“,<br />

weiß Harry Donsbach, Abteilungsleiter<br />

für Humanitäre Hilfe<br />

bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland.<br />

Das Schicksal in die<br />

eigene Hand nehmen<br />

Tatsächlich ließe sich so manche<br />

Katastrophe durch Prävention sogar<br />

ganz verhindern. Durch eine angepasste<br />

Landwirtschaft und einen<br />

rücksichtsvollen Umgang mit der<br />

Natur wird der Erdboden zum Beispiel<br />

vor Erosion geschützt. Er kann<br />

dann auch bei starken Regenfällen<br />

24


Katastrophenvorsorge<br />

das Wasser aufnehmen, sodass es<br />

nicht so schnell zu Überschwemmungen<br />

und Erdrutschen kommt.<br />

Darüber hinaus gilt es, die Auswirkungen<br />

von unvermeidbaren Katastrophen<br />

einzudämmen. In dem einen<br />

Fall wird ein solide konstruierter<br />

Deich das Schlimmste verhindern<br />

können, in dem anderen Fall müssen<br />

vielleicht Bewohner besonders<br />

gefährdeter Orte umgesiedelt werden.<br />

Immer aber gehört eine detaillierte<br />

Vorbereitung auf den Ernstfall<br />

zu einem guten Präventionskonzept.<br />

„In der Regel tritt der größte Teil<br />

der Todesfälle in den ersten Stunden<br />

nach einer Katastrophe ein“, erläutert<br />

Harry Donsbach. Daher kann<br />

es lebensentscheidend sein, dass im<br />

Notfall jeder weiß, wie er sich zu<br />

verhalten hat, dass es erprobte Notfallpläne<br />

gibt und die Notversorgung<br />

der Verletzten und Obdachlosen<br />

von Anfang an sichergestellt ist.<br />

„Es ist deshalb besonders wichtig,<br />

die Bevölkerung einzubeziehen und<br />

auch über die größeren Zusammenhänge<br />

aufzuklären“, betont Claudia<br />

Höchst, die als Referentin für Humanitäre<br />

Hilfe bei <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

Projekte zur Katastrophenvorsorge<br />

betreut. „Oft nehmen die Menschen<br />

Naturkatastrophen als unabänderliches<br />

Schicksal hin. Der Gedanke,<br />

dass sie das in den Griff kriegen<br />

könnten, ist ihnen fremd.“<br />

Für den Ernstfall gewappnet<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> fährt bei diesem<br />

wichtigen Thema zweigleisig. Zum<br />

einen führen wir in besonders gefährdeten<br />

Regionen kurzfristige<br />

Projekte speziell zur Katastrophenvorsorge<br />

durch. Mit Unterstützung<br />

des Auswärtigen Amts werden<br />

derzeit zum Beispiel besonders gefährdete<br />

Dörfer in der Dominikanischen<br />

Republik über 15 Monate<br />

intensiv auf künftige Katastrophen<br />

vorbereitet. Dazu werden in jedem<br />

Dorf Vorsorgekomitees gegründet,<br />

ausgerüstet und ausgebildet. Auf<br />

dem Lehrplan stehen Themen wie<br />

Erste Hilfe, Such- und Rettungsdienst<br />

oder der Bau von Notunterkünften.<br />

Für die breite Bevölkerung<br />

strahlt das Radio wöchentliche Bildungsprogramme<br />

aus.<br />

Neben solchen kurzfristigen Programmen<br />

gewinnt Prävention auch<br />

in unseren langfristigen Regional-<br />

Entwicklungsprojekten an Bedeutung.<br />

Denn eine Naturkatastrophe<br />

kann hier die Erfolge jahrelanger<br />

Arbeit mit einem Schlag zunichte<br />

machen. So nimmt zum Beispiel<br />

die Bevölkerung aller Regional-<br />

Entwicklungsprojekte in Bangladesch<br />

regelmäßig an Katastrophenübungen<br />

teil, weil sie immer wieder<br />

mit schweren Fluten zu kämpfen<br />

hat. Die Teilnehmer lernen dabei,<br />

eine sichere Evakuierung zu koordinieren<br />

und Erste Hilfe zu leisten.<br />

Außerdem werden die Menschen<br />

dabei unterstützt, ihre Häuser vor<br />

Überflutungen zu schützen und finanzielle<br />

Rücklagen für den Ernstfall<br />

zu bilden.<br />

Armut ist das größte Risiko<br />

Ob als kurzfristiges Vorsorgeprojekt<br />

oder eingebettet in ein umfassendes<br />

Entwicklungsprogramm: Wichtig<br />

ist immer eine gründliche Analyse<br />

der jeweiligen Situation. Je nach<br />

den Herausforderungen vor Ort<br />

können die Maßnahmen dann ganz<br />

unterschiedlich aussehen:<br />

• In einem Projektgebiet in Nicaragua<br />

wurden 12.000 Bäume<br />

gepflanzt, um der Bodenerosion<br />

und damit Überschwemmungen<br />

und Erdrutschen vorzubeugen.<br />

• In Vietnam wurden Deiche gebaut<br />

und mit speziellen Pflanzen<br />

stabilisiert, um die Bevölkerung<br />

nachhaltig vor Überflutungen<br />

zu schützen.<br />

• Beim Wiederaufbau nach dem<br />

Tsunami in Indonesien wurde<br />

erdbebensicheres Bauen gefördert,<br />

um die Auswirkungen<br />

künftiger Beben möglichst gering<br />

zu halten.<br />

Bei aller notwendigen Konzentration<br />

auf Katastrophenvorbeugung<br />

darf allerdings nicht vergessen<br />

werden: Je größer die Armut, desto<br />

höher das Risiko. Wer in einer<br />

notdürftig zusammengezimmerten<br />

Hütte wohnt, aufgrund seiner Armut<br />

an einem gefährdeten Ort leben<br />

muss und wegen mangelnder<br />

Bildung nicht weiß, wie er sich<br />

schützen kann, der wird bei einer<br />

Katastrophe wahrscheinlich alles<br />

verlieren. Deshalb gilt: Nachhaltige<br />

Armutsbekämpfung ist das beste<br />

Präventionsprogramm.<br />

In Nicaragua<br />

pflanzen die<br />

Menschen<br />

Setzlinge ein,<br />

um den Boden<br />

vor Erosion zu<br />

schützen – eine<br />

einfache und<br />

wirksame Methode,<br />

Naturkatastrophen<br />

wie<br />

Überschwemmungen<br />

vorzubeugen.<br />

25


Bündnisse<br />

Deutschland hilft!<br />

Um gemeinsam noch effizienter Katastrophenhilfe zu leisten, haben sich zehn deutsche Hilfswerke, darunter<br />

auch <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland, zur „Aktion Deutschland Hilft“ zusammengeschlossen. Schirmherr ist der ehemalige<br />

Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Im kommenden Monat startet das Bündnis eine bundesweite<br />

Aktion, in der sich Menschen öffentlich zu den Werten des Engagements und der Solidarität bekennen können.<br />

Einen Tag vor dem Nationalfeiertag, am 2. Oktober,<br />

ruft Aktion Deutschland Hilft gemeinsam<br />

mit seinen Bündnispartnern deutschlandweit<br />

den Tag „DEUTSCHLAND HILFT!“ aus. An<br />

diesem Tag möchte das Bündnis der Hilfsorganisationen<br />

neu in Erinnerung rufen, dass wir alle eine<br />

große Verantwortung haben, um Menschen in Not<br />

zu helfen. In dieser Position sind die Deutschen heute<br />

nur, weil sie nach 1945 Hilfe von außen erhielten<br />

– und damit die Chance für einen Neubeginn. Das<br />

Gute, so die Idee der Kampagne, das wir selbst erfahren<br />

durften, sollten wir auch als Verpflichtung<br />

begreifen, uns über die eigenen Grenzen hinaus für<br />

Notleidende einzusetzen. Vor diesem Hintergrund<br />

ruft Aktion Deutschland Hilft dazu auf, dass sich<br />

sozial aktive Bürgerinnen und Bürger unseres Landes<br />

am Aktionstag zu ihrem ehrenamtlichen oder finanziellen<br />

Engagement bekennen. Als sichtbares Zeichen<br />

ihres Engagements tragen sie einen Aufkleber, der im<br />

Vorfeld bundesweit verteilt wird. Er kann auf Jacken,<br />

Autos, Büchern etc. befestigt werden und somit das<br />

Engagement des Trägers sichtbar machen. Am Tag<br />

„DEUTSCHLAND HILFT!“ soll so gezeigt werden,<br />

dass Engagement und Solidarität auch heute<br />

noch Werte sind, nach denen Millionen Menschen<br />

in unserem Land handeln. Machen Sie mit – zeigen<br />

Sie, dass Deutschland hilft! Weitere Infos unter:<br />

www.Aktion-Deutschland-Hilft.de.<br />

26


Filme und CDs<br />

Arne Kopfermann –<br />

„Über dem Meer“<br />

Doppel-CD mit einer „Rock-Seite“ und einer<br />

„Akustik-Seite“. Lieder wie „Wir schaun auf<br />

Dich“, „Wie der Regen fällt“, „Vergiss es nie“,<br />

„Die ganze Schöpfung singt“, „Von ganzem<br />

Herzen“, „Großer Gott“, „Über dem Meer“ oder<br />

„Ewiger Gott“ sind nur ein paar der Songs von<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Botschafter Arne Kopfermann, die<br />

Menschen im deutschsprachigen Raum Sonntag<br />

für Sonntag im Gottesdienst singen und die ihre<br />

Herzen berühren. Nach über 550 komponierten<br />

Liedern hat er auf seinem „Best-Of“-Doppel-Album die schönsten Songs<br />

auf der Rock- und Akustik-CD zusammengestellt. Ein abwechslungsreicher<br />

Querschnitt, der die kompositorische und lyrische Bandbreite<br />

des Musikers herausstellt. Mitwirkende: Florian Sitzmann, Ralf Gustke<br />

(„Söhne Mannheims“), Lothar Kosse, Andrea Adams-Frey, Sara Lorenz<br />

und viele andere.<br />

Doppel-CD, 17,99 Euro<br />

www.worldvision.de/buecherundmehr<br />

Judy Bailey –<br />

„Ready to fly“<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong>-Botschafterin Judy Bailey hat 14<br />

neue Songs am Start, bei denen kein Fuß stillstehen<br />

kann. In gewohnter Art verbinden sich<br />

ansteckende Rhythmen mit karibischem Flair.<br />

Musikalische Unterstützung bekommt sie dabei<br />

von Musikern wie Kosho („Söhne Mannheims“),<br />

Sarah Brendel und der Londoner Sängerin Eska<br />

Mtungwazi. Freudestrahlend, hoffnungsvoll und<br />

authentisch werden die Songs zu Türöffnern in<br />

andere Welten. Dabei stellt sich Bailey in Titeln<br />

wie „Human“ oder „All God‘s Children“ auch Fragen von Leid<br />

und Ungerechtigkeit, die sie auch auf ihren Reisen mit <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> zu ihren beiden Patenkindern hautnah erlebt hat. Ein<br />

Album, das zum Hinhören und zum Hinsehen einlädt.<br />

Mike Müllerbauer –<br />

„Der Knaller“<br />

12 brandneue Müllerbauer-Songs, mit der<br />

typischen Mike-Extra-Prise an Lässigkeit<br />

und Humor. Schön arrangierter Family-<br />

Pop-Rock mit Songs wie „Der Knaller“,<br />

„Ich mach mich locker“, „In dir steckt mehr<br />

als du denkst“. Mit auf der Scheibe ist auch<br />

der begehrte Fußballsong sowie Gitarrentipps<br />

und Bewegungsclips! Mike Müllerbauer,<br />

selbst Pate, setzt sich auch öffentlich<br />

für die Arbeit von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> ein.<br />

Bestellungen unter www.muellerbauer.de<br />

CD, 17,99 Euro (erhältlich ab September 2009)<br />

www.worldvision.de/buecherundmehr<br />

Übrigens: Judy Baileys erstes Buch „Und ich sang“<br />

mit zahlreichen, zum Teil unveröffentlichten Fotos,<br />

erscheint am 18. September und kostet rund 15 Euro.<br />

MIKE MULLERBAUER<br />

Wüstenblume<br />

– der Film<br />

Ihre Geschichte<br />

berührte Millionen:<br />

Waris<br />

Diries Buch<br />

„Wüstenblume“,<br />

das von ihrem<br />

beeindruckenden<br />

Weg vom<br />

afrikanischen<br />

Nomadenmädchen<br />

zum internationalen Topmodel<br />

erzählt, wurde ein Weltbestseller<br />

mit über drei Millionen verkauften<br />

Exemplaren alleine in Deutschland<br />

– die inspirierende Geschichte einer<br />

außergewöhnlichen, stolzen und mutigen<br />

Frau.<br />

Erfolgsregisseurin und Drehbuchautorin<br />

Sherry Hormann („Irren ist männlich“)<br />

hat gemeinsam mit Produzent<br />

und Oscar®-Preisträger Peter Herrmann<br />

(„Nirgendwo in Afrika“) Diries<br />

Autobiographie für die Leinwand<br />

adaptiert: ein modernes Märchen zwischen<br />

schillernder Glamourwelt und<br />

archaischen Ritualen, voller Lebendigkeit,<br />

emotionaler Tiefe und großem<br />

Einfühlungsvermögen – und zugleich<br />

ein mitreißendes Plädoyer gegen die<br />

menschenverachtende Tradition der<br />

Genitalverstümmelung. Weitere Informationen<br />

zu Waris Dirie und zum<br />

Film unter:<br />

www.wuestenblume-film.de<br />

Kinostart: 24. September 2009<br />

IMPRESSUM | Hilfe Direkt 2 / 09<br />

Herausgeber<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland e.V.<br />

Am Houiller Platz 4, 61381 Friedrichsdorf<br />

Auflage: 146.000<br />

Verantwortlich: Wolfgang Eisert<br />

Redaktion<br />

Dirk Jacobs, Artur Siemens, Silke Steinsdörfer,<br />

Nathalie Thiemann-Huguet, Marwin Meier, Iris<br />

Manner, Judith Graff, Christina Metzler<br />

Satz und Gestaltung<br />

Silke Steinsdörfer, Dirk Jacobs, Artur Siemens,<br />

Isabelle Gornet-Becker<br />

Druck<br />

Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG<br />

Gedruckt auf 100%igem Recyclingpapier<br />

Vereinsregister und Freistellungsbescheid<br />

Vereinsregister Amtsgericht Bad Homburg, Nr.<br />

1207. Durch Freistellungsbescheid des Finanzamtes<br />

Bad Homburg v.d.H. vom 17.07.2008,<br />

St.-Nr. 003 250 99188, sind wir als Körperschaft<br />

anerkannt, die ausschließlich und unmittelbar<br />

steuerbegünstigten mildtätigen Zwecken im Sinne<br />

der §§ 51 ff. AO dient.<br />

Spendenkonto<br />

Evangelische Kreditgenossenschaft, Konto 8800,<br />

BLZ 520 604 10<br />

Für Überweisungen aus dem Ausland nutzen Sie<br />

bitte ausschließlich unser Konto bei der EKK<br />

Frankfurt: IBAN DE88 5206 0410 0000 0088 00<br />

(BIC: GENODEF1EK1)<br />

27


Helfen Sie unterernährten<br />

<strong>Kinder</strong>n in Sierra Leone<br />

Ausreichende und gesunde Ernährung<br />

ist für Babys und Kleinkinder<br />

extrem wichtig. In Sierra Leone<br />

mangelt es genau daran – in keinem<br />

anderen Land der Welt sterben so<br />

viele <strong>Kinder</strong> vor ihrem 5. Geburtstag<br />

wie in dem westafrikanischen Küstenstaat.<br />

Besonders dramatisch ist<br />

die Ernährungssituation im Distrikt<br />

Bonthe, 360 Kilometer südöstlich<br />

der Hauptstadt Freetown. Viele <strong>Kinder</strong><br />

leiden dort an Mangel- oder Unterernährung,<br />

nur die wenigsten sind<br />

gegen Krankheiten geimpft. Wenn ihnen<br />

nicht geholfen wird, werden viele<br />

<strong>Kinder</strong> bleibende Schäden davontragen<br />

oder an den Folgen von Hunger<br />

oder vermeidbaren Krankheiten<br />

sterben.<br />

Wie hilft <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>?<br />

Die größte Sorge gilt zunächst den<br />

unterernährten <strong>Kinder</strong>n und Müttern.<br />

Sie werden besonders betreut,<br />

der Gesundheitszustand der <strong>Kinder</strong><br />

wird regelmäßig kontrolliert. Unterernährte<br />

<strong>Kinder</strong> erhalten eine<br />

spezielle protein- und vitaminreiche<br />

Aufbaukost, mit der sich der körperliche<br />

Zustand schnell verbessert. Um<br />

künftig Fälle von Mangelernährung zu<br />

vermeiden, setzt <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> vor<br />

allem auf Bildung und Aufklärung.<br />

So werden Mütter darin geschult,<br />

Anzeichen von Mangelernährung bei<br />

<strong>Kinder</strong>n frühzeitig zu erkennen und<br />

schnell einzugreifen. Dazu gehört,<br />

dass die Frauen lernen, auch mit<br />

einfachen Mitteln Nahrung zuzubereiten,<br />

die den <strong>Kinder</strong>n die wichtigsten<br />

Nährstoffe bietet. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt der Projektarbeit liegt<br />

auf einer Verbesserung des Impfschutzes.<br />

Auch hier gehen praktische<br />

Unterstützung – in diesem Fall in den<br />

lokalen Gesundheitszentren – und<br />

eine zielgerichtete Aufklärung der<br />

Bevölkerung Hand in Hand.<br />

Wie können Sie helfen?<br />

Die Not in Sierra Leone ist groß, daher<br />

soll das Hilfsprojekt für Babys und<br />

Kleinkinder so schnell wie möglich<br />

ausgeweitet werden. Dafür ist <strong>World</strong><br />

<strong>Vision</strong> noch dringend auf Spenden angewiesen.<br />

Mit nur 60 Euro kann<br />

ein unterernährtes Kind sechs<br />

Wochen lang mit spezieller Aufbaukost<br />

versorgt werden. Diese<br />

Zeit reicht aus, um den körperlichen<br />

Zustand entscheidend zu verbessern.<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

Spendenkonto 2020<br />

Frankfurter Volksbank<br />

BLZ: 50190000<br />

400565, Sierra Leone<br />

Weitere Informationen zu den speziellen<br />

Hilfsmaßnahmen für Babys und<br />

Kleinkinder finden Sie im Internet unter<br />

www.worldvision.de/starthelfer.<br />

Die Helfer setzen beim Untersuchen<br />

der <strong>Kinder</strong> sogenannte<br />

„MUAC“-Messbänder ein. Der<br />

Umfang des Oberarms gibt Aufschluss<br />

darüber, wie gravierend<br />

die Unterernährung bereits fortgeschritten<br />

ist. Bei <strong>Kinder</strong>n bis<br />

zu fünf Jahren gelten elf Zentimeter<br />

als Grenze zur kritischen Unterernährung.<br />

Das entspricht bei<br />

einem Erwachsenen gerade mal<br />

dem Umfang von zwei Fingern.<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> hilft den <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Aufbaunahrung und medizinischer<br />

Versorgung.<br />

Gedruckt auf 100%igem Recyclingpapier<br />

<strong>Zukunft</strong> für <strong>Kinder</strong> !<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland e.V.<br />

Am Houiller Platz 4<br />

61381 Friedrichsdorf<br />

Telefon (0 61 72) 76 30<br />

Telefax (0 61 72) 76 32 70<br />

info@worldvision.de<br />

www.worldvision.de<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland ist Mitglied im<br />

Deutschen Spendenrat und bei Aktion<br />

Deutschland Hilft. <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland<br />

wird außerdem vom Deutschen Zentralinstitut<br />

für soziale Fragen (DZI) geprüft und<br />

empfohlen. Im Rahmen des Transparenzpreises<br />

von PricewaterhouseCoopers wurde<br />

<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland wiederholt für<br />

besondere Transparenz ausgezeichnet.

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