Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Internal Capital Adequacy<br />
Assessment Process<br />
5 Umsetzung des ICAAP<br />
5.1 Prozessschritte fu‹ r die Implementierung<br />
Bevor mit der Konzeption des ICAAP begonnen werden kann, muss eine Bank<br />
zuna‹chst wissen, was der fu‹r sie relevante Soll-Zustand ist. Um diesen zu ermitteln,<br />
sind die folgenden Schritte erforderlich.<br />
Abbildung 24: Prozessschritte fu‹r die Umsetzung des ICAAP<br />
Definition der institutsspezifischen Anforderungen (Soll-Zustand)<br />
In einem ersten Schritt sollte ein Anforderungskatalog aufgrund der aufsichtsrechtlichen<br />
Quellen 63 erstellt werden.<br />
In einem zweiten Schritt hat dann eine Konkretisierung der Anforderungen<br />
fu‹r die jeweilige Bank zu erfolgen. Im Rahmen eines Self-Assessments sollte eine<br />
Bank ihre wesentlichen Risiken identifizieren und daraus ihr Risikoprofil ableiten.<br />
Dementsprechend sind die Anforderungen an die Methoden des ICAAP zu<br />
definieren. Typischerweise wird bei der Einfu‹hrung neuer Methoden mit einfacheren,<br />
robusten Lo‹sungen begonnen, die dann laufend weiterentwickelt und<br />
verfeinert werden.<br />
Der vollsta‹ndige Anforderungskatalog stellt dann den Soll-Zustand fu‹r den<br />
ICAAP dar. Darin werden die Vorgaben hinsichtlich Methoden, Verfahren, Prozessen<br />
und der Organisation festgehalten. Somit erfordert die Erstellung des<br />
Anforderungskataloges bereits erste strategische Voru‹berlegungen und Richtungsentscheidungen<br />
in Bezug auf den zu implementierenden ICAAP.<br />
Gap-Analyse (Soll-Ist Vergleich)<br />
Nachdem der Soll-Status definiert ist, sollte eine Bank analysieren, welche<br />
Anforderungen derzeit noch nicht oder noch nicht vollsta‹ndig erfu‹llt werden.<br />
Dabei wird der aktuelle Status der Methoden, Prozesse und der Organisation<br />
des bankinternen Risikomanagements erhoben. Zudem sollten mo‹gliche<br />
Schnittstellen zu bestehenden und geplanten Projektaktivita‹ten abgekla‹rt werden,<br />
etwa hinsichtlich der Bestimmung des Eigenmittelerfordernisses oder<br />
der Aktivita‹ten <strong>zur</strong> Erfu‹llung der Mindeststandards fu‹r das Kreditgescha‹ft.<br />
Die Status quo-Analyse sollte von den verantwortlichen Organisationseinheiten<br />
durchgefu‹hrt werden, da die fachlichen Experten den Umsetzungsstand der<br />
Bank am besten einscha‹tzen ko‹nnen. Dabei werden die einzelnen Themen auf<br />
die jeweiligen Verantwortlichen aufgeteilt.<br />
Die Umsetzungslu‹cken werden durch einen Abgleich der Anforderungen<br />
mit dem Status quo identifiziert. Die Gegenu‹berstellung von Soll und Ist kann<br />
z. B. im Rahmen eines Workshops mit den beteiligten Organisationseinheiten<br />
63 Daru‹ber hinaus ko‹nnen Anforderungen aus den Empfehlungen des Basler Ausschusses fu‹r Bankenaufsicht (z. B.<br />
Sound Practices for Managing Liquidity in Banking Organisations) abgeleitet werden.<br />
88 <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong>