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Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

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der Systeme gewa‹hrleistet werden. Die Prozesse und Verantwortlichkeiten im<br />

Rahmen des Risikomanagementprozesses — bei der Datengenerierung, Risikomessung,<br />

Ableitung von Steuerungsma§nahmen, Risikou‹berwachung etc. — sind<br />

zu u‹berpru‹fen. Dabei sollten Interessenkonflikte vermieden werden. Au§erdem<br />

sollte u‹berpru‹ft werden, ob die notwendige Ausstattung an Know-how und Ressourcen<br />

vorhanden ist.<br />

Die Funktion des Qualita‹tssicherungs- und Kontrollprozesses ist auch als<br />

laufender Lernprozess zu verstehen. Beispielsweise liefern in der Vergangenheit<br />

eingetretene Scha‹den durch das U‹ bersehen relevanter Risiken, durch eine unangemessene<br />

Risikobewertung oder durch die Wahl falscher Steuerungsma§nahmen<br />

Anhaltspunkte fu‹r die Verbesserung zuku‹nftiger risikobezogener Entscheidungen.<br />

4.5.3 Die Organisation des Risikomanagements im Rahmen des ICAAP<br />

Nachdem sich der vorherige Abschnitt mit den Phasen des Risikomanagementprozesses<br />

befasste und somit der Ablauf des Risikomanagements im Vordergrund<br />

stand, werden in diesem Kapitel aufbauorganisatorische Fragen <strong>zur</strong> Strukturierung<br />

wirkungsvoller Risikomanagementsysteme behandelt.<br />

4.5.3.1 Aufbauorganisatorische Ausgestaltung<br />

Da sich Risikomanagement, wie im obigen Kapital dargestellt, als Prozess versteht,<br />

ko‹nnen Risikomanagementaufgaben und damit Aufgaben im Rahmen des<br />

ICAAP auch von unterschiedlichen Organisationseinheiten wahrgenommen<br />

werden. So wird die Quantifizierung der Risiken und Risikodeckungsmassen<br />

oft von einer eigenen Organisationseinheit wahrgenommen. Meist wird diese<br />

Organisationseinheit als Risikocontrolling bezeichnet. Risikosteuerungsma§nahmen<br />

werden sehr ha‹ufig in einem Komitee getroffen (Aktiv-Passiv-Management,<br />

Anlageausschuss, Kreditausschuss, etc.). Die Ausfu‹hrung von Steuerungsma§nahmen<br />

wiederum kann bei Marktpreisrisiken durch das Treasury oder den<br />

Handel erfolgen. Wichtig ist in diesem Fall, dass fu‹r jede Entscheidung, mit der<br />

Risiken eingegangen werden, Risikokapital bereitgestellt wird, d. h. ein Limit<br />

besteht. Dies gilt auch fu‹r Handlungen eines Ausschusses oder Komitees. Damit<br />

kann auch die Verantwortlichkeit u‹berpru‹ft werden.<br />

Vor dem Hintergrund der Vielschichtigkeit des Risikomanagementprozesses<br />

kommt der konkreten organisatorischen Ausgestaltung hohe Bedeutung zu.<br />

Dabei sollte gewa‹hrleistet werden, dass Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen<br />

klar definiert und festgelegt sind. Au§erdem ist im Rahmen der Ausgestaltung<br />

der Aufbauorganisation sicherzustellen, dass miteinander unvereinbare<br />

Ta‹tigkeiten durch unterschiedliche Organisationseinheiten ausgefu‹hrt werden.<br />

Dabei tra‹gt die Gescha‹ftsleitung die Verantwortung, Interessenkonflikte zu<br />

verhindern. Ha‹ufig spricht dies in hohem Ma§e fu‹r eine durchga‹ngige und konsequente<br />

Trennung von Funktionen und Organisationseinheiten, die Risiken<br />

aktiv eingehen und steuern, sowie Organisationseinheiten, die Risiken messen,<br />

kontrollieren und daru‹ber berichten.<br />

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 83

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