Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Internes Reporting<br />
Die Aufbereitung von Informationen in einem regelmaܤigen Reporting-Zyklus<br />
erfolgt sowohl ex ante <strong>zur</strong> Entscheidungsvorbereitung als auch ex post zu Kontrollzwecken.<br />
Daru‹ber hinaus wird eine Ad-hoc-Berichterstattung bei plo‹tzlich<br />
und unerwartet eintretenden Risiken durchgefu‹hrt. Im Rahmen der Ex post-<br />
Analysen werden die Abweichungen von den geplanten Groܤen analysiert,<br />
um daraus Entscheidungsgrundlagen fu‹r zuku‹nftige Steuerungsma§nahmen<br />
abzuleiten.<br />
Die Ausgestaltung des Risikoreportings kann nur dann fundiert erfolgen,<br />
wenn pra‹zise Vorstellungen u‹ber die zu beru‹cksichtigenden Anforderungen<br />
bestehen. Es lassen sich diesbezu‹glich folgende Erfolgsfaktoren fu‹r die Einfu‹hrung<br />
eines Berichtswesens unterscheiden:<br />
. Ziel-/Zweckada‹quanz: Der Report soll die wesentlichen Fakten wiedergeben.<br />
Im Rahmen des ICAAP ist dies insbesondere die Gegenu‹berstellung<br />
des Gesamtbankrisikos und des Risikodeckungspotenzials.<br />
. Akzeptanz: Die Akzeptanz bei den Nutzern der <strong>zur</strong> Verfu‹gung gestellten<br />
Informationen ist entscheidend fu‹r die Anwendung der organisatorischen<br />
Regelungen und die Nutzung des Berichtswesens. Aus diesem Grund sind<br />
der Umfang und Detaillierungsgrad des Reports im Hinblick auf den Bedarf<br />
der Nutzer festzulegen.<br />
. Transparenz: Der Risikobericht sollte eindeutige, versta‹ndliche und richtige<br />
Informationen beinhalten.<br />
. Vollsta‹ndigkeit: Das Reporting soll alle wesentlichen Risiken und<br />
Risikodeckungsmassen darstellen und auch die aufsichtsrechtliche Dimension<br />
(Einhaltung des Eigenmittelerfordernisses) enthalten.<br />
. Vergleichbarkeit und Aggregierbarkeit: Die Berichtsform ist mo‹glichst einheitlich<br />
zu definieren, um die unterschiedlichen Risikoarten und Gescha‹ftseinheiten<br />
zu einem vollsta‹ndigen Bild der Gesamtbank zusammenfu‹hren zu<br />
ko‹nnen.<br />
. Aktualita‹t: Das Berichtssystem ist so auszugestalten, dass Lu‹cken zwischen<br />
Soll- und Ist-Risikopositionen so fru‹hzeitig gemeldet werden, dass entsprechende<br />
Gegenma§nahmen rechtzeitig eingeleitet werden ko‹nnen.<br />
. Umsetzbarkeit: Die angestrebte Reporting-Lo‹sung sollte in der Aufbau- und<br />
Ablauforganisation realisierbar sein.<br />
. Kontinuita‹t: Das Reporting soll fortlaufend in regelma‹§igen Absta‹nden<br />
erfolgen. Inhalte sollten in konsistenter Form pra‹sentiert werden.<br />
. Wirtschaftlichkeit: Fu‹r die Beschaffung und Aufbereitung von Informationen<br />
ist der Einsatz von Ressourcen erforderlich. Aus diesem Grund<br />
sollte — sofern dadurch keine unerla‹sslichen Risikoinformationen verloren<br />
gehen — auch die Wirtschaftlichkeit eine gewichtige Rolle spielen.<br />
Die konkrete Ausgestaltung des Risikoberichtssystems hinsichtlich Berichtshierarchien,<br />
Detaillierungsgrad, Medium sowie zeitlicher Intervalle ist unter<br />
Beru‹cksichtigung der angefu‹hrten Faktoren sowie vor dem Hintergrund von<br />
Gro‹§e, Komplexita‹t und Risikogehalt des jeweiligen Instituts zu treffen (Proportionalita‹tsprinzip).<br />
Eine Bank muss im Rahmen des ICAAP grundsa‹tzlich kein<br />
ga‹nzlich neues Reporting einfu‹hren. Insbesondere sollte dem Vorstand nicht<br />
ein weiterer, isolierter, mit Vorhandenem teilweise u‹berlappender Report offeriert<br />
werden. Es sollte vielmehr sinnvoll auf dem bewa‹hrten Risikoreporting<br />
Internal Capital Adequacy<br />
Assessment Process<br />
<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 81