Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
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Internal Capital Adequacy<br />
Assessment Process<br />
4.5.2.5 Risikou‹berwachung und Nachsteuerung<br />
Risikou‹berwachung<br />
Die Risikou‹berwachung soll gewa‹hrleisten, dass die Risikosituation der Bank<br />
jederzeit mit der Risikostrategie vereinbar ist. Diese Steuerungsimpulse lassen<br />
sich aus einem regelmaܤigen Soll-Ist-Vergleich ableiten. Das Soll im ICAAP<br />
ergibt sich aus den vergebenen Limiten. Dabei sollte auch eine standardisierte<br />
Vorgehensweise bei zunehmender Limitauslastung bzw. U‹ berschreitung verankert<br />
werden. Die Limitauslastung kann mit Hilfe eines Ampel-Systems u‹berpru‹ft<br />
werden. Schaltet die Ampel in einem Bereich auf gelb (z. B. weil die festgelegten<br />
Grenzen der Vorwarnstufe erreicht worden sind), so ko‹nnen hier<br />
bereits Steuerungsma§nahmen ergriffen werden. Zudem ist es sinnvoll, eine<br />
standardisierte Vorgehensweise fu‹r den Fall festzulegen, wenn die Ampel rot<br />
anzeigt, also die Risikotragfa‹higkeit der Bank gefa‹hrdet ist.<br />
Wa‹hrend sich Soll-Ist-Vergleiche bei quantifizierbaren Risiken vor allem auf<br />
die Einhaltung gesetzter Limite beziehen, geht es bei nicht quantifizierbaren<br />
Risiken eher um die U‹ berwachung prozessualer Vorgaben oder qualitativer<br />
Grenzwerte. Banken sollten auch bei schwer bzw. nicht quantifizierbaren<br />
Risiken eine konsequente U‹ berwachung der Risikopositionen in einem Managementprozess<br />
vornehmen.<br />
Die Ergebnisse der U‹ berwachung werden im Rahmen des Risikoreportings<br />
(internes Berichtswesen) beru‹cksichtigt. Wesentlicher Bestandteil eines effektiven<br />
bankinternen ICAAP-Berichtswesens ist somit die Beschaffung und Aufbereitung<br />
sa‹mtlicher Informationen bezu‹glich der Risikopositionen der einzelnen<br />
Gescha‹ftsbereiche und der Gesamtbank sowie der Risikodeckungspotenziale.<br />
Das ICAAP-Reporting soll regelma‹§ig durchgefu‹hrt und fu‹r die Entscheidungstra‹ger<br />
der Gescha‹ftsbereiche sowie fu‹r die Gescha‹ftsleitung empfa‹ngerorientiert<br />
aufbereitet werden. Dabei empfiehlt es sich, im Rahmen des ICAAP folgende<br />
Informationen bereitzustellen:<br />
. O‹ konomisches Gesamtbankrisiko in Summe und aufgeteilt auf die einzelnen<br />
Risikoarten;<br />
. O‹ konomisches Risikodeckungspotenzial und Auslastung der Gesamtbanklimite;<br />
. Aktueller Solvabilita‹tskoeffizient;<br />
. Risikosituation und Limitauslastung der Steuerungseinheiten der obersten<br />
Ebene;<br />
. U‹ bersicht u‹ber jene Steuerungseinheiten bzw. Risikoarten, die das Limit<br />
verletzt haben;<br />
. U‹ bersicht u‹ber Strukturlimite (Gro‹§enklassen, La‹nder, Ratingklassen,<br />
Branchen etc.) und ihre Auslastung;<br />
. Entwicklung des Risikostatus gegenu‹ber der vorherigen Periode;<br />
. Ergebnisse aus Stresstests und Szenario-Analysen;<br />
. Ma§nahmenvorschla‹ge bei Verletzung von Limiten oder bei Verletzung der<br />
Risikotragfa‹higkeit;<br />
. Gesamtbank-GuV-Risiko und GuV-Risiko aufgeteilt auf die einzelnen Risikoarten;<br />
. Gegebenenfalls GuV-Risikodeckungspotenzial.<br />
80 <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong>