Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
sollte das fu‹r die Durchfu‹hrung der Konsolidierung verantwortliche Institut in<br />
der Lage sein, die wesentlichen Risiken der risikorelevanten Unternehmen in<br />
der Gruppe inklusive seiner eigenen Risiken zu aggregieren, zu beurteilen<br />
und — soweit erforderlich — zu steuern.<br />
Die Basis fu‹r die Erfu‹llung der ICAAP-Anforderungen auf konsolidierter<br />
oder subkonsolidierter Ebene stellt der regulatorische Konsolidierungskreis<br />
(⁄30 BWG) dar. Dessen Definition orientiert sich jedoch hauptsa‹chlich am Sitz<br />
und Ta‹tigkeitsschwerpunkt der in Betracht kommenden Gesellschaften. Das<br />
Risikoprofil der einzelnen Gesellschaften hingegen spielt keine Rolle bei der<br />
Bestimmung des regulatorischen Konsolidierungskreises.<br />
Um eine Beru‹cksichtigung aller wesentlichen Risiken auf Gruppenebene<br />
sicherzustellen, kann es sinnvoll sein, den regulatorischen Konsolidierungskreis<br />
um eine o‹konomische Sichtweise zu erweitern. Ausgehend von den im regulatorischen<br />
Konsolidierungskreis befindlichen Gesellschaften erfolgt unter Risikogesichtspunkten<br />
eine Erweiterung um solche Gesellschaften, die einen signifikanten<br />
Beitrag zum o‹konomischen Gesamtrisiko der Gruppe leisten. Jede<br />
Gesellschaft, die aus Gruppensicht wesentliche Risiken beinhaltet, sollte bei<br />
der Ermittlung der Gesamtrisikoposition integriert werden. Dies kann bedeuten,<br />
dass es sinnvoll ist, Risiken von Unternehmen zu aggregieren, zu denen<br />
keine konsolidierungsrelevanten kapital- und leitungsmaܤigen Verflechtungen<br />
bestehen. Allein auf Basis der gescha‹ftlichen Beziehungen besteht die Mo‹glichkeit,<br />
dass ein Unternehmen als relevant fu‹r die Gesamtrisikoposition der<br />
Gruppe eingestuft wird. Ein Beispiel fu‹r eine solche Konstellation wa‹re die<br />
Integration eines unabha‹ngigen Outsourcingdienstleisters in die Ermittlung<br />
des operationellen Risikos auf Gruppenebene.<br />
Die bankinterne Beurteilung des Risikoprofils der relevanten Gesellschaften<br />
kann somit dazu fu‹hren, dass u‹ber den regulatorischen Konsolidierungskreis<br />
hinaus weitere Unternehmen zu betrachten sind. Wichtig ist diesbezu‹glich, dass<br />
fu‹r das interne Risikomanagement kein wesentliches Risiko nur deshalb unberu‹cksichtigt<br />
bleibt, weil ein relevantes Unternehmen nicht zum regulatorischen<br />
Konsolidierungskreis geho‹rt.<br />
An die konkrete Aggregation der Risiken auf Gruppenebene werden grundsa‹tzlich<br />
die gleichen Anforderungen gestellt wie an die Zusammenfu‹hrung aller<br />
wesentlichen Risiken auf Einzelinstitutsebene. Dementsprechend besitzen die<br />
fu‹r die Aggregation auf Einzelinstitutsebene angefu‹hrten methodischen Empfehlungen<br />
— d.h. vorsichtige Korrelationsberu‹cksichtigung sowie einheitliche Festlegung<br />
von Konfidenzniveau und Haltedauer — auch auf Gruppenebene Gu‹ltigkeit.<br />
Internal Capital Adequacy<br />
Assessment Process<br />
<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 61