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Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

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Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

den etc.) resultierende Ruf einer Bank bezu‹glich ihrer Kompetenz, Integrita‹t<br />

und Vertrauenswu‹rdigkeit verstanden.<br />

. Eigenkapitalrisiko: Das Eigenkapitalrisiko (Capital Risk) resultiert aus<br />

einer unausgewogenen Zusammensetzung des bankinternen Eigenkapitals<br />

hinsichtlich der Art und Gro‹§e der Bank oder aus Schwierigkeiten, zusa‹tzliche<br />

Risikodeckungsmassen im Bedarfsfall schnell aufzunehmen.<br />

. Ertrags- bzw. Gescha‹ftsrisiko: Das Ertrags- bzw. Gescha‹ftsrisiko (Earnings<br />

Risk) entsteht durch eine nicht ada‹quate Diversifizierung der Ertragsstruktur<br />

oder durch das Unvermo‹gen der Bank, ein ausreichendes und andauerndes<br />

Niveau an Profitabilita‹t zu erzielen.<br />

Sollten Banken zu der Auffassung kommen, dass einzelne der aufgefu‹hrten sonstigen<br />

Risiken fu‹r sie nicht potenziell wesentlich sind, sollten sie dies gegenu‹ber<br />

der Aufsicht begru‹nden ko‹nnen.<br />

Die Einfu‹hrung von Verfahren zum Management sonstiger Risiken kann im<br />

Rahmen eines Stufenplans erfolgen. Mangels verfu‹gbarer quantitativer Messmethoden<br />

ko‹nnen sonstige Risiken auch ausschlie§lich qualitativ eingescha‹tzt<br />

und gesteuert werden. Die qualitativen Risikoscha‹tzungen zu den Unterarten<br />

sonstiger Risiken sollten von den Instituten begru‹ndet und entsprechend dokumentiert<br />

werden. Dabei ist es von Vorteil, ein Regelwerk zum Umgang mit<br />

sonstigen Risiken zu erarbeiten. 50 In diesem sollten insbesondere Verfahren<br />

und Prozesse beschrieben werden, mit denen die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

sonstiger Risiken reduziert werden kann. Daru‹ber hinaus sollten eingetretene,<br />

bedeutende Schadensfa‹lle hinsichtlich ihrer Ursachen analysiert werden, um<br />

mit Hilfe dieser Erkenntnisse geeignete Gegenma§nahmen zu entwickeln.<br />

Zur Integration sonstiger Risiken in die Risikosteuerung kann im bankinternen<br />

Limitsystem fu‹r sonstige Risiken ein Puffer vorgehalten werden, dessen Gro‹§e<br />

mit der qualitativen Risikoeinscha‹tzung korrelieren sollte.<br />

Falls eine Bank u‹ber geeignete Verfahren <strong>zur</strong> Quantifizierung einzelner sonstiger<br />

Risiken verfu‹gt, ko‹nnen die auf diese Art ermittelten Risikogro‹§en die bis<br />

dahin vorhandenen Puffer ersetzen und in das bankinterne Limitsystem integriert<br />

werden.<br />

4.2.8 Festlegung konkreter Verfahren <strong>zur</strong> Bewertung aller<br />

wesentlichen Risiken<br />

Anhand der vorgeschlagenen Verfahren <strong>zur</strong> Bewertung von Risiken ko‹nnen Banken<br />

fu‹r alle relevanten Risikoarten festlegen, auf welche Weise eine Beru‹cksichtigung<br />

im Rahmen des ICAAP erfolgen soll. Banken sollten hierfu‹r einerseits<br />

beurteilen, welche Risiken in die Risikotragfa‹higkeitsberechnungen des ICAAP<br />

zu integrieren sind und welche Risiken keine wesentliche Bedeutung fu‹r die<br />

Bank haben. Andererseits sind fu‹r alle wesentlichen Risiken die Bewertungsverfahren<br />

zu bestimmen (beispielsweise Standardverfahren gemaܤ Berechnung der<br />

Mindesteigenmittelerfordernisse, bankinterne Verfahren, ªPufferÒ). Sa‹mtliche<br />

dieser Festlegungen sollten von den Banken auch formal dokumentiert werden.<br />

Eine systematische Aufbereitung kann z. B. in Form einer Tabelle erfolgen.<br />

Abbildung 15 entha‹lt einen Auszug einer Beispieltabelle fu‹r die institutsspezifische<br />

Integration der relevanten Risikoarten in den ICAAP.<br />

50 Vgl. Kapitel 4.1, Strategie <strong>zur</strong> Sicherung der Kapitalada‹quanz.<br />

58 <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong>

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