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Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

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Verwendung des Standardansatzes <strong>zur</strong> Ermittlung des Eigenmittelerfordernisses<br />

werden allerdings eine Reihe prozessualer Hinweise <strong>zur</strong> Begrenzung operationeller<br />

Risiken gegeben. Diese ko‹nnen auf jeden Fall auch intern sinnvoll fu‹r den<br />

ICAAP genutzt werden.<br />

Schlie§lich stehen Banken <strong>zur</strong> Quantifizierung des operationellen Risikos<br />

bankinterne Verfahren <strong>zur</strong> Verfu‹gung (so genannte fortgeschrittene Messansa‹tze<br />

48 ). Derartige Verfahren sind zwar wu‹nschenswert, weil sie das Risikoprofil<br />

der Bank angemessen widerspiegeln, die Konzeption und Umsetzung sind<br />

jedoch mit hohem Aufwand verbunden. Aus diesem Grund sind fu‹r viele Banken<br />

derartige Methoden eher als wu‹nschenswertes Ziel der Entwicklung von Verfahren<br />

<strong>zur</strong> Bewertung operationeller Risiken zu betrachten.<br />

Generell sollten alle Banken im Rahmen ihres ICAAP, unabha‹ngig von dem<br />

verwendeten Ansatz, die Inhalte des <strong>Leitfaden</strong>s ªManagement des operationellen<br />

RisikosÒ 49 beachten. Diese Publikation entha‹lt Leitlinien und Methoden zum<br />

bewussten Umgang mit operationellen Risiken, die nicht nur fu‹r die vorgestellten<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Ermittlung des Eigenmittelerfordernisses anwendbar sind,<br />

sondern auch fu‹r bankinterne Verfahren im Rahmen des ICAAP. Insbesondere<br />

werden geeignete Verfahren dargestellt, wie sich durch organisatorische Sicherungs-<br />

und Kontrollma§nahmen eine Reduzierung einzelner operationeller Risiken<br />

realisieren la‹sst.<br />

4.2.7 Sonstige Risiken<br />

Hinsichtlich sonstiger Risiken werden seitens der Aufsicht nur Hinweise auf<br />

mo‹gliche Risikounterarten gegeben, eine Risikosystematisierung wird hingegen<br />

nicht bankaufsichtlich festgelegt. Banken sind somit selbst dafu‹r verantwortlich,<br />

eine Systematisierung sonstiger Risiken institutsspezifisch vorzunehmen. In diesem<br />

Zusammenhang werden Banken angehalten, in Form eines Self-Assessments<br />

unter Beru‹cksichtigung der institutsspezifischen Gegebenheiten (vgl. Kapitel<br />

3.1, Prinzip der Proportionalita‹t) zu analysieren, welche Arten von sonstigen<br />

Risiken fu‹r sie relevant sind. Hierbei sollten die Institute zumindest die folgenden<br />

potenziellen Auspra‹gungen sonstiger Risiken beru‹cksichtigen bzw. deren<br />

Bedeutung fu‹r die Bank (Wesentlichkeit) u‹berpru‹fen:<br />

. Strategisches Risiko: Unter strategischem Risiko versteht man die negative<br />

Auswirkung auf Kapital und Ertrag durch gescha‹ftspolitische Entscheidungen,<br />

Vera‹nderungen im wirtschaftlichen Umfeld, mangelnde und ungenu‹gende<br />

Umsetzung von Entscheidungen oder einen Mangel an Anpassung<br />

an Vera‹nderungen im wirtschaftlichen Umfeld.<br />

. Reputationsrisiko: Reputationsrisiken bezeichnen die negativen Folgen,<br />

die dadurch entstehen ko‹nnen, dass die Reputation einer Bank vom erwarteten<br />

Niveau negativ abweicht. Als Reputation wird dabei der aus Wahrnehmungen<br />

der interessierten O‹ ffentlichkeit (Kapitalgeber, Mitarbeiter, Kun-<br />

48 Die Modelle <strong>zur</strong> Quantifizierung des operationellen Risikos mit Hilfe von bankinternen Verfahren befinden sich<br />

derzeit noch in einem Entwicklungsstadium. Zur Darstellung geeigneter Modelle vgl. den OeNB/FMA <strong>Leitfaden</strong><br />

ªManagement des operationellen RisikosÒ.<br />

49 Vgl. OeNB/FMA <strong>Leitfaden</strong> ªManagement des operationellen RisikosÒ. Daru‹ber hinaus finden sich viele Hinweise<br />

zum bewussten Umgang mit operationellen Risiken in den ªSound Practices for the Management and Supervision<br />

of Operational RiskÒ des Basler Ausschusses fu‹r Bankenaufsicht.<br />

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 57

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