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Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

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Abbildung 14: Liquidita‹tsablaufbilanz<br />

Die Messung der Liquidierungsdauer von Vermo‹gensgegensta‹nden und die<br />

Beru‹cksichtigung bereits feststehender und mo‹glicher Abflu‹sse haben eine hohe<br />

Bedeutung. Hinsichtlich der Liquidierbarkeit von Assets und Kapitalbindungsfiktionen<br />

lassen sich auch die aufsichtsrechtlichen Vorgaben anwenden. Banken<br />

ko‹nnen im einfachsten Fall fu‹r die Messung von Liquidita‹tsrisiken auf die in<br />

der Restlaufzeitenstatistik gemeldeten Daten <strong>zur</strong>u‹ckgreifen. Fu‹r die Messung<br />

und Simulation des Liquidita‹tsrisikos kann eine Bank eigene Annahmen und<br />

Szenarios verwenden, soweit diese Annahmen auch angemessen und nachvollziehbar<br />

sind. Durch Gegenu‹berstellung der Fa‹lligkeiten von kurzfristigen Forderungen<br />

und kurzfristigen Verbindlichkeiten kann die Liquidita‹tssituation eingescha‹tzt<br />

werden (siehe Abbildung 14). Durch laufende Vorhaltung ausreichender<br />

liquider Mittel ist fu‹r den Ausgleich ku‹nftiger Ungleichgewichte zwischen<br />

Zahlungseinga‹ngen und Zahlungsausga‹ngen ausreichend vorzusorgen.<br />

Im Rahmen des ICAAP erfordern das Termin- und das Abrufrisiko nicht<br />

zwingend eine Unterlegung mit internem Kapital. Dieses Risiko kann vielmehr<br />

u‹ber Kennzahlen und prozessuale Ma§nahmen begrenzt werden.<br />

Deshalb wird an dieser Stelle explizit auf die dazu erforderlichen Prozesse<br />

eingegangen. Fu‹r die Steuerung des Liquidita‹tsrisikos soll eine Bank u‹ber angemessene<br />

interne Leitlinien sowie Verwaltungs-, Rechnungs- und Kontrollverfahren<br />

verfu‹gen. Ein Kreditinstitut kann durch entsprechende Gestaltung der<br />

Fa‹lligkeitsstruktur von Forderungen und Verbindlichkeiten sowie der Zinsanpassungs-<br />

und Ku‹ndigungsmo‹glichkeiten Liquidita‹tsrisiken steuern. Fu‹r den Fall<br />

einer Liquidita‹tsverknappung sollten Notfallpla‹ne vorliegen, die ein effektives<br />

und zeitnahes Gegensteuern ermo‹glichen. Im einfachsten Fall kann bei einem<br />

verbundangeho‹rigen Institut ein Liquidita‹tsplan die Unterstu‹tzung durch das<br />

Zentralinstitut vorsehen. Das Zentralinstitut jedoch muss sich seiner Funktion<br />

als ªLiquidita‹tsbereitstellerÒ bewusst sein und insofern abscha‹tzen ko‹nnen,<br />

wie viel Liquidita‹t bereitgestellt werden kann und welche Ma§nahmen zu ergreifen<br />

sind, wenn im Worst Case mehrere Institute gleichzeitig Liquidita‹tsbedarf<br />

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 55

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