22.06.2012 Aufrufe

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

alle zinstragenden Instrumente des Bankbuches (Aktiva, Passiva, Off-Balance)<br />

Barwerte fu‹r die zinsbindungsorientierten Cashflows berechnet. Durch die<br />

Simulation von Marktszenarios und Neubewertung der Positionen wird die<br />

Barwerta‹nderung abgeleitet. Dabei ko‹nnen Haltedauer und Konfidenzniveau<br />

entsprechend den Institutsvorgaben eingestellt werden.<br />

Neben den Zinsa‹nderungsrisiken im Bankbuch gibt es weitere Marktpreisrisiken.<br />

Wenn diese nicht an anderer Stelle, z.B. u‹ber die Messung von Beteiligungsrisiken,<br />

erfasst wurden, so sollte eine marktpreisrisikoorientierte Messung<br />

erfolgen. Dies kann z. B. bei Aktien (vgl. Kapitel 4.2.2.2, Beteiligungsrisiko)<br />

sinnvoll sein, da eine Risikomessung, die auf der Eigenmittelunterlegung beruht,<br />

zu ungenau sein kann. Um dennoch einen risikoorientierten Wert berechnen zu<br />

ko‹nnen, besteht bei Aktien oder Indexzertifikaten die Mo‹glichkeit, auf die<br />

historischen Volatilita‹ten (Schwankungsbreite) <strong>zur</strong>u‹ckzugreifen (analog <strong>zur</strong><br />

Vorgehensweise, wie sie unter Risiken des Wertpapier-Handelsbuches beschrieben<br />

ist). Alternativ ko‹nnen auch nur die Volatilita‹ten der Marktindizes berechnet<br />

werden. Die Einzelaktien werden dann den jeweiligen Indizes zugeordnet.<br />

Dabei ko‹nnen auch Betafaktoren verwendet werden, die den Zusammenhang<br />

der Schwankungsbreite des Index und der jeweiligen Aktie ausdru‹cken. Letztlich<br />

stellt auch fu‹r sonstige Marktpreisrisiken im Bankbuch die Abbildung<br />

anhand der VaR-Modelle fu‹r den ICAAP die optimale Lo‹sung dar, da sie auch<br />

einen Vergleich mit anderen Risikoarten ermo‹glicht.<br />

4.2.5 Liquidita‹tsrisiken<br />

Die Liquidita‹tsrisiken lassen sich in Termin- und Abrufrisiken, strukturelles<br />

Liquidita‹tsrisiko (Anschlussfinanzierungsrisiken) und Marktliquidita‹tsrisiko unterteilen.<br />

Da das Marktliquidita‹tsrisiko bereits im Rahmen der Marktpreisrisikomessung<br />

dargestellt wurde, wird an dieser Stelle auf die Verfahren <strong>zur</strong> Messung<br />

der weiteren Liquidita‹tsrisiken eingegangen.<br />

Durch die Gegenu‹berstellung von Zahlungsverpflichtungen und Zahlungseinga‹ngen<br />

kann eine Bank die Liquidita‹tssituation darstellen. Alleine durch<br />

Inkongruenz von Zahlungseinga‹ngen und Zahlungsausga‹ngen kann bereits ein<br />

Liquidita‹tsrisiko entstehen. Zudem kann es zu unerwarteten, verspa‹teten Ru‹ckzahlungen<br />

(Terminrisiko) oder zu unerwartet hohen Abflu‹ssen (Abrufrisiko)<br />

kommen.<br />

54 <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!