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Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

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unter Umsta‹nden nur schwer vera‹nderbar ist und somit eines la‹ngerfristigen<br />

Entwicklungsplanes bedarf.<br />

Damit zeigt die Ist-Risikostruktur einerseits einen mo‹glichen Handlungsbedarf<br />

auf und gibt andererseits gewisse Rahmenbedingungen fu‹r den weiteren<br />

Entwicklungspfad <strong>zur</strong> Zielrisikostruktur vor.<br />

Die Bank sollte ihre geplante Gescha‹ftsstruktur und Gescha‹ftsstrategie zum<br />

Ausgangspunkt fu‹r die Fortentwicklung der Risikostruktur nehmen, denn nur so<br />

la‹sst sich die notwendige Konsistenz zwischen Gescha‹fts- und Risikostrategie<br />

bewerkstelligen. Die Bedeutung der Gescha‹ftsstruktur wird offenkundig beim<br />

Vergleich von Instituten mit homogenen Gescha‹ftsstrukturen (z. B. Spezialbanken<br />

wie Auto- oder Mobiltelefonbanken) gegenu‹ber heterogenen Gescha‹ftsstrukturen<br />

(z.B. gro§e Universalbanken), woraus dementsprechend auch relativ<br />

homogene bzw. heterogene Risikostrukturen resultieren.<br />

So wird letztlich die Ziel-Risikostruktur aus dem festgelegten Risikoappetit<br />

und der angestrebten Gescha‹ftsstruktur des Instituts abgeleitet, damit im na‹chsten<br />

Schritt eine angemessene Setzung von Limiten ermo‹glicht wird.<br />

Die Schritte einer geeigneten Risikopolitik — das Festlegen des Risikoappetits<br />

als zentraler Steuerungsgroܤe der Risikostrategie bis hin zum Setzen von<br />

angemessenen Einzel-Limiten — lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

1. Ausformulierung des Risikoappetits der Gesamtbank im Rahmen von High-<br />

Level-Grundsa‹tzen;<br />

2. Bestimmung von zuna‹chst aggregierten Gesamtbank-Limiten aus dem geeignet<br />

ausgedru‹ckten Risikoappetit und der Ziel-Risikostruktur (bzw. -grobstruktur);<br />

3. Zuordnung von Limiten zu den einzelnen Risikokategorien und Gescha‹ftsfeldern<br />

(bzw. operativen Sub-Einheiten);<br />

4. Validierung der zu erwartenden Auslastungen der einzelnen Limite und<br />

Nebenbedingungen (Risikoabgleich) und entsprechende konsistente Anpassung<br />

der Limite;<br />

5. Implementierung der Limite im Echtbetrieb.<br />

Eine ausfu‹hrliche Behandlung des Themas Limitsetzung erfolgt in Kapitel 4.4.2,<br />

Risikolimitierung als Budgetierung von o‹konomischem Kapital. Wichtig ist an<br />

dieser Stelle, dass sich die U‹ berlegungen und Hintergru‹nde der Risikostruktur<br />

und Limitsetzung in der Risikostrategie ada‹quat wiederfinden.<br />

4.1.4 Grundaufbau des Risikomanagements<br />

Die Zielrisikostrukturen sowie die im Rahmen der risikopolitischen Grundsa‹tze<br />

vorgegebenen Risikoziele (z. B. aus einem ªBest-Practice-GrundsatzÒ) ergeben<br />

Vorgaben fu‹r die Ausgestaltung des Risikomanagements im Rahmen des ICAAP.<br />

Diese Zielsetzungen ko‹nnen sowohl den Risikomanagementprozess als auch die<br />

Organisation des Risikomanagements betreffen. 16<br />

Die Rahmenbedingungen fu‹r ein effizientes Risikomanagement werden von<br />

der Risikostrategie vorgegeben.<br />

16 Beide Aspekte werden in den Abschnitten 4.5.2, Der Risikomanagementprozess des ICAAP bzw. 4.5.3, Die<br />

Organisation des Risikomanagements im Rahmen des ICAAP, im Detail behandelt.<br />

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 35

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