Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
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Der ICAAP sollte dabei keinen isolierten Prozess darstellen, sondern als<br />
Bestandteil der Unternehmensfu‹hrung in das strategische und operative Bankmanagement<br />
integriert werden.<br />
Die fu‹r den ICAAP ma§geblichen Parameter werden im Rahmen der strategischen<br />
Unternehmensfu‹hrung ermittelt. Dabei sind die wesentlichen Eckpfeiler<br />
des ICAAP, wie Risikostrategie bzw. Risikopolitik und ebenso risikopolitische<br />
Grundsa‹tze von den Gescha‹ftsleitern festzulegen. In diesem Zusammenhang<br />
ist auf die Einrichtung von klaren und transparenten Berichtslinien sowie<br />
die Definition entsprechender Verantwortlichkeiten zu achten.<br />
In der operativen Unternehmensfu‹hrung ist der ICAAP Bestandteil des laufenden<br />
Risikomanagements. Risikomanagement bezeichnet alle Aktivita‹ten zum<br />
systematischen Umgang mit Risiken in der Bank. Im Rahmen des Risikomanagements<br />
werden die in der Risikostrategie festgelegten Rahmenbedingungen<br />
operationalisiert. Die dabei notwendigen Prozessschritte werden in Kapitel<br />
4.5.2, Der Risikomanagementprozess des ICAAP dargestellt. Die Ergebnisse<br />
und Berichte zum ICAAP sollen als Basis fu‹r Managemententscheidungen und<br />
die Steuerung der Bank dienen. Die Gescha‹ftsleitung hat ihre Entscheidungen<br />
unabha‹ngig und anhand von Informationen, die fu‹r die Beurteilung aller relevanten<br />
Faktoren notwendig sind, zu treffen.<br />
Konkret sind insbesondere folgende Aufgaben von den Gescha‹ftsleitern im<br />
Rahmen des ICAAP wahrzunehmen:<br />
. Definition von Unternehmenszielen und Risikostrategien, Festlegung des<br />
Risikoprofils und Einrichtung entsprechender Verfahren und Prozesse, einschlie§lich<br />
einer schriftlichen Dokumentation;<br />
. Festlegung von Strategien und Verfahren <strong>zur</strong> Einhaltung der Eigenkapitalerfordernisse<br />
(Einrichtung eines Limitwesens) sowie einer dem Risiko entsprechenden<br />
Kapitalallokation;<br />
. Information der betroffenen Mitarbeiter u‹ber diese Strategien und Verfahren;<br />
. Einrichtung eines angemessenen internen Kontrollsystems (IKS), vor allem<br />
auch im Hinblick auf den ICAAP (vgl. dazu na‹her Kapitel 4.5.4, Aufgaben<br />
des internen Kontrollsystems im Rahmen des ICAAP);<br />
. Funktionale und organisatorische Trennung von Zusta‹ndigkeiten und Management<br />
von Interessenkonflikten;<br />
. Sicherstellung der Qualifikation der Mitarbeiter;<br />
. Regelma‹§ige, zumindest ja‹hrliche, U‹ berpru‹fung und allenfalls erforderliche<br />
Anpassung der Systeme, Verfahren und Prozesse.<br />
3.3.2 Outsourcing von Teilen des ICAAP<br />
Teile des ICAAP ko‹nnen im Rahmen des Outsourcing auch durch Dritte durchgefu‹hrt<br />
werden. Unter Outsourcing versteht man die Bereitstellung von Gu‹tern<br />
bzw. Leistungen durch andere als das beaufsichtigte Institut, wobei es sich beim<br />
Anbieter auch um ein als Kredit- oder Finanzinstitut zugelassenes Unternehmen<br />
handeln kann. Dabei sind insbesondere folgende wesentliche Punkte zu beachten:<br />
. Die Verantwortung der Gescha‹ftsleiter fu‹r den ICAAP kann nicht outgesourct<br />
werden und verbleibt jedenfalls bei diesen.<br />
Internal Capital Adequacy<br />
Assessment Process<br />
<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 27