22.06.2012 Aufrufe

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

Betracht. Beispielsweise ist die Anwendung der Durchschaumethode dann zu<br />

empfehlen, wenn aufgrund spezieller Vereinbarungen, wie Patronatserkla‹rungen,<br />

das Risiko fu‹r das u‹bergeordnete Unternehmen nicht automatisch auf den<br />

Buchwert oder den Marktwert des nachgeordneten Unternehmens begrenzt ist.<br />

Vor diesem Hintergrund kann es sinnvoll sein, die relevanten Unternehmen<br />

in Abha‹ngigkeit von deren Bedeutung fu‹r die Risikoposition des Konzerns in<br />

eine Rangfolge zu bringen. In Abha‹ngigkeit von dem jeweiligen Gewicht und<br />

den vorhandenen Eingriffsmo‹glichkeiten erfolgt eine Festlegung der zu verwendenden<br />

Methode im Rahmen der Konzernsteuerung. Die Festlegung der<br />

Steuerungs- und U‹ berwachungsmethoden muss dabei nicht einheitlich fu‹r alle<br />

Unternehmen getroffen werden, sondern kann sich z.B. auch an den Risikoarten<br />

orientieren. So wa‹re es mo‹glich, dass ein stark kreditrisikolastiges Unternehmen<br />

hinsichtlich des Kreditrisikos in das Risikomanagement des u‹bergeordneten<br />

Unternehmens integriert wird, in Bezug auf das Marktpreisrisiko jedoch eine<br />

aggregierte Einbindung der Risikozahlen unter Vorgabe von Standards als<br />

Methode gewa‹hlt wird.<br />

Neben der Festlegung der Methoden <strong>zur</strong> Ausu‹bung der Konzernsteuerung<br />

ist die Verankerung von Verantwortlichkeiten <strong>zur</strong> Erfu‹llung der gruppenbezogenen<br />

Anforderungen von gro§er Bedeutung. Hierbei sollten folgende Grundsa‹tze<br />

beru‹cksichtigt werden:<br />

Die Gescha‹ftsleitung des u‹bergeordneten Unternehmens ist fu‹r alle wesentlichen<br />

Elemente des Risikomanagements der Gruppe verantwortlich. Sie kann<br />

dieser Verantwortung nur gerecht werden, wenn sie in der Lage ist, die Risiken<br />

konsolidiert zu beurteilen und die notwendigen Ma§nahmen der Steuerung zu<br />

treffen.<br />

Dazu sind die Prozesse und die damit verbundenen Aufgaben, Kompetenzen<br />

und Kommunikationswege der konzernweiten Risikosteuerung klar zu definieren<br />

und abzustimmen (Wesentlichkeit fu‹r die Risikoposition des Konzerns,<br />

Konsolidierungsmethodik etc.).<br />

3.3 Verantwortung der Bank fu‹ r den ICAAP<br />

Grundsa‹tzlich hat jede Bank im Rahmen des in Kapitel 3.2, Ebene der Anwendung<br />

in der Institutsgruppe, definierten Anwendungsbereiches einen ICAAP zu<br />

implementieren.<br />

Somit ist es Aufgabe jeder Bank, geeignete Ma§nahmen und Verfahren im<br />

Rahmen des ICAAP einzusetzen. Dabei steht es den Banken frei, eigene Definitionen<br />

und Verfahren zu verwenden. Allerdings sind die Banken gefordert, der<br />

Aufsicht nachzuweisen, dass der ICAAP vollsta‹ndig und ihren Risiken aus<br />

Gescha‹ftsaktivita‹ten und dem Umfeld angemessen ist.<br />

Der ICAAP ist nicht nur aus aufsichtsrechtlichen Gru‹nden anzuwenden.<br />

Vielmehr wird erwartet, dass dieses Prozedere fu‹r das Management als Steuerungswerkzeug<br />

herangezogen wird.<br />

3.3.1 Verantwortung der Gescha‹ftsleiter<br />

Aufgrund der zentralen Bedeutung des ICAAP fu‹r die Steuerung einer Bank liegt<br />

die Verantwortung fu‹r die Festlegung, Konzeption und laufende Weiterentwicklung<br />

bei den Gescha‹ftsleitern. Auf aktuell gu‹ltiger gesetzlicher Basis ist die Verantwortung<br />

der Gescha‹ftsleiter aus ⁄ 39 BWG ableitbar.<br />

26 <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!