Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
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Abbildung 5: Erfu‹llung des ICAAP auf subkonsolidierter Ebene<br />
Allein im Fall einer Drittlandtochter bzw. -beteiligung (sollte es sich dabei<br />
um ein Kredit- oder Finanzinstitut oder eine Vermo‹gensverwaltungsgesellschaft<br />
handeln) sind somit auch Tochterkreditinstitute von den Bestimmungen <strong>zur</strong><br />
Erfu‹llung des ICAAP betroffen. 11 In diesem Fall hat das Tochterkreditinstitut<br />
fu‹r den Subkonzern die Bestimmungen des Art. 123 zu erfu‹llen, das nationale<br />
Mutterkreditinstitut hingegen (wie unter Punkt 2 beschrieben) fu‹r die Gesamtheit<br />
der ihr nachgeordneten Unternehmen innerhalb der Bankengruppe.<br />
Zusammenfassend ko‹nnen damit (aus o‹sterreichischer Sicht) folgende<br />
Grundregeln <strong>zur</strong> Anwendungsebene des ICAAP formuliert werden:<br />
. Die Behandlung eines Kreditinstituts als Mutter- oder Tochterunternehmen<br />
ha‹ngt von seiner Stellung innerhalb O‹ sterreichs ab.<br />
. Kreditinstitute, die in O‹ sterreich Mutter- oder Tochterunternehmen sind,<br />
sind von der Erfu‹llung der ICAAP-Bestimmungen auf Einzelinstitutsebene<br />
befreit.<br />
. Kreditinstitute, die in O‹ sterreich den Status eines Mutterkreditinstituts<br />
innehaben, sind <strong>zur</strong> Erfu‹llung des ICAAP auf Basis ihrer konsolidierten<br />
Finanzlage verpflichtet.<br />
. Tochterkreditinstitute in O‹ sterreich sind allein dann <strong>zur</strong> Erfu‹llung des<br />
ICAAP (auf subkonsolidierter Basis) verpflichtet, wenn sie selbst (oder evtl.<br />
ihre Mutterfinanzholdinggesellschaft) ein Tochterunternehmen (Kredit-,<br />
Finanzinstitut, Vermo‹gensverwaltungsgesellschaft) in einem Drittland haben<br />
oder eine Drittlandbeteiligung halten.<br />
Die mo‹glichen Anwendungsebenen des ICAAP ko‹nnen anhand eines vereinfachten<br />
Beispiels einer neu gegru‹ndeten Bank wie folgt dargestellt werden:<br />
Bei der Bank handelt es sich bei seiner Gru‹ndung um ein Einzelinstitut. D.h.<br />
zu diesem Zeitpunkt existiert kein u‹bergeordnetes Mutterinstitut. Es hat somit<br />
fu‹r das eigene Unternehmen solide, wirksame und umfassende Strategien und<br />
Verfahren einzufu‹hren, um eine ausreichende Ho‹he des internen Kapitals sicherzustellen.<br />
Wird das Unternehmen nun von einer ausla‹ndischen Bank u‹bernommen,<br />
so stellt sich die Situation fu‹r die o‹sterreichische Bank unvera‹ndert dar (die<br />
urspru‹ngliche Bank wird weiterhin als Einzelinstitut innerhalb O‹ sterreichs<br />
11 Dies gilt auch in jenen Fa‹llen, in denen eine Finanzholdinggesellschaft als Mutterunternehmen die Drittlandtochter<br />
oder -beteiligung ha‹lt.<br />
Internal Capital Adequacy<br />
Assessment Process<br />
<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 23