Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung
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Abbildung 2: Mo‹gliche Auspra‹gungen der Risikoindikatoren<br />
Fu‹r Bank A wu‹rden im Rahmen der Proportionalita‹t alle angefu‹hrten Risikoarten<br />
eine geringe Bedeutung haben. Das Haus weist einen niedrigen Komplexita‹tsgrad<br />
und eine niedrige Risikoauspra‹gung auf. Bank A hat zudem keinen<br />
Handelsbestand. Fu‹r die Messung der Risiken und die Ableitung des internen<br />
Kapitalbedarfes ko‹nnte sich die Bank A an den Bestimmungen <strong>zur</strong> Berechnung<br />
der Eigenmittelerfordernisse gemaܤ Standardansatz (bzw. Basisindikatoransatz<br />
im Fall des operationellen Risikos) orientieren.<br />
Bank B ist zwar gemessen an der Bilanzsumme und der Anzahl der Mitarbeiter<br />
vergleichbar mit Bank A, der Risikogehalt der Gescha‹fte ist jedoch deutlich<br />
ho‹her. Zudem existieren Konzentrationsrisiken hinsichtlich Gro‹§enklassen (z.B.<br />
einige gro‹§ere Kredite an mittelsta‹ndische Unternehmen), Kreditnehmern<br />
derselben Branche und hinsichtlich Fremdwa‹hrungskrediten. Hier sollten u‹ber<br />
den Standardansatz hinausreichende Methoden <strong>zur</strong> Verwendung kommen bzw.<br />
zusa‹tzliche qualitative Ma§nahmen (U‹ berwachung/Reporting) gesetzt werden.<br />
Den Konzentrationsrisiken ist zudem eine ho‹here Aufmerksamkeit zu schenken,<br />
z. B. u‹ber geeignete bonita‹tsabha‹ngige Einzelkreditnehmerlimite oder die<br />
Umsetzung der Mindeststandards fu‹r Fremdwa‹hrungskredite. Auch in anderen<br />
Bereichen, wie z.B. dem Zinsa‹nderungsrisiko im Bankbuch, ist der Einsatz weiterentwickelter<br />
Systeme in diesem Beispiel sinnvoll.<br />
Bank C ist stark in der KMU-Finanzierung engagiert und hat zudem einige<br />
groܤere Kredite vergeben. Daraus resultiert ein gewisses Klumpenrisiko. Dazu<br />
hat das Haus ein relativ hohes Zinsa‹nderungsrisiko. Bank D ist in fast allen Risikoarten<br />
stark engagiert. Groܤe und Struktur der Bank sind zudem als komplex<br />
zu bezeichnen, daneben existieren La‹nderrisiken. Fu‹r die beiden Banken C und<br />
D ist im Zinsa‹nderungsrisiko der Einsatz weiterfu‹hrender Methoden sinnvoll<br />
(z. B. Orientierung an einem VaR-Modell), fu‹r die Bank D auch im Bereich<br />
des Marktpreisrisikos. Dem erho‹hten Risikogehalt und der vorhandenen Komplexita‹t<br />
im Kreditrisikobereich sollte durch den Einsatz geeigneter risikosensitiver<br />
Messverfahren ebenfalls Rechnung getragen werden (z. B. Orientierung<br />
am IRB-Ansatz oder ein Kreditportfoliomodell).<br />
Internal Capital Adequacy<br />
Assessment Process<br />
<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 19