22.06.2012 Aufrufe

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

Securities) zu investieren. Neben dem Ausfallrisiko, das u‹ber ein externes Rating<br />

gut abbildbar ist, sind hierbei unter Umsta‹nden weitere Risiken (z.B. operationelle<br />

Risiken) zu beru‹cksichtigen.<br />

Gemessen an den Kreditrisiken spielen Marktpreisrisiken im Wertpapier-<br />

Handelsbuch in Summe eine eher untergeordnete Rolle. Im Durchschnitt entfielen<br />

in den Jahren 2002—2005 nur ca. 3—4% der erforderlichen Eigenmittel auf<br />

das Wertpapier-Handelsbuch. Bei einem relativ geringen Umfang der Handelsaktivita‹ten<br />

(z. B. einer starken Fokussierung auf den Kommissionshandel und<br />

einem u‹berschaubaren Engagement im Geldhandel) ist ein weniger hoch entwickeltes<br />

Risikomanagementsystem notwendig als bei intensiven Handelsaktivita‹ten<br />

in verschiedenen komplexen Instrumenten und Ma‹rkten.<br />

Bezu‹glich Zinsa‹nderungsrisiko im Bankbuch zeigt sich, dass einige Banken in<br />

O‹ sterreich bereit sind, hier wesentliche Risiken einzugehen. Bei nennenswerten<br />

potenziellen Barwertverlusten im aufsichtsrechtlichen Szenario (200-Basispunkte-Zinsschock)<br />

ist somit auch eine tendenziell weiterentwickelte Risikomessung<br />

fu‹r die Bank angemessen. Daru‹ber hinaus gibt es zahlreiche Banken,<br />

die ein u‹berwiegend zinsvariables, insbesondere indikatorgebundenes Gescha‹ft<br />

haben und folglich in der Zinsrisikostatistik einen relativ niedrigen Wert aufweisen.<br />

Dennoch kann durch einen U‹ berhang des variablen Gescha‹fts auf einer<br />

Bilanzseite bzw. durch unterschiedliches Zinsanpassungsverhalten der variablen<br />

Positionen ein relativ gro§es GuV-Risiko bestehen, das entsprechend gesteuert<br />

werden sollte.<br />

Im Bankbuch ko‹nnen neben Zinsrisiken jedoch auch weitere Marktpreisrisiken<br />

relevant sein. Im Bereich Einzelaktien im Bankbuch sind o‹sterreichische<br />

Banken im Allgemeinen relativ <strong>zur</strong>u‹ckhaltend. Banken sollten sich aber insbesondere<br />

u‹ber die Risiken der Einzelpositionen von Fonds (z.B. Aktien, Derivate)<br />

im Klaren sein. Auch sollen bei einem umfangreichen Derivativportfolio die<br />

Positionen korrekt bewertet und deren Risikogehalt dargestellt werden ko‹nnen.<br />

Dabei kann auch auf die Risikoberechnung Dritter (z.B. KAG) <strong>zur</strong>u‹ckgegriffen<br />

werden, wenn diese zuverla‹ssig und nachvollziehbar ist.<br />

Die Bedeutung von operationellen Risiken darf auch in O‹ sterreich nicht<br />

unterscha‹tzt werden. So ko‹nnen beispielsweise Sto‹rungen oder Ausfa‹lle von<br />

DV-Systemen oder strafbare Handlungen bankinterner oder bankexterner Personen<br />

(U‹ berfa‹lle, Betrugsfa‹lle) zu Verlusten fu‹r Banken fu‹hren.<br />

Anhand der Bewertung der Risikoindikatoren fu‹r die einzelnen Risikoarten<br />

kann die Gescha‹ftsleitung fu‹r die Bank ein Gesamtrisikoprofil erstellen. Mittels<br />

dieser Einordnung kann die Gescha‹ftsleitung entscheiden, welchen Anforderungen<br />

ein angemessenes Risikomanagement im Sinne des ICAAP zu genu‹gen hat<br />

und bei welchen Risikoarten gegebenenfalls Schwerpunkte zu setzen sind.<br />

Auspra‹gung der Risikoindikatoren bei Beispielinstituten<br />

An dieser Stelle werden beispielhaft einige mo‹gliche Auspra‹gungsformen von<br />

Risikoindikatoren bei Banken angefu‹hrt.<br />

18 <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!