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Leitfaden zur Gesamtbankrisikosteuerung

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Dabei ko‹nnen Banken auf bestehende Systeme, Verfahren und Prozesse <strong>zur</strong>u‹ckgreifen.<br />

. Sicherung der Kapitalada‹quanz: Banken sollten eine Risikostrategie festlegen<br />

und darin das risikopolitische Instrumentarium sowie die risikopolitischen<br />

Zielsetzungen beschreiben. Die explizite Formulierung einer solchen<br />

Risikostrategie tra‹gt dazu bei, dass Abweichungen vom geplanten Kurs fru‹hzeitig<br />

erkannt und entsprechende Gegenma§nahmen rechtzeitig eingeleitet<br />

werden ko‹nnen. Es sollten generell zukunftsorientierte Aspekte, sowohl<br />

im Hinblick auf mo‹gliche Risiken als auch im Hinblick auf gea‹nderte<br />

Gescha‹ftsstrategien, beru‹cksichtigt werden (Zukunftsorientierung).<br />

. ICAAP als internes Steuerungsinstrument: Der ICAAP sollte dabei einen<br />

integrativen Bestandteil im Management- und Entscheidungsprozess darstellen.<br />

. Verpflichtung der Banken — Proportionalita‹t: Banken haben unter Beru‹cksichtigung<br />

des Anwendungsbereiches gemaܤ EU-RL 2000/12/EG<br />

(vgl. Kapitel 3.2.1, Verpflichtung <strong>zur</strong> Anwendung des ICAAP auf verschiedenen<br />

Ebenen in der Institutsgruppe) u‹ber einen ICAAP zu verfu‹gen. Diese<br />

Anforderung betrifft sowohl Banken mit einer komplexen Gescha‹ftsta‹tigkeit<br />

(ho‹heren Risikogehalt einzelner Gescha‹fte) als auch sehr kleine regionale<br />

Banken mit einer weniger komplexen Gescha‹ftsta‹tigkeit. Im Sinne der Proportionalita‹t<br />

entstehen dadurch unterschiedliche Anforderungen an die<br />

Angemessenheit der Systeme und Methoden. Jede Bank sollte grundsa‹tzlich<br />

fu‹r sich selbst im Rahmen einer Einscha‹tzung anhand von Risikoindikatoren<br />

entscheiden, welchen Risiken sie ausgesetzt ist, und darauf basierend eine<br />

generelle Methodenwahl fu‹r die Umsetzung des ICAAP vornehmen.<br />

. Verantwortung der Gescha‹ftsleiter: Die Gesamtverantwortung fu‹r den<br />

ICAAP liegt bei den Gescha‹ftsleitern. Es muss sichergestellt sein, dass die<br />

Risikotragfa‹higkeit gewa‹hrleistet ist und die wesentlichen Risiken gemessen<br />

und limitiert werden.<br />

. Bewertung aller wesentlichen Risiken: Im Fokus des ICAAP steht die<br />

Sicherstellung der bankspezifischen betriebswirtschaftlichen (ªinternenÒ)<br />

Kapitalada‹quanz. Aus diesem Grund sind alle wesentlichen Risiken einer<br />

Bank zu bewerten. Hier stehen also die Risiken im Mittelpunkt, die fu‹r<br />

die jeweilige Bank individuell von Bedeutung sind oder sein ko‹nnten.<br />

. Prozesse und interne Kontrollmechanismen: Die Konzeption von Risikobewertungs-<br />

und -steuerungsmethoden allein ist nicht ausreichend, um die<br />

Risikotragfa‹higkeit einer Bank sicherzustellen. Nur durch die Implementierung<br />

geeigneter Prozesse und Kontrollen findet der ICAAP auch tatsa‹chlich<br />

Anwendung. Dadurch wird gewa‹hrleistet, dass jeder Mitarbeiter wei§, welche<br />

Schritte in welcher Situation einzuleiten sind. Im Sinne einer kontinuierlichen<br />

Verbesserung des Risikomanagements sollte zudem die Entwicklung<br />

des ICAAP keinen einmaligen Vorgang, sondern einen fortlaufenden Entwicklungsprozess<br />

darstellen. So ko‹nnten bereits vorhandene einfachere<br />

Methoden durch das Einflie§en von laufenden Erfahrungen sukzessive weiter<br />

entwickelt werden und zu einem komplexeren System mit verbesserten<br />

Steuerungsmo‹glichkeiten fu‹hren.<br />

Internal Capital Adequacy<br />

Assessment Process<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gesamtbankrisikosteuerung</strong> 11

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