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Landschaftsplanerischer Beitrag zum 4 Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt Diez 2.3. Abiotische Faktoren 2.3.1. Boden, Geologie Der Untergrund baut aus devonischem Cypridenschiefer und Schalstein auf, welche der im unterschiedlichen Maß von quartärem Hang- und Lößlehm überdeckt werden. Die Bodenentwicklung führte im Bereich des Plangebiets zur Entstehung von Braunerden bis Parabraunerden mit mittlerer Entwicklungstiefe. Auf an das Plangebiet anschließenden, ehemals ackerbaulich genutzten Parzellen wurden teilweise Erdaufschüttungen mit Fremdmaterial (Aushubmaterial) vorgenommen. Die Natürlichkeit der Böden ist durch frühere oder derzeitige ackerbauliche Nutzung beeinträchtigt. Im Bereich der extensiv genutzten bzw. brachliegenden Grünland- oder Streuobstflächen sind die Böden als weitgehend natürlich einzuordnen. Die durch die abschnittsweise nicht unerhebliche Hangneigung bestehende Erosionsgefahr wird im Bereich von ganzjährig vegetationsbedeckten Grünland-/Brachflächen sowie insbesondere bei Streuobstbeständen verringert. 2.3.2 Wasserhaushalt Das Planungsgebiet ist dem Einzugsgebiet der Lahn zuzuordnen. Offene Vorfluter sind bis auf lediglich temporär wasserführende, künstlich angelegte Wegeseitengräben im Plangebiet nicht anzutreffen. Aufgrund der Standortbedingungen ist der Grundwasserflurabstand als hoch einzuordnen. Feuchtezeiger treten nicht auf. Die Grundwasserergiebigkeit ist als gering einzustufen. Am Nordrand des Plangebiets wird im Bereich der geplanten Erschließung ein Wasserschutzgebiet, Zone III tangiert. 2.3.3 Klima/ Lokalklima Makroklima Der Landschaftsraum liegt im subozeanischen Klimabereich. Das im Regenschatten liegende Limburger Becken zählt zu den verhältnismäßig milden, niederschlagsärmeren Klimabezirken. Die charakteristischen klimatischen Parameter sind: • durchschnittliche Niederschlagsmenge: 650-700 mm/ Jahr, Maximum von Juni bis August • Jahresdurchschnittstemperatur: 9° C, im Juli: 18° C, im Januar: 0,5° C Lokalklima, Bioklima Lokalklimatisch ist der windoffene Planungsraum durch die topographische und nutzungsbedingte Situation geprägt. Das Plangebiet ist Teil eines größeren, zusammenhängenden Offenlandbereichs aus landwirtschaftlichen Flächen, welcher ein Kaltuftentstehungsgebiet darstellt. Klimaökologisch sind die Offenlandflächen durch eine hohe Temperaturamplitude (hohe Erwärmung am Tage/ hohe Abkühlung nachts) zu charakterisieren. Sich bildende Kaltluft fließt gemäß den morphologischen Bedingungen nach Westen bis Südwesten in Richtung des Einschnitts der Bundesstraße bzw. zur Talsohle des Aartals ab, um anschließend gemäß dem Tallängesgefälle in Richtung des Diezer Siedlungsbereichs abzufließen. Behinderungen des Kaltluftabflusses ergeben sich dabei durch Gehölzbestände sowie Dammbauwerke im Bereich der Ortsumgehung Diez/B 54.
Landschaftsplanerischer Beitrag zum 5 Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt Diez Von einem relevanten Funktionszusammenhang zu siedlungsklimatischen Verhältnissen ist nicht auszugehen. Die Gunstwirkungen der Streuobstbestände (Frischluftproduktion, Reduzierung der Windgeschwindigkeit in bodennahen Schichten, Filterfunktion, u.a.) wirken sich lediglich lokal aus. Der Siedlungsbereich der Stadt Diez ist als „thermisch stark belasteter Raum“ 6 einzustufen. Luft als Immissionsträger Durch die westlich des Plangebiets verlaufende Bundesstraße B 54 ergeben sich Lärm- und Schadstoffbelastungen innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs. Im Jahre 2000 wurde vor dem Hintergrund der geplanten städtebaulichen Entwicklung ein schalltechnisches Gutachten 7 im Bereich des Plangebiets erstellt und 2007 aktualisiert. Zu Grunde liegt ein prognostiziertes durchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen von 13.000 Kfz/24h (Jahr 2025). Das aktuelle Schallschutzgutachten8 ermittelt innerhalb des Geltungsbereichs Verkehrsgeräusche tags von 50 dB(A) bis 65 dB(A), nachts von 45 dB(A) bis 60 dB(A). Die von der B 54 ausgehende Schadstoffbelastung kann quantitativ und qualitativ nicht angegeben werden. Genauere Angaben sind der gutachterlichen Stellungnahme zu entnehmen. Angaben zu Art und Intensität von Schadstoffbelastungen sind aufgrund fehlender Untersuchungen nicht möglich. 2.4. Biotische Faktoren 2.4.1 Heutige potentielle natürliche Vegetation Die HpnV innerhalb des Plangebiets ist der Perlgras-(Waldmeister-)Buchenwald (Melico-/ Asperulo-Fagetum). Vegetationsgeographisch ist das Gebiet der unteren Buchenmischwaldzone zuzuordnen. 2.4.2 Biotop-/Nutzungstypen Im Rahmen einer Struktur- und Nutzungskartierung wurden die Biotop-/Nutzungstypen im Gebiet erfasst. Die Ergebnisse dieser Bestandskartierung sind im Bestandsplan M 1:1.000 dargestellt. Eine gesonderte tierökologische Untersuchung wurde im Rahmen des Landschaftsplans zum Bebauungsplan nicht durchgeführt. Die Ausführungen zur Tierwelt deuten auf potentielle Vorkommen hin, die sich aufgrund der Biotopausstattung einstellen könnten. Ferner wird auf Aussagen einer Zoologischen Untersuchung eingegangen 9 , welche im Rahmen des Landschaftspflegerischen Begleitplans zur Ortsumgehung Diez/ B 54 (neu) erstellt wurde. Erfasst wurden folgende Nutzungs- bzw. Vegetationseinheiten: 6 vgl. Landschaftsinformationssystem LANIS (www. naturschutz.rlp.de) 7 Gutachterliche Stellungnahme zum Bebauungsplangebiet „Hohe Straße 2“ Diez; Schalltechnisches Ingenieurbüro Paul Pies, Boppard, 2000 8 Ing.-Büro Paul Pies, 2007. 9 vgl: Zoologische Untersuchungen in einem Steinkauz-Biotop im Bereich der als Ortsumgehung Diez geplanten B 54; Bearbeitung: Froelich und Sporbeck, 1987
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