F LPB Änderungen markiert.pdf - Verbandsgemeinde Diez
F LPB Änderungen markiert.pdf - Verbandsgemeinde Diez
F LPB Änderungen markiert.pdf - Verbandsgemeinde Diez
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Landschaftsplanerischer Beitrag zum 35<br />
Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />
3.0 Landschaftsplanerische Zielvorstellungen ohne Berücksichtigung der geplanten<br />
Nutzungsänderungen<br />
Aus der vorgenommenen Bewertung der Landschaftspotentiale und der vorhandenen planerischen<br />
und rechtlichen Vorgaben wird im folgenden ein Entwicklungskonzept mit landschaftsplanerischen<br />
Zielvorstellungen ausgearbeitet, mit dem die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts<br />
und die landschaftsästhetischen Qualitäten des Gesamtraums gesichert und entwickelt<br />
sowie die vorhandenen Belastungen abgebaut werden können. Die Zielvorstellungen berücksichtigen<br />
dabei nicht die geplanten Nutzungsänderungen.<br />
3.1 Arten- und Biotopschutz<br />
Zum Erhalt und Entwicklung der Funktionsfähigkeit für den Arten- und Biotopschutz empfehlen<br />
sich folgende Sicherungs- und Entwicklungsziele:<br />
• Sicherstellen der Nachhaltigkeit der z.T. alten Streuobstbestände im Untersuchungsgebiet<br />
unter Berücksichtigung der Lebensraumansprüche der kennzeichnenden Tierarten, Erhalt<br />
und Entwicklung einer stabilen Biozönose für die Leitarten von Streuobstkomplexen;<br />
Belassen von Alt- und Totholz, Baumstümpfen, Baumruinen im Bestand,<br />
Durchführung von Entlastungsschnitten (bruchgefährdete Bäume) bzw. Sanierungsschnitten<br />
(Bäume mit ausreichender Vitalität zur Überwallung der Schnittwunden),<br />
kontinuierliche Nach-/Ergänzungspflanzung mit geeigneten, unterschiedlichen Hochstamm-<br />
Obstsorten auch auf angrenzenden Flächen zum langfristigen Erhalt und Ausbau der Bestände,<br />
Erhalt bzw. Wiederaufnahme einer extensiven Pflege der Unternutzung (extensive Mahd<br />
oder Beweidung des Grünlands), Sicherung des Obstwiesencharakters und Verhindern einer<br />
geschlossenen Gehölzsukzession;<br />
Verzicht auf intensive Nutzung mit Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln<br />
• Biotoptypenverträgliche Nutzung der Wiesenflächen, Erhalt und Entwicklung der Artenvielfalt<br />
durch Fortsetzen bzw. Wiederaufnahme einer extensiven Nutzung und Pflege<br />
• Verbesserung der Biotopfunktion der Ackerflächen:<br />
Erhalt und Förderung von Zusatzstrukturen wie brachliegende Teilflächen, nicht genutzte<br />
Randstreifen, Saumstreifen, Baumreihen usw.,<br />
Reduzierung der stofflichen Belastung durch Pestizid- und Düngemitteleintrag<br />
• Erhaltung und Entwicklung von Biotopvernetzungselementen/Zusatzstrukturen wie Baumreihen,<br />
Baum-/ Strauchhecken, Säume usw., Ausbilden von ausreichend breiten Saumstrukturen<br />
entlang von Gehölzrändern<br />
3.2 Boden und Wasserhaushalt<br />
Leitziel ist die weitestmögliche Sicherung der natürlichen Bodenfunktionen, der Schutz des<br />
Grundwassers sowie der Erhalt des natürlichen Abflussverhaltens:<br />
• Verringerung von Schadstoffeinträgen auf Ackerflächen, Minderung der Bodenbelastung,<br />
Durchführung einer bedarfs- und zeitgerechten Düngung und Minderung des Einsatzes<br />
bzw. Verzicht auf persistente Pestizide,<br />
Vermeidung von Bodenverdichtung, tiefgründiger Bodenbearbeitung und Bodendurchmischung<br />
• Verhinderung schleichender Degrationsprozesse des Bodens, Verbesserung des Erosionsschutzes:<br />
nachhaltige Umwandlung von Ackerflächen insbesondere auf stark geneigten Hanglagen in<br />
extensivere Nutzungsformen mit ganzjähriger Vegetationsdecke (Grünland)<br />
Erhalt vorhandener Grünlandflächen und Streuobstbestände mit günstigen Wirkungen bezüglich<br />
Schutz vor Erosion und Auswaschung;