F LPB Änderungen markiert.pdf - Verbandsgemeinde Diez

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Landschaftsplanerischer Beitrag zum 34 Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt Diez 2.8 Status-Quo-Prognose Aufgrund der Standortvoraussetzungen ist davon auszugehen, dass die Grünlandflächen weiterhin einer, wenn auch extensiven, landwirtschaftlichen Nutzung unterliegen werden. Die A- ckerbrachen resultieren z.T. aus den erfolgten Erdauffüllungen sowie der relativ kurzfristig zu erwartenden Umwandlung in Wohnbauflächen, das Betreiben einer landwirtschaftlichen Nutzung ist jedoch möglich. Eine Wiederaufnahme einer intensiven Ackernutzung auf den derzeitig brachliegenden Flächen würde sich auf den Wasserhaushalt, die Biotopfunktion und das Bodenpotential negativ auswirken. Es ist zu prognostizieren, dass die alten Obstbaumbestände im Gebiet aufgrund mangelnder ökonomischer Rentabilität nicht gepflegt oder durch Nachpflanzungen ergänzt werden, außer durch freiwillige Maßnahmen unter Naturschutzaspekten. Dies begünstigt zwar die Totholzentwicklung, führt jedoch zum Zusammenbruch der Bestände und zum Verlust der spezifischen Biotopqualität und der landschaftlichen Eigenart. Abgesehen von den genannten Aspekten ist ansonsten mit der weitgehenden Stagnation des Umweltzustands zu rechnen. Vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungszahlen, den räumlich stark begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt Diez und dem Trend zur Gewerbeansiedlung in der Stadt Diez ist langfristig davon auszugehen, dass die Planflächen aufgrund der Nähe zum städtischen Siedlungsbereich und ihrer Erschließungsfähigkeit durch eine Erweiterung der Siedlungsflächen beansprucht werden.

Landschaftsplanerischer Beitrag zum 35 Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt Diez 3.0 Landschaftsplanerische Zielvorstellungen ohne Berücksichtigung der geplanten Nutzungsänderungen Aus der vorgenommenen Bewertung der Landschaftspotentiale und der vorhandenen planerischen und rechtlichen Vorgaben wird im folgenden ein Entwicklungskonzept mit landschaftsplanerischen Zielvorstellungen ausgearbeitet, mit dem die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und die landschaftsästhetischen Qualitäten des Gesamtraums gesichert und entwickelt sowie die vorhandenen Belastungen abgebaut werden können. Die Zielvorstellungen berücksichtigen dabei nicht die geplanten Nutzungsänderungen. 3.1 Arten- und Biotopschutz Zum Erhalt und Entwicklung der Funktionsfähigkeit für den Arten- und Biotopschutz empfehlen sich folgende Sicherungs- und Entwicklungsziele: • Sicherstellen der Nachhaltigkeit der z.T. alten Streuobstbestände im Untersuchungsgebiet unter Berücksichtigung der Lebensraumansprüche der kennzeichnenden Tierarten, Erhalt und Entwicklung einer stabilen Biozönose für die Leitarten von Streuobstkomplexen; Belassen von Alt- und Totholz, Baumstümpfen, Baumruinen im Bestand, Durchführung von Entlastungsschnitten (bruchgefährdete Bäume) bzw. Sanierungsschnitten (Bäume mit ausreichender Vitalität zur Überwallung der Schnittwunden), kontinuierliche Nach-/Ergänzungspflanzung mit geeigneten, unterschiedlichen Hochstamm- Obstsorten auch auf angrenzenden Flächen zum langfristigen Erhalt und Ausbau der Bestände, Erhalt bzw. Wiederaufnahme einer extensiven Pflege der Unternutzung (extensive Mahd oder Beweidung des Grünlands), Sicherung des Obstwiesencharakters und Verhindern einer geschlossenen Gehölzsukzession; Verzicht auf intensive Nutzung mit Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln • Biotoptypenverträgliche Nutzung der Wiesenflächen, Erhalt und Entwicklung der Artenvielfalt durch Fortsetzen bzw. Wiederaufnahme einer extensiven Nutzung und Pflege • Verbesserung der Biotopfunktion der Ackerflächen: Erhalt und Förderung von Zusatzstrukturen wie brachliegende Teilflächen, nicht genutzte Randstreifen, Saumstreifen, Baumreihen usw., Reduzierung der stofflichen Belastung durch Pestizid- und Düngemitteleintrag • Erhaltung und Entwicklung von Biotopvernetzungselementen/Zusatzstrukturen wie Baumreihen, Baum-/ Strauchhecken, Säume usw., Ausbilden von ausreichend breiten Saumstrukturen entlang von Gehölzrändern 3.2 Boden und Wasserhaushalt Leitziel ist die weitestmögliche Sicherung der natürlichen Bodenfunktionen, der Schutz des Grundwassers sowie der Erhalt des natürlichen Abflussverhaltens: • Verringerung von Schadstoffeinträgen auf Ackerflächen, Minderung der Bodenbelastung, Durchführung einer bedarfs- und zeitgerechten Düngung und Minderung des Einsatzes bzw. Verzicht auf persistente Pestizide, Vermeidung von Bodenverdichtung, tiefgründiger Bodenbearbeitung und Bodendurchmischung • Verhinderung schleichender Degrationsprozesse des Bodens, Verbesserung des Erosionsschutzes: nachhaltige Umwandlung von Ackerflächen insbesondere auf stark geneigten Hanglagen in extensivere Nutzungsformen mit ganzjähriger Vegetationsdecke (Grünland) Erhalt vorhandener Grünlandflächen und Streuobstbestände mit günstigen Wirkungen bezüglich Schutz vor Erosion und Auswaschung;

Landschaftsplanerischer Beitrag zum 34<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.8 Status-Quo-Prognose<br />

Aufgrund der Standortvoraussetzungen ist davon auszugehen, dass die Grünlandflächen weiterhin<br />

einer, wenn auch extensiven, landwirtschaftlichen Nutzung unterliegen werden. Die A-<br />

ckerbrachen resultieren z.T. aus den erfolgten Erdauffüllungen sowie der relativ kurzfristig zu<br />

erwartenden Umwandlung in Wohnbauflächen, das Betreiben einer landwirtschaftlichen Nutzung<br />

ist jedoch möglich. Eine Wiederaufnahme einer intensiven Ackernutzung auf den derzeitig<br />

brachliegenden Flächen würde sich auf den Wasserhaushalt, die Biotopfunktion und das<br />

Bodenpotential negativ auswirken.<br />

Es ist zu prognostizieren, dass die alten Obstbaumbestände im Gebiet aufgrund mangelnder<br />

ökonomischer Rentabilität nicht gepflegt oder durch Nachpflanzungen ergänzt werden, außer<br />

durch freiwillige Maßnahmen unter Naturschutzaspekten. Dies begünstigt zwar die Totholzentwicklung,<br />

führt jedoch zum Zusammenbruch der Bestände und zum Verlust der spezifischen<br />

Biotopqualität und der landschaftlichen Eigenart.<br />

Abgesehen von den genannten Aspekten ist ansonsten mit der weitgehenden Stagnation des<br />

Umweltzustands zu rechnen.<br />

Vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungszahlen, den räumlich stark begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der Stadt <strong>Diez</strong> und dem Trend zur Gewerbeansiedlung in der Stadt <strong>Diez</strong> ist<br />

langfristig davon auszugehen, dass die Planflächen aufgrund der Nähe zum städtischen Siedlungsbereich<br />

und ihrer Erschließungsfähigkeit durch eine Erweiterung der Siedlungsflächen<br />

beansprucht werden.

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