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F LPB Änderungen markiert.pdf - Verbandsgemeinde Diez

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Landschaftsplanerischer Beitrag zum 26<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.7 Zusammenfassende Bewertung der Natur- und Landschaftspotentiale<br />

Die Einschätzung der Natur- und Landschaftspotentiale bildet die Grundlage für die Entwicklung<br />

landschaftsplanerischer Zielvorstellungen sowie für die Beurteilung der Eingriffswirkungen.<br />

2.7.1 Bewertung Arten- und Biotopschutzpotential<br />

Gesamtbeurteilung<br />

Die für die Wohnbebauung vorgesehenen, z.T. stark geneigten Flächen befinden sich im Ü-<br />

bergangsbereich zwischen ackerbaulich geprägtem Offenland und Halboffenland- bzw. Gehölzstrukturen<br />

auf den mittleren und unteren Hangzonen des Aartals bzw. eines Aar-<br />

Seitentals.<br />

Bei den geplanten Wohnbauflächen handelt sich um einen Abschnitt eines recht strukturreichen<br />

Biotop-/ Nutzungskomplexes aus extensiv bewirtschafteten Grünlandparzellen, brachliegenden<br />

Ackerflächen, Gebüschen und heckenartigen Gehölzstrukturen sowie Streuobstbeständen<br />

mit altem Obstbaumbestand, welcher aus mehreren Einzelflächen besteht und sich<br />

ehemals bis unmittelbar an den Siedlungsrand von Freiendiez hinzog.<br />

Die geplante Erschließungsachse quert dagegen nördlich anschließend eine weitgehend<br />

strukturarme Feldflur mit großparzellierten Ackerflächen; Zusatzstrukturen sind lediglich durch<br />

abschnittsweise heckenartigen Gehölzstrukturen sowie örtliche Strauch-/ Baumpflanzungen im<br />

mäßigen Bestandsalter (Ausgleichspflanzungen im Zuge des Baus der Ortsumfahrung <strong>Diez</strong>)<br />

eingestreut.<br />

Unter den Einzelbiotopen im Plangebiet sind aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes die<br />

Streuobstbestände hervorzuheben.<br />

Insbesondere ältere, reife Streuobstbestände mit entsprechender Biotopfunktion sind im Raum<br />

tendenziell unterrepräsentiert und als schwer ersetzbar einzuordnen; Bäume im<br />

Vollertragsstadium sind im Naturraum wenig verbreitet.<br />

In der Roten Liste der bestandsgefährdeten Biotoptypen von Rheinland-Pfalz werden Streuobstbestände<br />

mit dem Sicherungsrang 2 („Biotoptyp mit tatsächlichem oder erwartetem starkem<br />

Verbreitungsrückgang aufgrund zugleich hoher Empfindlichkeit und hoher Belastung“)<br />

eingeordnet.<br />

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist anzumerken, dass aufgrund des hohen Alters, mangelnder<br />

Pflege und dem Fehlen von Nach-/Ersatzpflanzungen mittel- bis längerfristig mit dem<br />

Zusammenbruch der Bestände zu rechnen ist. Teilweise ist auch die Grünland-Unternutzung<br />

bereits aufgegeben.<br />

Das Grünland im Gebiet wird vorwiegend extensiv bewirtschaftet (Mahd, Nachbeweidung) und<br />

weist eine relativ gute Ausstattung bei mittlerem Anteil von Kräutern und Leguminosen auf.<br />

Kennzeichnend sind mäßig trockene Ausprägungen der Glatthaferwiesen.<br />

Örtlich sind Grünlandflächen, vermutlich aufgrund der Zerschneidung durch die Bundesstraße,<br />

brachgefallen und unterliegen einer fortgeschrittenen Verbuschung.<br />

Nicht intensiv bewirtschaftetes Grünland stellt insbesondere im Limburger Becken einen unterrepräsentierten<br />

Biotoptyp dar, an den zahlreiche spezialisierte Tierarten gebunden sind. In der<br />

Roten Liste der bestandsgefährdeten Biotoptypen von Rheinland-Pfalz wird Grünland mittlerer<br />

Standorte (sofern keine Fettwiesen) ebenfalls mit dem Sicherungsrang 2 eingeordnet.<br />

Weite Abschnitte des Plangebiets wurden bis Ende der 1990er Jahre ackerbaulich genutzt.<br />

Auf ehemaligen Ackerflächen im Anschluss an das Plangebiet wurden teilweise Erdaufschüttungen<br />

vorgenommen.<br />

Die stillgelegten Ackerflächen unterliegen derzeitig keiner landwirtschaftlichen Nutzung und<br />

weisen eine relativ artenreiche, z.T. grünlandartige Vegetation aus Gras-/Staudenfluren auf.

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