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Landschaftsplanerischer Beitrag zum 22 Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt Diez 2.4.3 Tierwelt- Aussagen der Zoologische Untersuchungen in einem Steinkauz-Biotop im Bereich der als Ortsumgehung Diez geplanten B 54 von 1987 Aussagen der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz Vor dem Hintergrund der Planung der B 54 (neu)/ Ortsumgehung Diez wurden 1987 zoologische Untersuchungen als Teil des Landschaftspflegerischen Begleitplans zum Planfeststellungsverfahren u.a. im Bereich des räumlichen Geltungsbereichs durchgeführt. Das Untersuchungsgebiet umfasste einen insgesamt ca. 22 ha großen Komplex aus Obstwiesen, Grünländereien und einem Vogelschutzgehölz (nahe der Papiermühle), welcher vom Ortsrand von Diez-Freiendiez bis zum Bereich des räumlichen Geltungsbereichs und den angrenzenden Obstwiesenparzellen reichte. Ein nicht unerheblicher Teil der Streuobstbestände (im westlichen Teil des Untersuchungsgebiets) ist durch den Bau der Ortsumgehung Diez beansprucht worden. Die Altersstruktur der damals ca. 120 Obstbäume lag 1987 zwischen 40 und 80 Jahren. Die im Rahmen der Untersuchungen durchgeführten Bestandsaufnahmen wiesen u.a. auf das Vorkommen des Steinkauzes im Gebiet hin. Steinkauzgewölle und Kotspuren wurden u.a. unter Obstbäumen auf Flurstück 47/5 (innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs) registriert. Ein Tageseinstand wurde in dem offenen Maschinenunterstand auf Flurstück 83 festgestellt. Insgesamt wurden folgende Vogel- und Falterarten im gesamten Untersuchungsgebiet nachgewiesen: Liste der 1987 im damaligen Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Arten (vor Bau der Ortsumgehung Diez/B 54) und Einstufung nach „Rote-Listen“ und Anhang FFH-/ Vogelschutz-Richtlinie: Tiergruppe Nachgewiesene Arten RL BRD RL Rhld.- Pf. Vögel (Aves) Steinkauz 2 2 Sumpfrohrsänger Feldschwirl Gartengrasmücke Mönchgrasmücke Dorngrasmücke Fitis Zilpzalp Wacholderdrossel Singdrossel Amsel Blaumeise Kohlmeise Goldammer Buchfink Grünfink EU / FFH II/2 II/2 II/2 Falter Dickkopffalter Erläuterungen: RL BRD = Gefährdungsgrad laut „Rote Liste“ BRD (2= „stark gefährdet“) RL Rh.-Pf. = Gefährdungsgrad laut „Rote Liste“ Rheinland-Pfalz (2= „stark gefährdet“)
Landschaftsplanerischer Beitrag zum 23 Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt Diez EU/ FFH = Art des Anhangs der EU-Vogelschutzrichtlinie bzw. der FFH-Richtlinie mit Nr. des Anhangs Die zoologischen Untersuchungen prognostizierten, dass durch den Bau der Ortsumgehung Diez das Untersuchungsgebiet seine Funktion als Steinkauzbiotop zumindest vorübergehend verlieren würde. Ferner wurde eine Minderung der Habitatqualität für die kennzeichnenden Vogelarten bis hin zum Lebensraumverlust für einzelne Arten prognostiziert. Als kennzeichnende Belastungsfaktoren wurden die bau-, anlagen- und betriebsbedingte Revierzerschneidung, Barrierewirkung, Biotopinanspruchnahme, Verlärmung, Schadstoffbelastung, Kollisionsgefahr mit Kfz genannt. Die Biotopkartierung Rheinland-Pfalz stuft den Biotopkomplex aus Wiesen, Streuobstbeständen, Feldgehölzen, gemäßigten Trockengebüschen auf den Hangzonen des Aartals und eines Aar-Seitentals (ca. 100 m) südlich des Plangebiets als „Schützenswertes Gebiet“ (Objekt-Nr. 5614-1013, „Schneisen-Berg SO Freiendiez“) ein. Als gefährdete und/oder besonders erwähnenswerte Tiergruppen werden Käfer (Bockkäfer) und Großschmetterlinge (Eulenfalter) genannt. 2.5 Landschaftsbild/ Erholungsfunktion Die geplanten Wohnbauflächen befinden sich ca. 250 m östlich des Siedlungsrands von Diez- Freiendiez am Rand der offenen Feldflur, im Übergangsbereich zwischen vorwiegend ackerbaulich geprägtem Offenland sowie Halboffenland- und Gehölzstrukturen auf den mittleren und unteren Hangzonen des Aartals. Bei den z.T. stärker geneigten, sichtexponierten Flächen handelt sich um extensiv bewirtschaftete Grünlandparzellen, Abschnitte von brachliegenden Ackerflächen (Erdaufschüttungsbereiche) und Teile eines Streuobstkomplexes mit altem Baumbestand, welcher aus mehreren Einzelflächen besteht und sich ehemals bis unmittelbar an den Siedlungsrand von Freiendiez hinzog. Die Streuobstbestände mit alten hochstämmigen Obstbäumen im Komplex mit extensiven Grünländereien stellen prägnante, kulturlandschaftliche typische Strukturelemente dar und bieten einen hohen Erlebniswert (u.a. durch die jahreszeitlich angepassten Veränderungen wie Blüten, Früchte, Laubfärbung, Kronenformen). Südlich anschließend, auf den mittleren und unteren Hangzonen des Aartals und eines Seitentals, erstreckt sich ein relativ strukturreicher Halboffenlandkomplex mit weiteren Streuobstbeständen, z.T. brachliegendem Grünlandparzellen und verschieden strukturierten Gehölzausprägungen. Nördlich und westlich schließt an die für die Wohnbebauung vorgesehenen Flächen eine strukturarme, großparzellierte Feldflur an, welche lediglich vereinzelt durch vertikale Strukturelemente gegliedert wird. Die geplante Erschließungsachse zur Anbindung des vorgesehenen Wohngebiets wird diese Offenlandflächen queren, um in Höhe des nördlich daran anschließenden Gewerbegebiets an die Ortsumfahrung Diez (B 54) anzuschließen. Beeinträchtigend für die Wahrnehmung des Teillandschaftsraums wirkt sich die relativ stark befahrene, westlich des Gebiets in einem Einschnitt verlaufende Ortsumgehung Diez (B 54 neu) aus, welche eine starke Überformung der natürlichen Geländemorphologie verursachte, Lärmemissionen bedingt und eine Barrierewirkung erzeugt. Westlich der Umgehungsstraße schließt das neuere Wohnbaugebiet „Hohe Straße“ und der alte Ortskern von Freiendiez an. Aufgrund des weitgehend kulturlandschaftlichen typischen Charakters, den natürlichen Oberflächenformen und der Nähe zum städtischen Siedlungsbereich weist insbesondere das für die
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