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F LPB Änderungen markiert.pdf - Verbandsgemeinde Diez

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Landschaftsplanerischer Beitrag zum<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ gem. § 8 LNatSchG<br />

Stadt <strong>Diez</strong><br />

INHALT<br />

1.0 Einleitung<br />

1.1 Anlass<br />

1.2 Planungsrechtliche Grundlagen<br />

2.0 Raumanalyse<br />

2.1 Lagebeschreibung und Relief<br />

2.2 Naturräumliche Einordnung<br />

2.3 Ermittlung der abiotischen Faktoren<br />

2.4 Ermittlung der biotischen Faktoren<br />

2.5 Landschaftsbild und Erholung<br />

2.6 Schutzstatus/ Planungsvorgaben<br />

2.7 Zusammenfassende Bewertung der Natur- und Landschaftspotentiale<br />

2.8 Status-Quo-Prognose<br />

3.0 Landschaftsplanerische Zielvorstellungen ohne Berücksichtigung der geplanten<br />

Nutzungsänderungen<br />

4.0 Auswirkungen der geplanten Nutzungsänderungen auf die Natur- und Landschaftspotentiale<br />

5.0 Grünordnerisches Konzept - Landschaftsplanerische Zielvorstellungen unter<br />

Berücksichtigung der geplanten Nutzungsänderungen<br />

5.1 Arten- und Biotopschutz<br />

5.2 Boden<br />

5.3 Wasserhaushalt<br />

5.4 Klima/ Lokalklima<br />

5.5 Landschaftsbild/ Erholung<br />

5.6 Landschaftsplanerisches Ausgleichs- und Minimierungskonzept<br />

Anlagen: Konflikt- und Maßnahmentabelle<br />

Hinweise für die textlichen Festsetzungen/ Maßnahmenverzeichnis<br />

Pläne: Bestandsplan M. 1:1.000 (Blatt 1)<br />

Bestandsplan M. 1:1.000 (Blatt 2, externe Ausgleichsflächen)<br />

Bestandsplan M. 1:1.000 (Blatt 3, externe Ausgleichsfläche)


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 2<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

1.0 Einleitung<br />

1.1 Anlass<br />

Die Stadt <strong>Diez</strong> beabsichtigt die Erschließung von Wohnbauflächen östlich der Bundesstraße B<br />

54 (Ortsumgehung <strong>Diez</strong>) bzw. südlich des Gewerbegebiets.<br />

Für die Flächen östlich der B 54 wurde bereits ein informeller Plan erarbeitet, welcher in verschiedenen<br />

Abschnitten von Süden nach Norden in rechtsverbindliche Bebauungspläne umgesetzt<br />

werden soll.<br />

Der vorliegende Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ stellt in diesem Zusammenhang<br />

die erste Phase dar. Geplant ist die Ausweisung eines „Allgemeinen Wohngebiets“. Der räumliche<br />

Geltungsbereich des 1. Abschnitts umfaßt eine Fläche von ca. 5,7 ha.<br />

Für die potentielle Wohnbauentwicklung östlich der B 54 wurde bereits eine landespflegerische<br />

Vorabeinschätzung (Landespflegerischer Fachbeitrag zum Bebauungsplan „Wohnbauentwicklung<br />

Hohe Straße II“ - Vorabeinschätzung 1 ) durchgeführt.<br />

1.2 Planungsrechtliche Grundlagen<br />

Bei der Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung von Bauleitplänen sind eine Bestandsaufnahme<br />

und Bewertung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes sowie die<br />

Formulierung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege als Abwägungsmaterial<br />

(Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege gemäß § 8 BNatSchG sowie § 1a<br />

BauGB) bereitzustellen.<br />

Nach § 2 (4) BauGB hat die Gemeinde die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen<br />

der Planung zu ermitteln (Umweltprüfung) und in einem Umweltbericht zu beschreiben und zu<br />

bewerten.<br />

Der Landschaftsplan zum Bebauungsplan wird als Anhang der Begründung mit Umweltbericht<br />

zum Bebauungsplan beigefügt.<br />

1 Bearbeitung: Dr. Sprengnetter und Partner GbR


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 3<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.0 Standortbedingungen/ Raumanalyse<br />

Der vorliegende Grundlagenteil nimmt Aussagen der folgenden Fachplanungen/Gutachten auf<br />

und wurde entsprechend den derzeitigen Bedingungen und Anforderungen aktualisiert und<br />

ergänzt:<br />

• Landespflegerischer Fachbeitrag zum Bebauungsplan „Wohnbauentwicklung Hohe Straße<br />

II“ - Vorabeinschätzung<br />

• Zoologische Untersuchungen in einem Steinkauz-Biotop im Bereich der als Ortsumgehung<br />

<strong>Diez</strong> geplanten B 54 2<br />

• Flächennutzungsplanung der VG <strong>Diez</strong> mit integrierter Landschaftsplanung 3<br />

• Biotopkartierung Rheinland-Pfalz M :25.000, Biotop-Nr. 5614-1011 und 5614-1014 4<br />

2.1 Lagebeschreibung und Relief<br />

Der räumliche Geltungsbereich mit einer Größe von ca. 5,7 ha befindet sich östlich der Bundesstraße<br />

B 54 (Ortsumgehung <strong>Diez</strong>) und umfasst landwirtschaftliche Flächen (Grünland,<br />

Obstwiesen, Ackerland, Ackerbrachen). Westlich der B 54 befindet sich das Wohnbaugebiet<br />

„Hohe Straße“.<br />

Die Anbindung der östlich der B 54 liegenden landwirtschaftlichen Flächen erfolgt derzeitig<br />

über eine Brückenverbindung über die Bundesstraße.<br />

Die Abgrenzung des Gebiets ist dem Bestandsplan M 1:1.000 zu entnehmen.<br />

Das für die Wohnbebauung vorgesehene Gelände befindet sich in einer schwach horizontal<br />

gewellten Mittel- bis Oberhanglage mit einer Exposition von Westnordwest bis Südwest. Geomorphologisch<br />

kennzeichnend ist die Hanglage im unteren, muldenartig ausgeformten Talraum<br />

der Aar im Übergang zum breit eingesenkten „Limburger Becken“ des Lahntals.<br />

Die Geländehöhe beträgt zwischen ca. 140 m und 175 m ü. NN. Die Hangneigungen liegen<br />

zwischen 9 % und 19 % (schwach mittel geneigt bis stark geneigt).<br />

Das natürliche Gelände im westlichen Anschluss an das Plangebiet wurde im Zuge des Baus<br />

der B 54 deutlich anthropogen überformt (Einschnitt, Dämme). Ferner wurde auf Teilflächen<br />

im Gebiet die ursprüngliche Morphologie durch Erdaufschüttungen verändert (vgl. Pkt. „Boden“).<br />

Die Verkehrsanbindung des 1. Abschnitts der geplanten Wohnbauflächen soll nach Norden<br />

über eine Erschließungsachse erfolgen, welche an die August-Horch-Straße in Höhe des <strong>Diez</strong>er<br />

Gewerbegebiets anschließt. Diese Erschließungsachse verläuft in schwach gewellter Mittelhanglage<br />

mit einer Exposition von Westen bis Norden. Die Hangneigungen liegen zwischen<br />

6 % und 10 % (mäßig schwach bis schwach mittel geneigt).<br />

2.2 Naturräumliche Einordnung<br />

Das Gebiet ist der naturräumlichen Einheit „Limburger Becken“ zuzuordnen. Kennzeichnende<br />

Untereinheit ist die „Linter-Platte“ 5 .<br />

Das von der Lahn durchquerte „Limburger Becken“ stellt ein tektonisches Einbruchsfeld zwischen<br />

Westerwald und Taunus dar und verbindet die erosiv eingesenkten Talstrecken der<br />

Weilburger und der Unteren Lahn.<br />

2 Bearbeitung: Froelich und Sporbeck, 1987<br />

3 Bearbeitung: Dr. Sprengnetter und Partner GbR<br />

4 Bearbeitung: Landesamt für Umweltschutz u. Gewerbeaufsicht, 1994<br />

5 vgl. „Die naturräumliche Gliederung Deutschlands. Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 138 Koblenz“; Bundesforschungsanstalt<br />

für Landeskunde und Raumordnung 1970


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 4<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.3. Abiotische Faktoren<br />

2.3.1. Boden, Geologie<br />

Der Untergrund baut aus devonischem Cypridenschiefer und Schalstein auf, welche der im<br />

unterschiedlichen Maß von quartärem Hang- und Lößlehm überdeckt werden.<br />

Die Bodenentwicklung führte im Bereich des Plangebiets zur Entstehung von Braunerden bis<br />

Parabraunerden mit mittlerer Entwicklungstiefe.<br />

Auf an das Plangebiet anschließenden, ehemals ackerbaulich genutzten Parzellen wurden<br />

teilweise Erdaufschüttungen mit Fremdmaterial (Aushubmaterial) vorgenommen.<br />

Die Natürlichkeit der Böden ist durch frühere oder derzeitige ackerbauliche Nutzung beeinträchtigt.<br />

Im Bereich der extensiv genutzten bzw. brachliegenden Grünland- oder Streuobstflächen<br />

sind die Böden als weitgehend natürlich einzuordnen.<br />

Die durch die abschnittsweise nicht unerhebliche Hangneigung bestehende Erosionsgefahr<br />

wird im Bereich von ganzjährig vegetationsbedeckten Grünland-/Brachflächen sowie insbesondere<br />

bei Streuobstbeständen verringert.<br />

2.3.2 Wasserhaushalt<br />

Das Planungsgebiet ist dem Einzugsgebiet der Lahn zuzuordnen. Offene Vorfluter sind bis auf<br />

lediglich temporär wasserführende, künstlich angelegte Wegeseitengräben im Plangebiet nicht<br />

anzutreffen.<br />

Aufgrund der Standortbedingungen ist der Grundwasserflurabstand als hoch einzuordnen.<br />

Feuchtezeiger treten nicht auf. Die Grundwasserergiebigkeit ist als gering einzustufen.<br />

Am Nordrand des Plangebiets wird im Bereich der geplanten Erschließung ein Wasserschutzgebiet,<br />

Zone III tangiert.<br />

2.3.3 Klima/ Lokalklima<br />

Makroklima<br />

Der Landschaftsraum liegt im subozeanischen Klimabereich.<br />

Das im Regenschatten liegende Limburger Becken zählt zu den verhältnismäßig milden, niederschlagsärmeren<br />

Klimabezirken.<br />

Die charakteristischen klimatischen Parameter sind:<br />

• durchschnittliche Niederschlagsmenge: 650-700 mm/ Jahr, Maximum von Juni bis August<br />

• Jahresdurchschnittstemperatur: 9° C, im Juli: 18° C, im Januar: 0,5° C<br />

Lokalklima, Bioklima<br />

Lokalklimatisch ist der windoffene Planungsraum durch die topographische und nutzungsbedingte<br />

Situation geprägt.<br />

Das Plangebiet ist Teil eines größeren, zusammenhängenden Offenlandbereichs aus landwirtschaftlichen<br />

Flächen, welcher ein Kaltuftentstehungsgebiet darstellt. Klimaökologisch sind die<br />

Offenlandflächen durch eine hohe Temperaturamplitude (hohe Erwärmung am Tage/ hohe<br />

Abkühlung nachts) zu charakterisieren.<br />

Sich bildende Kaltluft fließt gemäß den morphologischen Bedingungen nach Westen bis Südwesten<br />

in Richtung des Einschnitts der Bundesstraße bzw. zur Talsohle des Aartals ab, um<br />

anschließend gemäß dem Tallängesgefälle in Richtung des <strong>Diez</strong>er Siedlungsbereichs abzufließen.<br />

Behinderungen des Kaltluftabflusses ergeben sich dabei durch Gehölzbestände sowie Dammbauwerke<br />

im Bereich der Ortsumgehung <strong>Diez</strong>/B 54.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 5<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Von einem relevanten Funktionszusammenhang zu siedlungsklimatischen Verhältnissen ist<br />

nicht auszugehen.<br />

Die Gunstwirkungen der Streuobstbestände (Frischluftproduktion, Reduzierung der Windgeschwindigkeit<br />

in bodennahen Schichten, Filterfunktion, u.a.) wirken sich lediglich lokal aus.<br />

Der Siedlungsbereich der Stadt <strong>Diez</strong> ist als „thermisch stark belasteter Raum“ 6 einzustufen.<br />

Luft als Immissionsträger<br />

Durch die westlich des Plangebiets verlaufende Bundesstraße B 54 ergeben sich Lärm- und<br />

Schadstoffbelastungen innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs.<br />

Im Jahre 2000 wurde vor dem Hintergrund der geplanten städtebaulichen Entwicklung ein<br />

schalltechnisches Gutachten 7 im Bereich des Plangebiets erstellt und 2007 aktualisiert.<br />

Zu Grunde liegt ein prognostiziertes durchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen von<br />

13.000 Kfz/24h (Jahr 2025). Das aktuelle Schallschutzgutachten8 ermittelt innerhalb des Geltungsbereichs<br />

Verkehrsgeräusche tags von 50 dB(A) bis 65 dB(A), nachts von 45 dB(A) bis 60<br />

dB(A).<br />

Die von der B 54 ausgehende Schadstoffbelastung kann quantitativ und qualitativ nicht angegeben<br />

werden.<br />

Genauere Angaben sind der gutachterlichen Stellungnahme zu entnehmen.<br />

Angaben zu Art und Intensität von Schadstoffbelastungen sind aufgrund fehlender Untersuchungen<br />

nicht möglich.<br />

2.4. Biotische Faktoren<br />

2.4.1 Heutige potentielle natürliche Vegetation<br />

Die HpnV innerhalb des Plangebiets ist der Perlgras-(Waldmeister-)Buchenwald (Melico-/<br />

Asperulo-Fagetum).<br />

Vegetationsgeographisch ist das Gebiet der unteren Buchenmischwaldzone zuzuordnen.<br />

2.4.2 Biotop-/Nutzungstypen<br />

Im Rahmen einer Struktur- und Nutzungskartierung wurden die Biotop-/Nutzungstypen im Gebiet<br />

erfasst. Die Ergebnisse dieser Bestandskartierung sind im Bestandsplan M 1:1.000 dargestellt.<br />

Eine gesonderte tierökologische Untersuchung wurde im Rahmen des Landschaftsplans zum<br />

Bebauungsplan nicht durchgeführt. Die Ausführungen zur Tierwelt deuten auf potentielle Vorkommen<br />

hin, die sich aufgrund der Biotopausstattung einstellen könnten.<br />

Ferner wird auf Aussagen einer Zoologischen Untersuchung eingegangen 9 , welche im Rahmen<br />

des Landschaftspflegerischen Begleitplans zur Ortsumgehung <strong>Diez</strong>/ B 54 (neu) erstellt<br />

wurde. Erfasst wurden folgende Nutzungs- bzw. Vegetationseinheiten:<br />

6 vgl. Landschaftsinformationssystem LANIS (www. naturschutz.rlp.de)<br />

7 Gutachterliche Stellungnahme zum Bebauungsplangebiet „Hohe Straße 2“ <strong>Diez</strong>; Schalltechnisches Ingenieurbüro Paul Pies,<br />

Boppard, 2000<br />

8 Ing.-Büro Paul Pies, 2007.<br />

9 vgl: Zoologische Untersuchungen in einem Steinkauz-Biotop im Bereich der als Ortsumgehung <strong>Diez</strong> geplanten B 54; Bearbeitung:<br />

Froelich und Sporbeck, 1987


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 6<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Streuobstbestände<br />

L 3100 n2 g1,<br />

L 3100 n3 v2,v3<br />

• Obstwiesen, flächig bis streifenartig, innerhalb des Plangebiets<br />

und daran anschließend<br />

in Gruppen bzw. Reihen gepflanzte Obstbaumbestände aus älteren<br />

bis alten Hochstämmen innerhalb von extensiv bewirtschafteten<br />

Wiesenflächen (vgl. dazu) bzw. dessen Brachestadien;<br />

vorwiegend hohe Altersstruktur des Baumbestands, Baumbestand<br />

nicht mehr gepflegt; hohes Vorkommen von Alt-/Totholz, Baumhöhlen,<br />

Baumstümpfen<br />

Bäume: Apfel, Birne<br />

Grünland: vgl. Pkt. O 5000<br />

teilweise Verbuschung: Prunus spinosa, Rosa canina, Crataegus<br />

monogyna, Rubus fruticosus agg.<br />

Grünland: extensiv, teilweise brachgefallen<br />

Obstbaumbestand: keine Pflege<br />

Altersstruktur vorwiegend hohes Bestandsalter (Stammumfang 150<br />

cm), weitgehend gleichförmige Altersstruktur<br />

Obstbäume im Plangebiet: ca. 75 bis 95 Jahre alt, außerhalb des<br />

Plangebiets ca. 50 bis 95 Jahre 10<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Zusatzstrukturen<br />

Im Komplex mit<br />

vorwiegend halbschattig<br />

anstehender Zusammenbruch der Bestände bei fortschreitend<br />

ausbleibender Pflege und Ausbleiben von Nachpflanzungen, eingeschränkte<br />

Arten-/Sortenvielfalt, Zerschneidung/Zerstörung von<br />

Obstwiesenparzellen durch den Bau der B 54<br />

Alt- und Totholz, Baumhöhlen, Baumstümpfe/“Baumruinen, offener<br />

Maschinenunterstand 11<br />

Grünland, Ackerbrachen, Säume, Ackerland, Gebüschstrukturen,<br />

weitere Streuobstbestände<br />

10 Angaben aus: Zoologische Untersuchungen in einem Steinkauz-Biotop im Bereich der als Ortsumgehung <strong>Diez</strong><br />

geplanten B 54; Bearbeitung: Froelich und Sporbeck, 1987<br />

11 Der Maschinenunterstand auf Flurstück 83 wurde 1987 als Tageseinstand eines Steinkauzes erfasst.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 7<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

grundsätzlich hohe faunistische Bedeutung aufgrund der Kombination<br />

von Grünland und offenen Gehölzen; potentielle Funktion als:<br />

Singwarten, Ansitzwarten für insektenfressende Vogelarten,<br />

Neststandort für Freibrüter und Höhlenbrüter,<br />

Nahrungsbiotop für Falter, Vögel, Bienen,<br />

Refugialangebot und Aktionsraum für Kleinsäuger,<br />

Überwinterungsquartier für Kleinsäuger und Insekten<br />

(Teil)Lebensraum für verbreitete, streifende Vogelarten und relativ<br />

ubiquitäre Gehölzbewohner, aber auch pot. Lebensraum für spezialisierte<br />

Arten<br />

potentiell: Arten der Avifauna wie Steinkauz, Grünspecht, Raubwürger,<br />

Neuntöter, Gartenrotschwanz, Wendehals, Feldsperling,<br />

Baumpieper, Kohlmeise, Star, Wacholderdrossel, Amsel, Elster,<br />

Goldammer, Buchfink<br />

Kleinsäuger (Siebenschläfer, Haselmaus, Igel), Rehwild<br />

holzbewohnende Insekten (Bienen, Pracht- und Bockkäfer), Spinnen,<br />

Falter, Nützlinge<br />

Nachweis von Steinkauz-Vorkommen im Rahmen von zoologischen<br />

Untersuchungen 12 in 1987 (u.a. Gewölle-Funde im Bereich<br />

der Obstwiese auf Flurst. 47/5)<br />

vgl. Artenliste unter Pkt. 2.4.3<br />

Hinweis<br />

Streuobstkomplex mit altem (überaltertem) Baumbestand und entsprechend<br />

hohem Alt-/Totholzanteil, hohes Biotoppotential;<br />

linear ausgeprägter, verbuschter Streuobstbestand (gebüschartig)<br />

im südlichen Anschluß an das Plangebiet: Einstufung als „Schongebiet“<br />

in der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz (Objekt-Nr. 5614-<br />

1011) zusammen mit anderen feldrainartigen Biotopausprägungen<br />

zwischen Freiendiez und Holzheim<br />

12 vgl. Zoologische Untersuchungen in einem Steinkauz-Biotop im Bereich der als Ortsumgehung <strong>Diez</strong> geplanten B<br />

54; Bearbeitung: Froelich und Sporbeck, 1987


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 8<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Wiesen mittlerer Standorte (inkl. randliche Einzelbäume, Gebüsche)<br />

O 5000 n2 g1, g2<br />

O 5000 n3, v3<br />

• landwirtschaftlich genutztes Grünland innerhalb des Geltungsbereichs<br />

und daran anschließend<br />

mittlere bis örtlich mäßig magere, mäßig trockene Ausprägungen<br />

der Glatthaferwiesen (Arrhenathererion, Dauco carotae-<br />

Arrhenatheretum) mit Dominanz verbreiteter Süßgras-Arten, mäßiger-mittlerer<br />

Kräuteranteil,<br />

vorwiegend extensiv bewirtschaftet durch Mahd, Nachbeweidung<br />

durch Schafe;<br />

örtlich u.a. aufgrund Zerschneidung durch Bundesstraße brachgefallen<br />

mit fortgeschrittener Verbuschung<br />

vereinzelte Ausstattung mit Einzelbäumen (vorw. Obstbäumen)<br />

und randlich kleineren Gebüschen<br />

punktuell auf Flurstück 47/5 (außerhalb des Plangebiets): Grünabfallablagerungen/Misthaufen<br />

mit ruderalisiertem Vegetationsbestand<br />

(Brennessel-Dominanzbestände)<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Arrhenaterum elatius, Dactylis glomerata, Crepis biennis, Poa pratensis,<br />

Phleum pratense, Galium mollugo, Trifolium pratense, Achillea<br />

millefolium, Plantago lanceolota, Centaurea scabiosa, Daucus carota,<br />

Lotus corniculatus, Hypericum perforatum, Potentilla verna;<br />

Urtica dioica, Galium aparine (eutrophierte Teilbereiche)<br />

randliche Gebüsche: Rosa canina, Crataegus laevigata, Prunus<br />

spinosa<br />

Einzelbäume: Malus domestica, Fraxinus excelsior<br />

Verbuschung: Prunus domestica, Rubus fruticosus agg., Prunus<br />

spinosa, Crataegus laevigata, Rosa canina, Betula pendula, Acer<br />

pseudoplatanus<br />

extensiv (Mahd, z.T. Nachbeweidung);<br />

örtlich brachgefallen<br />

vorwiegend mehrjährig;<br />

Baumbestand: mittleres -höheres Bestandsalter<br />

offen-sonnig<br />

örtlich fortgeschrittene Verbuschung aufgrund Nutzungsaufgabe<br />

Fortsetzung nächste Seite


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 9<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Zusatzstrukturen<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

vereinzelt Gebüsche/ Obstbäume, randliche Säume entlang der<br />

Wirtschaftswege, Grünabfall-/Reisighaufen, Misthaufen<br />

Streuobstbeständen, Ackerbrachen, Ackerland, Gebüschen/Hecken,<br />

Gehölzpflanzungen (Verkehrsgrün)<br />

Vogelarten des Offenlands (Star, Feldlerche, Greifvögel u.a.),<br />

Insekten (Falter, Käfer, Bienen, Heuschrecken), Spinnen;<br />

Ergänzungsfunktion für Habitatnutzer der Streuobstbestände (zusätzl.<br />

Nahrungsangebot)<br />

vgl. auch Artenliste unter Pkt. 2.4.3<br />

Habitatfunktion des Gehölzbestands: holzbewohnende Insekten,<br />

Spinnen, Nützlinge, Singwarte für Vögel<br />

Hinweis<br />

Das Grünland wurde teilweise ehemals ackerbaulich genutzt (im<br />

Südwesten des Plangebiets).


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 10<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Ackerbrachen<br />

L 1000 n3 k2 p2<br />

• ehemals ackerbaulich bewirtschaftete Parzellen, innerhalb sowie<br />

an das Plangebiet anschließend, wildkrautreich<br />

ehemals ackerbaulich bewirtschaftete Parzellen (Erdaufschüttungsbereiche<br />

auf angrenzenden Flächen),<br />

relativ artenreiche Vegetation aus Krautarten vorwiegend mäßig<br />

trocken-warme Standorte bevorzugende (Hoch-)Staudengesellschaften<br />

(ausdauernde Beifuß-Gesellschaften), Gräsern (Arten<br />

der Glatthaferwiesen), Arten von Pionier-<br />

/Ackerunkrautgesellschaften,<br />

weitgehend geschlossene Vegetationsdecke, teilweise Dominanzbestände<br />

ausbreitungsstarker Arten (z.B. Kratzdistel-<br />

Dominanzbestände);<br />

Gesellschaften: Cirsium arvense- Cirsum vulgare-Gesellschaft, Artemisio-Tanacetum<br />

vulgaris, Convolvulo arvensis-Agropyretum repentis,<br />

Dauco carotae-Picridetum hieracioidis,<br />

unterhalten durch gelegentliche (Mulch)Mahd bzw. Beweidung<br />

Rumex acetosa, Vicia sepium, Galium aparine, Dactylis glomerata,<br />

Arrhenatherum elatius, Lolium perenne, Poa trivialis, Tripleurospermum<br />

inodorum, Cirsium vulgare, Phleum pratense, Cirsium<br />

arvense, Agropyron repens, Hypericum perforatum, Urtica dioica,<br />

Artemisia vulgaris, Convolvulus arvensis, Melilotus officinalis, Tanacetum<br />

vulgare, Daucus carota, Campanula rotundifolia, Malva moschata,<br />

Silene nutans, Senecio erucifolius, Potentilla anserina, Origanum<br />

vulgare, Poa compressa, auflaufendes Getreide<br />

z.T. durch gelegentliche (Mulch-)Mahd, Beweidung<br />

ein- bis zweijährig sowie mehrjährig<br />

offen-sonnig<br />

Verdrängungswirkung einzelner ausbreitungsstarker Arten (z.B.<br />

Kratzdistel-Dominanzbestände), Nährstoffversorgung<br />

Zusatzstrukturen -<br />

Im Komplex mit Ackerflächen, Streuobstbestände, Grünland, Säume, unterschiedlich<br />

ausgebaute Wirtschaftswege<br />

Fortsetzung nächste Seite


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 11<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Zahlreiche Nahrungsmöglichkeiten (Pflanzensamen, Nektarsuche,<br />

Insektenfresser), Überwinterungshabitate (ganzjährige Vegetationsbedeckung,<br />

hohle Stengel usw.), Larval- und Bruthabitate,<br />

Zusatzangebote für Arten der umliegenden Grünland-, Acker- und<br />

Streuobstflächen:<br />

Insekten (Falter, Käfer, Hautflügler, Zweiflügler), Offenland- und<br />

Halboffenlandvogelarten (vgl. Pkt. „Wiesen“, „Acker“, „Streuobst“),<br />

Spinnen, Kleinsäuger,<br />

durch höherwüchsige Vegetation potentiell Angebote für bodenbrütende<br />

Vogelarten


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 12<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Obstanlage<br />

L 3200 n3 v1<br />

• Obstanlage, kleinflächig im Anschluss an Streuobstbestand<br />

kleinflächige, umzäunte Obstanlage mit dicht in Reihen gepflanzten<br />

Beständen aus halbstämmigen Obstbäumen auf einer ehemals<br />

mehrschnittigen, inzwischen brachgefallenen, ruderalisierten Wiesenfläche<br />

(ruderalisiertes Arrhenatherion), ansetzende Verbuschung;<br />

gleichförmige, vorwiegend mäßige bis mittlere Altersstruktur des<br />

Baumbestands, Baumbestand nicht mehr gepflegt;<br />

kein Vorkommen von Alt-/Totholz, Baumhöhlen, Baumstümpfen<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Bäume: Apfel, Zwetschge, Pfirsich<br />

Wiese: vgl. Pkt. O 5000, ferner nährstoffliebende Ruderalarten (Urtica<br />

dioica, Galium aparine)<br />

ansetzende Verbuschung: Rubus fruticosus agg.<br />

Wiesenfläche: brachgefallen<br />

Obstbaumbestand: keine Pflege<br />

mäßig-mittel<br />

halbschattig bis schattig<br />

ausschließliches Vorkommen von Halbstämmen im dichten Stand,<br />

gleichförmige Altersstruktur, Ruderalisierung/ Nährstoffanreicherung<br />

Zusatzstrukturen -<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Hinweis<br />

Streuobstbestände, Grünland mittlerer Standorte, Ackerland,<br />

Säume<br />

Übernahme von Teilfunktionen für Arten der anschließenden<br />

Streuobstbestände mit alten Hochstämmen (vgl. dazu)<br />

kleinflächige, ehemals intensiver genutzte Obstanlage


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 13<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Säume<br />

X 2300<br />

• Saumstrukturen, linear verlaufend entlang von Wirtschaftswegen<br />

bzw. landwirtschaftlichen Flächen<br />

linear verlaufende, zumeist schmale Saumstrukturen aus ausdauernden<br />

Gras- /Hochstaudenfluren, unterschiedlicher Ausstattung:<br />

- mäßig artenreiche, höherwüchsige Vegetation aus Gräsern der<br />

Glatthaferwiesen und ausdauernden Krautarten relativ trockenwarmer<br />

Saumgesellschaften (dominant: Arten der Beifuß-Rainfarn-<br />

Gesellschaft), insbesondere entlang Grünland-/ Brachflächen, stellenweise<br />

ansetzende Verbuschung bzw. im Komplex mit Gehölzstrukturen<br />

- mäßig artenarme, von Gräsern dominierte Säume aus ein- und<br />

mehrjährigen Gräsern (Trittgräser, Relikte des Wirtschaftsgrünlands)<br />

in Vergesellschaftung mit Arten ruderaler, nitrophiler Hochstaudenfluren<br />

bzw. einjähriger Ackerbeikrautgesellschaften, insbesondere<br />

entlang von Ackerflächen sowie auf frischen Standorten im<br />

Bereich von Wegeseitengräben, periodisch gemäht<br />

Charakteristische Arten<br />

Dactylis glomerata, Achillea millefolium, Trifolium pratense, Tanacetum<br />

vulgare, Hypericum perforatum, Artemisia vulgaris, Campanula<br />

rotundifolia, Potentilla anserina, Cirsium arvense, Galium mollugo,<br />

Arrhenaterum elatius, Agropyron repens, Urtica dioica, Plantago<br />

lanceolota, Convolvulus arvensis, Daucus carota, Vicia sepium,<br />

Medicago lupulina, Poa annua, Poa trivialis, Agrimonia eupatoria,<br />

Melilotus officinalis, Prunella vulgaris, Equisetum arvense<br />

stellenweise ansetzende Verbuschung: Rubus fruticosus agg.<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Überfahren, Mahd<br />

vorwiegend mehrjährig<br />

offen-sonnig bis halbschattig<br />

Beeinträchtigungen Nährstoff-/Pflanzenschutzmitteleintrag, Artenverarmung, geringe<br />

Breite, Verdichtung<br />

Zusatzstrukturen -<br />

Im Komplex mit<br />

Grünland, Streuobstbestände, Ackerflächen, Ackerbrachen, Gehölzstrukturen,<br />

unterschiedlich ausgebaute Wirtschaftswege


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 14<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Hinweis<br />

Nahrungshabitat (Pflanzensamen, Nektarsuche, Insektenfresser),<br />

Überwinterungs- und Larvalhabitat, Brutmöglichkeiten (höherwüchsige<br />

Bereiche),<br />

Zusatzangebote für Arten der umliegenden Grünland-, Acker- und<br />

Streuobstflächen:<br />

Insekten (Falter, Käfer, Hautflügler, Zweiflügler), Offenland- und<br />

Halboffenlandvogelarten (vgl. Pkt. „Wiesen“, „Acker“, „Streuobst“),<br />

Spinnen, Kleinsäuger,<br />

lineare Vernetzungselemente<br />

Biotopfunktion korreliert mit Artenausstattung, Pflegeintensität,<br />

Breite, Eintrag von Pflanzenschutz-/Düngemitteln usw.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 15<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Untereinheit, Vorkommen<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Zusatzstrukturen<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Ackerflächen<br />

L 1000 n1 k1<br />

intensiv bewirtschaftete Ackerflächen innerhalb und an das Plangebiet<br />

anschließend, wildkrautarm, Schlaggrößen > 1 ha<br />

intensiv bewirtschaftete, großparzellierte Anbauflächen (Getreide-,<br />

Rapsfelder),<br />

aufgrund der intensiven Bewirtschaftung (Düngemittel- und Pestizideinsatz,<br />

Bodenbearbeitung) verarmte Ackerbegleitflora aus Arten<br />

der einjährigen Ackerunkrautgesellschaften,<br />

Deckungsgrad unter 1%, geringe Individuenzahl/ Abundanz<br />

Tripleurospermum inodorum, Stellaria media, Capsella bursapastoris,<br />

Thlaspi arvense,<br />

(sehr) intensiv<br />

einjährig<br />

offen-sonnig bis schattig<br />

Monokulturen, hoher Düngemittel- und Pestizideinsatz, tiefgründige<br />

Bodenbearbeitung, zeitweise fehlende Vegetationsdecke<br />

abschnittsweise schmale Grassäume im Übergangsbereich zu anschließenden<br />

Wirtschaftswegen<br />

Wirtschaftswege, Ackerbrachen, Grünland, Streuobstbestände<br />

potentiell Nahrungsangebote für Feldvogelarten (Feldlerche u.a.,)<br />

und Doppelbiotopbewohner (Mäusebussard, Rabenvögel, Hausund<br />

Feldperling, u.a..),<br />

spezifische Insektenfauna


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 16<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ Verkehrsgrünflächen (Ausgleichs-/Ersatzmaßnahmen) -<br />

Komplexe aus Baum-/Strauchpflanzungen und Gras-<br />

/Staudenfluren<br />

X 1500<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

• Komplexe aus angepflanzten Baum-/Strauchgruppen und höherwüchsiger<br />

Gras-/Staudenfluren (Ausgleichs-/ Ersatzmaßnahmen),<br />

Vorkommen auf den Böschungsbereichen der in einem Einschnitt<br />

verlaufenden B 54 sowie daran anschließend innerhalb<br />

der Feldflur zerstreut<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Komplexe aus angepflanzten Baum-/Strauchgruppen (heimische<br />

Sträucher, Heister und Hochstämme) sowie zumeist relativ artenreichen<br />

Gras-/Staudenfluren (Gräser der Glatthaferwiesen in Vergesellschaftung<br />

mit ausdauernden Hochstauden, Arten von Ackerunkrautgesellschaften),<br />

zumeist höherwüchsig,<br />

auf nicht gemähten Abschnitten: fortschreitende Verbuschung<br />

Gehölze: Acer campestre, Rosa canina, Cornus sanguinea, Lonicera<br />

xylosteum, Sorbus aucuparia, Corylus avellana, Carpinus<br />

betulus, Viburnum opulus, Malus spec., Acer pseudoplatanus<br />

Krautschicht/ Unterwuchs: vgl. Pkt. „Grünland“, „Ackerbrachen“<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Zusatzstrukturen<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Mahd in unterschiedlichen Abständen<br />

Unterwuchs: vorwiegend mehrjährig<br />

Gehölze: mäßiges Alter, gleichförmige Altersstruktur<br />

offen-sonnig bis halbschattig<br />

Emissionen der angrenzenden Bundesstraße (Einschränkung der<br />

Habitatnutzung), Nährstoffeinträge, z.T. isolierte Lage, weitgehend<br />

einförmiger Altersaufbau<br />

örtlich aufgeschichtete Totholzstapel<br />

Säume, Grünland, Streuobstbestände, Ackerflächen, Ackerbrachen,<br />

unterschiedlich ausgebaute Wirtschaftswege<br />

vgl. Pkt. „Säume“, „Ackerbrachen“<br />

Habitatfunktion ist abschnittsweise durch die Emissionen der angrenzenden<br />

Bundesstraße (Lärm, Bewegungsunruhe, Schadstoffe)<br />

zumindest für störungsempfindlichere Arten stark eingeschränkt


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 17<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Strauch-/Baumhecken<br />

X 1310, X 1320<br />

• linear ausgebildete Heckenstrukturen im Randbereich von Wirtschaftswegen/auf<br />

Böschungen, im Gebiet und daran anschließend<br />

zerstreut<br />

aus überwiegend heimischen Laubgehölzen aufgebaute Strauchhecken<br />

bzw. Strauch- und Baumhecken,<br />

entstanden durch Sukzession oder Anpflanzung,<br />

linienhafter, ein- bis mehrreihiger Aufbau,<br />

unterdrückte bis lückige Krautschicht,<br />

im Komplex mit Saumstrukturen<br />

Prunus spinosa, Acer campestre, Salix caprea, Lonicera xylosteum,<br />

Corylus avellana, Carpinus betulus, Crataegus laevigata,<br />

Acer pseudoplatanus, Sambucus nigra, Ligustrum vulgare, Rosa<br />

canina, Prunus avium, Prunus domestica<br />

Saumstrukturen: vgl. X 2300<br />

z.T. Schnittmaßnahmen zur Erhaltung der Verkehrssicherheit/ Eindämmen<br />

der Ausbreitung<br />

mäßig-mittel, z.T. Baumbestand im höheren Bestandsalter<br />

halbschattig- schattig<br />

Beeinträchtigungen Nährstoff-/Pflanzenschutzmitteleinträge, z.T. unzureichende<br />

Saumbereiche, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, z.T. isolierte<br />

Lage/unzureichende Vernetzung<br />

Zusatzstrukturen -<br />

Im Komplex mit Saumstrukturen, Grünland, Ackerland, Ackerbrachen<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Hinweis<br />

Brutbiotop (Baum-, Gebüsch- und Bodenbrüter), Refugial- und<br />

Nahrungsbiotop innerhalb der Feldflur, insbesondere für Arten der<br />

Avifauna, Ansitz-/Singwarten, Raum- und Reviergliederung,<br />

Nahrungs-/Refugialbiotop für Kleinsäuger, Insekten, Spinnen<br />

wegebegleitende Heckenstruktur im Süden des Plangebiets: Erfassung<br />

als „Schongebiet“ in der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz<br />

(Objekt-Nr. 5614-1011) zusammen mit anderen feldrainartigen Biotopausprägungen<br />

zwischen Freiendiez und Holzheim


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 18<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit, Vorkommen,<br />

Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Gebüsch mittlerer Standorte<br />

X 1220<br />

• autochthone Gebüschbestände auf Hangzonen innerhalb und<br />

im Anschluss an das Plangebiet<br />

von Schwarzdorn dominierte, flächenhafte Gehölzbestände,<br />

vertikal wenig gegliedert,<br />

in Verzahnung mit umliegendem, z.T. brachliegendem Grünland,<br />

unterdrückte bis lückige, nitrophil geprägte Krautschicht (Alliario-<br />

Chaerophylletum),<br />

schmale Saumstrukturen im Übergang zu angrenzendem, bewirtschaftetem<br />

Offenland<br />

Prunus spinosa, Rubus fruticosus agg., Crataegus monogyna,<br />

Sambucus nigra,<br />

Alliaria petiolata, Glechoma hederacea, Chaerophyllum temulum,<br />

Geum urbanum, Bryonia dioica, Galium aparine, Urtica dioica, Geranium<br />

robertianum, Dactylis glomerata<br />

keine<br />

mäßig-mittel<br />

schattig-halbschattig<br />

Beeinträchtigungen Dominanzbestände von Schwarzdorn, wenig strukturierter Aufbau,<br />

Nährstoffeinträge<br />

Zusatzstrukturen -<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die Fauna<br />

Hinweis<br />

z.T. brachliegendes Grünland und Obstwiesen, Wiesenweg<br />

Brutbiotop (Gebüsch- und Bodenbrüter), Refugial- und Nahrungsbiotop<br />

am Rand der Feldflur, insbesondere für Arten der Avifauna,<br />

Nahrungs-/Refugialbiotop für Kleinsäuger, Insekten, Spinnen<br />

randlich tangiertes Gebüsch im Südwesten des Plangebiets: Erfassung<br />

als „Schongebiet“ in der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz<br />

(Objekt-Nr. 5614-1011) zusammen mit anderen feldrainartigen Biotopausprägungen<br />

zwischen Freiendiez und Holzheim


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 19<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Zusatzstrukturen<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Hinweis<br />

Wiesenwege<br />

S 6200 o3<br />

• un- bis leicht befestigte Wirtschaftswege, mit vorwiegend lückig<br />

ausgeprägter Grasvegetation, innerhalb und an das Plangebiet<br />

anschließend<br />

Wirtschaftswege mit je nach Nutzungsgrad lückiger (zumindest<br />

zwischen den Fahrspuren) bis fast geschlossener, vorwiegend<br />

grasige Vegetationsbedeckung;<br />

Arten der Trittpflanzengesellschaften im Komplex mit Arten der<br />

umgebenden Glatthaferwiesen<br />

Arrhenaterum elatius, Plantago lanceolota, Trifolium repens, Medicago<br />

sativa, Dactylis glomerata, Galium mollugo, Poa pratensis,<br />

Poa annua, Plantago major, Trifolium repens,<br />

durch Überfahren<br />

ein- bis mehrjährig<br />

offen-sonnig<br />

Nährstoffeintrag, Verdichtung, Überfahren<br />

randliche Säume<br />

Ackerflächen, offen bebautes Wohngebiet<br />

Teilnahrungshabitat für Vögel (Samen- und Insektenfresser), Wirbellose<br />

und Kleinwirbeltiere,<br />

lineare Vernetzungselemente in Verbindung mit begleitenden<br />

Grassäumen<br />

abschnittsweise sporadisch genutzte Wegeparzellen mit ähnlicher<br />

Vegetationsausstattung wie anschließende Wiesenflächen


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 20<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten<br />

Nutzung/ Pflege<br />

Altersstruktur<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Zusatzstrukturen<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

Wirtschaftswege, befestigt (Schotterwege)<br />

S 6200 o2<br />

• befestigte Wirtschaftswege/ Schotterwege, innerhalb und an<br />

das Plangebiet anschließend<br />

lückig ausgeprägte Grasvegetation zwischen den Fahrspuren, Arten<br />

der Trittpflanzengesellschaften u. einzelne Arten der Saumgesellschaften<br />

Poa annua, Plantago major, Plantago lanceolota, Trifolium repens,<br />

Polygonum aviculare, Cichorium intybus, Achillea millefolium<br />

durch Überfahren<br />

ein- bis mehrjährig<br />

offen-sonnig<br />

Befestigung, Verdichtung<br />

randlich: Säume<br />

Grünland, Ackerflächen, Ackerbrachen, Streuobstbestände,<br />

bedingte Nahrungsmöglichkeiten für Samen- und Insektenfresser


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 21<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Typ<br />

Einheit, Untereinheit,<br />

Vorkommen, Verbreitung<br />

Vegetationstyp. Merkmale<br />

Charakteristische Arten -<br />

Wirtschaftswege, versiegelt<br />

S 6200 o1<br />

• bituminös befestigte Wirtschaftswege, innerhalb und an das<br />

Plangebiet anschließend<br />

vegetationslos<br />

Nutzung/ Pflege<br />

durch Überfahren<br />

Altersstruktur -<br />

Milieu<br />

Beeinträchtigungen<br />

Zusatzstrukturen<br />

Im Komplex mit<br />

Pot. Funktion für die<br />

Fauna<br />

offen-sonnig<br />

Versiegelung<br />

randlich: Säume<br />

Ackerflächen, Grünland, Strauch-/Baumpflanzungen auf der Böschung<br />

zur B 54<br />

untergeordnet


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 22<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.4.3 Tierwelt-<br />

Aussagen der Zoologische Untersuchungen in einem Steinkauz-Biotop im Bereich der<br />

als Ortsumgehung <strong>Diez</strong> geplanten B 54 von 1987<br />

Aussagen der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz<br />

Vor dem Hintergrund der Planung der B 54 (neu)/ Ortsumgehung <strong>Diez</strong> wurden 1987 zoologische<br />

Untersuchungen als Teil des Landschaftspflegerischen Begleitplans zum Planfeststellungsverfahren<br />

u.a. im Bereich des räumlichen Geltungsbereichs durchgeführt.<br />

Das Untersuchungsgebiet umfasste einen insgesamt ca. 22 ha großen Komplex aus Obstwiesen,<br />

Grünländereien und einem Vogelschutzgehölz (nahe der Papiermühle), welcher vom<br />

Ortsrand von <strong>Diez</strong>-Freiendiez bis zum Bereich des räumlichen Geltungsbereichs und den angrenzenden<br />

Obstwiesenparzellen reichte.<br />

Ein nicht unerheblicher Teil der Streuobstbestände (im westlichen Teil des Untersuchungsgebiets)<br />

ist durch den Bau der Ortsumgehung <strong>Diez</strong> beansprucht worden.<br />

Die Altersstruktur der damals ca. 120 Obstbäume lag 1987 zwischen 40 und 80 Jahren.<br />

Die im Rahmen der Untersuchungen durchgeführten Bestandsaufnahmen wiesen u.a. auf das<br />

Vorkommen des Steinkauzes im Gebiet hin. Steinkauzgewölle und Kotspuren wurden u.a.<br />

unter Obstbäumen auf Flurstück 47/5 (innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs) registriert.<br />

Ein Tageseinstand wurde in dem offenen Maschinenunterstand auf Flurstück 83 festgestellt.<br />

Insgesamt wurden folgende Vogel- und Falterarten im gesamten Untersuchungsgebiet nachgewiesen:<br />

Liste der 1987 im damaligen Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Arten (vor Bau der Ortsumgehung<br />

<strong>Diez</strong>/B 54) und Einstufung nach „Rote-Listen“ und Anhang FFH-/ Vogelschutz-Richtlinie:<br />

Tiergruppe Nachgewiesene Arten RL BRD RL Rhld.-<br />

Pf.<br />

Vögel (Aves) Steinkauz 2 2<br />

Sumpfrohrsänger<br />

Feldschwirl<br />

Gartengrasmücke<br />

Mönchgrasmücke<br />

Dorngrasmücke<br />

Fitis<br />

Zilpzalp<br />

Wacholderdrossel<br />

Singdrossel<br />

Amsel<br />

Blaumeise<br />

Kohlmeise<br />

Goldammer<br />

Buchfink<br />

Grünfink<br />

EU / FFH<br />

II/2<br />

II/2<br />

II/2<br />

Falter<br />

Dickkopffalter<br />

Erläuterungen:<br />

RL BRD = Gefährdungsgrad laut „Rote Liste“ BRD (2= „stark gefährdet“)<br />

RL Rh.-Pf. = Gefährdungsgrad laut „Rote Liste“ Rheinland-Pfalz (2= „stark gefährdet“)


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 23<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

EU/ FFH = Art des Anhangs der EU-Vogelschutzrichtlinie bzw. der FFH-Richtlinie mit Nr. des Anhangs<br />

Die zoologischen Untersuchungen prognostizierten, dass durch den Bau der Ortsumgehung<br />

<strong>Diez</strong> das Untersuchungsgebiet seine Funktion als Steinkauzbiotop zumindest vorübergehend<br />

verlieren würde. Ferner wurde eine Minderung der Habitatqualität für die kennzeichnenden<br />

Vogelarten bis hin zum Lebensraumverlust für einzelne Arten prognostiziert.<br />

Als kennzeichnende Belastungsfaktoren wurden die bau-, anlagen- und betriebsbedingte Revierzerschneidung,<br />

Barrierewirkung, Biotopinanspruchnahme, Verlärmung, Schadstoffbelastung,<br />

Kollisionsgefahr mit Kfz genannt.<br />

Die Biotopkartierung Rheinland-Pfalz stuft den Biotopkomplex aus Wiesen, Streuobstbeständen,<br />

Feldgehölzen, gemäßigten Trockengebüschen auf den Hangzonen des Aartals und eines<br />

Aar-Seitentals (ca. 100 m) südlich des Plangebiets als „Schützenswertes Gebiet“ (Objekt-Nr.<br />

5614-1013, „Schneisen-Berg SO Freiendiez“) ein.<br />

Als gefährdete und/oder besonders erwähnenswerte Tiergruppen werden Käfer (Bockkäfer)<br />

und Großschmetterlinge (Eulenfalter) genannt.<br />

2.5 Landschaftsbild/ Erholungsfunktion<br />

Die geplanten Wohnbauflächen befinden sich ca. 250 m östlich des Siedlungsrands von <strong>Diez</strong>-<br />

Freiendiez am Rand der offenen Feldflur, im Übergangsbereich zwischen vorwiegend ackerbaulich<br />

geprägtem Offenland sowie Halboffenland- und Gehölzstrukturen auf den mittleren<br />

und unteren Hangzonen des Aartals.<br />

Bei den z.T. stärker geneigten, sichtexponierten Flächen handelt sich um extensiv bewirtschaftete<br />

Grünlandparzellen, Abschnitte von brachliegenden Ackerflächen (Erdaufschüttungsbereiche)<br />

und Teile eines Streuobstkomplexes mit altem Baumbestand, welcher aus mehreren Einzelflächen<br />

besteht und sich ehemals bis unmittelbar an den Siedlungsrand von Freiendiez hinzog.<br />

Die Streuobstbestände mit alten hochstämmigen Obstbäumen im Komplex mit extensiven<br />

Grünländereien stellen prägnante, kulturlandschaftliche typische Strukturelemente dar und<br />

bieten einen hohen Erlebniswert (u.a. durch die jahreszeitlich angepassten Veränderungen wie<br />

Blüten, Früchte, Laubfärbung, Kronenformen).<br />

Südlich anschließend, auf den mittleren und unteren Hangzonen des Aartals und eines Seitentals,<br />

erstreckt sich ein relativ strukturreicher Halboffenlandkomplex mit weiteren Streuobstbeständen,<br />

z.T. brachliegendem Grünlandparzellen und verschieden strukturierten Gehölzausprägungen.<br />

Nördlich und westlich schließt an die für die Wohnbebauung vorgesehenen Flächen eine<br />

strukturarme, großparzellierte Feldflur an, welche lediglich vereinzelt durch vertikale Strukturelemente<br />

gegliedert wird. Die geplante Erschließungsachse zur Anbindung des vorgesehenen<br />

Wohngebiets wird diese Offenlandflächen queren, um in Höhe des nördlich daran anschließenden<br />

Gewerbegebiets an die Ortsumfahrung <strong>Diez</strong> (B 54) anzuschließen.<br />

Beeinträchtigend für die Wahrnehmung des Teillandschaftsraums wirkt sich die relativ stark<br />

befahrene, westlich des Gebiets in einem Einschnitt verlaufende Ortsumgehung <strong>Diez</strong> (B 54<br />

neu) aus, welche eine starke Überformung der natürlichen Geländemorphologie verursachte,<br />

Lärmemissionen bedingt und eine Barrierewirkung erzeugt.<br />

Westlich der Umgehungsstraße schließt das neuere Wohnbaugebiet „Hohe Straße“ und der<br />

alte Ortskern von Freiendiez an.<br />

Aufgrund des weitgehend kulturlandschaftlichen typischen Charakters, den natürlichen Oberflächenformen<br />

und der Nähe zum städtischen Siedlungsbereich weist insbesondere das für die


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 24<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Wohnbebauung vorgesehene Gebiet grundsätzlich eine gute Eignung für landschaftsgebundene<br />

Erholungsformen auf. Der nördliche Teil des Plangebiets im Bereich der geplanten Erschließungsachse<br />

ist aufgrund seiner weitgehenden Strukturarmut nur von mittlerer Eignung<br />

für die landschaftsgebundene Erholung.<br />

Der räumliche Geltungsbereich ist derzeitig durch unterschiedlich ausgebaute Wirtschaftswege<br />

erschlossen. Der Verbindungsweg „2“ (<strong>Diez</strong>-Mensfelder Kopf) ist identisch mit dem Verlauf<br />

des Wirtschaftswegs „Hohe Straße“ in Verlängerung der bestehenden Brückenverbindung und<br />

quert das Plangebiet im Bereich der geplanten Erschließungsachse.<br />

Im Plangebiet zu verzeichnen ist insbesondere eine Frequentierung von den Bewohnern des<br />

nahegelegenen Siedlungsbereichs zur Nah- bzw. Feierabenderholung.<br />

Einschränkend für die Frequentierung in Hinblick auf eine Erholungsnutzung wirkt sich neben<br />

den Lärmimmissionen die Barrierewirkung der B 54 aus; die Erschließung des Gebiets aus<br />

den benachbarten Siedlungs-/Wohnbauflächen erfolgt lediglich über eine Brückenverbindung.<br />

Blickbeziehungen bestehen zum Vorderwald, dem westlichen Limburger Becken u.a. mit dem<br />

Stadtgebiet <strong>Diez</strong> und dem unteren Westerwald.<br />

Abb.: Blick auf den nördlichen Teil der geplanten Wohnbauflächen mit kennzeichnenden Streuobstbeständen<br />

Blickrichtung: NW SO<br />

2.6 Planungsvorgaben / Schutzstatus<br />

Planung Vernetzter Biotopsysteme, Bereich Rhein-Lahn-Kreis 13 :<br />

Bestandskarte: keine Darstellungen im Bereich des Plangebiets<br />

Zielekarte: keine Darstellungen im Bereich des Plangebiets<br />

Planerische Ziele für die Planungseinheit „Limburger Becken“ (Auswahl):<br />

- Erhalt und Entwicklung von Streuobstbeständen<br />

- Biotoptypenverträgliche Nutzung der Wiesen und Weiden mittlerer Standorte<br />

- Biotoptypenverträgliche Nutzung von ackerbaulich genutzten Flächen<br />

- Erhalt und Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte<br />

13 Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht. 1993


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 25<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Flächennutzungsplan der <strong>Verbandsgemeinde</strong> <strong>Diez</strong>:<br />

In der aktuellen Fassung des Flächennutzungsplans sind im Bereich der räumlichen Geltungsbereichs<br />

vorwiegend „Wohnbauflächen“ dargestellt.<br />

Im Bereich der Grünlandfläche im Süden des Gebiets ist eine „Landespflegerische Vorrangfläche;<br />

nach BauGB oder Planfeststellungsbeschluss bereits festgesetzte Fläche“ 14 dargestellt.<br />

Ferner wird eine „Landespflegerische Vorrangfläche; nach BauGB oder Planfeststellungsbeschluss<br />

bereits festgesetzte Fläche“ durch die Erschließungsachse randlich tangiert.<br />

Im Südwesten des Plangebiets sowie auf randlich durch die Erschließungsachse tangierten<br />

Flächen sind „Landespflegerische Vorrangflächen; Flächen, die einer zukünftigen eingriffsbedingten<br />

Nutzungsänderung zugeordnet werden können“ dargestellt.<br />

Die Erschließung verläuft ferner im Bereich von als „Landwirtschaftlichen Vorrangflächen“ dargestellten<br />

Flächen sowie kleinflächig im Bereich eines „Wasserschutzgebiets, Zone III“.<br />

Landschaftsplan der <strong>Verbandsgemeinde</strong> <strong>Diez</strong><br />

In der Ziel- und Entwicklungskonzeption des Landschaftsplans sind überwiegend „Landwirtschaftliche<br />

Vorrangflächen mit Regelungen und Maßnahmen für den Naturschutz und die<br />

Landespflege“ 15 im Bereich der geplanten Wohnbauflächen dargestellt.<br />

Im Südwesten des Gebiets wird eine „Landwirtschaftliche Fläche mit besonderen Maßnahmen<br />

und Regelungen für den Naturschutz und die Landespflege“ dargestellt.<br />

Die Erschließungsachse quert „Landwirtschaftliche Vorrangflächen ohne besondere Maßnahmen<br />

und Regelungen für den Naturschutz und die Landespflege“.<br />

Biotopkartierung Rheinland-Pfalz:<br />

- Gebüsch- und Heckenstrukturen im Südwesten des Plangebiets: Einstufung als „Schongebiet“<br />

in der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz (Objekt-Nr. 5614-1011, „Feldraine N und O<br />

Schneisenberg“) zusammen mit anderen feldrainartigen Biotopausprägungen zwischen Freiendiez<br />

und Holzheim<br />

- Biotopkomplex aus Wiesen, Streuobstbeständen, Feldgehölzen, gemäßigten Trockengebüschen<br />

auf Hangzonen des Aartals und eines Aar-Seitentals südlich des Plangebiets: Einstufung<br />

als „Schützenswertes Gebiet“ (Objekt-Nr. 5614-1013, „Schneisen-Berg SO Freiendiez“)<br />

Natura-2000-Gebiete:<br />

keine Darstellung im Landschaftsinformationssystem LANIS innerhalb bzw. im Umfeld des<br />

Gebiets<br />

14 Diese Fläche sollte der Kompensation von Eingriffen im Zuge des Baus der Ortsumgehung <strong>Diez</strong> dienen; die<br />

Kompensation wurde jedoch auf einer anderen Fläche durchgeführt.<br />

15 Die angesetzten Maßnahmen umfassen eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft, die Erhaltung des Grünlandanteils,<br />

Umwandlung von Acker in Grünland, Erhalt und Entwicklung kulturraumtypischer Kleinstrukturen wie<br />

Streuobstwiesen, Feldgehölze, Säume und Raine mit einem Mindestanteil an der LF von >= 10 %


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 26<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.7 Zusammenfassende Bewertung der Natur- und Landschaftspotentiale<br />

Die Einschätzung der Natur- und Landschaftspotentiale bildet die Grundlage für die Entwicklung<br />

landschaftsplanerischer Zielvorstellungen sowie für die Beurteilung der Eingriffswirkungen.<br />

2.7.1 Bewertung Arten- und Biotopschutzpotential<br />

Gesamtbeurteilung<br />

Die für die Wohnbebauung vorgesehenen, z.T. stark geneigten Flächen befinden sich im Ü-<br />

bergangsbereich zwischen ackerbaulich geprägtem Offenland und Halboffenland- bzw. Gehölzstrukturen<br />

auf den mittleren und unteren Hangzonen des Aartals bzw. eines Aar-<br />

Seitentals.<br />

Bei den geplanten Wohnbauflächen handelt sich um einen Abschnitt eines recht strukturreichen<br />

Biotop-/ Nutzungskomplexes aus extensiv bewirtschafteten Grünlandparzellen, brachliegenden<br />

Ackerflächen, Gebüschen und heckenartigen Gehölzstrukturen sowie Streuobstbeständen<br />

mit altem Obstbaumbestand, welcher aus mehreren Einzelflächen besteht und sich<br />

ehemals bis unmittelbar an den Siedlungsrand von Freiendiez hinzog.<br />

Die geplante Erschließungsachse quert dagegen nördlich anschließend eine weitgehend<br />

strukturarme Feldflur mit großparzellierten Ackerflächen; Zusatzstrukturen sind lediglich durch<br />

abschnittsweise heckenartigen Gehölzstrukturen sowie örtliche Strauch-/ Baumpflanzungen im<br />

mäßigen Bestandsalter (Ausgleichspflanzungen im Zuge des Baus der Ortsumfahrung <strong>Diez</strong>)<br />

eingestreut.<br />

Unter den Einzelbiotopen im Plangebiet sind aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes die<br />

Streuobstbestände hervorzuheben.<br />

Insbesondere ältere, reife Streuobstbestände mit entsprechender Biotopfunktion sind im Raum<br />

tendenziell unterrepräsentiert und als schwer ersetzbar einzuordnen; Bäume im<br />

Vollertragsstadium sind im Naturraum wenig verbreitet.<br />

In der Roten Liste der bestandsgefährdeten Biotoptypen von Rheinland-Pfalz werden Streuobstbestände<br />

mit dem Sicherungsrang 2 („Biotoptyp mit tatsächlichem oder erwartetem starkem<br />

Verbreitungsrückgang aufgrund zugleich hoher Empfindlichkeit und hoher Belastung“)<br />

eingeordnet.<br />

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist anzumerken, dass aufgrund des hohen Alters, mangelnder<br />

Pflege und dem Fehlen von Nach-/Ersatzpflanzungen mittel- bis längerfristig mit dem<br />

Zusammenbruch der Bestände zu rechnen ist. Teilweise ist auch die Grünland-Unternutzung<br />

bereits aufgegeben.<br />

Das Grünland im Gebiet wird vorwiegend extensiv bewirtschaftet (Mahd, Nachbeweidung) und<br />

weist eine relativ gute Ausstattung bei mittlerem Anteil von Kräutern und Leguminosen auf.<br />

Kennzeichnend sind mäßig trockene Ausprägungen der Glatthaferwiesen.<br />

Örtlich sind Grünlandflächen, vermutlich aufgrund der Zerschneidung durch die Bundesstraße,<br />

brachgefallen und unterliegen einer fortgeschrittenen Verbuschung.<br />

Nicht intensiv bewirtschaftetes Grünland stellt insbesondere im Limburger Becken einen unterrepräsentierten<br />

Biotoptyp dar, an den zahlreiche spezialisierte Tierarten gebunden sind. In der<br />

Roten Liste der bestandsgefährdeten Biotoptypen von Rheinland-Pfalz wird Grünland mittlerer<br />

Standorte (sofern keine Fettwiesen) ebenfalls mit dem Sicherungsrang 2 eingeordnet.<br />

Weite Abschnitte des Plangebiets wurden bis Ende der 1990er Jahre ackerbaulich genutzt.<br />

Auf ehemaligen Ackerflächen im Anschluss an das Plangebiet wurden teilweise Erdaufschüttungen<br />

vorgenommen.<br />

Die stillgelegten Ackerflächen unterliegen derzeitig keiner landwirtschaftlichen Nutzung und<br />

weisen eine relativ artenreiche, z.T. grünlandartige Vegetation aus Gras-/Staudenfluren auf.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 27<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Wichtige Zusatzstrukturen und Vernetzungselemente stellen neben z.T. relativ artenreichen<br />

Saumbereichen die heckenartigen, autochthonen Gehölzstrukturen dar.<br />

Die Biotop-/Nutzungstypen im Plangebiet sind im Verbund mit benachbarten Streuobstbeständen,<br />

z.T. magerem Grünland, verschieden aufgebauten Gehölzstrukturen zu sehen, was sich<br />

positiv auf die Lebensraumqualität auswirkt (Mindestrevieransprüche von Tierarten, Vernetzungsbeziehungen).<br />

Der Biotopkomplex aus Halboffenland- und Gehölzstrukturen auf den mittleren und unteren<br />

Hangzonen des Aartals und eines Aar-Seitentals südlich des Plangebiets wurde in der Biotopkartierung<br />

Rheinland als „Schützenswertes Gebiet“ erfasst.<br />

Gebüsch- und Heckenstrukturen im Südwesten des Plangebiets wurden in der Biotopkartierung<br />

Rheinland-Pfalz zusammen mit anderen feldrainartigen Biotopausprägungen zwischen<br />

Freiendiez und Holzheim als „Schongebiet“ eingestuft.<br />

Der alte Streuobstbestand im Plangebiet weist aufgrund der Kombination von Grünland und<br />

offenen Gehölzen ein hohes Lebensraumpotential für die Leitarten von Streuobstkomplexen,<br />

aber auch für verbreitete Nahrungsgäste auf. Aufgrund des Alters sind Strukturen wie Alt-/<br />

Totholz, Baumhöhlen, Baumstümpfe vorhanden, welche für viele Arten der Avifauna, Kleinsäuger<br />

und Insekten wichtige Lebensräume darstellen.<br />

Potentiell sind (Teil-)Lebensraumangebote für verbreitete, streifende Vogelarten und relativ<br />

ubiquitäre Gehölzbewohner, aber auch für spezialisierte Arten (z.B. Steinkauz, Wendehals,<br />

Schafstelze) vorhanden.<br />

Nachweise von Vorkommen des Steinkauzes und anderen Vogel- und Falterarten wurden im<br />

Rahmen einer Untersuchung im Plangebiet und dessen Umfeld im Jahr 1987 (vgl. Pkt. 2.4.3)<br />

getroffen; aktuelle Untersuchungen unter Berücksichtigung der Störwirkungen der neuen<br />

B 54 liegen nicht vor.<br />

Der Steinkauz weist gemäß „Rote-Liste“ Rheinland-Pfalz den Gefährdungsgrad 2 („stark gefährdet“)<br />

auf.<br />

Die Ackerbrachflächen und Grünländereien weisen insbesondere eine Bedeutung für Insekten<br />

und Arten der Avifauna und eine Ergänzungsfunktion für Arten der Streuobstbestände auf.<br />

Die durch die Erschließungsachse tangierte, weitgehend strukturarme Ackerflur im nördlichen<br />

Anschluss an die geplanten Wohnbauflächen stellt einen potentiellen (Teil-)Lebensraum (Nahrungsangebot)<br />

für Offenlandvogelarten und Doppelbiotopbewohner dar.<br />

Einschränkend für die Habitatqualität des Plangebiets sind die Lärmemissionen und die Barrierewirkung,<br />

welche die Umgehungsstraße B 54 verursacht.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 28<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Nachfolgend werden die vorkommenden Biotop/Nutzungstypen anhand verschiedener Parameter<br />

eingestuft:<br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Wiesen mittlerer Standorte, extensiv genutzt<br />

O 5000 g1, g2, n2<br />

Bewertungskriterium<br />

Einstufung<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

bedingt verbreitet<br />

Repräsentanz, Ausprägung<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien<br />

repräsentativ<br />

mittel<br />

mittel-hoch<br />

mäßig<br />

kulturbetont<br />

VBS Rhein-Lahn: Erhalt u. Entwicklung<br />

Rote Liste d. bestandsgefährd. Biotoptypen von<br />

Rh.-Pf: Sicherungsrang 2<br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Wiesen mittlerer Standorte, brach, fortgeschrittene Verbuschung<br />

O 5000 n3 v3<br />

Bewertungskriterium<br />

Einstufung<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

verbreitet<br />

Repräsentanz, Ausprägung<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien<br />

repräsentativ bis bedingt repräsentativ<br />

mittel<br />

mittel-hoch<br />

mäßig<br />

kulturbetont / mesohemerob<br />

VBS Rhein-Lahn: Erhalt u. Entwicklung<br />

Rote Liste d. bestandsgefährd. Biotoptypen von<br />

Rh.-Pf: Sicherungsrang 2


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 29<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Streuobstbestände<br />

L 3100 n2 g1/ L 3100 n3 v2-v3<br />

Bewertungskriterium<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

Repräsentanz, Ausprägung<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien<br />

Einstufung<br />

bedingt verbreitet/ tendenziell unterrepräsentiert<br />

repräsentativ<br />

mittel-hoch<br />

hoch-sehr hoch<br />

sehr hoch (geringe Ersetzbarkeit, zumeist hohes<br />

Baumalter)<br />

VBS Rhein-Lahn: Erhalt u. Entwicklung<br />

Rote Liste d. bestandsgefährd. Biotoptypen von<br />

Rh.-Pf: Sicherungsrang 2<br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Obstanlage<br />

L 3200 n3 g1<br />

Bewertungskriterium<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

Repräsentanz, Ausprägung<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Einstufung<br />

bedingt verbreitet<br />

bedingt repräsentativ<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel-hoch<br />

kulturbetont/ mesohemerob<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien -<br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Ackerbrachen, wildkrautreich<br />

L 1000 n3k2<br />

Bewertungskriterium<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

Repräsentanz<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Einstufung<br />

bedingt verbreitet<br />

bedingt repräsentativ<br />

mittel-hoch<br />

mittel-hoch<br />

gering-mäßig<br />

kulturbetont<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien -


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 30<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Strauch-/Baumhecken<br />

X 1310/ X 1320<br />

Bewertungskriterium<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

Repräsentanz<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien<br />

Einstufung<br />

verbreitet bis bedingt verbreitet<br />

weitgehend repräsentativ<br />

mittel<br />

mittel-hoch<br />

mittel, z.T. hoch<br />

weitgehend naturnah<br />

VBS: Erhalt und Entwicklung<br />

Biotopkartierung: z.T. Einstufung als „Schongebiet“<br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Gebüsche mittlerer Standorte<br />

X 1220<br />

Bewertungskriterium<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

Repräsentanz<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien<br />

Einstufung<br />

verbreitet<br />

weitgehend repräsentativ<br />

mittel<br />

mittel<br />

mäßig-mittel<br />

weitgehend naturnah<br />

Biotopkartierung: z.T. Einstufung als „Schongebiet“<br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Säume<br />

X 2300<br />

Bewertungskriterium<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

Repräsentanz<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien<br />

Einstufung<br />

verbreitet bis bedingt verbreitet, in rel. artenreicher<br />

Ausprägung tendenziell unterrepräsentiert<br />

repräsentativ<br />

mäßig bzw. mittel -hoch<br />

mäßig bzw. z.T. mittel-hoch<br />

mäßig<br />

kulturbetont<br />

VBS: Erhalt und Entwicklung


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 31<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Ackerland, intensiv bewirtschaftet<br />

L 1000 n1<br />

Bewertungskriterium<br />

Einstufung<br />

Regionale Verbreitung, Seltenheit<br />

(sehr) verbreitet<br />

Repräsentanz, Ausprägung<br />

Lebensraumfunktion<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

nicht repräsentativ<br />

mäßig<br />

gering<br />

gering<br />

naturfern<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien -<br />

Biotop-/ Nutzungstyp: Verkehrsgrün (Ausgleichs-/Ersatzflächen)<br />

X 1500<br />

Bewertungskriterium<br />

Einstufung<br />

Regionale Verbreitung / Seltenheit<br />

(bedingt) verbreitet<br />

Repräsentanz, Ausprägung<br />

Arten- und Strukturvielfalt<br />

Lebensraumfunktion<br />

Wiederherstellbarkeit/ Entwicklungsdauer<br />

Naturnähe/ Hemerobie<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien<br />

repräsentativ bis bedingt repräsentativ<br />

mittel<br />

mittel-hoch<br />

mäßig-mittel<br />

bedingt naturnah<br />

VBS Rhein-Lahn: Erhalt u. Entwicklung<br />

Erläuterung der Bewertungskriterien<br />

Regionale Verbreitung: gesamträumliche Bestandssituation, Gefährdungsgrad<br />

Repräsentanz, Ausprägung: Repräsentanz in der Natur-/ bzw. historisch gewachsenen Kulturlandschaft<br />

i.S.d. „Eigenart“ gem. BNatSchG, Vollständigkeit/Intaktheit von Artenbestand, Strukturierung, Flächenausdehnung<br />

Arten- und Strukturvielfalt: Ausprägung von Habitat- und Strukturvielfalt, natürlicher Artenvielfalt, Schichtstruktur<br />

Lebensraumfunktion: Biotopfunktion für Arten der Fauna<br />

Wiederherstellbarkeit, Entwicklungsdauer: zeitlicher und räumlicher Aspekt der Ersetzbarkeit durch Biotopentwicklung<br />

Naturnähe, Hemerobie: Intensität der menschlichen Einflußnahme<br />

Bemerkungen, Schutzkategorien: Einstufung gem. VBS, Rote Liste der bestandsgefährdeten Biotoptypen<br />

von Rheinland-Pfalz, Biotopkartierung, §28 LNatSchG usw.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 32<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.7.2 Bewertung Bodenpotential<br />

Die im Planbereich anstehenden Parabraunerden bis Braunerden sind im Naturraum verbreitet.<br />

Für eine landwirtschaftliche Nutzung bieten sie überwiegend gute Voraussetzungen.<br />

Bodentyp: Braunerden bis Parabraunerden<br />

Bewertungskriterium<br />

Seltenheit<br />

mechanische Filterfunktion<br />

physikalisch-chemische Filterfunktion<br />

Empfindlichkeit gegenüber Bodenverdichtung<br />

Empfindlichkeit gegenüber Bodenerosion<br />

Empfindlichkeit gegenüber Bodenversiegelung<br />

Lebensraumfunktion<br />

Ungestörtheit/ Natürlichkeit<br />

Altlastenvorkommen<br />

Einstufung<br />

gering (regional verbreiteter Bodentyp)<br />

mittel-hoch<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel-hoch<br />

sehr hoch<br />

mittel<br />

mittel (ehemalige oder derzeitige Ackerflächen) bis<br />

hoch (extensives Grünland oder Streuobstbestände)<br />

- (keine Hinweise)<br />

2.7.3 Bewertung Wasserpotential<br />

Aufgrund der Standortbedingungen ist der Grundwasserflurabstand als hoch einzuordnen. Die<br />

Grundwasserneubildungsrate ist gering.<br />

Bewertungskriterium<br />

Fähigkeit zur Grundwasserneubildung<br />

Grundwasserflurabstand (Grundwasserschutz)<br />

Einstufung<br />

gering<br />

guter Grundwasserschutz (hoher Grundwasserflurabstand)<br />

Trinkwasserschutzgebiet o.ä.<br />

Vorkommen von Oberflächengewässern<br />

mittel<br />

(Wasserschutzgebiet Zone III wird am Nordrand<br />

des Plangebiets im Bereich der geplanten Erschließung<br />

tangiert)<br />

gering (abschnittsweise: künstlich angelegte, temporär<br />

wasserführende Wegeseitengräben)


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 33<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.7.4 Bewertung Klimapotential Luft, Umwelthygiene<br />

Das Plangebiet ist Teil eines größeren, zusammenhängenden Offenlandbereichs aus landwirtschaftlichen<br />

Flächen, welcher ein Kaltuftentstehungsgebiet darstellt. Von einem relevanten<br />

Funktionszusammenhang zu siedlungsklimatische Verhältnisse ist dabei nicht auszugehen.<br />

Lokal wirken sich die Gunstwirkungen der Streuobstbestände (Frischluftproduktion, Filterfunktion,<br />

Windbremsung u.a.) aus.<br />

Das Gelände liegt windoffen; für eine Wohnbebauung ist die Lage relativ günstig (Besonnung).<br />

Der Siedlungsbereich der Stadt <strong>Diez</strong> ist als „thermisch stark belasteter Raum“ eingestuft.<br />

Bewertungskriterium<br />

Funktion als Kaltluftentstehungsgebiet<br />

(ohne/mit Einfluß auf Siedlungsflächen)<br />

Immissionsschutzfunktion<br />

Bioklimatische Belastung des benachbarten Siedlungsraums<br />

Einstufung<br />

mittel<br />

mäßig<br />

hoch („thermisch stark belastet)<br />

2.7.5 Bewertung Landschaftsbild-/ Erholungspotential<br />

Die geplanten Wohnbauflächen befinden sich ca. 250 m östlich des Siedlungsrands von <strong>Diez</strong>-<br />

Freiendiez am am Rand der offenen Feldflur.<br />

Bei den z.T. stärker geneigten Flächen handelt sich um extensiv bewirtschaftete Grünlandparzellen,<br />

Abschnitte von brachliegenden Ackerflächen (Erdaufschüttungsbereiche) und Teile<br />

eines Streuobstkomplexes mit altem Baumbestand.<br />

Beeinträchtigend für den Teillandschaftsraum wirkt sich die relativ stark befahrene, westlich<br />

des Gebiets in einem Einschnitt verlaufende Ortsumgehung <strong>Diez</strong> (B 54 neu) aus, welche eine<br />

starke Überformung der natürlichen Geländemorphologie verursachte, Lärmemissionen bedingt<br />

und eine Barrierewirkung erzeugt.<br />

Aufgrund des kulturlandschaftlichen typischen Charakters, den natürlichen Oberflächenformen<br />

des Talraums und der Nähe zum städtischen Siedlungsbereich weist das Gebiet grundsätzlich<br />

eine gute Eignung für landschaftsgebundene Erholungsformen auf. Der räumliche Geltungsbereich<br />

ist derzeitig durch unterschiedlich ausgebaute Wirtschaftswege erschlossen.<br />

Bewertungskriterium<br />

Einstufung<br />

Vielfalt der Biotop- und Nutzungsstrukturen<br />

Reliefvielfalt<br />

Anteil naturgeprägter Biotoptypen<br />

Anteil kulturhistorischer Nutzungsformen<br />

Vorkommen von ausgewiesenen Kulturgütern und<br />

sonstigen Sachgütern<br />

Intensität von Vorbelastungen<br />

Ausstattung mit Einrichtungen für die Erholungsnutzung<br />

(Wander-/Radwege, Ruhebänke, usw.)<br />

Sichtbeziehungen, Blickachsen, Fernblicke<br />

mittel-hoch<br />

mittel<br />

mittel<br />

hoch<br />

- (nicht vorhanden)<br />

mittel<br />

mäßig (Wirtschaftswege, Verbindungsweg <strong>Diez</strong>-<br />

Mensfelder Kopf)<br />

mittel


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 34<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

2.8 Status-Quo-Prognose<br />

Aufgrund der Standortvoraussetzungen ist davon auszugehen, dass die Grünlandflächen weiterhin<br />

einer, wenn auch extensiven, landwirtschaftlichen Nutzung unterliegen werden. Die A-<br />

ckerbrachen resultieren z.T. aus den erfolgten Erdauffüllungen sowie der relativ kurzfristig zu<br />

erwartenden Umwandlung in Wohnbauflächen, das Betreiben einer landwirtschaftlichen Nutzung<br />

ist jedoch möglich. Eine Wiederaufnahme einer intensiven Ackernutzung auf den derzeitig<br />

brachliegenden Flächen würde sich auf den Wasserhaushalt, die Biotopfunktion und das<br />

Bodenpotential negativ auswirken.<br />

Es ist zu prognostizieren, dass die alten Obstbaumbestände im Gebiet aufgrund mangelnder<br />

ökonomischer Rentabilität nicht gepflegt oder durch Nachpflanzungen ergänzt werden, außer<br />

durch freiwillige Maßnahmen unter Naturschutzaspekten. Dies begünstigt zwar die Totholzentwicklung,<br />

führt jedoch zum Zusammenbruch der Bestände und zum Verlust der spezifischen<br />

Biotopqualität und der landschaftlichen Eigenart.<br />

Abgesehen von den genannten Aspekten ist ansonsten mit der weitgehenden Stagnation des<br />

Umweltzustands zu rechnen.<br />

Vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungszahlen, den räumlich stark begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der Stadt <strong>Diez</strong> und dem Trend zur Gewerbeansiedlung in der Stadt <strong>Diez</strong> ist<br />

langfristig davon auszugehen, dass die Planflächen aufgrund der Nähe zum städtischen Siedlungsbereich<br />

und ihrer Erschließungsfähigkeit durch eine Erweiterung der Siedlungsflächen<br />

beansprucht werden.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 35<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

3.0 Landschaftsplanerische Zielvorstellungen ohne Berücksichtigung der geplanten<br />

Nutzungsänderungen<br />

Aus der vorgenommenen Bewertung der Landschaftspotentiale und der vorhandenen planerischen<br />

und rechtlichen Vorgaben wird im folgenden ein Entwicklungskonzept mit landschaftsplanerischen<br />

Zielvorstellungen ausgearbeitet, mit dem die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts<br />

und die landschaftsästhetischen Qualitäten des Gesamtraums gesichert und entwickelt<br />

sowie die vorhandenen Belastungen abgebaut werden können. Die Zielvorstellungen berücksichtigen<br />

dabei nicht die geplanten Nutzungsänderungen.<br />

3.1 Arten- und Biotopschutz<br />

Zum Erhalt und Entwicklung der Funktionsfähigkeit für den Arten- und Biotopschutz empfehlen<br />

sich folgende Sicherungs- und Entwicklungsziele:<br />

• Sicherstellen der Nachhaltigkeit der z.T. alten Streuobstbestände im Untersuchungsgebiet<br />

unter Berücksichtigung der Lebensraumansprüche der kennzeichnenden Tierarten, Erhalt<br />

und Entwicklung einer stabilen Biozönose für die Leitarten von Streuobstkomplexen;<br />

Belassen von Alt- und Totholz, Baumstümpfen, Baumruinen im Bestand,<br />

Durchführung von Entlastungsschnitten (bruchgefährdete Bäume) bzw. Sanierungsschnitten<br />

(Bäume mit ausreichender Vitalität zur Überwallung der Schnittwunden),<br />

kontinuierliche Nach-/Ergänzungspflanzung mit geeigneten, unterschiedlichen Hochstamm-<br />

Obstsorten auch auf angrenzenden Flächen zum langfristigen Erhalt und Ausbau der Bestände,<br />

Erhalt bzw. Wiederaufnahme einer extensiven Pflege der Unternutzung (extensive Mahd<br />

oder Beweidung des Grünlands), Sicherung des Obstwiesencharakters und Verhindern einer<br />

geschlossenen Gehölzsukzession;<br />

Verzicht auf intensive Nutzung mit Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln<br />

• Biotoptypenverträgliche Nutzung der Wiesenflächen, Erhalt und Entwicklung der Artenvielfalt<br />

durch Fortsetzen bzw. Wiederaufnahme einer extensiven Nutzung und Pflege<br />

• Verbesserung der Biotopfunktion der Ackerflächen:<br />

Erhalt und Förderung von Zusatzstrukturen wie brachliegende Teilflächen, nicht genutzte<br />

Randstreifen, Saumstreifen, Baumreihen usw.,<br />

Reduzierung der stofflichen Belastung durch Pestizid- und Düngemitteleintrag<br />

• Erhaltung und Entwicklung von Biotopvernetzungselementen/Zusatzstrukturen wie Baumreihen,<br />

Baum-/ Strauchhecken, Säume usw., Ausbilden von ausreichend breiten Saumstrukturen<br />

entlang von Gehölzrändern<br />

3.2 Boden und Wasserhaushalt<br />

Leitziel ist die weitestmögliche Sicherung der natürlichen Bodenfunktionen, der Schutz des<br />

Grundwassers sowie der Erhalt des natürlichen Abflussverhaltens:<br />

• Verringerung von Schadstoffeinträgen auf Ackerflächen, Minderung der Bodenbelastung,<br />

Durchführung einer bedarfs- und zeitgerechten Düngung und Minderung des Einsatzes<br />

bzw. Verzicht auf persistente Pestizide,<br />

Vermeidung von Bodenverdichtung, tiefgründiger Bodenbearbeitung und Bodendurchmischung<br />

• Verhinderung schleichender Degrationsprozesse des Bodens, Verbesserung des Erosionsschutzes:<br />

nachhaltige Umwandlung von Ackerflächen insbesondere auf stark geneigten Hanglagen in<br />

extensivere Nutzungsformen mit ganzjähriger Vegetationsdecke (Grünland)<br />

Erhalt vorhandener Grünlandflächen und Streuobstbestände mit günstigen Wirkungen bezüglich<br />

Schutz vor Erosion und Auswaschung;


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 36<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Verzicht auf Anbau besonders erosionsanfälliger Kulturen (Mais, Rüben usw.) auf stark geneigten<br />

Hanglagen, höhenlinienparallele Bewirtschaftung<br />

• Erhalt des Infiltrationsvermögens des Bodens und des natürlichen Abflussverhaltens<br />

• Verzicht auf weitere Bodenauffüllungen bzw. Einträge standortfremder Böden, Vermeidung<br />

von Bodenverdichtung und Bodendurchmischung,<br />

3.3 Klima/ Lokalklima<br />

• Erhalt ausreichend großer, zusammenhängender Offenlandflächen mit Kaltluftproduktionspotential<br />

• Sicherung und Entwicklung der Streuobstbestände mit günstigen klimameliorativen Eigenschaften<br />

3.4 Landschaftsbild/ Erholung<br />

Im Vordergrund stehen Erhalt und Entwicklung eines weitgehend kulturlandschaftlich typischen<br />

Landschaftsbilds.<br />

• Nachhaltige Sicherung und Entwicklung (Nach-/Ergänzungspflanzungen, pflegender Erhalt)<br />

der z.T. alten Streuobstbestände mit hoher landschaftsbildprägender Wertigkeit<br />

• Erhalt und Entwicklung des z.T. strukturierten Grünlands als kulturlandschaftlich typische<br />

Nutzungsform<br />

• Verbesserung der landschaftlichen Vielfalt durch Anreicherung der offenen Acker- und<br />

Grünlandflächen mit gliedernden, kulturlandschaftlich typischen Strukturelementen (Saumstrukturen,<br />

Wiesenraine, Baumgruppen, Obstbaumbesatz zumindest auf Teilbereichen) unter<br />

Berücksichtigung von Sichtbeziehungen und geomorphologischen Bedingungen;<br />

Umwandlung von zumindest Teilflächen der Ackerflächen im Norden des Plangebiets in<br />

Grünland bzw. Streuobstbestände<br />

• Sicherung von Wegeverbindungen bzw. der Zugänglichkeit des Teil-Landschaftsraums


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 37<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

4.0 Auswirkungen der geplanten Nutzungsänderungen auf die Natur- und Landschaftspotentiale<br />

Durch die geplanten Nutzungsänderungen werden der Naturhaushalt und das Landschaftsbild<br />

verändert.<br />

In den nachfolgend aufgeführten Punkten werden die Beeinträchtigungen der betroffenen<br />

Landschaftspotentiale dargestellt, um daraus geeignete Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung<br />

und zum Ausgleich der Eingriffswirkungen abzuleiten.<br />

In der Konflikt- und Maßnahmentabelle (Anhang 2) werden die voraussichtlichen Auswirkungen<br />

mit Einschätzung der Beeinträchtigungsintensität zusammenfassend dargestellt und landespflegerischen<br />

Maßnahmen gegenübergestellt.<br />

4.1 Auswirkungen auf das Arten- und Biotopschutzpotential<br />

Im Rahmen der Realisierung des Bebauungsplans ist mit dem Verlust von Teilen eines relativ<br />

strukturreichen Biotop-/Nutzungskomplexes zu rechnen. Mit den Streuobstbeständen sind<br />

schwer ersetzbare Einzelbiotope betroffen. Insgesamt werden ca. 3,6 ha Vegetationsflächen<br />

beansprucht.<br />

Folgende Auswirkungen sind zu prognostizieren:<br />

• Zerstörung von zum Teil bestandsgefährdeten, schwer ersetzbaren Biotop-/ Nutzungsstrukturen<br />

durch Inanspruchnahme von:<br />

- Ackerbrachen<br />

- extensiv bewirtschaftetem Grünland mittlerer Standorte<br />

- Streuobstbeständen mit altem Baumbestand<br />

- brachliegendem Grünland mittlerer Standorte<br />

- Ackerland, intensiv bewirtschaftet<br />

- Schlehengebüsch mittlerer Standorte<br />

- Saumstrukturen<br />

Ersatz durch bauliche Anlagen bzw. neu anzulegende Gartenflächen<br />

• Funktionsverlust/-minderung als Ganz- oder Teilhabitat für die die beanspruchten Bereiche<br />

nutzenden Tierarten (potentiell: bestandsgefährdete bzw. seltene Arten, Habitatnutzer der<br />

Streuobstbestände) durch unmittelbare Flächeninanspruchnahme und Verlust der o. g. Biotopstrukturen,<br />

• Unterbinden von Wechselwirkungen zu benachbarten, z.T. bioökologisch hochwertigen<br />

Biotopstrukturen<br />

• Zunahme von Zerschneidungseffekten (Behinderung/Unterbindung von Austausch- und<br />

Vernetzungsbeziehungen)<br />

• potentielle Störung der Habitatnutzung benachbarter, nicht unmittelbar beanspruchter Biotopstrukturen<br />

durch Zunahme von akustischen und optischen Störreizen (Einhaltung von<br />

Mindestdistanzen, Reduzierung der Populationsdichte/Vitalität/Reproduktion, Verlagerung<br />

von Brut- und sonstigen Habitaten)<br />

4.2 Auswirkungen auf das Bodenpotential<br />

Im Zuge der Realisierung des Bebauungsplans ist von einer maximalen Mehrversiegelung und<br />

-befestigung von ca. 1,9 ha auszugehen. Aufgrund der topografischen Voraussetzungen sind<br />

für Erschließung und Bebauung abschnittsweise umfangreiche Erdarbeiten (Auf- und Abtrag)<br />

erforderlich.<br />

• Nachhaltiger Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versiegelung und Überbauung<br />

• Einschränkung bzw. Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch Befestigung (wasserdurchlässig)<br />

von Flächen


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 38<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

• Veränderung der Standortbedingungen und ggf. Einschränkung der Bodenfunktionen durch<br />

Bodenauftrag und -abtrag, Verdichtung, Umlagerung, Durchmischung<br />

• Erhöhung der Erosionsgefahr durch (vorübergehende) Inanspruchnahme der Vegetationsdecke<br />

auf teilweise stärker geneigten Flächen<br />

4.3 Auswirkungen auf das Wasserhaushaltspotential<br />

Die Versiegelung von Flächen sowie Bodenauf und -abtrag wirken sich auf den Wasserhaushalt<br />

des Planungsbereiches aus.<br />

• Erhöhung des oberflächlichen Abflusses, Minderung der Versickerungsrate<br />

• Störung des lokalen Bodenwasserhaushalts, Reduzierung der Grundwasserneubildungsrate<br />

4.4 Auswirkungen auf das (Lokal)Klimapotential, Luft<br />

Im Zuge der Realisierung des Bebauungsplans ist von einer Überbauung bzw. Befestigung<br />

von maximal etwa 1,9 ha derzeitig zumindest temporär vegetationsbedeckten Freiflächen auszugehen.<br />

Im Zuge der Realisierung des Bebauungsplans kommt es zum Verlust von kaltluftproduzierenden<br />

Offenlandflächen; eine Behinderung des Kaltluftabflusses durch den geplanten Lärmschutzwall<br />

ist nicht auszuschließen. Von einem relevanten Funktionszusammenhang zwischen<br />

Kaltluft und siedlungsklimatischen Verhältnissen ist dabei nicht auszugehen.<br />

• Verlust von lokalklimatisch relevanten Funktionseinheiten (Kaltluftentstehungsflächen)<br />

• Beeinträchtigung kleinklimatischer Parameter (Minderung der Evapotranspirationsrate, Erhöhung<br />

der Boden- und Lufttemperatur im Bereich der Befestigungen und Gebäude)<br />

• potentielle Behinderung des Kaltluftabflusses durch geplanten Lärmschutzwall<br />

4.5 Auswirkungen auf das Landschaftsbild, Erholung<br />

Die Realisierung des geplanten Wohnbaugebiets führt zu Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds<br />

und Minderung der Erholungsqualität. Vorbelastet ist der Teil-Landschaftsraum<br />

durch die Umgehungsstraße B 54 mit den resultierenden Lärmbelastungen und Zerschneidungseffekten.<br />

• Verlust vorhandener Landschaftsstrukturen, Beseitigung visuell relevanter Landschaftselemente<br />

von hoher Eigenart (Streuobstbestände, extensives Grünland) in sichtexponierter<br />

Hanglage<br />

• Visuelle Störung bzw. Überprägung des Teil-Landschaftsraums durch Begründung des<br />

1. Abschnitts eines neuen Stadtteils<br />

• Zerschneidung von Wegeverbindungen, Beeinträchtigung der Zugänglichkeit von Landschaftsteilen<br />

• Beeinträchtigungen des Landschaftserlebens durch Zunahme von akustischen und optischen<br />

Störreizen


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 39<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

5.0 Grünordnerische Konzeption - Landschaftsplanerische Zielvorstellungen unter<br />

Berücksichtigung der geplanten Nutzungsänderungen<br />

5.1 Arten- und Biotopschutz<br />

Im Rahmen der Realisierung des Bebauungsplans ist vom Verlust von Teilen eines relativ<br />

strukturreichen Biotop-/Nutzungskomplexes mit teilweise schwer ersetzbaren Einzelbiotopen<br />

und einer entsprechenden Minderung der Lebensraumfunktion für die kennzeichnenden Tierarten<br />

auszugehen.<br />

Im Vordergrund der landschaftsplanerischen Zielvorstellungen steht eine Eingriffsminderung<br />

durch die Sicherung von möglichst großen, zusammenhängenden Abschnitten insbesondere<br />

des Streuobstbestands, von Grünlandflächen und Gehölzstrukturen durch entsprechende<br />

bauplanungsrechtliche Festsetzungen.<br />

Somit kann die Lebensraumfunktion zumindest für Arten ohne große Fluchtdistanzen und Revieransprüche<br />

mit Einschränkungen erhalten bleiben.<br />

Der Bebauungsplanentwurf sieht neben dem Erhalt von Obstbaumbestand die extensive Unterhaltung<br />

von vorhandenem, z.T. bereits verbuschtem Wiesenflächen zur Verhinderung einer<br />

geschlossenen Verbuschung und zum Erhalt und zur Entwicklung von natürlich artenreichem<br />

Grünland vor.<br />

Der erforderliche Lärmschutzwall am Westrand des geplanten Wohngebiets ist standortgerecht<br />

mit Gehölzgruppen und per Wiesenansaat zu begrünen, um die Eingriffserheblichkeit<br />

aufgrund der Inanspruchnahme von Vegetationsflächen mittels Aufwertung der biologischen<br />

Vielfalt zu mindern.<br />

Gleichfalls sind die erforderlichen Flächen für die Niederschlagswasserbewirtschaftung möglichst<br />

naturnah anzulegen und standortgerecht zu begrünen; Obstbaumbestand im Bereich<br />

dieser Anlagen ist zu erhalten und während der Bauphase durch Gehölzschutzmaßnahmen zu<br />

schützen.<br />

Eine bioökologische Zusatzfunktion kann zudem eine funktionsgerechte Bepflanzung bzw.<br />

Gestaltung der nicht überbauten, privaten Grundstücksflächen übernehmen.<br />

Zur Teilkompensation für den Verlust von Vegetationsflächen kann eine langfristig zu sichernde,<br />

extensive Unterhaltung und Strukturanreicherung von Flächen im Gebiet beitragen, welche<br />

bis vor wenigen Jahren ackerbaulich genutzt wurden (Ackerbrachen, Wiesenparzellen im<br />

Südwesten). Durch Strukturanreicherung (Anpflanzung von Obstbäumen) und Ausmagerung<br />

mittels extensiver Nutzung lässt sich die bioökologische Wertigkeit entwickeln.<br />

Aufgrund des begrenzten Flächenangebots und des quantitativ und qualitativ relativ hohen<br />

Eingriffsumfangs ist eine vollständige Kompensation der zu erwartenden Beeinträchtigungen<br />

der Biotopfunktion innerhalb des unmittelbaren Plangebiets nicht möglich.<br />

Zur Kompensation der verbleibenden Beeinträchtigungen müssen externe Flächen außerhalb<br />

des Geltungsbereichs für die Wohnbebauung zur Durchführung funktionsgerechter Maßnahmen<br />

unter Berücksichtigung der beanspruchten Strukturen herangezogen werden.<br />

Ein Teil der vorgesehenen Kompensationsflächen befindet sich ca. 1,5 km nördlich des Eingriffsorts<br />

innerhalb des gleichen Naturraums, so dass ein räumlicher Zusammenhang gewährleistet<br />

ist. Vorgesehen ist die Umwandlung von Ackerflächen in extensiv zu unterhaltende<br />

Streuobstwiesen bzw. extensiv zu unterhaltendes Grünland in der „Diersteiner Aue“.<br />

Ferner befindet sich eine Kompensationsfläche in der Gemarkung Altendiez, ca. 4 km westlich<br />

des Eingriffsorts am Rand des Naturraums „Limburger Becken“; geplant ist die nachhaltige<br />

Umwandlung von Ackerflächen in extensives Grünland.<br />

Die externen Maßnahmen sind als multifunktional einzuordnen und tragen somit auch zum<br />

Ausgleich von Beeinträchtigungen sonstiger Potentiale bei.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 40<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

5.2 Bodenschutz<br />

Im Zuge der geplanten Nutzungsänderungen kommt es zur Bodenneuversiegelung in einer<br />

Größenordnung von maximal ca. 1,9 ha auf bislang unbefestigten Flächen. Aufgrund der Geländetopografie<br />

sind in Abschnitten umfangreiche Bodenarbeiten bzw. Veränderungen der<br />

vorhandenen Topografie erforderlich. Örtlich besteht aufgrund der Geländeneigung erhöhte<br />

Erosionsgefahr.<br />

Die landschaftsplanerischen Zielvorstellungen streben vorrangig an, den Anteil an versiegelten<br />

Flächen zu mindern und einen ausreichenden Anteil an nicht zu überbauenden Grünfreiflächen,<br />

auf denen eine natürliche Bodenentwicklung stattfinden kann, zu sichern.<br />

Gekoppelt ist dies, neben der Begrenzung der Grundflächenzahl, an eine entsprechende<br />

Ausweisung von Grünflächen mittels bauplanungsrechtlicher Festsetzungen.<br />

Durch die vorgesehenen Pflegekonzepte für die Grünflächen und den vorgesehenen Gestaltungsrahmen<br />

für die unbebauten privaten Grundstücksflächen lässt sich eine natürliche Bodenentwicklung<br />

auf den nicht überbauten Flächen sichern und der Erosionsgefahr begegnen.<br />

Im Sinne einer Eingriffsminderung wird ein Teil der Erschließungsachse über bereits versiegelte<br />

Wegeabschnitte geführt.<br />

Böden sind gemäß DIN 18915 schichtgerecht zu behandeln und zwischenzulagern; Oberboden<br />

ist im Bereich späterer Vegetationsflächen wiederzuverwenden.<br />

Die Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich der Hofflächen, Zufahrten, Stellplätze<br />

usw. trägt dazu bei, dass zumindest Teilfunktionen des Bodens erhalten bleiben.<br />

Zur Teilkompensation verbleibender Beeinträchtigungen durch Bodenversiegelung kann eine<br />

langfristig zu sichernde, extensive Unterhaltung und Strukturanreicherung von Flächen im Gebiet<br />

beitragen, welche bis vor wenigen Jahren ackerbaulich genutzt wurden (Ackerbrachen,<br />

Wiesenparzellen im Südwesten) und bei denen eine Wiederaufnahme intensiver Ackernutzung<br />

jederzeit möglich wäre.<br />

Eine vollständige Kompensation der zu erwartenden Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen<br />

ist innerhalb des Geltungsbereichs für die Wohnbebauung nicht möglich, so dass auf externen<br />

Flächen funktionsgerechte Maßnahmen zur Aufwertung der Bodenfunktion<br />

und -entwicklung durchgeführt werden müssen (vgl. 5.1). Vorgesehen ist die Umwandlung von<br />

bislang intensiv bewirtschafteten Ackerflächen in extensiv zu unterhaltende Obstwiesen bzw.<br />

Grünland.<br />

5.3 Wasserhaushalt<br />

Die eingriffsrelevanten Bereiche sind derzeitig überwiegend durch unbefestigte Flächen gekennzeichnet;<br />

dort wird anfallendes Regenwasser in den obersten Bodenschichten aufgenommen<br />

und tiefer liegenden Boden- und Gesteinsschichten zugeleitet, sofern es nicht über<br />

den Bewuchs verdunstet.<br />

Aufgrund des hohen Grundwasserflurabstands ist ein Grundwasserschutz gewährleistet.<br />

Im Vordergrund der landschaftsplanerischen Zielvorstellungen steht, den Anteil der überbaubaren<br />

Flächen soweit wie möglich zu reduzieren (vgl. Pkt. 5.2).<br />

Durch eine Festsetzung zur Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich der Hofflächen,<br />

Zufahrten, Stellplätze usw. lässt sich eine natürliche Versickerung in diesen Bereichen weiterhin<br />

erreichen.<br />

Im Bereich der geplanten Erschließungsachse ist eine seitliche Versickerung des Oberflächenwassers<br />

möglich.<br />

Um die örtliche Wasserbilanz nicht wesentlich zu stören, ist ein Konzept zur ökologischen Niederschlagswasserbewirtschaftung<br />

umzusetzen.<br />

Die Konzeption des Bebauungsplanentwurfs sieht vor, anfallendes unbelastetes Niederschlagswasser<br />

der versiegelten Flächen über offene Mulden mit Kaskaden einer offenen, flachen<br />

Versickerfläche am Rande des Gebiets zuzuleiten, wo es rückgehalten, verdunstet bzw.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 41<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

über die belebte Bodenzone dem Wasserkreislauf zurückgeführt wird. Sämtliche Anlagen sind<br />

naturnah und landschaftsgerecht in Erdbauweise auszuführen.<br />

Zu empfehlen ist ferner die dezentrale Rückhaltung von anfallendem Niederschlagswasser in<br />

ausreichend dimensionierten Zisternen und die Verwendung als Brauchwasser.<br />

Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen können in Verbindung mit den vorgesehenen planexternen<br />

Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden.<br />

5.4 Klima/ Lokalklima<br />

Es ist davon auszugehen, dass sich im Rahmen der geplanten Ausweisung von Wohnbauflächen<br />

keine relevanten Auswirkungen auf die lokalklimatischen Verhältnisse ergeben.<br />

Um negative Auswirkungen in Bezug auf kleinklimatische Parameter wie Verdunstungsrate<br />

und Wärmereflektion zu mindern bzw. zu kompensieren, ist ein entsprechend großer, teilweise<br />

durch Obstbaumbestand und Neuanpflanzungen strukturierter Grünfreiflächenanteil zu sichern<br />

(vgl. Pkt.5.2).<br />

Ferner ist eine funktionsgerechte Durchgrünung der Bauflächen mittels eines Gestaltungsrahmens<br />

für die nicht überbauten Grundstücksflächen vorgesehen.<br />

Von dem vorgesehenen Wohngebiet mit etwa 30 bis 40 Wohneinheiten und dem resultierenden<br />

Ziel-/ Quellverkehr werden vergleichsweise mäßige Emissionsbelastungen ausgehen.<br />

Das Gelände ist jedoch erheblichen Belastungen durch die flankierende Bundesstraße ausgesetzt.<br />

Um die zulässigen Grenzwerte für ein „Allgemeines Wohngebiet“ einzuhalten, sind aktive<br />

Schallschutzmaßnahmen im Gebiet erforderlich 16 . Die aktiven Schallschutzmaßnahmen<br />

umfassen die Herstellung eines standortgemäß zu begrünenden Lärmschutzwalls am westlichen<br />

Rand der geplanten Wohnbauflächen.<br />

5.5 Landschaftsbild/ Erholung<br />

Im Zuge der Realisierung des Bebauungsplans wird es zu nachhaltigen Beeinträchtigungen<br />

des Landschaftsbilds kommen. Es ist davon auszugehen, dass durch die Begründung eines<br />

neuen Stadtteils die landschaftliche Eigenart des Teillandschaftsraums überprägt wird.<br />

Im Sinne einer Eingriffsminderung ist der Erhalt eines möglichst großen Grünflächenanteils 17 ,<br />

insbesondere mit landschaftsbildprägendem Obstbaumbestand, durch entsprechende planerische<br />

Festsetzung anzustreben.<br />

Bei dem Gestaltungs-/Pflegekonzept von Grünflächen im Gebiet empfiehlt sich eine Bezugnahme<br />

auf den kulturlandschaftlichen Charakter der beanspruchten bzw. zu erhaltenden und<br />

benachbarten Biotop-/ Nutzungsstrukturen.<br />

Zur gestalterischen Einbindung und zum Teil-Ausgleich von Beeinträchtigungen ist, neben<br />

einem Gestaltungsrahmen für die privaten Gartenflächen, eine Durchgrünung des Gebiets<br />

durch entsprechende Festsetzungen zum Erhalt und zur Entwicklung von Offenlandflächen<br />

und der Sicherung und Neuanpflanzung von Obstbäumen vorzusehen.<br />

Dies steht im Zusammenhang mit der Bereitstellung von wohnungsnahen, vielfältig strukturierten<br />

Flächen, welche für Erholung und Spiel geeignet sind.<br />

Aufgrund unmittelbar an das vorgesehene Wohngebiet anschließender, ausgedehnter Offenland-<br />

und Halboffenlandflächen bestehen jedoch grundsätzlich gute Voraussetzungen für<br />

landschaftsgebundene Erholungsformen und Spiel.<br />

16 vgl. Gutachterliche Stellungnahme zum Bebauungsplangebiet „Hohe Straße 2“ <strong>Diez</strong>; Schalltechnisches Ingenieurbüro<br />

Paul Pies, Boppard, 2000<br />

17 Der Bebauungsplanentwurf sieht einen Grünflächenanteil (inkl. Lärmschutzwall, Flächen zur Niederschlagswasserbewirtschaftung)<br />

von knapp 50 % vor.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 42<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Bestehende Wegeverbindungen sollten sowohl für Bewohner des Gebiets als auch für andere<br />

Erholungssuchende passierbar bleiben. Es ist zu gewährleisten, dass ein gefahrloses Überqueren<br />

der geplanten Erschließungsachse für Fußgänger und Radfahrer möglich ist.<br />

Die erforderlichen Flächen für die Niederschlagswasserbewirtschaftung und zum Lärmschutz<br />

sind in landschaftsgerechter, naturnaher Weise auszuführen und zu gestalten. Insbesondere<br />

flache Mulden und Gräben können bei entsprechender Gestaltung und Zugänglichkeit einen<br />

hohen Erlebniswert besitzen.<br />

Grundsätzlich müssen die Übergangsbereiche zwischen Wohnbauflächen und umliegender<br />

Landschaft besondere Beachtung finden.<br />

Entlang des westlichen Rands des geplanten Wohngebiets wird durch den mit Gehölzgruppen<br />

bepflanzten Lärmschutzwall, eine strukturreiche lineare Gehölzanpflanzung sowie durch die<br />

den Wohnbauflächen vorgelagerten Grünlandflächen, z.T. mit zu erhaltendem Obstbaumbestand,<br />

eine vielfältig strukturierte Siedlungsrandzone ausgebildet.<br />

Auf eine Siedlungsrandgestaltung am nördlichen, östlichen und südöstlichen Rand des Gebiets<br />

wird verzichtet, da in Zukunft mit der Erweiterung des Gebiets im Rahmen eines zweiten<br />

Bauabschnitts zu rechnen ist. Derartige Maßnahmen müssen entsprechend räumlich und zeitlich<br />

versetzt durchgeführt werden.<br />

Für eine möglichst verträgliche Einbindung der geplanten Bebauung auf den relativ sichtexponierten<br />

Hangzonen kommt insbesondere einer entsprechenden Dimensionierung und architektonischen<br />

Gestaltung der Baukörper besondere Bedeutung zu.<br />

Die Gebäudehöhe bzw. die Zahl der Vollgeschosse ist durch entsprechende Festsetzungen zu<br />

begrenzen, um die visuell wirksamen Ansichtsflächen auf den Hangbereichen zu reduzieren.<br />

Die natürliche Geländegestalt ist durch entsprechende Abstufung der Gebäudehöhen und -<br />

dimensionierungen möglichst zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich eine angepasste, gedämpfte<br />

Farbgebung von Fassaden und Dacheindeckung.<br />

Eine vollständige Kompensation der zu erwartenden Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds<br />

ist innerhalb des Geltungsbereichs für die Wohnbebauung nicht möglich.<br />

Zur Kompensation verbleibender Beeinträchtigungen sind auf externen Flächen Maßnahmen<br />

zur Aufwertung der landschaftlichen Wahrnehmung unter Berücksichtigung der beanspruchten<br />

Strukturen durchzuführen (vgl. 5.1).<br />

5.6 Landschaftsplanerisches Ausgleichs- und Minimierungskonzept<br />

5.6.1 Ziele des landschaftsplanerischen Ausgleichs- und Minimierungskonzeptes<br />

Die in der Konfliktanalyse genannten Eingriffswirkungen sind durch gezielte Maßnahmen zu<br />

vermeiden, mindern bzw. auszugleichen:<br />

• Vermeidungs-/Minderungsmaßnahmen (V) inkl. Gestaltungsmaßnahmen (G)<br />

• Ausgleichsmaßnahmen (A)<br />

• (Ersatzmaßnahmen)<br />

Vermeidungsmaßnahmen dienen dazu, potentielle Beeinträchtigungen des Naturhaushalts<br />

und des Landschaftsbilds zu vermeiden oder zumindest zu mindern. Gestaltungsmaßnahmen<br />

dienen der landschaftsgerechten Einbindung und somit ebenfalls der Vermeidung/Minderung<br />

von Beeinträchtigungen.<br />

Ausgleichsmaßnahmen sind so durchzuführen, dass die betroffenen Wert- und Funktionselemente<br />

möglichst gleichartig an Ort und Stelle wiederhergestellt werden können.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 43<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Bei nicht ausgleichbaren Beeinträchtigungen sind Ersatzmaßnahmen an anderer Stelle und<br />

innerhalb des betroffenen Landschaftsraumes so durchzuführen, dass möglichst ähnliche und<br />

insgesamt ökologisch gleichwertige Strukturen entstehen. Ausgleichsmaßnahmen umfassen<br />

auch Ersatzmaßnahmen nach den Vorschriften der Landesnaturschutzgesetze (vgl. § 200a<br />

BauGB).<br />

Im Maßnahmenverzeichnis in Anhang 1 werden die vorgesehenen landschaftsplanerischen<br />

Maßnahmen als Hinweise zu den textlichen Festsetzungen erläutert.<br />

5.6.2 Konflikte und Maßnahmen in tabellarischer Form<br />

In der Konflikt- und Maßnahmentabelle (Anhang 2) werden die Konflikte und ihre Auswirkungen<br />

im einzelnen dargestellt und den erforderlich werdenden Maßnahmen zur Minderung der<br />

Eingriffsintensität und zur Kompensation verbleibender Eingriffe gegenübergestellt.<br />

5.6.3 Flächenbilanz<br />

Die Flächenbilanz stellt die eingriffserheblichen Flächen im Plangebiet und die ausgleichserheblichen<br />

Bereiche gegenüber. Somit wird ein bilanzierender Vergleich zwischen Eingriffs- und<br />

Ausgleichsumfang ermöglicht.<br />

Grundlage der Flächenbilanz ist der landschaftsplanerische Bestandsplan sowie der Entwurf<br />

des Bebauungsplans. Die jeweiligen Bewertungsfaktoren leiten sich aus der ökologischen<br />

Wertigkeit der eingriffs- bzw. ausgleichserheblichen Biotop-/Nutzungstypen ab (vgl. auch Pkt.<br />

2.6).<br />

Insbesondere Aspekte des Landschaftsbilds und der Fauna können durch eine Flächenbilanz<br />

lediglich eingeschränkt berücksichtigt werden; es wird auf die verbal-argumentativen Erläuterungen<br />

unter Berücksichtigung funktionaler Zusammenhänge (vgl. Pkt. 5.1- 5.5.) verwiesen.<br />

Grundlage für die Angabe des Versiegelungsgrads ist die vorgesehene GRZ (0,3) zuzüglich<br />

der zulässigen Überschreitung durch Nebenanlagen in Höhe von 50 %.<br />

Anhand der nachfolgenden Bilanzierung wird deutlich, dass durch die vorgesehenen<br />

ausgleichserheblichen Maßnahmen der Eingriffsumfang ausgeglichen werden kann.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 44<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Ermittlung der eingriffserheblichen Flächen:<br />

Beeinträchtigter<br />

Biotoptyp<br />

Art der<br />

Beeinträchtigung<br />

Flächengröße<br />

(m²)<br />

Bewertungsfaktor<br />

Wertpunkte<br />

(eingriffserheblich)<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

extensiv<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

extensiv<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

extensiv<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

extensiv<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

extensiv<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

extensiv<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

brachgefallen<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

brachgefallen<br />

Grünland mittlerer Standorte,<br />

brachgefallen<br />

Versiegelung durch Verkehrsflächen<br />

Überbauung durch Gebäude, Nebenanlagen<br />

Umwandlung in Gartenflächen mit<br />

Gestaltungsgebot<br />

Beanspruchung durch Böschung<br />

Versickerfläche (mit Pflanz-<br />

/Gestaltungsbindungen)<br />

Beanspruchung durch Flächen für<br />

die Versickerung<br />

Befestigung durch Zufahrtsweg<br />

(wasserdurchlässig) zur Versickerfläche<br />

Befestigung durch Zufahrtsweg<br />

(wasserdurchlässig) zur Versickerfläche<br />

Beanspruchung durch Flächen für<br />

die Versickerung<br />

Beanspruchung durch Wall (mit<br />

Pflanz-/Gestaltungsbindungen)<br />

1.644 1,5 2.466<br />

3.665 1,5 5.048<br />

4.298 0,75 3.224<br />

463 0,5 232<br />

2.017 1 2.017<br />

150 1,25 188<br />

115 1,25 144<br />

162 1 162<br />

1.500 - -<br />

Streuobstwiesen<br />

Versiegelung durch Verkehrsflächen<br />

Streuobstwiesen Befestigung durch Fußweg<br />

(wasserdurchlässig)<br />

Streuobstwiesen<br />

Überbauung durch Gebäude, Nebenanlagen<br />

Streuobstwiesen<br />

Umwandlung in Gartenflächen<br />

mit Gestaltungsgebot<br />

1.540 2 3.080<br />

68 1 68<br />

1.586 2 3.172<br />

2.447 1 2.447<br />

Streuobstwiesen Umwandlung in Spielplatz 530 1 530<br />

Streuobstwiese, brach<br />

Obstanlage, brach<br />

Obstanlage, brach<br />

Obstanlage, brach<br />

Ackerland, intensiv<br />

Ackerland, intensiv<br />

Ackerbrache, grünlandartig<br />

Beanspruchung durch Flächen für<br />

die Versickerung (kein Verlust von<br />

Baumbestand)<br />

Versiegelung durch Verkehrsflächen<br />

Überbauung durch Gebäude, Nebenanlagen<br />

Umwandlung in Gartenflächen mit<br />

Gestaltungsgebot<br />

Versiegelung durch Verkehrsflächen<br />

Beanspruchung durch Wall (mit<br />

Pflanz-/Gestaltungsbindungen)<br />

Versiegelung durch Verkehrsflächen<br />

197 1 197<br />

55 1,25 69<br />

234 1,25 293<br />

286 0,5 143<br />

2.757 1 2.757<br />

970 - -<br />

3.065 1,25 3.831


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 45<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Ackerbrache, grünlandartig Befestigung durch Fußweg<br />

(wasserdurchlässig)<br />

Ackerbrache, grünlandartig Überbauung durch Gebäude, Nebenanlagen<br />

Ackerbrache, grünlandartig Umwandlung in Gartenflächen<br />

mit Gestaltungsgebot<br />

Ackerbrache, grünlandartig<br />

Beanspruchung durch Wall (mit<br />

Pflanz-/Gestaltungsbindungen)<br />

63 0,75 47<br />

2.858 1,25 3.573<br />

3.744 0,5 1.872<br />

2.123 - -<br />

Schlehengebüsch<br />

Wiesenweg<br />

Wiesenweg<br />

Wiesenweg<br />

Wiesenweg<br />

Wiesenweg<br />

Beanspruchung durch Böschung<br />

Versickerfläche (mit Pflanz-<br />

/Gestaltungsbindungen)<br />

Versiegelung durch Verkehrsflächen<br />

Überbauung durch Gebäude, Nebenanlagen<br />

Umwandlung in Gartenflächen mit<br />

Gestaltungsgebot<br />

Beanspruchung durch Wall (mit<br />

Pflanz-/Gestaltungsbindungen)<br />

Befestigung durch Zufahrtsweg<br />

(wasserdurchlässig) zur Versickerfläche<br />

511 1 511<br />

172 0,5 86<br />

58 0,5 29<br />

70 - -<br />

158 - -<br />

29 - -<br />

Wertpunkte<br />

gesamt:<br />

36.186<br />

Ermittlung der ausgleichserheblichen Flächen:<br />

Zu entwickelnder Biotoptyp Art der Maßnahme<br />

Ausgleichsfläche 1:<br />

grünlandartige Brachfläche mit<br />

hochstämmigen Obstbäumen<br />

Nachhaltige extensive Unterhaltung<br />

von grünlandartigen Ackerbrachen<br />

18 , Anpflanzung hochstämmiger<br />

Obstbäume<br />

Flächengröße<br />

(m²)<br />

Bewertungsfaktor<br />

Wertpunkte<br />

(ausgleichserheblich)<br />

3.873 1 3.873<br />

Ausgleichsfläche 2:<br />

Extensiv zu unterhaltendes,<br />

mageres Grünland mit randlichen,<br />

zu erhaltenden Heckenstrukturen<br />

Nachhaltige extensive Unterhaltung 2.621 0,25 655<br />

von Grünland 19<br />

18 Die Flächen sind im Liegenschaftskataster als „Ackerland“ eingetragen und wurden bis vor einigen Jahren ackerbaulich genutzt.<br />

19 s.o.


Landschaftsplanerischer Beitrag zum 46<br />

Bebauungsplan „Hohe Straße II, 1. Abschnitt“ - Stadt <strong>Diez</strong><br />

Ausgleichsfläche 3.2:<br />

Standorttypische Gehölzpflanzung<br />

Anlage einer Gehölzpflanzung<br />

aus standorttypischen Gehölzen<br />

auf Grünland (brach)<br />

1.308 0,25 327<br />

Externe Ausgleichsfläche 6:<br />

Extensiv zu unterhaltendes<br />

Grünland<br />

Externe Ausgleichsfläche 7:<br />

Extensiv zu unterhaltende<br />

Streuobstwiese<br />

Umwandlung von Ackerland in<br />

extensiv zu unterhaltendes Grünland<br />

Umwandlung von Ackerland in<br />

eine extensiv zu unterhaltende<br />

Streuobstwiese<br />

6.794 1 6.794<br />

13.755 1 13.755<br />

Externe Ausgleichsfläche 8:<br />

Extensiv zu unterhaltende Wiese<br />

mit einer Obstbaumreihe<br />

Externe Ausgleichsfläche 9:<br />

Extensiv zu unterhaltende<br />

Wiese<br />

Umwandlung von Ackerland in<br />

eine extensiv zu unterhaltende<br />

Wiesenfläche, Anpflanzung<br />

hochstämmiger Obstbäume<br />

Umwandlung von Ackerland in<br />

eine extensiv zu unterhaltende<br />

Wiesenfläche<br />

1.430 1 1.430<br />

9.516 1 9.516<br />

Wertpunkte<br />

gesamt:<br />

36.350

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