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Heilig Geist Kirch - Pfarrei-breitbrunn.de

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H ERZLICH W ILLKOMMEN<br />

… in unserer <strong>Kirch</strong>e!<br />

Schön, dass Sie<br />

hereingekommen sind.<br />

Wir hoffen, Sie<br />

ent<strong>de</strong>cken diesen Raum<br />

für sich.<br />

Lassen Sie einfach Ihre<br />

Augen schweifen und<br />

sich an das an<strong>de</strong>re<br />

Licht gewöhnen.<br />

„Auferstehung“ von Franz Höchstötter<br />

Vielleicht möchten Sie die Stille genießen und<br />

Gottes Nähe spüren.<br />

Hier sind Sie am richtigen Ort dafür.<br />

HEILIG GEIST KIRCHE BREITBRUNN


Die Breitbrunner <strong>Kirch</strong>e Zum-<strong>Heilig</strong>en-<strong>Geist</strong><br />

Am 24. Oktober 1971, wur<strong>de</strong> die neue <strong>Kirch</strong>e mit Gemein<strong>de</strong>zentrum Zum-<br />

<strong>Heilig</strong>en-<strong>Geist</strong> in Breitbrunn geweiht. Die Planungen zum <strong>Kirch</strong>enbau gehen<br />

in mehreren Stufen bis 1963 zurück. 1965 wur<strong>de</strong> aus sieben Vorentwürfen<br />

das Projekt <strong>de</strong>s Architekten Dipl. Ing. Theo Wieland zur Ausführung<br />

ausgewählt und nach mehreren Än<strong>de</strong>rungen im November 1967 zur Genehmigung<br />

eingereicht. Im Folgen<strong>de</strong>n sollen hier nur einige Gesichtspunkte<br />

<strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Innenraumes <strong>de</strong>r <strong>Kirch</strong>e besprochen wer<strong>de</strong>n. Sie sind<br />

wenig bekannt und in Gefahr, dass man sie falsch versteht.<br />

Der <strong>Kirch</strong>enraum war vom Architekten als Stätte <strong>de</strong>r Begegnung für ein<br />

wachsen<strong>de</strong>s Dorf gedacht, mit beson<strong>de</strong>rem Bezug zur sonntäglichen Feier<br />

<strong>de</strong>r hl. Messe. Die äußere Gestalt wie auch die innere Raumform sollten an<br />

ein Zelt erinnern. Dazu gehörte die scheinbare Leichtigkeit <strong>de</strong>r Konstruktion<br />

<strong>de</strong>s gleichsam schweben<strong>de</strong>n Zeltdaches, das nur auf zwei Einzelfundamenten<br />

ruht (eines davon enthält <strong>de</strong>n Grundstein). Diese Konzeption wird durch<br />

eine subtile Lichtführung unterstützt: Einesteils öffnet sich <strong>de</strong>r Raum durch<br />

schmale Glasbän<strong>de</strong>r, aber auch freie Glaswän<strong>de</strong> gegen Osten und Westen,<br />

an<strong>de</strong>rerseits wird er von Betonwän<strong>de</strong>n abgegrenzt, <strong>de</strong>nen durch eine zarte<br />

Fältelung <strong>de</strong>r Oberfläche die Schwere genommen ist. Diese Betonwän<strong>de</strong><br />

fuhren weit über <strong>de</strong>n eingehegten Raum für <strong>de</strong>n Gottesdienst hinaus ins<br />

Freie. Im Inneren <strong>de</strong>s <strong>Kirch</strong>enraumes sind in diese Wän<strong>de</strong> eingelassene<br />

Kreuze zu sehen. Die Anordnung dieser Kreuze geht ganz wesentlich auf<br />

<strong>de</strong>n Maler Professor Fritz Winter zurück, mit <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Architekt, <strong>de</strong>r<br />

schon länger mit ihm befreun<strong>de</strong>t war, unter Zuhilfenahme vieler Skizzen,<br />

intensiv in <strong>de</strong>ssen Atelier in Dießen beraten hat.<br />

Diese Kreuze sollten nicht - wie öfter zu hören ist - einen mo<strong>de</strong>rnen Kreuzweg<br />

darstellen, sie sind auch nicht als Ornamente, als „Dekoration", zu verstehen,<br />

son<strong>de</strong>rn als die „Möglichkeit vielfältiger Begegnung <strong>de</strong>r Menschen<br />

mit diesem uns allen vertrauten christlichen Symbol: Groß und klein, schwer<br />

und leichter, senkrecht stehend und oft schräg, wie eine zu tragen<strong>de</strong> Last“.<br />

Die vertieften Flächen <strong>de</strong>r Kreuze sollten zur Belebung <strong>de</strong>s Raumes farbig<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Als Angelpunkt o<strong>de</strong>r auch Schwerpunkt <strong>de</strong>r farbigen<br />

Gestaltung war von Fritz Winter ein abstraktes Gemäl<strong>de</strong> geplant.<br />

Daran entzün<strong>de</strong>te sich nun eine kontrovers geführte Debatte, die zur Ablehnung<br />

<strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s und damit auch zum Scheitern <strong>de</strong>r damals geplanten Farbgestaltung<br />

<strong>de</strong>s Raumes führte.<br />

Die angeführten Grün<strong>de</strong> waren unterschiedlicher Natur. Natürlich spielte<br />

auch die Finanzierung eine Rolle (obwohl Winter <strong>de</strong>r <strong>Kirch</strong>enverwaltung<br />

sehr entgegenkam). Der tiefere Grund war aber wohl doch, dass ein abstraktes<br />

Bild für damit nicht vertraute Kunstbetrachter nicht vermittelbar war.<br />

[Anmerkung <strong>de</strong>s Herausgebers: Ein weiterer Grund war, dass das gespen-<br />

2


<strong>de</strong>te Geld für eine Orgel verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollte. Sie wur<strong>de</strong> durch Anton<br />

Staller aus Grafing gebaut und im April 1973 durch Weihbischof Manfred<br />

Müller geweiht. 25 Jahre nach <strong>de</strong>r Weihe <strong>de</strong>r <strong>Heilig</strong> <strong>Geist</strong> <strong>Kirch</strong>e führten<br />

die intensiven und unermüdlichen Bemühungen <strong>de</strong>s Pfarrgemein<strong>de</strong>rates<br />

zusammen mit engagierten Bürgern schließlich zum Ziel. Der damalige<br />

Pfarrer Klaus Ammich hat Mitverantwortung getragen und <strong>de</strong>n Künstler<br />

und Priester Franz Höchstötter herbeigebracht.]<br />

Zu <strong>de</strong>n Bildaussagen<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

„Durch Christi Tod und Auferstehung schafft <strong>de</strong>r <strong>Heilig</strong>e <strong>Geist</strong> <strong>de</strong>n Erdkreis<br />

neu." steht im Innenhof <strong>de</strong>r <strong>Kirch</strong>e als Relief geschrieben. An diesem Leitmotiv<br />

und <strong>de</strong>r Architektur orientiert sich die Ausgestaltung <strong>de</strong>r <strong>Kirch</strong>e.<br />

Das zeltförmige <strong>Kirch</strong>endach symbolisiert das pilgern<strong>de</strong> Gottesvolk, das im<br />

<strong>Geist</strong> Gottes unterwegs ist, - noch nicht am Ziel..<br />

Die bei<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong> im Nor<strong>de</strong>n und Sü<strong>de</strong>n stehen für die großen Epochen <strong>de</strong>r<br />

Zeit vor Christus (Nor<strong>de</strong>n) und <strong>de</strong>r Zeit mit ihm (Sü<strong>de</strong>n). In <strong>de</strong>r Darstellung<br />

beginnt die Geschichte Gottes mit <strong>de</strong>n Menschen in leuchten<strong>de</strong>n, kräftigen<br />

Farben mit <strong>de</strong>r Schöpfungsgeschichte auf <strong>de</strong>r linken Seite <strong>de</strong>r Nordwand,<br />

geht über die Erzählungen <strong>de</strong>s Alten Testamentes weiter in immer dunklere<br />

Farben hinein. Bereits am rechten En<strong>de</strong> beginnt sich mit <strong>de</strong>r blauen Farbe<br />

ein Wen<strong>de</strong>punkt anzubahnen. Es ist Jesus, <strong>de</strong>r Sohn Mariens, dargestellt in<br />

<strong>de</strong>r Nordostecke. Mit Jesus, <strong>de</strong>r in unsere Welt eingetreten ist, geht <strong>de</strong>r Weg<br />

weiter zur Südwand. Hier fin<strong>de</strong>n sich die Lei<strong>de</strong>n unserer Zeit. Christus, <strong>de</strong>r<br />

selber Lei<strong>de</strong>n und Tot erleben musste, ist uns Menschen gera<strong>de</strong> in diesen<br />

Augenblicken nahe.<br />

Die Kreuze richten sich alle aus auf das Ziel an dieser Wand, die Darstellung<br />

<strong>de</strong>r Auferstehung. Die Kreuze aus <strong>de</strong>n Reliefs fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n hölzernen<br />

Kreuzesbalken. Doch das Kreuz ist gebrochen durch die Auferstehung Jesu,<br />

<strong>de</strong>ssen wie<strong>de</strong>rerlangte Herrlichkeit sich im Gold <strong>de</strong>s Hintergrun<strong>de</strong>s wi<strong>de</strong>rspiegelt.<br />

Die Symbole für die Gegenwart <strong>de</strong>s Auferstan<strong>de</strong>nen setzen sich fort in <strong>de</strong>r<br />

Tabernakelwand <strong>de</strong>r Südwestecke. Diese Wand bil<strong>de</strong>t das Gegenüber zur<br />

Mariendarstellung: Maria als „Tabernakel", da sie Jesus in sich trug, und <strong>de</strong>r<br />

Tabernakel, ein Ort <strong>de</strong>r Gegenwart Christi unter uns. Auch die gemeinsamen<br />

Farben Blau und Rot <strong>de</strong>uten dies an.<br />

3


Abb.: Skizze <strong>de</strong>r Rückwand<br />

Altar und Ambo bil<strong>de</strong>n die Fortsetzung <strong>de</strong>s Weges. Immer, wenn wir uns als<br />

Gemein<strong>de</strong> um <strong>de</strong>n Tisch <strong>de</strong>s Wortes und <strong>de</strong>s Brotes versammeln, wird die<br />

Erlösung durch Christus in unserer Mitte gegenwärtig.<br />

Wir, das unter <strong>de</strong>m Zeltdach versammelte Volk Gottes, sind hinein genommen<br />

in die Heilsgeschichte und Teil von ihr. Der Weg <strong>de</strong>s Heiles, <strong>de</strong>r um<br />

uns herum abgebil<strong>de</strong>t ist, ist zu unserem eigenen Weg gewor<strong>de</strong>n.<br />

Auch die Formen und Farben <strong>de</strong>r ausgestalteten Kreuze betonen diese heilsgeschichtliche<br />

Entwicklung. Bei <strong>de</strong>r Schöpfung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Pyrami<strong>de</strong>n Ägyptens<br />

herrschen noch klare Formen und kräftige Farben vor. Die Farben wer<strong>de</strong>n<br />

immer mehr verän<strong>de</strong>rt ins Dunkle, sogar Braun-Schwarze in <strong>de</strong>n Kreuzen<br />

mit <strong>de</strong>n Lei<strong>de</strong>n unserer Zeit. Nach <strong>de</strong>r „Auferstehung" wer<strong>de</strong>n die Farben<br />

wie<strong>de</strong>r reiner und kräftiger, bis sie sich in die klaren Grundfarben um<br />

und auf <strong>de</strong>m Altar teilen. Auch die Formen verlieren sich im Verlauf <strong>de</strong>r<br />

Ausmalung immer mehr. Sie gehen von <strong>de</strong>n klar geglie<strong>de</strong>rten Pyrami<strong>de</strong>n<br />

über in Wellen, Schnecken und aufgesprengte Linien. Nach <strong>de</strong>r „Auferstehung"<br />

wer<strong>de</strong>n die Formen immer klarer in <strong>de</strong>r Tabernakelwand, um sich<br />

dann in die geometrischen Grundformen auf <strong>de</strong>m Altar zu wan<strong>de</strong>ln, die so<br />

die Vollkommenheit symbolisieren.<br />

,An-Deutungen' zu <strong>de</strong>n einzelnen Kreuzen<br />

Eine endgültige Erklärung <strong>de</strong>r einzelnen Motive ist an sich nicht möglich. Es<br />

können nur einige Grundgedanken ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n. Der Betrachter ist<br />

selbst eingela<strong>de</strong>n, sich „einzusehen“, hineinzu<strong>de</strong>nken und immer wie<strong>de</strong>r neu<br />

zu ent<strong>de</strong>cken. Nur so erschließt sich die wirkliche Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r.<br />

4


Die Rückwand<br />

Die Rückwand erzählt aus <strong>de</strong>m Alten Testament, das in seiner Fülle und<br />

Verschie<strong>de</strong>nheit zeigt: Gott lässt sich mit <strong>de</strong>n Menschen ein, er will sein<br />

auserwähltes Volk auf <strong>de</strong>m Weg <strong>de</strong>s Heiles führen - wenn es sich darauf<br />

einlässt. Das AT ist kein Buch, das Geschichte chronologisch darstellt. In<br />

ihm spiegeln sich die vielen Gotteserfahrungen verschie<strong>de</strong>ner Völker und<br />

Generationen wi<strong>de</strong>r. Deshalb ist auch die Anordnung <strong>de</strong>r einzelnen Erzählungen<br />

nicht entsprechend ihrer biblischen Reihenfolge gehalten. Dabei<br />

scheinen auch die vielen Seiten Gottes auf: Er, <strong>de</strong>r Leben schafft (1, siehe<br />

Skizze oben!), <strong>de</strong>r seinem Volk die Freiheit gibt (9), <strong>de</strong>r Menschen wie die<br />

Ägypter <strong>de</strong>m Untergang weiht (11), <strong>de</strong>r Hochmut straft (16), o<strong>de</strong>r Gerechtigkeit<br />

und Mitmenschlichkeit einfor<strong>de</strong>rt (17), bis er sich schließlich in<br />

Christus ganz mit uns verbin<strong>de</strong>t.<br />

1: Die Schöpfung, Gen 1,1: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Er<strong>de</strong>." In<br />

<strong>de</strong>r Kugel zeigt sich die Schöpfung mit all <strong>de</strong>n bunten Farben <strong>de</strong>r Natur und<br />

ihrer ganzen Fülle wie<strong>de</strong>r. Gen 1,26: „Dann sprach Gott: Lasst uns <strong>de</strong>n<br />

Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich." Adam und Eva stehen<br />

links und rechts vom Stamm <strong>de</strong>s Baumes, <strong>de</strong>ssen Krone die Schöpfung ist.<br />

Sie sind mit allem verbun<strong>de</strong>n und stehen doch außerhalb, <strong>de</strong>nn ihnen wur<strong>de</strong><br />

die Schöpfung übergeben. Gen 2,15: Der Garten E<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Baum <strong>de</strong>r<br />

Versuchung. In <strong>de</strong>r Krone <strong>de</strong>s Baumes fin<strong>de</strong>t sich ein roter Punkt, in <strong>de</strong>m<br />

man <strong>de</strong>n Apfel <strong>de</strong>s Paradiesesbaumes sehen kann. Hier fin<strong>de</strong>t sich auch<br />

erstmals das Symbol <strong>de</strong>s roten Kreises, <strong>de</strong>r in Ausschnitten o<strong>de</strong>r als ganzes<br />

immer wie<strong>de</strong>r auftaucht.<br />

5


2: Gen 3,17: Die Mühsal <strong>de</strong>s Lebens nach <strong>de</strong>r Vertreibung aus <strong>de</strong>m Paradies.<br />

Gen 4,10: Das Blut Abels schreit nach <strong>de</strong>m Bru<strong>de</strong>rmord vom Ackerbo<strong>de</strong>n<br />

zu Gott.<br />

3: Ex 7,1 - 11,10: Die ägyptischen Plagen<br />

4: Gen 9,12f: Das Zeichen <strong>de</strong>s Regenbogens nach <strong>de</strong>r Sintflut, <strong>de</strong>r Bund<br />

Gottes mit Noach.<br />

5: Ex 17,16: Gott als Feldzeichen im Krieg: „Die Hand an Jahwes Feldzeichen!<br />

Krieg ist zwischen Jahwe und Amalek von Generation zu Generation.“<br />

6: Num 21,8: Die kupferne Schlange in <strong>de</strong>r Wüste als Symbol <strong>de</strong>r Rettung<br />

für die ungehorsamen Israeliten; Joh 3,14: „Und wie Mose die Schlange in<br />

<strong>de</strong>r Wüste erhöht hat, so muss <strong>de</strong>r Menschensohn erhöht wer<strong>de</strong>n."<br />

7: Ex 1: Israel in Ägypten<br />

8: Ex 2,1: ff Mose im Binsenkörbchen<br />

9: Gen 18,1 ff: Gott zu Gast bei Abraham, die Verheißung eines Sohnes<br />

10: Dan 3,1 ff: Die drei Jünglinge im Feuerofen<br />

11: Ex 14,15 ff: Der Durchzug <strong>de</strong>r Israeliten durch das Rote Meer<br />

12: Ex 12,21 ff: Das Paschamahl mit <strong>de</strong>r Schüssel mit Blut, <strong>de</strong>n mit Blut<br />

bestrichenen Türpfosten, <strong>de</strong>m geschlachteten Lamm und <strong>de</strong>m Kelch als<br />

An<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s späteren Paschamahles Jesu<br />

13: Gen 28,12: Jakobs Traum von <strong>de</strong>r Himmelsleiter<br />

14: Ex 25,10 f: Die Bun<strong>de</strong>sla<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r die Tafeln mit <strong>de</strong>n Zehn Geboten<br />

mitgetragen wer<strong>de</strong>n, Die Bun<strong>de</strong>sla<strong>de</strong> ist Zeichen für die Gegenwart Gottes<br />

unter <strong>de</strong>n Israeliten, <strong>de</strong>shalb auch <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>ne Grund.<br />

15: Ex 3,2: Der brennen<strong>de</strong> Dornbusch 16: Gen 11 f: Der Turmbau zu Babel<br />

17: Ex 32,1 ff: Das gol<strong>de</strong>ne Kalb<br />

18: Jes 11,1 f: Die Ankündigung <strong>de</strong>s messianischen Reiches: „Doch aus<br />

<strong>de</strong>m Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor."<br />

19: Ez 47,9: Die Tempelquelle: „Wohin <strong>de</strong>r Fluss gelangt, da wer<strong>de</strong>n alle<br />

Lebewesen, alles, was sich regt, leben können, und sehr viele Fische wird es<br />

geben. Weil dieses Wasser dorthin kommt, wer<strong>de</strong>n die Fluten gesund; wohin<br />

6


<strong>de</strong>r Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben.“<br />

20: Ez 4,9: Ankündigung <strong>de</strong>r Belagerung Jerusalems, <strong>de</strong>r Hungersnot und<br />

<strong>de</strong>r Verbannung als Strafe für das Volk, das sich von Jahwe abgewen<strong>de</strong>t hat.<br />

Die Mariendarstellung<br />

Die aus altem Holz geschnitzte Figur Mariens trägt leicht ägyptische Züge,<br />

Damit wird an die Zusammenhänge <strong>de</strong>r Mariengeschichte mit Ägypten erinnert:<br />

- Die Erzählung von <strong>de</strong>r jungfräulichen Geburt lehnt sich an einen alten<br />

ägyptischen Mythos an, in <strong>de</strong>m ähnliches über einen königlichen Retter<br />

geschrieben wird. Dieser Mythos war in <strong>de</strong>r Zeit Jesu weit verbreitet. - Maria<br />

muss nach <strong>de</strong>r Geburt Jesu in <strong>de</strong>n Berichten eines Evangeliums nach<br />

Ägypten fliehen. - Das Erlösungsgeschehen, das mit <strong>de</strong>r Geburt Jesu beginnt,<br />

erinnert an <strong>de</strong>n Auszug aus Ägypten. Jesus ist das neue Paschalamm,<br />

das sein Volk in die Freiheit führt.<br />

Wie bei <strong>de</strong>r Darstellung <strong>de</strong>s Durchzuges durch das Rote Meer herrscht auch<br />

darum wie<strong>de</strong>r die blaue Farbe vor und <strong>de</strong>utet diesen Zusammenhang an.<br />

Durch seine kräftige Farbe fällt das zinnoberrote Kreissegment ins Auge.<br />

Der unvollständige Kreis ist Sinnbild dafür, dass die Vollendung noch nicht<br />

erreicht ist und <strong>de</strong>r Kreis <strong>de</strong>r Heilsgeschichte auf Er<strong>de</strong>n sich noch nicht geschlossen<br />

hat. Damit erhält die Marienstatue eine tiefe Be<strong>de</strong>utung: Die uralten<br />

Sehnsüchte <strong>de</strong>r Menschheit nach einem Erlöser, <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>n und Freiheit<br />

bringt, die sich in zahlreichen Mythen verschie<strong>de</strong>ner Völker wie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>n,<br />

wer<strong>de</strong>n erfüllt in Jesus Christus, <strong>de</strong>n Maria geboren hat. Mit <strong>de</strong>r Menschwerdung<br />

Gottes beginnt das Werk <strong>de</strong>r Erlösung und <strong>de</strong>r neuen Schöpfung.<br />

7


Abb.: Skizze <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Wand<br />

Die vor<strong>de</strong>re Wand<br />

Das zentrale Thema sind die Lei<strong>de</strong>n und Nöte unserer Zeit. In<strong>de</strong>m Jesus<br />

selber Leid und Tod auf sich nahm und von <strong>de</strong>n Toten auferstan<strong>de</strong>n ist, hat<br />

er einen Ausweg aus diesen Lei<strong>de</strong>n geschaffen. Sein Reich hat bereits unter<br />

uns begonnen.<br />

1: 2 Kor 4,10: „Wohin wir auch kommen, immer tragen wir das To<strong>de</strong>slei<strong>de</strong>n<br />

Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar<br />

wird." Die dunklen, schwarzen und braunen Farben <strong>de</strong>s Kreuzes erinnern an<br />

die dunklen Seiten unseres Lebens: an unheilbare Krankheiten, an Seuchen<br />

und Tod, die unser Leben bedrohen. An <strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kreuzesbalken sind<br />

blaue Punkte zu sehen die die Wundmale Jesu an<strong>de</strong>uten, Zeichen für seine<br />

Lei<strong>de</strong>n und seinen Tod. Überall wo wir selber vom Leid getroffen wer<strong>de</strong>n,<br />

sogar in unserem eigenen Tod, tragen wir seine Wundmale an uns. Wenn<br />

wir Christus im Lei<strong>de</strong>n und im Tod ähnlich sind, können wir auch erhoffen,<br />

mit ihm leben zu dürfen.<br />

2: 2 Petr 2,13 f: „Sie halten es für Vergnügen, bei Tag ein üppiges Leben zu<br />

führen; ein schmutziger Schandfleck sind sie wenn sie in ihrer trügerischen<br />

Genusssucht mit euch prassen und schwelgen. Sie haben nur Augen für die<br />

Ehebrecherin und sind in unersättlicher Sün<strong>de</strong>. Sie locken haltlose Menschen<br />

an, <strong>de</strong>ren Sinn nicht gefestigt ist; ihr Herz ist in Habgier geübt, sie<br />

sind Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fluches.“ Auf <strong>de</strong>m dunklen Blau sind stilisierte Flecken zu<br />

sehen Die Flecken bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Stamm <strong>de</strong>s Kreuzes. Im oberen Teil kann man<br />

- braun gehalten - <strong>de</strong>n Kopf Jesu erahnen, im Querbalken seine Arme; ein<br />

schwarzer Bogen <strong>de</strong>utet <strong>de</strong>n Oberkörper an. Die stilisierten Flecken entsprechen<br />

<strong>de</strong>n Schandflecken, von <strong>de</strong>nen Petrus spricht. Diese menschlichen<br />

Schandflecken bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Stamm <strong>de</strong>s Kreuzes, weil Jesus wegen <strong>de</strong>r Schuld<br />

<strong>de</strong>r Menschen an <strong>de</strong>n Schandpfahl <strong>de</strong>s Kreuzes gehängt wur<strong>de</strong>.<br />

8


Auch die Seitenwun<strong>de</strong> wird von einem solchen Fleck gebil<strong>de</strong>t. Wegen unserer<br />

Sün<strong>de</strong>n ist Jesus gestorben.<br />

3: Lk 1,79: „... um allen zu leuchten, die in <strong>de</strong>r Finsternis sitzen und im<br />

Schatten <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s, und unsre Schritte zu lenken auf <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns."<br />

Auf <strong>de</strong>r rechten Seite <strong>de</strong>s senkrechten Balkens fin<strong>de</strong>t sich braun unsere Er<strong>de</strong>.<br />

Wie nach einer Explosion gehen schwarze Streifen und Spritzer von ihr aus.<br />

Dunkle, schwarze Streifen zerteilen das Bild immer wie<strong>de</strong>r, wer<strong>de</strong>n aber<br />

umgriffen von weißen Bän<strong>de</strong>rn. Unsere Er<strong>de</strong> wird zerstört durch Bomben<br />

und Krieg. Wie die schwarzen Streifen das Bild teilen, sind die Menschen<br />

getrennt in oft feindliche Gruppen: Religionen, <strong>de</strong>ren Anhänger sich bekämpfen,<br />

politische Machtblöcke, Streit oft sogar bis hinein in die Familien.<br />

Doch die schwarzen Streifen sind umgeben von Weiß <strong>de</strong>s Lichtes, das in die<br />

Welt gekommen ist. Wo Christus in unserer Welt gegenwärtig ist und sein<br />

<strong>Geist</strong> lebt, dort wird es heller und die Dunkelheit wird besiegt durch die<br />

Kraft <strong>de</strong>s Lichtes Christi. Die weißen Streifen haben noch nicht alles umschlossen,<br />

wie auch in unserer Welt noch nicht alles erfüllt ist vom <strong>Geist</strong><br />

Christi.<br />

4: Gal 6,10: „Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen<br />

Gutes tun, beson<strong>de</strong>rs aber <strong>de</strong>nen, die mit uns im Glauben verbun<strong>de</strong>n<br />

sind." Links unten herrschen dunkle, fast schwarze Farben vor, die sich nach<br />

oben hin immer mehr aufhellen. Im Balken rechts unten fin<strong>de</strong>t sich eine<br />

Meßlatte. Wie sich die Farben vom Dunklen ins Helle verän<strong>de</strong>rn, so haben<br />

wir die Aufgabe, es im Leben unserer Mitmenschen und in <strong>de</strong>r Welt heller<br />

zu machen, Freu<strong>de</strong> zu bringen und Gutes zu tun. Die Meßlatte erinnert daran,<br />

dass die Zeit dafür begrenzt ist. Wir kennen we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Tag noch die<br />

Stun<strong>de</strong>. Jetzt ist die Zeit, in <strong>de</strong>r wir han<strong>de</strong>ln müssen.<br />

9


5: Kol 3,6 ff: „all das zieht <strong>de</strong>n Zorn Gottes nach sich. Früher seid auch ihr<br />

darin gefangen gewesen und habt euch davon beherrschen lassen. Jetzt aber<br />

sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; aber auch Lästerungen<br />

und Zoten sollen nicht über eure Lippen kommen. Belügt einan<strong>de</strong>r nicht;<br />

<strong>de</strong>nn ihr habt <strong>de</strong>n alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und seid zu<br />

einem neuen Menschen gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Bild seines Schöpfers erneuert<br />

wird, um ihn zu erkennen. Wo das geschieht gibt es nicht mehr Griechen<br />

o<strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n, Beschnittene o<strong>de</strong>r Unbeschnittene, Frem<strong>de</strong>, Skythen, Sklaven<br />

o<strong>de</strong>r Freie, son<strong>de</strong>rn Christus ist alles und in allen." Wie<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>cken<br />

dunkle Farben <strong>de</strong>n großen Teil <strong>de</strong>r Fläche. Einige rote Tupfen sind zu sehen.<br />

Am rechten, senkrechten Balken sind rote Kreise gemalt. An <strong>de</strong>r rechten<br />

Seite bricht auch eine helle, gelbe Farbe in das Dunkel ein wie ein Weg, <strong>de</strong>r<br />

weiter und weiter wird. Dunkel und Chaos <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s meinen die Verwirrungen,<br />

in <strong>de</strong>nen viele Menschen gefangen sind. Wie die roten Punkte auf<br />

<strong>de</strong>m Bild ist unsere Er<strong>de</strong> von unschuldig vergossenem Blut befleckt, sind<br />

Mord, Qual und Folter auf ihr zuhause. Wer aber das alles ablegt und sich<br />

Christus als Gewand anzieht, <strong>de</strong>r geht einen neuen Weg. Es ist die gelbe<br />

Fläche, die sich auf die „Auferstehung" hin öffnet. Wer Christus folgt und<br />

alles Schlechte ablegt, hat bereits jetzt Teil an seiner Freu<strong>de</strong>, seinem Licht<br />

und seinem Leben.<br />

6: Apg 2,24: „Gott aber hat ihn von <strong>de</strong>n Wehen <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s befreit und auferweckt;<br />

<strong>de</strong>nn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wur<strong>de</strong>."<br />

Während alle Kreuze in die Wand vertieft sind, steht die Fläche hinter <strong>de</strong>r<br />

Holzskulptur hervor. Das linke Drittel ist ausgefüllt von brauner Erdfarbe,<br />

das rechte vom Blau <strong>de</strong>s Himmels. Rechts unten, vor grauem Hintergrund,<br />

sind ganz unscheinbar die drei Frauen, die am Ostermorgen zum leeren Grab<br />

gehen. In <strong>de</strong>r Mitte leuchtet Gold hervor. Vor diesem sind die Balken <strong>de</strong>s<br />

Kreuzes, <strong>de</strong>ssen ursprüngliche Form sich aufgelöst hat. Zwischen <strong>de</strong>n Kreuzen<br />

schwebt <strong>de</strong>r Kopf <strong>de</strong>s auferstan<strong>de</strong>nen Jesus, Auf eine neue Weise ist das<br />

Ostergeschehen, die „Auferstehung", dargestellt. Im Hintergrund bricht die<br />

braune Er<strong>de</strong> auf und bringt neues Leben hervor, <strong>de</strong>r blaue Himmel ist wie<strong>de</strong>r<br />

geöffnet. Wie ein Spalt o<strong>de</strong>r ein Keil, <strong>de</strong>r in unsere Welt dringt, zeugt das<br />

Gold von <strong>de</strong>r Herrlichkeit Christi, die angebrochen ist. Während die drei<br />

Frauen noch auf <strong>de</strong>m Weg zum Grab vom Grau <strong>de</strong>r Trauer und <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s<br />

umfangen sind, leuchtet bereits <strong>de</strong>r Schein <strong>de</strong>r Auferstehung in die Welt,<br />

Der Auferstan<strong>de</strong>ne selbst ist ohne Körper dargestellt. Immer wie<strong>de</strong>r hat sich<br />

Jesus nach seiner Auferstehung <strong>de</strong>n Blicken <strong>de</strong>r Menschen entzogen. Er will<br />

auf neue Weise unter uns gegenwärtig sein und uns mit <strong>de</strong>m Leben aus <strong>de</strong>m<br />

<strong>Heilig</strong>en <strong>Geist</strong> erfüllen.<br />

7: Durch das Kreuz kam Heil in unsere Welt. Das tiefe Schwarz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

großen Kreuzes wird durchbrochen von einem feinen, weißen Kreuz. Die<br />

schwarze Farbe provoziert in ihrer Härte und Unausweichlichkeit. Ebenso<br />

10


unausweichlich steht aber auch <strong>de</strong>r Tod vor uns. Wenn er auch oft verdrängt<br />

und als Thema in unserer Gesellschaft gemie<strong>de</strong>n wird, so muss man sich<br />

ihm doch eines Tages stellen. Ebenso wenig kann man sich <strong>de</strong>m Schwarz<br />

<strong>de</strong>s Kreuzes entziehen. Wie das weiße Kreuz <strong>de</strong>n schwarzen Untergrund<br />

durchbricht, haben Tod und Auferstehung Jesu die Macht <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s gebrochen<br />

und Heil in die Welt gebracht.<br />

8: Joh 17,22. „Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir<br />

gegeben hast; <strong>de</strong>nn sie sollen eins sein, wie wir eins sind." Die Formen, die<br />

im linken Teil <strong>de</strong>s Kreuzes noch verwaschen sind, klären sich nach rechts<br />

mehr und mehr auf, Zinnoberrot fließt ein, und die gol<strong>de</strong>nen Fel<strong>de</strong>r, die die<br />

Herrlichkeit aus <strong>de</strong>r „Auferstehung" weiterfuhren, wer<strong>de</strong>n größer. Das Gold<br />

ist Hinweis auf die Herrlichkeit Christi, die sich in unserer Welt immer weiter<br />

ausbreitet. Das Reich Gottes hat begonnen. Überall dort, wo Gutes geschieht<br />

und Menschen aus <strong>de</strong>m <strong>Geist</strong> Christi han<strong>de</strong>ln, wird es Wirklichkeit.<br />

Wie die Konturen <strong>de</strong>r kleinen Flächen <strong>de</strong>utlicher und die Farben reiner wer<strong>de</strong>n,<br />

tritt auch das Heil, das uns durch Christus geschenkt wur<strong>de</strong>, immer<br />

mehr zu Tage.<br />

Die Tabernakelwand<br />

Die Betonfläche wird umrahmt von farbigem Glas, so dass sie fast zu<br />

schweben scheint. Ähnlich Vorhängen win<strong>de</strong>n sich gelbe Streifen rechts und<br />

links nach unten. Blaue Balken fuhren schräg durch das Bild. Kreissegmente<br />

in Zinnoberrot vervollständigen das Glasfenster. Auf einer klar begrenzten<br />

Fläche im Betonstück sind zwei Fische und Brote ange<strong>de</strong>utet. Hier fin<strong>de</strong>n<br />

sich auch die zum vollständigen Kreise fehlen<strong>de</strong>n zwei Ausschnitte. Die<br />

vorhangartigen Streifen erinnern an <strong>de</strong>n Vorhang im Jerusalemer Tempel,<br />

hinter <strong>de</strong>m das <strong>Heilig</strong>tum, die Bun<strong>de</strong>sla<strong>de</strong> als Zeichen <strong>de</strong>r Anwesenheit<br />

Gottes, verborgen war. Die schrägen blauen Balken symbolisieren ein Haus.<br />

So wird <strong>de</strong>r Tabernakel ausgewiesen als ein Ort, an <strong>de</strong>m Christus heute unter<br />

uns gegenwärtig ist. Die Fische und die Brote erinnern uns daran, dass<br />

<strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r auferstan<strong>de</strong>ne Christus immer wie<strong>de</strong>r beim Brechen <strong>de</strong>s Brotes<br />

zu erkennen gab und auch heute noch unter uns gegenwärtig ist, wenn wir<br />

miteinan<strong>de</strong>r Mahl halten. Die roten Segmente ergeben zusammen schon<br />

einen Kreis, aber er ist noch nicht vollkommen. Ebenso ist unsere Welt noch<br />

nicht vollkommen. Der Weg führt uns alles noch weiter.<br />

Der Altar<br />

Um <strong>de</strong>n Altar herum zeigen Teppiche die Grundfarben und -formen. Auf<br />

<strong>de</strong>m Sockel <strong>de</strong>s Altares fin<strong>de</strong>n sich diese Farben wie<strong>de</strong>r und die völlig klaren<br />

Grundformen. Diese sind in Gold gehalten. In <strong>de</strong>n Grundformen, beson<strong>de</strong>rs<br />

im Kreis, zeigt sich ebenso wie im Gold die Vollendung, die das Ziel<br />

unseres<br />

11


Weges ist. Aus <strong>de</strong>n Einzelstücken ist ein vollen<strong>de</strong>ter Kreis gewor<strong>de</strong>n. Wenn<br />

wir auf die Darstellung <strong>de</strong>r Schöpfung zurückblicken, so ist dort die neu<br />

geschaffene und vollkommene Welt in einem Kreis gestaltet. Nun, nach<br />

einem langen Weg, ist die Geschichte <strong>de</strong>s Heils am Altar vollen<strong>de</strong>t. Unter<br />

<strong>de</strong>m Zeltdach sind wir noch dorthin unterwegs. Auf <strong>de</strong>m Altar feiern wir<br />

Tod und Auferstehung Christi. Durch sie schafft <strong>de</strong>r heilige <strong>Geist</strong> alles neu -<br />

auch uns, sein pilgern<strong>de</strong>s Volk.<br />

Der Taufstein<br />

Auf <strong>de</strong>m Taufstein fin<strong>de</strong>n sich ebenfalls die Grundformen Dreieck, Quadrat<br />

und Kreis in Gold. Um sie herum fließt Wasser, das an einer Seite<br />

hinab fließt. Betrachtet man diesen Strom aus <strong>de</strong>r richtigen Perspektive,<br />

verbin<strong>de</strong>t er sich mit <strong>de</strong>m Wasser <strong>de</strong>s Nils auf <strong>de</strong>r Rückwand. In <strong>de</strong>r Mitte<br />

fließt das Wasser <strong>de</strong>s Taufbeckens. Durch das Wasser <strong>de</strong>r Taufe wer<strong>de</strong>n<br />

wir hineingenommen in das Heilsgeschehen. Wir erhalten Anteil an <strong>de</strong>r<br />

Herrlichkeit Christi und ziehen ihn als Gewand an, wie Paulus sagt. Das<br />

Wasser fließt und durchdringt alles, wie auch <strong>de</strong>r Glaube uns durchdringen<br />

soll. Die Farbe Grün, die für Leben steht, fehlt auf <strong>de</strong>m Stein fast völlig.<br />

Damit soll <strong>de</strong>r Auftrag ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n die Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Getauften<br />

erhalten hat: <strong>de</strong>n Glauben mit Leben zu erfüllen. Wir als Getaufte sind das<br />

„Grün", in <strong>de</strong>m sich die lebenspen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>r Taufe und <strong>de</strong>s <strong>Geist</strong>es<br />

Christi zeigt.<br />

Die Glasfenster in <strong>de</strong>n Eingängen<br />

Zwei <strong>de</strong>r Eingänge in unsere <strong>Kirch</strong>e fuhren über Wasser. Wenn wir die<br />

<strong>Kirch</strong>e über dieses Wasser betreten, erinnert uns das an die Taufe. Sie war<br />

unser erster Schritt in die <strong>Kirch</strong>e hinein. Wie damals alle Schuld von uns<br />

abgewaschen wur<strong>de</strong>, so sollen wir Feindschaft und Streit ablegen, wenn wir<br />

die <strong>Kirch</strong>e betreten. Wer <strong>de</strong>n „heiligen Raum" betritt, muss sich dafür<br />

bereiten. Deshalb wur<strong>de</strong>n für die Darstellungen in <strong>de</strong>n Fenstern auch Motive<br />

ausgesucht, die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Taufe stehen. Im Westeingang<br />

ruft uns <strong>de</strong>r Regenbogen die Erzählung von <strong>de</strong>r Arche Noachs in<br />

Erinnerung. Wie damals alles Böse von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ausgetilgt wur<strong>de</strong>, wie wir<br />

für uns in <strong>de</strong>r Taufe Befreiung von aller Schuld erfahren durften, so soll dies<br />

auch immer wie<strong>de</strong>r in unserem Inneren geschehen, wenn wir mit Gott feiern.<br />

Im Osteingang ist <strong>de</strong>r Jordan ange<strong>de</strong>utet, in <strong>de</strong>m Jesus getauft wur<strong>de</strong>. Mit<br />

dieser Taufe begann sein Wirken in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit. Ebenso ist die Taufe<br />

für uns Auftrag, in <strong>de</strong>r Welt zu wirken und <strong>de</strong>n Glauben zur Entfaltung zu<br />

bringen.<br />

Klaus Ammich<br />

Breitbrunner Pfarrer<br />

von Sept. ´92 bis Sept. ´99<br />

12


In <strong>de</strong>n Hügeln sitzen,<br />

nichts sehen als Sonne,<br />

nichts fühlen als Wärme,<br />

nichts hören als <strong>de</strong>n See.<br />

Zwischen zwei Herzschlägen glauben:<br />

Nun ist Frie<strong>de</strong>n<br />

frei nach Günter Kunert<br />

13


HEILIG GEIST KIRCHE BREITBRUNN<br />

Geweiht am 24. Oktober 1971 durch Bischof Joseph Stimpfle.<br />

14


Einmal wie<strong>de</strong>r leben<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r tief durchatmen<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r Halt machen<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r in sich hineinleuchten<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r mit sich ins reine kommen<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r Bilanz ziehen vor Gott<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r ausruhen<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r Distanz gewinnen<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r verdauen und verarbeiten<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r danken und beten<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r schauen und hören<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r riechen und schmecken<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r tasten und fühlen<br />

Einmal wie<strong>de</strong>r leben.<br />

Manfred Frigger<br />

15


Wenn Sie diese <strong>Kirch</strong>e verlassen,<br />

hoffen wir,<br />

dass Sie gestärkt zurück gehen<br />

in Ihren Alltag.<br />

Gottes Frie<strong>de</strong> sei mit Ihnen,<br />

sein Segen begleite Sie,<br />

wohin Sie jetzt auch gehen.<br />

Besuchen Sie auch<br />

unsere <strong>Kirch</strong>e<br />

Sankt Johannes Baptist<br />

in <strong>de</strong>r Ortmitte und die<br />

Europakapelle auf <strong>de</strong>m<br />

Königsberg, bei<strong>de</strong> mit<br />

herrlichem Seeblick.<br />

Herausgeber: Katholische <strong>Kirch</strong>engemein<strong>de</strong> - St. Johannes Baptist - Breitbrunn<br />

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