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Gemeindebrief - Katholische Pfarrgemeinde Schwalbach am Taunus

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„Spiritualität“ – etwas für jeden?<br />

GemeindenLeben 11<br />

Der Begriff, der zunächst ganz fromm daher kommt, lässt sich vom lateinischen<br />

Wortsinn her erklären. Er passt auch gut zum Pfingstfest, denn „Spiritus“ heißt<br />

übersetzt „Geist“. Mit Spiritualität ist dann eine von Gottes Geist durchdrungene<br />

Lebensgestaltung gemeint. Spiritualität ist also nichts, das sich nur in bestimmten<br />

gottesdienstlichen Räumen und zu bestimmten Zeiten abspielt, sondern es ist<br />

gelebter Glaube und zwar mehr oder weniger rund um die Uhr. Jeder Christ, der<br />

sich von Gottes Vorstellungen für unsere Welt leiten lässt, lebt somit ständig<br />

spirituell.<br />

Es versteht sich dann von selbst, dass die Spiritualität ihren Schwerpunkt nicht in<br />

einer spirituellen Übung, in der Einübung, sondern in der Ausübung hat.<br />

Gleichwohl braucht es Zeiten und auch Orte, in denen man sich in besonderer<br />

Weise und ausdrücklich mit Gott verbunden weiß. Das sind all unsere Gottesdienste<br />

und andere Gebetsformen, sowie auch die entsprechenden heiligen<br />

Räume dafür (Kirchen, Kapellen etc.). Die „Übungen“ dort – Einübungen – sind<br />

notwendig, aber irgendwann müssen sie eben auch einmal zur Ausübung werden.<br />

Wer Spiritualität so begreift, der weiß, dass es im Grunde um nichts anderes als<br />

um den gläubigen Umgang mit der Wirklichkeit geht. Der gläubige Umgang mit<br />

den Dingen, die uns tagtäglich begegnen, gleich ob sie wichtig oder scheinbar<br />

nebensächlich sind. Gott ist es nicht gleichgültig, was uns beschäftigt.<br />

Von ihm her gibt es einen Standpunkt dazu. In seinem Licht – in seinem Geist –<br />

betrachten und erkennen wir unsere Welt.<br />

Letztlich gehört zum rechten Verständnis einer<br />

gelebten Spiritualität, dass der Mensch keine<br />

Maschine ist, die sich kräftemäßig verausgabt und<br />

dann wieder auftanken muss. Wenn schon ein<br />

Vergleich mit einer Maschine, dann mit der<br />

Lichtmaschine. Die lädt sich beim Laufen des<br />

Wagens immer von selbst wieder auf. So<br />

funktioniert die Spiritualität in uns: Wenn wir in<br />

ständiger Verbindung mit Gott in seinem Geist<br />

unser Leben gestalten, ruinieren wir uns nicht,<br />

sondern erhalten dabei immer neu die Kräfte, die<br />

wir zum Leben brauchen.<br />

Alexander Brückmann

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