Histolith Kalk-Programm - A - Z

Holzfarben für nicht
maßhaltige Bauteile
Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
wurden Holzflächen überwiegend mit Ölfarben gestrichen.
Nach dem 2. Weltkrieg setzten sich dann die
Alkydharzlacke als Weiterentwicklung der Ölfarben
immer mehr durch. In den 70er Jahren wurde die
Palette der Holzbeschichtungs stoffe durch wasserverdünnbare
Holzfarben (Acryllacke) erweitert.
Unter nicht maßhaltigen Bauteilen versteht man z. B.
Holzverkleidungen, Zäune oder auch Fachwerk. Diese
Bauteile können sich in Abhängigkeit von der Feuchteund
Temperaturbeanspruchung verformen. Beschich -
tungs stoffe für nicht maßhaltige Bauteile müssen daher
eine möglichst hohe Elastizität aufweisen.
Öl- und Leinölfarben
Insbesondere Ölfarben weisen ideale Eigenschaften für
nicht maßhaltige historische Holzbauteile auf. Als Binde -
mittel für Ölfarben wird überwiegend Leinöl oder auch
Leinölfirnis verwendet, das aus Leinsamen gewonnen
wird. Reines Leinöl trocknet sehr langsam, deshalb setzt
man Trockenstoffe, sogenannte Sikkative, zu.
Leinölfarben werden auch heute noch gelegentlich vom
Maler oder Restaurator selbst angemischt. Dies erfordert
natürlich einen gewissen Zeitaufwand, insbesondere
wenn verschiedene Farbtöne verlangt werden. Die oftmals
geäußerten Zweifel hinsichtlich der Wetter bestän digkeit
sind unbegründet, denn bei richtiger For mulierung lassen
sich mit Leinölfarben sehr langlebige Beschichtungen
erzielen.
Histolith Leinölfarbe wurde speziell für nicht maßhaltige
Holzbauteile entwickelt. Das Material ist hoch wetterund
UV-beständig und insbesondere wegen der hohen
Elasti zität sehr gut für Fachwerk und Holzverkleidungen
ge eignet. Für die Anwendung in der Denkmalpflege ist
be son ders wichtig, daß Histolith Leinölfarbe in vielen
historischen Farbtönen geliefert werden kann.
Anwendung von Ölfarben
Wegen der bereits erwähnten relativ langsamen Trock -
nung müssen Leinölfarben eher dünn aufgetragen und
gut ausgestrichen werden. Andernfalls können Runzel -
bildungen auftreten.
Bei der Verarbeitung von Histolith Leinölfarbe ist
folgendes zu beachten:
Der Anstrichaufbau auf rohem Holz beinhaltet zunächst
eine Imprägnierung mit Holzschutzgrund, bei Eichenholz
kann auch mit der transparenten Basis von Histolith
Leinölfarbe grundiert werden. Anschließend er folgt ein
Grund- und ein Schlußanstrich mit Histolith Leinölfarbe,
bedarfsweise noch ein zweiter Schlußanst rich. Zwischen
den einzelnen Arbeitsgängen müssen 24 Stunden
Trockenzeit eingehalten werden. Eine Ver sie ge lung mit
Standöl ist nicht erforderlich und sollte auch unterlassen
werden, da die Wasserdampfdurch läs sigkeit stark ver -
mindert werden könnte.
Vorhandene Altanstriche sollten nach Möglichkeit entfernt
werden. Dies ist jedoch aus Kostengründen häufig nicht
möglich. Tragfähige alte Öl- oder Alkydharzlacke lassen
sich gut mit Histolith Leinölfarbe überarbeiten, müssen
jedoch zuvor angeschliffen oder angelaugt werden. Alte
Acryllacke müssen dagegen entfernt werden.
Wasserverdünnbare Holzfarben
Wasserverdünnbare Holzfarben enthalten als Bindemittel
Dispersionen auf Basis von Acrylharz oder Vinylacetat.
Sie zeichnen sich insbesondere durch ihre einfache Ver -
arbeitung aus. Capadur Color Wetterschutzfarbe hat sich
seit vielen Jahren auch im Bereich Baudenkmalpflege
bewährt. Die se diffusionsoffene, elastische Holzfarbe
kann ebenfalls in vielen überlieferten Farbtönen geliefert
werden.
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