Histolith Kalk-Programm - A - Z
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<strong>Kalk</strong>farben<br />
<strong>Kalk</strong>farben<br />
Die Verwendung von <strong>Kalk</strong>farben läßt sich bis in die An ti -<br />
ke verfolgen. Sie waren früher das wichtigste Anst rich -<br />
material für Fassaden und Innenwände. Im 20. Jahr hun -<br />
dert wurden sie allmählich von Silikatfar ben verdrängt.<br />
Schlämmwir kung erreicht wird. Auch die Dauer haftigkeit<br />
des <strong>Kalk</strong> an strichs wird dadurch verbessert, da eine größere<br />
Ab witterungs- und Verschleiß schicht zur Verfügung<br />
steht.<br />
Als Bindemittel für <strong>Kalk</strong>farben dient gelöschter <strong>Kalk</strong>, der<br />
in Wasser eingesumpft, anschließend mit mineralischen<br />
Pigmenten und Füllstoffen vermischt und dann als Farbe<br />
verarbeitet werden kann. Die Erhärtung von <strong>Kalk</strong>farben<br />
erfolgt durch den Prozeß der Karbonatisierung. Dabei<br />
entsteht im Prinzip wieder <strong>Kalk</strong>stein, also eine witterungsstabile<br />
Substanz. Allerdings läuft die Karbonati sie -<br />
rung relativ langsam ab und kann durch externe Fak -<br />
toren, insbesondere sehr hohe Temperaturen mit Feuch -<br />
tig keitsentzug oder auch Frost, empfindlich gestört werden.<br />
Als Folge davon kreidet der <strong>Kalk</strong>anstrich stark und<br />
wittert vorzeitig ab. Es soll auch nicht unerwähnt bleiben,<br />
daß <strong>Kalk</strong>farben unter bestimmten Objektbedingungen<br />
schneller abwittern als moderne Fassadenfarben. Dies<br />
gilt z. B. für Industrie regionen mit hoher Luftschadstoff -<br />
belastung, die heute glücklicherweise abgenommen hat.<br />
Auch sind <strong>Kalk</strong> farben vergleichsweise gering beständig<br />
auf frei bewitterten Oberflächen ohne konstruktiven<br />
Regenschutz wie z. B. Gesimsoberseiten oder anderen<br />
auskragenden Fassa denbauteilen oder auf frei stehenden<br />
Skulpturen.<br />
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen jedoch grundsätzlich,<br />
daß man mit <strong>Kalk</strong>f arben auf geeigneten Unter -<br />
gründen bei richtiger Formu lierung und Applikation ausreichend<br />
dauerhafte Fassadenbeschich tungen erzielen<br />
kann. Aus diesem Grund erfahren <strong>Kalk</strong> farben im Denk -<br />
malbereich seit einigen Jahren eine Renaissance. Denk -<br />
malpfleger schätzen das typische Farbspiel der <strong>Kalk</strong> -<br />
farben, ihre Offenporigkeit sowie die im Vergleich zu<br />
Silikatfarben geringere Eigenspannung. Um die Wetter -<br />
beständigkeit zu erhöhen, wurden <strong>Kalk</strong> far ben von alters<br />
her mit organischen Zusatzstoffen wie Casein oder<br />
Leinöl vergütet.<br />
<strong>Histolith</strong> <strong>Kalk</strong>farben werden in speziellen Rührwerken<br />
aufbereitet (dispergiert). Das zuvor eingesumpfte <strong>Kalk</strong> -<br />
bindemittel wird dabei in äußerst feinteilige Partikel<br />
zerschert, was die Reaktivität der Farbe erhöht und die<br />
Erhärtung beschleunigt. Die <strong>Histolith</strong> <strong>Kalk</strong>farben und<br />
-schlämme verbinden die positiven Eigenschaften von<br />
traditionellen <strong>Kalk</strong>farben mit den heutigen Ansprüchen<br />
in Bezug auf einfache, rationelle Verarbeitung und hohe<br />
Wetterbeständigkeit.<br />
Anwendung von <strong>Histolith</strong> <strong>Kalk</strong>farben<br />
Mittlerweile bestehen seit 15 Jahren positive Erfahrungen<br />
in der Anwendung von <strong>Histolith</strong> <strong>Kalk</strong>farben im Innen- und<br />
Außenbereich. Geeignete Untergründe sind Putze der<br />
Mör telgruppen P I, P II und P III. <strong>Histolith</strong> <strong>Kalk</strong>farben<br />
können sowohl freskal in den neuen, noch feuchten Putz<br />
als auch in Secco-Technik auf bereits erhärtete Putze, auf<br />
mineralischen Altanstrichen oder auf saugfähige Na tur -<br />
steine aufgetragen werden. Es ist allerdings zu beachten,<br />
daß ge tönte <strong>Kalk</strong>be schich tungen bei freskalem Auftrag<br />
mehr oder weniger ungleich mäßig auftrocknen. Denn aus<br />
dem noch frischen Putz können <strong>Kalk</strong>ausblühun gen an<br />
der Anstrich ober fläche auftreten, wodurch weiße Flecken<br />
entstehen. Man sollte da her zunächst eine Probe fläche<br />
anlegen. Wird auf eine gleichmäßige Oberfläche Wert<br />
gelegt, läßt man den Putz zunächst erhärten (<strong>Kalk</strong>putze<br />
ca. 4 Wo chen).<br />
Da nach wird der Putz wie in der Silikattechnik fluatiert,<br />
nachgewaschen und mit <strong>Histolith</strong> <strong>Kalk</strong>farbe beschi ch tet.<br />
Das natürliche Farbspiel der <strong>Kalk</strong>beschich tung stellt sich<br />
dann nach einiger Zeit infolge der Bewit terung ein.<br />
Wichtig ist, daß der organische Anteil nicht größer als<br />
5% sein sollte. Bis zu diesem Anteil wird die Wasser -<br />
dampf durchlässigkeit der <strong>Kalk</strong>farbe nachgewiesenermaßen<br />
beibehalten. Weiterhin werden mineralische Füllstoffe<br />
wie z. B. <strong>Kalk</strong> steinmehl oder Quarzsand verwendet, um<br />
die Schicht dicke zu erhöhen, wodurch eine bessere<br />
Bei der Anwendung von <strong>Histolith</strong> <strong>Kalk</strong>farben sind je nach<br />
Untergrund 2–3 Arbeitsgänge ausreichend. Falls ge -<br />
wünscht, können sie auch als lasierende <strong>Kalk</strong>tünche<br />
geliefert werden. Die Verarbeitung sollte bevorzugt mit der<br />
Bürste erfolgen. Zur Verfestigung von alten Putzen hat<br />
sich die Silikatgrundierung <strong>Histolith</strong> Silikat-Fixativ be währt.<br />
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