"Red Tails Presseheft: Der Sound von "Red Tails"

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06.02.2014 Aufrufe

„Wir wurden mitten in der Nacht mit ausgesprochen lauten Chinaböllern geweckt“, erinnert sich Nate Parker. „Sie erschufen ein bewusst stressiges Umfeld, sodass wir begreifen konnten, wie das damals bei der Ausbildung gewesen sein musste. Wir kontrollierten uns gegenseitig. Wir stellten sicher, dass wir alle an einem Strang zogen. Es gab kein ,Ich’ – nur ,Wir’ und ,Uns’. Es ging hier nicht um den Einzelnen. Wenn einer auf dem Boden Liegestütze machen musste, dann machten wir das alle mit. Es war absolut selbstlos. Es ging darum, all die verschiedenen Teile einer Maschine als großes Ganzes wie geölt funktionieren zu lassen.“ Am Ende des Ausbildungslagers stand eine höchst emotionale Auszeichnungszeremonie, bei der Hemingway den Schauspielern ihre Abzeichen ansteckte und ihnen Urkunden überreichte. „Ich denke, dass jeder begriff, dass es von diesem Moment an ernst werden würde“, überlegt Hemingway. „Diese Jungs waren zu Beginn des Ausbildungslagers noch sie selbst und kamen am Ende als die Figuren heraus, die sie spielen sollten. Es war großartig, das miterlebt zu haben.“ 18

Über den Wolken Eines der wichtigsten Treffen hatten die Schauspieler in Nate Parkers Hotelzimmer mit den Airmen Dr. Roscoe Brown und Lee Archer. Brown und Archer saßen auf Stühlen vor den Schauspielern und brachten ihnen die Grundzüge des Fliegens mit Kampfbombern bei. „Sie zeigten uns den Abflug, die Flugmanöver, das Kämpfen, wie man die Lenkstange bedient und das Landen“, erzählt Parker. „Eine Stunde lang gingen wir Schritt für Schritt durch die einzelnen Stufen und ließen uns erzählen, wie alles funktioniert und was realistisch aussieht und was nicht, wie viel Kraft man aufwenden musste, um die Lenkstange so nach vorne zu drücken, dass man zum Sturzflug ansetzt. Wenn ich mich daran zurückerinnere, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter – wie wir da auf unseren Stühlen saßen, eine imaginäre Lenkstange in den Händen, und uns auf die Seite oder nach hinten lehnten. Es war wie Synchrontanzen. Es war klasse.“ Zusätzlich zu diesem praktischen Unterricht gab es im Planes of Fame in Chino, Kalifornien, richtige Flüge in echten P-51s. „Das war das aufregendste Erlebnis meines Lebens“, sagt Oyelowo. „Es ist beeindruckend, wie schnell und akrobatisch diese Flieger sind.“ Solche Erfahrungen waren essenziell, um realistisch agieren zu können, während man im simulierten Cockpit eines P-51 Mustang saß. Die Schauspieler nahmen in einem auf einem Aufhängering montierten Cockpit Platz, wurden von Mitgliedern der Crew nach vorne und hinten geschaukelt und einer nach dem anderen vor einem Visual-Effects-Greenscreen fotografiert. „Mit einem Greenscreen zu arbeiten, ist wie der erste Tag in der Schauspielschule“, meint Parker. „Man fühlt sich wie der schlechteste Schauspieler, den man sich vorstellen kann. David beschrieb es, als würde man jemanden in einen Raum setzen und ihm sagen: ,Und jetzt tu so, als wärst du ein Tiefseetaucher.’ Man muss es einfach richtig verkaufen. Man muss selbst glauben, dass all diese Dinge wirklich um einen herum passieren. Und das funktioniert nur, wenn man die Vorstellungskraft eines Kindes besitzt.“ George Lucas persönlich unterwies Anthony Hemingway darin, wie man die notwendigen Aufnahmen erhielt, um sie später in der Postproduktion nahtlos mit den komplexen visuellen Effekten der Flugszenen zu verschmelzen. Wer könnte das auch besser tun als der Mann, der mit den STAR WARS-Filmen den Maßstab für diese spezielle Art des Filmemachens immer wieder neu gesetzt hat? Während der ausgedehnten Vorproduktion hatte Lucas sich die Luftkämpfe bis ins letzte Detail ausgemalt, zunächst vor seinem geistigen Auge, danach umgesetzt von Animatics-Künstlern in groben Computergrafiken. Diese lieferten im Grunde die Blaupausen für die Aufhängering-Action und für die Entwicklung der herausragenden Visual-Effects-Sequenzen von RED TAILS. „George gab mir ein paar wirklich tolle Ideen, wie man die Kamera richtig bewegt, um dieses große, epische Feeling zu erzielen, das mir vorschwebte für die Szenen, in denen die Flugzeuge so richtig abheben“, erklärt Hemingway. „Ich hatte darüber überhaupt nicht nachgedacht. Für mich war es großartig, ihn an meiner Seite zu wissen. Es war ausgesprochen lehrreich, aber es war auch eine erstklassige Unterstützung, weil er mir damit signalisierte, dass wir dieses Ding gemeinsam als Team stemmen würden.“ 19

„Wir wurden mitten in der Nacht mit ausgesprochen lauten Chinaböllern geweckt“, erinnert sich Nate Parker.<br />

„Sie erschufen ein bewusst stressiges Umfeld, sodass wir begreifen konnten, wie das damals bei der Ausbildung<br />

gewesen sein musste. Wir kontrollierten uns gegenseitig. Wir stellten sicher, dass wir alle an einem Strang<br />

zogen. Es gab kein ,Ich’ – nur ,Wir’ und ,Uns’. Es ging hier nicht um den Einzelnen. Wenn einer auf dem Boden<br />

Liegestütze machen musste, dann machten wir das alle mit. Es war absolut selbstlos. Es ging darum, all die<br />

verschiedenen Teile einer Maschine als großes Ganzes wie geölt funktionieren zu lassen.“<br />

Am Ende des Ausbildungslagers stand eine höchst emotionale Auszeichnungszeremonie, bei der Hemingway<br />

den Schauspielern ihre Abzeichen ansteckte und ihnen Urkunden überreichte. „Ich denke, dass jeder begriff,<br />

dass es <strong>von</strong> diesem Moment an ernst werden würde“, überlegt Hemingway. „Diese Jungs waren zu Beginn des<br />

Ausbildungslagers noch sie selbst und kamen am Ende als die Figuren heraus, die sie spielen sollten. Es war<br />

großartig, das miterlebt zu haben.“<br />

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