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Jahresbilanz 2011 Jobcenter Dortmund

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<strong>Jahresbilanz</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

(0180) 100-3098-0-1110*<br />

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<strong>Jahresbilanz</strong> <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Jahresbilanz</strong> <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2011</strong><br />

Inhalt<br />

Ihre Ansprechpartner ...<br />

Vorwort zur <strong>Jahresbilanz</strong> <strong>2011</strong> 4<br />

Arbeitsmarkt 6<br />

Entwicklung der Arbeitslosenzahlen<br />

im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2011</strong> 6<br />

... finden Sie anhand<br />

Ihrer Postleitzahl.<br />

Besondere Zuständigkeiten<br />

entnehmen Sie bitte der<br />

Beschreibung der<br />

einzelnen Standorte.<br />

NORDWEST<br />

NORDOST<br />

Zielgruppen 8<br />

Alleinerziehende 8<br />

U25 – Jugendliche ohne abgeschlossene Berufsausbildung 10<br />

Schwerbehinderte und Rehabilitanden 13<br />

Team Akademische Berufe 17<br />

Ältere 19<br />

Selbstständige 21<br />

SÜDWEST<br />

SÜDOST<br />

Instrumente 23<br />

Sozialer Arbeitsmarkt – Arbeitsgelegenheiten (AGH) 23<br />

Sozialer Arbeitsmarkt – Bürgerarbeit 26<br />

Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW) nach dem SGB II 28<br />

Arbeitgeberservice des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> 31<br />

REHA/SB<br />

Südwall 5–9<br />

Schwerbehinderte<br />

(ab 50 % GdB.)<br />

Rehabilitanden<br />

Organisation 35<br />

Eingliederungsleistungen SGB II 35<br />

Personal, Personalentwicklung und Infrastruktur 38<br />

Fallmanagement <strong>2011</strong> 42<br />

Soziale Arbeit 44<br />

Aktionsbüros in <strong>Dortmund</strong> 47<br />

Bildungsbörse <strong>2011</strong> 49<br />

Impressum 51<br />

41/42/45/46/47/49<br />

U25 * |NORDWEST A+B Steinstraße 39<br />

41/45/47/49<br />

NORDOST A+B Königshof 1<br />

41/45/47/49<br />

44137<br />

44147<br />

* 18–24-Jährige mit eigener Wohnung,<br />

ohne Ausbildung.<br />

44135<br />

44143<br />

44339<br />

44359<br />

44145<br />

44328<br />

44369<br />

44329<br />

+ Selbstständigenteam<br />

+ Team Akademische Berufe<br />

+ Arbeitgeberservice<br />

+ Mini-Job-Team<br />

41/45/47/49<br />

41/45/47/49<br />

SÜDWEST Am Kaiserhain 1<br />

44139<br />

44149<br />

44225<br />

SÜDOST Am Kaiserhain 1<br />

44141<br />

44229<br />

44263<br />

44265<br />

44227<br />

44357<br />

44267<br />

44269<br />

44287<br />

44379<br />

44388<br />

44289<br />

44309<br />

44319


Vorwort zur <strong>Jahresbilanz</strong> <strong>2011</strong><br />

Sehr geehrte<br />

Leserinnen und Leser,<br />

wir präsentieren Ihnen die Ergebnisse des <strong>Jobcenter</strong>s für das Jahr <strong>2011</strong>.<br />

Die Zeit rast an uns allen vorbei. Innehalten, sich das vergangene Jahr in<br />

Ruhe noch einmal anschauen, dazu möchten wir Sie einladen. Stand 2010<br />

noch unter dem großen Stichwort „Veränderungen“, so könnte das Schlagwort<br />

für <strong>2011</strong> „Kontinuität“ sein.<br />

Und dabei meinen wir Kontinuität im besten Sinne. Bewährtes wurde fortgesetzt<br />

und noch verbessert, schlechteren finanziellen Rahmenbedingungen<br />

zum Trotz.<br />

Die Wirtschaft hat <strong>2011</strong> deutlich an Fahrt aufgenommen und die Auswirkungen<br />

der Erholung sind auch für Empfängerinnen und Empfänger von<br />

Arbeitslosengeld II spürbar gewesen, wenn auch nicht ganz so deutlich wie<br />

im Versicherungsbereich, dem Arbeitslosengeld I. Noch nie gab es so wenig<br />

arbeitslose Jugendliche im Bereich des <strong>Jobcenter</strong>s wie <strong>2011</strong>.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> sorgte aber auch auf anderen Gebieten für positive Schlagzeilen.<br />

Ein vom <strong>Jobcenter</strong> entworfener Ratgeber zum Arbeitslosengeld II<br />

avancierte zum Publikumsrenner und ist Vorbild für andere. In der Immobilienwirtschaft<br />

schlug die Anmietung des Königshofs und der Bezug<br />

durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem ehemaligen Standort<br />

Luisenstraße zu Buche. Im Jahr <strong>2011</strong> nicht nur die größte Anmietung von<br />

Büroraum im Stadtgebiet, sondern auch der größte Umzug. Eine logistische<br />

Meisterleistung, die für die Kundinnen und Kunden einen deutlich besseren<br />

Service bietet, und geräuschlos über die Bühne ging.<br />

Das Jahr 2012 wird das <strong>Jobcenter</strong> vor neue Herausforderungen stellen. Es<br />

gilt, Gutes zu bewahren und geänderten finanziellen Rahmenbedingungen<br />

anzupassen. Dafür sind wir mit einer gefestigten und professionellen Mannschaft<br />

gut aufgestellt.<br />

Frank Neukirchen-Füsers<br />

Geschäftsführer<br />

Jörg Dannenberg<br />

stv. Geschäftsführer<br />

MINIJOBTEAM TEL.: (0231) 842 1670<br />

WWW.JOBCENTERDORTMUND.DE/SITE/MINIJOB/<br />

Konzept | Design: www.act-and-react.com Foto: Silvia Kriens<br />

4<br />

5


Arbeitsmarkt<br />

Arbeitsmarkt<br />

Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen<br />

im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2011</strong><br />

Obwohl im Jahr <strong>2011</strong> die Auswirkungen der geringeren Ausstattung mit<br />

Eingliederungsmitteln bereits zu spüren waren, blieb die Zahl der Arbeitslosen<br />

im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr recht konstant. Im Jahresdurchschnitt<br />

waren <strong>2011</strong> 29.756 Personen im Rechtskreis SGB II arbeitslos.<br />

Betrachtet man die Zielgruppen im Vergleich <strong>2011</strong> zu 2010, so zeichnen sich<br />

hier deutliche Unterschiede ab. Die Gruppe der Jugendlichen profitierte<br />

und ging um 5,89 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Demgegenüber verbuchten<br />

die anderen Zielgruppen, wie die der Langzeitarbeitslosen, Älteren<br />

über 50 und Schwerbehinderten Zuwächse.<br />

Entwicklung der Zielgruppen 2010–<strong>2011</strong><br />

in Prozent [%]<br />

Arbeitslose SGB II<br />

Jahresdurchschnitt 2006 bis <strong>2011</strong><br />

Langzeitarbeitslos<br />

Jugendliche<br />

U25<br />

Ältere<br />

über 50<br />

Schwerbehinderte<br />

35.747<br />

32.101<br />

31.387<br />

2,13%<br />

11,01%<br />

7,68%<br />

29.323<br />

29.733 29.756<br />

-5,89%<br />

2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

6<br />

7


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Alleinerziehende<br />

Ausbau der Netzwerkpartnerschaft<br />

Individuelle Beratung<br />

Nachhaltige<br />

Integrationsarbeit<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> unterstützt die Alleinerziehenden wie in den<br />

Jahren zuvor mit individuellen Beratungs-, Begleitungs- und Unterstützungsangeboten<br />

zur Bewältigung der Anforderungen und Beseitigung von<br />

Problemlagen.<br />

Ziel ist hierbei die Entwicklung beruflicher Perspektiven (Vermittlung in<br />

berufsqualifizierende Angebote, Erlangung eines Hauptschulabschlusses,<br />

Ausbildung, Umschulung, Weiterbildung etc.).<br />

Ebenso werden sie im Rahmen flankierender Angebote bei der Suche nach<br />

einer geeigneten Kinderbetreuung unterstützt. Hierbei werden die individuellen<br />

Bedarfslagen einbezogen und passgenaue Strategien gemeinsam<br />

mit den Betroffenen entwickelt. Nur so gelingt eine Nachhaltigkeit der<br />

Integrationsarbeit.<br />

Die erfolgreichen Ansätze in der Arbeit mit Alleinerziehenden zeigen, dass<br />

die individuelle Beratung und Förderung durch die Arbeitsvermittler/-innen<br />

unter Einbeziehung von Netzwerkpartnern/-innen der richtige Weg ist.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> ist weiterhin als stabiler Partner im Netzwerk www.wiedereinstieg-dortmund.de<br />

vertreten. Es dient einerseits als Informationsquelle<br />

für Alleinerziehende in <strong>Dortmund</strong>, aber auch dem fachlichen Austausch<br />

aller Akteure im Netzwerk.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> unterstützt das im Juni <strong>2011</strong> gestartete zweijährige Projekt<br />

„Beruflicher Wiedereinstieg für Alleinerziehende in <strong>Dortmund</strong>“ in Co-Finanzierung.<br />

Das Netzwerk hat eine Koordinierungsstelle für Alleinerziehende<br />

am Standort Steinstraße eingerichtet; mit dem Ziel der Bereitstellung von<br />

Infomaterial des Netzwerks, Pflege des Bestands, Vorhalten von Sprechzeiten<br />

für Interessierte, Beratung und Umsetzung der Lobbyarbeit für das<br />

Netzwerk bei Unternehmen, Kammern und Verbänden etc.<br />

Durch die Platzierung der Räumlichkeiten in der Steinstraße kann ein direkter<br />

Zugriff bzw. ein Austausch über die Angebote des Netzwerkes erfolgen.<br />

Im Rahmen der Beratungsarbeit können direkt Angebote z.B. bei Problemlagen<br />

(Beratungsstellen), bei der Suche nach Angeboten zur Eröffnung von<br />

zeitnahen beruflichen Perspektiven erfolgen.<br />

Netzwerke ausgebaut<br />

Entwicklung hilfebedürftige Alleinerziehende<br />

Jahresdurchschnitt 2009 bis <strong>2011</strong><br />

7.025<br />

Ausblick<br />

Zur Förderung der beruflichen Weiterbildung stehen im Jahre 2012 auch<br />

vermehrt Teilzeitangebote im Fokus. So z.B. für junge unter 25-jährige<br />

Alleinerziehende zur Förderung beruflicher Weiterbildung im Rahmen betrieblicher<br />

Einzelumschulung zur Verfügung.<br />

7.001 7.002<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Projekte<br />

Alleinerziehend –<br />

aber nicht allein<br />

Die Arbeit mit Alleinerziehenden in den Projekten „Gute Arbeit für Alleinerziehende“<br />

mit einer individuellen Entwicklungsplanung hat sich bewährt.<br />

Sie wird im Jahre 2012 entsprechend fortgesetzt. Ziel ist die Verringerung<br />

bzw. die Beendigung der Hilfebedürftigkeit durch Schaffung beruflicher<br />

Perspektiven (Arbeitsaufnahme in Teil- und Vollzeit, Ausbildung/Umschulung)<br />

und Nachholen schulischer Abschlüsse. Etwa 2/3 der Teilnehmerinnen<br />

haben so eine berufliche Orientierung erfahren und können ihre Lebensplanung<br />

neu gestalten. Dies trägt zur Aufwertung des Selbstwertgefühls bei<br />

und ermöglicht es, „auf eigenen Füßen zu stehen“.<br />

8 9


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Lage bei Jugendlichen<br />

verbessert<br />

U25 – Jugendliche ohne<br />

abgeschlossene Berufsausbildung<br />

Die Arbeitslosenquote Jugendlicher sank im Dezember <strong>2011</strong> auf 10,0%. Im<br />

Vorjahresmonat lag sie noch bei 10,8%. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte<br />

sich die Relation offene Ausbildungsstellen zu Bewerbern von 0,57 auf<br />

0,80.<br />

Konjunkturelle und demographische Effekte führten zu dieser verbesserten<br />

Relation bei den angebotenen Ausbildungsstellen.<br />

Aber auch der Helfermarkt bot jungen Menschen ohne Berufsausbildung<br />

deutlich bessere Einstiegschancen als noch in 2010.<br />

Vielfach fehlt es den jungen Menschen jedoch nicht allein an einem guten<br />

Schulabschluss, sondern auch an wesentlichen sozialen Kompetenzen und<br />

ganz allgemein lebenspraktischen Fähigkeiten. Insbesondere für diese<br />

Personengruppe stellte das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2011</strong> eine Vielzahl stabilisierender<br />

Angebote bereit. z.B.<br />

• 304 Plätze als Sofortangebot zur ersten Aktivierung und beruflichen<br />

Orientierung, davon 112 in Teilzeit,<br />

• 128 Plätze in Aktivierungshilfen zur Stärkung der Persönlichkeit , Verbesserung<br />

von Motivation und Durchhaltevermögen sowie zur Weiterentwicklung<br />

der Sprachkompetenz,<br />

• 14 Plätze als stabilisierendes Angebot für psychisch labile Jugendliche,<br />

Soziale Kompetenzen stärken<br />

Entwicklung Jugendliche unter 25<br />

2009 bis <strong>2011</strong><br />

• 430 Arbeitsgelegenheiten mit verschiedensten jugendgerechten Inhalten,<br />

so z.B. Veranstaltungstechnik, Seniorenservice, Hauswirtschaft,<br />

künstlerische Projekte, darunter auch Angebote für junge Mütter und<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund,<br />

2.435<br />

• Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der<br />

Agentur für Arbeit.<br />

2.332<br />

2.292<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

So konnten insgesamt 2.230 ungelernte Jugendliche <strong>2011</strong> in Ausbildung<br />

und Arbeit integriert werden. Das entspricht einer Integrationsquote von<br />

30,8% (Vorjahr 27,1%).<br />

Auch weiterhin gelingt es jedoch nicht allen Jugendlichen, direkt nach der<br />

Schule in das Berufsleben einzumünden. Disparitäten hinsichtlich Qualifikationsniveau<br />

der Schulabgänger und Zugangsvoraussetzungen für die<br />

vorhandenen Ausbildungsstellen sind hier sicherlich ein wesentlicher Grund.<br />

Es fehlen nach wie vor Ausbildungsstellen, in denen die theoretischen Anforderungen<br />

niedrig sind.<br />

Professioneller Auftritt auf der JobFit<br />

Die Vermittlungsfachkräfte des <strong>Jobcenter</strong>s unterstützten Jugendliche intensiv<br />

bei ihrer Suche nach Ausbildungsstellen. Dabei konnten benachteiligte<br />

Jugendliche über insgesamt 108 Plätze in überbetrieblicher Form gefördert<br />

werden, davon 30 in Teilzeit.<br />

10 11


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Für diejenigen, die aus persönlichen Gründen keine berufliche Erstausbildung<br />

anstrebten, konnten ca. 350 Weiterbildungen angeboten werden, die<br />

Qualifikationen insbesondere in den Bereichen Lager, Gastronomie sowie in<br />

gewerblich / technischen Berufen vermittelten.<br />

Dazu gehörten auch Teilzeitumschulungen in unterschiedlichen Berufen für<br />

Menschen mit Erziehungsaufgaben.<br />

Das ESF-Projekt, IDA-Integration durch Austausch, wurde <strong>2011</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem durchführenden I.S.B. fortgesetzt. Im Rahmen von<br />

Workcamps in der Türkei und den Niederlanden erweiterten junge Menschen<br />

ihre Mobilität und konnten gemeinsam mit Jugendlichen in den<br />

Gastländern erste Auslandserfahrungen sammeln.<br />

Seit Februar <strong>2011</strong> beteiligt sich das <strong>Jobcenter</strong> im Projektverbund <strong>Dortmund</strong><br />

am bundesweiten „Arbeitsbündnis Jugend und Beruf“. Ziel ist die engere<br />

Zusammenarbeit von <strong>Jobcenter</strong>, Agentur für Arbeit sowie des Jugendamtes.<br />

Unterstützungsangebote sollen noch besser verzahnt werden. In diesem<br />

Zusammenhang begannen im letzten Quartal <strong>2011</strong> zwei gemeinsame<br />

Projekte von <strong>Jobcenter</strong> und Jugendamt. Die mobile intensive Betreuung<br />

ist darauf gerichtet, Jugendliche, die mit dem bestehenden Angebot nicht<br />

erreicht werden, wieder für eine Mitarbeit mit dem <strong>Jobcenter</strong> zu gewinnen.<br />

Darüber hinaus werden junge Menschen, die erstmalig aus dem elterlichen<br />

Haushalt ausziehen, auf dem Weg in die Eigenständigkeit beratend unterstützt.<br />

Beide Projekte konnten über das ESF-Bundesprogramm „Jugend<br />

stärken: Aktiv in der Region“ finanziert werden.<br />

Schwerbehinderte und<br />

Rehabilitanden<br />

Standort Südwall<br />

Bei den im Bereich Reha/SB (Rehabilitanden/Schwerbehinderte) betreuten<br />

Kunden/-innen handelt es sich um einen Personenkreis, der aufgrund seiner<br />

gesundheitlichen Einschränkungen und der oftmals daraus resultierenden<br />

Probleme am Arbeitsmarkt einer sehr speziellen und qualitativ hochwertigen<br />

Betreuung bedarf.<br />

Bei der heutigen Arbeitsmarktlage sind die Menschen mit Behinderung, die<br />

neben den normalen Hemmnissen (Langzeitarbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit)<br />

noch den Status GdB besitzen, die Personen, die die wenigsten Chancen<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besitzen. Um hier einen Ausgleich<br />

zu schaffen, wurde im Jahr 2005 (Gründung der ARGE, jetzt <strong>Jobcenter</strong>) ein<br />

Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Leben gerufen, das sich<br />

auf diesen Kundenkreis spezialisiert hat.<br />

Rechtskenntnisse in den Bereichen Sozialgesetzbuch SGB II, SGB III, SGB IX<br />

und XII sind ebenso Voraussetzung für eine erfolgreiche Betreuung, wie<br />

auch Kenntnisse der einzelnen Krankheitsbilder und das entsprechende<br />

Einfühlungsvermögen. Durch enge Kontakte zu den Trägern der Rehabilitation<br />

und den Behinderten-Netzwerken, sowie zu Arbeitgebern und dem<br />

Integrationsfachdienst werden hier in <strong>Dortmund</strong> Wege beschritten, die zu<br />

einer erfolgreichen Integration führen können.<br />

Hochwertige Betreuung<br />

Entwicklung Schwerbehinderte<br />

2009 bis <strong>2011</strong><br />

2.082<br />

2.136<br />

1.984<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Ausbildung – Der Dritte Weg macht‘s möglich.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> verfügt außerdem über ein Spezialisten-Team zur<br />

Betreuung schwerbehinderter erwerbsfähiger Menschen und für Menschen,<br />

die als Rehabilitanden anerkannt sind.<br />

12 13


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Zusammenarbeit mit<br />

weiteren Trägern<br />

Damit nimmt sich das <strong>Jobcenter</strong> der Menschen mit Behinderung und ihrer<br />

Integration in den Arbeitsmarkt in besonderer Weise an. Im gemeinsamen<br />

Gespräch mit der zuständigen Integrationsfachkraft wird die berufliche und<br />

persönliche Situation analysiert. Gemeinsam mit dem Kunden wird ein Integrationsplan<br />

erstellt sowie eine Eingliederungsvereinbarung abgeschlossen.<br />

Spezialisten<br />

Für den Personenkreis der Menschen mit Hörbehinderung hat das <strong>Jobcenter</strong><br />

Mitarbeiter zur Verfügung, die in der Gebärdensprache ausgebildet sind<br />

und sich so mit den hörgeschädigten Menschen verständigen können.<br />

Im Bereich der Rehabilitation arbeitet das Team des <strong>Jobcenter</strong>s eng mit den<br />

Trägern der beruflichen Rehabilitation (z. B. Agentur für Arbeit, Rentenversicherung,<br />

Berufsgenossenschaft) zusammen. Leistungen zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben sollen die Schwierigkeiten beseitigen oder mildern, die<br />

aufgrund der Behinderung die Berufsausübung erschweren oder unmöglich<br />

erscheinen lassen. Die Förderung der Teilhabe behinderter Menschen<br />

am Arbeitsleben umfasst alle Maßnahmen und Leistungen, die bei einer<br />

vorhandenen Behinderung helfen sollen, möglichst auf Dauer beruflich<br />

eingegliedert zu werden.<br />

Bei der Auswahl der Leistungen werden Eignung, Neigung, bisherige<br />

Tätigkeit sowie Lage und Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt angemessen<br />

berücksichtigt.<br />

Das Reha/SB Team beschäftigt drei Mitarbeiter/-innen, durch die die Arbeitgeberansprache<br />

sichergestellt ist. Diese Mitarbeiter/-innen entscheiden auch<br />

über Förderleistungen für Arbeitgeber. Im Jahr <strong>2011</strong> fielen<br />

130 Eingliederungszuschuss-Fälle nach den §§ 219 und 421f SGB III,<br />

36 Eingliederungszuschuss-Fälle nach § 218 Abs. 2 SGB III<br />

55 Probebeschäftigungen.<br />

als Förderfälle an.<br />

Zusätzlich beschäftigen sich drei Mitarbeiter/-innen mit der Vermittlung des<br />

Personenkreises 50+.<br />

Auch dem Personenkreis der Kunden bis einschließlich 24 Jahre wird eine<br />

besondere Bedeutung zugemessen. Hier gibt es Spezialisten, die sich ausschließlich<br />

mit jungen Menschen beschäftigen.<br />

Zielgruppen<br />

Durch die Vielfalt der zu berücksichtigenden Krankheiten und Einschränkungen<br />

und der Altersstruktur ist es im Schwerbehindertenbereich äußerst<br />

kompliziert, größere spezialisierte Maßnahmen der Arbeitsförderungen ein-<br />

zurichten. Insofern partizipierte dieser Bereich auch in <strong>2011</strong> von der Vielfalt<br />

der angebotenen Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen:<br />

1.320 Eintritte in Maßnahmen<br />

Darunter:<br />

240 §46 Beauftragung Dritter<br />

306 Sofortmaßnahmen/Aktivcenter<br />

166 Eingliederungszuschüsse<br />

55 Probebeschäftigungen<br />

240 Arbeitsgelegenheiten<br />

Grundsätzlich richten sich diese Angebote an der Vielfalt der Krankheiten<br />

und der Altersstruktur der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus. Alle zur<br />

Verfügung stehenden Eingliederungsleistungen werden eingesetzt.<br />

Darüber hinaus werden behindertengerechte Eingliederungsleistungen in<br />

Form von Zusatzqualifizierungen erbracht:<br />

• Kaufmännisch/Gewerblich/Technisch inkl. dreimonatigem Praktikum<br />

• Feststellungsmaßnahmen für psychisch Behinderte (Dauer sechs Wochen)<br />

• FbW (Förderung beruflicher Weiterbildung)-Maßnahmen für Gehörlose<br />

(Dauer acht bis zehn Monate)<br />

• FbW-Maßnahme für psychisch Behinderte (Dauer acht bis zehn Monate)<br />

• Maßnahme für jugendliche Schwerbehinderte und Rehabilitanden<br />

• gesonderte Arbeitgeberinformationen zum Thema Schwerbehinderung<br />

(teilweise in Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungswerk <strong>Dortmund</strong>)<br />

Die Maßnahmen sind grundsätzlich zielgruppenspezifisch ausgerichtet.<br />

Zum Beispiel:<br />

• QfB (Qualifizierung für Menschen mit psychischer Behinderung)<br />

• Best Ager (für über 50-Jährige)<br />

• AGH Agricola (für den Bereich U25 – Menschen mit Lernbehinderung)<br />

Integrationen<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 525 Integrationen erzielt. Das entspricht einer Integrationsquote<br />

von 11,49% (Vorjahr 452/Quote: 10,51%).<br />

14 15


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Gut besucht: Job-Messe – Arbeit ohne Hindernisse<br />

Am 29.06.<strong>2011</strong> fand die zweite Job-Messe für Menschen mit Behinderung<br />

statt. 22 Aussteller (Arbeitgeber), die sich für die Einstellung von Menschen<br />

mit Behinderungen – ein oft unterschätzter Personenkreis – interessierten,<br />

offerierten Stellenangebote aus ihren Betrieben und konnten sofort vor Ort<br />

mit interessierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Kontakte knüpfen<br />

und erste Gespräche führen.<br />

Team Akademische Berufe<br />

Ausgangssituation<br />

Im Team Akademische Berufe des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> werden seit 2008<br />

Bewerber mit abgeschlossenem Studium betreut. Die meisten dieser Bewerber<br />

haben gute Integrationsaussichten und werden von den fünf Arbeitsvermittlern<br />

und Arbeitsvermittlerinnen im Team als arbeitsmarktnah eingestuft.<br />

Es kümmern sich im Team weiterhin drei Leistungssachgebiete um die<br />

Auszahlung der Leistungen nach dem SGB II. Innerhalb der Öffnungszeiten<br />

können sich die Bewerber jederzeit ohne Termin in der Eingangszone<br />

melden. Hier werden unter anderem die Daten der Kunden erfasst, Anträge<br />

ausgegeben, Leistungen aus dem Vermittlungsbudget (z.B. Bewerbungskosten,<br />

Reisekosten zu Vorstellungsgesprächen) bearbeitet und die Termine für<br />

die Arbeitsvermittler koordiniert.<br />

Insgesamt haben sich 656 neue Kunden im Jahr <strong>2011</strong> im Team Akademische<br />

Berufe gemeldet und einen Antrag auf Leistungen nach dem SGB II gestellt.<br />

Die meisten Bewerberzugänge gab es aus den Studienrichtungen: Soziale<br />

Studienberufe und Lehrer, Betriebswirtschaft, Informatik/Elektroingenieurwesen,<br />

Architektur/Bauingenieurwesen und Design.<br />

Gute Chancen für<br />

Akademiker<br />

Jobmesse beim Berufsförderungswerk <strong>Dortmund</strong>-Hacheney eröffnet Perspektiven.<br />

Insgesamt wurde die Messe von rund 800 Menschen besucht.<br />

Zusätzlich gab es auf dieser Messe weitere Angebote. Hierzu gehörten u.a.<br />

ein Bewerbungsmappencheck für die Besucherinnen und Besucher, Vorträge<br />

des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe über Möglichkeiten der finanziellen<br />

Förderung bei Einstellung eines Menschen mit Behinderung usw.<br />

Diese Angebote wurden sehr gut angenommen.<br />

Fazit: Die Messe war ein voller Erfolg.<br />

Erfolge<br />

Im Jahresverlauf wurden 1.428 Bewerber betreut. Es ist dem Team <strong>2011</strong><br />

gelungen, 561 Menschen in Arbeit oder Ausbildung zu integrieren. Dies<br />

entspricht einer Integrationsquote von 39,29 %. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

konnte die Integrationsquote um 6,2 % gesteigert werden.<br />

Als Besonderheit wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Best Ager“<br />

Anfang <strong>2011</strong> eine halbe Arbeitsvermittlerstelle zur Verbesserung der Integration<br />

von Bewerbern über 50 Jahre eingerichtet. Im Jahr <strong>2011</strong> konnten hier<br />

31 Arbeitsaufnahmen gezählt werden (Vorjahr 26 Arbeitsaufnahmen), gut<br />

19 % mehr als im Vorjahr.<br />

Erfolgreich im Integrationsbetrieb der Caritas.<br />

Förderungen<br />

Vermittlungsbudget<br />

Zur Unterstützung der Bewerber wurde in 715 Fällen Leistungen aus dem<br />

Vermittlungsbudget ausgezahlt. Diese finanzielle Hilfe kann zum Beispiel<br />

für die Erstellung und Versendung von Bewerbungsunterlagen, Fahrten zu<br />

Vorstellungsgesprächen und Kosten für getrennte Haushaltsführung oder<br />

notwendigen Umzügen bei Arbeitsaufnahmen an einem auswärtigen Ort<br />

gewährt werden.<br />

Vermittlungsbudget<br />

genutzt<br />

16 17


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Förderung beruflicher Weiterbildung<br />

Auf Grund der Vielfalt der Studienabschlüsse und Qualifizierungsbedarfe<br />

wurde zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong> keine Bildungszielplanung erstellt. Jeder<br />

Bewerber sollte die individuell für ihn erforderliche Förderung erhalten.<br />

Es wurde 89 Bewerbern, die auf Grund fachlicher Defizite keinen direkten<br />

Einstieg in den Arbeitsmarkt fanden, nach intensiver Beratung eine Weiterbildung<br />

finanziert. Die Themen der Qualifizierungen waren sehr vielfältig und<br />

richteten sich nach den besonderen Erfordernissen des Einzelfalls. So wurden<br />

zum Beispiel diese Weiterbildungen gefördert: Netzwerksysteme, Businessenglish,<br />

systemische Familien- und Sozialberatung, Altentherapie, Managementtrainee,<br />

CAD/CATIA, Qualifizierungen für Fachanwälte. Viele dieser Weiterbildungen<br />

endeten mit einer Praxis- oder Projektphase in einem Unternehmen.<br />

Bewerbungstraining<br />

Insbesondere Neukunden des Teams Akademische Berufe wurden mit einem<br />

Bewerbungstraining zur Erstellung von zeitgemäßen Bewerbungsunterlagen,<br />

dem Üben von Vorstellungsgesprächen und Assessementtrainings unterstützt.<br />

Es fanden monatlich speziell auf Akademiker ausgerichtete Kurse<br />

statt. 182 Bewerber nahmen diese in Anspruch.<br />

Ältere<br />

Das Programm Perspektive 50 plus ist ein Forum für die Entwicklung,<br />

Diskussion und Erprobung neuer und die Weiterentwicklung bewährter<br />

Methoden und Instrumente der Beschäftigungspolitik.<br />

Dieser Leitsatz aus dem Bundesprogramm Perspektive 50 plus war der<br />

Grundgedanke für die modifizierte Ausrichtung der Betreuung älterer<br />

Langzeitarbeitsloser durch das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> ab 1.1.<strong>2011</strong>. Der vor Ort<br />

entwickelte konzeptionelle Ansatz beinhaltete insbesondere die Weiterentwicklung<br />

der Zusammenarbeit mit dem Job-Club des Beschäftigungspaktes<br />

„Best Ager“ und die Verstärkung der personellen Ressourcen. Mit<br />

der einhergehenden Bündelung der Kompetenzen und dem angestrebten<br />

vertrauensvollen Miteinander auf der operativen Ebene war die Zielsetzung<br />

verbunden, die Integrationsarbeit für die älteren Arbeitslosen nochmals zu<br />

beleben und auszuweiten.<br />

Job-Club fest verankert<br />

Angebote bei einem Arbeitgeber<br />

Zur praxisnahen Qualifizierung und Erprobung nahmen 64 Bewerber die<br />

Chance wahr, ein Praktikum in einem Betrieb zu machen. Durch die Arbeitsvermittlung<br />

erfolgte eine Begleitung im Hinblick auf die Qualität der<br />

Arbeiten und eine Förderung der Fahrtkosten oder Kosten der auswärtigen<br />

Unterbringung.<br />

Grundlage der Zusammenarbeit und organisatorischer Rahmen für nunmehr<br />

35 Berater ist das übergreifend angelegte 2-Säulenmodell der Integrationsarbeit.<br />

Arbeitsmarktlage<br />

Aufnahmefähiger<br />

Arbeitsmarkt<br />

Bewerber mit abgeschlossenem Studium profitierten – wie auch schon in<br />

den Vorjahren – vom aufnahmefähigen Arbeitsmarkt. Besonders traf dies<br />

auf die sozialen Berufe (Sozialpädagogen, Diplom-Pädagogen, Lehrer), die<br />

Diplom-Kaufleute, Ingenieure, Informatiker und Architekten zu. Zu berücksichtigen<br />

ist, dass Absolventen besonders gefragter Studiengänge (z.B.<br />

Ärzte, Maschinenbauingenieure) häufig den direkten Einstieg vom Studium<br />

in die erste Einstellung schaffen und so nicht auf den Bezug von Arbeitslosengeld<br />

II angewiesen sind.<br />

Gut 30 % der Bewerber fanden eine Arbeitsstelle in <strong>Dortmund</strong>. Weitere 30 %<br />

nahmen eine Tätigkeit im Tagespendelbereich auf.<br />

Beinahe 40 % der Bewerber verließen die Region und nahmen eine Stelle<br />

außerhalb des Tagespendelbereichs auf. Davon starteten 11 Bewerber in<br />

eine Tätigkeit im Ausland.<br />

Das Team Akademische Berufe wurde gegen Ende <strong>2011</strong> vom Südwall in den<br />

neuen Standort Königshof 1 verlegt.<br />

<strong>Jobcenter</strong><br />

gemeinsame Projektleitung, Koordination,<br />

Controlling, Finanzwesen, Personal, PR<br />

• Aufnahme und Erstberatung<br />

• Profiling<br />

• Integrationsplanung und<br />

Steuerung<br />

• Einsatz von Instrumenten auf<br />

der Rechtsgrundlage des SGBII<br />

• Marktorientierte Integrationsarbeit<br />

• Berichtswesen, Controlling<br />

JobClub<br />

• Aktivierung „Perspektive 50plus“<br />

• Beseitigung von Hemmnissen<br />

mit den spezifischen Möglichkeiten<br />

des Bundesprogrammes<br />

• Einzelfallorientierte Integrationsarbeit<br />

• Umsetzung Förderansatz C<br />

18 19


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Selbstständige<br />

Die vorgenommenen organisatorischen Anpassungen waren mit recht hohen<br />

Erwartungen verbunden. Die erzielten Ergebnisse haben eindrucksvoll<br />

bestätigt, dass erhöhte Betreuungsintensität, kurze Wege in der Kommunikation<br />

und ein regelmäßiger Dialog zwischen den Integrationsfachkräften<br />

bedeutende Erfolgsfaktoren sind.<br />

Wegen der unterschiedlichen (nach den Weisungen des Bundesprogramms<br />

enger gefassten) Definitionen muss eine getrennte Ausweisung der im vergangenen<br />

Jahr erzielten Integrationen erfolgen.<br />

Danach wurden im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> im vergangenen Jahr 1.309 Integrationen<br />

für über 50 Jahre alte Langzeitarbeitslose gezählt. Das waren<br />

24,4% mehr als im Jahr 2010.<br />

Der Jobclub – unser Kompetenzzentrum für Integration und Aktivierung<br />

„Best Ager“–- erreichte die hohe Zahl von 2.003 in Anspruch genommenen<br />

aktivierenden Teilnahmen an Seminaren, Kursen und Informationsangeboten.<br />

Damit in unmittelbarem Zusammenhang stehen 708 ausgewiesene<br />

Integrationen (+ 500 gegenüber dem Vorjahr).<br />

Entwicklung Ältere über 50<br />

2009 bis <strong>2011</strong><br />

6.659<br />

6.988<br />

Erfolgreiche Integration durch Job-Club Best Ager<br />

7.593<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Für 2012 gilt es, die erfolgreichen Strukturen auf dem erreichten hohen<br />

Niveau zu stabilisieren und die positivere Grundhaltung hinsichtlich der Beschäftigung<br />

älterer Arbeitnehmer/-innen in erfolgreiche Integrationsarbeit<br />

umzusetzen.<br />

Spezielle Gruppen von Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfängern<br />

werden am besten durch spezialisierte Teams betreut. Aus diesem<br />

Grund gibt es im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> ein Team aus Profis für die Beratung<br />

und Betreuung von Existenzgründern und Selbstständigen, deren Gewinne<br />

zur Bestreitung des Lebensunterhaltes nicht ausreichen.<br />

<strong>2011</strong> war ein gutes Jahr für Selbstständige in <strong>Dortmund</strong>. Entgegen dem<br />

bundesweiten Trend sank die Anzahl der Selbstständigen mit gleichzeitigem<br />

Arbeitslosengeld-II-Bezug in <strong>Dortmund</strong>. Bezogen im Jahr 2010 noch<br />

knapp 1.300 im Schnitt aufstockend Transferleistungen, so waren es <strong>2011</strong><br />

im Schnitt gut 100 Personen weniger. Im Dezember <strong>2011</strong> lag die Anzahl<br />

der Selbstständigen mit ergänzendem Arbeitslosengeld-II-Bezug bei 1.178<br />

Bedarfsgemeinschaften. Dies kann man zum einen auf den nun auch hier<br />

durchschlagenden Wirtschaftsaufschwung zurückführen, welcher nicht nur<br />

zur Tragfähigkeit etlicher Selbstständigkeiten führte, sondern auch Alternativen<br />

auf dem ersten Arbeitsmarkt für die Selbstständigen ohne tragfähige<br />

Konzeption bereit hielt. Zum anderen ist dies aber auch auf die professionelle<br />

und konsequente Beratung und Bearbeitung im Team Selbstständige<br />

zurück zu führen.<br />

Die Beratung der Existenzgründer/-innen und Bestands-Selbstständigen fand<br />

nicht nur individuell im Hause des <strong>Jobcenter</strong>s statt, sondern es wurden zahlreiche<br />

Veranstaltungen gemeinsam mit den Netzwerkpartnern der Industrieund<br />

Handelskammer (IHK), Handwerkskammer und Wirtschaftsförderung<br />

organisiert und abgehalten. Als erstes ist hier der Gründermontag zu nennen,<br />

bei dem potenzielle Existenzgründer/-innen Informationen über die Erstellung<br />

und den Inhalt eines Businessplanes sowie über die Fördermöglichkeiten<br />

der Agentur für Arbeit und des <strong>Jobcenter</strong>s erhalten. Neben dieser wöchentlichen<br />

Veranstaltung fanden Vorträge in der Fachhochschule in <strong>Dortmund</strong> zum<br />

Thema Existenzgründung, beim Start2Grow Wettbewerb der Wirtschaftsförderung,<br />

im Arbeitslosenzentrum sowie auf Einladung von Verdi statt.<br />

Die Existenzgründer/-innen konnten bei Vorliegen der Voraussetzungen<br />

neben der Beratung im <strong>Jobcenter</strong> auch Unterstützung durch die .garage im<br />

Stiftsforum, die Startercenter NRW oder das Arbeits- und Wirtschaftszentrum<br />

Ethnische Ökonomie Nordstadt (AWZ) erhalten. Ferner bot eine zweitägige<br />

Maßnahme die Möglichkeit, sowohl die persönliche Eignung als auch<br />

die Tragfähigkeit der Gründungsidee überprüfen zu lassen.<br />

Für die Bestands-Selbstständigen bot das <strong>Jobcenter</strong> bei Vorliegen der<br />

Voraussetzungen eine Fachqualifizierung an, bei der zum einen erfahrene<br />

Unternehmensberater versuchten, die Defizite der Selbstständigkeit<br />

herauszufiltern und zu beseitigen, und zum anderen bei Nichttragfähigkeit<br />

Alternativen im Hinblick auf die Fähigkeiten des Selbstständigen gesucht<br />

wurden. Ein ähnliches Angebot hielt und hält das AWZ für Kundinnen und<br />

Kunden aus der Nordstadt mit Migrationshintergrund bereit.<br />

Gute Lage für<br />

Selbstständige<br />

20 21


Zielgruppen<br />

Instrumente<br />

Der wirtschaftliche Aufschwung und das gute <strong>Dortmund</strong>er Angebot für<br />

Existenzgründer/-innen macht sich auch am Rückgang der Existenzgründungen<br />

bemerkbar, denn für die Kundinnen und Kunden gibt es zum<br />

Teil Alternativen auf dem ersten Arbeitsmarkt und die Begleitung in der<br />

Ideenphase lässt manche zu der Überzeugung gelangen, dass die eigene<br />

Gründungsidee nicht tragfähig ist. Die Anträge auf Einstiegsgeld gem. §16b<br />

SGB II sanken um knapp 20% während die Anträge auf Darlehen gem. §16c<br />

SGB II konstant blieben.<br />

In <strong>2011</strong> wurden 421 Anträge auf Einstiegsgeld gem. §16b SGB II gestellt.<br />

Hiervon konnten bisher 36 Anträge (8,5%) mit einem Volumen von<br />

52.594,00 € bewilligt werden. Bei den anderen Konzepten konnte entweder<br />

aufgrund der Gründungsidee oder aufgrund des Zusammenspiels zwischen<br />

der Gründungsidee und der Gründerperson keine Tragfähigkeit festgestellt<br />

werden.<br />

Es wurden 208 Anträge auf Darlehen gem. §16c SGB II gestellt. Hiervon<br />

konnten 6,75% mit einem Volumen von 27.170,00 € als tragfähig bewertet<br />

werden. Hier ist anzumerken, dass tragfähigen Gründungsideen oder<br />

tragfähigen Selbstständigkeiten auch die Möglichkeit eines Mikrokredites,<br />

welches in <strong>Dortmund</strong> u.a. von der Nordhand eG oder der WBI angeboten<br />

wird, offen steht.<br />

Sozialer Arbeitsmarkt –<br />

Arbeitsgelegenheiten (AGH)<br />

AGH: Chance zur Integration<br />

Die vorrangige Zielsetzung des Arbeitsmarktinstruments Arbeitsgelegenheit<br />

ist die Heranführung von Langzeitarbeitslosen an den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Arbeitsgelegenheiten dienen insbesondere dazu, einerseits die soziale<br />

Integration zu fördern, als auch die Beschäftigungsfähigkeit aufrecht zu<br />

erhalten bzw. wiederherzustellen, um damit die Chance zur Integration in<br />

den regulären Arbeitsmarkt zu erhöhen.<br />

SGB-Leistungsempfänger müssen oftmals zunächst aufgrund langjähriger<br />

Arbeitslosigkeit eine angemessene Tagesstruktur entwickeln, um den Anforderungen<br />

einer Beschäftigung gewachsen zu sein.<br />

Daher werden die Teilnehmer/-innen während einer Arbeitsgelegenheit<br />

professionell sozialpädagogisch begleitet und finden hier Ansprechpersonen,<br />

die sie in ihrer individuellen Problematik unterstützen.<br />

Neben dem Angebot einer auf den Einzelfall bezogenen Qualifizierung<br />

werden AGH-Teilnehmer/-innen bei ihren Bewerbungsaktivitäten durch den<br />

AGH-Träger unterstützt.<br />

Aufgrund der Haushaltssituation wurden im Jahre <strong>2011</strong> 2.613 Arbeitsgelegenheiten<br />

in <strong>Dortmund</strong> in folgenden Berufsfeldern eingerichtet. Dies<br />

waren 593 weniger als 2010.<br />

Berufsfelder<br />

• Gesundheit, Betreuung, Büro u. Verwaltung, Ordnungsdienste<br />

• Kindergarten, Schule, Kultur, Sport<br />

• Stadtreinigung<br />

• Ökologie, Umwelt, Grün<br />

• Handwerkliche Hilfsdienstleistungen<br />

• sonstige (z.B. Präsenzdienst in Bussen und Bahnen)<br />

22<br />

23


Instrumente<br />

Instrumente<br />

Arbeitsgelegenheiten <strong>2011</strong><br />

nach Berufsfeldern<br />

Mit diesem nachhaltigen Ansatz werden sowohl ökologische, ökonomische,<br />

arbeitsmarktpolitische und soziale Ziele optimal vernetzt.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

633<br />

362<br />

174<br />

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D Gruppe E Gruppe F<br />

505<br />

296<br />

643<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Gesundheit, Alten- und Krankenbetreuung/Büro und Verwaltung/<br />

Ordnungsdienste<br />

Kindergärten und Kitas/Schulen/Sport/Kultur<br />

Stadtreinigung<br />

Garten- und Landschaftsbau/Ökologie/Umweltschutz u. -verbesserung<br />

Handwerkliche Hilfsdienstleistungen<br />

Sonstige (z. B.Second-Hand oder Recycling)<br />

Der Grundgedanke des Stromspar-Checks ist es, dass geschulte Langzeitarbeitslose<br />

– im Rahmen öffentlich geförderter Beschäftigungsmaßnahmen<br />

– andere einkommensschwache Haushalte „auf Augenhöhe“ zum Energieund<br />

Wassersparen beraten und Energiesparartikel kostenlos einbauen.<br />

Zielgruppe des Angebotes sind Haushalte, die von staatlichen Transferleistungen<br />

wie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe leben oder die aufgrund<br />

ihres niedrigen Einkommens Wohngeld beziehen. Das Angebot ist für die<br />

Haushalte kostenlos, die Teilnahme freiwillig. Ein Team von zwei Stromsparhelfern<br />

führt jeweils zwei Hausbesuche durch. Beim ersten Termin wird<br />

eine Bestandsaufnahme der Strom und Wasser verbrauchenden Geräte<br />

durchgeführt. Dabei werden auch der Stromverbrauch von Elektrogeräten<br />

und der Wasserdurchfluss an Dusche und Wasserhahn gemessen. Die<br />

aufgenommenen Daten werden anschießend am Computer ausgewertet<br />

und die Einsparmöglichkeiten ermittelt. Beim zweiten Besuch werden nach<br />

Bedarf Soforthilfen wie Energiesparlampen, schaltbare Steckdosenleisten,<br />

Zeitschaltuhren für Warmwasserboiler, Sparduschköpfe oder Perlatoren für<br />

den Wasserhahn im Wert von durchschnittlich 70,00 Euro kostenlos eingebaut.<br />

Zusätzlich erhält der Haushalt einen Auswertungsbericht mit weiteren<br />

Einsparempfehlungen. Bei weitergehendem Beratungsbedarf wird auf die<br />

Energieberatung der Verbraucherzentralen verwiesen. Dazu wurden vom<br />

Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) Gutscheine für eine kostenlose<br />

Energieberatung (ohne Beratungsentgelt) zur Verfügung gestellt.<br />

Entlastung für Haushalt<br />

und Umwelt<br />

Stromspar-Check<br />

Gute Beispiele<br />

Mit einer Integrationsquote von 27% ist die Arbeitsgelegenheit „Stromsparhelfer<br />

bei der Caritas“ als besonders positives Beispiel zu nennen, durch<br />

AGH eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt zu erhalten.<br />

Der Deutsche Caritasverband e. V. (DCV) und der Bundesverband der<br />

Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e. V. (eaD) führen als<br />

Verbundpartner das Projekt „Stromspar-Check für einkommensschwache<br />

Haushalte“ durch. Das Projekt wird auf lokaler Ebene durch das <strong>Jobcenter</strong><br />

<strong>Dortmund</strong>, den Caritasverband <strong>Dortmund</strong> und die Stadt <strong>Dortmund</strong>, seit Januar<br />

2009 durchgeführt. Das <strong>Dortmund</strong>er Energieversorgungsunternehmen<br />

DEW21 unterstützt das Projekt mit einem Kühlgeräte-Tauschprogramm.<br />

Mit dem Projekt Stromspar-Check werden gleichzeitig verschiedene Ziele<br />

erfolgreich abgedeckt: Neben einer Kostenentlastung der beratenen Haushalte<br />

und der Kommune, die die Heizkosten und Wohnnebenkosten für<br />

AGL II- und Sozialhilfeempfänger trägt, wird CO 2 eingespart und damit die<br />

Klimaschutzziele der Bundesregierung unterstützt.<br />

Seit 2009 wurden in 5.435 Haushalten Stromspar-Checks durchgeführt.<br />

Die eingesparten Stromkosten von durchschnittlich 91,00 Euro pro Haushalt<br />

und Jahr kommen den beratenen Haushalten zu Gute.<br />

Die Teilnehmer der Arbeitsgelegenheit werden durch verschiedene Schulungen<br />

auf ihre Aufgaben als Stromsparhelfer vorbereitet. Seit Beginn der<br />

Arbeitsgelegenheit wurden 142 Langzeitarbeitslose erfolgreich zu Stromsparhelfern<br />

geschult.<br />

34% der Teilnehmer hatten einen Migrationshintergrund, sodass auch ein<br />

großer Teil ausländischer Haushalte erreicht werden konnte.<br />

Während der Maßnahme können die geschulten Stromsparhelfer eine<br />

Prüfung zum Serviceberater für Energie- und Wasserspartechnik vor der<br />

Handwerkskammer <strong>Dortmund</strong> ablegen. Auch hier werden die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer von Trainern auf die Prüfung vorbereitet.<br />

Das Projekt wurde auf Bundesebene am 12.10.2010 mit dem Label „Good<br />

Practice Energieeffizienz“ der Deutschen Energieagentur ausgezeichnet.<br />

Durch die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen in einem zukunftsweisenden<br />

Wirtschaftssegment erfolgt eine Beschäftigungsförderung in den<br />

ersten Arbeitsmarkt.<br />

24 25


Instrumente<br />

Instrumente<br />

Sozialer Arbeitsmarkt –<br />

Bürgerarbeit<br />

Bürgerarbeit: Beginn der Beschäftigungsphase<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> hat nach einem Interessenbekundungsverfahren<br />

im Sommer 2010 den Zuschlag erhalten, ab 01.03.<strong>2011</strong> 400 Bürgerarbeitsplätze<br />

einzurichten.<br />

Die Mittel für das Modellprojekt Bürgerarbeit stellen der Bund (230 Millionen<br />

Euro pro Jahr) und der Europäische Sozialfond (200 Millionen Euro pro<br />

Jahr) zur Verfügung.<br />

Rund 15 Millionen Euro davon fließen nach <strong>Dortmund</strong>.<br />

Bürgerarbeit erfolgreich<br />

gestartet<br />

Ziel des Modellprojektes ist die bessere Integration von Langzeitarbeitslosen<br />

in den ersten Arbeitsmarkt. Im Rahmen des Projektes muss jede/-r<br />

potenzielle Teilnehmer/-in eine Aktivierungsphase durchlaufen. In dieser<br />

Phase erhält er/sie unterschiedliche Hilfeleistungen, um seine/ihre Situation<br />

auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.<br />

In <strong>Dortmund</strong> wurden 1.352 Teilnehmer/-innen aktiviert, 108 davon konnten<br />

während der Aktivierungsphase in den ersten Arbeitsmarkt integriert<br />

werden.<br />

Nach der Aktivierungsphase schließt sich die Beschäftigungsphase an, in<br />

der die Bürgerarbeiter/-innen 20 oder 30 Stunden wöchentlich arbeiten. Sie<br />

erhalten einen Sozialversicherungspflichtigen, dreijährigen Arbeitsvertrag<br />

und werden tariflich entlohnt.<br />

Bürgerarbeitsplätze müssen im öffentlichen Interesse stehen und wettbewerbsneutral<br />

sein. Nach besonderer Prüfung dieser Voraussetzungen entscheidet<br />

das Bundesverwaltungsamt über die Einrichtung und erteilt einen<br />

Zuwendungsbescheid<br />

In folgenden Bereichen wurden in Kooperation mit der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />

Bürgerarbeitsplätze eingerichtet, die oben genannte Kriterien erfüllen:<br />

Während der Beschäftigungsphase stehen den Bürgerarbeitern/-innen<br />

Jobcoaches zur Verfügung, die individuelle Problemlagen bearbeiten und<br />

bei den Bewerbungsaktivitäten auf dem ersten Arbeitsmarkt Unterstützung<br />

leisten.<br />

Durch die Bürgerarbeit konnte für 123 Langzeitarbeitslose der SGB-II-Leistungsbezug<br />

beendet werden.<br />

Für 2012 wurden weitere 123 Stellen beim Bundesverwaltungsamt beantragt.<br />

EIne von vielen sinnvollen Möglichkeiten der Bürgerarbeit: Service auf dem Stadtfriedhof.<br />

198 Servicedienstleister/-innen in Schulen<br />

53 Servicedienstleister/-innen in Kindertageseinrichtungen<br />

34 Quartierskümmerer/-innen<br />

6 Friedhofsfahrer-/innen<br />

3 Serviceleister/-innen bei der <strong>Dortmund</strong>er Tafel<br />

5 Umfeldmanager/-innen<br />

100 Stellen im Service- und Präsenzdienst<br />

1 Lotse im Fachdienst Wohnen der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />

26 27


Instrumente<br />

Instrumente<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung<br />

(FbW) nach dem SGB II<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung mit<br />

Bildungsgutscheinen im Jahr <strong>2011</strong><br />

Im Jahr <strong>2011</strong> nahmen 1.151 Menschen eine mit dem so genannten Bildungsgutschein<br />

geförderte berufliche Weiterbildungsmaßnahme auf, 1.538<br />

beendeten ihre Teilnahme. Im Monatsdurchschnitt befanden sich ca. 900<br />

Personen und damit ca. ein Drittel weniger Menschen in beruflicher Weiterbildung<br />

als noch im Vorjahr (ca. 1200). Im Dezember <strong>2011</strong> sank die Zahl auf<br />

723 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />

Umschulungen und Fortbildungen<br />

Beteiligung von Zielgruppen<br />

Der Anteil von Frauen an der Weiterbildungsförderung (gemessen am Bestand)<br />

lag im vergangenen Jahr bei ca. 43% (Vorjahr 42,4%). Etwa jeder 10.<br />

Weiterbildungsteilnehmer, der im Jahr <strong>2011</strong> eine Weiterbildung aufnahm,<br />

war jünger als 25 Jahre, 6,4% hatten das 50. Lebensjahr bereits vollendet.<br />

Fast jeder 5. Qualifizierungsteilnehmer besaß nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

60 % der Weiterbildungsteilnehmer verfügten über keine<br />

Berufsausbildung.<br />

Qualifizierungsschwerpunkte <strong>2011</strong><br />

Die gewählten Bildungsziele sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt.<br />

Bildungsziele <strong>2011</strong><br />

Umschulung<br />

26%<br />

Fortbildung<br />

74%<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Für die Förderung von Selbstständigen bzw. Existenzgründern wurden<br />

144 Bildungsgutscheine für Weiterbildungen mit Schwerpunkt in der<br />

Unternehmensgründung/-führung ausgegeben.<br />

Eine Möglichkeit der FbW: Umschulung zur Altenpflegehelferin<br />

28 29


Instrumente<br />

Instrumente<br />

Abschlussorientierte Qualifizierung<br />

Der Erwerb anerkannter Berufsabschlüsse stand auch im Jahr <strong>2011</strong> im Mittelpunkt<br />

der Qualifizierungsbemühungen. Die Stufenqualifizierungen und<br />

die gezielte Förderung von abschlussorientierten Maßnahmen wurden fortgesetzt.<br />

Etwa 300 arbeitslose Menschen konnten in eine Umschulung oder<br />

andere Maßnahme zum Erwerb eines Berufsabschlusses (z.B. Vorbereitung<br />

auf die Externen-Prüfung) einmünden.<br />

Erfolgsbilanz<br />

Aussagekräftige Daten zum Erfolg von Weiterbildungsmaßnahmen liegen<br />

zurzeit nur in Bezug auf den Eingliederungserfolg gemessen an der Eingliederungsquote<br />

(Einmündung in versicherungspflichtige Beschäftigung innerhalb<br />

von sechs Monaten nach Austritt aus der Weiterbildung) vor. Diese<br />

liegt für Austritte von Juli 2010 bis Juni <strong>2011</strong> bei 34 % und damit leicht über<br />

dem Bundestrend. Aktuellere Zahlen lagen bei Drucklegung noch nicht vor.<br />

Statistische Auswertungen zur erfolgreichen Beendigung von FbW-Maßnahmen,<br />

d.h. zum Verbleib der Teilnehmer/-innen in der Maßnahme bis zum<br />

planmäßigen Ende bzw. über das Bestehen der jeweiligen Abschlussprüfungen<br />

fehlen derzeit.<br />

Bei planmäßiger Beendigung der Weiterbildungsmaßnahme wurde aber<br />

nach internen Stichproben in ca. 80% der Fälle das Maßnahmeziel erreicht<br />

bzw. die jeweilige Prüfung bestanden.<br />

Der Arbeitgeberservice des<br />

<strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong><br />

Sie suchen? Wir finden!<br />

Ihre Profis für nachhaltige Personalvermittlung<br />

So steht es auf der Broschüre, in der sich fünf <strong>Dortmund</strong>er Arbeitgeber über<br />

ihre positiven Erfahrungen, in Bild und Wort, mit dem Arbeitgeberservice<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> äußern.<br />

Hier werden insbesondere die persönliche Betreuung, auch vor Ort, sowie<br />

die Beratungskompetenz herausgestellt.<br />

Die bewährte Aufteilung des Arbeitgeberservice nach Berufsbranchen<br />

ist auch im Jahr <strong>2011</strong> beibehalten worden. Schwerpunktmäßig werden<br />

Stellenangebote in folgenden Bereichen akquiriert: Hotels und Gaststätten<br />

(HoGa), Bauhaupt-, Baunebengewerbe, Garten- und Landschaftsbau<br />

(GaLa), Lager-, Logistik, Lebensmittel-Einzelhandel, Großhandel, Kraftfahrer,<br />

Reinigung, Gesundheit, Metall- und Elektrogewerbe sowie Zeitarbeitsunternehmen.<br />

Seit Beginn des Jahres <strong>2011</strong> wurden die Aufgaben des Teams JobPerspektive<br />

integriert. Der AGS organisiert sich in zwei Teams mit folgender Branchenaufteilung:<br />

Team I: Handel, Dienstleistung, Pflege, Soziales, Gesundheit, JobPerspektive<br />

Team II: Hotels- und Gaststätten, Gewerblich/technisch, JobPerspektive<br />

Kompetente Beratung – Gute Kontakte<br />

Neben der Betreuung der JobPerspektive Kunden, lagen die Schwerpunkte<br />

im Jahr <strong>2011</strong> in der persönliche Betreuung und Beratung der Arbeitgeber<br />

und Arbeitssuchenden, mit dem Bemühen um nachhaltige Integration in<br />

den Arbeitsmarkt.<br />

Gute Kontakte zu<br />

Arbeitgebern<br />

Dies erfolgte sowohl in gemeinsamen Außendienstaktionen aller AGS-<br />

Vermittler, als auch mit individuell gestalteten Betriebsbesuchen durch die<br />

jeweiligen persönlichen Branchenansprechpartner.<br />

Bei diesen Arbeitgeberbesuchen umfasste das AGS-Angebot zielgerichtete<br />

und ganzheitliche Personalberatung.<br />

30 31


Instrumente<br />

Instrumente<br />

Passend für die Thier-<br />

Galerie rekrutiert<br />

Der konkrete Personalbedarf wurde gemeinsam mit dem Arbeitgeber<br />

ermittelt<br />

• Für potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgte eine Vorauswahl<br />

• Auf Wunsch der Arbeitgeber wurden Vorstellungs- und Auswahlgespräche<br />

durchgeführt<br />

• Arbeitgeber wurden fundiert über aktuelle Fördermöglichkeiten informiert<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> hatte der Arbeitgeberservice <strong>Dortmund</strong> Kontakt zu 5.172 Betrieben,<br />

insgesamt wurden 24.046 Kontakte zu den Betrieben gezählt.<br />

Es konnten im Monatsschnitt 318 Stellenangebote neu akquiriert werden.<br />

Das bedeutet, durch persönliche Arbeitgeberkontakte konnten insgesamt<br />

3.816 Stellen gewonnen werden.<br />

1.382 Kunden (Vorjahr 1.346) wurden mit Hilfe von Eingliederungszuschüssen<br />

in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt. Mit Hilfe des Programms JobPerspektive<br />

(BEZ) wurden 78 Kunden integriert.<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war durch zwei herausragende Vermittlungsprojekte geprägt,<br />

an denen der AGS des <strong>Jobcenter</strong>s als wichtige Säule des Erfolgs<br />

beteiligt gewesen ist.<br />

„Thier-Galerie“, so hieß das erste Projekt, an dem der AGS des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

<strong>Dortmund</strong> mit drei Mitarbeitern beteiligt war, die zusammen mit Kolleginnen<br />

und Kollegen des AG-S der Agentur für Arbeit <strong>Dortmund</strong> die Aufgabe<br />

hatten, möglichst viele „passgenaue“ Bewerber für die Geschäfte des neuen<br />

<strong>Dortmund</strong>er Einkaufscenters zu rekrutieren.<br />

112 der 154 Arbeitgeber der Thier-Galerie hatten ihre freien Stellen im<br />

Projektteam gemeldet<br />

Mit insgesamt 28 Arbeitgebern führte das Team 73 Bewerbertage durch, ca.<br />

770 Initiativ-Bewerbungen wurden bearbeitet. Es haben ca. 3.000 Bewerber<br />

im Projekt Thier-Galerie vorgesprochen.<br />

Ergebnis:<br />

• 46 Prozent aller gemeldeten, versicherungspflichtigen Stellen (973),<br />

wurden durch Vorschläge aus dem Projektteam besetzt.<br />

• Unsere Kolleginnen und Kollegen konnten durch sorgfältige Vorauswahl<br />

212 Kunden aus dem SGBII-Bereich in Arbeit zu bringen.<br />

Ein zweites erfolgreiches Vermittlungsprojekt, war die Integration von 529<br />

Arbeitnehmern bei der Firma Amazon in Werne.<br />

Auch hier sorgte der AGS in Gruppeninformationen, bei freiwilliger Teilnahme,<br />

vor Ort dafür, dass nach anschließenden, erfolgreichen Abstimmungsgesprächen<br />

die beiderseitig gewünschte Arbeitsaufnahme erfolgen konnte.<br />

Diese Chance zur Arbeitsaufnahme wurde erkennbar häufig von Jugendlichen<br />

unter 25 Jahren genutzt, die trotz geringer, oder fehlender Qualifikation<br />

in den 1. Arbeitsmarkt integriert werden konnten.<br />

Der AGS führte ebenso Gruppeninformationen in den Markt und Integrations-Bereichen,<br />

gemeinsam mit den dort tätigen Mitarbeitern, durch.<br />

Hier wurden ausgesuchte Kunden mit Arbeitgebern direkt zu Kontaktgesprächen<br />

zusammengeführt, die bei Übereinstimmung zur direkten Arbeitsaufnahme<br />

führen.<br />

Das bewährte Praxisforum, in dem der AGS jeweils ein Teammitglied aller<br />

Teams Markt und Integration (MuI) zum Erfahrungsaustausch zwischen den<br />

Bewerberorientierten Vermittlern und den Arbeitgeberorientierten Vermittlern<br />

einlädt, findet weiterhin statt. Hier stellt der AGS unter anderem<br />

berufskundliche Anforderungen für Bewerber verschiedener Branchen vor.<br />

Arbeitgeberservice – Minijobs<br />

Die Zahl der Minijobber hat in den vergangenen Jahren insbesondere<br />

in <strong>Dortmund</strong> stärker zugenommen als im Landesdurchschnitt. Viele der<br />

Minijobber beziehen ergänzende Leistungen durch das <strong>Jobcenter</strong>, denn der<br />

erzielte Verdienst reicht nicht aus, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Minijobs<br />

können auch eine Chance sein, eine Brücke in den Arbeitsmarkt, das<br />

soll und darf an dieser Stelle nicht unterschlagen werden. Aber die Nachteile<br />

für Arbeitgeber und Arbeitnehmer überwiegen.<br />

In <strong>Dortmund</strong> hat sich deshalb ein Aktionsbündnis aus DGB, verdi, dem<br />

Einzelhandesverband Westfalen-Münsterland, der Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Dortmund</strong>-Lünen, der Wirtschaftsförderung der Stadt <strong>Dortmund</strong> und dem<br />

<strong>Jobcenter</strong> gebildet, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />

gleichermaßen von den Vorteilen der sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigung zu überzeugen.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> forciert diese Umwandlung und hat im Jahr <strong>2011</strong> ein neues<br />

Team gegründet. Sieben besonders für dieses Thema geschulte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind dabei, Minijobs umzuwandeln.<br />

32 33


Instrumente<br />

Organisation<br />

Eingliederungsleistungen SGB II<br />

Die Entwicklung der Eingliederungsleistungen in <strong>Dortmund</strong> war im Jahr<br />

<strong>2011</strong> deutlich von den Mittelkürzungen des Bundes geprägt. Für die kommenden<br />

Jahre ist mit weiteren Einsparungen zu rechnen. Unter dem Lichte<br />

der, für den Bereich der Langzeitarbeitslosen zu früh kommenden Einsparungen,<br />

wurde das Arbeitsmarktprogramm <strong>2011</strong> unter Berücksichtigung des<br />

Sozialraumbezuges gestaltet.<br />

Eingliederungsleistungen<br />

2005 bis <strong>2011</strong> in Mio. EUR<br />

73,92<br />

80,20<br />

78,20<br />

49,90<br />

61,75<br />

53,87<br />

Daten und Fakten zu Minijobs in <strong>Dortmund</strong>:<br />

• Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Minijobber in <strong>Dortmund</strong> um<br />

107 Prozentpunkte gestiegen (ín NRW um rd. 25 Prozentpunkte)<br />

• aktuell arbeiten in <strong>Dortmund</strong> rd. 62.200 Menschen in Minijobs<br />

(in NRW rd. 1,8 Mio.), bei rd. 74 % ist der Minijob nicht Nebenjob,<br />

sondern einzige Beschäftigung<br />

• In 60 % der Minijobs arbeiten Frauen, in 25 % Jugendliche und<br />

junge Erwachsene<br />

• Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> betreut rd. 7.700 Kundinnen und Kunden<br />

mit Minijob, die ergänzend Arbeitslosengeld II erhalten<br />

27,14<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Von September bis Dezember <strong>2011</strong> konnten so bereits rd. 50 neue sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> standen insgesamt 53,8 Mio. EUR im Eingliederungstitel (EGT)<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s zur Verfügung. Dies entspricht einem Rückgang von 24,40<br />

Mio. EUR zu <strong>2011</strong> oder 31,2 %.<br />

Wie auch in den Vorjahren, standen bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen<br />

Arbeitsgelegenheiten besonders im Fokus. Trotz der Mittelkürzungen<br />

wurden für dieses Fördermittel im Vergleich zu anderen Fördermitteln<br />

die meisten Ausgaben getätigt. Das Instrument Arbeitsgelegenheit in<br />

Entgeltvariante läuft im Jahr 2012 ersatzlos aus. Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

hat sich gemeinsam mit der Stadt <strong>Dortmund</strong> bereits frühzeitig um die<br />

Bürgerarbeit bemüht und konnte so die Streichung dieses Instruments aus<br />

dem Maßnahmekatalog kompensieren. Die dort verausgabten Mittel laufen<br />

nicht über den EGT und finden deshalb an dieser Stelle keine Erwähnung.<br />

Bürgerarbeit ersetzt<br />

AGH-Entgelt<br />

34<br />

35


Organisation<br />

Organisation<br />

Arbeitsgelegenheiten SGB II<br />

2005 bis <strong>2011</strong> in Mio. EUR<br />

22,00<br />

28,50<br />

25,41<br />

22,96<br />

Auch die Mittel für das in <strong>Dortmund</strong> erfolgreiche Instrument der JobPerspektive<br />

fielen deutlich geringer aus. Zu beachten ist, dass JobPerspektive<br />

ab April 2012 durch die neue Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV)<br />

abgelöst wurde. Betrugen die Aufwendungen für den Beschäftigungszuschuss<br />

(JobPerspektive, BEZ) in 2010 noch 14,9 Mio. EUR, so lagen sie <strong>2011</strong><br />

nur noch bei 7,9 Mio. EUR.<br />

18,58<br />

14,12<br />

Beschäftigungszuschuss SGB II<br />

JobPerspektive<br />

2007 bis 2010 in Mio. EUR<br />

9,49<br />

13,78<br />

14,88<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

7,88<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

2,63<br />

Für Arbeitsgelegenheiten wurden im Jahr <strong>2011</strong> rd. 14 Mio. EUR bereit gestellt.<br />

Im Vorjahr waren es noch rd. 23 Mio. EUR.<br />

Ein weiteres wichtiges Instrument der Arbeitsmarktpolitik ist der Eingliederungszuschuss.<br />

Ihr Anteil sank von 10,4 Mio. EUR auf rd. 8 Mio. EUR in <strong>2011</strong>.<br />

Eingliederungszuschüsse SGB II<br />

ohne Leistungen für Schwerbehinderte<br />

2005 bis <strong>2011</strong> in Mio. EUR<br />

4,84<br />

6,37<br />

7,57<br />

9,38<br />

10,38<br />

8,01<br />

0,02<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Die Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) war trotz der Mittelkürzungen<br />

auch <strong>2011</strong> ein gefragtes arbeitsmarktpolitisches Instrument. Die<br />

Aufwendungen des <strong>Jobcenter</strong>s betrugen im Jahr <strong>2011</strong> rd. 8,7 Mio. EUR.<br />

Berufliche Weiterbildung SGB II<br />

2005 bis 2010 in Mio. EUR<br />

5,04<br />

8,83<br />

9,58<br />

10,02<br />

13,22<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

12,40<br />

8,76<br />

1,13<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

36 37


Organisation<br />

Organisation<br />

Personal, Personalentwicklung und<br />

Infrastruktur<br />

Die Trägerversammlung hat für das Jahr <strong>2011</strong> einen Stellenplan mit einem<br />

Stellenvolumen von 921 vollzeitverrechneten Stellen beschlossen. Gegenüber<br />

dem Stellenplan 2010 bedeutete dies eine Reduzierung um 59 vollzeitverrechneten<br />

Stellen. Die Reduzierung konnte vor allen Dingen deshalb<br />

erfolgen, weil die Annahme eines erwarteten krisenbedingten Anstiegs<br />

der Hilfebedürftigkeit im Vorjahr sich nicht in dem befürchteten Umfang<br />

bestätigt hat. Die 921 Stellen wurden unterjährig im Durchschnitt mit 892<br />

vollzeitverrechneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt. Eine seit<br />

dem 12.07.<strong>2011</strong> angeordnete Einschränkung der Mittelbewirtschaftung<br />

führte zur Einstellung von Rekrutierungsmaßnahmen, um ungedeckte Mittelbindungen<br />

zu vermeiden. Vakante Stellen konnten somit nicht wiederbesetzt<br />

werden. Eine leicht sinkende Hilfebedürftigkeit im Jahresdurchschnitt<br />

erlaubte eine moderate Anpassung des Bestandes an besetzten Stellen im<br />

Laufe des Jahres <strong>2011</strong>.<br />

Entwicklung Personalbestand<br />

vollzeitverrechnet<br />

2005 bis <strong>2011</strong><br />

638<br />

798 815<br />

875<br />

957 1.005<br />

Stellenplan<br />

Mitarbeiter<br />

946 21<br />

690 786 878 865 911 936 892<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Im Rahmen eines Urteils des Bundesarbeitsgerichtes aus März des vergangenen<br />

Jahres und der Etatisierung zusätzlicher Stellen durch die Bundesagentur<br />

für Arbeit konnten die Verträge von 52 befristet Beschäftigten mit<br />

sogenanntem Sachgrund „Haushalt“ entfristet werden. Alle Beschäftigten<br />

konnten im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> gehalten werden.<br />

Die Quote der befristet Beschäftigten im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> konnte im<br />

Laufe des Jahres <strong>2011</strong> durch Übernahme in unbefristete Arbeitsverhältnisse<br />

sowohl seitens der Agentur für Arbeit als auch der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />

von 19,9% auf 12,8% gesenkt werden und nähert sich damit deutlich dem<br />

angestrebten Wert von 10%.<br />

Nach einer mehrmonatigen Qualifizierung durch die Personalagentur der<br />

Stadt <strong>Dortmund</strong> haben zudem 14 ehemalige Erzieherinnen eine neue Tätigkeit<br />

im <strong>Jobcenter</strong> in den Eingangszonen oder im leistungsgewährenden<br />

Bereich aufgenommen.<br />

Zum 01.09.<strong>2011</strong> startete das Modellprojekt „Minijobs als Chance für sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung in <strong>Dortmund</strong>“. Es handelt sich hierbei um<br />

ein Pilotprojekt in Kooperation mit den <strong>Jobcenter</strong>n Duisburg, Unna, Bielefeld<br />

und <strong>Dortmund</strong>. Das benötigte Personal konnte für das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> im<br />

Rahmen interner und externer Ausschreibungsverfahren gewonnen werden.<br />

Die Gestellung von Personal durch die Träger Bundesagentur für Arbeit und<br />

Stadt <strong>Dortmund</strong> war auch <strong>2011</strong> ein wichtiges Thema. Im Jahr <strong>2011</strong> war es<br />

dem Träger Stadt leider nicht möglich, dem <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> Personal<br />

aus den Ausbildungsgängen des gehobenen und mittleren Dienstes zuzuweisen.<br />

Mit Beschluss der Trägerversammlung vom 13.07.<strong>2011</strong> wurde ein<br />

trägerübergreifender Arbeitskreis gebildet, der einen Vorschlag zur Lösung<br />

der Personalgestellung für das <strong>Jobcenter</strong> für die nächsten Jahre erarbeiten<br />

soll. Der Arbeitskreis tagte im Jahr <strong>2011</strong> zwei Mal und befindet sich zum<br />

Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes auf einem guten Weg zu einer einvernehmlichen<br />

Lösung.<br />

Mit der zum 01.01.<strong>2011</strong> in Kraft getretenen Änderung des §44b SGBII<br />

wurden Rechte und Aufgaben der gemeinsamen Einrichtung als Organisationseinheit<br />

eigener Art gestärkt. Von Jahresbeginn an wurden die Wahlen<br />

eigener Interessensvertretungen (Personalrat, Gleichstellungsbeauftragte,<br />

Vertrauensperson der Schwerbehinderten) vorbereitet und durchgeführt.<br />

Die erste Personalversammlung des Personalrates im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

fand am 16.11.<strong>2011</strong> statt. Desweiteren wurde eine Beauftragte für Chancengleichheit<br />

am Arbeitsmarkt bestellt.<br />

Darüber hinaus wurden eine Reihe von Regelungen mit dem Ziel der Harmonisierung<br />

der für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im <strong>Jobcenter</strong> bestehenden<br />

Regelungen der jeweiligen Anstellungsträger auf den Weg gebracht:<br />

Ein Personalentwicklungskonzept für alle Mitarbeiter/-innen im <strong>Jobcenter</strong><br />

wurde in enger Abstimmung mit dem Personalrat erstellt. Bereits im Vorfeld<br />

konnten die Personalentwicklungskonferenzen für alle Mitarbeiter/innen<br />

unabhängig vom Anstellungsträger geöffnet werden.<br />

Herausforderungen für das laufende Jahr werden die Einführung eines gemeinsamen<br />

Beurteilungssystems für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

im <strong>Jobcenter</strong> sowie eine eigene Arbeitszeitregelung sein. Hierbei sind die<br />

Regelungen der Träger zu berücksichtigen, aber auch bestehende Gestaltungsfreiräume<br />

zu nutzen.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> hat sich <strong>2011</strong> erfolgreich um die Teilnahme an einem<br />

Pilotprojekt der Bundesanstalt für Arbeit zur Konzeption und Durchfüh-<br />

Träger stellen Personal<br />

Neues Schulungskonzept<br />

wird in <strong>Dortmund</strong> erprobt<br />

38 39


Organisation<br />

Organisation<br />

rung eines modular aufgebauten Schulungskonzeptes „Grundlagen einer Beratungskonzeption<br />

für die Grundsicherung für Arbeitssuchende“ beworben.<br />

Das Konzept unterstützt den Integrationsprozess im <strong>Jobcenter</strong> und vermittelt<br />

beraterisches Know-how für Arbeitsvermittler/-innen und Fallmanager/-<br />

innen. Dieser Personenkreis wird bei einer fundierten Standortbestimmung,<br />

dem Erkennen vermittlerisch relevanter Stärken und einer gezielten Beschreibung<br />

von Handlungsbedarfen im Beratungsgespräch unterstützt. Im<br />

laufenden Jahr werden die Arbeitsvermittler/-innen und Fallmanager/-innen<br />

aus den am Pilotprojekt teilnehmenden Bereichen durch eigens ausgewählte<br />

und qualifizierte Trainer/-innen des <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> an dieser Schulung<br />

teilnehmen, bevor sie 2012/2013 in der Fläche angeboten wird.<br />

Im Fortbildungsbereich konnte durch Abschluss einer Vereinbarung mit<br />

dem Träger Stadt erreicht werden, dass alle Beschäftigten im <strong>Jobcenter</strong><br />

<strong>Dortmund</strong> nunmehr die Angebote beider Träger nutzen können. Neue<br />

Fortbildungskonzepte zur verbesserten Kundenkommunikation („Fang den<br />

Fisch! – Kundengerechte Kommunikation für den beruflichen Gewinn“), für<br />

stellvertretende Teamleitungen („Gut vertreten – die Herausforderung der<br />

kollegialen Führung auf Zeit“) und zur Verbesserung des Stress- und Selbstmanagements<br />

sowie der Förderung des Umgangs mit Veränderungsprozessen<br />

(„Starke Mitarbeiter – Gute Berater“) wurden erfolgreich angeboten<br />

und von den Beschäftigten angenommen.<br />

Der Schwerpunkt der Fortbildungen lag im Jahr <strong>2011</strong> im Bereich der Leistungen<br />

zum Lebensunterhalt. Zu Themen, wie z.B „Kosten der Unterkunft“,<br />

„Einkommensanrechnung“ oder „Sozialversicherung“, wurden in 59 Seminaren<br />

641 Teilnehmer/-innen geschult.<br />

Insgesamt fanden im Jahr <strong>2011</strong> rd. 147 interne Schulungsveranstaltungen<br />

mit 1.491 Teilnehmer(inne)n statt.<br />

Interne Seminare<br />

Darüber hinaus nahmen 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 75 externen<br />

Seminarangeboten, z.T. auch Inhouse-Schulungen, teil.<br />

Externe Seminare/Trainer<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Darüber hinaus wurden Fortbildungen zu den Bereichen „Markt und Integration“,<br />

„Führung“ und zu allgemeinen Themen, wie z.B. „Kommunikation“,<br />

„Kundenorientierung“ oder „Zeitmanagement“ angeboten.<br />

Qualifizierungen <strong>2011</strong><br />

Qualifizierungen Themenverteilung <strong>2011</strong> Qualifizierungen <strong>2011</strong><br />

Anzahl Themen Anzahl Themen 222 222Anzahl Themen 222<br />

Qualifizierungen <strong>2011</strong><br />

Anzahl Themen 222<br />

48<br />

21%<br />

66<br />

30%<br />

48<br />

21%<br />

66<br />

30%<br />

48<br />

21%<br />

66<br />

30%<br />

(ohne Teilnahmen von kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Seminaren der Stadt <strong>Dortmund</strong>)<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

55<br />

25%<br />

Markt & Integration<br />

Führungskräftequalifikation<br />

53<br />

24%<br />

55<br />

25%<br />

Leistungsrecht<br />

Markt & Integration<br />

allgemeine<br />

Führungskräftequalifikation<br />

Themen<br />

(IT, Kommunikation, etc.)<br />

53<br />

24%<br />

55<br />

25%<br />

Leistungsrecht<br />

Markt & Integration<br />

allgemeine<br />

Führungskräftequalifikation<br />

Themen<br />

(IT, Kommunikation, etc.)<br />

53<br />

24%<br />

Leistungsrecht<br />

allgemeine Themen<br />

(IT, Kommunikation, etc.)<br />

Im Dezember <strong>2011</strong> konnte das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> eine neue Liegenschaft<br />

am Königshof beziehen. Von den hellen, freundlichen Räumen und<br />

der ansprechenden Ausstattung profitieren neben den Kunden auch die<br />

Mitarbeiter/-innen der Bereiche Nordost, des Teams Selbstständige, des<br />

Arbeitgeberservice, des Teams Akademische Berufe und des Teams MiniJob<br />

(Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse).<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

40 41


Organisation<br />

Organisation<br />

Fallmanagement unterstützt<br />

tiefgreifend<br />

Fallmanagement <strong>2011</strong><br />

Das beschäftigungsorientierte Fallmanagement in <strong>Dortmund</strong> arbeitet mit<br />

Kundinnen und Kunden, die Vermittlungshemmnisse und/oder soziale<br />

Hilfebedarfe haben. Diese Kunden/-innen stehen ohne eine besondere und<br />

enge Begleitung nicht direkt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, da sie in<br />

ihrem beruflichen Werdegang benachteiligt und/oder in ihren persönlichen<br />

Möglichkeiten eingeschränkt sind.<br />

Im beschäftigungsorientierten Fallmanagement soll die Lebenssituation der<br />

Kunden/-innen so stabilisiert werden, dass die Kunden auf dem allgemeinen<br />

oder dem sozialen Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen können.<br />

Entwicklung Fallmanagement<br />

Integrationen im SGB II<br />

2009 bis <strong>2011</strong><br />

10,3%<br />

8,8% 8,3%<br />

Die Zielrichtung des Fallmanagements in der regulären Betreuungszeit von<br />

maximal 18 Monaten ist immer auf den Arbeitsmarkt ausgerichtet (beschäftigungsorientiert)<br />

und keine dauerhaft nur betreuende Begleitung der<br />

Kunden/-innen.<br />

In der Arbeit kombiniert das Fallmanagement die Instrumente und Herangehensweisen<br />

der Arbeitsvermittlung mit den methodischen Erkenntnissen<br />

des Fallmanagements. Hierbei spielt die Besonderheit der jeweiligen<br />

Kunden/-innen genauso eine Rolle wie die soziologischen und psychologischen<br />

Hintergründe. Die Möglichkeiten der Kunden/-innen werden konkretisiert<br />

und mit der Lebens- und Berufsgeschichte verknüpft. Diese Erkenntnisse<br />

werden in einen Zusammenhang gesetzt mit dem Beziehungsgefüge<br />

in seiner Familie und seinem persönlichen und beruflichen Umfeld.<br />

Das Fallmanagement erarbeitet eine konkrete Hilfeplanung und Zielvereinbarung<br />

mit den Kundinnen und Kunden und nutzt dabei dessen vorhandenen<br />

Netzwerke.<br />

Eine enge Kooperation und Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern/-innen<br />

der Arbeitsvermittlung und der Sozialen Arbeit (kommunale Eingliederungsleistungen<br />

nach §16a SGB II) innerhalb des <strong>Jobcenter</strong> ist im Sinne der<br />

Kunden/-innen sinnvoll und zielführend, weil dadurch alle Erkenntnisse<br />

zusammengetragen und Überschneidungen sowie unkoordinierte Doppelbetreuungen<br />

vermieden werden.<br />

Biografie und Potential<br />

verknüpft<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Das Fallmanagement arbeitet in einem kooperativen Prozess die vorhandenen<br />

individuellen Potenziale ebenso methodisch heraus wie die multiplen Hemmnisse,<br />

die einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen. Das sind beispielsweise die<br />

langjährige Arbeitslosigkeit, die fehlende Berufs- und Arbeitserfahrung, gesundheitliche<br />

oder persönliche Einschränkungen oder Unsicherheiten und Anpassungsschwierigkeiten<br />

mit den Anforderungen der Arbeits- und Lebenswelt.<br />

In einer gemeinsamen Vereinbarung werden Zielsetzungen und Handlungsschritte<br />

mit den Kundinnen und Kunden vereinbart und die notwendigen<br />

Dienstleistungen geplant, implementiert, koordiniert und überwacht.<br />

So wird der individuelle Bedarf im Hinblick auf das Ziel der mittel- und/oder<br />

unmittelbaren Arbeitsmarktintegration durch Beratung und Bereitstellung<br />

der verfügbaren Ressourcen abgedeckt und die Mitwirkung der Kundinnen<br />

und Kunden eingefordert.<br />

Die Kunden/-innen werden nicht als isolierte Einzelpersonen, sondern mit<br />

allen Mitgliedern der Bedarfsgemeinschaft (Familie bzw. Haushaltsgemeinschaft)<br />

gemeinsam betreut.<br />

Das Fallmanagement betrachtet die Familien als Gesamtheit mit einerseits<br />

allen Problematiken der einzelnen Familienangehörigen und andererseits<br />

allen Potenzialen in der Bedarfsgemeinschaft.<br />

Die Fallmanager/-innen sind Spezialisten und arbeiten mit einem Kundenstamm<br />

von rund 105 Bedarfsgemeinschaften.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> hat <strong>2011</strong> 49 Fallmanager/-innen eingesetzt, das sind<br />

gut 20% der in der Arbeitsvermittlung tätigen Mitarbeiter/-innen. Es wurden<br />

laufend 4.250 Kund/innen betreut. Insgesamt waren <strong>2011</strong> daher rund 6.000<br />

verschiedene Kunden/-innen in der Betreuung des Fallmanagements.<br />

Mit diesen Kunden/-innen erreichte das Fallmanagement 1.029 sogenannte<br />

Integrationen, d.h. Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Arbeit.<br />

Das ist ein Anteil von 8,26 % an allen Integrationen des <strong>Jobcenter</strong>s.<br />

Dadurch beteiligt sich das Fallmanagement ausgezeichnet an der Zielerreichung<br />

in <strong>Dortmund</strong> und unterstützt die benachteiligten Kundinnen und<br />

Kunden in einem Maße, das in der Arbeitsvermittlung so nicht erreichbar<br />

ist.<br />

Der Erfolg des Fallmanagements ist aber nicht nur an den Integrationen<br />

auszurichten, sondern auch an den Fortschritten, die die Kundinnen und<br />

Kunden durch die rund 18-monatige Betreuung im Fallmanagement machen.<br />

Diese Fortschritte sind nicht in Quoten messbar, sondern nur am Verlauf<br />

des Einzelfalles nachzuvollziehen. Es lässt sich aber feststellen, dass bei<br />

den Kunden/-innen durch die Intensität der Betreuung im Fallmanagement<br />

und die Aktivierung während dieser Zeit durch Maßnahmen und Qualifizierungen<br />

eine Stabilität erreicht wird, die auch eine spätere Vermittlung<br />

durch die Arbeitsvermittlung möglich und erreichbar macht.<br />

42 43


Organisation<br />

Organisation<br />

Soziale Arbeit in vielen<br />

Aufgabenfeldern aktiv<br />

Soziale Arbeit<br />

Die Stadt <strong>Dortmund</strong> lässt die „kommunalen Eingliederungsleistungen“ nach<br />

§ 16a SBG II bereits seit der Einführung des SGB II im Jahr 2005 innerhalb<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s erledigen.<br />

25 Sozialarbeiter/-innen werden von den anderen Mitarbeitern/-innen in<br />

einzelnen Fällen beauftragt, kümmern sich dann um die vielfältigen sozialen<br />

Schwierigkeiten der Kunden/-innen im „Hartz-IV-Bezug“ und versuchen,<br />

die Lebenslagen der betroffenen Kunden/-innen zu stabilisieren und zu<br />

verbessern.<br />

2.500 Kunden/-innen sind laufend in der Betreuung der sozialen Arbeit, so<br />

dass im Jahre <strong>2011</strong> rund 3.850 durch die Soziale Arbeit beraten und begleitet<br />

wurden.<br />

Die Kunden/-innen werden nicht als isolierte Einzelpersonen gesehen, sondern<br />

in ihrer familiären Gesamtheit (Familie bzw. Haushaltsgemeinschaft),<br />

mit allen Problematiken der einzelnen Familienangehörigen einerseits und<br />

andererseits allen Potenzialen in der Bedarfsgemeinschaft.<br />

Die Soziale Arbeit versucht, die Arbeitsmarktfähigkeit der Kunden/-innen<br />

zu erhalten oder überhaupt wieder herzustellen. Hier lassen sich folgende<br />

Aufgabenfelder unterscheiden:<br />

Anteil der Aufgabenfelder<br />

der Sozialen Arbeit<br />

<strong>2011</strong> in Prozent [%]<br />

Schuldnerberatung – Die Schuldnerberatung umfasst mit 34,76% der Einzeltätigkeiten<br />

rund ein Drittel aller Aufgaben. Die Kunden/-innen, deren<br />

Schuldenregulierung eine deutliche und nachhaltige Verbesserung auf dem<br />

Arbeitsmarkt zur Folge haben würde, erarbeiten mit den Sozialarbeitern/-<br />

innen einen Überblick und eine Aufstellung der Schuldverpflichtungen. Bei<br />

insgesamt 1.338 Schuldnerberatungen wurden in knapp 45% der Fälle auch<br />

die insgesamt sechs Schuldnerberatungsstellen <strong>Dortmund</strong>s tätig, für die das<br />

<strong>Jobcenter</strong> ein jährliches Budget von rund 240.000 € zur Verfügung hat.<br />

Psychosoziale Betreuung – Dieses Aufgabenfeld umfasste <strong>2011</strong> 40,45%<br />

der Einzelaufträge und nimmt damit weiterhin seit fünf Jahren stetig zu.<br />

Hierzu zählen insbesondere die psychischen Auffälligkeiten und psychischen<br />

Krankheiten, die insbesondere bei den langzeitarbeitslosen Kunden stark<br />

zunehmen. In der engen Beratungsarbeit mit den Kunden wird versucht,<br />

die belastende und nicht mehr beherrschbare Lebenssituation zu klären und<br />

zu erklären. Dabei ist die Klärung von tatsächlichen Erkrankungen durch Diagnose<br />

und/oder Therapie ebenso wichtig wie die Auseinandersetzung mit<br />

Lösungsmustern für die Bewältigung der Folgen der psychischen Einschränkungen.<br />

Die Soziale Arbeit versucht in Zusammenarbeit mit dem sozialpsychiatrischen<br />

Dienst des Gesundheitsamtes und behandelnden niedergelassenen<br />

Fachärzten der Kundinnen und Kunden die allgemeine Verfassung<br />

und die realistische Selbsteinschätzung ihrer persönlichen Möglichkeiten zu<br />

verbessern.<br />

Suchtberatung – Die Soziale Arbeit greift bekannte oder auch verdeckte<br />

Suchterkrankungen der Kunden/-innen auf und begleitet die weitere<br />

Beratung, Behandlung und Therapie. Der Anteil der Arbeiten in diesem<br />

Aufgabenfeld ist mit 7,24% leicht rückläufig. Das liegt auch daran, dass die<br />

Kunden/-innen mit Suchterkrankungen nicht im großen Maße neu in den<br />

SGB-II-Bezug rutschen, sondern zum überwiegenden Teil Langzeitarbeitslose<br />

sind, die schon seit Jahren auf die staatliche Unterstützung angewiesen<br />

sind. Diese Kunden/-innen sind den Sozialarbeitern/-innen dann schon<br />

bekannt und die Behandlungswege bereits geklärt.<br />

Ärztliche Gutachten – Vom <strong>Jobcenter</strong> werden jährlich rund 5.000 Gutachten<br />

zur gesundheitlichen Verfassung und zur arbeitsmarktlichen Fähigkeit der<br />

Kunden/-innen in Auftrag gegeben. Die Aufgabe der Sozialen Arbeit ist<br />

hier, die Eröffnung der Gutachten zu unterstützen und bei der Bewältigung<br />

der Folgen eines Gutachtens für die Selbstwahrnehmung der Kunden/-innen<br />

zur eigenen Leistungsfähigkeit und den Auswirkungen auf die tägliche<br />

Lebensführung zu helfen. Diese Aufgabe nimmt mit 9,42% der Aufträge im<br />

dritten Jahr in Folge um rund 1% zu und unterstreicht die Häufigkeit von<br />

Diagnosen und Hinweisen in Gutachten, die zu Veränderungen im Leben<br />

führen müssen und nicht immer selbst vom Kunden/von der Kundin ausreichend<br />

selbst bewältigt werden können.<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

44 45


Organisation<br />

Organisation<br />

Wohnungssituation – Schwierigkeiten mit der Wohnungssituation haben<br />

oft so elementare Bedeutung für die Kunden/-innen, dass die Klärung und<br />

Unterstützung bei Umzügen, Konflikten mit dem Vermieter, Fragen zur<br />

Ausstattung der Wohnung, Vermüllung oder Messi-Syndrom eine notwendige<br />

und sinnvolle Hilfeleistung ist. Mit 3,3% der Aufträge ist dieses Arbeitsfeld<br />

allerdings quantitativ ein eher kleines.<br />

Unterstützung bei der Kinderbetreuung – Nur knapp 4% der Aufträge<br />

für die Soziale Arbeit entfallen auf das Themenfeld der Kinderbetreuung.<br />

Dieser eher erstaunlich geringe Anteil liegt vor allem daran, dass die Soziale<br />

Arbeit nur dann eingeschaltet wird, wenn die Unterstützung sich auf die<br />

schnelle Umsetzung einer schon angedachten Kinderbetreuungsmöglichkeit<br />

bezieht und sich nur auf die bekannten und üblichen Betreuungszeiten<br />

beschränkt. Das Thema Kinderbetreuung erhält aber über die neue Schwerpunktsetzung<br />

der Vermittlung von Alleinerziehenden im Jahr 2012 eine sicher<br />

höhere Bedeutung.<br />

Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen – In weniger als einem<br />

Prozent der Aufträge ist die Hilfe bei der Organisation der Pflege von<br />

Angehörigen das Thema. Dieses Aufgabenfeld ist nahezu bedeutungslos für<br />

SGB-II-Kunden/-innen, da eine ausübende Pflege nicht für eine eventuelle<br />

Erwerbstätigkeit aufgegeben wird.<br />

Wirkung der sozialen Arbeit<br />

in Prozent [%]<br />

<strong>2011</strong><br />

27,80%<br />

38,20%<br />

9,40%<br />

22,60%<br />

mit Stabilisierung mit Teilstabilisierung ohne Stabilisierung Umzug,<br />

sonstiges<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Aktionsbüros in <strong>Dortmund</strong><br />

Seit 2009 gibt es die Aktionsbüros in <strong>Dortmund</strong> – und die Erfolgsgeschichte<br />

geht weiter.<br />

<strong>Jobcenter</strong> und Sozialverwaltung bieten in unterschiedlichen Sozialräumen<br />

ein niederschwelliges Beratungsangebot an.<br />

Dieses wurde in <strong>2011</strong> weiterhin sehr gut angenommen – die Zahl der<br />

Besucher ist kontinuierlich in den Aktionsbüros Borsigplatz, Scharnhorst,<br />

Wickede und Hörde gestiegen.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> betreut die Standorte mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

und hat in <strong>2011</strong> das Dienstleistungsangebot deutlich vergrößert.<br />

In allen Aktionsbüros fanden Informationsveranstaltungen der Leistungsberater<br />

zu Fragen aus dem Leistungsrecht der Grundsicherung für Arbeitslose<br />

statt.<br />

In Kooperation mit der Sozialverwaltung konnte zum Thema „Bildung und<br />

Teilhabe“ vor Ort informiert und beraten werden. Ebenso regelmäßig wurden<br />

durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Jobcenter</strong>s zu Themen<br />

in Zusammenhang mit der Eingliederung in Arbeit, Fortbildung, Arbeitsaufnahme<br />

im Ausland und Existenzgründung informiert.<br />

Dieser Service wird in 2012 fortgeführt. Die Termine sind auf der Internetseite<br />

des <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> zu finden (www.jobcenterdortmund.de).<br />

Ein besonderes Highlight war die kostenlose Spielzeugausgabe des Projekts<br />

„Toys Company“ (http://dortmund.dekra-toyscompany.com/). Über fünfzig<br />

Kinder holten sich ihr Lieblingsspielzeug kostenlos im Aktionsbüro Borsigplatz<br />

ab. Es ist geplant, die Kooperation mit dem Projekt „Toys Company“<br />

in 2012 fortzusetzen und auszuweiten.<br />

Nicht nur das Beratungsangebot wurde vergrößert – die Aktionsbüros sind<br />

auch räumlich gewachsen. Im Februar konnten die neuen Räumlichkeiten<br />

des Aktionsbüros in Scharnhorst (Mackenrothweg 6) durch die Sozialdezernentin<br />

Frau Birgit Zoerner und den Geschäftsführer des <strong>Jobcenter</strong>s Herrn<br />

Frank Neukirchen-Füsers eröffnet werden. Die Scharnhorster Bürgerinnen<br />

und Bürger freuen sich über mehr Platz und Service; die Inanspruchnahme<br />

der Sprechzeiten ist deutlich gestiegen.<br />

Seit April hat auch Hörde ein Aktionsbüro. In Kooperation mit dem Jugendservicebüro<br />

sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Jobcenter</strong>s unter<br />

der Adresse „Am Clarenberg 5“ präsent. Ein Gewinn für die Bürgerinnen<br />

und Bürger von Hörde. Haben sie doch jetzt auch die Möglichkeit, ihre<br />

Anliegen zum Thema Grundsicherung vor Ort zu klären.<br />

Aktionsbüros fest verankert<br />

im Quartier<br />

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Organisation<br />

Organisation<br />

Die Öffnungszeiten der Aktionsbüros sind auf der Internetseite des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

unter der Rubrik „Service“ zu finden (www.jobcenterdortmund.de).<br />

Bildungsbörse <strong>2011</strong><br />

Unter dem bewährten Motto „Wege in Arbeit“ fand am 15. Juni <strong>2011</strong> die<br />

vierte <strong>Dortmund</strong>er Bildungsbörse statt und wartete gleich mit einem Rekord<br />

auf: Noch nie gab es so viele Ausstellungsstände wie im Jahr <strong>2011</strong>.<br />

Gute Tradition<br />

Neben Berswordthalle und Friedensplatz war auch das Rathausfoyer<br />

komplett ausgebucht. Bereits ab Eröffnung um 10.00 Uhr strömten die<br />

Besucherinnen und Besucher zu den unterschiedlichen Ausstellern, die<br />

wieder einiges zu bieten hatten. Bewerbungsmappencheck, Beratung in der<br />

Bildungsplanung, Darstellung von Inhalten von Arbeitsgelegenheiten, all<br />

dies konnte man kennenlernen. Damit ist das Angebot der Bildungsbörse<br />

auch <strong>2011</strong> einzigartig in der Region.<br />

Prof. Dr. Christian Zielke begeisterte mit seinem Vortrag über Motivation<br />

und Zielerreichung im Rathaus. Daneben fanden gut besuchte Workshops<br />

zum Thema Lampenfieber im Vorstellungsgespräch von Coach und Schauspieler<br />

Bert Udo Koch und zum Thema Erfolgsgeheimnis Stimme von Stimmtrainerin<br />

Anke Stockhausen statt.<br />

Volles Haus: Eröffnung des Aktionsbüros Scharnhorst.<br />

Er ist schon Tradition und wird auch in 2012 wiederholt: Der Aktionstag für<br />

Jugendliche im Aktionsbüro am Borsigplatz.<br />

Der Tag war wieder ein voller Erfolg. Die Jugendlichen nutzen zahlreich die<br />

Gelegenheit, sich zu informieren: Was mache ich nach der Schule? Welcher<br />

Beruf passt zu mir? Viele Fragen konnten wieder beantwortet werden.<br />

Ein Höhepunkt war die Anwesenheit von <strong>Dortmund</strong>s No. 1 Rapper und DJ<br />

„Der Wolf“. Er stand den Jugendlichen für Fragen zur Verfügung und gab<br />

gerne Tipps zum Thema Berufswahl.<br />

Die Aktionsbüros haben sich in den Stadtteilen weiter etabliert – dies ist ein<br />

Ansporn das Konzept der Dienstleistungen vor Ort weiter zu entwickeln. In<br />

2012 werden neue Projekte und Aktionen ausprobiert und durchgeführt.<br />

Auch das Rathausfoyer war <strong>2011</strong> bei der BIldungsbörse gut besucht.<br />

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Organisation<br />

Die große LED-Leinwand auf dem Friedensplatz informierte die Besucherinnen<br />

und Besucher immer über das aktuelle Veranstaltungsgeschehen. Die<br />

Aussteller waren sich am Ende des Tages einig, dass die erfolgreiche Veranstaltung<br />

auch im Jahr 2012 fortgesetzt werden soll.<br />

Dann ist, am 22. Mai 2012, die fünfte <strong>Dortmund</strong>er Bildungsbörse wieder ein<br />

Meilenstein.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Südwall 5–9, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Daumen hoch für Weiterbildung: OB Ullrich Sierau auf der Bildungsbörse <strong>2011</strong><br />

Redaktion<br />

Christian Scherney (verantwortlich)<br />

Mitarbeit<br />

Heike Bettermann, Susanne Cziske, Hannelore Kleyer, Regine Kreickmann, Regina Mack,<br />

Anna Markmann, Gerhard Geise, Detlef Janke-Erler, Friedhelm Ebmeier, Franz Pohlmann,<br />

Matthias Doeth, Michael Schulz, Kay Utermark, Daniela Tomczak, Reinhard Wojahn<br />

Fotos<br />

Joe Kramer, Christian Scherney, act&react Werbeagentur GmbH, Silvia Kriens<br />

Summaries<br />

André Lohölter, Sebastian Lüke<br />

Kommunikationskonzept, Gestaltung, Satz, Produktion und Druck<br />

<strong>Dortmund</strong>-Agentur – 05/2012<br />

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