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Amerik. Pekingenten - Enten-sv.de

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ist anzunehmen, dass sowohl <strong>Amerik</strong>anische- und Deutsche <strong>Pekingenten</strong> aus 1872 durchgeführten<br />

Importen stammen. Diese chinesischen <strong>Enten</strong> mit <strong>de</strong>r angehobenen Haltung erregten<br />

sofort viel Aufsehen in <strong>de</strong>r Züchterwelt. Während Züchter aus England und Deutschland<br />

mehr Wert auf eine aufgerichtete Haltung legten, war man in <strong>Amerik</strong>a von Beginn an auf<br />

eine wirtschaftliche Form dieser <strong>Enten</strong> fixiert. Ich möchte anmerken, dass bis heute in <strong>Amerik</strong>a<br />

keine Deutschen- und in England keine <strong>Amerik</strong>anischen <strong>Pekingenten</strong> anerkannt o<strong>de</strong>r gar<br />

im Standard zu fin<strong>de</strong>n sind. Ob in <strong>de</strong>r Folgezeit Aylesburyenten in die Zucht <strong>de</strong>r <strong>Amerik</strong>aner<br />

einflossen ist nicht näher beschrieben aber zu min<strong>de</strong>st sehr wahrscheinlich. Wie Pilze wuchsen<br />

in <strong>Amerik</strong>a riesige <strong>Enten</strong>farmen aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n. Größenordnungen mit 100.000 Tieren<br />

und mehr waren damals keine Seltenheit. Heute fin<strong>de</strong>n wir natürlich weit stattlichere Zahlen<br />

und die gesamt Tierzahl liegt inzwischen im zweistelligen Millionen Bereich, allein in <strong>Amerik</strong>a.<br />

Echte <strong>Amerik</strong>anische <strong>Pekingenten</strong> fan<strong>de</strong>n kurz nach <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> ihren Weg<br />

über <strong>de</strong>n großen Teich zu uns zurück. Bereits 1910 wird in „Der <strong>Enten</strong>züchter“ einer Zeitschrift<br />

für die Verwertung <strong>de</strong>utscher Tafelenten ganz ausführlich über Zuchterfolge, Legeleistung<br />

und Mastverlauf aus <strong>de</strong>m Jahr 1908 berichtet. Ab 1925 wird dann in unzähligen<br />

Broschüren über die neue Rasse geschrieben. Stellvertretend möchte ich „Praktische <strong>Enten</strong>zucht<br />

und Haltung“ von Frau von Treuenfels und „Legenten u. Mastenten“ von Heinz Friese<br />

bei<strong>de</strong> um 1930 erschienen nennen. In <strong>de</strong>n <strong>Amerik</strong>anischen Standard of Perfection wur<strong>de</strong>n<br />

die <strong>Pekingenten</strong> 1874 aufgenommen. Die erste Musterbeschreibung <strong>de</strong>r Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft<br />

datiert auf das Jahr 1919 und erstmals ausgestellt wur<strong>de</strong>n die <strong>Pekingenten</strong><br />

amerikanischer Zuchtrichtung bei <strong>de</strong>r 18. Nationalen Rassegeflügelschau 1921 in<br />

München. Der Siegeszug als Wirtschaftsrasse war ihnen als Rassegeflügel nicht beschie<strong>de</strong>n.<br />

Große Mel<strong>de</strong>zahlen konnten sie nie verzeichnen. Zu gern erinnere ich mich an H. Böse aus<br />

Barrien, <strong>de</strong>r 1962 mit <strong>Amerik</strong>anischen <strong>Pekingenten</strong> <strong>de</strong>n gol<strong>de</strong>nen Siegerring errang. Nach<br />

<strong>de</strong>r Verleihung stellte sich mir, damals noch ein kleiner Knirps die Frage: ob dieser Mann<br />

jetzt mit diesen <strong>Enten</strong> verheiratet war? Seine Antwort:…irgendwie schon. Lei<strong>de</strong>r brachte<br />

auch dieses Highlight nicht <strong>de</strong>n gewünschten Auftrieb an Züchterzahlen. Es ist sicher ein<br />

Verdienst <strong>de</strong>s SV <strong>de</strong>r <strong>Enten</strong>züchter, dass Qualität und Quantität <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

vorgestellten Tiere stetig einen Schritt nach vorne machen. Kurz um Hut ab meine Herren<br />

und ich glaube da war auch eine Dame unter <strong>de</strong>m Züchterkreis, das ist zweifelsohne sehenswert<br />

was in <strong>de</strong>n Käfigen steht. Es geht aufwärts bei <strong>de</strong>n <strong>Amerik</strong>anischen <strong>Pekingenten</strong>, weiter<br />

so!<br />

An dieser Rasse gibt es keine Schnörkel o<strong>de</strong>r verspielte Feinheiten – Geradlinigkeit ist angesagt.<br />

Form, Figur und Farbe, alles kompakt und direkt. Da ist es wichtig beim Züchten nicht<br />

nur auf <strong>de</strong>n Phänotyp, also das äußere Erscheinungsbild zu achten son<strong>de</strong>rn auch auf <strong>de</strong>n Genotyp,<br />

welcher die nicht sichtbaren Erbanlagen umschließt. Nein, nein die <strong>Amerik</strong>anischen<br />

<strong>Pekingenten</strong> gehören keinesfalls in die Kategorie „einfach“ – ganz im Gegenteil. Gut Ding<br />

braucht Weile, da nehmen sich auch die <strong>Amerik</strong>aner nicht aus. Vergessen wir jetzt alles was<br />

uns auch nur wage an Wirtschaftsgeflügel erinnert und widmen uns vollends dieser zauberhaft<br />

anmuten<strong>de</strong>n schlichten Eleganz mit all ihren Feinheiten die in dieser Rasse stecken.<br />

Ein edler Kopf und anmutig gebogener Hals sitzen auf einem rechteckigen, seitlich gut gerun<strong>de</strong>tem<br />

Körper mit weißem, fest anliegen<strong>de</strong>m Gefie<strong>de</strong>r. Dieser Satz spricht Bän<strong>de</strong> und gilt<br />

als Leitfa<strong>de</strong>n beim Züchten. Zur Rechteckform müssen Ober- und Unterlinie parallel verlaufen.<br />

Stark gewölbte Rücken sind verpönt. In <strong>de</strong>r Unterlinie setzen die <strong>Enten</strong> am Hinterteil<br />

mit einem kleinen Legebauch ab. Gut so irgendwo müssen die Eier für die künftigen Generationen<br />

ja her kommen. Wobei ich das Wörtchen „klein“ noch jahreszeitlich <strong>de</strong>finieren<br />

möchte. Oft beginnen die <strong>Enten</strong> bereits En<strong>de</strong> Oktober mit <strong>de</strong>m Legen, aber ich <strong>de</strong>nke da beweisen<br />

die Preisrichter ausreichend Fingerspitzengefühl. Den Erpeln bleibt dieses Zuge-

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