Residentenkurier 31 Download als PDF
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<strong>Residentenkurier</strong><br />
Onlinezeitung für deutschsprachige Residenten in Spanien<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013<br />
Camino de Santiago, Foto: 123rf.com
Editorial<br />
Herzlich willkommen<br />
zur Sommerausgabe des <strong>Residentenkurier</strong>s<br />
Liebe Freunde und Leser des Kuriers,<br />
Endlich ist er da, der heißersehnte Sommer!<br />
Nach einem Dauerwinter und<br />
endlosen Überflutungen hat uns der Juli<br />
nun Sonne satt beschert.<br />
Heiß hergehen wird es sicher auch bei<br />
der Bundestagswahl im September. Die<br />
Deutsche Botschaft in Madrid gibt Informationen<br />
zum Wahlrecht für Auslandsdeutsche,<br />
und die letzte Seite widmen<br />
wir diesmal einem neuen Buch von<br />
Hugo Egon Balder, der gemeinsam mit<br />
Jacky Dreksler politische Witzen zusammengestellt<br />
hat.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
● Informationen zur Wahl<br />
● Via Augusta, neue<br />
Etappe auf dem Camino<br />
de Santiago<br />
● Bücher zum Camino<br />
● Ruta de los<br />
descubridores<br />
● Pflegesachleistungen im<br />
Ausland<br />
● Schwimmendes Hotel in<br />
Gibraltar<br />
● „Geocaching“<br />
● Flamenco-Mode<br />
● Serie über Flamenco<br />
● Der Junge von der<br />
Hühnerfarm<br />
● Kreuzworträtsel<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
16<br />
18<br />
19<br />
Und ewig lockt der Weg, der Camino<br />
de Santiago. Nun wurde eine neue Etappe<br />
eröffnet und entsprechend ausgezeichnet:<br />
auf der ehemaligen Via Augusta,<br />
von Cádiz nach Sevilla. Ab Sevilla<br />
folgt man dann dem Weg der Via de la<br />
Plata. Diese neue Route ist nicht nur<br />
landschaftlich, sondern auch historisch<br />
besonders wertvoll. Einen „Camino<br />
light“ stellen wir mit einem Buch der<br />
Pero Negro Editions vor. In nur 1 Woche<br />
lässt sich der englische Weg bewältigen,<br />
ideal für alle, die sich zum ersten<br />
mal auf Pilgerreise begeben. Im Buch<br />
„Ich wollte auch mal weg…“ beschreibt<br />
Bruno Schneider die Eindrücke seiner<br />
Pilgerreise.<br />
Dieses Jahr richten sich die Blicke der<br />
Welt noch aus einem anderen Grund<br />
auf die Via de la Plata in der Extremadura:<br />
Dort wird die Entdeckung<br />
des Pazifischen Ozeans vor 500 Jahren<br />
durch Núñez de Balboa gefeiert.<br />
Aus diesem Anlass werden dort Ausstellungen,<br />
Theateraufführungen und<br />
Konzerte veranstaltet und die neue<br />
„Route der Entdecker“ eingeweiht.<br />
Kommen Sie und lernen Sie den Geburtsort<br />
des Mannes kennen, der den<br />
Atlantik hinter sich ließ und die Landkarten<br />
der Welt veränderte. Genießen<br />
Sie Geschichte auf eine spannende<br />
Art und Weise. Panama und Spanien<br />
feiern ihre ganz besondere Beziehung.<br />
Unter der Rubrik Ratgeber geht es diesmal<br />
um Geldsachleistungen aus der Pflegeversicherung<br />
im Ausland sowie um<br />
professionelle Hilfestellung, vor allem bei<br />
Immobilienbesitz in Spanien.<br />
Unsere Autorin Gabriele Hefele stellt<br />
uns diesmal ein schwimmendes Schiff in<br />
Gibraltar vor, macht sich Gedanken über<br />
„Heimat“, und führt uns zu einem interessanten<br />
Hobby, dem „geocaching“.<br />
Lesen Sie, was sich dahinter verbirgt, und<br />
werden sie damit auch vielleicht selbst<br />
zum „descubridor“. Damit man für all<br />
die Ferias gerüstet ist, die den ganzen<br />
Sommer über zum Feiern einladen, erhalten<br />
wir von Gabriele auch Tipps zum<br />
Flamencokleid. Und passend dazu geht<br />
es in diesem Heft zum letzten mal um das<br />
Thema Flamenco, von unserem Autor<br />
Erwin Penkert. Antonio, der „Junge von<br />
der Hühnerfarm“ lässt uns auch wieder<br />
ein Stück an seinem Leben <strong>als</strong> Andalusier<br />
in Deutschland teilhaben.<br />
Nun wünsche ich wieder viel Lesevergnügen<br />
Herzlichst<br />
Foto: 123rf.com<br />
Beatrice Hohler<br />
Página 2<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
Wahlrecht für Auslandsdeutsche<br />
Regelung für Deutsche mit Wohnsitz im Ausland<br />
Information der Deutschen Botschaft, Madrid<br />
1) Zu berücksichtigen ist auch eine frühere Wohnung oder ein<br />
früherer Aufenthalt in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages<br />
genannten Gebiet (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuzüglich des Gebietes<br />
des früheren Berlin (Ost)).<br />
_______________________________________________<br />
Regelung für Deutsche mit Wohnsitz in Deutschland<br />
Am 22. September 2013 findet die Wahl zum Deutschen Bundestag<br />
statt.<br />
Deutsche, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland leben und<br />
im Bundesgebiet keine Wohnung mehr innehaben, können bei<br />
Vorliegen der sonstigen wahlrechtlichen Voraussetzungen an der<br />
Wahl teilnehmen.<br />
Für ihre Wahlteilnahme ist u. a. Voraussetzung, dass sie<br />
1. entweder nach Vollendung ihres 14. Lebensjahres mindestens drei<br />
Monate ununterbrochen in der Bundesrepublik Deutschland<br />
1) eine Wohnung innegehabt oder sich sonst gewöhnlich aufgehalten<br />
haben und dieser Aufenthalt nicht länger <strong>als</strong> 25 Jahre zurück liegt,<br />
oder aus anderen Gründen persönlich und unmittelbar Vertrautheit<br />
mit den politischen Verhältnissen in der Bundesrepublik Deutschland<br />
erworben haben und von hnen betroffen sind; sowie<br />
2. in ein Wählerverzeichnis in der Bundesrepublik Deutschland<br />
eingetragen sind. Diese Eintragung erfolgt nur auf Antrag. Der Antrag<br />
ist auf einem Formblatt zu stellen; es soll bald nach dieser<br />
Bekanntmachung abgesandt werden. Einem Antrag, der erst am 02.<br />
September 2013 oder später bei der zuständigen Gemeindebehörde<br />
eingeht, kann nicht mehr entsprochen werden (§ 18 Abs. 1 der<br />
Bundeswahlordnung).<br />
Antragsvordrucke (Formblätter) sowie informierende Merkblätter sind<br />
online auf der Seite des Bundeswahlleiters (www.bundeswahlleiter.de)<br />
erhältlich. Sie können auch bei<br />
• den diplomatischen und berufskonsularischen Vertretungen<br />
der Bundesrepublik Deutschland,<br />
Deutsche, die in Deutschland noch einen Wohnsitz haben,<br />
dürfen an allen Wahlen in Deutschland (Europa-, Bundestags-,<br />
Landtags- und Kommunalwahlen) teilnehmen – indem sie am<br />
entsprechenden Termin zur Urne gehen oder aber rechtzeitig alles<br />
nötige für die Briefwahl in die Wege leiten.<br />
Deutsche im Ausland ohne Wohnsitz in Deutschland<br />
Mit Wirkung vom 3. Mai 2013 ist die Neuregelung des<br />
Wahlrechts für Auslandsdeutsche in Kraft getreten -<br />
Einundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes<br />
(BWG) vom 27. April 2013,BGBl. I S. 962<br />
Wer entscheidet über die Wahlberechtigung?<br />
Hierüber entscheidet die zuständige Gemeinde. Gegen diese<br />
Entscheidung kann schriftlich Einspruch eingelegt werden.<br />
Welche Frist muss für die Antragstellung beachtet werden?<br />
Der Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis muss bis<br />
spätestens zum 21. Tag vor der Wahl (1. September 2013) bei der<br />
zuständigen Gemeinde in Deutschland eingehen. Die Frist kann<br />
nicht verlängert werden.<br />
Erhält man eine Eingangsbestätigung?<br />
Üblicherweise verzichten die Gemeinden auf den Versand von<br />
Eingangsbestätigungen. Der Antrag auf Eintragung in das<br />
Wählerverzeichnis ist zugleich Antrag auf Erteilung eines<br />
Wahlscheines. Mit dem Wahlschein werden automatisch die<br />
Briefwahlunterlagen zugesandt.<br />
• - dem Bundeswahlleiter, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle<br />
Bonn, Postfach 17 03 77, 53029 BONN, GERMANY,<br />
• oder per E-Mail ,<br />
• - den Kreiswahlleitern in der Bundesrepublik Deutschland<br />
angefordert werden.<br />
Weitere Auskünfte für in Spanien lebende deutsche Staasangehörigen<br />
sind online auf der Seite der deutschen Auslandsvertretungen in<br />
Spanien www.spanien.diplo.de erhältlich.<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013 Página 3
Cádiz: Neuer Ausgangspunkt für einen Weg nach Santiago<br />
Die Vía Augusta, ein neuer Wanderweg von Cádiz über die Via de la Plata<br />
Einst war die alte Vía Augusta, von<br />
den Pyrenäen bis nach Cádiz, die längste<br />
Route des alten römischen Hispania.<br />
Neuerdings wird die Via Augusta, beginnend<br />
von Cádiz nach Sevilla, und<br />
dann in Verbindung mit der Via de la<br />
Plata, <strong>als</strong> Camino de Santagio genutzt.<br />
Die Nachfrage ist, vor allem von Ausländern,<br />
in den letzten Jahren erheblich<br />
gestiegen, wie die Asociación<br />
Gaditana Jacobea Vía Augusta de<br />
Cádiz, mit Sitz in der Calle de Sopranis<br />
von Cádiz, berichtet. Diese Vereinigung<br />
hat nun auch diese Route entsprechend<br />
mit den Jakobsmuscheln<br />
gekennzeichnet. Man wandert dabei<br />
durch Dörfer und Städte wie Cádiz,<br />
San Fernando, Puerto Real, El Puerto<br />
de Santa María, Jerez de la Frontera bis<br />
zur Ankunft in Sevilla.<br />
In Cádiz kommt man vorbei an der<br />
Catedral Vieja, am Plaza Fray Félix, am<br />
antiguo teatro romano del Pópulo und<br />
am Arco de los Blancos.<br />
In San Fernando beeindruckt die Calle<br />
Real, die königliche Straße, die einst<br />
Cádiz mit der restlichen iberischen<br />
Halbinsel verband. Sehenswert sind de<br />
Kirchen Iglesia Mayor de San Pedro<br />
und San Pablo, aus dem 18. Jahrhundert.<br />
Hier trafen sich die Vertreter<br />
Spaniens, um die spanische Verfassung<br />
zu erarbeiten (1810).<br />
In Jerez de la Frontera wurde der<br />
Weg so markiert, dass man vor<br />
allem die Iglesia de Santiago besichtigt,<br />
mit ihrem gotischen Stil,<br />
die sich an dem gleichnamigen<br />
Platz befindet.<br />
In der Sierra de Gibalbín wandert<br />
man durch Orte wie Romanina<br />
Alta, Haza de la Torre, Fuente de<br />
Salud y La Isleta. Sie dienten bereits<br />
den Römern <strong>als</strong> Raststätte für<br />
Mensch und Tier.<br />
Ziel dieser Wanderstrecke ist die<br />
Kathedrale von Sevilla, ein imposantes<br />
Bauwerk (drittgrößte Kathedrale<br />
der Welt), die man unbedingt<br />
gesehen haben muss. Ab<br />
hier geht die Via Augusta über in<br />
die Vía de la Plata. Weitere Information:<br />
www.asociaciongaditanajacobea.org<br />
Fotos: B. Hohler<br />
Página 4<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
Bücher zum Jakobsweg<br />
Camino Inglés, der Englische Weg<br />
Camino light: Der Jakobsweg in einer Woche<br />
Ich wollte auch mal weg ... auf den Jakobsweg<br />
Mit farbigen Fotos und einer Karte in schwarzweiß<br />
Von Ferrol nach Santiago de Compostela<br />
Dies ist der perfekte Pilgerweg für Jakobsweg-Anfänger,<br />
oder für Wanderer, die nur wenig Zeit haben und diese<br />
Strecke bequem in einer Woche schaffen können. Rod<br />
Hützen, Autor und Herausgeber der Pero Negro Editions,<br />
hat sich auf die Jakobswege der iberischen Halbinsel spezialisiert.<br />
Umfassende Informationen, detaillierte Wegbeschreibungen,<br />
Etappenkarten, Infoteile über Herbergen,<br />
Hotels und Restaurants machen diesen kleinen Führer<br />
zum idealen Begleiter auf dieser Etappe des Jakobsweges.<br />
Ich habe nach dem Durchlesen des Buches sofort Lust<br />
bekommen, diese Route auszuprobieren, weil ich denke,<br />
dass ich <strong>als</strong> Anfänger auch gut damit zurecht käme. Der<br />
Führer ist super praktisch. Erst einmal wird die Vorplanung<br />
geschildert, dann allgemeine Hinweise zur Ausrüstung,<br />
inklusive Packliste des Rucksackes für Damen und<br />
Herren. Es folgen allgemeine Informationen zu Essen&<br />
Trinken, Erste Hilfe, Telefon, Taxi, und vieles Wissenswerte<br />
mehr.<br />
Am besten gefallen mir die Etappenbeschreibungen: bei<br />
jeder weiß man sofort, wie lange die Strecke ist, welche<br />
Höhenunterschiede zu bewältigen sind, wie lange die<br />
Wanderung dauern wird, Pausen mit eingerechnet. Man<br />
erfährt etwas über die Sehenswürdigkeiten, und erhält für<br />
Tourismusbüros, Herbergen, Restaurants etc. alle notwendigen<br />
Infos. Jede Strecke ist auf der Karte in 3km –<br />
Abschnitte eingeteilt, und alles ist so gut und genau beschrieben,<br />
so dass man diese Route sicherlich allein mit<br />
dem Buch, auch ohne moderne Hilfsmittel wie GPShandy<br />
etc. finden kann. Ganz so wie die Pilger früherer<br />
Zeiten.<br />
Auf nach Santiago de Compostela!<br />
Camino Inglés/<br />
Der englische Weg<br />
Von Ferrol nach Santiago de<br />
Compostela<br />
Der Jakobsweg in 1 Woche<br />
Autor: Rod Hützen<br />
Hützen & Partner Verlag,<br />
Schweiz, 1. Auflage<br />
ISBN: 978-39523633-6-2<br />
Preis: 19,00 €, 23.90 CHF<br />
http://peronegro.com<br />
Im Alter von siebzig Jahren erfüllt sich ein Mann seinen<br />
Jugendtraum: auf einer langen Wanderung frei von<br />
allen Zwängen durch Gottes Natur zu streifen. Er pilgert<br />
auf dem klassischen Jakobsweg nach Santiago de<br />
Compostela.<br />
In detailreichen Tagebuchaufzeichnungen erzählt<br />
Bruno Schneider spannend und unterhaltsam von 900<br />
Kilometern seiner Pilgerreise und lässt teilhaben an<br />
interessanten, schönen, banalen und pikanten Reise-<br />
Erlebnissen. Ein authentischer Bericht über die unvergleichliche<br />
Erfahrung, dem Geheimnis der Faszination<br />
»Jakobsweg« auf die Spur zu kommen.<br />
__________________________________________<br />
Bruno Schneider wurde 1937 <strong>als</strong><br />
drittältestes von elf Geschwistern im<br />
idyllischen Rüthi (Rheintal/ Schweiz)<br />
geboren. Hier, in kleinbäuerlicher,<br />
wohlbehüteter Dorfstruktur verbrachte<br />
er auch seine Jugend- und Schulzeit.<br />
Beruflich war er vor allem in der Baubranche<br />
tätig. Der Autor ist verheiratet<br />
und lebt seit 1998 in der Dominikanischen<br />
Republik.<br />
Paperback. 14,80 Euro. ISBN 978-3-89774-944-3<br />
http://www.triga-der-verlag.de<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013<br />
Página 5
Entdeckungsreise Extremadura, Via de la Plata<br />
In diesem Jahr kann eine Reise oder Wanderung entlang der Via de la Plata in der Extremadura zu einer ganz besonderen<br />
Entdeckungsreise werden: hier wird die Route der Entdecker gefeiert, vor allem 500 Jahre der Entdeckung des Pazifiks<br />
durch den Seefahrer Vasco Núñez de Balboa (Jerez de los Caballeros, 1475 – 1519, Acla) .<br />
Vor fünfhundert Jahren hat der spanische<br />
Entdecker, Eroberer und<br />
Abenteurer Vasco Núñez de Balboa<br />
<strong>als</strong> erster Europäer den Pazifischen<br />
Ozean erblickt. Er ist in der Extremadura,<br />
in Jerez de los Caballeros,<br />
1475 geboren und wurde im Januar<br />
1519 in Acla, in der Nähe<br />
von Darién, Panama, hingerichtet.<br />
Zur Fünfhundertjahrfeier werden in<br />
der Extremadura viele Veranstaltungen<br />
organisiert, ebenso wie zu den<br />
weiteren Entdeckern aus dieser Region:<br />
Hernán Cortés, Francisco Pizarro<br />
und Pedro de Valdivia.<br />
Die Entdeckung der Neuen Welt<br />
durch Kolumbus lockte viele Spanier<br />
in das neue Reich, vor allem auf der<br />
Suche nach Gold. 1500 nahm<br />
Balboa <strong>als</strong> einfacher Matrose an der<br />
Expedition von Rodrigo de Bastidas<br />
zur Erkundung der kolumbianischen<br />
und der nördlichen Küste der<br />
Meerenge von Panama teil. 1501 ließ<br />
er sich in Hispaniola (Haiti) <strong>als</strong> Pionierlandwirt<br />
nieder und züchtete dort<br />
Schweine. Doch glitt er dabei ab in<br />
Schulden. Seine große Chance sah er<br />
1510, <strong>als</strong> er mit Martín de Enciso per<br />
Schiff aufbrach, um an der Nordküste<br />
von Urabá (Kolumbien) eine Siedlung<br />
zu gründen und dort die Ländereien<br />
auszubeuten. Unterwegs trafen<br />
sie das Schiff von Francisco Pizarro<br />
und erfuhren, dass die Mannschaft<br />
die letzten Überlebenden einer Siedlung<br />
seien, deren Einwohner durch<br />
das Sumpfklima und Giftpfeile der<br />
indigenen Bevölkerung ums Leben<br />
gekommen seien. Núñez de Balboa<br />
kannte die gesamte Küste Zentralamerikas<br />
und erinnere sich, dass er<br />
dam<strong>als</strong> einen Ort namens Darién am<br />
Ufer eines goldhaltigen Flusses gefunden<br />
habe, wo es freundliche Bewohner<br />
gebe. Und so führte er die Truppe<br />
<strong>als</strong> Generalkapitän dort hin.<br />
Im Dezember 1510 wurde Balboa von<br />
König Ferdinand V. von Spanien zum<br />
Gouverneur von Darién ernannt.<br />
Taufbecken im Geburtshaus von<br />
Balboa in Jerez de los Caballeros .<br />
Foto: Oficina de Turismo<br />
Im Kampf gegen die Indios erfuhr er<br />
vom Häuptling Comagre, dass es einen<br />
mächtigen See hinter den Bergen<br />
gäbe, und dass alle Flüsse, die in diesen<br />
See fließen, Gold mit sich führten.<br />
Mit einer kleinen Truppe macht<br />
sich der Abenteurer auf den gefährlichen<br />
Weg quer durch Panama. Von<br />
190 Matrosen waren nach drei Wochen<br />
Weg nur noch 69 übrig. Am 25.<br />
September 1513 erklomm Núñez de<br />
Balboa zunächst alleine den Berg, um<br />
sicherzustellen, dass er <strong>als</strong> Spanier,<br />
der erste Europäer, der erste Christ<br />
sein würde, der diesen neuen See<br />
erblicken würde. Wie sich herausstellte,<br />
handelte es sich dabei um einen<br />
neuen Ozean, beim Golf von San<br />
Miguel. Vier Tage nach der Entdeckung<br />
ging Núñez de Balboa an der<br />
Mündung des Sabanflusses ins Meer<br />
und nahm dieses „mar del sur „für<br />
den spanischen Hof in Besitz. Auf<br />
seiner Weltumsegelung gab Magellan<br />
dieser „Südsee“ dann den Namen<br />
Pazifischer Ozean, der Friedliche<br />
Ozean.<br />
Die Spanier fanden Gold und Perlen<br />
an der Küste. 1515 wurde Nuñez de<br />
Balbo vom spanischen König zum<br />
Generalkapitän der Provinzen Coiba<br />
und Panama sowie zum Gouverneur<br />
der Südsee ernannt. Er unternahm<br />
noch verschiedene Reisen entlang der<br />
von Panama. Aber mit seinen Beutezügen<br />
und vielfach auch aus Neid<br />
machte er sich immer mehr Feinde.<br />
Im Januar 1519 wurde er ohne Anklage<br />
und ohne die Möglichkeit der Verteidigung<br />
zusammen mit vier Freunden<br />
in der Stadt Acla in Panama enthauptet.<br />
In Panama ist die Währung nach<br />
dem Spanier benannt, ebenso wie<br />
viele Plätze, Parks und Straßen. In<br />
Madrid steht eine Statue des Entdeckers<br />
des Pazifiks. In Panama gibt es<br />
ein großes Monument, das den Entdecker<br />
mit Schwert und Fahne auf<br />
einer Weltkugel zeigt.<br />
Weitere Informationen:<br />
h t t p : / / w w w . e n t d e c k e r - d e r -<br />
welt.de/entdecker/vasco-nunez-debalboa.htm<br />
http://www.nationalgeographic.de/entde<br />
cker/vasco-nunez-de-balboa<br />
Página 6<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
500 Jahrfeier der Entdeckung des Pazifiks<br />
Die Ruta de los DESCUBRIDORES<br />
(Route der Entdecker) in der Extremadura<br />
führt durch die Städte<br />
Plasencia, Cáceres, Trujillo, Guadalupe,<br />
Villanueva de la Serena, Medellín,<br />
Mérida, Badajoz bis nach Jerez de los<br />
Caballeros. Berühmte Entdecker kamen<br />
aus dieser Region. Nun aber gilt<br />
es für Touristen, die vielfältigen Spuren<br />
alter Völker und der Geschichte<br />
in der Extremadura selbst zu entdecken.<br />
Allein drei Unesco-Kulturerbestädte<br />
gibt es hier zu besichtigen: Die römische<br />
Stadt Mérida, das Real Monasterio<br />
de Santa María de Guadalupe<br />
und das monumentale Cáceres.<br />
Zur Fünfhundertjahrfeier wurden<br />
viele Veranstaltungen zwischen Spanien<br />
und Panana vereinbart, unter anderem<br />
Konzerte, Ausstellungen sowie<br />
Theater– und Kinoaufführungen.<br />
Dazu zählen der „Filmzyklus des<br />
Südpazifik“ und die Wanderausstellung<br />
„Pazifik: Extremadura und das<br />
Abenteuer der Südsee“ (Beginn in<br />
Trujillo) sowie das Sonderkonzert des<br />
Orchesters von Extremadura. Im<br />
Sommer kann man das Werk<br />
„Theater aus der Zeit von Núñez de<br />
Balboa“ und die „Festiv<strong>als</strong> der Völker<br />
der Welt“ genießen.<br />
Im September gibt es Konzerte, einmal<br />
vom Chilenen Martín Bakero<br />
den „15. Zyklus für Zeitgenössische<br />
Musik des Vostell-Museums“ sowie<br />
ein Gedenk-Konzert der Musikkapelle<br />
der Spanischen Armada. Im Oktober<br />
findet in Cáceres das Forum Süd<br />
statt, eine Iberoamerikanische Messe<br />
für Zeitgenössische Kunst, die dieses<br />
Jahr dem Wasser und dem Gedankenaustausch<br />
mit den Ländern des<br />
Pazifik gewidmet ist.<br />
Dazu kommen Vorträge über Núñez<br />
de Balboa, Projektionen, Geschichtenerzähler,<br />
technische Tagungen,<br />
Seminare, Fotowettbewerbe und vieles<br />
mehr. Das Programm ist randvoll.<br />
Hervorzuheben sind ferner die Projekte<br />
der Iberoamerikanischen Stiftung<br />
zur Förderung der Meereskultur<br />
und -wissenschaften (Stiftung FO-<br />
MAR). Ein Beispiel dafür sind verschiedene<br />
Vortragsreihen, eine mit<br />
dem Titel „Vasco Núñez de Balboa<br />
und die Spanische See“, eine andere<br />
über die Zivilisierungs- und Forschungsanstrengungen<br />
der Spanischen<br />
Krone. Darüber hinaus präsentiert<br />
die Stiftung Mapfre in Madrid<br />
im September und Oktober zwei Ausstellungen:<br />
„Vom Atlantik bis zum<br />
Pazifik“ (zu sehen sind eindrucksvolle<br />
Unterwasserfotos) und „Seefahrer im<br />
vorspanischen Pazifik“ (mit schönen<br />
Schiffsmodellen).<br />
Die Stiftung gibt auch das Buch<br />
„Vasco Núñez de Balboa und die<br />
Spanische See“ heraus und ist Teil<br />
der am 29. September 2012 eröffneten<br />
Initiative „Balboa-Jahr“.<br />
Zu diesen Projekten kommen weitere<br />
wie das von Acción Cultural Española<br />
(AC/E) mit der Ausstellung „Das<br />
Abenteuer Südsee. Das spanische<br />
Legat im Pazifischen Ozean. 1513-<br />
2013”.<br />
Weitere Informationen:<br />
http://vcentenariopacifico2013.gobex.es/<br />
http://www.fomar.org/<br />
http://www.fundacionmapfre.org/fundacion/e<br />
s_es/default.jsp<br />
http://www.accioncultural.es/<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013<br />
Página 7
Pflegesachleistungen im Ausland - Der Count down läuft !<br />
Deutsche Langzeiturlauber und Altersresidenten<br />
in Spanien gibt es schon<br />
seit vielen Jahren. Im Zuge des Vereinten<br />
Europas hat die Anzahl über die<br />
Jahre hinweg zugenommen. Nach<br />
Schätzungen der Deutschen Botschaft<br />
Madrid leben so um 600.000 Deutsche<br />
in Spanien, der größte Teil an<br />
der Küste. Davon wiederum ist der<br />
größere Teil Langzeiturlauber oder<br />
Altersresidenten.<br />
Leistungen aus der Pflegeversicherung<br />
können nur teilweise im Ausland<br />
übernommen werden. Sachleistungen<br />
der deutschen Pflegeversicherung sollen<br />
nicht nur im Inland, sondern<br />
auch den Auslandsdeutschen gewährt<br />
werden. Bislang haben Rentner in<br />
Spanien bzw. der EU nur Anrecht auf<br />
die geringeren Geldleistungen. Dies<br />
gilt jedoch nicht für Beamte!! Diese<br />
haben durchaus auch im Ausland<br />
Anspruch auf Sachleistungen aus ihrer<br />
Pflegeversicherung. Dies geht auf<br />
ein Urteil des Bundessozialgerichts<br />
von 2006 zurück. „Wir konnten erst<br />
gar nicht glauben, dass eine solch gravierende<br />
Ungleichbehandlung in<br />
Deutschland möglich ist, “ so das Seniorennetzwerk<br />
gegenüber der Mallorca-zeitung.<br />
So schnell werde man deswegen<br />
nicht aufgeben:<br />
Um diese Ungleichbehandlung aus<br />
der Welt zu schaffen, kämpft das Seniorennetzwerk<br />
Costa Blanca mit vielen<br />
Mitteln. Derzeit werden deutsche Residenten<br />
in Spanien zum Pflegeaufstand<br />
aufgerufen.<br />
Mit Hilfe von Spenden (es fehlen aktuell<br />
noch 1500 €) soll ein Rechtsgutachten<br />
in Auftrag gegeben werden,<br />
das dann beim Europäischen Gerichtshof<br />
eingereicht wird, und auf<br />
den Grundsatz der Gleichbehandlung<br />
aufbaut. Bereits 2012 hat der Europäische<br />
Gerichtshof den Export von<br />
Pflegesachleistungen abgelehnt. Doch<br />
im Seniorenwerk wird weiter gekämpft.<br />
Pflegesachleistungen im Ausland<br />
Am 26.07. um 18.00h findet die Veranstaltung in der Casa de<br />
Cultura in Denia zur Präsentation des Rechtsgutachtens statt.<br />
Sichern Sie sich Ihren Sitzplatz und melden Sie sich an!<br />
E-Mail unter info@snwcb.org, Stichwort ,,Gutachten", Namen<br />
und Anzahl der Personen nicht vergessen.<br />
Spendenkonto: Banco Sabadell Konto Nr. 1390942<br />
IBAN: ES46 0081 0692 1900 0139 0942; BIC: BSABESBB<br />
Der Count Down läuft<br />
Bei Einführung der Pflegeversicherung<br />
im Jahre 1995, war die Einschränkung<br />
der Leistungen eine willkürliche<br />
Entscheidung der Politik<br />
denn gemäß § 34 Abs.1 Satz 1 SGB<br />
XI ruht der Anspruch auf Leistungen<br />
solange sich der Versicherte im Ausland<br />
aufhält. Spezifische Klagen vor<br />
dem EUGH endeten leider alle erfolglos.<br />
Zuletzt wurde die Klage der EU-<br />
Kommission gegen Deutschland abgewiesen,<br />
siehe Urteil vom Juli 2012<br />
(Rechtssache C-562-10).<br />
Nun heißt es zwar Soziale Pflegeversicherung,<br />
aber die Ansprüche und<br />
Leistungen daraus werden durch<br />
Pflichtbeiträge der Versicherten und<br />
der Arbeitgeber finanziert. Dies haben<br />
die Politiker anscheinend "vergessen".<br />
Nach Ansicht des Seniorenwerks können<br />
erworbene Ansprüche aus Versicherungsleistungen<br />
nicht "nach Gusto"<br />
der Politik verteilt oder eingeschränkt<br />
werden. Dies widerspricht<br />
jeglichem Gerechtigkeitsempfinden,<br />
denn gleichen Beiträgen müssen gleiche<br />
Leistungen gegenüberstehen. Alle<br />
Versuche, Deutsche Politiker zu einer<br />
Gesetzesänderung zu bewegen, blieben<br />
bisher ohne Erfolg.<br />
Wer ist betroffen?<br />
Über 60.000 Deutsche Residenten in<br />
der Altersgruppe über 65 Jahre allein<br />
in Spanien. Dazu weitere zehntausende<br />
von Deutschen Rentnern in anderen<br />
Europäischen Ländern, sowie<br />
Bürger anderer Nationalitäten die z.<br />
B. in Grenznähe wohnen und in<br />
Deutschland arbeiten.<br />
Um kein weiteres Scheitern vor Gericht<br />
zu riskieren, musste das Thema<br />
von allen Seiten beleuchtet und dann<br />
auf den rechtlichen Prüfstand gestellt<br />
werden.<br />
Hier setzte die Initiative des Seniorennetzwerks<br />
Costa Blanca an.<br />
Der "Aufruf zum Pflegeaufstand"<br />
(CBN vom 04.01.2013) war der<br />
Start für die Spendenaktion zur Erstellung<br />
eines entsprechenden Rechtsgutachtens.<br />
Beauftragt wurde die Kanzlei<br />
Bernzen Sonntag, Berlin, Gutachter<br />
ist Professor Dr. Bernd Schlüter<br />
(nähere Informationen finden Sie<br />
unter www.msbh.de).<br />
Bei der Veranstaltung in Denia werden<br />
das Gutachten, die Schlussfolgerungen<br />
daraus und die weitere Vorgehensweise<br />
präsentiert.<br />
Página 8<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
Deutsche und Schweizerische Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz e.V.<br />
„Seit mehr <strong>als</strong> 40 Jahren steht unsere Schutzgemeinschaft für aktiven Verbraucherschutz im<br />
Dienst nüchtern rechnender Investoren, die ihr hart erarbeitetes Geld lieber im sonnigen Süden<br />
angelegt haben oder genau das planen. Komplexe Bereiche wie Geld und Immobilien im<br />
Ausland, Erbschaft und Steuer, Doppelbesteuerungsabkommen, Existenzgründung in Europa<br />
usw. werden bei uns allgemein verständlich in unseren Büchern und Dossiers dargestellt. Mitglieder<br />
erhalten direkte Lebenshilfe und Unterstützung im konkreten Fall durch uns oder über<br />
einen unserer über 70 Stützpunkte und Kontaktpartner. Neben unseren Leistungen für die<br />
Mitglieder informieren wir Sie mit unseren zahlreichen Publikationen.<br />
Ihre Lotus van Arkel, Vorstand<br />
Heiße Immobilienangebote in Spanien,<br />
Zeit für Schnäppchenjäger?<br />
In vielen Teilen Spaniens, vor allem in<br />
größeren Städten, sind Immobilienpreise<br />
ziemlich geschrumpft, so dass vor allem<br />
Ausländer nach günstigen Wohnungen<br />
und Häusern suchen. Während mit viel<br />
Geld die spanischen Banken gerettet werden,<br />
und die Wertminderungen der Immobilien<br />
abschreiben können, geben sie<br />
dies nicht an die Kunden weiter: Viele<br />
müssen ihre Wohnungen/Häuser verlassen,<br />
die Banken streichen die Wohnungen<br />
ein, alles, was bereits abbezahlt wurde, ist<br />
weg, und die Kunden bleiben auf den<br />
Krediten für die extrem überhöht gekauften<br />
Häusern und Wohnungen sitzen.<br />
Dafür verfügen die Banken über Millionen<br />
von Immobilien, die sie günstig verkaufen<br />
können. Doch beim Kauf einer<br />
Immobilie im Ausland ist immer höchste<br />
Vorsicht geboten, vor allem in Spanien.<br />
Selbst ein Kauf über Makler, mit Anwalt<br />
und Notar, heißt noch lange nicht, dass<br />
alles mit rechten Dingen zugeht, und die<br />
Immobilie auch wirklich legal ist, oder so<br />
im Grundbuch eingetragen ist, wenn überhaupt.<br />
Gerade ausländische Residenten<br />
erleben da oft ihre blauen Wunder.<br />
Was natürlich auch nicht lange ausbleiben<br />
konnte: in Spanien braucht man nun auch<br />
Energienachweise für die Immobilien.<br />
Doch wer hat die schon? Dazu braucht es<br />
Gutachter, die daran verdienen wollen,<br />
und im Zweifelsfall viel Geld an Investitionskosten,<br />
um eine Immobilie überhaupt<br />
noch verkaufen zu können.<br />
Internetanbieter wie www.tucasa.com<br />
geben mittlerweile bei einigen Häusern<br />
schon an, ob die Immobilie mehr oder<br />
weniger energieeffizient ist. Aber wer hat<br />
in den Jahren des Baubooms in Spanien<br />
überhaupt auf so etwas geachtet? Alles<br />
sollte schnell und billig gebaut werden, für<br />
größtmöglichen Gewinn der Promotoren<br />
und Baufirmen. Während man in<br />
Deutschland Niedrigenergiehäuser oder<br />
gar Passivhäuser erstellt, hat man in Spanien<br />
nur darüber gelacht.<br />
Doch Fallen und Fragen tauchen nicht<br />
nur bei Immobilien auf, sondern eben<br />
auch bezüglich Krankenkasse, Pflegeversicherung,<br />
Steuern, Arbeitslosengeld/Hilfe,<br />
Rente usw. Daher ist es wichtig, Ansprechpartner<br />
zu haben, auf die man sich verlassen<br />
kann, die nicht mit der Unwissenheit<br />
der Klienten Geschäfte machen wollen.<br />
Hierzu bietet sich die Deutsche und<br />
Schweizerische Schutzgemeinschaft für<br />
Auslandsgrundbesitz e.V. an, mit Büros<br />
in Deutschland wie in Spanien, mit eigenen<br />
Rechtsanwälten, und einer Reihe von<br />
interessanten Dossiers. Gerade im Frühjahr<br />
sind wieder etliche neu erschienen<br />
oder neu aufgelegt worden. Man kann<br />
ganz einfach Mitglied werden und erhält<br />
dann Beistand und viele Informationen<br />
oder Broschüren, um immer auf dem<br />
neuesten Stand zu sein.<br />
Seit mehr <strong>als</strong> 40 Jahren setzt sich die<br />
Schutzgemeinschaft für aktiven Verbraucherschutz<br />
im Dienst nüchtern rechnender<br />
Investoren ein, die ihr hart erarbeitetes<br />
Geld lieber im sonnigen Süden angelegt<br />
haben oder genau das planen.<br />
Certificado energético:<br />
No informado+ más eficiente<br />
- menos eficiente<br />
Mitglieder erhalten direkte Lebenshilfe<br />
und Unterstützung im konkreten Fall in<br />
70 Stützpunkten oder bei ausgesuchten<br />
Kontaktpartnern<br />
Bei Fragen wendet man sich an die<br />
Schutzgemeinschaft, in Spanien:<br />
Büro Torremolinos/Costa del Sol:<br />
0034– 952 38 90 75<br />
Büro Schutzgemeinschaft Deutschland<br />
0049– 7741-21<strong>31</strong><br />
http://www.schutzgemeinschaft-ev.de<br />
Hier eine Auswahl an neuen Broschüren,<br />
zu kaufen im onlineshop:<br />
http://www.schutzgemeinschaft-ev.de/<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013 Página 9
Schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel hat in Gibraltar angedockt<br />
Autorin Dr. Gabriele Hefele<br />
„Sunborn Gibraltar“ wurde in Malaysia<br />
gebaut und war einen Monat<br />
lang unterwegs<br />
Seit 12. Juni 2013 besitzt Gibraltar<br />
ein neues Fünf-Sterne-Hotel, die<br />
„Sunborn Gibraltar“. Das Besondere:<br />
Es ist ein Yacht-Hotel, ein Hotelschiff,<br />
der Welt erstes und einziges Fünf-<br />
Sterne-Hotel auf Schiffsplanken. Es<br />
wurde gebaut auf einer Werft in Malaysia,<br />
ist 142 Meter lang, kostete 150<br />
Millionen Euro, verfügt über 189 Zimmer<br />
auf sieben Stockwerken, und bietet<br />
200 Dauer-Arbeitsplätze. Es beinhaltet<br />
dabei 18 Suites mit je 111<br />
Quadratmetern, außerdem einen gigantischen<br />
edlen Ballsaal, Spa und<br />
Fitnesscenter, Konferenzräume, Cocktailbars<br />
und fünf Restaurants.<br />
Schwierige Einfahrt in den Hafen<br />
Die Überführung dieses Schiffshotels<br />
war nicht einfach und eine seefahrerische<br />
Meisterleistung, ebenso wie das<br />
Einfahren in Gibraltars Ocean Village<br />
Marina. Das Schiff war dabei nicht<br />
nur auf Schlepper angewiesen, sondern<br />
verfügt über eigene Schiffsmaschinen<br />
zum Fahren und Steuern.<br />
Begleitschiffe schützten zudem das<br />
Riesenyachthotel gegen Piraterie auf<br />
seinem Weg nach Europa.<br />
Martyn Brown, der Direktor der Clifton<br />
Schiffsagentur dazu: „Wir erwarteten<br />
die Sunborn eigentlich schon im<br />
April, alle waren vorbereitet seitdem,<br />
die Hafenautoritäten, die Regierung<br />
von Gibraltar, die Schlepper, die Kapitäne,<br />
die Verantwortlichen für die<br />
Seile, aber wir mussten eine günstige<br />
Tide abwarten. Die ergab sich dann<br />
genau an jenem Mittwoch ab 06.30<br />
am Morgen.“<br />
Brian Stevendale, Geschäftsführer der<br />
Sunborn Gibraltar, ganz stolz: "Die<br />
Sunborn Gibraltar ist ein fantastisches<br />
Beipiel für Qualitätsarbeit von über<br />
3.000 Experten, die an der Entwicklung<br />
und Fertigstellung beteiligt waren."<br />
Intelligente touristische Lösung für<br />
Gibraltar<br />
Für das britische Gibraltar ist dies<br />
eine intelligente Lösung, um die touristischen<br />
Angebote auf dem geographisch<br />
und landmäßig begrenzten<br />
Affenfelsen zu erweitern.<br />
Hingegen erregt es wieder den Zorn<br />
der Spanier, die Gibraltar <strong>als</strong> geographisch<br />
zu Spanien gehörig ansehen, es<br />
aber 1713 im Zuge des Spanischen<br />
Erbfolgekrieges vertragsgemäß im Frieden<br />
von Utrecht an die Briten verloren.<br />
Seitdem versucht Spanien, den<br />
sogenannten Affenfelsen, einen strategisch<br />
wertvollen Punkt am westlichen<br />
Ende des Mittelmeeres und Übergang<br />
zum Atlantik, zurück zu gewinnen.<br />
Bisher ohne Erfolg. Schon der aufgeschüttete<br />
Flughafen von Gibraltar,<br />
einer der am gefährlichsten anzusteuernden<br />
Airports, erregt nach wie vor<br />
die Gemüter. Ständige Nadelstiche<br />
hüben wie drüben sind nach wie vor<br />
an der Tagesordnung.<br />
Text: Gabriele Hefele<br />
Fotos; Sunborn<br />
Oben: die Sunborn Gibraltar beim Erreichen<br />
europäischer Gewässer Links: angedockt<br />
im Hafen von Gibraltar: der Welt<br />
erstes schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel<br />
Página 10<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
Heimat, Tradition, Integration<br />
Früher oder später beschäftigt sich<br />
jeder Resident mit der Frage: Was ist<br />
Heimat? Was bedeuten mir meine<br />
Traditionen? Warum gäbe es sonst so<br />
viele Oktoberfeste im Ausland! Und<br />
spätestens an Weihnachten überkommt<br />
so manchen sogenanntes<br />
„Heim-Weh“ nach der Romantik der<br />
alten Heimat. Dennoch muss die neue<br />
Heimat zu einer ebensolchen werden,<br />
das Neue muss einem vertraut werden,<br />
sonst wird man unglücklich und<br />
geht eines Tages wieder zurück.<br />
Was ist Heimat?<br />
„Heimat ist dort, wo mein Herz ist“,<br />
schrieb schon Ringelnatz. So hörte ich<br />
in vielen meiner Interviews Ähnliches<br />
von Ausgewanderten, immer wieder<br />
sinngemäß den Satz: „Heimat ist dort<br />
wo ich mich wohlfühle“.<br />
So etwa Evelyn Weyhe, die nach Jahren<br />
in Afrika 1999 nach Spanien kam,<br />
um ihren Sohn hier auf eine deutsche<br />
Schule schicken zu können. Ihre Aussage:<br />
„Grundsätzlich ist Heimat für<br />
mich da, wo ich bin und mich wohlfühle.<br />
Ein Stück Heimat war und ist<br />
noch heute Kenia für mich. Mein<br />
gesamtes, junges Erwachsenenleben<br />
habe ich dort verbracht und viele<br />
schöne Erinnerungen. Meine neue<br />
Heimat ist mir auch nah, Heimat im<br />
Sinne von „Wurzeln“ ist jedoch nach<br />
wie vor München.“<br />
Eine andere geborene<br />
Münchnerin, Christine G.,<br />
die im Jahr 2000 ihre Zelte in<br />
D eu ts c hlan d abbrach:<br />
„Heimat ist für mich da, wo<br />
ich mich wohl fühle. Wo<br />
meine Freunde sind, wo ich<br />
ein gemütliches Heim habe<br />
und wo meine Hunde sind.<br />
Im Moment ist Andalusien<br />
meine Heimat. Ich könnte<br />
mir aber auch vorstellen, an<br />
einem anderen schönen Platz<br />
auf der Welt zu leben.“<br />
Die Krimischriftstellerin Fran Ray hat<br />
eine interessante Definition: „Heimat<br />
ist für mich einfach das Gegenteil von<br />
Fremde. Also, Heimat ist nicht mein<br />
Geburtsort mit seinen Traditionen –<br />
sondern Heimat kann ich mir selbst<br />
schaffen. Damit ist Heimat der Ort,<br />
an dem ich mich im Moment identisch,<br />
in irgendeiner Form sozial eingebunden<br />
fühle. Wenn ich im Flugzeug<br />
im Anflug auf Palma de Mallorca bin,<br />
fängt mein Herz schon schneller an zu<br />
schlagen, dann weiß ich, gleich bin<br />
ich wieder daheim. Wenn ich dann<br />
die Palmen sehe und auf der einen<br />
Seite das Meer, auf der anderen die<br />
Berge, fühle ich mich vertraut, zugehörig<br />
und freue mich, wieder zuhause zu<br />
sein. Wenn ich nach München komme,<br />
empfinde ich zwar eine gewisse<br />
Vertrautheit, aber ich fühle mich<br />
nicht mehr so zugehörig.“<br />
Sonne und Klima sind wichtig<br />
Alle geben erwartungsgemäß <strong>als</strong> ersten<br />
wichtigen Umzugsgrund die Sonne<br />
und das milde Klima an, auch die<br />
schöne Landschaft und die vielfältige<br />
Pflanzenwelt. Fragt man sie danach,<br />
ob sie sich vorstellen könnten, wieder<br />
an ihrem Geburtsort zu leben, so möge<br />
stellvertretend der Schweizer Enzio<br />
Castignoli stehen, der aus Luzern<br />
stammt und schon seit 1973 ein Haus<br />
hier erwarb. „Luzern ist zwar für mich<br />
die schönste Stadt der Welt, aber<br />
Schnee hatte ich genug, das brauche<br />
ich nicht mehr!“<br />
Übrigens bedeutet allen das deutsche<br />
Weihnachtsfest eine vermisste Tradition,<br />
die sie aber versuchen, in die neue<br />
Heimat zu transportieren, mit Christbaum,<br />
besinnlichen Liedern etc.<br />
Evelyn beschrieb die Sehnsucht nach<br />
alter Heimat so: „Ich bin nicht oft<br />
dort, aber wenn dann mal, dann treiben<br />
mir ganz absurde Dinge das Wasser<br />
in die Augen, zum Beispiel der<br />
Geruch einer Leberknödelsuppe oder<br />
schreckliches Gejodel auf einem bayerischen<br />
Radiosender.“<br />
Wie steht es mit der Integration?<br />
Das ist eine Schlüsselfrage. Obwohl<br />
alle meine Interviewten Spanisch können,<br />
manche sogar etwas den hiesigen<br />
Dialekt, kommen <strong>als</strong> ehrliche Antworten<br />
immer wieder: „Ehrlich gesagt,<br />
fühle ich mich nicht so richtig integriert.<br />
Obwohl ich Spanisch spreche<br />
und man mir auch mit Höflichkeit<br />
entgegen kommt, habe ich immer das<br />
Gefühl, trotz allem eine „extranjera“,<br />
ein „guiri“ zu bleiben. Einheimische,<br />
nette Bekannte habe ich viele, aber<br />
richtige Freunde eigentlich nicht.“<br />
Einzig Enzio, der dieses Jahr 40 Jahre<br />
Jubiläum im Süden feiert, kann damit<br />
aufwarten, dass er mehr einheimische<br />
<strong>als</strong> deutschsprachige Freunde hat: „Ich<br />
treffe dann meine alten spanischen<br />
Freunde so zwei bis dreimal in der<br />
Woche in der Bar und das Hallo ist<br />
immer groß!“<br />
Alle aber sind sich darin einig, dass sie<br />
nicht mehr zurück wollen nach<br />
Deutschland – mit Einschränkungen.<br />
Wieder definiert es Evelyn anschaulich:<br />
„Ich kann mir nicht<br />
so richtig vorstellen, wieder an<br />
meinem Geburtsort zu wohnen.<br />
Ich bin einfach schon zu<br />
lange weg. Auch, weil ich das<br />
Gefühl habe, nicht mehr in die<br />
Enge Deutschlands hineinzupassen.<br />
Aber ausschließen will<br />
ich es nicht, denn sein Glück<br />
nimmt man ja bekanntlich<br />
überall hin mit!“<br />
p.s. Und wie steht es mit<br />
Ihnen? Was ist „Heimat“ für Sie?<br />
Fühlen Sie sich an der Costa de la<br />
Luz zuhause und integriert?<br />
Gabriele Hefele<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013<br />
Página 11
Der Schatz auf der Burg von Jimena<br />
K ommt Besuch aus Deutschland,<br />
geben wir Ansässigen meist gute<br />
Tipps zu den regionalen Sehenswürdigkeiten,<br />
die oft nicht in einem Reiseführer<br />
stehen. Neulich aber, beim<br />
Besuch „alter“ Klassenkameraden wie<br />
Irmi und Hannes lernten auch wir<br />
etwas Neues kennen.<br />
Es war auf dem Ausflug nach Jimena<br />
de la Frontera, den ich jedem Ankömmling<br />
aus Deutschland vorschlage,<br />
weil er das typische Andalusien,<br />
weg von der verbauten Küste, zeigt.<br />
Da geht es zuerst auf der Ruta de los<br />
Toros, der Route mit den weidenden<br />
Stieren der Züchter, zu dem weißen<br />
Dorf, 30 km von Sotogrande entfernt,<br />
und auf der malerischen Strecke<br />
durch den großen Naturpark Alcornocales<br />
zurück nach Algeciras. Da wir<br />
lange schon nicht mehr auf der Burg<br />
von Jimena waren, kamen wir mit auf<br />
diese Exkursion.<br />
Auf „Abwegen“ zu einem landschaftlichen<br />
Kleinod<br />
Wir staunten nicht schlecht, <strong>als</strong> Hannes<br />
sein Smartphone hervorzog, ins<br />
Internet auf eine bestimmte Seite ging<br />
und frohlockte: „Prima, da können<br />
wir einen Cache finden“! Der romantischerweise<br />
betitelt wird mit „Baño<br />
de la Reina Mora”, das Bad der maurischen<br />
Königin. Beim Aufstieg zur<br />
Burgruine kontrollierte Hannes immer<br />
wieder den Bildschirm seines<br />
Handys und zeigte mir die GPS-<br />
Koordinaten darauf, die ihn zu einem<br />
Abhang auf der Westseite der Burg<br />
steuerten. Wir neugierig hinterher.<br />
So, nun war aber eine Erklärung fällig<br />
der beiden Lehrer aus Bayern, was es<br />
mit dieser Verstecksuche auf sich hat!<br />
Weltweit haben Leute kleine Gegenstände<br />
in wasserdichten Behältern an<br />
ungewöhnlichen Orten versteckt, zusammen<br />
mit einer kleinen Notizrolle,<br />
auf der sich der Finder einträgt. Man<br />
kann nun den kleinen Gegenstand<br />
wie Münzen oder Püppchen entnehmen,<br />
muss dafür aber ein anderes<br />
Objekt hinein legen für den nächsten<br />
Sucher. Manchmal liegt ein Gegenstand<br />
mit einer Codeziffer im sogenannten<br />
Cache. Dieses soll man in<br />
ein anderes Versteck legen. Hannes:<br />
„Manche Gegenstände reisen so über<br />
Kontinente!“ Das kann man alles im<br />
Internet verfolgen, denn man trägt<br />
sich abends auf der Webseite <strong>als</strong> Finder<br />
ein, gibt Kommentare, auch Fotos<br />
dazu ein. Aber eines der „10 Gebote“<br />
dieses Hobbies ist: Man bildet nicht<br />
genau den Ort ab, sonst verdirbt man<br />
zukünftigen Geocachern, wie sie sich<br />
nennen, den Suchspass.<br />
Wo einst die maurische Prinzessin<br />
badete<br />
Hannes kam über einen Lehrerkollegen<br />
dazu und war sofort Feuer und<br />
Flamme. Aus gemeinsamen Urlauben<br />
von früher wissen wir, dass er sowieso<br />
nicht der Typ des Faulenzers am<br />
Strand ist, sondern wissbegierig die<br />
Sehenswürdigkeiten des Urlaubslandes<br />
kennenlernen, auch so etwas wie<br />
Abenteuer erleben will. Er steckte<br />
auch seine Frau Irmi mit dem Suchfieber<br />
an und an dem Tag in Jimena<br />
auch uns! Wir wären nie den Abhang<br />
an der Rio-Gen<strong>als</strong>eite der Burg mit<br />
Página 12<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
Mit „Geocaching“ und GPS-Koordinaten auf Schatzsuche in der ganzen Welt gehen<br />
hinabgeklettert, ein ganz schönes<br />
Stück in Haarnadelkurven, im<br />
wahrsten Sinne des Wortes über<br />
Stock und Stein, Ziegenköttel mitinbegriffen.<br />
Und dann tat sich eine kleine Lichtung<br />
auf mit uralten Olivenbäumen<br />
vor einer dieser beeindruckenden<br />
S teinformationen. D ie G PS-<br />
Koordinaten auf dem Smartphone<br />
waren erreicht, jetzt hieß es: Wo genau<br />
könnte sich der kleine Behälter<br />
befinden, für den die meisten übrigens<br />
Filmdosen verwenden?<br />
Dieses Versteck war, so stand es in der<br />
Homepage mit der Erklärung, einst<br />
der Badeplatz einer maurischen Königin,<br />
die sich unbeobachtet dorthin<br />
zurückzog. Wir schauten uns um und<br />
entdeckten auch mehrere kleine Höhlen<br />
in den Felsen über uns – überall<br />
konnte früher dort vielleicht ein Wasserfall<br />
hinabgestürzt sein und jemand<br />
dort etwas hinein gelegt haben!<br />
Es war schließlich mein Mann, der<br />
stolz eine Filmdose in einem ausgehöhlten<br />
Olivenstamm entdeckte. Auf<br />
dem Beipackzettel erfuhren wir, dass<br />
es ein einheimischer Spanier war, der<br />
das Versteck am 1. März 2008 eingerichtet<br />
hatte: Er erläuterte auch, dass<br />
er einst eine hübsche Aktzeichnung<br />
mit der badenden Königin beigefügt<br />
hätte, die er aber wieder entfernen<br />
musste, weil dies die Webseitenbetreiber<br />
<strong>als</strong> zu frivol empfanden!<br />
Jedenfalls ist es ein tolles Erfolgserlebnis,<br />
kann ich bestätigen, und irgendwie<br />
befriedigend, nicht nur Wandern<br />
um des Wanderns willen und um die<br />
Aussicht von Jimenas Burg über halb<br />
Südandalusien zu genießen, sondern<br />
so ein echtes Ziel zu haben und darüber<br />
sich mit Gleichgesinnten im<br />
Netz auszutauschen.<br />
Erfolgreiche Verstecksuche von der<br />
Alhambra über Monda bis Tarifa<br />
Alhambra, Sevilla, Cordoba , Marbella<br />
und Málaga zu besichtigen stand<br />
selbstverständlich auf dem Plan unserer<br />
Touristenfreunde, und so fragten<br />
wir sie abends neugierig, wie oft sie<br />
denn erfolgreich gewesen waren.<br />
27mal wurden sie in den 14 Tagen<br />
Urlaub hier fündig, oft drei oder viermal<br />
an ein und demselben Ort, wie<br />
etwa in Marbella und Sevilla. Aber es<br />
gab auch Enttäuschungen, wenn sie<br />
einen Geocache wie in Sevilla oder bei<br />
Tarifa nicht fanden, oder in Monda<br />
sich unbehaglich auf der Burg fühlten,<br />
da sie erst von uns über den dort ansässigen<br />
privaten Swingerclub aufgeklärt<br />
wurden!<br />
Aber wie in Jimena überwiegen die<br />
positiven Erlebnisse, denn wie beide<br />
unserer Abenteurerwanderer feststellten:<br />
„Man kommt dadurch an ungewöhnliche<br />
Orte auch neben den berühmten<br />
Sehenswürdigkeiten und an<br />
echte Geheimtipps auch in viel besuchten<br />
Städten, die man sonst nicht<br />
gefunden hätte.“ Auch mir wäre sonst<br />
das „Baño de la Reina Mora” entgangen.<br />
Zugegeben, das wäre schade gewesen.<br />
Auf dem Rückweg kam uns noch<br />
so eine Verrückte mit dem Smartphone<br />
in der Hand entgegen …<br />
Autorin: Gabriele Hefele<br />
Bilder:<br />
links oben: Diesen steilen Hang<br />
geht es hinunter<br />
links unten: Immer dem Smartphone<br />
nach auf der Burg von Jimena<br />
de la Frontera, auf der z.Zt. übrigens<br />
interessante weitere Ausgrabungen<br />
stattfinden<br />
rechts oben: Die erfolgreiche Suche<br />
wird gleich im GPS-Gerät eingetragen<br />
Links neben diesem Kasten:<br />
Geocache-Objekte<br />
Mehr <strong>als</strong> fünf Millionen Geocacher<br />
gibt es inzwischen weltweit, die auf<br />
die Jagd nach 2.128.018 Geocaches<br />
gehen, wie die Verstecke heißen.<br />
Das alles nur aus Spaß an der<br />
Freud´.<br />
Im englischen Dartmoor soll diese<br />
Unterhaltung im Freien bereits<br />
1854 erfunden worden sein, natürlich<br />
noch ohne Internet und GPS-<br />
Koordinaten, sondern mit einem<br />
Kompass.<br />
Als dann die GPS-Daten immer<br />
genauer wurden, erlebte die geschilderte<br />
Art durch den Amerikaner<br />
Dave Ulmer am 3. Mai 2000 ihre<br />
Geburtsstunde, <strong>als</strong> er in Portland,<br />
Ohio, einen schwarzen Eimer mit<br />
CDs, Geldscheinen, einem Buch<br />
und einer Bohnenkonservendose<br />
versteckte und die Koordinaten<br />
veröffentlichte. Der erste Finder<br />
machte daraus eine Webseite, auf<br />
der man nun die Eintragungen zu<br />
allen Ländern findet. Man braucht<br />
neben einem Internetzugang ein<br />
Outdoor-GPS-Gerät, ein Smartphone<br />
mit GPS-Empfänger oder ein<br />
Auto-Navigationsgerät mit Fußgänger-Modus.<br />
Allerdings passiert es hin und wieder,<br />
dass unwissende Beobachter<br />
Geocacher der Polizei <strong>als</strong> Bombenleger<br />
und verdächtige Terroristen<br />
melden beim Verstecken!<br />
www.geocaching.com<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013<br />
Página 13
Das Flamencokleid, der Traje de Flamenco<br />
Die Feriasaison ist andalusienweit auf<br />
dem Höhepunkt. Wir bewundern<br />
dann immer die farbenprächtigen<br />
Rüschenkleider der einheimischen<br />
Weiblichkeit, ob dick oder dünn,<br />
groß oder klein. Wie sie sich doch<br />
elegant zu den Sevillanas auf der Straße<br />
bewegen, den vier temperamentvollen<br />
Tänzen mit der komplizierten<br />
Choreographie, die wir ursprünglich<br />
für Flamenco hielten. Und irgendwann,<br />
wenn wir lange genug hier<br />
leben, schaffen wir uns selbst so ein<br />
überaus weibliches Kleidungsstück<br />
an.<br />
Was den Bayern und Österreichern<br />
ihr Dirndl, ist den Andalusiern ihr<br />
Traje de Flamenco. Kein Wunder,<br />
dass auf keinem Werbeplakat für den<br />
Tourismus in Südspanien eine rassige<br />
dunkelhaarige Schönheit in entsprechendem<br />
Kleid fehlen darf. Ähnlich<br />
wie die bayerischen Dirndl-<br />
Gewänder, sind sie doch weiblich<br />
schlechthin, betonen die Taille, umschmeicheln<br />
mit den Rüschen, die<br />
sich beim Gehen so wundervoll aufschaukeln.<br />
Man bewegt sich darin<br />
auch ganz anders <strong>als</strong> in Jeans und<br />
nabelfreiem Shirt, man geht nicht,<br />
nein, man schreitet, aufrecht, stolz, so<br />
wie man es mit einer Spanierin assoziiert.<br />
Ähnlich wie das Dirndl kommt auch<br />
das Flamencokleid aus der Arbeitsumgebung<br />
des einfachen Volkes früherer<br />
Jahrhunderte. Das Flamencokleid,<br />
das auch „Traje de Gitano“, Zigeunerkleid,<br />
genannt wird, so wie wir es<br />
heutzutage kennen, trug man so oder<br />
ähnlich im 19. Jahrhundert. Da waren<br />
die Frauen dann nicht mehr nur<br />
auf die Hausarbeit und Feldarbeit<br />
beschränkt, sondern begleiteten auch<br />
schon ihre Männer auf die Viehmärkte,<br />
wo dann kleine Häuschen aus<br />
Leinen und Segeltuch für die Verhandlungen<br />
aufgebaut wurden - der<br />
Ursprung der Ferias.<br />
Flamencomode im Wandel der Zeit<br />
Nun gibt es wie beim Dirndl auch<br />
beim Flamencokleid regionale und<br />
dem Anlass entsprechende Stil-<br />
Unterschiede, die sich auch bei den<br />
Acessoires auswirken. Ursprünglich<br />
setzen wir diese Tracht gleich mit<br />
dem sogenannten „cuerpo de gitarra“,<br />
da die Gitarre beim Flamenco so eine<br />
Hauptrolle spielt. Das entsprechende<br />
Kleid, das die Form dieses Instrument<br />
symbolisieren soll, hat einen V-<br />
Ausschnitt, Volants um diesen Ausschnitt<br />
und um die Ärmel und Stufenvolants<br />
am langen Rock, immer<br />
weiter werdend nach unten.<br />
Heute beginnen die Volants erst nach<br />
einem eng anliegenden, meist einfarbigen<br />
Oberteil, das bis zur Hüfte<br />
reicht und darunter oder sogar auch<br />
erst unter dem Knie springen kleinere<br />
Volants auf, die ihren ganzen Reiz bei<br />
den wirbelnden Tanzschritten entwickeln.<br />
Página 14<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
Geschichte und aktuelle Mode- Gabriele Hefele<br />
Die Flamencomode ist heute freier<br />
und berücksichtigt den individuellen<br />
Geschmack. Das zeigt jedes Jahr die<br />
Pasarela Flamenco, die große Flamencomodemesse<br />
in Jerez, bei der spanische<br />
Modeschöpferinnen in der<br />
Hauptsache ihre neuesten Kreationen<br />
zeigen. Auch bei Mustern und Materialien<br />
ist alles erlaubt, von beliebten<br />
Punkten bis Blumenmustern auf Seide<br />
und Organza bis Baumwolle und<br />
modernen Mischgeweben, Übrigens:<br />
praktischerweise ist bei einem Kleid<br />
für die Feria unten am Saum eine<br />
kleine Tasche miteingenäht, in der<br />
man Geld und Ausweis verstecken<br />
kann.<br />
Wichtiges Zubehör<br />
Eine Flamencotracht ist nicht vollständig<br />
ohne:<br />
die entsprechende Frisur, die aus<br />
einem strengen nach hinten gekämmten<br />
Haarknoten besteht, aus dem je<br />
nach Gusto ein Riesen-Zierkamm ragt<br />
oder seitlich eine Riesen-Stoffblume<br />
gesteckt wird<br />
Unbedingt dazu gehört ein großes<br />
Fransen-Schultertuch, das <strong>als</strong> V vorne<br />
gebunden wird. Große Hängeohrringe<br />
sind ebenfalls ein Muss, so wie<br />
auch viele bunte Armreifen. Fächer<br />
natürlich. Kastagnetten gelten <strong>als</strong><br />
touristisch, ist aber auch nach Region<br />
verschieden.<br />
Der passende Schuh ist kein Highheel<br />
oder Ballerina, sondern ein fürs<br />
Tanzen praktischer Schuh mit halbhohem<br />
Blockabsatz und Halt gebenden<br />
Riemchen über dem Spann, bei<br />
Profis an der Sohle oft mit Steppplättchen<br />
versehen.<br />
Bilder:<br />
1) So zeigen sich die Frauen auf der<br />
Feriade Caballos in Jerez<br />
2) die aktuelle Flamencotracht betont<br />
die Hüftkurven und lässt die Rüschen<br />
erst um das Knie herum aufspringen.<br />
3) Die Autorin in ihrem ersten Flamencokleid<br />
in den spanischen Nationalfarben.<br />
Inzwischen hat sie drei<br />
weitere, ganz unterschiedliche Trajes<br />
de Flamenco.<br />
So ein Wahnsinnskleid muss her!<br />
Nachdem ich nach etlichen Privatstunden<br />
einigermaßen die ersten<br />
beiden Tänze der Sevillanas, die<br />
Primera und Segunda beherrschte,<br />
sollte <strong>als</strong> Belohnung so ein Flamencokleid<br />
her. Meine Tanzlehrerin<br />
Marisol wusste natürlich, wo man<br />
nicht etwa touristischen Schnickschnack<br />
bekommt, sondern hier in<br />
unserer Gegend stilecht einkauft.<br />
Ich versicherte mich gleich dreifacher<br />
einheimischer und fachfrauischer<br />
Unterstützung und Beratung<br />
durch Marisol, ihrer Tante Pepa<br />
und des Gärtners Miguels Frau,<br />
Paqui.<br />
Das wurde ein Event! Das von außen<br />
unscheinbare enge Geschäftchen<br />
entpuppte sich <strong>als</strong> Schatzgrube<br />
mit einem weit in den hinteren Teil<br />
des Hauses ragenden Angebot an<br />
allen möglichen Trajes gitanos in<br />
allen Farben, Materialien und Formen,<br />
für Mädchen und Erwachsene,<br />
für Profitänzer wie Amateure, kurz<br />
ein Rausch fürs Auge. Die Qual der<br />
Wahl begann! Als erstes strebte ich<br />
zielbewusst den üppig berüschten<br />
Kleidern zu, bei denen die Stufenvolants<br />
schon in der Taille begannen.<br />
Aber Marisol klärte mich kichernd<br />
auf, dass dies ja die Formen für Kinder<br />
wären. Die jetzige Mode für die<br />
erwachsenen Tänzerinnen lasse die<br />
Rüschenvolants erst an oder unter<br />
der Hüfte beginnen.<br />
Also die nächsten Kleiderständer<br />
durchwühlt. Ich verschwand mit<br />
einem Arm voll Rüschenträumen in<br />
der Umkleidekabine. Ziemlich<br />
schnell sortierte ich diejenigen aus,<br />
die erst schlauchartig am Körper<br />
anliegen und deren Volants erst so<br />
in Kniehöhe aufspringen, auch,<br />
wenn dies jetzt die neueste Mode ist.<br />
Darin sah ich meiner Meinung nach<br />
aus wie eine gerüschte Leberwurst.<br />
Als ich meinen draußen wartenden<br />
drei Begleiterinnen laut den Kommentar<br />
durchgab: ,,O Gott, ich glaube,<br />
ich habe einen zu runden Po<br />
und Hüften!”, da tönte es links und<br />
rechts fast synchron aus den anderen<br />
Kabinen: ,,Ich auch - ich auch!”<br />
Ich entschied mich schlussendlich<br />
für ein Kleid in den fröhlichen, starken<br />
spanischen Farben rot und gelb<br />
Zusammen mit dem unbedingt dazu<br />
gehörenden Dreieckstuch mit gelbroten<br />
Fransen, dem passenden<br />
zweifarbigen Fächer und den Ohrringen<br />
kam die ganze Feria-<br />
Ausrüstung auf gut 300 Euro. Das<br />
muss es einem schon wert sein.<br />
Auszug aus dem Buch der Autorin<br />
„Mein andalusischer Gärtner“, ihren<br />
gesammelten Anekdoten. Alhulia-Vrlag .<br />
10 Euro.<br />
ISBN 84-96083-77-2<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013<br />
Página 15
„Flamenco“ – „Folklore“ – „Volksmusik“<br />
Nachdem die Serie mit den spanischen Namen abgeschlossen ist, hat sich unser<br />
Erwin nun einmal das Thema „Flamenco, Folklore, Volksmusik“ vorgenommen,<br />
genauer unter die Lupe zu nehmen und diese Begriffe besser voneinander abzugrenzen.<br />
2010 hat die UNESCO den Flamenco zum Immateriellen Kulturerbe der<br />
Menschheit“ erklärt. Erwin Penkert untersucht diese Gattung und hat wieder<br />
viel Interessantes zu berichten.<br />
E<br />
in Wort noch zum Tango:<br />
Auf der anderen Seite des Río<br />
de la Plata will sich Uruguay<br />
mit Montevideo <strong>als</strong> Schauplatz, wenn<br />
nicht gar <strong>als</strong> Geburtsland des Tango<br />
von Buenos Aires nicht an die Wand<br />
spielen lassen.<br />
Ein anderes Nachbarland Argentiniens,<br />
nämlich Paraguay, hat im Laufe<br />
der Jahrhunderte eine ganz besondere<br />
Folklore-Kultur entwickelt. Bei uns<br />
wurde sie in den Fünfziger- und Sechziger-Jahren<br />
durch das „Trio Los Paraguayos“<br />
bekannt, das mit Diplomatenpässen<br />
ausgestattet die Lieder seiner<br />
Heimat auf Spanisch, auf Guaraní,<br />
der zweiten Landessprache Paraguays,<br />
die allein schon Musik ist, oder in<br />
beiden Sprachen vermischt, vortrugen.<br />
Auch die Liedertexte haben im<br />
allgemeinen nichts Banales, Schlagermäßiges,<br />
sondern sind oft reine Lyrik<br />
(Im Englischen steht übrigens „lyrics“<br />
für Text eines Liedes). Ich will es mir<br />
nicht versagen, hier einige Worte zum<br />
Guaraní (Bitte nicht Guaráni!) zu<br />
verlieren: Das Guaraní war früher in<br />
großen Teilen Südamerikas, ja sogar<br />
der Karibik, Verkehrssprache und<br />
wird heute noch neben Paraguay auch<br />
in Nachbarregionen Argentiniens<br />
(Provinz Corrientes) und Boliviens<br />
gesprochen. Dem Volk der Tupí-<br />
Guaraní widmete ein brasilianischer<br />
Schriftsteller des 19.Jhd. , José de<br />
Alencar, einen Roman, „O Guarani“.<br />
Aus dem Stoff machte sein Landsmann<br />
Carlos Gomes die gleichnamige<br />
Oper „O Guarani“ (1870 an der Mailänder<br />
Scala <strong>als</strong> „Il Guarani“ uraufgeführt).<br />
Darin eine Parallele zum<br />
„Carmen“-Stoff zu sehen oder zu suchen<br />
verbietet sich, weil für Alencar<br />
und für Gomes die Tupí-Guaraní zur<br />
Geschichte ihrer brasilianischen Heimat<br />
gehörten, während für Mérimée<br />
und Bizet Spanien mitsamt Andalusien<br />
wohl ziemlich fremd geblieben sein<br />
dürfte.<br />
Flamenco in reinster Form bietet tägtäglich das Museo del Baile Flamenco in Sevilla, das die berühmte<br />
Carmen-Darstellerin Christina Hoyos gegründet hat: http://www.museoflamenco.com<br />
Nochm<strong>als</strong> zu den „Paraguayos“: Leider<br />
ließen sie sich später, <strong>als</strong> sie schon<br />
berühmt waren, dazu herab, sich nicht<br />
auf lateinamerikanische Folklore zu<br />
begrenzen, sondern sogar alle möglichen<br />
Schlager in anderen Sprachen<br />
und Titel wie „Volare“ und „Ciaociao<br />
bambina“ in ihrer paraguay-typischen<br />
Besetzung mit Gitarren und indianischer<br />
Harfe darzubieten, ob diese Trällerliedchen<br />
dazu paßten oder nicht.<br />
Schade! Inzwischen gibt es eine ganze<br />
Reihe von paraguayischen, auf Spanisch<br />
und Guaraní singenden Ensembles<br />
in Europa, die damit sogar den<br />
allgegenwärtigen Mariachis und „El<br />
cóndor pasa“ spielenden Anden-<br />
Musikanten Konkurrenz machen.<br />
Die paraguayische Volksmusik wird<br />
zwar gelegentlich auch vom Akkordeon,<br />
neben den Gitarren, begleitet,<br />
aber typisch für sie ist die „arpa india“<br />
oder „arpa paraguaya“. Erstaunlich ist,<br />
daß wir in der Folklore Lateinamerikas<br />
die Harfe zwar in Ländern, die<br />
Tausende von Kilometern voneinander<br />
entfernt liegen, antreffen, nämlich<br />
an der Karibikküste Mexikos um<br />
Veracruz, in Venezuela, Kolumbien<br />
und einigen Andenländern, und eben<br />
in Paraguay. Natürlich waren es Europäer,<br />
vornehmlich spanische Jesuiten,<br />
welche die Harfe im 16. Jhd. in den<br />
„Américas“ einführten. Aber wo ist<br />
die Harfe in Spanien geblieben? Jedenfalls<br />
nicht in der Volksmusik. Für die<br />
spanische Klassik ist der baskische<br />
Harfinist Nicanor Zabaleta durchaus<br />
in einer Reihe mit den Gitarristen<br />
Andrés Segovia, Reginaldo Sáenz de la<br />
Maza und Carlos Montoya zu nennen.<br />
Und Paco de Lucía? Der gehört eher<br />
in die „Schublade“ Flamenco. Zurück<br />
zur Harfe: Wir kennen sie natürlich<br />
vor allem aus unserer alpenländischen<br />
Volksmusik wie der „Stub’nmusi“ und<br />
Página 16<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
„Flamenco“ – „Folklore“ – „Volksmusik”<br />
daneben der keltischen Folklore wie<br />
der bretonischen oder gälischen in<br />
Irland (Ab und zu findet man sogar in<br />
Conil einen irischen Euro, der auf der<br />
Wappenseite die Harfe <strong>als</strong> Nationalinstrument<br />
zeigt). Auch Galicien bewahrt<br />
keltische Traditionen mit der<br />
„gaita“ (dem Dudelsack), dem Glauben<br />
an die „meigas“ (Hexen), die man<br />
bei der „queimada“ mit dem<br />
„conxuro“ beschwört. Aber Harfe?<br />
Fehlanzeige! Wie auch mit der Sprache:<br />
Im „galego“ finden wir kaum<br />
Keltisches. Also: Warum gibt es in der<br />
spanischen Folklore keine Harfe? Vielleicht<br />
galt sie dem mit seinem<br />
„terruño”, seiner Scholle verbundenen<br />
Landmann und Bürger zu sehr <strong>als</strong><br />
himmlisches Instrument. Wer den<br />
„Münchner im Himmel“ kennt, weiß,<br />
dass sich der ehemalige Dienstmann<br />
am Münchener Hauptbahnhof namens<br />
Alois Hingerl auf seiner Wolke<br />
und in seiner Rolle <strong>als</strong> himmlischer<br />
„Harpfnzupfer“ mit Hossianah-Singen<br />
und „Frohlocken“ überhaupt nicht<br />
wohlgefühlt hat.<br />
Noch einmal Lateinamerika: In Mexiko<br />
mit seiner alten Folklore-Tradition,<br />
die ja auch das indianische Erbe (der<br />
Azteken, Mayas usw.) einschließt,<br />
nimmt man es mit der Abgrenzung<br />
der verschiedenen musikalischen Stilrichtungen<br />
sehr genau, um einer Verwässerung<br />
der echten Volksmusik<br />
vorzubeugen.“Música popular“ wird<br />
akzeptiert, wenn sie wirklich „música<br />
del pueblo“ und nicht nur „pop“ ist.<br />
Dem Ausdruck „música folklórica“<br />
begegnet mancher Mexikaner mit<br />
Skepsis, weil „folklore“ zum einen aus<br />
dem Englischen stammt (das nicht so<br />
gut ankommt) und zum anderen die<br />
Gefahr der Vermarktung des „folklore<br />
mexicano“ mit seinen Mariachis und<br />
Rancheras besteht. So muß der Bundesstaa<br />
t J al isco m it seinen<br />
„charros“ (die mit den großen bestickten<br />
Sombreros!) oft für ganz Mexiko<br />
herhalten, wie die „volkstümliche<br />
Musik“ des Alpenraums vielerorts für<br />
echt bairisch-(süd)tirolerisch gehalten<br />
wird. Dafür sorgen schon Film, Funk<br />
und Fernsehen mit „Musikantenstadl“<br />
u.ä. Immerhin bietet das „Ballet Nacional<br />
Folklórico de México“ mit seinen<br />
Aufführungen in Mexiko-Stadt und<br />
auf seinen Tourneen durch die ganze<br />
Welt echtes Mexiko, Bekanntes und<br />
Fremdes gleichermaßen. Es ist auch<br />
nicht schlimm, wenn der sogenannte<br />
„Mexican Hat Dance“, im Lande<br />
selbst <strong>als</strong> „Jarabe Tapatío“ bekannt, <strong>als</strong><br />
besonders „typisch mexikanisch“ gilt<br />
und die bekannten Weisen wie der<br />
Huapango „Cucurrucucú paloma“<br />
oder der mexikanische Walzer<br />
„Cielito lindo“ mit besonderer Begeisterung<br />
aufgenommen werden. Letzteres<br />
ist so populär, daß es in unseren<br />
Breiten für ein mitteleuropäisches<br />
Stimmungslied gehalten wird („Ei, ei,<br />
ei, ei. Schön ist die Liebe“). Ein Lied,<br />
kein mexikanisches, sondern eine<br />
kubanische Habanera, hat es geschafft,<br />
noch bekannter und in vielen<br />
Sprachen in der ganzen Welt gesungen<br />
zu werden: „Cuando salí de la<br />
Habana, válgame Dios“, weltberühmt<br />
<strong>als</strong> „La Paloma“. Kaiser Maximilian<br />
wünschte sich dieses Lied vor seiner<br />
Hinrichtung durch ein Exekutionskommando<br />
der mexikanischen Revolution.<br />
Früher gab es noch die<br />
„música típica“ der „orquestas típicas“,<br />
unseren Kurkonzerten vergleichbar.<br />
Von „música regional“ zu sprechen,<br />
erlaubt zumindest die grobe<br />
Unterscheidung zwischen der Musik<br />
des Nordens, der der Karibikküste<br />
und derjenigen der Landesmitte. In<br />
den Nordstaaten, an der Grenze zum<br />
ungeliebten Nachbarn, singt man z.B.<br />
Lieder, die von Schicksal der<br />
„mojados“, der „wet backs“ handeln,<br />
den illegalen Grenzgängern, eher –<br />
schwimmern, die den Río Bravo (Río<br />
Grande del Norte) überqueren und<br />
eben <strong>als</strong> „mojados“(„Durchnäßte“) das<br />
US-Ufer erreichen, Lieder, die eher<br />
von Akkordeon und Trommel <strong>als</strong> von<br />
Gitarre, „guitarrón“ (dem dickbäuchigen<br />
Bruder der Gitarre) und Trompeten<br />
begleitet werden. Auch der Drogen-,<br />
Menschen- und Mädchenhandel<br />
sind ihre Themen. Zahllos sind die<br />
„corridos“, die von der mexikanischen<br />
Revolution von 1910 und ihren Helden<br />
Francisco (Pancho) Villa, Emiliano<br />
Zapata, Venustiano Carranza usw.<br />
handeln. Wie schon gesagt, die Mexikaner<br />
machen es sich mit den Definitionen<br />
für „Volksmusik“ nicht<br />
leicht.Sie haben auch noch die<br />
„ e t h n o g r a p h i s c h e “ o d e r<br />
„autochthone“ Musik der Indios in<br />
ihren jeweiligen Sprachen (náhuatl/<br />
nahua = aztekisch, maya,, purépecha<br />
usw.) und die „música vernácula“ für<br />
eine von fremden Einflüssen reine<br />
Volksmusik geprägt.<br />
Trotzdem war und ist nicht zu vehindern,<br />
daß die Kinder in den entlegensten<br />
Gebirsgegenden „chinguebels“<br />
(„Jingle Bells“) singen und<br />
„jálovin“ (Halloween) feiern. Spanien<br />
lässt grüßen! Dafür haben die Mexikaner<br />
ein eigenes Lied <strong>als</strong> Geburtstagsständchen,<br />
nicht eine Übersetzung<br />
von „Happy birthday to you“ wie die<br />
Spanier mit „Cumpleaños feliz“, nämlich<br />
„Mañanitas mexicanas“ („Estas<br />
son las mañanitas que cantaba el rey<br />
Tepic, a las muchachas bonitas. Te las<br />
cantamos a ti“).<br />
Damit haben wir uns nun ziemlich<br />
weit wegbewegt vom spanischen Mutterland<br />
mit seiner Musik. Beide werden<br />
in den „Américas“ immer präsent<br />
sein. Denken wir nur an die Lieder<br />
des mexikanischen Komponisten<br />
Agustín Lara, wie den Chotis (typisch<br />
für die „verbenas“, die Volksfeste oder<br />
Ferias der Madrider Vorstädte)<br />
„Madrid, Madrid, Madrid, en México<br />
se piensa mucho en ti“ oder<br />
„Granada“, beide eine Huldigung<br />
Laras an Spanien. Und was ist aus<br />
Granada und seinen „Zigeuner“-<br />
vierteln Sacromonte und Albaicín<br />
nicht wegzudenken?<br />
Der F l a m e n c o !<br />
Zur Person:<br />
Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmetscher<br />
für Spanisch und Portugiesisch sowie<br />
Arabist (Universitäten Madrid und Tunis):<br />
Jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhestand<br />
und lebt in Conil de la Frontera. Er<br />
möchte sich <strong>als</strong> Landes– und Sprachkenner<br />
nützlich machen und ist auch bereit, Residenten<br />
zu Behörden, Ärzten, Krankenhäusern<br />
etc. zu begleiten.<br />
erwinpenkert@gmx.de<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013<br />
Página 17
Jenseits von Andalusien<br />
Der Junge von der Hühnerfarm<br />
Ein Andalusier ist mit 16 Jahren nach Deutschland ausgewandert, um in der Gastronomie zu arbeiten. Mit 60 Jahren<br />
kehrt er <strong>als</strong> Rentner nach Andalusien zurück und erzählt uns seine Geschichte. Gerade weil er beide Mentalitäten und Kulturen<br />
kennt, sind seine Erfahrungen für uns Residenten sehr interessant. Hier Teil 27<br />
(die vorherigen Kapitel sind in den jeweiligen Ausgaben im Archiv)<br />
A<br />
ber wie es so ist, man<br />
kann es nicht jedem<br />
recht machen, und gerade in der<br />
Gastronomie ist es ja sehr individuell,<br />
jeder hat einen anderen<br />
Geschmack, andere Vorlieben,<br />
und alle Wünsche kann man<br />
nicht erfüllen, obwohl wir uns<br />
alle Mühe gaben. Im Winter gab<br />
es nicht so viele Gäste, da Bernkastel<br />
ein Touristenort war und<br />
ist und mit den Einheimischen<br />
allein konnten wir auf Dauer<br />
nicht überleben.<br />
Nach einigen Wochen der Erlebnisgastronomie,<br />
die dam<strong>als</strong> modern<br />
war, und die wir mit französischen,<br />
österreichischen und<br />
Wildwochen zu erfüllen suchten,<br />
dachte ich, warum nicht auch<br />
mal spanische Wochen, das bietet<br />
sich doch an bei meiner Herkunft.<br />
Gedacht, getan: Ich kannte zwei<br />
Gitarrenspieler die ich fragte ob<br />
sie bei mir spielen würden (gegen<br />
Bezahlung natürlich), bestellte bei<br />
einem spanischen Importeur meine<br />
Produkte, machte eine kleine<br />
spanische Speisekarte und rührte<br />
die Werbetrommel. Fast alles lief<br />
gut, die Resonanz war positiv -<br />
von der Menge der Gäste, aber<br />
am Umsatz mussten wir noch<br />
feilen. Ich hatte die Kosten von<br />
Deko und den Gitarrenspielern,<br />
doch die Gäste bestellten sich<br />
zusammen eine Portion Boquerones<br />
mit einem Viertel Rotwein.<br />
Ne, so nicht, nicht mit mir, wer<br />
was Besonderes möchte muss<br />
auch was dafür tun.<br />
Ein paar Monate später gestaltete<br />
ich ein spanisches Wochenende<br />
mit einem Gitarrenspieler und<br />
einer Tänzerin und bot ein 3-gängiges spanisches<br />
Menü an. Nun war es nicht nur ein<br />
Erlebnis für die Gäste, sondern auch ein<br />
finanzieller Erfolg für unsere Arbeit.<br />
Aber alles hat eben 2 Seiten: an uns dachten<br />
wir bei aller Arbeit am wenigsten. Meine<br />
liebe Doris war nicht mehr so glücklich,<br />
wie sie immer war, wir stritten immer häufiger,<br />
meistens über den Stellenwert der Arbeit.<br />
Sie hatte nicht so viel für die Gastronomie<br />
übrig wie ich, ihr fehlte freie Zeit<br />
( auch für die Kinder). Für sie war es eine<br />
Methode, um Geld zu verdienen, für mich<br />
war es meine Berufung, mein Leben! Ich<br />
wollte meine Frau im Vordergrund an meiner<br />
Seite, sie aber zog sich immer mehr<br />
zurück, erst in den Hintergrund, dann half<br />
sie auch noch freiwillig wochenlang in der<br />
Küche mit, da ein Koch ausgefallen war.<br />
Wir fuhren nur noch getrennt in den Urlaub,<br />
sie mit den Kindern in der Ferienzeit<br />
und ich allein oder mit einem Freund. Das<br />
war auch nicht die beste aller Lösungen. Es<br />
war eine schwere Zeit.<br />
Neben meinem Beruf war ich auch noch<br />
Vorsitzender des VSR (Verband der Serviermeister<br />
und Restaurantfachkräfte Mittelmosel<br />
für den Raum Koblenz– Trier).<br />
Wir sorgten dafür, dass die heimische Gastronomie<br />
verbessert wurde, hielten Seminare<br />
und kümmerten uns vor allem um den<br />
Nachwuchs, die Azubis. Wochen vor den<br />
Prüfungen gab es Schulungen, um alles<br />
Erlernte zu vertiefen bzw. vielleicht auch<br />
erst einmal zu lernen, denn nicht alle Ausbildungsbetriebe<br />
erfüllten alle Kriterien des<br />
zu erlernenden Stoffes. Das kann sich sicher<br />
jeder vorstellen, dass eine Gaststätte<br />
anderes bietet wie z.B. ein Hotel oder ein<br />
Feinschmeckerlokal.<br />
Aber wie bei allem gibt es einen Lehrplan,<br />
den man bei Prüfungen erfüllen können<br />
sollte. Und darin unterstützten wir die Ausbildungsbetriebe.<br />
Für mich war es beruflich<br />
ein Aufstieg, wir bildeten im Restaurant<br />
auch Lehrlinge aus, zwei von<br />
ihnen machten nach der Ausbildung<br />
sogar noch ihren Meister und ich<br />
war sehr stolz.<br />
Privat aber wurde es immer kritischer,<br />
Doris war kurz davor, alles<br />
„hinzuschmeißen“ und sich eine<br />
andere Arbeitsstelle zu suchen, evtl.<br />
in ihrem erlernten Beruf <strong>als</strong> Drogistin<br />
oder ähnliches, um Abstand zu<br />
bekommen, und so vielleicht unsere<br />
Ehe erhalten zu können, vor allem<br />
auch wegen der Kinder.<br />
Aber es scheint doch jemanden zu<br />
geben, der uns leitet. So kam es mir<br />
jedenfalls vor, denn aus heiterem<br />
Himmel ergab sich für uns etwas<br />
Neues…. wofür ich dem Himmel<br />
noch heute dankbar bin! Wir waren<br />
getestet worden, auf unsere fachliche<br />
Kompetenz und für gut befunden<br />
worden!!!<br />
Fortsetzung folgt..-..<br />
Página 18<br />
<strong>Residentenkurier</strong>
Sprachunterricht in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de<br />
Da wir Residenten in Spanien leben, ist es vor allem wichtig, die spanische Sprache gut zu<br />
beherrschen. Mit den Kreuzworträtseln stellen wir Ihnen eine unterhaltsame Weise vor,<br />
sich im Spanischen zu üben. Sicher gibt es dabei immer wieder neue Wörter zu entdecken<br />
und zu lernen. Viele Leser sind mittlerweile treue Fans von Super-spanisch.de geworden.<br />
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des Monats. Auflösung wie immer: im nächsten Heft.<br />
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Lösungen der letzten Ausgabe. Weitere Rätsel unter www.super-spanisch.de<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013 Página 19
LETZTE SEITE<br />
DER RESIDENTENKURIER<br />
Herausgeberin und verantwortliche<br />
Redakteurin V.I.S.D.P.<br />
Witziges zur Bundestagswahl 2013<br />
Beatrice Hohler<br />
Abt-Paulus-Str. 4<br />
94486 Osterhofen<br />
Kontakt<br />
Tel : 09932– 95 96 73<br />
Mobil: 0171-380 98 89<br />
residentenkurier@gmail.com<br />
Realisierung Internetauftritt<br />
Sergio D.<br />
Tino Hohler<br />
Kontakt:<br />
tino.hohler@gmail.com<br />
Treffsicher: Hugo Egon Balder<br />
(Genial daneben) in seinem<br />
neuen Buch mit satirischen<br />
Witzen, Gags und<br />
Sprüchen zur Bundestagswahl.<br />
Balders Pfeile treffen schonungslos<br />
Politiker aller Couleur.<br />
Nicht zuletzt natürlich<br />
die Regierung. Spricht denn<br />
gar nichts für sie? Balder<br />
augenzwinkernd: „Das einzige,<br />
was für die Regierung<br />
spricht, ist der Regierungssprecher.“<br />
Jacky Dreksler, Hugo Egon<br />
Balder: Witze zur Wahl<br />
2013. 84 Seiten, 7,95 €,<br />
E-Books 4,99 €.<br />
BN 978-3-9812015-0-5<br />
© 2013 Pacific Productions<br />
Vogelscheisse<br />
Als ein Assistent Schäuble zur Limousine<br />
rollt, kackt eine Taube auf den Finanzminister.<br />
»Ich hole schnell Toilettenpapier«,<br />
sagt sein Assistent. »Wozu denn, Sie Idiot«,<br />
raunzst Schäuble, »Das Vieh ist doch<br />
Lug und Trug<br />
Zwei Männer besaufen sich spätnachts in<br />
einer Bar. »Was treibst du denn beruflich<br />
so?« »Ich lüge und betrüge und verspreche<br />
das Blaue vom Himmel runter.«»Interessant.<br />
Ich bin auch Politiker –<br />
Angies Liebesbeweis<br />
Westerwelle: »Heute hat die<br />
Merkel nach langer Zeit endlich<br />
wieder mit mir geredet.«<br />
»Und was hat sie gesagt?«<br />
»Halt‘s Maul!«<br />
Jahrgang 5, Ausgabe <strong>31</strong> Sommer 2013