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DMG-informiert 1/2014

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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<strong>informiert</strong><br />

Damit Menschen Gott begegnen Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 1/<strong>2014</strong><br />

Damit Menschen<br />

Gott begegnen


Thema<br />

50er/60er – 1995<br />

Paulus schreibt: „Ich bin allen alles geworden,<br />

damit ich auf alle Weise einige rette.“<br />

1. Korinther 9,22<br />

Der Apostel Paulus<br />

hat immer wieder die Formen seiner<br />

Verkündigung angepasst, damit die Botschaft<br />

von Jesus bei den Zuhörern auch<br />

ankam. In der Synagoge hat er Gottes<br />

Handeln am Volk Israel hervorgehoben<br />

(Apg 13,16ff); vor gemischtem Publikum<br />

die Messiashoffnungen betont (Apg 17,3ff;<br />

18,4f) und auf dem Marktplatz in Athen<br />

von Gott als dem Schöpfer gesprochen, ja<br />

sogar heidnische Philosophen zitiert (Apg<br />

17,18ff). Mal arbeitete er als Handwerker,<br />

um natürliche Kontakte zu Menschen aufzubauen<br />

(Apg 18,3) und jungen Christen<br />

ein Vorbild zu sein (2.Thess 3,7ff); dann<br />

wiederum widmete er sich ganz der Verkündigung<br />

des Evangeliums (Apg 18,5).<br />

Immer neu passte er seine Arbeitsweise<br />

an, um möglichst viele Menschen mit der<br />

guten Nachricht zu erreichen.<br />

Welt im Umbruch<br />

In den vergangenen Jahren hat sich<br />

unsere Welt drastisch verändert: Satellitenfernsehen<br />

und Smartphone bieten<br />

heute einzigartige Möglichkeiten zur<br />

Verkündigung. Internet und soziale Netzwerke<br />

lassen die Erde zum globalen Dorf<br />

schrumpfen. Ein lokales Ereignis in einem<br />

Urwalddorf ist in Minuten weltweit bekannt<br />

– und führt am anderen Ende der<br />

Erde möglicherweise zu Ausschreitungen.<br />

Religiöser Fanatismus hat sehr zugenommen;<br />

Verfolgung von Christen ist heute<br />

in vielen Ländern bittere Realität … In<br />

diesem Kontext sind wir Mitarbeiter in<br />

Gottes Mission.<br />

Sprache im Wandel<br />

Unsere Sprache durchläuft einen stetigen<br />

Wandel. Manche Zeichen und Worte<br />

haben eine neue Bedeutung bekommen.<br />

Wir müssen gut zuhören und einfühlsam<br />

formulieren, wenn wir die Menschen<br />

wirklich erreichen wollen. Nehmen wir<br />

beispielsweise das Wort Mission. Für uns<br />

bedeutet es: Christen gesandt in die Welt<br />

als Botschafter der guten Nachricht – dafür<br />

stehen wir als <strong>DMG</strong>. Etliche unserer<br />

Mitbürger dagegen verbinden mit diesem<br />

Wort negative Gefühle und reagieren<br />

ablehnend. Während sie die Begeisterung<br />

für ihren Sportverein, ihre Partei oder<br />

ihr Markenprodukt selbstverständlich<br />

rechtfertigen.<br />

Allen alles werden<br />

In dieser modernen Mediengesellschaft<br />

wollen wir klar ausdrücken, was wir tun:<br />

Wir sind Botschafter der guten Nachricht<br />

von Jesus Christus weltweit. Darum<br />

haben wir den Namen unseres Werkes<br />

weiterentwickelt. Bisher lautete er<br />

offiziell „Deutsche Missionsgemeinschaft,<br />

Verein für Wohltätigkeit e.V.“ – das klingt<br />

heute recht langatmig und etwas altmodisch.<br />

Außerdem hat er immer wieder zu<br />

Missverständnissen Anlass gegeben, als<br />

seien wir der Dachverband von deutschen<br />

Missionswerken, statt eines von<br />

vielen. Unsere Mitarbeiter sind heute in<br />

70 Ländern rund um den Globus tätig,<br />

viele in besonders bedürftigen Regionen.<br />

1995 – 2006<br />

2006 – <strong>2014</strong><br />

In einigen werden einheimische Christen<br />

angegriffen, nur weil sie mit Missionaren<br />

in Verbindung stehen. Verfolgung ist<br />

unvermeidlich, doch wenn, dann wegen<br />

Jesus und nicht wegen eines missverstandenen<br />

Namens.<br />

Im Einsatzland müssen unsere Mitarbeiter<br />

den Behörden meist Unterlagen<br />

über ihren Arbeitgeber vorlegen (z.B.<br />

Arbeitsvertrag, Sozialversicherungsnachweis,<br />

Bescheinigungen für Versicherungen<br />

und Einkommen). Dabei haben sich unser<br />

bisheriger Name und das Logo zunehmend<br />

als Problem erwiesen. In wenigen<br />

Sekunden bilden sich die Beamten ihre<br />

Meinung – und leider gibt es keine zweite<br />

Chance für den „ersten Blick“.<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Seit 1. Januar <strong>2014</strong> heißt der rechtliche<br />

Verein „<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.“ – im<br />

Alltag weiterhin mit <strong>DMG</strong> abgekürzt.<br />

Der zweite Namensteil „interpersonal“<br />

erklärt das Wesen unseres Werkes:<br />

Mitarbeiter zu entsenden, die Grenzen<br />

überschreiten und Botschafter der guten<br />

Nachricht sind. Inter-personal unterstreicht:<br />

Sie kommen den Menschen ganz<br />

nahe, sprechen sie persönlich an. Zudem<br />

ist das Wort „interpersonal“ auch in<br />

Englisch, Französisch, Spanisch und vielen<br />

weiteren Sprachen verständlich – und<br />

damit eignet es sich für eine internationale<br />

Organisation wie uns. Jeder fünfte<br />

<strong>DMG</strong>-Missionar kommt heute aus einem<br />

anderen Land.<br />

Der Auftrag bleibt<br />

Die Buchstaben „<strong>DMG</strong>“ stehen<br />

für unser Motto: „Damit Menschen<br />

Gott begegnen.“ Wir wollen klar ausdrücken,<br />

wer wir sind und wofür wir stehen:<br />

Christen gesandt in die Welt, mit der<br />

guten Nachricht von Jesus.<br />

Als <strong>DMG</strong>-Freund sind Sie mit dem bisherigen<br />

Namen vertraut und wahrscheinlich<br />

auch zufrieden. Für uns bräuchten<br />

wir keine Veränderung. Doch für Behörden<br />

in Deutschland und in den Einsatzländern,<br />

für verfolgte Christen dort und<br />

Nachbarn anderen Glaubens, die den<br />

Namen unseres Werkes missverstanden<br />

haben. Sie sollen unsere Werte, Ziele<br />

und Arbeitsweise verstehen. Das sind wir<br />

ihnen schuldig! Deshalb erklären wir in<br />

unserer Internetseite (www.<strong>DMG</strong>int.de)<br />

deutlich, wie wir arbeiten, was Mission ist<br />

und weshalb wir für Jesus unterwegs sind.<br />

Es ist unsere Aufgabe, uns verständlich<br />

auszudrücken.<br />

Das neue <strong>DMG</strong>-Logo<br />

Zeitgleich haben wir unser Signet<br />

überarbeitet. Die wesentlichen Elemente<br />

sind jetzt zeitgemäß zu einer Einheit<br />

verschmolzen. Die Buchstaben <strong>DMG</strong><br />

sind weiter klar rot, und der Schriftzug<br />

bewegt sich in die Welt hinein: denn<br />

wir sind Christen, gesandt in die Welt.<br />

Die Welt ist als dreidimensionale Kugel<br />

dargestellt: bunt, plastisch, dynamisch.<br />

Sie besteht aus vielen Einzelpunkten, wie<br />

die Welt heute ist: schön und zergliedert,<br />

reich und unvollständig, Gottes gute<br />

Schöpfung und doch von ihm entfremdet.<br />

In der Mitte ist ein Kreuz angedeutet, das<br />

Zeichen für Jesus, der die Sünde der Welt<br />

auf sich genommen hat. Denn Gott liebt<br />

die Welt (Joh 3,16).<br />

Der Kreis steht ebenso für die<br />

weltweite Gemeinde, Einheit in Vielfalt,<br />

und als <strong>DMG</strong> sind wir ein Teil von ihr.<br />

Einige Punkte bewegen sich außerhalb:<br />

So wollen wir Gemeinden helfen, ihre<br />

Botschafter auszusenden – die wiederum<br />

Menschen zum Kreuz rufen.<br />

Der Buchstabe G ist ein Teil des<br />

Kreises. Er steht für unsere Dienstgemeinschaft<br />

und bringt die Vielfalt und<br />

den Reichtum an Partnerschaften und<br />

Zusammenarbeit in aller Welt zum Ausdruck.<br />

Der Kreis ist offen und unvollständig<br />

(Fehlstellen) – so wie wir – und auch<br />

die kleinen Kugeln haben bewusst keine<br />

vollkommene Form. Gemeinsam sind wir<br />

auf dem Weg mit Jesus und noch nicht<br />

am Ziel. Die Fehlstellen zeigen, dass wir<br />

Danke!<br />

… für die rund 10 Millionen Euro, die wir an Spenden für die Missionsarbeit im Jahr<br />

2013 erhalten haben. Sie ermöglichen unseren 400 Mitarbeitern und Missionaren<br />

ihren Dienst an Menschen rund um den Globus. Wir sind auch dankbar für alle<br />

Gebete, die unsere weltweite Arbeit begleiten. Die Zuwendungsbestätigungen<br />

für 2013 wurden bis Ende Januar verschickt. Sollten Sie Ihre nicht erhalten<br />

haben, bitten wir Sie freundlich um einen Hinweis.<br />

Tel. 07265 959-116, Spendenbuchhaltung@<strong>DMG</strong>int.de<br />

stets neue Mitarbeiter für<br />

Gottes Mission suchen. Und gleichzeitig<br />

brauchen wir die Ergänzung durch sendende<br />

Gemeinden, Partnerorganisationen<br />

und Kirchen. So symbolisiert das neue<br />

<strong>DMG</strong>-Logo gelebte Partnerschaft mit<br />

Gemeinden in Deutschland und Kirchen<br />

in den Einsatzländern. Nur gemeinsam<br />

können wir den Auftrag von Jesus tun.<br />

All diese Aspekte sind in dieser Bildmarke<br />

lediglich angedeutet – und es ist<br />

die Aufgabe eines Logos, Interesse zu wecken.<br />

Als <strong>DMG</strong> stehen wir weiter für den<br />

großen Auftrag: Christen gesandt in die<br />

Welt, mit der guten Nachricht von Jesus.<br />

In Jesus gibt es Vergebung der Lebensschuld<br />

und ewiges Leben in der Gemeinschaft<br />

mit Gott. In Jesus Christus gibt es<br />

die Möglichkeit zum Neustart für jeden<br />

Menschen. Diese wunderbare Botschaft<br />

dürfen wir in der Welt weitergeben und<br />

jeden einladen: „Lass dich versöhnen mit<br />

Gott!“<br />

Auf vielfältige Weise<br />

Davon berichten etliche Missionare in<br />

diesem Heft; wie sie mit neuen Formen<br />

Jesus verkündigen und was sie dabei<br />

erleben. Gott hat uns viel Kreativität und<br />

Begabungen gegeben, um Menschen die<br />

gute Nachricht vor Augen zu malen. Mit<br />

allen Sinnen sollen sie die Botschaft von<br />

Jesus begreifen. Dabei kommt<br />

es vor allem auf die<br />

persönliche Begegnung<br />

von Mensch<br />

zu Mensch an,<br />

Menschen um<br />

Jesu willen<br />

zu lieben.<br />

Um etliche zu retten<br />

Das ist unser tiefes Anliegen. Dabei orientieren<br />

wir uns am Beispiel des Apostels<br />

Paulus, der die Form seiner Verkündigung<br />

und Arbeitsweise jeweils der Zeit und<br />

seinen Zuhörern angepasst hat; „damit<br />

ich etliche rette“ (1. Kor 9,22). Das ist<br />

unser tiefer Wunsch und Gebet. In dieser<br />

Mission sind wir gemeinsam unterwegs.<br />

Mit Gott und zusammen mit Ihnen als<br />

echten Partnern: unseren Betern, Ermutigern<br />

und Spendern.<br />

Ganz herzlich danken wir Ihnen für Ihr<br />

Vertrauen und für die gelebte Gemeinschaft<br />

auf diesem Weg. So bleiben wir<br />

weiter verbunden: Gemeinsam in Gottes<br />

Mission!<br />

Dr. Detlef Blöcher<br />

Direktor<br />

2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

3


Europa<br />

Frankreich<br />

Farina Bünning (Jahreseinsatz)<br />

Spanien<br />

César und Julia Palomino Parada<br />

Italien<br />

Stephano und Katharina Carlomagno<br />

Veranstaltungskalender<br />

„Einen Crêpe<br />

und Jesus bitte …“<br />

„Okay, also einen kleinen Espresso,<br />

einen Crêpe und Jesus – kommt sofort!“<br />

Natürlich klingen die Bestellungen<br />

unserer Gäste im „L’Autre Estaminet“,<br />

dem „etwas anderen Café“ in Lens bei<br />

Calais nicht wirklich so. Aber das Prinzip<br />

stimmt: Wir wollen die Menschen hier im<br />

Norden Frankreichs bei gemütlicher Atmosphäre<br />

zu leckeren<br />

Snacks und Getränken<br />

einladen und ihnen<br />

Gottes Liebe weitergeben.<br />

Unser Team hat<br />

für alle Kunden ein offenes<br />

Ohr und steht ihnen in ihren Fragen<br />

bei, besonders Menschen in schwierigen<br />

Situationen.<br />

Wer kommt schon auf die Idee, in<br />

einem Café nach dem Evangelium zu<br />

fragen? Diese Zweifel hatte ich zu Beginn<br />

meines Internationalen Freiwilligendienstes.<br />

Doch nach vier Monaten bin<br />

Ein christliches Café in der<br />

Normandie sucht Mitarbeiter<br />

Wer kommt schon auf die<br />

Idee, in einem Café nach<br />

dem Evangelium zu fragen?<br />

ich beeindruckt von den Möglichkeiten:<br />

Immer wieder kommen Gäste auf uns zu<br />

und fragen, wieso wir so eine besondere<br />

Atmosphäre bieten, anders als sonst in<br />

Cafés. Man kommt leicht ins Gespräch,<br />

auch über unsere Motivation. Wir wollen<br />

den Menschen von Gottes enormer Liebe<br />

für sie erzählen, ohne ihnen unseren<br />

Glauben aufzudrängen.<br />

Die Mitarbeiter des<br />

Cafés sind Freiwillige, die<br />

ein Herz für Jesus haben.<br />

Wir bewirten unsere<br />

Gäste gut, erzählen ihnen<br />

aus unserem Leben mit Jesus und geben<br />

ihnen Denkanstöße. Dazu dienen auch<br />

besondere Veranstaltungen im L´Autre<br />

Estaminet wie Benefizkonzerte oder<br />

Gemäldeausstellungen. Kürzlich hatten<br />

wir Kunstdrucke von Michelangelo und<br />

Rembrandt mit Szenen aus der Bibel<br />

aufgehängt, das lieferte Gesprächsstoff.<br />

So erreicht Gott also ganz gemütlich<br />

bei Kaffee und Crêpes die Herzen der<br />

Menschen unserer 30.000-Einwohner-<br />

Stadt. Schaut mal vorbei: www.lautreestaminet.com<br />

Jede Veränderung<br />

ist auch eine Chance<br />

Wie die Welt sich verändert, bekommen<br />

auch wir in Velilla de San Antonio<br />

zu spüren. Viele Menschen sind in den<br />

vergangenen Jahren auf der Suche nach<br />

Glück aus Lateinamerika, Osteuropa und<br />

Marokko nach Spanien eingewandert.<br />

Vor allem Lateinamerikaner haben die ev.<br />

Gemeinden bereichert. Doch die Krise<br />

hat die Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />

verschärft. Viele südamerikanische Glaubensgeschwister<br />

kehren nun wieder in<br />

ihre Heimat zurück.<br />

Auch wir müssen bald eine gläubige<br />

Frau aus Honduras wieder ziehenlassen.<br />

Sie hat uns jede Woche besucht und ist in<br />

unseren Hauskreis gekommen. Ihr Mann<br />

und zwei Töchter leben in Honduras.<br />

Sie arbeitete hier, um Schulden abzubezahlen,<br />

ihr Mann ist arbeitslos. Es ist<br />

hart für sie, ihre Familie nicht bei sich zu<br />

haben. Wir versuchten, ihr zu helfen und<br />

so gut wir konnten zur Seite zu stehen.<br />

Wir haben mit ihr gebetet und die Bibel<br />

gelesen, damit sie im Glauben wachsen<br />

konnte. Mit der Zeit haben wir sie ins<br />

Herz geschlossen.<br />

Nun hat sie eine Arbeit in Madrid<br />

gefunden, etwa eine Stunde mit dem Bus<br />

entfernt. Wir freuen uns, dass sich ihre<br />

Situation verbessert und sie mehr Geld<br />

verdient. Aber es ist schade, dass sie<br />

nicht mehr in unseren Hauskreis kommt<br />

und wir sie nicht mehr so oft sehen. Da<br />

wird uns wieder bewusst, dass es um<br />

Gottes Handeln in der Welt geht. Er<br />

hat einen Plan mit seinen Kindern und<br />

gebraucht sie an allen möglichen Orten.<br />

Manchmal würden wir liebgewonnene<br />

Menschen gerne festhalten. Doch Gott<br />

will gerade durch Veränderungen im Leben<br />

Neues schaffen und unser Vertrauen<br />

in ihn stärken.<br />

Allein schon<br />

der Umzug …<br />

„Was, ihr seid von Deutschland nach<br />

Italien gezogen? Das kennen wir doch<br />

eher anders herum!“ Solche Worte haben<br />

wir in den vergangenen Wochen von<br />

vielen Menschen hier in Avellino zu hören<br />

bekommen. Ob in der Pizzeria oder<br />

auf dem Amt, bei einem gemütlichen<br />

Espresso im Café oder unter der Schere<br />

des Friseurs. Alle fragen uns, warum wir<br />

gerade jetzt nach Avellino kommen?<br />

In dieser Zeit der Krise sehen sie ein<br />

Wagnis darin, nach Süditalien zu ziehen.<br />

Eine kleine Frage, und schon ist man<br />

mitten im Gespräch. Dann erzählen wir<br />

den Menschen, dass wir in Avellino sind,<br />

um der kleinen christlichen Gemeinde am<br />

Ort zu dienen. Zudem wollen wir den<br />

Menschen unserer Stadt Jesus Christus<br />

nahebringen. Und schon bezeugen wir<br />

ihnen Jesus …<br />

Was können wir nach einem Monat<br />

im Ausland schon groß erreichen? Wir<br />

sind doch noch gar nicht richtig angekommen.<br />

Trotzdem dient allein schon<br />

unser Umzug dazu, dass Menschen Gott<br />

begegnen – oder ihm zumindest einen<br />

Schritt näherkommen.<br />

Ich staune, wie Gott uns jeden<br />

Tag Gelegenheiten schenkt, in<br />

unserer Stadt ein Licht zu sein.<br />

Ich staune, wie Gott uns jeden Tag Gelegenheiten<br />

schenkt, in unserer Stadt ein<br />

Licht zu sein. Selbst das nervige Warten,<br />

um Papierkram zu erledigen, kann dazu<br />

führen, dass Menschen Interesse an Jesus<br />

bekommen. Die ganze Anstrengung des<br />

Umzugs hat sich gelohnt, wenn man sieht<br />

was für Möglichkeiten dadurch entstehen.<br />

Gott lebt, und er gebraucht uns hier vom<br />

ersten Tag an …<br />

07.02.<strong>2014</strong>, 20 Uhr: Gebet für die Welt – Japan<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

14.–15.02.<strong>2014</strong>: <strong>DMG</strong>-Multiplikatorentreffen<br />

Feuer und Flamme für Gemeinde und Mission<br />

Für Pastoren, Mitarbeiter, Missionsbeauftragte<br />

von Gemeinden und Interessierte<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

16.02.<strong>2014</strong>, 10 Uhr: Gebetssonntag Europa<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

07.03.<strong>2014</strong>, 20 Uhr: Gebet für die Welt – Griechenland<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

08.–09.03.<strong>2014</strong>: Missionswochenende, 74336 Brackenheim<br />

Ev. Allianz und <strong>DMG</strong>, Tel. 07135 8450<br />

08.–09.03.<strong>2014</strong>: Missionswochenende, 31785 Hameln<br />

Landeskirchliche Gemeinschaft, Tel. 05151 24614<br />

14.–16.03.<strong>2014</strong>: <strong>DMG</strong>-Infowochenende für Auslandseinsätze<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/infowochenende<br />

15.–16.03.<strong>2014</strong>: Missionswochenende, 51570 Rosbach<br />

Evangelische Kirche, Tel. 02292 5791<br />

16.03.<strong>2014</strong>, 10 Uhr: Gebetssonntag Asien<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

30.03.<strong>2014</strong>: Missionstag, 64291 Darmstadt<br />

Ev. Stadtmission, Tel. 06151 26290<br />

GroSSveranstaltungen <strong>2014</strong> auf dem Buchenauerhof:<br />

<strong>DMG</strong>-Erlebnistag<br />

JUMI-NIGHT<br />

Herbstmissionsfest<br />

18.05.<strong>2014</strong>, ab 10 Uhr<br />

26.07.<strong>2014</strong>, ab 18 Uhr<br />

28.09.<strong>2014</strong>, ab 10 Uhr<br />

Für junge Leute: Trefft uns am Infostand bei der Jumiko-Lippe:<br />

www.kurzeinsätze.de<br />

Familie Carlomagno<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4<br />

8<br />

EUROPA<br />

Interview<br />

mit Prof. Dr. Peter Penner<br />

12 AFRIKA<br />

13 Missionare unterwegs<br />

Julia (r.) im Gespräch mit Freunden<br />

4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

5


Europa<br />

Italien<br />

Michael und Rosa Stoehr<br />

Zwei Motorradfahrer,<br />

eine Lebenskrise und unser Kalender<br />

Seit 18 Jahren erstellen wir begeistert<br />

christliche Literatur in Italienisch.<br />

Eines unserer wichtigsten Produkte ist<br />

ein evangelistischer Abreißkalender<br />

mit Andachten für jeden Tag. Kürzlich<br />

erhielten wir diesen ermutigenden<br />

Leserbrief:<br />

„Ich heiße Paola, bin 29 Jahre alt, und<br />

danke euch ganz herzlich. Gott hat euren<br />

Dienst gebraucht, um mich aus der<br />

Finsternis zu ziehen. Mein Leben war gezeichnet<br />

von Hochmut und<br />

Zum ersten Mal<br />

in meinem Leben<br />

betete ich.<br />

Selbstverehrung. Ich wollte<br />

unabhängig sein, übte die<br />

begehrtesten Jobs aus und<br />

bin schon jung viel gereist.<br />

Aber alles Erleben hat mich<br />

in einer tiefen Unzufriedenheit zurückgelassen.<br />

Mir wurde bewusst, dass ich nur<br />

lebte, um anderen zu gefallen. Ich fühlte<br />

mich einsam.<br />

2010 kaufte ich mir ein teures Motorrad<br />

und reiste damit allein in ganz<br />

Europa umher. Eines Abends besuchte<br />

ich Freunde, auch Motorradfahrer. Dort<br />

lernte ich einen jungen Mann kennen,<br />

der mich direkt auf Jesus ansprach. Das<br />

hat mich tief bewegt, darauf war ich<br />

nicht vorbereitet. Hatte ich es mit einem<br />

religiösen Fanatiker zu tun? Doch es war<br />

authentisch, was er<br />

sagte.<br />

Früher war ich<br />

praktizierende<br />

Katholikin. Irgendwie<br />

war ich eifersüchtig auf den<br />

tiefen Frieden, den er offensichtlich<br />

hatte. Ich dachte: Bei allem was ich<br />

schon probiert habe, um meine innere<br />

Leere zu füllen, warum es nicht<br />

auch mal mit Jesus versuchen? Doch<br />

ich wusste nicht, wo anfangen.<br />

Einige Tage später begegnete ich<br />

diesem jungen Motorradfahrer erneut.<br />

Diesmal drückte er mir einen<br />

Zettel mit einem Bibelvers und<br />

einer kurzen Andacht (einen eurer<br />

Kalenderzettel) in die<br />

Hand. Abends zu Hause<br />

las ich den Kalenderzettel<br />

immer wieder.<br />

Auf der Rückseite stand<br />

die Einladung, zu Jesus<br />

zu kommen, so wie ich bin, mit all<br />

meiner Sündenlast. Zum ersten Mal<br />

in meinem Leben betete ich. Und<br />

in der Nacht fand ich nach stundenlangem<br />

Gebet und vielen Tränen<br />

das Heil – ganz ohne Bibel, nur mit<br />

eurem Kalenderzettel in der Hand<br />

und durch das Wirken des Heiligen<br />

Geistes.<br />

Der Herr hat mich radikal verändert.<br />

Meine Familie erkannte mich<br />

kaum wieder. Ich danke Gott, dass<br />

er mir jemanden sandte, der mich<br />

nur auf Jesus ansprach<br />

– nicht auf<br />

eine Kirche oder<br />

Religion. Auch<br />

euer Kalenderzettel<br />

sprach nur von<br />

Jesus und seiner<br />

Gnade. Danke für<br />

euren wertvollen<br />

Dienst. Möge<br />

Gott euch weiter<br />

segnen.“<br />

Italien<br />

Susanne Stoehr<br />

Eine Ausstellung<br />

hinterlässt Spuren<br />

Ich male Aquarelle und nutze meine<br />

künstlerische Begabung, um Menschen<br />

in Norditalien die Bibel nahezubringen.<br />

Auch die Ev. Chrischona-Gemeinde<br />

Lörrach-Brombach<br />

veranstaltet<br />

schon seit Jahren<br />

Malkurse, um<br />

Menschen an<br />

ihrem Ort<br />

einen kreativen<br />

Zugang zum<br />

Evangelium<br />

zu vermitteln.<br />

Kürzlich luden<br />

sie mich ein,<br />

meine Gemälde<br />

in der örtlichen<br />

Kunsthalle<br />

auszustellen.<br />

Davon berichtet<br />

Prediger Uli Walz:<br />

„Rund 250 Interessierte kamen zur<br />

Vernissage (Eröffnung) und an vier Sonntagen<br />

unserer Ausstellung ‚Hoffnungsspuren’<br />

in die Kunsthalle Brombach. Zu<br />

vielen davon hatten wir bis dahin keinen<br />

Kontakt. Ich war überrascht von der<br />

Wirkung der Bilder auf säkularisierte<br />

Menschen.<br />

Bei der Auftaktveranstaltung schneite<br />

eine junge Kunststudentin herein, die<br />

sich sehr unter Druck fühlte durch die<br />

Erwartungen ihrer Mitmenschen. Die<br />

Worte von Susanne Stoehr und die Ausdruckskraft<br />

ihrer Bilder gaben ihr Mut<br />

und Hoffnung.<br />

Ein Paar kam sonntags in die<br />

Ausstellung, betrachtete intensiv<br />

die Bilder und tauschte<br />

fachkundig Beobachtungen aus.<br />

Sie staunten über die Botschaft<br />

der Gemälde.<br />

Ein junger Mann kam von einer Party<br />

im Nachbarhaus vorbei. Ein kurzer Blick<br />

über die Bilder am Eingang, dann blieb<br />

er stehen beim Gemälde „Das Volk, das<br />

im Finstern wandelt“. Es ergab sich ein<br />

ehrliches Gespräch über Hoffnung und<br />

Enttäuschung, Glaube, Religion und die<br />

Vaterschaft Gottes.<br />

Die Ausstellung in<br />

Lörrach-Brombach<br />

Ein Paar kam<br />

sonntags in die<br />

Ausstellung, betrachtete<br />

intensiv<br />

die Bilder und<br />

tauschte fachkundig<br />

Beobachtungen<br />

aus. Sie staunten<br />

über die Begabung<br />

der Künstlerin, ihre<br />

Vielseitigkeit und<br />

die Botschaft.<br />

Die Bilder von Susanne<br />

Stoehr haben großes Potential,<br />

um Menschen eine Begegnung mit<br />

dem Vater im Himmel anzubieten.<br />

Es gab gute Anknüpfungspunkte<br />

zu Gesprächen mit Menschen, die<br />

Jesus nur vom Hörensagen, wenn<br />

überhaupt, kennen. Die Aktion hat<br />

gezeigt, wie Kunst für die Vermittlung<br />

geistlicher Wahrheiten an moderne<br />

Menschen eingesetzt werden<br />

kann.“<br />

Deutschland<br />

Thomas und Mirjam Hieber<br />

Mitten in Berlin<br />

Jesus begegnet<br />

Mit angespannten Gesichtern sitzen<br />

sie da, emsig damit beschäftigt, Stapel<br />

von Papieren zu sortieren. Ein Gewirr an<br />

Sprachen erfüllt den Raum. Auf harten<br />

Holzbänken warten sie, bis sich die Tür<br />

öffnet. Eine Beamtin des Sozialamtes<br />

Berlin-Wedding ruft einen unverständlichen<br />

Namen auf und hofft, dass sich<br />

jemand von der langen Bank erhebt. Mit<br />

Lalita und Sethu (Namen geändert) warte<br />

ich (Thomas), bis sie an die Reihe kommen.<br />

Wie gut es ihnen tut, dass sie nicht<br />

alleine sind.<br />

Lalita und Sethu hatten<br />

sich in Bangladesch<br />

kennen- und liebengelernt.<br />

Sie stammt<br />

aus einer konservativ<br />

muslimischen Familie,<br />

ihr Mann ist Hindu.<br />

Eine solche Verbindung verstößt in ihrer<br />

Heimat gegen Recht und Tradition. Das<br />

Paar hätte dort keine Chance auf eine gemeinsame<br />

Zukunft gehabt. In einem Auslandsstudium<br />

sahen sie ihre Chance, eine<br />

qualifizierte Ausbildung zu bekommen<br />

und als Paar zusammensein zu können.<br />

Also reisten sie mit Studentenvisum nach<br />

Deutschland ein.<br />

Beide bezahlten viel für ihre Visa. Sie<br />

hofften, durch einen Job ihre Schulden abarbeiten<br />

zu können. Leider entsprachen<br />

die legalen Verdienstmöglichkeiten nicht<br />

ihren Vorstellungen, und der Druck, ihre<br />

Schulden abzubezahlen, wuchs. Sethu sah<br />

Schwarzarbeit als einzigen Ausweg. Sein<br />

„Arbeitgeber“ stellte ihnen ein Zimmer<br />

ohne Küche und Sanitärräume zur<br />

Verfügung. Zunächst waren sie dankbar<br />

für Unterschlupf und Verdienst, doch sie<br />

wurden massiv ausgebeutet.<br />

Rund um die Uhr verfügbar,<br />

tägliche Arbeitszeiten<br />

bis zu 18<br />

Stunden,<br />

Wir sind uns sicher, dass<br />

dieser jungen Familie aus<br />

Bangladesch durch die Hilfe<br />

von uns Christen mitten in<br />

Berlin Jesus begegnet ist.<br />

teilweise ohne Bezahlung, dazu die horrende<br />

Miete. Die Notlage der Beiden<br />

wurde geschickt ausgenutzt. Mittlerweile<br />

waren ihre Studentenvisa abgelaufen, und<br />

sie waren illegal in Berlin – umso mehr<br />

ihren Peinigern ausgeliefert. Lalita wurde<br />

schwanger. Zurück nach Bangladesch<br />

konnten sie nicht. Hierbleiben durften sie<br />

nicht. In ihrer Not hörten sie von „Asyl in<br />

der Kirche“, und so entstand der Kontakt<br />

zur Kirchengemeinde in Dahlem und zu<br />

mir. Ich hatte bei unserem Afrikaeinsatz<br />

mit der <strong>DMG</strong> jahrelang<br />

mit Asiaten zu tun und<br />

freute mich über diese<br />

Gelegenheit von Gott.<br />

Wir verstanden uns auf<br />

Anhieb. Ich besuchte sie<br />

oder ermutigte sie am<br />

Telefon. Manchmal betete<br />

ich mit ihnen, wenn sie wieder keine<br />

Hoffnung sahen. Ich erzählte ihnen, dass<br />

auch andere für sie und ihre Situation<br />

beteten, und machte ihnen Mut, ihre<br />

Hoffnung auf Gott zu setzen, der sie<br />

kennt und liebt. Da wir am anderen Ende<br />

der Stadt wohnten, baten wir ein älteres<br />

Ehepaar, sich um Lalita und Sethu zu<br />

kümmern. Ihre Antwort per Mail: „Lieber<br />

Thomas, wir haben Zeit und sind bereit<br />

zu helfen.“ Es wuchs eine tiefe Freundschaft<br />

zwischen ihnen.<br />

Inzwischen hat Lalita ihr Kind bekommen,<br />

die Mutter in Bangladesch weiß von<br />

nichts. Sie haben jetzt sechs Monate Aufenthalts-<br />

und Arbeitserlaubnis. Das ältere<br />

Ehepaar schrieb: „Als wir Sethu fragten,<br />

ob er weiß, was ‚Halleluja’ heißt, lachte<br />

er, hob seine Arme und freute sich als<br />

ob es das Normalste sei.“ Im November<br />

hat Sethu eine geregelte Arbeit in einem<br />

Restaurant gefunden, was eine Grundvoraussetzung<br />

für sein Bleiberecht ist.<br />

Wir sind uns sicher, dass dieser jungen<br />

Familie aus Bangladesch durch die Hilfe<br />

von uns Christen mitten in Berlin Jesus<br />

begegnet ist. Und wir sind gespannt, wie<br />

er in ihrem Leben handeln wird. Danke,<br />

wenn Sie für diese und weitere<br />

Flüchtlinge beten, denen wir Gottes<br />

Liebe praktisch weitergeben.<br />

Das Sozialamt<br />

Berlin-Wedding<br />

6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

7


Interview<br />

Österreich<br />

Prof. Dr. Peter und Katharina Penner<br />

Theologische Schulung als<br />

Motor für Mission<br />

Wie eine bibeltreue theologische<br />

Ausbildung osteuropäischer und asiatischer<br />

Christen die Mission in unerreichten<br />

Gebieten voranbringt. Interview<br />

mit Prof. Dr. Peter und Katharina<br />

Penner:<br />

Peter, weshalb engagiert ihr<br />

euch für Osteuropa und Asien?<br />

Ein Grund ist unsere Herkunft: Wir<br />

sind beide in Zentralasien geboren und<br />

in Deutschland aufgewachsen. Während<br />

unseres Studiums hat Jesus uns in die<br />

Schulungsarbeit nach Russland berufen.<br />

Es begann 1986 in Verbindung mit BEE-<br />

Logos. 1992 zogen wir nach St. Petersburg,<br />

wo wir die Christliche Universität<br />

mitgegründet haben. Katharina war<br />

Dozentin und Übersetzerin, ich akademischer<br />

Leiter und mehrere Jahre Rektor.<br />

In Russland kamen unsere Kinder zur<br />

Welt: Miriam (17) ist jetzt im vorletzten<br />

Jahr am Gymnasium, Patrick (19) studiert<br />

Pharmazie.<br />

Wie hat Gott euch<br />

nach Österreich geführt?<br />

Über Prag, wo ich im Leitungsteam<br />

des Internationalen Baptistenseminars<br />

tätig war. Katharina erarbeitete sich dort<br />

einen zweiten Magister in Bibliothekswissenschaften<br />

und war Direktorin der<br />

Bibliothek des Seminars. 2009 zogen wir<br />

weiter nach Österreich, um als Mitarbeiter<br />

der <strong>DMG</strong> am „TCM International Institut“<br />

einen noch größeren Kreis junger<br />

Christen aus ganz Osteuropa und Zentralasien<br />

zu schulen. TCM steht für „Training<br />

Christians for Ministry in Europe and<br />

Central Asia“ (Christen für Mission und<br />

Gemeindebau in Zentralasien und Europa<br />

ausbilden). Unsere Einrichtung hat 800<br />

Studenten in 36 Ländern, die per Internet<br />

und Seminarwochen eine praxisorientierte<br />

theologisch-missionarische Ausbildung<br />

erhalten.<br />

Was ist die Zielsetzung dieser Arbeit?<br />

Wir helfen Christen in ganz Osteuropa,<br />

Russland, der Türkei und Zentralasien,<br />

dass sie sich auf einer guten biblischen<br />

Grundlage in ihre eigenen Länder investie-<br />

ren können und das Evangelium durch sie<br />

ihre eigenen Völker erreicht. Zu vielen<br />

dieser Volksgruppen haben westliche Missionare<br />

kaum Zugang, deswegen bilden<br />

wir einheimische Christen dafür aus. Und<br />

wir beten, dass sich durch unseren Einsatz<br />

weitere Christen in diesen Ländern<br />

anstecken lassen und der weltweiten<br />

Mission anschließen.<br />

Das sind anspruchsvolle Ziele …<br />

Interessant dabei sind die vielen Sprachen.<br />

Etwa die Hälfte unserer Studenten<br />

spricht Russisch, was wir neben Englisch<br />

als Unterrichtssprache verwenden. Auch<br />

slawische Sprachen verstehen wir. So<br />

können wir uns mit etwa drei Viertel<br />

unserer Studenten verständigen. Ich<br />

reise viel durch die Länder, in denen sie<br />

zu Hause sind. Dort halte ich Seminarwochen<br />

und unterrichte dann sechs bis<br />

acht Stunden täglich. Abends laden mich<br />

Gemeinden zu Gespräch und Beratung,<br />

Bibelarbeiten und Predigten ein.<br />

Was erlebt man bei so einer Reise?<br />

Kürzlich war ich in Sibirien, die Tage<br />

mit den Studenten waren ausgefüllt und<br />

wertvoll. In der Großstadt Omsk organisierten<br />

sie einen Abend für leitende Mitarbeiter<br />

christlicher Gemeinden dieser<br />

Region. Man gab mir das Thema, wie sie<br />

missionarischer sein und weitere Gemeinden<br />

gründen könnten. Ihr Vertrauen hat<br />

mich tief bewegt. Gott handelt in Sibirien,<br />

weil seine Gemeinde ihn ehrlich fragt,<br />

wie sie bei Mission mitmachen kann. Das<br />

motiviert mich.<br />

Welche Aufgabe hat Katharina heute?<br />

Meine Frau ist Dozentin, außerdem<br />

betreut sie Abschlussarbeiten von Studenten<br />

und leitet die Bibliothek, die bei<br />

TCM aus physischen und elektronischen<br />

Büchern besteht. Wir sehen in unserer<br />

gemeinsamen, schönen Aufgabe die Hand<br />

Gottes, der uns ideal vorbereitet hat.<br />

Was ist euch im Umgang mit<br />

euren Studenten am wichtigsten?<br />

Sie sind effektive Mitarbeiter des<br />

Herrn – sie und wir stehen gemeinsam<br />

im Dienst. Gott hat ihnen Aufgaben zugeteilt,<br />

die wir<br />

selbst kaum<br />

tun könnten.<br />

Unser Beitrag ist,<br />

ihnen durch praxisnahe<br />

Schulung Werkzeuge in<br />

die Hand zu legen, damit<br />

sie ihre Aufgaben in ihren<br />

Ländern tun können.<br />

Wie können Leser von <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong><br />

eure Ausbildung junger Osteuropäer und<br />

euch selbst unterstützen?<br />

Indem Sie für uns beten und geben. Momentan<br />

fehlt noch ein beträchtlicher Teil<br />

an Spenden für unseren Lebensunterhalt.<br />

Wir sind stark in Arbeit vertieft und finden<br />

wenig Zeit und Kraft, unterstützende<br />

Gemeinden für unseren Dienst zu begeistern.<br />

Deshalb beten wir um Christen, die<br />

in ihrer Umgebung von unserem Dienst<br />

erzählen und Spenden dafür sammeln.<br />

Gerne schicken wir Ihnen Informationen<br />

und Material. Herzlichen Dank für alle<br />

Ihre Unterstützung. Es lohnt sich, denn<br />

durch unsere Studenten finden Menschen<br />

zu Jesus und Gemeinden entstehen.<br />

Derzeit arbeitet ihr zudem an einem<br />

russischsprachigen Bibelkommentar …<br />

Ja; gemeinsam mit 40 Kollegen aus der<br />

ehemaligen Sowjetunion, USA, Deutschland,<br />

Tschechien und Israel schreiben wir<br />

an einem zweibändigen Kommentar zur<br />

ganzen Bibel für Gemeinden in Osteuropa<br />

und slawische Völker. Katharina<br />

verfasst gerade die Auslegung zum Buch<br />

Esther, ich die zu Lukas und Apostelgeschichte.<br />

Der Kommentar soll einfach,<br />

klar und verständlich sein, praktische<br />

Anwendung geben und Predigthilfe für<br />

Mitarbeiter, Pastoren und Missionare.<br />

Ziel ist, die wichtigsten Aussagen der<br />

Bibel kanonisch (im Blick auf die Gesamtbotschaft<br />

der Bibel) und für Osteuropa<br />

relevant auszulegen.<br />

Wie kommt<br />

ihr mit diesem<br />

Projekt voran?<br />

Die Idee ist vor vier Jahren<br />

entstanden, bei einem Treffen<br />

der Mitarbeiter von 50 theologischen<br />

Ausbildungsstätten. Anfangs<br />

wussten wir nicht, ob genug qualifizierte<br />

Bibelausleger mitarbeiten. Sie sollten<br />

schon in Osteuropa gelebt haben und das<br />

Umfeld der Christen dort kennen. Der<br />

Herr hat uns gesegnet und die passenden<br />

Autoren geschenkt. Februar <strong>2014</strong> soll zu<br />

allen Bibelbüchern ein Kommentar fertig<br />

sein. Es wird dann noch etwa ein Jahr<br />

dauern, bis diese Texte untereinander<br />

ausgetauscht und überarbeitet sind, damit<br />

Inhalt und Qualität wirklich stimmen.<br />

Wie sollen die Bücher<br />

später angewandt werden?<br />

Sie sind als Hilfe für Gemeinden und<br />

deren Mitarbeiter gedacht, kein Fachbuch<br />

für Theologen. Wir wollen russischsprachigen<br />

Christen einen verständlichen,<br />

tiefgehenden, bibeltreuen Kommentar<br />

zu Gottes Wort in die Hand legen, den<br />

sie auch verwenden. Es gibt bereits<br />

einige Bibelkommentare, die aus anderen<br />

Sprachen ins Russische übersetzt worden<br />

sind. Die sind wichtig und gut. Unserer<br />

soll jedoch Osteuropäer in ihrem eigenen<br />

Denken und ihren Fragen abholen.<br />

Ein konkretes Beispiel dafür?<br />

Nehmen wir die Christenverfolgung:<br />

Sie wird in westlichen Bibelkommentaren<br />

oft nur am Rande gestreift, weil die Autoren<br />

sie aus ihrem Alltag kaum kennen.<br />

In Osteuropa und Zentralasien ist das<br />

anders, viele Christen dort sind täglicher<br />

Verfolgung ausgesetzt. Ihnen soll unser<br />

Bibelkommentar Mut machen, wie sie in<br />

ihrer besonderen Situation Christus folgen<br />

und treu dienen können. Es gibt<br />

viele Lebensbereiche, wo sich<br />

Ost und West unterscheiden.<br />

Wie wird der Kommentar<br />

später verbreitet?<br />

Viele Bibelinstitute,<br />

Verbände,<br />

Kirchen und<br />

Missionen aus<br />

Osteuropa<br />

und Russland<br />

waren<br />

von Anfang an mit<br />

eingebunden. Sie<br />

erwarten die Bücher<br />

sehnlich und wollen sie an<br />

Gemeinden und Mitarbeiter<br />

weiterreichen. Schon jetzt, beim<br />

Schreiben, konsultieren wir Laien<br />

und Theologen, Gemeinde- und Missionsleiter,<br />

dass sie uns beim Verfassen und<br />

Korrigieren helfen. So kennen sie Teile<br />

des Textes bereits, das weckt Neugier.<br />

Wir sind überzeugt, dass der neue Bibelkommentar<br />

gut angenommen wird …<br />

Du hast ja kürzlich habilitiert, bist also<br />

Professor geworden. Was für ein Thema<br />

hatte deine Habilitation?<br />

Mein Thema war „Missionale Hermeneutik.“<br />

Sie ist als Buch im Neufeld-Verlag<br />

erschienen und zeigt auf, wie die Bibel<br />

von Anfang bis Ende ein Missionsbuch<br />

ist. Die Bibel spricht von der ersten bis<br />

zur letzten Seite von Gottes Mission und<br />

von Menschen, die sich in seine Mission<br />

mit hineinnehmen lassen. Eine These ist,<br />

dass man die Bibel im Grunde nur richtig<br />

verstehen kann, wenn man Mission als<br />

Hauptthema anerkennt. Gottes Wunsch,<br />

uns Menschen zu retten, ist Grund und<br />

Ziel, weswegen die Bibel geschrieben<br />

worden ist. Laien und Theologen müssen<br />

ihre „Lesebrille“ (Hermeneutik) anpassen<br />

und die Bibel aus diesem Blickwinkel<br />

betrachten.<br />

Katharina und Peter Penner<br />

unterrichten junge, osteuropäische<br />

Theologen<br />

Was war euer schönstes<br />

Erlebnis mit Jesus 2013?<br />

Als unsere Kinder sich taufen ließen.<br />

Sie haben so viele Umzüge miterlebt. Das<br />

war alles andere als einfach für Miriam<br />

und Patrick, besonders unser letzter<br />

Wechsel nach Österreich. Sie sind schon<br />

länger gläubig. Doch es war ein wichtiger<br />

Schritt, dies in der Taufe festzumachen<br />

und dabei bewusst ihr Ja zu unserer<br />

Gemeinde in Österreich zu sagen. Jesus<br />

war in all ihrem Ringen immer mit ihnen,<br />

dafür sind wir ihm sehr dankbar.<br />

Das Ehepaar arbeitet am neuen,<br />

russischen Bibelkommentar<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

9


Europa<br />

Österreich<br />

Irene Schuster<br />

Schweiz<br />

Judith Dietschy<br />

Gott begegnen …<br />

in Timelkam<br />

„Hi, Irene!“ tönt es mir entgegen, wenn<br />

ich mit meinem Hund durch unseren kleinen<br />

Ort spaziere. Ob Besucher unseres<br />

Jugendzentrums „Much-more“ oder unserer<br />

Hausaufgabenhilfe „Wiffzack“ – viele<br />

kenne ich und wir kommen ins Gespräch.<br />

Früher war ich das nicht gewohnt. Wir<br />

von „Neues Leben Österreich“ haben<br />

nun vier Jahre unseren Sitz in Timelkam,<br />

und ich staune immer noch, wie anders<br />

die Arbeit hier abläuft als in der Stadt.<br />

Unser Ort ist klein, cirka 6.000<br />

Einwohner, sodass wir<br />

nicht anonym bleiben<br />

können. Zumal wir in<br />

einem auffälligen Eckhaus<br />

an der zentralen<br />

Kreuzung wohnen. Und<br />

unser Jugendzentrum kennt eh jeder. Im<br />

gegenüberliegenden Supermarkt werden<br />

wir geduzt, von den Nachbarn ebenfalls,<br />

sogar von Lokalpolitikern.<br />

Unser Vizebürgermeister erzählte<br />

einmal, er habe eine besorgte Bürgerin<br />

beruhigt, die uns für eine Sekte hielt.<br />

„Nein, die sind keine Sekte, die kenn ich“,<br />

antwortete er ihr. Kürzlich schaute er<br />

überraschend bei uns im Jugendzentrum<br />

vorbei, um zu fragen, wie es uns geht<br />

– und sich beiläufig nach dem Benehmen<br />

seines Sohnes zu erkundigen, der<br />

inzwischen regelmäßig zu uns kommt. So<br />

etwas habe ich noch nie erlebt.<br />

Als wir mit „Neues Leben“ nach<br />

Timelkam umzogen, wussten wir nicht,<br />

Wir treffen junge Menschen,<br />

die sonst nie einen Fuß in<br />

eine Kirche setzen würden.<br />

was Gott vorhatte. Wir sind in der<br />

klassischen Kinder- und Jugendarbeit<br />

tätig, unterstützen Gemeinden für<br />

Jungschar und Jugendkreise und veranstalten<br />

Freizeiten und überregionale<br />

Events für junge Leute.<br />

Dann legte Gott uns das Jugendzentrum<br />

in den Schoß. Seither kommen<br />

jeden Donnerstag und Freitag die<br />

Timelkamer Teenager zu uns: gut<br />

50 Jugendliche,<br />

Österreicher<br />

wie Ausländer,<br />

bunt gemischt,<br />

mehr Jungs als<br />

Mädchen. 15 bis<br />

20 sehen wir jede Woche. Im Frühling<br />

2013 starteten wir unsere Hausaufgabenhilfe<br />

„Wiffzack“ (österreichisch<br />

„Schlaumeier“). Dadurch entstanden<br />

Kontakte zu wieder anderen Kindern,<br />

Jugendlichen und deren Eltern.<br />

Ich werde oft gefragt, was wir mit<br />

diesen Jugendlichen machen und wie<br />

wir sie mit dem Evangelium erreichen.<br />

Meine Antwort: „Durch persönliche<br />

Beziehung und Vertrauen – das heißt,<br />

durch ganz viel gemeinsame Zeit.“<br />

Wir treffen junge Menschen, die<br />

sonst nie einen Fuß in eine Kirche<br />

setzen würden. Sie entstammen einer<br />

völlig anderen Jugendkultur, oft auch<br />

fremden Religionen. Manche würden<br />

sich nie auf ein fixes Jugendprogramm<br />

einlassen, oder gar auf eine Andacht,<br />

so altersgemäß sie auch sein mag. Sie<br />

lernen Jesus durch die Begegnung mit<br />

uns und unsere Freundschaft kennen.<br />

Wir reden mit ihnen über Gott und<br />

die Welt, begleiten sie in ihrem Alltag,<br />

haben Spaß zusammen und oft Gelegenheit,<br />

von Jesus zu erzählen. Mit<br />

ihrem Vertrauen zu uns wächst auch<br />

ihr Vertrauen in Gott.<br />

Bitte beten Sie für diesen<br />

wichtigen Dienst. Wir<br />

mögen keine Menschenmassen<br />

und Großstädte<br />

erreichen – aber wir<br />

machen einen Unterschied<br />

in unserer kleinen<br />

Marktgemeinde.<br />

Alte Vision, aber<br />

neue Strukturen<br />

JUROPA heißt die Partnerorganisation<br />

der <strong>DMG</strong>, bei der ich mitarbeite.<br />

Seit der Gründung im Jahr 2004 ist<br />

es unser Ziel, in jedem europäischen<br />

Land eine eigenständige Youngstars-<br />

Bewegung aufzubauen, aus der heraus<br />

erlebnispädagogische, christliche<br />

Kinder- und Teenagergruppen entstehen.<br />

Wir entwickelten Know-how, ein<br />

Kurssystem und Coachingkonzept.<br />

Von der Ukraine bis Irland und von<br />

Litauen bis Italien bildeten wir Christen<br />

zu motivierten Jungscharleitern aus,<br />

ein wertvoller Dienst für Kinder und<br />

Jugendliche.<br />

Allerdings stieß der Verein immer<br />

wieder personell an seine Grenzen.<br />

Die Pionierphase ging zu Ende. Vor<br />

drei Jahren leitete der Vorstand einen<br />

Veränderungsprozess ein, um einen internationalen<br />

Dachverband „Youngstars<br />

International“ zu gründen, ein europäisches<br />

Netzwerk. Entscheidungen und<br />

die Ausbildung von Mitarbeitern sollten<br />

mehr an die nationalen Verbände delegiert<br />

werden.<br />

Um den Strukturwandel vorzubereiten<br />

beriefen sie 2013 eine Koordinationsgruppe,<br />

der ich angehöre.<br />

Wir kommen aus Rumänien, Spanien,<br />

Österreich und ich als Vertreterin der<br />

Zentrale JUROPA-Schweiz. Gemeinsam<br />

erarbeiten wir Statute und ein Leitbild.<br />

Aus ersten Schritten wird langsam eine<br />

ausgefeilte Sache.<br />

Wir freuen uns auf Mai <strong>2014</strong>, wenn<br />

unser internationaler Dachverband aus<br />

der Wiege gehoben wird. Die Vision<br />

ist gleich: Eine christliche, erlebnispädagogische<br />

Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen in ganz Europa. Doch Aufgaben<br />

und Verantwortung werden neu<br />

verteilt. Wir sind gespannt, wie Gott<br />

uns gebraucht, um noch mehr Kinder<br />

und Jugendliche mit dem Evangelium zu<br />

erreichen. Vielen Dank für Ihre Gebete<br />

für diese wichtige Umstrukturierung.<br />

Judith<br />

Dietschy<br />

(l.) mit<br />

der Koordinationsgruppe<br />

10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

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Afrika<br />

Senegal<br />

Stefan und Dorothea Henger<br />

Kenia<br />

Martin und Joy Koch<br />

Mission ist Dienen<br />

und auch Leiten<br />

Stefan Henger, Dr. Detlef Blöcher<br />

und Dr. Joshua Bogunjoko (v.l.)<br />

Ein Volk, ein Team,<br />

eine Hoffnung<br />

Als wir vor 18 Jahren nach<br />

Afrika ausreisten, hätte ich (Stefan)<br />

mir niemals vorstellen können,<br />

einmal die Verantwortung für die<br />

Arbeit unserer Partnermission<br />

in ganz Westafrika übertragen<br />

zu bekommen. Eigentlich sind<br />

Verwaltung und Leitung ja nicht<br />

so gut angesehen – weder bei uns<br />

Missionaren, noch bei Unterstützern.<br />

Man wünscht sich lieber<br />

„richtige Mission“: medizinische<br />

Arbeit, Bibelübersetzung, Schulunterricht,<br />

Gemeindegründung und<br />

andere praktische Dienste. Auch<br />

ich wollte lieber „direkt“ in der<br />

Arbeit stehen. Doch Gott hat mir<br />

gezeigt, dass Leitung ein wichtiger<br />

Dienst ist, ohne den Mission nicht<br />

geht.<br />

Unsere Partnerorganisation SIM<br />

hat im vergangenen Jahr einen<br />

neuen Direktor gewählt: Dr.<br />

Joshua Bogunjoko aus Nigeria –<br />

dem Land, in dem die SIM vor 120<br />

Jahren ihr erstes Einsatzgebiet hatte.<br />

Bisher war er verantwortlich<br />

für Europa und Westafrika; diese<br />

Aufgaben musste jemand übernehmen.<br />

Da ich mich in Westafrika<br />

auskenne und vor Ort bin, hat man<br />

mich gefragt, ob ich ein Jahr aushelfe.<br />

Ich behielt meine bisherige<br />

Tätig keit bei, und konzentrierte<br />

mich in dieser Zeit hauptsächlich<br />

darauf, den zehn Direktoren in<br />

Westafrika durch Rat und Tat zu<br />

dienen.<br />

In der Verantwortung für Mitarbeiter<br />

gilt es, sich um Alltägliches<br />

zu kümmern und ihre Versorgung<br />

mit allem sicherzustellen, was<br />

sie zum Dienst benötigen. Ich<br />

repräsentierte die Arbeit im Land<br />

und in globalen Netzwerken.<br />

Daneben galt es, einige Krisen zu<br />

bewältigen, was ganzen Einsatz<br />

forderte. Wenn ein Projekt nicht<br />

richtig läuft, braucht es Mut, das<br />

anzugehen. Wenn sich Mitarbeiter<br />

nicht verstehen, muss der<br />

Konflikt aufgearbeitet werden.<br />

Wenn jemand stirbt oder entführt<br />

wird, muss man die richtigen<br />

Maßnahmen einleiten. Regelmäßige<br />

Aufsicht über die Dienste und Mitarbeiter<br />

ist notwendig, damit niemand übersehen<br />

wird, jeder das Nötige hat und keiner zu<br />

Schaden kommt.<br />

Ich wurde mehrfach in die USA eingeladen,<br />

um Westafrika zu vertreten. Zudem<br />

hatten wir fast jede Woche eine Onlinesitzung,<br />

bei der wir uns über Aufgaben<br />

und Probleme austauschten, gemeinsam<br />

Lösungen suchten und beteten. Ich reiste<br />

zu unseren Teams vor Ort und organisierte<br />

eine regionale Konferenz. Dabei<br />

halfen andere Mitglieder des internationalen<br />

Teams mit. Es war bewegend,<br />

wie Gottes Geist uns Einheit schenkte.<br />

Gott hat mir in diesem Jahr besonders<br />

geholfen, die Herausforderungen positiv<br />

anzugehen und Lösungen zu finden.<br />

Nur durch IHN konnte ich die Aufgabe<br />

erfüllen.<br />

Verantwortung für<br />

Mitarbeiter bedeutet, sich um<br />

Alltägliches zu kümmern, ihre<br />

Versorgung sicherzustellen und die<br />

Organisation zu repräsentieren.<br />

Daneben gilt es, Krisen zu<br />

bewältigen.<br />

Bitte beten Sie für uns. Denn nur gemeinsam<br />

können wir das Ziel erreichen,<br />

dass alle Menschen von Jesus hören und<br />

ihnen geholfen wird. Ab Juli <strong>2014</strong> sind wir<br />

im Heimatdienst und hoffen, viele persönliche<br />

und <strong>DMG</strong>-Freunde zu treffen. Wir<br />

lassen uns gerne einladen und berichten<br />

Ihnen von Mission.<br />

Zum Volk der Samburu gehören rund<br />

250.000 Menschen im Norden Kenias.<br />

Viele von ihnen leben bis heute als<br />

Nomaden. Ihr Alltag dreht sich um die<br />

Kühe, Schafe, Ziegen und Kamele, die<br />

ihre Lebensgrundlage bilden. Die Samburus<br />

sind überaus traditionsverbunden.<br />

Ihre Frauen und jungen Männer tragen<br />

bunten Perlenschmuck. Darum sind sie<br />

oft in Reiseprospekten abgebildet. Es<br />

gibt bereits christliche Gemeinden in den<br />

Städten und im fruchtbareren Hochland<br />

von Maralal. Doch viele Samburus leben<br />

verstreut im trockenen Tiefland. Sie<br />

haben bisher noch nichts oder nur wenig<br />

von Jesus gehört. Wie können sie mit<br />

dem Evangelium erreicht werden?<br />

Ab März <strong>2014</strong> werden wir in unserem<br />

neuen Einsatzort Lchakwai im Tiefland<br />

ein „TIMO-Team“ leiten. TIMO ist ein Arbeitszweig<br />

der Afrika Inland Mission und<br />

bedeutet „Training in missionarischem<br />

Arbeiten“. Es handelt sich um ein Schulungsprogramm<br />

für junge Missionare, mit<br />

dem Ziel, gleichzeitig neue Gemeinden in<br />

unerreichten Volksgruppen zu gründen,<br />

die wiederum selbst anderen Menschen<br />

die gute Nachricht weitergeben. Die<br />

Teammitglieder durchlaufen ein zweijähriges<br />

Intensivtraining und wenden das<br />

Gelernte direkt an.<br />

Unsere Leute kommen aus Kanada,<br />

USA, Großbritannien, Taiwan und<br />

Deutschland, und sie werden verstreut<br />

in Lchakwai leben. Gemeinsam wollen<br />

wir die Sprache und Kultur erlernen,<br />

Beziehungen bauen, und wir beten, dass<br />

Samburus durch uns Jesus kennenlernen<br />

und Gemeinden entstehen.<br />

Als Leiter leben wir seit August in<br />

Lchakwai und bereiten die Ankunft<br />

des Teams vor. Wir können uns schon<br />

verständigen, lernen täglich dazu und<br />

knüpfen Freundschaften. Die Häuser<br />

fürs Team müssen gebaut und ausgestattet<br />

werden, was mit viel Aufwand und<br />

Fahrten verbunden ist, weil wir weitab im<br />

Tiefland sind.<br />

Geistlich gibt es gute Anknüpfungspunkte:<br />

Die Samburu glauben schon an<br />

einen Schöpfergott. Anfangs habe er ganz<br />

nahe bei den Menschen gelebt. Es gibt<br />

verschiedene Versionen, wie Gott nach<br />

ihrem Übertreten seiner Gebote weit<br />

weggezogen ist. Wie kann diese Verbindung<br />

mit Gott wiederhergestellt werden?<br />

Durch Jesus Christus, der die Sünde aller<br />

getragen hat. Ist das nicht frohe Botschaft?<br />

Wir beten, dass viele Samburus in<br />

Jesus den Weg zu Gott entdecken.<br />

Wir beten, dass Samburus<br />

durch uns Jesus kennenlernen<br />

und missionarische Gemeinden<br />

entstehen.<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

13


Afrika<br />

Benin<br />

Ulrike Heyder<br />

Hören, verstehen,<br />

schmecken und riechen<br />

Tansania<br />

Sandra Meyer<br />

Unterwegs mit der<br />

„grünen Tasche“<br />

Tansania<br />

Andrea Hellemann<br />

Neue Häuser für<br />

Straßenkinder<br />

Die Volksgruppe der Sola im Benin<br />

kennt für die Begriffe hören, verstehen,<br />

schmecken und riechen nur ein einziges<br />

Wort, „ko“. Es drückt ein ganzheitliches<br />

Erfassen aus, ein Verstehen mit Ohr,<br />

Mund, Nase und Herz. Darum geht es<br />

auch, wenn wir von Jesus weitersagen.<br />

Wir müssen die Menschen als ganze Person<br />

wahrnehmen und uns ihnen zuwenden.<br />

Vor 20 Jahren wurde ich eingeladen,<br />

den Sola Gottes Wort zu bringen. Ich erforschte<br />

ihre Sprache, entwickelte sie als<br />

Schriftsprache und begann, die Bibel zu<br />

übersetzen. Der umfassendere Auftrag jedoch<br />

bestand darin, hinzugehen und mein<br />

Leben mit ihnen zu teilen. Es entstand ein<br />

NEHMEN und GEBEN:<br />

Wahrnehmen: Bei Gesprächen<br />

auf meiner Terrasse reiche ich dem Gast<br />

ein bis zum Rand gefülltes Glas Wasser<br />

und höre ihm lange Zeit zu. Ich versuche,<br />

auch Ungesagtes zu hören und<br />

zu verstehen. Nur wenn ich mich ihm<br />

hörend zuwende, kann ich seine wirklichen<br />

Bedürfnisse erkennen und handeln.<br />

Dabei erwarten wir gemeinsam die beste<br />

Lösung eines Problems immer von Gott.<br />

Teilnehmen: Beispielsweise am<br />

Erleben und an der Trauer einer Familie,<br />

in der ein Angehöriger gestorben ist. Das<br />

wird meist ein längerer Besuch, bei dem<br />

ich mit den Frauen in einem Raum auf einer<br />

Matte auf dem Fußboden zusammensitze.<br />

Oft sagen weniger Worte mehr: die<br />

Anteilnahme drückt Wertschätzung aus<br />

und baut Vertrauen auf.<br />

Annehmen: Ich habe gelernt,<br />

dankbar Geschenke anzunehmen – auch<br />

das lebende Huhn, das ich nach dem<br />

Leseunterricht in einem entlegenen Dorf<br />

bekomme. Mit meiner Freude über das<br />

Geschenk gebe ich zu erkennen; dein<br />

Beitrag ist mir wichtig. So wachsen<br />

Beziehungen.<br />

Geben: Gebe ich nur, was ich übrig<br />

habe, oder, was mir selbst etwas bedeutet?<br />

An diesem Punkt empfinden die Sola<br />

sehr feinfühlig. Schenke ich ihnen Zeit,<br />

oder hat meine Arbeit am Schreibtisch<br />

14 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

Vorrang? Teile ich im Bekanntenkreis<br />

Reisepläne vorher mit und biete einen<br />

Platz zum Mitfahren in meinem Auto an,<br />

selbst wenn es mit Umwegen, Kosten<br />

und Zeitaufwand verbunden ist? Und ich<br />

kann Fachwissen teilen, indem ich Mitarbeiter<br />

anleite, den Leseunterricht in ihrer<br />

Sprache anschaulich zu gestalten.<br />

Ich hatte eine solche Zuneigung<br />

zu euch, dass ich bereit war,<br />

nicht nur Gottes gute Nachricht<br />

mit euch zu teilen, sondern auch<br />

mein eigenes Leben.<br />

1. Thessalonicher 2,8<br />

Die Sola möchten das Neue Testament<br />

in ihrer Sprache lesen und nehmen deshalb<br />

gerne am Unterricht teil. Beten Sie<br />

bitte, dass sie die Gute Nachricht in der<br />

Sprache ihres Herzens hören, verstehen,<br />

riechen und schmecken. Und für mich,<br />

dass ich mich von Jesus mit Liebe beschenken<br />

lasse. So kann ich weitergeben,<br />

was im Leben zählt (Die Bibel, 1.Thess<br />

2,8): „Ich hatte eine solche Zuneigung<br />

zu euch, dass ich bereit war, nicht nur<br />

Gottes gute Nachricht mit euch zu teilen,<br />

sondern auch mein eigenes Leben.“<br />

Das Volk der SOLA:<br />

Bevölkerung:<br />

Rund 25.000. 85–90 % sind<br />

Anhänger von Naturreligionen<br />

oft vermischt mit Islam. Inzwischen<br />

gibt es auch christliche<br />

Gemeinden.<br />

Verbreitungsgebiet:<br />

Nord-Benin und Togo<br />

Analphabetenrate: 65 %<br />

Gebetsanliegen:<br />

2011 wurden 1.000 Exemplare<br />

des Neuen Testaments in Sola<br />

gedruckt. <strong>2014</strong> sollen Bibelgeschichten<br />

als Hörbuch vertont<br />

und auf MP3-Playern verteilt<br />

werden. Dafür benötigt Ulrike<br />

Heyder 27 gute, einheimische<br />

Leser und Gebet.<br />

„Schau Paulo, in dieser grünen Tasche<br />

sind Geschichten von anderen Kindern<br />

aus der ganzen Welt, die Ähnliches erlebt<br />

haben wie du. Du bist nicht allein mit deiner<br />

Situation. Vielleicht magst du mir ja<br />

ein wenig aus deinem Leben erzählen ...“<br />

So beginne ich die Seelsorge mit Straßenkindern<br />

in unserer Großstadt Daressalam.<br />

Diese „Greenbag-Methode“ wird<br />

weltweit eingesetzt. Sie ist für seelisch<br />

verwundete Kinder aus Risiko-Familien<br />

entwickelt worden und gut geeignet.<br />

Obdachlose Kinder haben oft traumatische<br />

Erfahrungen im Elternhaus und auf<br />

der Straße hinter sich. Diese Erlebnisse<br />

führen zu negativen Gedanken und<br />

ungutem Verhalten. Das beschädigt ihr<br />

Selbstbild weiter. Sie fühlen sich wertlos,<br />

und der Kreislauf beginnt von vorn. Die<br />

Greenbag-Methode arbeitet mit anschaulichen<br />

Beispielbildern, um diesen Kreislauf<br />

zu durchbrechen.<br />

Ich frage das Kind nach einem guten<br />

Ereignis in seinem Leben, und dann nach<br />

einem schlimmen. Es soll sich mit etwas<br />

vergleichen und das aufmalen. Dann wird<br />

mit einem Modellkind gearbeitet, mit<br />

dem es sich identifizieren kann: „Paulo,<br />

ein anderes Kind, hat sich mit einem<br />

Vogel verglichen, es wollte vor Problemen<br />

davonfliegen (ich zeige das Bild vom<br />

fliegenden Vogel). Dieses Kind hat das<br />

Gleiche erlebt wie du. Es wurde vom Vater<br />

verlassen, dann starb seine Mutter, so<br />

dass es ganz allein war“ (entsprechendes<br />

Bild). „Es war traurig und einsam“ (Bild<br />

zu diesem Gefühl).<br />

Durch Vergleichen und Identifizieren<br />

mit anderen Kindern kann ein Heilungsprozess<br />

in Gang kommen. Dann erzähle<br />

ich eine biblische Geschichte mit schönen,<br />

bunten Bildern. „Jesus sagt: Lasst<br />

die Kinder zu mir kommen“ (Matth. 19).<br />

Ich frage: „Was denkst du, Paulo, wie das<br />

Kind sich fühlte, als es hörte, dass Jesus<br />

es lieb hat?“ Er antwortet: „Es hat sich<br />

gefreut.“<br />

In meiner grünen Tasche sind<br />

sechs seelsorgerliche biblische<br />

Geschichten zu Situationen und<br />

Gefühlen der Kinder. Ich höre<br />

Paulo zu, hole im Laufe des Gesprächs<br />

die passenden Bilder und<br />

Geschichten hervor und erzähle<br />

sie kindgerecht. Für Paulo wählte<br />

ich die vom verlorenen Schaf aus,<br />

wie Jesus Gefühle positiv verändern<br />

kann. Dann frage ich: „Paulo,<br />

wie fühlst du dich, wenn du weißt,<br />

dass Jesus jeden liebt und sucht,<br />

wie dieses Schaf, und er sich um<br />

dich kümmert und dich behutsam<br />

in seinen Händen trägt und<br />

beschützen möchte?“ Er lächelt:<br />

„Ich freue mich. Wenn Jesus mich<br />

trägt, brauche ich keine Angst zu<br />

haben.“<br />

Dann bete ich mit dem Jungen<br />

und überreiche ihm als Geschenk<br />

eine Karte. Es gibt vier zur Auswahl,<br />

Paulo entscheidet sich für<br />

die schützenden Hände Gottes<br />

mit einem Kind. Ich frage ihn,<br />

weshalb. „Weil Gott mich trägt<br />

und ich nun ohne Angst schlafen<br />

kann.“ So helfen wir Kindern<br />

Schritt für Schritt den Kreislauf<br />

ihrer Lebenssituation und Negativgefühle<br />

zu durchbrechen. Jesus<br />

ist bei ihnen und trägt. Das Kind<br />

lernt, ihm zu vertrauen. Es sind<br />

weitere Gespräche und innere<br />

Heilung nötig. So kommen sie mit<br />

Jesus in Berührung. Einige wollen<br />

danach runter von der Straße<br />

und ein neues Leben beginnen,<br />

dabei helfen wir<br />

ihnen gerne.<br />

Seelsorge für<br />

traumatisierte Kinder<br />

Am 4. November war es soweit: Wir<br />

konnten unsere zwei neuen Häuser für<br />

Straßenkinder eröffnen. Hier erhalten<br />

rund 20 obdachlose Kinder, die wir von<br />

der Müllhalde und den Straßen der Stadt<br />

holen, eine Unterkunft in einer Pflegefamilie<br />

und lernen ein völlig neues Leben<br />

kennen. Wie es dazu kam, ist ein einziges<br />

Wunder:<br />

Unser Team plante gar nicht zu bauen.<br />

Doch dann erreichte uns der Brief eines<br />

Unterstützers, der uns Finanzen für ein<br />

Haus bereitstellte. Wie<br />

sollte das funktionieren?<br />

Wir hatten ja noch<br />

nicht einmal ein Stück<br />

Land. Kurz darauf kam<br />

eine Asiatin zu Besuch,<br />

die unsere Arbeit kennenlernen wollte.<br />

Nach einem Tag kaufte sie uns den Baugrund,<br />

wir staunten über Gottes Hilfe.<br />

Kurz danach meldete sich eine weitere<br />

Person, die uns beim Hausbau praktisch<br />

helfen wollte. Die Idee nahm weiter<br />

Gestalt an …<br />

Wir sind sehr dankbar, dass wir nun die<br />

beiden Häuser haben. Meistens bringen<br />

wir obdachlose Kinder so schnell wie<br />

möglich wieder in ihren Familien oder bei<br />

Verwandten unter, wo wir dann regelmäßig<br />

vorbeischauen, ob es<br />

ihnen gut geht. Leider<br />

geht das nicht immer,<br />

denn manche Kinder<br />

sind Vollwaisen<br />

oder ihre<br />

Familienverhältnisse<br />

sind so zerrüttet, dass es<br />

unmöglich ist, sie dort wieder einzugliedern.<br />

Es sind erschütternde Schicksale.<br />

Ein Junge lebte seit seiner Geburt mit<br />

seiner blinden Mutter auf der Straße. Wir<br />

versuchten zuerst, ihn von dort aus zur<br />

Schule zu schicken, weil wir ihn nicht von<br />

seiner Mutter trennen wollten. Leider hat<br />

das nicht geklappt, weil ihm die Schulkleidung<br />

gestohlen wurde. Die Schule<br />

schickte ihn weg, weil er mit dreckigen<br />

Sachen kam. Doch nun können wir Kinder<br />

und Jugendliche<br />

wie ihn direkt bei<br />

uns aufnehmen. Tansanische<br />

Christen<br />

ziehen in die Häuser<br />

mit ein, sodass die<br />

Kinder echte Familienatmosphäre haben<br />

und miterleben, wie ihre Pflegeeltern den<br />

Glauben leben.<br />

Natürlich gab es beim Bauen auch<br />

Probleme. Die Bauarbeiter wollten ständig<br />

ihre Preise in die Höhe treiben. Ein<br />

Nachbar behauptete, dass wir auf seinem<br />

Land gebaut hätten, obwohl die Stadt uns<br />

den Baugrund genau zugewiesen hatte.<br />

Doch wir staunen, wie Gott geholfen hat.<br />

Eine Gemeinde aus den USA hat das Geld<br />

für einen Brunnen gestiftet. Sie trugen<br />

Wassereimer durch ihre Stadt in den<br />

USA und sammelten so Spenden für uns.<br />

Die Einweihungsfeier war wunderschön.<br />

Wir hatten ein Festzelt für 200<br />

Personen gemietet, doch es kamen<br />

mehr. Darunter Vertreter der Stadt,<br />

die uns sehr geholfen hat, und des<br />

Sozialamtes, Ehrengäste mehrerer<br />

Missionen, die sich in das Hausprojekt<br />

eingebracht hatten, die nationale Leitung<br />

unserer Straßenkinderarbeit und<br />

ein Vertreter einer meiner sendenden<br />

Gemeinden.<br />

Unsere Straßenkinder sangen<br />

Lieder und führten Akrobatisches<br />

und afrikanische Tänze<br />

auf. Ich bin Gott so dankbar,<br />

dass er uns diese Häuser<br />

geschenkt hat und wir<br />

unsere Arbeit nun auf<br />

völlig neue Weise tun<br />

können.<br />

Wie es zum Bau unserer<br />

Häuser für Straßenkinder kam,<br />

ist ein einziges Wunder.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

15


Afrika<br />

Madagaskar<br />

Jean Marie und Christa Buse-Bearivo<br />

Amerika<br />

Alaska<br />

Martin und Silke Hornfischer<br />

Brasilien<br />

Thomaz und Mayra Litz<br />

Thomaz und Mayra Litz leben im Sertão, einer Halbwüste<br />

im Nordosten Brasiliens, die zweieinhalb Mal so groß wie<br />

Deutschland ist. Dort gibt es tausende Dörfer ohne eine<br />

christliche Gemeinde. Ihr Team besucht diese Dörfer, um<br />

zu evangelisieren, und gründet Gemeinden.<br />

Wie Jesus den<br />

Ahnenkult überwindet<br />

Unser Wächter Bruno und seine Frau<br />

sind Obst- und Gemüsebauern. Sie leben<br />

mit ihren vier Jungen auf dem Land, etwa<br />

eine Stunde entfernt. Durch Gespräche<br />

mit Freunden und uns hat er sich für<br />

Jesus entschieden. Brunos Familie lädt<br />

regelmäßig Nachbarn und Angehörige<br />

zum Bibellesen ein. Es kommen immer<br />

mehr Leute. Er ist ein geschätzter Mann<br />

in seinem Dorf.<br />

Viele aus ihrer Familie praktizieren eine<br />

Mischung aus katholischem Glauben mit<br />

dem Ahnenkult der Madagassen. Eine<br />

besondere Bedeutung nimmt dabei die<br />

„Famadihana“ ein, die Umwendungen der<br />

Toten. Alle paar Jahre holen die Clans<br />

die Gebeine ihrer Vorfahren aus den<br />

Steingräbern. Bei dem rauschenden Fest<br />

wickeln sie ihre Toten in neue Tücher<br />

und legen sie am Ende zurück ins Grab.<br />

Anders unser Wächter Bruno: Er hält fest<br />

an Jesus und macht nicht mehr mit bei<br />

okkulten Riten.<br />

Ihr fünftes Kind, die einzige Tochter,<br />

war mit zwölf Monaten verstorben. Ein<br />

Jahr später kam ihre zweite Tochter zur<br />

Welt. Sie waren so glücklich und dankten<br />

Gott. Liebevoll nannten sie das Mädchen<br />

Feno Fitahiana Lovasoa Sarah (Segen, gutes<br />

Erbe). Wir freuten uns mit ihnen über<br />

Sarah. Doch im April 2013 rief Bruno<br />

nachts bei uns an. Sarah war krank, ob<br />

wir sie ins Hospital fahren würden. Mein<br />

Mann und der andere Wächter fuhren<br />

sofort los. Doch Sarah starb, bevor sie<br />

kamen. Sie blieben länger bei Brunos<br />

Familie und halfen ihnen bei den Vorbereitungen<br />

der Beerdigung …<br />

Angehörige waren verärgert, weil Bruno<br />

und seine Frau nicht den Zauberdoktor<br />

hinzuzogen, um den Tag der Beerdigung<br />

festzulegen. Doch selbst in Trauer<br />

und Schmerz blieben sie Gott treu. Bitte<br />

beten sie für Bruno und seine Familie.<br />

Bruno und<br />

seine Familie<br />

Für Jesus in der<br />

Kälte schwitzen<br />

Wir leben in Galena, einem abgelegenen<br />

Dorf in Alaska, das nicht ans Straßennetz<br />

angeschlossen ist, nur erreichbar<br />

über hunderte Kilometer mit dem<br />

Flugzeug. Unser Essen für den Winter,<br />

den jährlichen Elch, müssen wir mithilfe<br />

Einheimischer selbst erlegen. Es gibt hier<br />

ein Internat mit mehr als 200 Schülern,<br />

eine großartige<br />

Möglichkeit, von<br />

Jesus weiterzusagen.<br />

Doch auch in<br />

Alaska haben die<br />

meisten Teenager<br />

ständig den Stöpsel<br />

ihres Handys im<br />

Ohr oder hängen<br />

gebannt vor dem<br />

kleinen Bildschirm. Wie soll da ein Gespräch<br />

in Gang kommen?<br />

Wir haben eine Lösung gefunden, die<br />

kulturell gut zu den jungen Leuten vom<br />

Volk der Athabasken und Inuit passt:<br />

Saunagänge! Auf den ersten Blick scheint<br />

das ungewöhnlich. Doch die getrennte<br />

Sauna gehört zum festen Bestandteil<br />

ihrer Kultur. Nicht nur zur Entspannung,<br />

das Schwitzen hat reinigende Funktion.<br />

Das ist wichtig, weil viele Häuser kein<br />

fließend Wasser haben. Außerdem finden<br />

in der Sauna wichtige Gespräche statt. Es<br />

Es kommt schonmal vor, dass ein<br />

künftiger Schwiegersohn in der<br />

Sauna des potentiellen Schwiegervaters<br />

um die Hand der Tochter<br />

anhält. Also haben auch wir eine<br />

Sauna gebaut.<br />

Ein Inuit<br />

kommt schonmal vor, dass ein künftiger<br />

Schwiegersohn in der Sauna des potentiellen<br />

Schwiegervaters um die Hand der<br />

Tochter anhält.<br />

Also haben auch wir eine Sauna gebaut.<br />

Mit kurzer Sportbekleidung<br />

schwitzen<br />

ein Mitarbeiter der<br />

christlichen Gemeinde<br />

am Ort und ich<br />

mit ein paar Jungen<br />

aus dem Internat in<br />

der kleinen Hütte.<br />

Entscheidender Vorteil:<br />

iPod und Smartphone<br />

lassen die Buben wegen der Hitze<br />

und Feuchtigkeit lieber draußen. Endlich<br />

einmal Zeit für ungestörte Gespräche.<br />

Bei den Ureinwohnern Alaskas<br />

herrscht eine Erzählkultur, die gut zur<br />

Bibel passt. Heute erzähle ich ihnen die<br />

Geschichte von Josef, und wir unterhalten<br />

uns darüber, was wir von ihm lernen<br />

können. Nach 20 Minuten machen wir<br />

eine Pause, gehen raus und reiben uns bei<br />

minus 40 Grad mit Schnee ab. Am Horizont<br />

glühen die Nordlichter. Doch wir<br />

sind noch nicht fertig, der zweite Gang<br />

folgt. Die Geschichte geht weiter – die<br />

von Josef – und das Wirken Gottes hier<br />

im hohen Norden.<br />

Martin, Silke und<br />

Finn sind Ende<br />

Januar wieder nach<br />

Alaska geflogen<br />

Sie hob das Messer,<br />

da sprach Gott zu ihr …<br />

Valdelice ist eine junge Mutter<br />

aus dem Sertão, der Halbwüste<br />

im Nordosten Brasiliens. Es ist<br />

eindrucksvoll, wie christliches<br />

Fernsehen und unser Gemeindegründungsteam<br />

ihr Leben verändert<br />

haben. Valdelice erzählt:<br />

„Ich kannte nur Saufen und Gewalt<br />

und konnte den Menschen einfach<br />

nicht vergeben. Zu 27 Personen in<br />

unserem Dorf Ramada hatte ich<br />

den Kontakt abgebrochen. Christen<br />

konnte ich überhaupt nicht ausstehen.<br />

Wenn sie in unser Dorf kamen, ließ<br />

ich sie blanken Hass spüren. Meine<br />

Devise lautete: Alles, nur keinen Kontakt<br />

mit diesen ‚Teufelshunden’.<br />

Die Beziehung zu meinem Mann<br />

Peba war völlig am Ende. Wir stritten<br />

viel und redeten<br />

manchmal drei<br />

Wochen kein Wort<br />

miteinander. Beide<br />

waren wir Alkoholiker<br />

und versuchten,<br />

unsere Einsamkeit<br />

und Wut in noch<br />

mehr Alkohol zu<br />

ertränken. Peba<br />

zeigte immer weniger Interesse an mir<br />

und unseren zwei Kindern. Schließlich<br />

erfuhr ich, dass er eine Beziehung<br />

zu einer anderen Frau hatte. Nachts<br />

konnte ich vor lauter Eifersucht und<br />

Wut nicht mehr schlafen.<br />

Eines Nachts wollte ich Peba mit<br />

einem Küchenmesser erstechen und<br />

danach mir selbst das Leben nehmen.<br />

Ich stieg aus dem Bett, nahm ein<br />

großes Messer und lief auf<br />

Zehenspitzen ins Wohnzimmer.<br />

Leise lief<br />

der Fernseher<br />

Valdelice erzählte: „Als im Dorf<br />

bekannt wurde, dass ich an Jesus<br />

glaube, versuchten viele, mich<br />

wieder davon abzubringen. Auch<br />

mein Mann Peba übte Druck auf<br />

mich aus.“<br />

im Hintergrund. Peba schlief nichtsahnend<br />

in seiner Hängematte.<br />

Ich hob den Arm und wollte ihm das<br />

Messer in den Bauch rammen. Da sagte<br />

eine Stimme aus dem Fernseher: „Du<br />

hast Probleme mit Alkohol, Finanzen<br />

und deiner Ehe. Hör jetzt auf mit allem,<br />

was du tust, schließe die Augen und bete<br />

mit mir zu Gott.“ Überrascht starrte<br />

ich den Mann auf dem Fernsehgerät an,<br />

es war ein christliches Programm. Was<br />

er sagte, passte genau. Ich hatte noch<br />

nie in meinem Leben gebetet. Nun legte<br />

ich das Messer zur Seite und betete mit.<br />

Nach diesem ersten Gespräch mit Gott<br />

begann ich bitterlich zu weinen. Mir war<br />

bewusst, was ich mit meinem Mann und<br />

mir vorgehabt hatte.<br />

Als im Dorf bekannt wurde, dass ich an<br />

Jesus glaube, versuchten viele, mich wieder<br />

davon abzubringen.<br />

Auch Peba übte<br />

Druck auf mich aus.<br />

Es ging uns finanziell<br />

schlecht. Er war fast<br />

immer betrunken<br />

und verschwendete<br />

unser Einkommen<br />

mit Frauengeschichten.<br />

Ich versteckte<br />

Geld bei Freunden, um wenigstens<br />

Milch für unsere Kinder kaufen zu<br />

können. Nach einigen Monaten hatten<br />

wir nichts mehr, unsere Kinder<br />

hungerten. Oft kniete ich nieder,<br />

flehte Gott an und weinte. Es waren<br />

schreckliche drei Jahre. Trotzdem<br />

blieb ich Jesus und meinem Mann<br />

treu, denn ich wollte meine Familie<br />

für Jesus gewinnen.<br />

Eines Tages kam ein Gemeindegründungsteam<br />

zu uns nach Ramada.<br />

Endlich lernte ich mehr, wie ein<br />

Leben mit Jesus aussieht. Während<br />

des Bibelstudiums lernte ich gleichzeitig<br />

Lesen und Schreiben. Mein Ruf<br />

im Dorf verbesserte sich. Immer<br />

noch betete ich für meinen<br />

Mann. Zwei Jahre später<br />

geschah das Wunder:<br />

Peba ließ<br />

sich<br />

auf Jesus ein. Fünf lange Jahre hatte ich<br />

für ihn gebetet und gelitten. Er wurde<br />

nach seiner Entscheidung für Jesus sofort<br />

von der Alkoholsucht befreit, wie ich fünf<br />

Jahre zuvor. Jetzt waren wir beide frei!<br />

Wir lernten zu vergeben, so dass unsere<br />

Ehe wieder hergestellt war. Von der<br />

Gemeinde bekamen wir finanzielle Hilfe<br />

und konnten heiraten. Außerdem veränderten<br />

wir die Erziehung unsere Kinder.<br />

Peba nimmt sich jetzt viel Zeit für die<br />

Kleinen und übernimmt seine Verantwortung<br />

in der Familie. Unser Leben änderte<br />

sich auch finanziell. Die Gemeinde half<br />

mit einem Kredit. Wir konnten einen<br />

Hühnerstall bauen, um Schlachthühner<br />

zu züchten. Mein Mann ist für die Hühner<br />

zuständig, ich verkaufe sie. Inzwischen<br />

konnten wir den Kredit zurückzahlen und<br />

haben 100 Tiere.<br />

Alles, was wir tun, soll dazu dienen,<br />

anderen Menschen von Jesus und seiner<br />

Liebe zu erzählen. Wir sind in unserer<br />

kleinen Gemeinde in Ramada sehr aktiv.<br />

Und wir danken Gott, was er in unserem<br />

Leben getan hat. Ja, seine Liebe verändert<br />

Menschen.“<br />

Valdelice mit ihrer Familie<br />

16 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

17


F<br />

Amerika<br />

Ecuador<br />

NEU: Christian und Julia Waidelich<br />

Die verschollene<br />

Landkarte<br />

„Hey, schau mal, was ich gefunden<br />

hab“, rufe ich erstaunt meinem Mann<br />

Christian zu, als ich in unserem Wohnzimmerschrank<br />

wühle. Gerade jetzt,<br />

da wir über unseren künftigen Missionsdienst<br />

nachdenken, finde ich diese<br />

lange vergessene Landkarte von Ecuador.<br />

Ich hatte sie während meiner Schulzeit<br />

für einen Vortrag gemalt. Wieder eine<br />

Bestätigung, auf Ecuador zuzugehen?<br />

Da erinnere ich mich, wie mir Ecuador-<br />

Missionar Gustavo Victoria von der<br />

Liebenzeller Mission einmal gesagt hatte:<br />

„Du könntest doch als Missionarin zu uns<br />

kommen!“ Auch diese Begebenheit hatte<br />

ich völlig vergessen.<br />

Was unsere Berufung angeht; der<br />

große Brief vom Himmel kam nie bei uns<br />

an. Doch Gott ging viele kleine Vertrauensschritte<br />

mit uns wie bei dem Erlebnis<br />

mit der Landkarte. Er hat uns gut vorbereitet.<br />

Wir beide kommen aus gläubigen<br />

Familien mit fünf Kindern, in denen die<br />

Beziehung zu Jesus eine wichtige Rolle<br />

spielt. Und beide haben wir als Teenager<br />

die Entscheidung getroffen, mit Jesus<br />

durchs Leben zu gehen.<br />

In meiner Schulzeit habe ich (Julia) mit<br />

Freude Spanisch gelernt und eine Begeisterung<br />

für Lateinamerika entwickelt. Bei<br />

missionarischen Einsätzen in Spanien kam<br />

ich in Kontakt zu Latinos. Nach dem Abitur<br />

konnte ich meinen Traum erstmals<br />

verwirklichen. Ich reiste zu einer Jüngerschaftsschule<br />

nach Nicaragua – eine<br />

prägende Zeit in der Beziehung zu Gott.<br />

Es ist wunderbar, für ihn zu arbeiten. Ich<br />

konnte mir gut vorstellen, einmal noch<br />

tiefer in die lateinamerikanische Kultur<br />

einzutauchen. Inzwischen habe ich das<br />

Studium und Referendariat zur Realschul-<br />

18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2014</strong><br />

lehrerin abgeschlossen und freue mich,<br />

meine Fähigkeiten für Jesus einsetzen zu<br />

können.<br />

Schon als Kind waren Missionare meine<br />

(Christians) Abenteuerhelden. Spektakuläre<br />

Landemanöver von Missionspiloten,<br />

Kämpfe mit Schlangen in der Badewanne<br />

oder ein Engel, der beim liegengebliebenen<br />

Fahrzeug das Benzin nachfüllt, ließen<br />

mein Kinderherz höher schlagen. Nach<br />

der Ausbildung, Technikerschule und erster<br />

Berufserfahrung hat Gott es mir bei<br />

einem einjährigen Einsatz in Chile bestätigt:<br />

Ich will Missionar werden! Es folgten<br />

ein Jahr im Beruf in Deutschland und zwei<br />

Jahre interkulturelles Leben und Lernen<br />

an der Missionsschule Cornerstone.<br />

Während dieser Zeit erlebte ich Mission<br />

auf verschiedenen Kontinenten hautnah<br />

und wuchs im Glauben. Bei meinem<br />

Weiterstudium an der AWM in Korntal<br />

begegneten mir viele Missionare. Es ermutigte<br />

uns, wie Gott handelt und führt.<br />

Im Juli <strong>2014</strong> werden wir uns zu Dritt ins<br />

Flugzeug Richtung Ecuador setzen, denn<br />

im März erwarten wir Nachwuchs.<br />

In der Stadt Loja im Süden werden wir<br />

mit Studenten und Jugendlichen arbeiten:<br />

Jüngerschaft mit ihnen leben, Bibelkurse<br />

in einem Jugendcafé gestalten, in der<br />

Gemeinde helfen und durch technische<br />

Dienste eine Radioarbeit unterstützen.<br />

Rund um Loja verstehen sich die Menschen<br />

als Christen – doch Ahnenkult,<br />

Heiligenverehrung und die Macht der<br />

Schamanen prägen ihren Alltag.<br />

Wir wollen Menschen in eine persönliche<br />

Beziehung zu Jesus begleiten. Liebe<br />

Leser, als Ihre Außendienstmitarbeiter<br />

freuen wir uns, wenn Sie unseren Dienst<br />

unterstützen und im Gebet für uns einstehen.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Chile<br />

Hans und Carmen Ziefle<br />

Moderne Medien<br />

für Mission<br />

Damit Menschen Jesus begegnen …<br />

müssen wir Christen uns immer wieder<br />

fragen: Wo und wie leben die Leute um<br />

uns her? Und was sind offene Türen, um<br />

ihnen die beste Nachricht der Welt ins<br />

Herz zu pflanzen.<br />

Auch in Chile bleibt die Zeit nicht<br />

stehen. Gemeindeleiter bemerken, dass<br />

die Jugend und die Gesellschaft sich<br />

verändern. Menschen hören nicht mehr<br />

zu, wenn wir nicht auf moderne Weise<br />

mit ihnen kommunizieren und äußere<br />

Formen – nicht jedoch die Botschaft –<br />

anpassen.<br />

Eher zögerlich begannen wir 2010 mit<br />

unserem Dienst: in soziale Netzwerke,<br />

Radio und Fernsehen einzusteigen<br />

Inzwischen laufen unsere<br />

Fernsehprogramme auf zwei<br />

landesweiten christlichen Sendern<br />

in Chile und Ecuador.<br />

und audiovisuelle Produkte für Mission<br />

zu erstellen. Inzwischen laufen unsere<br />

50 halbstündigen Fernsehprogramme,<br />

Dokumentarfilme über Weltreligionen<br />

und die Kontinente und eine Serie mit<br />

Schulungsseminaren regelmäßig auf zwei<br />

landesweiten christlichen Fernsehsendern<br />

in Chile und in Ecuador.<br />

Und über YouTube wurden unsere<br />

Clips im Jahr 2013 rund 5.000 Mal gesehen<br />

oder heruntergeladen. Die Reaktionen<br />

auf die Radio- und Audiobotschaften<br />

sind nicht messbar. Doch sie sind effektive<br />

Kommunikationsmittel, um die Botschaft<br />

von Jesus unter die junge Generation<br />

zu bringen und sie zu schulen. Danke<br />

für alle Gebete und Ihre Unterstützung<br />

für unser Projekt „Missionsmotivation“<br />

(Spendencode P18641). Damit ermöglichen<br />

Sie in Südamerika die Produktion<br />

moderner Medien für Mission.<br />

Hans Ziefle (r.) im Tonstudio<br />

Name des Kontoinhabers<br />

Konto-Nr. des Kontoinhabers<br />

Bitte geben Sie für die<br />

Spendenbestätigung Ihre<br />

Freundesnummer (falls<br />

vorhanden) oder Ihren<br />

Namen und Ihre Anschrift an.<br />

Dankeschön!<br />

Helfen Sie mit, damit Menschen Gott begegnen<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

(ehem. Deutsche<br />

Missionsgemeinschaft)<br />

Buchenauerhof 2<br />

D-74889 Sinsheim<br />

Tel. 07265 959-0<br />

Fax: 07265 959-109<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher<br />

Redaktion: Theo Volland<br />

Layout: David Spieth<br />

Erscheinung: Sechsmal jährlich<br />

Titelfoto:<br />

Südostasien<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN:<br />

DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN:<br />

CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt<br />

anerkannt. Spenden<br />

werden im Rahmen der Satzung<br />

entsprechend der Zweckbestimmung<br />

für missionarische oder mildtätige<br />

Zwecke eingesetzt. Stehen<br />

für ein Projekt ausreichend Mittel<br />

zur Verfügung, wird die Spende<br />

für einen ähnlichen satzungsgemäßen<br />

Zweck verwendet.<br />

Herzlichen Dank<br />

für Ihre Spende<br />

Wir freuen uns über<br />

Ihre Unterstützung der<br />

missionarischen und<br />

sozialen Arbeit der <strong>DMG</strong>.<br />

Damit lindern Sie Not und<br />

bringen Menschen in aller<br />

Welt die Liebe Gottes auf<br />

verständliche Weise nahe.<br />

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IBAN IBAN<br />

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Spenden-/Mitgliedsnummer oder oder Name Name des des Spenders - (max. - (max. 27 27 Stellen)<br />

PLZ PLZ und und Straße Straße des des Spenders: (max. (max. 27 27 Stellen)<br />

IBAN IBAN<br />

Datum Datum<br />

BIC BIC<br />

D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

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Straße<br />

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vierteljährlich<br />

01. / 15. des Monats<br />

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(Falls bekannt. Siehe auch sechstellige Zahl im rückseitigen Adressfeld)<br />

SEPA-Lastschriftmandat:<br />

halbjährlich<br />

erstmals ab:<br />

(frühestens 15 Tage nach Eingang dieses Mandats bei der <strong>DMG</strong>)<br />

Geburtsdatum<br />

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Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

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Bitte geben Sie als Stichwort im Überweisungsträger den Namen eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an.<br />

ggf. ggf. Stichwort<br />

Angaben zum zum Kontoinhaber: Name, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. (max. 27 27 Stellen, keine keine Straßen- oder oder Postfachangaben<br />

E-Mail<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V., Buchenauerhof 2, 74889 Sinsheim<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer: DE84ZZZ00000848177<br />

Mandatsreferenz-Nr.: Wird von der <strong>DMG</strong> vergeben und Ihnen separat mitgeteilt.<br />

Ich ermächtige <strong>DMG</strong> interpersonal e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />

einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von <strong>DMG</strong> interpersonal e.V. auf<br />

mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Bank<br />

IBAN<br />

BIC<br />

jährlich<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

Staaten in in Euro. Euro.<br />

des IBAN des Auftraggebers<br />

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für den Beleg/Quittung für den Auftraggeber<br />

Empfänger<br />

bei<br />

Konto-Nr. bei<br />

BLZ BLZ<br />

EUR EUR<br />

06 06<br />

SPENDE<br />

SPENDE<br />

Auftraggeber/Einzahler:<br />

Verwendungszweck:<br />

Abzugsfähige Spende<br />

zur beim Bestätigung zur Vorlage beim Finanzamt<br />

des annehmenden Kreditinstituts<br />

des<br />

Bareinzahlung Empfängerbestätigung<br />

Bei Bei


Gott hat uns Menschen für die lebendige Gemeinschaft mit<br />

anderen und mit Jesus geschaffen. Als <strong>DMG</strong> bieten wir dafür<br />

Freizeiten an, bei denen wir miteinander auf Gottes Wort<br />

und Berichte aus aller Welt hören, beten und die Natur ge-<br />

nießen. Lernen Sie neue Orte und Menschen kennen.<br />

Begegnen Sie Missionaren und Mitarbeitern der <strong>DMG</strong> live.<br />

Herzliche Einladung:<br />

21.–24.04.<strong>2014</strong> • 75385 Bad Teinach-Zavelstein<br />

<strong>DMG</strong>-Freizeit Zavelstein<br />

Mit Gerd Sigrist und<br />

Missionaren. Anmeldung<br />

und Information:<br />

Bibel und Erholungsheim<br />

Haus Felsengrund<br />

Tel. 07053 9266-0<br />

www.haus-felsen-grund.de<br />

22.–27.06.<strong>2014</strong> • 71292 Friolzheim<br />

<strong>DMG</strong>-Freizeit Friolzheim<br />

Mit Klaus Böttcher,<br />

Günther Beck und<br />

Missionaren. Anmeldung<br />

und Information:<br />

Freizeithaus Friolzheim<br />

Tel. 07044 41155<br />

haeuser@christusbund.de<br />

29.05.–01.06.<strong>2014</strong> • 76307 Karlsbad<br />

Urlaub mit Inhalt (Juni)<br />

Leitung: Günther Beck<br />

Anmeldung<br />

und Information:<br />

Haus Bethanien<br />

Tel. 07202 93070<br />

www.ab-verein.de<br />

12.–23.08.<strong>2014</strong> • 76307 Karlsbad<br />

Urlaub mit Inhalt (Aug.)<br />

Leitung: Günther Beck<br />

Anmeldung<br />

und Information:<br />

Haus Bethanien<br />

Tel. 07202 93070<br />

www.ab-verein.de<br />

05.–10.10.<strong>2014</strong> • 76332 Bad Herrenalb-Neusatz<br />

<strong>DMG</strong>-Freizeit Neusatz<br />

Mit Gerd Sigrist und<br />

Missionaren<br />

Anmeldung und<br />

Information:<br />

Henhöferheim<br />

Tel. 07083 2385<br />

www.henhoeferheim.de<br />

29.6.–11.7.<strong>2014</strong> • 18586 Sellin, Rügen<br />

Bibel- und Erholungsfreizeit<br />

Mit Detlef Garbers<br />

und Missionar<br />

Anmeldung:<br />

Tel. 07265 959-153<br />

DGarbers@dmgint.de<br />

Informationen zum Haus:<br />

www.haus-seeadler-ruegen.de

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