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Credo Herbst 2010 - Pfarrei-breitbrunn.de

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Thema<br />

1<br />

Kirchenzeitung <strong>de</strong>r <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2010</strong><br />

St.Nikolaus Herrsching St.Johannes Baptist Breitbrunn St.Michael Wid<strong>de</strong>rsberg<br />

An <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Lebens gereift<br />

Was kann eine Baumscheibe mit<br />

ihren Jahresringen erzählen? Etwas<br />

vom Alter <strong>de</strong>s Baumes. Aber nicht<br />

nur das. Auch davon, wie <strong>de</strong>r Baum<br />

älter gewor<strong>de</strong>n ist, von <strong>de</strong>n Jahren,<br />

die ganz unterschiedlich waren. Von<br />

schwierigen Zeiten und Zeiten <strong>de</strong>r<br />

Leichtigkeit, von geringerem und<br />

stärkerem Wachstum.<br />

Selten sind die Jahresringe<br />

gleichmäßig konzentrisch<br />

angeordnet. Wir<br />

sehen, wo im Laufe <strong>de</strong>r<br />

Zeit Gegenkräfte gewirkt<br />

haben. Wir ahnen die<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />

am Standort, <strong>de</strong>ren Spuren<br />

wir erkennen. Uns<br />

wird <strong>de</strong>utlich, dass auch<br />

Zerreißproben dazu gehörten.<br />

Die inneren Ringe<br />

sind abgehärtet und bil<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n ältesten Teil <strong>de</strong>s Baumes,<br />

reichen in seine Anfangsjahre zurück.<br />

Die ersten Jahre sind prägend,<br />

sagen uns die Verhaltensforscher.<br />

Was ein Mensch in diesen Jahren<br />

erfährt o<strong>de</strong>r lernt, stellt Weichen für<br />

sein ganzes Leben. Vieles davon ist<br />

uns nicht mehr bewusst, weil es von<br />

an<strong>de</strong>ren Dingen überlagert wird - so<br />

wie neuere Baumringe sich um die<br />

ältesten herum gelegt haben. Aber<br />

im Unterbewussten bleiben diese<br />

Erfahrungen gespeichert. Wir tragen<br />

sie ein Leben lang mit uns he-<br />

rum. Diese frühkindlichen Erfahrungen<br />

gehören zu uns, ohne sie wür<strong>de</strong><br />

uns Wesentliches fehlen. Wir wären<br />

nicht, wer wir sind. Sie sind Teil unserer<br />

Persönlichkeit. Ein Baum ohne<br />

diese inneren, alten Ringe wäre zerbrechlich.<br />

Sie sind es, die Stabilität<br />

verleihen und stark machen.<br />

Der Baum ist nicht stehen geblieben.<br />

Er ist weiter gewachsen, Ring<br />

um Ring, Jahr um Jahr. Kontinuierlich<br />

gewinnen wir in unserem Leben<br />

neue Erfahrungen hinzu. Neue Erlebnisse<br />

überlagern alte und überholen<br />

die gestrigen. Wo wir heute<br />

stehen, hat auch etwas mit unserem<br />

Gestern zu tun. Das Gestern war<br />

nicht umsonst, auch wenn wir heute<br />

reifer, wacher, lebendiger <strong>de</strong>nn je<br />

sind. Kein Jahr ist wie das an<strong>de</strong>re<br />

gewesen, egal, wie viele Jahre auch<br />

ins Land gegangen sind. Es gab tol-<br />

le Jahre und solche, über die man<br />

nicht gern spricht. Hoffentlich sind<br />

es mehr gute als schlechte Jahre.<br />

Auch Brüche kennen wir in unserem<br />

Leben. Ob wir an eine Krankheit<br />

<strong>de</strong>nken, die uns eingeschränkt o<strong>de</strong>r<br />

uns <strong>de</strong>n Gedanken unserer Endlichkeit<br />

nahe gebracht hat. Ob unsere<br />

Pläne durchkreuzt wur<strong>de</strong>n<br />

und unserem Leben<br />

eine Wendung gaben.<br />

Ob das „Schicksal“ uns<br />

getroffen und aus <strong>de</strong>r<br />

Bahn geworfen hat. Ob<br />

wir an unseren alten<br />

Überzeugungen gezweifelt<br />

haben. Die eine<br />

Seite unseres Lebens<br />

mag stärker, die an<strong>de</strong>re<br />

schwächer gewachsen<br />

sein. Einerseits mögen<br />

wir uns weiter entwickelt,<br />

an<strong>de</strong>rerseits vielleicht<br />

auch stehen geblieben sein.<br />

Was können uns die Jahresringe<br />

unseres Lebens erzählen? Etwas<br />

von unserem Glauben und Hoffen,<br />

von Erfolgen und Nie<strong>de</strong>rlagen, von<br />

Rückgrat und Erweichung. Etwas<br />

von Sehnsucht und Ängsten. Etwas<br />

von Wi<strong>de</strong>rstand und Kraft. Eines ist<br />

klar und <strong>de</strong>utlich: Über die Jahre<br />

hinweg sind wir gewachsen, gereift<br />

und Gott näher gekommen.<br />

Ihr Pfarrer F. Schmid


2 Thema<br />

Alter(n) damals:<br />

So war die gute alte Zeit wirklich<br />

Thema<br />

3<br />

Was sind doch alle Sachen,<br />

die uns ein Herze machen, als<br />

schlechte Nichtigkeit?<br />

Was ist <strong>de</strong>s Menschen Leben,<br />

<strong>de</strong>r immer um muss schweben,<br />

als eine Phantasie <strong>de</strong>r Zeit?<br />

(Andreas Gryphius)<br />

(F.H.) Wir wer<strong>de</strong>n immer älter. Neueste<br />

Zahlen besagen, dass unsere<br />

durchschnittliche Lebenserwartung<br />

bei ca. 80 Jahren liegt. Noch weit<br />

ins 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt hinein war die<br />

Lebenserwartung <strong>de</strong>utlich geringer,<br />

im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt lag sie bei 27/<br />

28 Jahren. Natürlich gab es Menschen,<br />

die viel älter wur<strong>de</strong>n, sie<br />

waren aber weit seltener als heutzutage<br />

anzutreffen. Die Vorstellung,<br />

mit dieser Tatsache seien Respekt<br />

und Ehrfurcht vor <strong>de</strong>m Alter einhergegangen,<br />

täuscht aber. Denn auch<br />

wenn nur ein sehr geringer Prozentsatz<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung ein für heutige<br />

Verhältnisse hohes Alter erreichte,<br />

so war noch keine positive Bewertung<br />

damit verbun<strong>de</strong>n gewesen.<br />

In <strong>de</strong>r frühen Neuzeit gab es noch<br />

keine Altersgrenze, nach <strong>de</strong>r berufliche<br />

Arbeit been<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> – die<br />

Grenze war fließend. Alt war man<br />

nach äußeren Merkmalen wie weißen<br />

Haaren, gebücktem Gang und<br />

körperlicher Gebrechlichkeit, wegen<br />

<strong>de</strong>r man nicht mehr (voll) arbeiten<br />

konnte. Ein Nürnberger Holzschnitt<br />

mit einem alten Mann in einem<br />

Laufstall ist unterschrieben:<br />

„Groß koppfweh und ein<br />

Schwindlet hirn, ein kal haupt,<br />

Ein geruntzelt stirn, dunckel<br />

Augen, sausen<strong>de</strong> orn, Sinn<br />

Und ge<strong>de</strong>chtnuß halb verlorn,<br />

Ein bleichen mund, voller<br />

Zanlucken, rinnend augen, ein<br />

Bogen rucken, beyd triffen<strong>de</strong><br />

Augen und nasen husten und<br />

Reuspern, uberd massen zittern,<br />

unlust, reu<strong>de</strong>n und krätz<br />

Alter, schau an, das sind <strong>de</strong>in<br />

schätz.“<br />

Das Alter als solches wur<strong>de</strong> wenig<br />

geachtet, we<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Jungen<br />

noch – wie gehört – von <strong>de</strong>nen,<br />

die es erreichten. Das vierte Gebot,<br />

die Eltern zu ehren, fand nur für die<br />

Zeit Anwendung, in <strong>de</strong>r die Kin<strong>de</strong>r<br />

unmündig waren. Alte Menschen<br />

Herrsching 1898<br />

hatten ebenso wenig eine Son<strong>de</strong>rstellung<br />

wie Kin<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>m Maße,<br />

in <strong>de</strong>m die allgemeine Lebenserwartung<br />

stieg und es immer mehr<br />

Alte gab, wur<strong>de</strong> ihre Versorgung zu<br />

einem gesellschaftlichen Problem.<br />

Mit <strong>de</strong>r Aufklärung wuchs die Diesseitsbezogenheit,<br />

und mit <strong>de</strong>r einhergehen<strong>de</strong>n<br />

„Versittlichung“ <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft gewann das Alter an<br />

Ansehen. Man stellte es als Zeit <strong>de</strong>r<br />

Reife und Abgeklärtheit <strong>de</strong>r Unvernunft<br />

und Spontaneität <strong>de</strong>r Jugend<br />

gegenüber.<br />

Einen Platz für alte und arbeitsunfähige<br />

Menschen gab es aber noch<br />

lange nicht, ebenso wenig eine<br />

geregelte Altersversorgung. Damit<br />

waren Konflikte mit <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n<br />

jüngeren Generation vorprogrammiert,<br />

da sie für die Versorgung<br />

aufkommen musste. Die Alten<br />

arbeiteten mit, solange ihre Kräfte<br />

es ihnen erlaubten, und übernahmen<br />

leichtere Aufgaben. Wur<strong>de</strong>n<br />

sie pflegebedürftig, be<strong>de</strong>utete ihre<br />

Versorgung eine Beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>s Tagesablaufs, zumal damalige<br />

Wohnverhältnisse und Einkünfte<br />

allgemein nur notdürftig ausreichten.<br />

Auf <strong>de</strong>m Land wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hof an<br />

<strong>de</strong>n Nachfolger übergeben, wenn<br />

<strong>de</strong>r Bauer und die Bäuerin in <strong>de</strong>n<br />

„Austrag“ zogen. Damit übernahm<br />

meistens <strong>de</strong>r Sohn (o<strong>de</strong>r Schwieger-<br />

Herrsching um 1900<br />

sohn) <strong>de</strong>n Hof. Auf diese Weise hatte<br />

<strong>de</strong>r Hof immer eine vollwertige<br />

Führung, was für die Kontinuität <strong>de</strong>r<br />

Arbeit von Vorteil war. Gleichzeitig<br />

konnte <strong>de</strong>r Nachfolger nun heiraten,<br />

da er erst mit <strong>de</strong>r Hofübernahme die<br />

notwendigen Einkünfte vorweisen<br />

konnte, die er zur Genehmigung einer<br />

Eheschließung vorweisen musste.<br />

Wer auf sein „Altenteil“ zog, ließ<br />

sich aber in <strong>de</strong>r Regel zuvor vertraglich<br />

gewisse Versorgungsleistungen<br />

zusichern. Die Klagen von Eltern,<br />

die darüber lamentierten, dass die<br />

Kin<strong>de</strong>r sie verhungern ließen, sind<br />

zahlreich. Aber genauso stellten die<br />

Kin<strong>de</strong>r nach Vertragsabschluss fest,<br />

dass sie in Zeiten schlechter Ernte<br />

o<strong>de</strong>r nach Unglücksfällen selbst in<br />

Schwierigkeiten gerieten, wenn sie<br />

die ausbedungenen Leistungen an<br />

die Eltern erfüllten. Aber nur diese<br />

„Übergabsverträge“, oft bis in intime<br />

Details ausgearbeitet, versprachen<br />

eine gewisse Sicherheit für die<br />

Altersversorgung.<br />

So wur<strong>de</strong> noch 1853 in einem<br />

„Übergabsvertrag“ aus Herrsching<br />

zugesichert:<br />

„…er [<strong>de</strong>r übergeben<strong>de</strong> Bauer] er-<br />

hält nämlich <strong>de</strong>n Kosten sollen aber aus seinem<br />

nebst <strong>de</strong>m Rücklaß bestritten und <strong>de</strong>r hiernach<br />

Rechte <strong>de</strong>s noch verbleiben<strong>de</strong> Rest unter seinen<br />

ungehin<strong>de</strong>rten<br />

Aufenthalts<br />

in <strong>de</strong>r<br />

Wohnstube<br />

drei Töchtern o<strong>de</strong>r ihren Erben<br />

gleichheitlich vertheilt wer<strong>de</strong>n…“<br />

Die Bauern konnten ihre Altersversorgung<br />

mit diesen Verträgen<br />

zur Wohnung<br />

sicherstellen, die ländliche Unter-<br />

und schicht, Knechte, Mäg<strong>de</strong> und Ta-<br />

Aufbewahrung<br />

gelöhner, waren dagegen darauf<br />

seiner angewiesen, gna<strong>de</strong>nhalber Aufnahgelöhner,<br />

Sachen die me in einem Hof zu fin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sie<br />

hintere Stubenkammer<br />

zu ebener Er<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Mobiliarschaft, weiters<br />

erhält er die tägliche seinem<br />

Alter angemessene Kost morgens,<br />

mussten ins Armenhaus <strong>de</strong>s Dorfes<br />

einziehen.<br />

Unsere romantischen Vorstellungen<br />

über die „gute alte Zeit“, von <strong>de</strong>r<br />

Ehrfurcht vor <strong>de</strong>m Alter und von <strong>de</strong>r<br />

mittags und<br />

abends, o<strong>de</strong>r<br />

sofern er solche<br />

nicht mehr<br />

nehmen wollte,<br />

was ihm freisteht,<br />

hiefür<br />

ein jährliches<br />

Geldversum zu<br />

30 Gul<strong>de</strong>n…<br />

weiters erhält er<br />

das benöthigte<br />

Holz und Licht<br />

im Anschlage<br />

zu 8 Gul<strong>de</strong>n,<br />

zur Kleidung Blick über die Herrschinger Bucht, gemalt von Christa Pohle<br />

jährlich ein harbenes<br />

Hemd und überhauptigen<br />

freien Unterhalt <strong>de</strong>r Klei<strong>de</strong>r mit<br />

Reinigung <strong>de</strong>r Wäsche im Anschlag<br />

Großfamilie, die unter allen widrigen<br />

Umstän<strong>de</strong>n zusammenhielt,<br />

müssen wir wohl revidieren.<br />

zu 6 Gul<strong>de</strong>n – und die Benützung<br />

<strong>de</strong>r Küche, <strong>de</strong>s Koch- und Waschgeschirrs.<br />

In Krankheitsfällen wird<br />

er vier Wochen lang mit Arzt, Apotheke,<br />

Krankenkost und Wart freigehalten.<br />

Die angelegentlich seines<br />

<strong>de</strong>reinstigen Begräbniß anlaufen-


4 Or<strong>de</strong>n<br />

Deutscher Or<strong>de</strong>n: Helfen und heilen<br />

Buchbesprechung<br />

Alex Rühle:<br />

„Ohne Netz – Mein halbes Jahr offline“<br />

5<br />

In <strong>de</strong>r Wallfahrtskirche Maria Birnbaum, Sielenbach<br />

(H.H.) Neben <strong>de</strong>n Johannitern und<br />

<strong>de</strong>n Templern ist <strong>de</strong>r Deutsche Or<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r dritte große Ritteror<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rs<br />

als die Templer besteht <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n<br />

allerdings bis heute. Wie alle Ritteror<strong>de</strong>n<br />

hat <strong>de</strong>r Deutsche Or<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

eigentlich “Or<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>r vom<br />

Deutschen Haus St. Marien in Jerusalem“<br />

heißt, eine höchst abenteuerliche<br />

Geschichte hinter sich.<br />

Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n in Akkon<br />

(heute Israel) 1190 von Bremer<br />

und Lübecker Kreuzfahrern und ging<br />

wohl aus einem Feldlazarett hervor.<br />

Noch 1190 wur<strong>de</strong> das Hospiz <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Kreuzfahrer von König<br />

Guido reich beschenkt. Herzog Friedrich,<br />

<strong>de</strong>r Sohn Kaiser Barbarossas,<br />

bemühte sich um die päpstliche<br />

Anerkennung, die bereits ein Jahr<br />

später erfolgte. Als ritterliches I<strong>de</strong>al<br />

galt es, hilfsbedürftigen Menschen<br />

um Christi willen selbstlos zu dienen<br />

und sie zu beschützen. Als Or<strong>de</strong>nsregel<br />

wur<strong>de</strong> die Regel <strong>de</strong>r Johanniter<br />

übernommen. 1221 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n<br />

rechtlich <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Ritteror<strong>de</strong>n gleichgestellt und er<br />

wur<strong>de</strong> exempt, d.h. er unterliegt<br />

allein <strong>de</strong>n Anweisungen<br />

<strong>de</strong>s Papstes, lokale Bischöfe<br />

haben auf <strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>n keinen<br />

Einfluss – bis heute nicht.<br />

In kurzer Zeit breitete sich<br />

<strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n enorm aus. Als <strong>de</strong>r<br />

König von Masowien von<br />

<strong>de</strong>r Weichsel die Deutschen<br />

Or<strong>de</strong>nsritter gegen die heidnischen<br />

Pruzzen zu Hilfe rief,<br />

kamen die Or<strong>de</strong>nsritter erstmals<br />

aus <strong>de</strong>m Heiligen Land<br />

an die Ostsee. Im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Ostkolonisation errichtete <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n<br />

in kurzer Zeit <strong>de</strong>n Deutschor<strong>de</strong>nsstaat<br />

mit einem riesigen Gebiet von<br />

etwa 200.000 Quadratkilometern.<br />

Um 1400 setzte ein beständiger Nie<strong>de</strong>rgang<br />

ein. 1809 erklärte Napoleon<br />

<strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>n schließlich für aufgelöst,<br />

bis ihm Franz I. von Österreich 1834<br />

wie<strong>de</strong>r die alten Rechte und Pflichten<br />

zurückgab. Motiviert vom Elend<br />

<strong>de</strong>r Soldaten in <strong>de</strong>r Schlacht von<br />

Solferino (1859) widmete sich <strong>de</strong>r<br />

Or<strong>de</strong>n im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt vor allem<br />

<strong>de</strong>r Kriegskrankenpflege.<br />

Damit waren die Probleme allerdings<br />

keineswegs zu En<strong>de</strong>. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Or<strong>de</strong>n die Zerschlagung <strong>de</strong>r Donaumonarchie<br />

1918 nur mühsam überstan<strong>de</strong>n<br />

hatte, wur<strong>de</strong> er 1938 von<br />

<strong>de</strong>n Nationalsozialisten endgültig<br />

verboten, <strong>de</strong>nn Hitler wollte einen<br />

eigenen Deutschen Or<strong>de</strong>n als Genspen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s neuen Reiches grün<strong>de</strong>n.<br />

Das Aufhebungs<strong>de</strong>kret wur<strong>de</strong> 1947<br />

in Österreich aufgehoben und ein<br />

beschei<strong>de</strong>ner Neuanfang begann,<br />

vor allem durch heimatvertriebene<br />

Su<strong>de</strong>ten. Heute wird <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Or<strong>de</strong>n, wie je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re, von Or<strong>de</strong>nspriestern<br />

mit ewiger Profess geleitet.<br />

Daneben besteht er aus Laienbrü<strong>de</strong>rn<br />

und einer Schwesternkongregation<br />

(„Deutschor<strong>de</strong>nsschwestern“).<br />

Dem Or<strong>de</strong>n angeglie<strong>de</strong>rt sind die so<br />

genannten „Familiaren“, Laien, die<br />

<strong>de</strong>m Or<strong>de</strong>n geistig angeglie<strong>de</strong>rt sind,<br />

aber keine Profess abgelegt haben.<br />

Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n immerhin zweimal<br />

völlig aufgelöst war, bewies er<br />

doch eine erstaunliche Lebenskraft.<br />

Obwohl ein eher kleiner Or<strong>de</strong>n mit<br />

ca. 30 Angehörigen in Deutschland<br />

(es gibt noch Or<strong>de</strong>nsprovinzen in<br />

Österreich, <strong>de</strong>r Slowakei, Südtirol<br />

und Belgien), verfügt er über die<br />

jüngsten Or<strong>de</strong>nsmitglie<strong>de</strong>r. Im Zeichen<br />

<strong>de</strong>r Hl. Maria und <strong>de</strong>s Hl. Georg<br />

widmet er sich vor allem <strong>de</strong>r Altenund<br />

Krankenpflege, wobei heute Ritterschaft<br />

als „Einsatz für das Reich<br />

Christi zum Schutz <strong>de</strong>r Wehrlosen“<br />

verstan<strong>de</strong>n wird. So ist <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>nswerken <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Or<strong>de</strong>ns in 70 Einrichtungen mit mehr<br />

als 2000 Angestellten in <strong>de</strong>r Alten-,<br />

Behin<strong>de</strong>rten- und Suchthilfe sowie in<br />

<strong>de</strong>r Familienhilfe und <strong>de</strong>r Seelsorge<br />

aktiv.<br />

Der Hauptsitz <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns liegt in<br />

Weyarn (Kreis Miesbach), die Novizen<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r romantischen<br />

kleinen Wallfahrtskirche Maria Birnbaum<br />

(in Sielenbach bei Augsburg)<br />

ausgebil<strong>de</strong>t. Noch immer tragen die<br />

Or<strong>de</strong>nsangehörigen bei feierlichen<br />

Anlässen <strong>de</strong>n weißen Rittermantel<br />

mit <strong>de</strong>m Professkreuz, und noch immer<br />

heißt das Or<strong>de</strong>nsmotto „helfen<br />

und heilen“.<br />

Leben und arbeiten ohne<br />

Internet und Handy – geht das<br />

überhaupt?<br />

(mst) Viele Menschen kennen das<br />

Gefühl. Der Urlaub ist zu En<strong>de</strong>. Es<br />

spielt keine Rolle, ob es nun die Sinn<br />

geben<strong>de</strong> Toskana-Reise war, Ferien<br />

in <strong>de</strong>n Bergen mit herzergreifen<strong>de</strong>n<br />

Sonnenaufgängen und wun<strong>de</strong>rschönen<br />

Hügellandschaften o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Urlaub<br />

am Meer, Entspannung pur und<br />

köstliche Mittelmeerküche. Der Morgen<br />

<strong>de</strong>s ersten Arbeitstages machte<br />

<strong>de</strong>n Erholungswert oft schnell zunichte.<br />

Mit <strong>de</strong>m Öffnen <strong>de</strong>s elektronischen<br />

Postfachs am Arbeitsplatz,<br />

neu<strong>de</strong>utsch <strong>de</strong>m Email-Account, ist<br />

<strong>de</strong>r flotte Weg zurück ins sich dynamisch<br />

drehen<strong>de</strong> Hamsterrad geebnet.<br />

Ein paar Hun<strong>de</strong>rt Emails warten<br />

darauf, geöffnet und gelesen und oft<br />

auch noch beantwortet zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Passend zu dieser Zeit nach <strong>de</strong>m<br />

Sommerurlaub kommt nun ein lesenswertes<br />

Buch auf <strong>de</strong>n Markt. Der<br />

Journalist Alex Rühle, Redakteur im<br />

Feuilleton <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschen Zeitung,<br />

hatte seine Abhängigkeit von<br />

Internet und Handy gründlich satt.<br />

Vor <strong>de</strong>m Experiment hat er sein<br />

Blackberry - ein Mobiltelefon, mit<br />

<strong>de</strong>m man auch Emails abrufen kann<br />

- auf <strong>de</strong>m Schuhschrank <strong>de</strong>poniert,<br />

damit er vor <strong>de</strong>m Zubettgehen noch<br />

heimlich Emails checken konnte. An<br />

einem durchschnittlichen Tag hatte<br />

er knapp 70 Mails im Eingang und<br />

45 geschrieben. Sogar bei einem gemütlichen<br />

Aben<strong>de</strong>ssen hat er sich gelegentlich<br />

auf die Toilette verdrückt,<br />

um Mails zu lesen. Wenn Rühle dann<br />

Einblick in sein Privatleben gibt, wird<br />

es beson<strong>de</strong>rs amüsant. Der Journa-<br />

list ist verheiratet und Vater von zwei<br />

Kin<strong>de</strong>rn. „Das wirklich Wichtige, das<br />

Wochenen<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und<br />

B. (seiner Frau, Anmerkung <strong>de</strong>r Redaktion),<br />

war dann komischerweise<br />

nicht ganz so toll wie geplant: Während<br />

eines Bauernhofaufenthalts<br />

schlich ich mal alle halbe Stun<strong>de</strong> ins<br />

Zimmer rauf, weil ich auf eine Mail<br />

von einem Freund wartete. Mein<br />

Sohn fragte irgendwann, ob ich<br />

Bauchweh habe, ich wür<strong>de</strong> immer so<br />

schnell im Haus verschwin<strong>de</strong>n. Nein,<br />

dachte ich, kein Bauchweh, ich habe<br />

nur Blackberry.“<br />

Wie schwierig sich das Berufsleben<br />

eines Journalisten gestaltet, wird<br />

klar, wenn <strong>de</strong>r Autor beschreibt, wie<br />

er statt Emails wie<strong>de</strong>r richtige Briefe<br />

von Hand schreiben muss, sie in<br />

Kuverts stecken und mit einer Briefmarke<br />

versehen darf. Es ist mühsam,<br />

weil es auch ungewohnt ist. Zur Recherche<br />

kann man nicht einfach nur<br />

googeln. Der Weg zu <strong>de</strong>n Quellen<br />

<strong>de</strong>r Informationen führt wie<strong>de</strong>r in<br />

Büchereien und Bibliotheken. Bücher<br />

müssen ausgeliehen und Seiten<br />

kopiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Alex Rühle will die Menschen nicht<br />

mit erhobenem Zeigefinger missionieren.<br />

Er schreibt mit edler Fe<strong>de</strong>r,<br />

leicht und unterhaltsam über Vorzüge<br />

<strong>de</strong>s analogen Lebens, ohne die<br />

Vorteile <strong>de</strong>r Internetwelt unter <strong>de</strong>n<br />

Teppich zu kehren. Man schmunzelt,<br />

wenn er von Bekannten erzählt, die<br />

täglich zwischen zwei und vier Stun<strong>de</strong>n<br />

online Scrabble spielen, o<strong>de</strong>r<br />

von einer Freundin mit ihrer Farmville-Sucht<br />

auf Facebook: Sie stellte<br />

sich nachts um zwei <strong>de</strong>n Wecker, um<br />

ihre Auberginen auf ihrem virtuellen<br />

Bauernhof zu gießen. Ein Gefan-<br />

gener beschreibt in einem Brief an<br />

Rühle seinen „Phantomschmerz“.<br />

Man habe ihm am Tag <strong>de</strong>s Haftantritts<br />

das Handy abgenommen. Er<br />

habe tatsächlich körperliche Entzugserscheinungen<br />

gespürt und<br />

sich fortwährend in <strong>de</strong>r Zelle an die<br />

leere Hosentasche gefasst, weil er<br />

fest davon überzeugt war, <strong>de</strong>n Vibrationsalarm<br />

<strong>de</strong>s Geräts an seinem<br />

Oberschenkel zu spüren.<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s halben Jahres kehrt<br />

auch Rühle wie<strong>de</strong>r zurück zu Mobiltelefon<br />

und Internet. Er bedauert<br />

etwas, dass das halbe Jahr vorbei<br />

ist. Viele Leser dürften nach <strong>de</strong>r<br />

kurzweiligen Lektüre ihren Umgang<br />

mit diesen Medien etwas verän<strong>de</strong>rn.<br />

Unaufdringlich hat <strong>de</strong>r Autor auf<br />

die Schönheiten <strong>de</strong>r analogen Welt<br />

hingewiesen, auf richtige Gespräche<br />

von Angesicht zu Angesicht, face to<br />

face und nicht via Facebook, auf die<br />

Schönheit von Fahrradtouren und<br />

das Lesen von richtigen Büchern.<br />

Ja und auch mal wie<strong>de</strong>r die Freu<strong>de</strong>,<br />

wenn man einen persönlichen Brief<br />

erhält, von Hand geschrieben, in<br />

einem Kuvert mit Briefmarke. Und<br />

man kommt vielleicht auch zu <strong>de</strong>r<br />

Erkenntnis, dass man nicht immer<br />

und überall erreichbar sein muss.<br />

Ohne Netz<br />

Alex Rühle<br />

Verlag Klett-Cotta<br />

220 Seiten<br />

17,95 Euro


6<br />

Thema<br />

Aktuelles<br />

7<br />

Altenpflege in <strong>de</strong>r Praxis:<br />

Das Wichtigste ist Zuhören<br />

Spen<strong>de</strong>naufruf:<br />

Denkmalgeschützte Orgel soll saniert wer<strong>de</strong>n<br />

(tkk) Marita Wegner arbeitet<br />

seit drei Jahren im Johanniterhaus<br />

in Herrsching in <strong>de</strong>r<br />

Altenpflege. Zum CREDO-Thema<br />

„<strong>Herbst</strong> <strong>de</strong>s Lebens“ gibt sie<br />

Einblick in ihre Arbeit.<br />

CREDO: Frau Wegner, ganz herzlichen<br />

Dank für Ihre Bereitschaft, uns von Ihrer<br />

Arbeit im Johanniterhaus zu erzählen.<br />

Wie kamen Sie in die Altenpfl ege?<br />

Marita Wegner: Ich wollte schon immer<br />

mit Menschen zusammen arbeiten.<br />

Eigentlich habe ich Hotelfachfrau<br />

gelernt, und ich war früher auch<br />

in diesem Beruf tätig. Nach <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rpause<br />

wollte ich aber nicht mehr<br />

in diesen Bereich zurück. Als ich 2007<br />

erfuhr, dass das Johanniterhaus eröffnet<br />

wird, habe ich mich beworben.<br />

Zu<strong>de</strong>m kam mir eine Arbeitsstelle in<br />

Herrsching sehr entgegen; ich wollte<br />

wegen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r im Ort bleiben. Als<br />

Jugendliche hatte ich auch einmal<br />

ein Praktikum in <strong>de</strong>r Altenpflege gemacht.<br />

Aber das ist lange her, und es<br />

war nur ein Praktikum.<br />

CREDO: Was fasziniert Sie an Ihrem<br />

Beruf?<br />

MW: Je<strong>de</strong>r Tag ist neu. Ich komme<br />

rein und weiß nicht, was mich heute<br />

erwartet. Unsere Bewohner sind je-<br />

<strong>de</strong>n Tag an<strong>de</strong>rs drauf. Das Schöne ist:<br />

Ich bekomme Anerkennung für meine<br />

Arbeit, zum Beispiel in Form eines<br />

Lächelns. Und dann sage ich zu mir:<br />

„Ja, das ist es!“<br />

CREDO: In Ihrem Beruf gibt es sicher<br />

helle und dunkle Momente. Wie gehen<br />

Sie zum Beispiel mit <strong>de</strong>m Tod um? Wie<br />

tief trifft es Sie persönlich, wenn einer<br />

Ihrer Bewohner stirbt?<br />

MW: Nun, es kommt darauf an, wie<br />

nahe man <strong>de</strong>m Bewohner gestan<strong>de</strong>n<br />

hat. Es macht einen Unterschied, ob<br />

ich ihn drei Tage o<strong>de</strong>r zwei Jahre lang<br />

gepflegt habe. Und wenn einer krank<br />

gewesen ist, kann ich zu mir sagen:<br />

„Die Zeit ist gekommen.“ Darüber<br />

hinaus bin ich zum Glück ein Mensch,<br />

<strong>de</strong>r die Arbeit weitgehend hinter sich<br />

lassen kann. Außer<strong>de</strong>m verarbeite ich<br />

viel beim Sport, ich gehe laufen und<br />

kann zuhause in <strong>de</strong>r Familie darüber<br />

re<strong>de</strong>n.<br />

CREDO: Trösten Sie Angehörige?<br />

MW: Das weniger. Klar, man drückt<br />

sich, wenn man sich länger kennt.<br />

Aber ansonsten ist immer noch eine<br />

Fachkraft als Ansprechpartner da. Ich<br />

bin nur Altenpflegehilfskraft, keine<br />

ausgebil<strong>de</strong>te Fachkraft.<br />

CREDO: Welche Rolle spielen Kolleginnen<br />

und Kollegen?<br />

MW: Eine große Rolle. Mir sind alle<br />

Kolleginnen und Kollegen wichtig,<br />

<strong>de</strong>nn wir brauchen uns gegenseitig.<br />

Einer muss sich auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren verlassen<br />

können. Das ganze Team ist<br />

wichtig, nicht nur die Pflegekräfte,<br />

auch die Verwaltung und alle an<strong>de</strong>ren<br />

Mitarbeiter hinter <strong>de</strong>n Kulissen.<br />

Probleme wer<strong>de</strong>n bei uns auf <strong>de</strong>m<br />

schnellsten Weg gelöst und nicht irgendwo<br />

hingeschoben. Das schätze<br />

ich.<br />

CREDO: Was war Ihr schönstes Erlebnis<br />

in <strong>de</strong>r Altenpfl ege?<br />

MW: Es gibt immer wie<strong>de</strong>r schöne<br />

Momente. Wenn man näheren Kontakt<br />

zu einem Bewohner aufgebaut<br />

hat, eine ältere Dame, die bettlägerig<br />

ist, einfach einmal streichelt, und<br />

ein Lächeln o<strong>de</strong>r ein Augenzwinkern<br />

kommt zurück: Dann weiß ich, das<br />

ist es wert. Selbst wenn man bei<br />

Bewohnern manchmal über Wochen<br />

keine Reaktion hat, bin ich mir sicher,<br />

sie bekommen doch mit, wenn ihnen<br />

Gutes geschieht und man ihnen Aufmerksamkeit<br />

widmet.<br />

CREDO: Könnte man mit einfachen<br />

Mitteln etwas in <strong>de</strong>r Altenpfl ege verbessern?<br />

MW: Das einfachste und wichtigste<br />

Mittel ist zuzuhören. Auch wenn man<br />

viel Arbeit hat, sollte man sich die<br />

Zeit nehmen. Unsere Bewohner wollen<br />

re<strong>de</strong>n, und wenn man nur rennt<br />

und macht, kommt das zu kurz. Es ist<br />

wichtig, zuzuhören.<br />

CREDO: Spielt Ihr Glaube für Ihre Arbeit<br />

eine Rolle?<br />

MW: Ja, auf je<strong>de</strong>n Fall. Wenn ein Bewohner<br />

stirbt, kann ich mich damit<br />

trösten, dass es Zeit für ihn ist, zu<br />

gehen. Und über diesen Zeitpunkt<br />

entschei<strong>de</strong>t Gott. Dabei be<strong>de</strong>utet das<br />

Weiterleben nach <strong>de</strong>m Tod für mich<br />

auch Hoffnung. Auch meinen Kin<strong>de</strong>rn<br />

habe ich erzählt, dass unsere Uroma<br />

aus <strong>de</strong>m Himmel runter schaut und<br />

uns sieht, dass sie weiß, wo wir leben,<br />

was wir tun. Als Mensch braucht<br />

man einen Glauben.<br />

CREDO: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Für die Sanierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Orgel in <strong>de</strong>r<br />

ebenfalls <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Kirche St. Johannes Baptist in<br />

Breitbrunn wird um Spen<strong>de</strong>n<br />

gebeten.<br />

Die Orgel in <strong>de</strong>r Kirche St. Johannes<br />

in Breitbrunn stammt aus <strong>de</strong>m<br />

Jahre 1861, erbaut von <strong>de</strong>r Orgelbauwerkstätte<br />

Franz Zimmermann<br />

in München. Laut einem Gutachten<br />

<strong>de</strong>s Amtes für Kirchenmusik <strong>de</strong>r Diözese<br />

Augsburg vom Juli 2007 „stellt<br />

die Orgel ein schönes Zeugnis ihrer<br />

Zeit dar und steht unter Denkmalschutz.<br />

Gegenwärtig befin<strong>de</strong>t sie<br />

sich allerdings in schlechtem Zustand<br />

und ist stark verschmutzt. Sie<br />

bedarf <strong>de</strong>shalb einer gründlichen<br />

Reinigung, Überholung und technischen<br />

Sanierung.“ Die Orgel besaß<br />

zu<strong>de</strong>m ursprünglich sechs Register,<br />

jetzt nur noch vier. Einem Kostenanschlag<br />

aus <strong>de</strong>m Jahre 1949 ist dazu<br />

zu entnehmen, dass zwei Register<br />

„vollständig unbrauchbar sind“.<br />

Sie wur<strong>de</strong>n vermutlich damals ausgebaut.<br />

Das Amt für Kirchemusik<br />

empfiehlt jetzt die Rekonstruktion<br />

und <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>reinbau <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

fehlen<strong>de</strong>n Register, ebenso einen<br />

neuen Gebläsemotor.<br />

Die Orgelsanierung war ursprünglich<br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

Renovierung <strong>de</strong>r Kirche und <strong>de</strong>r Anschaffung<br />

neuer Glocken im Jahre<br />

2006 angedacht wor<strong>de</strong>n, musste<br />

aus finanziellen Grün<strong>de</strong>n damals<br />

aber zurückgestellt wer<strong>de</strong>n. Eine<br />

private Spen<strong>de</strong> anlässlich einer<br />

gol<strong>de</strong>nen Hochzeit speziell für die<br />

Orgelsanierung hat die Kirchenverwaltung<br />

veranlasst, die Maßnahme<br />

jetzt in Angriff zu nehmen. Zu <strong>de</strong>n<br />

neuen Glocken erfährt die Renovierung<br />

unserer Kirche St. Johannes<br />

mit einer sanierten Orgel die<br />

Vollendung. Der Erhalt ist für lange<br />

Jahre gesichert.<br />

Die Kosten für die Orgelsanierung<br />

liegen nach <strong>de</strong>n eingeholten Angeboten<br />

mit <strong>de</strong>n nötigen Zusatzarbeiten<br />

bei voraussichtlich 45.000 Euro,<br />

wobei ein zunächst erheblich günstiger<br />

erscheinen<strong>de</strong>s Angebot nach<br />

eingehen<strong>de</strong>r Bearbeitung schlussendlich<br />

nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n<br />

konnte. Die notwendigen Genehmigungen<br />

nach <strong>de</strong>m Denkmalschutzgesetz<br />

und <strong>de</strong>n haushaltsrechtlichen<br />

Bestimmungen konnten dazu<br />

nicht erlangt wer<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>n zuständigen<br />

Stellen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

hohen qualitativen handwerklichen<br />

Leistungen für die wertvolle Orgel<br />

nicht gesichert erschienen. Auch<br />

Zuschüsse wären mangels fachli-<br />

cher zustimmen<strong>de</strong>r Begutachtung<br />

nicht gewährt wor<strong>de</strong>n.<br />

Die Sanierungsarbeiten wer<strong>de</strong>n im<br />

Oktober dieses Jahres begonnen<br />

und voraussichtlich im Frühsommer<br />

2011 been<strong>de</strong>t sein. In dieser Zeit ist<br />

unsere Kirche ohne Orgel.<br />

Bisher sind Zuschüsse in Höhe von<br />

17.500 Euro zugesagt, über weitere<br />

Anträge ist noch nicht entschie<strong>de</strong>n.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die<br />

Kirchengemein<strong>de</strong> rund 25.000 Euro<br />

selbst erbringen muss. Hierfür bittet<br />

die Kirchenverwaltung um Spen<strong>de</strong>n,<br />

in <strong>de</strong>r Überzeugung, dass <strong>de</strong>r Erhalt<br />

unserer <strong>de</strong>nkmalgeschützten Orgel<br />

dies Wert ist und <strong>de</strong>n Aufwand<br />

rechtfertigt.<br />

Konto <strong>de</strong>r Pfarrkirchenstiftung<br />

Breitbrunn:<br />

Nr. 1121448 bei <strong>de</strong>r VR-Bank<br />

Breitbrunn<br />

(BLZ 70093200).<br />

Spen<strong>de</strong>nbescheinigungen können<br />

selbstverständlich ausgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Allen Spen<strong>de</strong>rn bereits im Voraus<br />

ein „herzliches Vergelt´s Gott“.<br />

Jakob Schrafstetter, Kirchenpfleger


8 Aktuelles<br />

Thema<br />

9<br />

Suchbild<br />

Gebete im Alter<br />

(Si.Po.) Genau hinsehen – es gibt so viel Schönes und Sehenswertes in unserer<br />

<strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft! Das Suchbild unserer heutigen Ausgabe führt<br />

Sie an eine Hausfassa<strong>de</strong>. Die schöne Holzplastik <strong>de</strong>s Hl. Christophorus mit<br />

Jesuskind schaut auf <strong>de</strong>n Betrachter herab. Der Heilige gehört zu <strong>de</strong>n vierzehn<br />

Nothelfern. Als Patron <strong>de</strong>r Autofahrer und <strong>de</strong>s Verkehrs ist sein Name<br />

in neuester Zeit wie<strong>de</strong>r sehr volkstümlich gewor<strong>de</strong>n. Liebe <strong>Credo</strong>-Leser,<br />

gehen Sie zu Fuß durch die <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft, nur so wird Ihnen die<br />

Darstellung auffallen!<br />

Viel Spaß!<br />

(Auflösung auf Seite 16).<br />

Rainer Maria Rilke<br />

H E R B S T<br />

Die Blätter fallen, fallen wie von<br />

weit, als welkten in <strong>de</strong>n Himmeln<br />

ferne Gärten; sie fallen mit<br />

verneinen<strong>de</strong>r Gebär<strong>de</strong>. Und in<br />

<strong>de</strong>n Nächten fällt schwere Er<strong>de</strong><br />

aus allen Sternen in die Einsamkeit.<br />

Wir alle fallen. Diese Hand<br />

da fällt. Und sieh Dir andre an:<br />

es ist in allen. Und doch ist Einer,<br />

welcher dieses Fallen unendlich<br />

sanft in seinen Hän<strong>de</strong>n hält.<br />

Hineingetauft in <strong>de</strong>n Glauben<br />

wur<strong>de</strong>n:<br />

Mia Castor<br />

Lukas Weireter<br />

Lilli Steglich<br />

Nelia Yilmaz<br />

Melodie-Sophie Striegel<br />

Fabienne Sachs<br />

Vor Gott haben sich getraut:<br />

Andrea Spindler, geb. Zirngibl<br />

und Max Spindler<br />

Udom Samingphayak<br />

und Peter Harbauer<br />

Julia Ruppert, geb. Werner<br />

und Philip Ruppert<br />

Wir beten für unsere<br />

Verstorbenen:<br />

Manfred Otte<br />

Alfred Stollmayer<br />

Auguste Losert<br />

Johann Greine<strong>de</strong>r<br />

Erna Peetz<br />

Christine Pfundstein<br />

Heidi Ehrengut<br />

Gebet im Alter I<br />

Herr, mein Lebensbogen neigt sich<br />

zur Vollendung.<br />

Ich blicke zurück und danke Dir,<br />

dass Du mir rechtzeitig die Einsicht<br />

gabst, das Älter- und Altwer<strong>de</strong>n in<br />

Vernunft anzunehmen.<br />

Das macht mich froh!<br />

Ich muss mich nicht mehr jünger<br />

machen und gegen <strong>de</strong>n natürlichen<br />

Prozess <strong>de</strong>s Reifens ankämpfen.<br />

Ich kann statt eines vergeblichen<br />

Kampfes die Zeit nutzen, um mich<br />

gesund und beweglich zu erhalten<br />

und um das beson<strong>de</strong>rs schwere<br />

Loslassen lieb gewor<strong>de</strong>ner Dinge<br />

und Gewohnheiten zu lernen.<br />

Ich will Herz und Geist noch mehr<br />

aufschließen für die Liebe zu meinen<br />

Mitmenschen mit ihren Sorgen<br />

und für meine Familie.<br />

Ich versuche, nieman<strong>de</strong>n zu bevormun<strong>de</strong>n.<br />

Ich freue mich über alle Deine Geschöpfe<br />

und über die täglichen kleinen<br />

und großen Wun<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Natur,<br />

die Du uns schenkst.<br />

Quelle:<br />

Annemarie Zottmann, Herrsching, in „Unser Gebetbücherl. Lobpreis, Bitte und Dank aus<br />

Breitbrunn, Herrsching und Wid<strong>de</strong>rsberg“, herausgegeben von Dr. Tanja Kodisch-Kraft.<br />

Gebet im Alter II<br />

Herr, du weißt, dass ich altere und<br />

bald alt sein wer<strong>de</strong>. Bewahre mich<br />

davor, schwatzhaft zu wer<strong>de</strong>n, und<br />

beson<strong>de</strong>rs vor <strong>de</strong>r fatalen Gewohnheit,<br />

bei je<strong>de</strong>r Gelegenheit und über<br />

je<strong>de</strong>s Thema mitre<strong>de</strong>n zu wollen.<br />

Befreie mich von <strong>de</strong>r Einbildung,<br />

ich müsse an<strong>de</strong>rer Leute Angelegenheiten<br />

in Ordnung bringen. Bei<br />

meinem ungeheuren Schatz an Erfahrung<br />

und Weisheit ist’s freilich<br />

ein Jammer, nicht je<strong>de</strong>rmann daran<br />

teilnehmen zu lassen. Aber du<br />

weißt, Herr, dass ich am En<strong>de</strong> ein<br />

paar Freun<strong>de</strong> brauche.<br />

Ich wage nicht, dich um die Fähigkeit<br />

zu bitten, die Klagen meiner<br />

Quelle: Eine nicht mit Namen bekannte Äbtissin.<br />

Mitmenschen über ihre Lei<strong>de</strong>n mit<br />

nie versagen<strong>de</strong>r Teilnahme anzuhören.<br />

Hilf mir nur, sie mit Geduld<br />

zu ertragen, und versiegle meinen<br />

Mund, wenn es sich um meine eigenen<br />

Kümmernisse und Gebrechen<br />

han<strong>de</strong>lt. Sie nehmen zu mit<br />

<strong>de</strong>n Jahren, und meine Neigung, sie<br />

aufzuzählen, wächst mit ihnen.<br />

Ich will dich auch nicht um ein besseres<br />

Gedächtnis bitten, nur um<br />

etwas mehr Demut und weniger<br />

Selbstsicherheit, wenn meine Erinnerung<br />

nicht mehr mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn<br />

übereinstimmt.<br />

Schenke mir die wichtige Einsicht,<br />

dass ich mich gelegentlich irren<br />

Mache mich empfindlich und folgsam<br />

für die Warnzeichen, die Du mir<br />

schickst.<br />

Herr, ich danke Dir für je<strong>de</strong> Freu<strong>de</strong><br />

und für alle guten und schmerzhaften<br />

Erfahrungen, die mein Leben<br />

bereichert und geformt haben.<br />

Herr, ich möchte immer mehr hinreifen<br />

zu Dir und bitte Dich um die<br />

Gna<strong>de</strong> eines würdigen To<strong>de</strong>s.<br />

kann. Hilf mir, einigermaßen mil<strong>de</strong><br />

zu bleiben. Ich habe nicht <strong>de</strong>n Ehrgeiz,<br />

eine Heilige zu wer<strong>de</strong>n (mit<br />

manchen von ihnen ist so schwer<br />

auszukommen!), aber ein scharfes,<br />

altes Weib ist eines <strong>de</strong>r Meisterwerke<br />

<strong>de</strong>s Teufels. Mach’ mich teilnehmend,<br />

aber nicht sentimental, hilfsbereit,<br />

aber nicht aufdringlich.<br />

Gewähre mir, dass ich Gutes fin<strong>de</strong>,<br />

wo ich es nicht vermutet habe, und<br />

Talente bei Leuten, <strong>de</strong>nen ich es<br />

nicht zugetraut hätte. Und schenke<br />

mir, Herr, die Liebenswürdigkeit, es<br />

ihnen zu sagen.


10 Bil<strong>de</strong>rrückblick<br />

Bil<strong>de</strong>rrückblick<br />

11<br />

Bil<strong>de</strong>rrückblick<br />

Pfarrgemein<strong>de</strong>rat Breitbrunn<br />

Bei <strong>de</strong>r konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung<br />

am 14. April <strong>2010</strong> wur<strong>de</strong> Frau Marie<br />

Carolin Billig einstimmig zur 1.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Pfarrgemein<strong>de</strong>rates<br />

Breitbrunn gewählt. Stellvertreten<strong>de</strong><br />

Vorsitzen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> Frau Paula<br />

von Perger. Herr Ralf Grieße ist aus<br />

beruflichen Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m<br />

PGR ausgeschie<strong>de</strong>n, an seine Stelle<br />

ist Frau Serena Edwards-Toussaint<br />

nachgerückt.<br />

Pfarrfest<br />

Am 4. Juli konnten wir bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein unser Pfarrfest feiern. Die Herrschinger Blasmusik spielte<br />

zünftig auf, und viele fleißige Helferinnen und Helfer sorgten für Speis und Trank. Ein von Herrn Pfarrer Schmid<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s PGR in Breitbrunn von links nach rechts:<br />

Hinten: Jakob Schrafstetter (Kirchenpfleger), Isol<strong>de</strong> Dihn, Marie Carolin Billig, Barbara Hübler, Richard Kaindl<br />

Vorn: Irene Lutz (Pfarrhelferin), Pfarrer Franz Schmid, Paula von Perger, Serena Edwards-Toussaint, Anneliese Lechner<br />

Pfarrgemein<strong>de</strong>rat Wid<strong>de</strong>rsberg<br />

Am 13. April fand die konstituieren<strong>de</strong><br />

Sitzung in Wid<strong>de</strong>rsberg statt.<br />

Herr Hubert Eichberger wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r<br />

zum 1. Vorsitzen<strong>de</strong>n gewählt,<br />

2. Vorsitzen<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> Herr Tobias<br />

Holzer.<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s PGR Wid<strong>de</strong>rsberg<br />

von links nach rechts:<br />

Christina Dick, Hubert Eichberger,<br />

Tobias Holzer, Christine Fogt-Groß<br />

frisch gezapftes Bier schmeckte natürlich beson<strong>de</strong>rs gut, und das große Kuchenbuffet ließ keine Wünsche offen.<br />

Beim Kin<strong>de</strong>rfest mit <strong>de</strong>n tollen Spielestationen und Attraktionen konnten Groß und Klein ihre Kräfte und Geschicklichkeit<br />

messen. Als Belohnung gab es natürlich zum Abschluss eine Urkun<strong>de</strong>. Ganz herzlichen Dank an Frau<br />

Monika Walter für die Organisation und Vorbereitung <strong>de</strong>r Stationen. Auch unsere Firmlinge waren eifrig bei <strong>de</strong>r<br />

Sache, sie betreuten einige Spielestationen und halfen beim Bedienen. Allen, die sich bei <strong>de</strong>r Vorbereitung und<br />

Durchführung <strong>de</strong>s Festes so tatkräftig engagiert haben, ein herzliches Vergelt’s Gott!<br />

Herzlichen Dank an die neu gewählten Pfarrgemein<strong>de</strong>räte für die Bereitschaft sich in einer kirchlich schwierigen<br />

Zeit zu engagieren. Wir wünschen allen ein gutes Miteinan<strong>de</strong>r und Gottes Segen für die gemeinsame Arbeit.


12 Bil<strong>de</strong>rrückblick<br />

Bil<strong>de</strong>rrückblick<br />

13<br />

Besuch <strong>de</strong>r Firmlinge im Johanniterhaus<br />

Im Rahmen ihrer Firmvorbereitung<br />

haben 10 Jugendliche am 15. Juli<br />

die BewohnerInnen im Johanniterhaus<br />

besucht. Nach einer kurzen<br />

Einführung von Frau Hegewisch<br />

konnten die Firmlinge mit <strong>de</strong>n SeniorInnen<br />

ins Gespräch kommen, mit<br />

ihnen spielen o<strong>de</strong>r spazieren gehen.<br />

Zum Abschluss feierten sie gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>n HeimbewohnerInnen<br />

Gottesdienst. Es war ein interessanter,<br />

bereichern<strong>de</strong>r Nachmittag, <strong>de</strong>r<br />

hoffentlich nicht nur <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />

Freu<strong>de</strong> gemacht hat.<br />

Jugendgottesdienst<br />

Zum Fest unseres Diözesanpatrons<br />

St. Ulrich (4. Juli <strong>2010</strong>) gestalteten<br />

die Firmlinge einen Jugendgottesdienst,<br />

<strong>de</strong>r das Leben und Wirken<br />

<strong>de</strong>s Heiligen auf ebenso pfiffige wie<br />

eindrucksvolle Weise in <strong>de</strong>n Blick<br />

nahm. Drei <strong>de</strong>r Akteure v.l.n.re:<br />

Simon Degenhart, Patrick Oliveira-<br />

Viegas, David Knöll.<br />

Fotoausstellung<br />

Am 17. Juni dieses Jahres waren es 20 Jahre,<br />

dass <strong>de</strong>r damalige Bischof Josef Stimpfle die<br />

neue Nikolauskirche feierlich eingeweiht hatte.<br />

Siegfried Polednik, unser rastloser <strong>Credo</strong>-<br />

Fotograf, hat dazu mit viel Liebe zum Detail<br />

und großem Engagement eine Ausstellung<br />

zum Wer<strong>de</strong>gang unserer Kirche zusammengestellt.<br />

Dabei wur<strong>de</strong> die Geschichte <strong>de</strong>r <strong>Pfarrei</strong><br />

bis hin zur feierlichen Weihe <strong>de</strong>r neuen Kirche<br />

dokumentiert. Die Ausstellung stieß auf reges<br />

Interesse (auch bei Nichtkatholiken). Dem Ehepaar<br />

Polednik sei für die viele Mühe nochmals<br />

herzlich gedankt!<br />

Jugendgottesdienst<br />

Nicht nur unsere Pfarrhelferin Irene<br />

Lutz (Bild Mitte), son<strong>de</strong>rn auch die<br />

Firmlinge verfolgten gespannt <strong>de</strong>n<br />

einmal an<strong>de</strong>rs gestalteten Festgottesdienst<br />

zum Pfarrfest am 4. Juli<br />

<strong>2010</strong> in <strong>de</strong>r Nikolauskirche in Herrsching.


14 Bil<strong>de</strong>rrückblick<br />

Bil<strong>de</strong>rrückblick<br />

15<br />

Mit Marias Segen<br />

Den Brauch <strong>de</strong>s Kräuterbuschenbin<strong>de</strong>ns<br />

hält <strong>de</strong>r katholische Frauenbund<br />

von Herrsching lebendig. Am<br />

Tag „Maria Himmelfahrt“ wur<strong>de</strong>n<br />

die Kräuterbuschen in Verbindung<br />

mit einer Spen<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Blumenschmuck<br />

<strong>de</strong>r Kirche abgegeben. Zur<br />

Kräutersegnung wer<strong>de</strong>n seit über<br />

1000 Jahren an diesem Tag Heilkräuter<br />

zum Gottesdienst gebracht.<br />

Die Heilkraft <strong>de</strong>r Kräuter soll durch<br />

die Fürbitte <strong>de</strong>r Kirche <strong>de</strong>m ganzen<br />

Menschen zum Heil dienen. Dieses<br />

Heil ist an Maria beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich<br />

gewor<strong>de</strong>n. Deshalb bezieht die<br />

Liturgie die Aussagen <strong>de</strong>r Heiligen<br />

Schrift über die göttliche Weisheit auf Maria und bringt wohlriechen<strong>de</strong> Kräuter (vgl. Jesus Sirach, Kap. 24) und<br />

Weihrauch herbei, um Maria zu ehren. Mit <strong>de</strong>n Blumen bringen wir die Schönheit <strong>de</strong>r Schöpfung in <strong>de</strong>n Gottesdienst<br />

(und dann zu Hause in <strong>de</strong>n Herrgottswinkel), so dass alles zu einem sommerlichen Fest <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> wird.<br />

Abschlussgottesdienst Vorschulkin<strong>de</strong>r<br />

Renovierung <strong>de</strong>r alten St. Nikolauskirche<br />

Durch großzügige Einzelspen<strong>de</strong>n ist es <strong>de</strong>r Pfarrgemein<strong>de</strong><br />

Herrsching ermöglicht wor<strong>de</strong>n, die alte Pfarrkirche St. Nikolaus<br />

in großen Teilen zu renovieren. Die Arbeiten am Hochaltar,<br />

an <strong>de</strong>r Kanzel sowie an <strong>de</strong>n Einzelfiguren (Herz-Jesu-Figur,<br />

Sebastian-Statue, Madonna mit Kind, Statue <strong>de</strong>s Auferstan<strong>de</strong>nen)<br />

wur<strong>de</strong>n zu diesem Zwecke an die Fa. Wiegerling, Augsburg/<br />

Gaissach vergeben. Für mehrere Monate mussten daher<br />

die Werktagsgottesdienste im neuen Gotteshaus gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Wie man sehen kann, ist es <strong>de</strong>r Kirchenmalerin Frau<br />

Christine Zellner prima gelungen, unser Schmuckkästchen sowie<br />

die einzelnen Figuren in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.<br />

Herzlichen Dank – Vergelt’s Gott! – allen Spen<strong>de</strong>rinnen<br />

und Spen<strong>de</strong>rn! Bil<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n renovierten Statuen sehen Sie<br />

im nächsten <strong>Credo</strong>.<br />

Mit „Alle Kin<strong>de</strong>r lernen lesen“ verabschie<strong>de</strong>ten sich die 14 Vorschulkin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte St. Nikolaus von<br />

ihrem Kin<strong>de</strong>rgarten. Im Gottesdienst am 22. Juli haben wir uns gemeinsam erinnert, wie die Kin<strong>de</strong>r gewachsen<br />

sind und was sie in <strong>de</strong>r Zeit im Kin<strong>de</strong>rgarten alles gelernt haben. Eltern, Mitarbeiter und die verbleiben<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r<br />

haben noch gute Wünsche und Herr Pfarrer Schmid Gottes Segen mit auf <strong>de</strong>n Weg gegeben. Wir wünschen allen<br />

unseren Schulkin<strong>de</strong>rn Glück und Mut für die neue spannen<strong>de</strong> Zeit in <strong>de</strong>r Schule!<br />

Spielfest in Wid<strong>de</strong>rsberg<br />

Am 26.Juni fand auf <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>spielplatz in<br />

Wid<strong>de</strong>rsberg unser alljährliches Familien- und Spielfest<br />

statt. Bei gutem Wetter hatten sich viele Kin<strong>de</strong>r<br />

zusammen mit ihren Eltern, Verwandten und Freun<strong>de</strong>n<br />

auf <strong>de</strong>m Spielplatz getroffen, um einen gemeinsamen<br />

Nachmittag voller Spaß und Freu<strong>de</strong> zu erleben.<br />

Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Der<br />

Tag klang gemütlich mit einem Sonnwendfeuer aus.<br />

Einen herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen <strong>de</strong>s<br />

Festes beigetragen haben. Der Erlös in Höhe von<br />

435,58 Euro kam <strong>de</strong>r Kirche St. Michael zugute.


16<br />

Veranstaltungen<br />

Veranstaltungen<br />

17<br />

Veranstaltungen<br />

Veranstaltungen<br />

Firmung <strong>2010</strong><br />

Besuch bei Abt Dr. Johannes Eckert OSB: Am Sonntag,<br />

10. Oktober, fahren die FirmbewerberInnen nach<br />

München in die Abtei St. Bonifaz. Im Gespräch können<br />

sich Abt Johannes und die Jugendlichen ein wenig<br />

kennen lernen. Nach <strong>de</strong>r gemeinsamen Feier <strong>de</strong>r Vesper<br />

kehren wir nach Herrsching zurück.<br />

Zweites Firmwochenen<strong>de</strong> vom 15. bis 17. Oktober: Eine<br />

Woche vor <strong>de</strong>r Firmung kommen alle Firmlinge noch<br />

einmal in Schloss Fürstenried zu einem gemeinsamen<br />

Wochenen<strong>de</strong> zusammen. „Was geschieht bei <strong>de</strong>r Firmung?“<br />

- „Wie ist <strong>de</strong>r Ablauf?“ - „Das Sakrament <strong>de</strong>r<br />

Versöhnung“ sind einige <strong>de</strong>r Themen an diesem Wochenen<strong>de</strong>.<br />

Gut vorbereitet und eingestimmt freuen wir<br />

uns auf die Feier <strong>de</strong>r Firmung am 22.Oktober.<br />

Festgottesdienst zu Heiligen Firmung: Nach einer langen<br />

und intensiven Zeit <strong>de</strong>r Vorbereitung ist es endlich<br />

so weit. Am Freitag, <strong>de</strong>m 22. Oktober <strong>2010</strong> um<br />

17.00 Uhr empfangen 29 Jugendliche durch Abt Dr.<br />

Johannes Eckert OSB in <strong>de</strong>r St. Nikolaus Kirche in Herrsching<br />

das Sakrament <strong>de</strong>r Heiligen Firmung. Wir freuen<br />

uns mit ihnen und wünschen ihnen einen geistvollen<br />

Festgottesdienst und dass sie sich in ihrem Leben immer<br />

vom Heiligen Geist gestärkt wissen.<br />

Ökumenische Kin<strong>de</strong>rbibeltage vom<br />

3. bis 5. November <strong>2010</strong><br />

Alle Kin<strong>de</strong>r von 5 – 10 Jahren sind herzlich eingela<strong>de</strong>n<br />

von Mittwoch bis Freitag jeweils nachmittags von<br />

13.30 bis ca.16.30 Uhr ins katholische Pfarrzentrum,<br />

Mitterweg 22 in Herrsching. Der Prophet Elija und seine<br />

Erfahrungen mit Gott und <strong>de</strong>m Volk Israel wer<strong>de</strong>n<br />

uns an diesen Tagen beschäftigen. Wir wer<strong>de</strong>n zusammen<br />

basteln, singen und spielen und natürlich gibt es<br />

zur Stärkung auch wie<strong>de</strong>r feinen Kuchen und etwas zu<br />

trinken. Zum Abschluss feiern wir am Freitagnachmittag<br />

im kath. Pfarrzentrum miteinan<strong>de</strong>r Gottesdienst –<br />

alle Eltern sind hierzu herzlich eingela<strong>de</strong>n. Wir freuen<br />

uns auf gaaaanz viele Kin<strong>de</strong>r!!!<br />

St. Martinsfeiern im November<br />

Wie in je<strong>de</strong>m Jahr feiern wir <strong>de</strong>n Heiligen Bischof<br />

Martin und seine Taten mit einem Martinsspiel und einem<br />

Laternenumzug. Alle Kin<strong>de</strong>r und ihre Mamas und<br />

Papas, Omas und Opas sind herzlich eingela<strong>de</strong>n zum<br />

Martinsumzug - GANZ WICHTIG: Bitte bring’ Deine<br />

Laterne mit!!!<br />

In Herrsching am Donnerstag, 11. November<br />

um 17.00 Uhr<br />

Wir treffen uns in <strong>de</strong>r neuen Nikolauskirche und feiern<br />

miteinan<strong>de</strong>r eine kurze Andacht. Anschließend ziehen<br />

wir zur Wiese neben <strong>de</strong>r Kirche, wo wir sehen und erleben,<br />

wie <strong>de</strong>r Heilige Martin mit <strong>de</strong>m Bettler seinen<br />

Mantel teilt. Dann gehen wir mit unseren Laternen<br />

zum Kin<strong>de</strong>rgarten. Dort gibt es zur Stärkung Kin<strong>de</strong>rpunsch<br />

(Glühwein für die Erwachsenen) und Martinsgebäck.<br />

Bitte bringt eine Tasse mit.<br />

In Breitbrunn am Donnerstag, 11. November<br />

um 17.00 Uhr<br />

Wie immer treffen wir uns an <strong>de</strong>r Europakapelle auf<br />

<strong>de</strong>m Jau<strong>de</strong>sberg. In einer kleinen Andacht erinnern wir<br />

uns an die Taten <strong>de</strong>s Heiligen Martin und ziehen anschließend<br />

mit unseren Laternen zur Pfarrkirche Heilig<br />

Geist. Am Martinsfeuer auf <strong>de</strong>m Kirchplatz können wir<br />

uns mit Kin<strong>de</strong>rpunsch und Glühwein (für die Erwachsenen)<br />

stärken.<br />

In Wid<strong>de</strong>rsberg am Freitag, 12. November<br />

um 17.00 Uhr<br />

Treffpunkt ist das Gemein<strong>de</strong>haus – von dort ziehen wir<br />

um <strong>de</strong>n Weiher in <strong>de</strong>n Wald. Am Martinsfeuer singen<br />

und beten wir zu Ehren <strong>de</strong>s großen Heiligen. Nach einer<br />

kleinen Stärkung führt unser Weg zurück zum Gemein<strong>de</strong>haus.<br />

Biblische Meditation<br />

Der nächsten Meditationsaben<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Religionspädagogen<br />

Michael Bajorat (Spiritual <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />

St. Paul) fin<strong>de</strong>n am 1. und 22. Oktober <strong>2010</strong><br />

im Pfarrzentrum Herrsching statt. Beginn jeweils:<br />

19.30 Uhr.<br />

Familiengottesdienste<br />

Am 3. Oktober feiert die katholische Kirche <strong>de</strong>n Erntedanksonntag.<br />

In einem Familiengottesdienst wollen<br />

wir Gott für seine Schöpfung und für seine Gaben danken.<br />

Der Weltmissionssonntag<br />

am 24.<br />

Oktober steht unter<br />

<strong>de</strong>m Leitwort<br />

„Geh und handle<br />

genauso“. Kennen<br />

Sie Indien – das<br />

Indien, in <strong>de</strong>m 70<br />

Prozent <strong>de</strong>r Menschen<br />

von zwei US-Dollar am Tag leben, in <strong>de</strong>m Tag für<br />

Tag Tausen<strong>de</strong> Menschen verhungern? Indien und die<br />

dort tätigen Or<strong>de</strong>nsschwestern stehen dieses Jahr im<br />

Mittelpunkt <strong>de</strong>s Weltmissionssonntags. Die bekannteste<br />

Or<strong>de</strong>nsschwester aus Indien ist mit Sicherheit<br />

Mutter Teresa. Ihr Leben, das im August vor 100 Jahren<br />

in Mazedonien begann, ist <strong>de</strong>shalb ein großes Thema.<br />

In einem Familiengottesdienst wollen wir Indien und<br />

Mutter Teresa ein wenig kennen lernen.<br />

Ab <strong>de</strong>m 28. November (1. Adventssonntag) feiern wir<br />

an allen Adventssonntagen Familiengottesdienst und<br />

gehen gemeinsam <strong>de</strong>n Weg zur Krippe.<br />

Kin<strong>de</strong>rkirche<br />

Am Sonntag, 19. September, und am Sonntag, 17.<br />

Oktober, öffnet die Kin<strong>de</strong>rkirche in <strong>de</strong>r alten Nikolauskirche<br />

in Herrsching jeweils um 10.30 Uhr wie<strong>de</strong>r<br />

ihre Pforten. Miteinan<strong>de</strong>r wollen wir beten, singen und<br />

Gottesdienst feiern. Wir freuen uns auf viele, viele Kin<strong>de</strong>r.<br />

Herzlich willkommen!!!<br />

Das Kin<strong>de</strong>rkirchen-Team aus Breitbrunn hat sich für die<br />

kommen<strong>de</strong>n Monate etwas Beson<strong>de</strong>res ausgedacht.<br />

Ab Oktober wollen wir die Geschichten <strong>de</strong>s Alten Testaments<br />

in <strong>de</strong>n Mittelpunkt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rkirche stellen -<br />

je<strong>de</strong>n Monat eine neue, spannen<strong>de</strong> Geschichte. Je<strong>de</strong>s<br />

Mal gibt es ein Bild und am Schluss haben die Kin<strong>de</strong>r<br />

ein richtiges, kleines Büchlein. Unsere ersten Themen<br />

sind: Die Schöpfung, Adam und Eva, Noah, Josef und<br />

seine Brü<strong>de</strong>r. Lass dich überraschen. Die Termine stehen<br />

im Gottesdienstanzeiger und auf einem eigenen<br />

Plakat. Herzliche Einladung an alle Kin<strong>de</strong>r!!!<br />

Die Evangelische Aka<strong>de</strong>mie Tutzing /<br />

Freun<strong>de</strong>skreis Herrsching lädt ein zu einem<br />

Vortrag von Hanskarl Kölsch am 28. Oktober <strong>2010</strong><br />

um 19.00 Uhr im Evangelischen Gemein<strong>de</strong>haus<br />

Herrsching. Thema <strong>de</strong>s Abends: „Mozart: Die Rätsel<br />

seiner Zauberflöte“<br />

Erstkommunion 2011 – Elternabend<br />

Alle Eltern <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n 3. Klassen sind herzlich<br />

eingela<strong>de</strong>n zum Elternabend am Mittwoch, 10. November<br />

<strong>2010</strong>, 20.00 Uhr ins Pfarrzentrum Herrsching.<br />

Die Hinführung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r zum Glauben ist<br />

eine gemeinsame Aufgabe von Eltern und Gemein<strong>de</strong>.<br />

Deshalb freuen wir uns, wenn sich auch in diesem Jahr<br />

viele Mütter und Väter bereit erklären, eine Kommuniongruppe<br />

zu leiten. Selbstverständlich wer<strong>de</strong>n Sie bei<br />

dieser Aufgabe unterstützt und selbst angeleitet und<br />

begleitet. Nähere Informationen erhalten Sie beim Elternabend.<br />

Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen!<br />

Auflösung unseres<br />

Bil<strong>de</strong>rrätsels von Seite 8:<br />

Das Photo vom Heiligen Christophorus<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Summerstr.<br />

22 in Herrsching (bei Stumbaum)<br />

aufgenommen.


18 Kalen<strong>de</strong>rblatt<br />

Kin<strong>de</strong>rseite<br />

19<br />

Franz von Assisi: „Tu erst das Notwendige, dann das<br />

Mögliche und plötzlich schaffst du das Unmögliche.“<br />

(S.E.) Immer wie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t man im<br />

Leben <strong>de</strong>s heiligen Franz von Assisi<br />

Spuren dieser vertrauensvollen<br />

Überzeugung. Giovanni Bernardone,<br />

wie sein Geburtsname<br />

lautet, wur<strong>de</strong> 1182 in Assisi als<br />

Sohn einer reichen Tuchhändlerfamilie<br />

geboren. Das Geld seines Vaters<br />

ermöglichte <strong>de</strong>m jungen Mann, <strong>de</strong>n<br />

alle nur Francesco - kleiner Franzose<br />

- nannten, ein verschwen<strong>de</strong>risches<br />

Leben. Mit 20 Jahren geriet er jedoch<br />

in Gefangenschaft, erkrankte<br />

schwer und hatte viel Zeit, sein bisheriges<br />

Leben zu über<strong>de</strong>nken. Nach<br />

seiner Befreiung unternahm er eine<br />

Wallfahrt nach Rom. Dabei erkannte<br />

er, dass er Gott und <strong>de</strong>n Menschen<br />

dienen wollte. Seine Überzeugung<br />

war es, dass Gott ihm stets die nötige<br />

Kraft für sein Vorhaben geben<br />

wer<strong>de</strong>. Eines Tages hörte Franziskus<br />

im Gottesdienst Worte <strong>de</strong>s Evangeliums,<br />

die ihn dazu auffor<strong>de</strong>rten, besitzlos<br />

zu leben, die Heimat zu verlassen<br />

und Gutes zu tun (Matthäus<br />

10, 5–14). Er ließ alles zurück, brach<br />

ärmlich geklei<strong>de</strong>t von seiner Heimatstadt<br />

auf und rief: „Ich habe die<br />

heilige Armut zu meiner Herrin gewählt!“<br />

Von da ab trat er trotz <strong>de</strong>s<br />

Wi<strong>de</strong>rstands seiner Familie für seine<br />

I<strong>de</strong>e ein, arm zu leben, Kranke zu<br />

pflegen, die Schöpfung zu bewahren,<br />

Frie<strong>de</strong>n zu verkün<strong>de</strong>n und somit<br />

Gott zu dienen. Sein neuer Beiname<br />

wur<strong>de</strong> „povorello“, <strong>de</strong>r Arme.<br />

Bald schon schlossen sich ihm junge<br />

Männer an. Franziskus grün<strong>de</strong>te<br />

einen Or<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Papst Innozenz<br />

III. im Jahr 1210 anerkannte. Mit<br />

braunen Kapuzenkutten und Sandalen<br />

beklei<strong>de</strong>t zogen sie als Franziskanermönche<br />

predigend durch<br />

die Welt. Franziskus wollte mit Menschen,<br />

Tieren, ja <strong>de</strong>r gesamten Natur<br />

geschwisterlich leben. Beson<strong>de</strong>rs<br />

eindrucksvoll zeigt er dies im Sonnengesang,<br />

seinem Lobpreis.<br />

Franziskus setzte sich für seine I<strong>de</strong>ale<br />

so sehr ein, dass er am 4.10.1226 im<br />

Alter von 44 Jahren völlig erschöpft<br />

starb. Bereits zwei Jahre nach seinem<br />

Tod sprach ihn Papst Gregor IX.<br />

heilig. 1939 wur<strong>de</strong> Franziskus zum<br />

Patron Italiens ernannt, 1980 erklärte<br />

ihn Papst Johannes Paul II. zum<br />

Schutzpatron <strong>de</strong>r Ökologen. Franziskus<br />

wird oft mit Tieren, wegen<br />

seiner Stigmatisierung auch mit <strong>de</strong>n<br />

Wundmalen, abgebil<strong>de</strong>t. Franziskus<br />

ist aber nicht nur <strong>de</strong>r Patron <strong>de</strong>r Umweltschützer,<br />

son<strong>de</strong>rn u.a. auch <strong>de</strong>r<br />

Schnei<strong>de</strong>r, Dichter, Kaufleute und er<br />

hilft gegen Kopfschmerzen.<br />

Ausschnitt aus <strong>de</strong>m Sonnengesang<br />

<strong>de</strong>s Franziskus<br />

Höchster, allmächtiger, guter Herr,<br />

<strong>de</strong>in sind <strong>de</strong>r Lobpreis, die Herrlichkeit<br />

und Ehre und jeglicher Segen.<br />

Dir allein, Höchster, gebühren sie,<br />

und kein Mensch ist würdig, dich zu<br />

nennen.<br />

Gelobt seist du, mein Herr, mit<br />

allen <strong>de</strong>inen Geschöpfen, zumal<br />

<strong>de</strong>m Herrn Bru<strong>de</strong>r Sonne; er ist <strong>de</strong>r<br />

Tag, und du spen<strong>de</strong>st uns das Licht<br />

durch ihn. Und schön ist er und<br />

strahlend in großem Glanz, <strong>de</strong>in<br />

Sinnbild, o Höchster.<br />

Gelobt seist du, mein Herr, durch<br />

Schwester Mond und die Sterne;<br />

am Himmel hast du sie gebil<strong>de</strong>t,<br />

hell leuchtend und kostbar und<br />

schön.<br />

Gelobt seist du, mein Herr, durch<br />

Bru<strong>de</strong>r Wind und durch Luft und<br />

Wolken und heiteren Himmel und<br />

jegliches Wetter, durch das du<br />

<strong>de</strong>inen Geschöpfen <strong>de</strong>n Unterhalt<br />

gibst.<br />

Gelobt seist du, mein Herr, durch<br />

Schwester Wasser, gar nützlich ist<br />

es und <strong>de</strong>mütig und kostbar und<br />

keusch.<br />

Tierische Attribute<br />

Nicht nur <strong>de</strong>r heilige Franz von<br />

Assisi wird mit Tieren dargestellt,<br />

son<strong>de</strong>rn viele an<strong>de</strong>re Heilige<br />

erkennt man an ihren tierischen<br />

Attributen.<br />

Adler: Evangelist Johannes<br />

Bär: Korbinian<br />

Esel: Antonius von Padua<br />

Fisch: Ulrich von Augsburg<br />

Gans: Martin von Tours<br />

Hahn: Petrus<br />

Hund: Dominikus<br />

Kuh: Leonhard<br />

Maus: Gertrud v. Nivelles<br />

Löwe: Evangelist Markus<br />

Pferd: Wen<strong>de</strong>lin<br />

Rabe: Benedikt von Nursia<br />

Stier: Evangelist Lukas<br />

Rätsel:<br />

(S.E.) Am 4. Oktober ist Welttierschutztag. Man hat diesen<br />

Tag gewählt, weil es <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nktag <strong>de</strong>s heiligen Franziskus<br />

ist, <strong>de</strong>m es immer wichtig war, Menschen und Tiere zu schützen.<br />

Auf <strong>de</strong>m Bild siehst du, wie er mit <strong>de</strong>n Vögeln spricht.<br />

Dazu gibt es eine schöne Legen<strong>de</strong>:<br />

Franziskus und die Vögel<br />

Einst waren die Vögel in Streik getreten. Sie wollten nicht<br />

mehr singen. Da ging <strong>de</strong>r heilige Franziskus zu einem großen<br />

Baum und rief die Vögel herbei. Neugierig versammelten<br />

sich Kraniche, Meisen, Stare, Finken und an<strong>de</strong>re. Da begann<br />

Franziskus zu predigen: „Ihr Vögel, meine Brü<strong>de</strong>r, Gott hat euch eine schöne Stimme geschenkt, bunte Fe<strong>de</strong>rn<br />

als Schmuck und Flügel, damit ihr die Schöpfung überall betrachten könnt. Er schenkt euch Körner vom Feld als<br />

Futter, dazu klares Wasser aus <strong>de</strong>m Bach. Spürt ihr <strong>de</strong>nn nicht seine Liebe? Seid also wie<strong>de</strong>r fröhlich und lobt<br />

ihn!“ Da flatterten die Vögel hoch und sangen, pfiffen und zwitscherten ihr Danklied: Du kennst es sicher. Es ist<br />

das schöne Lied, das du bestimmt kennst: LAUDATO SI, O MI SIGNORE! Ent<strong>de</strong>ckst du 7 Unterschie<strong>de</strong>?<br />

2.10. SCHUTZENGELFEST<br />

Das Schutzengelfest gibt es seit <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

Man bedankt sich heute bei <strong>de</strong>n Schutzengeln und bittet<br />

um Hilfe. In alten Kirchen gibt es viele Engeldarstellungen.<br />

Such doch einmal danach!<br />

Basteltipp<br />

Aus bunten <strong>Herbst</strong>blättern lassen sich<br />

viele schöne Bil<strong>de</strong>r gestalten! Versuche<br />

es einmal mit einem Blätterzoo! Fallen<br />

dir (wil<strong>de</strong>) Tiere von A bis Z ein?<br />

An<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r – an<strong>de</strong>re Sitten:<br />

KÜRBISFEST<br />

Kin<strong>de</strong>r schnitzen sich am 15. Oktober in<br />

<strong>de</strong>m amerikanischen Bun<strong>de</strong>sstaat Ohio<br />

eine Kürbislaterne und spielen in <strong>de</strong>r Dunkelheit<br />

Gespenster. Allen schmeckt eine<br />

Kürbissuppe.<br />

Ge<strong>de</strong>nktage im Oktober<br />

Seit 1990 ist am 3. Oktober <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Nationalfeiertag:<br />

„Der Tag <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Einheit“.<br />

5.10. Weltposttag<br />

7.10. Rosenkranzfest<br />

15.10. Kürbisfest in Ohio<br />

16.10. Welternährungstag<br />

17.10. Internationaler Tag zur Beseitigung <strong>de</strong>r Armut<br />

18.10. Lukastag – man lädt in manchen Orten zu einer<br />

letzten Grillparty ein. Eine nette I<strong>de</strong>e, o<strong>de</strong>r?<br />

Ein tierlieber Heiliger stellt sich<br />

vor: 6.11. Leonhard<br />

1. Ich lebte um 500.<br />

2. Meist wer<strong>de</strong> ich als Mönch in einer schwarzen<br />

Kutte und mit Abtstab dargestellt.<br />

3. Oft kümmerte ich mich um Gefangene. Deshalb<br />

ist die Kette mein Symbol.<br />

4. Vielleicht ent<strong>de</strong>ckst du irgendwo eine Abbildung.<br />

5. Meist siehst du darauf auch ein o<strong>de</strong>r mehrere<br />

Tiere, wie auf diesem Bild.<br />

6. Ich bin <strong>de</strong>r Schutzpatron <strong>de</strong>r Bauern, Obsthändler,<br />

Schlosser, Schmie<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong> und<br />

<strong>de</strong>s Viehs.<br />

7. Es gibt in vielen Orten <strong>de</strong>n L . . . . . . . . . . . . , zum<br />

Beispiel in Bad Tölz.<br />

Wie kommt <strong>de</strong>r Bär zum Honig?


20 Die letzte Seite<br />

Portrait eines<br />

beson<strong>de</strong>ren Ehepaares<br />

Ehepaar Triffo<br />

(ak) Sie gehen untergehakt, Hand<br />

in Hand, Arm in Arm, wenn sie zur<br />

Heiligen Messe kommen: Ihre lebhaften<br />

blauen Augen schauen für<br />

zwei Personen, und seine schlanken,<br />

sehnigen Beine führen zwei Personen.<br />

Fürsorglich und liebevoll gehen<br />

sie miteinan<strong>de</strong>r um – „bei uns führt<br />

<strong>de</strong>r Blin<strong>de</strong> die Lahme“, lacht Maria<br />

Theresia Triffo fröhlich. Sie ist 91<br />

Jahre alt, und ihr Ehemann Arthur<br />

Franz konnte am 10. September seinen<br />

100. Geburtstag feiern. Kennen<br />

gelernt haben sie sich bereits in frühester<br />

Kindheit. Maria Theresia war<br />

gera<strong>de</strong> acht Jahre alt. Als Arthur<br />

Franz Triffo 1910 geboren wur<strong>de</strong>,<br />

gehörte die Heimat Bukowina<br />

noch zu Österreich-Ungarn,<br />

nach 1918 dann zu Rumänien.<br />

Nach <strong>de</strong>n Wirren <strong>de</strong>s zweiten<br />

Weltkriegs konnten bei<strong>de</strong> nicht<br />

in ihre Heimat zurückkehren,<br />

gelangten zunächst nach Österreich<br />

und heirateten1961 in<br />

Kath. Pfarramt<br />

Mitterweg 22<br />

82211 Herrsching<br />

Tel.: 0 81 52 / 13 03<br />

Fax: 0 81 52 / 99 87 34<br />

mail: st.nikolaus.herrsching@bistum-augsburg.<strong>de</strong><br />

www.pfarrei-herrsching.<strong>de</strong><br />

www.pfarrei-<strong>breitbrunn</strong>.<strong>de</strong><br />

Straubing. 1963 holte<br />

das aufstreben<strong>de</strong><br />

Möbelhaus Arzberger<br />

<strong>de</strong>n gelernten Buchhalter<br />

Triffo nach<br />

Herrsching. „Hier<br />

haben wir unsere<br />

zweite Heimat gefun<strong>de</strong>n“,<br />

sagt <strong>de</strong>r Jubilar.<br />

Auf die Frage, wie die<br />

Eheleute es geschafft<br />

haben, gemeinsam<br />

zufrie<strong>de</strong>n so alt zu wer<strong>de</strong>n und bei<br />

einigermaßen guter<br />

Gesundheit zu<br />

sein, antworten<br />

sie: „Der Herrgott<br />

gibt uns die Kraft.<br />

Und dann ist da<br />

noch die Regelmäßigkeit<br />

in unserem<br />

Leben. Wir<br />

sprechen je<strong>de</strong>n<br />

Morgen um 7<br />

Uhr gemeinsam<br />

das Morgengebet,<br />

verfolgen um<br />

7.30 Uhr die Eucharistiefeier<br />

in<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft<br />

Herrsching, Breitbrunn und<br />

Wid<strong>de</strong>rsberg<br />

Satz/Layout: ms-produktion,<br />

Herrsching<br />

Druck: GRABO Druck, Inning<br />

Schriftleitung:<br />

A. Keller, M. Trejo-Lidl<br />

V.i.S.d.P.: Pfarrer F. Schmid<br />

Neues Wohn<strong>de</strong>sign auf 2 Etagen<br />

Bürozeiten<br />

Mo, Do, Fr 11.00 - 12.00 Uhr<br />

Di<br />

16.00 - 18.00 Uhr<br />

Mi<br />

geschlossen<br />

Sprechzeiten Pfarrer F. Schmid:<br />

nach Vereinbarung<br />

Ma<strong>de</strong>leine-Ruoff-Straße 4–5 · 82211 Herrsching<br />

Telefon: 0 81 52 / 12 52<br />

Internet: www.wohn<strong>de</strong>sign-darchinger.<strong>de</strong><br />

lateinischer Sprache auf Radio Vatikan,<br />

beten Rosenkränze für unsere<br />

Verstorbenen, sprechen abends gemeinsam<br />

das Abendgebet. Seid wir<br />

zusammen sind, machen wir auch<br />

alles zusammen.“ Maria Theresia<br />

bereitet noch heute alle Mahlzeiten<br />

für sich und ihren Mann zu. Was<br />

das Wichtigste in ihrem Leben war?<br />

„Dass wir uns gefun<strong>de</strong>n haben“,<br />

sagt sie. „Gott möge uns Gesundheit<br />

schenken, damit wir noch lange<br />

so zusammen sein können.“<br />

Premium-Partner <strong>2010</strong><br />

„My White Light“<br />

Erleben Sie das neue Lichtsystem<br />

jetzt exclusiv in unserer Ausstellung<br />

Bankverbindungen:<br />

VR-Bank Starnberg-Herrsching<br />

Kath. Pfarrkirchenstiftung St. Nikolaus, Herrsching<br />

Kto.-Nr. 4618, BLZ 700 932 00<br />

Kath. Pfarrkirchenstiftung St. Joh. Baptist Breitbrunn<br />

Kto.-Nr. 11 21 448, BLZ 700 932 00<br />

Kath. Filialkirchenstiftung St. Michael, Wid<strong>de</strong>rsberg<br />

Kto.-Nr. 68 03 750, BLZ 700 932 00

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