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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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SITUATIONSANALYSE: 14. Gleichstellung von Frauen und Männern<br />

Weitere Studien bestätigen, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e (soweit<br />

überhaupt <strong>in</strong> diesem Alter) bis zum Alter von 29 Jahren<br />

Frauen noch stärker <strong>in</strong> Führungspositionen vertreten<br />

s<strong>in</strong>d, danach geht ihr Anteil deutlich <strong>zur</strong>ück. Der Rückgang<br />

ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e darauf <strong>zur</strong>ückzuführen, dass Frauen<br />

dann verstärkt <strong>in</strong> die Familienphase e<strong>in</strong>treten. Erwerbsunterbrechungen<br />

und zeitlich e<strong>in</strong>geschränkte<br />

Flexibilität (u. a. hoher Anteil von Frauen <strong>in</strong> Teilzeitbeschäftigung)<br />

stehen dem Aufstieg, ja sogar dem Verbleib<br />

<strong>in</strong> Führungspositionen entgegen (vgl. Kle<strong>in</strong>ert 2008).<br />

Auch im europäischen Vergleich f<strong>in</strong>den sich Frauen <strong>in</strong><br />

Deutschland h<strong>in</strong>sichtlich ihres Anteils <strong>in</strong> Führungs- und<br />

Vorgesetztenfunktionen auf e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> h<strong>in</strong>tersten Plätze.<br />

So gaben 2005 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Erhebung <strong>in</strong> 27 europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n 18 Prozent aller Beschäftigten <strong>in</strong> Deutschland<br />

an, e<strong>in</strong>e Frau als unmittelbare Vorgesetzte zu haben<br />

– gleichauf mit Italien und nur noch unterboten von <strong>der</strong><br />

Türkei und Zypern (vgl. European Foundation 2008: 5).<br />

Wie Darstellung 14.6 zeigt, s<strong>in</strong>d aber auch die Frauenanteile<br />

<strong>in</strong> Vorgesetztenfunktionen <strong>in</strong> den Betrieben, die<br />

<strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>en hohen Frauenanteil an allen Beschäftigten<br />

haben, vor allem auf <strong>der</strong> ersten Führungsebene<br />

eher ger<strong>in</strong>g, da auch <strong>in</strong> diesen Bereichen die Frauen<br />

benachteiligenden funktionalen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Führungspositionen zum Tragen kommen. E<strong>in</strong> entsprechend<br />

hoher Anteil an Frauen wird auch dort allenfalls<br />

auf <strong>der</strong> zweiten Führungsebene annähernd erreicht.<br />

Darstellung 14.7: Frauen bzw. Männer <strong>in</strong> Vorgesetztenfunktionen <strong>in</strong><br />

BY, WD, OD und NW 2007 (Prozent)<br />

BY<br />

WD<br />

OD<br />

NW<br />

■ Frauen<br />

■ Männer<br />

14<br />

0 10 20 30 40<br />

Quelle: DGB-Index 2007; eigene Berechungen<br />

Die Arbeitslosenquoten von Frauen verdeutlichen dagegen,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>, zwar nicht im Vergleich zu Baden-<br />

Württemberg, sehr wohl aber verglichen mit Westdeutschland<br />

und Deutschland, die Werte bei Frauen <strong>in</strong><br />

den Jahren 2001 bis 2004 und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e seit 2005<br />

deutlich gesunken s<strong>in</strong>d (vgl. Darstellung 14.8; vgl. auch<br />

Abschnitt 2.3.2). Für Männer deuten die Arbeitslosenquoten<br />

auf e<strong>in</strong>e höhere Konjunkturabhängigkeit h<strong>in</strong>, d. h.<br />

sie s<strong>in</strong>d von konjunkturellen Auf- und Abbewegungen<br />

stärker betroffen als Frauen.<br />

18<br />

18<br />

20<br />

24<br />

29<br />

32<br />

32<br />

Darstellung 14.6: Personen mit Vorgesetztenfunktion nach dem Frauenanteil<br />

<strong>in</strong> den Betrieben <strong>in</strong> BY 2004 (Prozent)<br />

Darstellung 14.8: Arbeitslosenquoten von Frauen und Männern (abhängig<br />

zivile Erwerbspersonen) <strong>in</strong> BY, WD, D und BW 2000-2007 (Prozent)<br />

Frauenanteile <strong>in</strong> Vorgesetztenfunktionen auf …<br />

1. Führungsebene 2. Führungsebene<br />

Frauenanteil im Betrieb<br />

unter 25 % 16 10<br />

25 bis unter 50 % 15 19<br />

50 bis unter 75 % 21 40<br />

75 bis unter 100 % 31 72<br />

100 % 100 100<br />

Insgesamt 24 34<br />

Quelle: IAB-Betriebspanel 2004; eigene Berechungen<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Frauen<br />

BY 6,4 6,0 6,5 7,4 7,5 8,9 8,1 6,6<br />

WD 8,3 7,7 7,8 8,3 8,4 10,7 10,2 8,7<br />

D 10,9 10,2 10,3 10,8 10,8 12,7 12,0 10,4<br />

BW 6,3 5,7 5,9 6,5 6,6 8,0 7,4 6,1<br />

Männer<br />

BY 6,2 6,0 7,2 8,3 8,3 8,9 7,6 5,6<br />

WD 8,5 8,3 9,1 10,2 10,3 11,3 10,1 8,1<br />

D 10,5 10,4 11,3 12,4 12,5 13,4 12,0 9,8<br />

BW 5,8 5,3 6,2 7,1 7,2 7,7 6,8 5,1<br />

Quelle: BA 2008; eigene Berechnung<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Erhebung zum DGB-Index 2007 zeigen,<br />

dass <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen etwas mehr Frauen<br />

(20 %) Vorgesetztenverantwortung haben, <strong>Bayern</strong> liegt<br />

mit 18 Prozent gleichauf mit dem Durchschnitt <strong>der</strong> alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong> (vgl. Darstellung 14.7).<br />

Unter dem Aspekt <strong>der</strong> Gleichstellung ist zu beachten, dass<br />

es älteren Frauen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach e<strong>in</strong>er Familienphase<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel schlechter als Männern ohne Erwerbsunterbrechung<br />

gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e neue Beschäftigung aufzunehmen<br />

(an<strong>der</strong>s als bei jungen Frauen) und den Status als Arbeits-<br />

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