diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ... diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
Einleitung 1 1 Einleitung Die Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung, deren Symptome die ganze Bandbreite mentaler Aktivität umfassen können (Andreasen, 2000). Kognitive Störungen werden bei 60-80% der schizophrenen Patienten beschrieben (Heinrichs & Zakzanis, 1998; Palmer, Dawes & Heaton, 2009) und als Endophänotyp der schizophrenen Erkrankung gewertet (Braff et al., 2007; Gottesman & Gould, 2003; Nuechterlein & Dawson, 1984). Kognitive Funktionen können allgemein unterschieden werden in rezeptive Funktionen: Fähigkeit zu selektieren, aufzunehmen, zu klassifizieren und zu integrieren, Gedächtnis und Lernen: Fähigkeit Informationen zu speichern und wiederzugeben, Denken: mentale Organisation und Reorganisation von Informationen und expressive Funktionen: Fähigkeit Informationen zu kommunizieren (Lezak, Howieson & Loring, 2004). Die vorliegende Arbeit konzentriert sich hierbei auf den Bereich der Aufmerksamkeit, der den rezeptiven Funktionen zuzuordnen ist. Es wird zum einen die präattentive Aufmerksamkeit mithilfe eines psychophysiologischen Paradigmas der Präpuls- Inhibition der Schreckreaktion und zum anderen kontrollierte Aufmerksamkeitsleistung mithilfe von neuropsychologischen Aufgaben der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP, Zimmermann & Fimm, 2002) im Quer- und im Längsschnitt bei schizophrenen Patienten und gesunden Kontrollen im Vergleich untersucht. Im Bereich der präattentiven und der kontrollierten Aufmerksamkeit sind wiederholt Defizite bei schizophrenen Patienten beschrieben worden, die der „sensorischen Überladungstheorie“ folgend (Braff 1978, 2010; Braff & Light, 2004) einander bedingen sollen. Die bisherige Literatur zu psychophysiologischen und neuropsychologischen Defiziten sowie deren Zusammenhänge zeichnet sich durch inkonsistente Befunde und Außerachtlassen bekannter Einflussgrößen aus. Ziel war es, eine Reihe bekannter Moderatorvariablen wie Alter, Geschlecht und Nikotinkonsum zu berücksichtigen und eine möglichst natürliche Patientenpopulation im Behandlungsverlauf zu untersuchen, um in der traditionell heterogenen Störungsgruppe – Bleuler (1911) spricht von der „Gruppe der Schizophrenien“- Untergruppen nach klinischen Merkmalen bilden zu können. Charakteristika der medikamentösen Behandlung wie auch der individuelle Krankheitsverlauf wurden als weitere potentielle Einflussgrößen analysiert. Von weiterem Interesse war die funktionelle Bedeutung der PPI bzw. ihre Konstruktvalidität. Dazu wurden Zusammenhangsanalysen zwischen der PPI und drei kontrollierten Aufmerksamkeitstests: „Geteilte Aufmerksamkeit“, „Reaktionswechsel“ und „Arbeitsgedächtnis“ sowohl bei gesunden Kontrollen als auch in der Gruppe der schizophrenen Patienten durchgeführt. Nach einer Einführung in die Theorie, die bisherige Befundlage
- Seite 1 und 2: Beeinflussung der rezeptiven Inform
- Seite 3 und 4: Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichn
- Seite 5: Inhaltsverzeichnis 5.2.2 Einfluss d
- Seite 9 und 10: Theoretische Grundlagen 3 2 Theoret
- Seite 11 und 12: Theoretische Grundlagen 5 symptome
- Seite 13 und 14: Theoretische Grundlagen 7 kann. Bei
- Seite 15 und 16: Theoretische Grundlagen 9 positiver
- Seite 17 und 18: Theoretische Grundlagen 11 (Downar
- Seite 19 und 20: Theoretische Grundlagen 13 Prunings
- Seite 21 und 22: Theoretische Grundlagen 15 mehr bew
- Seite 23 und 24: Theoretische Grundlagen 17 2.2.1 Pa
- Seite 25 und 26: Theoretische Grundlagen 19 dargeste
- Seite 27 und 28: Theoretische Grundlagen 21 sind ebe
- Seite 29 und 30: Theoretische Grundlagen 23 Anthony,
- Seite 31 und 32: Theoretische Grundlagen 25 fasste.
- Seite 33 und 34: Theoretische Grundlagen 27 2.2.3 Pa
- Seite 35 und 36: Theoretische Grundlagen 29 mation e
- Seite 37 und 38: Theoretische Grundlagen 31 2) es wi
- Seite 39 und 40: Ableitung der Fragestellungen 33 Gr
- Seite 41 und 42: Ableitung der Fragestellungen 35 ti
- Seite 43 und 44: Ableitung der Fragestellungen 37 de
- Seite 45 und 46: Ableitung der Fragestellungen 39 3.
- Seite 47 und 48: Ableitung der Fragestellungen 41 ti
- Seite 49 und 50: Ableitung der Fragestellungen 43 Di
- Seite 51 und 52: Ableitung der Fragestellungen 45 Be
- Seite 53 und 54: Ableitung der Fragestellungen 47 ru
- Seite 55 und 56: Ableitung der Fragestellungen 49 fe
Einleitung 1<br />
1 Einleitung<br />
Die Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung, deren Symptome die ganze<br />
Bandbreite mentaler Aktivität umfassen können (Andreasen, 2000). Kognitive Störungen<br />
werden bei 60-80% der schizophrenen Patienten beschrieben (Heinrichs & Zakzanis, 1998;<br />
Palmer, Dawes & Heaton, 2009) und als Endophänotyp der schizophrenen Erkrankung gewertet<br />
(Braff et al., 2007; Gottesman & Gould, 2003; Nuechterlein & Dawson, 1984). Kognitive<br />
Funktionen können allgemein unterschieden werden in rezeptive Funktionen: Fähigkeit<br />
zu selektieren, aufzunehmen, zu klassifizieren und zu integrieren, Gedächtnis und Lernen:<br />
Fähigkeit Informationen zu speichern und wiederzugeben, Denken: mentale Organisation<br />
und Reorganisation von Informationen und expressive Funktionen: Fähigkeit Informationen<br />
zu kommunizieren (Lezak, Howieson & Loring, 2004). Die vorliegende Arbeit konzentriert<br />
sich hierbei auf den Bereich der Aufmerksamkeit, der den rezeptiven Funktionen<br />
zuzuordnen ist. Es wird zum einen die präattentive Aufmerksamkeit mithilfe eines psychophysiologischen<br />
Paradigmas der Präpuls- Inhibition der Schreckreaktion und zum anderen<br />
kontrollierte Aufmerksamkeitsleistung mithilfe von neuropsychologischen Aufgaben der<br />
Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP, Zimmermann & Fimm, 2002) im Quer- und<br />
im Längsschnitt bei schizophrenen Patienten und gesunden Kontrollen im Vergleich untersucht.<br />
Im Bereich der präattentiven und der kontrollierten Aufmerksamkeit sind wiederholt<br />
Defizite bei schizophrenen Patienten beschrieben worden, die der „sensorischen Überladungstheorie“<br />
folgend (Braff 1978, 2010; Braff & Light, 2004) einander bedingen sollen.<br />
Die bisherige Literatur zu psychophysiologischen und neuropsychologischen Defiziten sowie<br />
deren Zusammenhänge zeichnet sich durch inkonsistente Befunde und Außerachtlassen<br />
bekannter Einflussgrößen aus. Ziel war es, eine Reihe bekannter Moderatorvariablen wie<br />
Alter, Geschlecht und Nikotinkonsum zu berücksichtigen und eine möglichst natürliche Patientenpopulation<br />
im Behandlungsverlauf zu untersuchen, um in der traditionell heterogenen<br />
Störungsgruppe – Bleuler (1911) spricht von der „Gruppe der Schizophrenien“- Untergruppen<br />
nach klinischen Merkmalen bilden zu können. Charakteristika der medikamentösen Behandlung<br />
wie auch der individuelle Krankheitsverlauf wurden als weitere potentielle Einflussgrößen<br />
analysiert. Von weiterem Interesse war die funktionelle Bedeutung der PPI bzw.<br />
ihre Konstruktvalidität. Dazu wurden Zusammenhangsanalysen zwischen der PPI und drei<br />
kontrollierten Aufmerksamkeitstests: „Geteilte Aufmerksamkeit“, „Reaktionswechsel“ und<br />
„Arbeitsgedächtnis“ sowohl bei gesunden Kontrollen als auch in der Gruppe der schizophrenen<br />
Patienten durchgeführt. Nach einer Einführung in die Theorie, die bisherige Befundlage