diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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Methode 53<br />
bei ihm eine aktuelle Exazerbation nicht gesichert nachweisen ließ 30 . Eine gesunde Kontrollperson,<br />
deren Mutter an Schizophrenie erkrankt war, wurde ausgeschlossen, da verschiedene<br />
Befunde darauf hinweisen, dass Angehörige ersten Grades von schizophrenen Patienten eine<br />
im Vergleich zu Kontrollen verminderte PPI sowie neuropsychologische Funktionseinschränkungen<br />
aufweisen können (zum Beispiel Cadenhead, Swerdlow, Shafer, Diaz & Braff,<br />
2000; Snitz, MacDonald & Carter, 2006).<br />
4.1.1 Querschnittsstichprobe Psychophysiologie und Neuropsychologie<br />
Da der weibliche Hormonstatus die PPI bei Frauen moduliert (Jovanovic et al., 2004;<br />
Swerdlow et al., 1997) wurden zwei gesunde Frauen ausgeschlossen, die zwischen den<br />
Messzeitpunkten schwanger geworden sind. Eine weitere gesunde Frau wurde von der weiteren<br />
Analyse ausgeschlossen, da sie ein Östrogenersatzpräparat einnahm. Von einem Patienten<br />
lag nur die psychophysiologische, nicht jedoch die neuropsychologische Untersuchung<br />
vor, weshalb er von der Gesamtanalyse ausgeschlossen wurde. Es wurden somit 64 schizophrene<br />
Patienten (27 Frauen, 37 Männer) sowie 58 gesunde Kontrollen (31 Frauen, 27 Männer)<br />
in die Untersuchung eingeschlossen.<br />
Wie unter Punkt 4.5.1 näher beschrieben wird, kam es aufgrund der Datenbereinigung,<br />
die für die Datenqualität erforderlich war, zu einem verringerten Stichprobenumfang. Zur<br />
Analyse der psychophysiologischen Daten konnten für den ersten Zeitpunkt (T1) nur noch<br />
33 Kontrollen sowie 33 schizophrene Probanden verwendet werden. Die von der Analyse<br />
ausgeschlossenen Probanden unterschieden sich nicht von den verbleibenden Probanden in<br />
Bezug auf ihre Gruppenzugehörigkeit, Geschlecht, Raucherstatus und Bildungsabschluss.<br />
Die von der Analyse ausgeschlossenen Probanden waren signifikant älter (F(1/132) = 18.72,<br />
p = .000, f 2 = .126). Es gibt jedoch keine Unterschiede zwischen den in der Analyse verbliebenen<br />
und den von der Analyse ausgeschlossenen schizophrenen Patienten bezüglich der<br />
Medikation (CPZ 31 - Höhe, Neuroleptika-, Benzodiazepin-, Anticholinergika- Verteilung),<br />
dem Ersterkrankungsalter, der Anzahl stationärer Aufenthalte, der Dauer des gegenwärtigen<br />
Aufenthaltes sowie der Psychopathologie. Vermutlich fiel es älteren Probanden schwerer<br />
30)<br />
Der mehrfacherkrankte Patient wies Frühwarnzeichen (Schlafstörungen, Konzentrationsmangel) auf und<br />
hatte sich daraufhin in stationäre Behandlung begeben. Es konnten jedoch im Verlauf keine psychotischen<br />
Symptome diagnostiziert werden, so dass eine akute Exazerbation einer psychotischen Episode ausgeschlossen<br />
wurde.<br />
31)<br />
CPZ oder auch Chlorpromazindosisäquivalenteinheiten meint eine Umwandlung der Neuroleptikadosierung<br />
in ein vergleichbares Maß und wurde nach Benkert und Hippius (2003) vorgenommen.