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50 Ableitung der Fragestellungen Im Bereich präattentiver Informationsverarbeitung mit zunächst willkürlich gesteuerter Aufmerksamkeit untersuchten Karper et al. (1996) 28 gemischt antipsychotisch und anticholinergisch stabil eingestellte Patienten, die durchschnittlich 14 Jahre erkrankt waren ohne Kontrollgruppe. Vigilanz und Ablenkbarkeit wurden via computerisierten CPT und den Posner Test 27 für lateralisierte Aufmerksamkeit erfasst. Die PPI auf dem SOA 120 ms kovariierte mit den Ablenkbarkeitswert des CPTs, jedoch nicht die für die Amplitude auf den alleinigen Schreckreiz („probe-alone trials“) korrigierte PPI. Die Schreckreaktion kovariierte auch positiv mit der Ablenkbarkeit, was eine Interpretation der Ergebnisse erschwert. Für den Posner- Test konnte eine negative Korrelation zwischen der PPI auf dem SOA 120 ms und dem Ablenkbarkeitswert gefunden werden, welcher wiederum mit der Krankheitsdauer und dem Alter der Patienten kovariierte. Karper et al. (1996) sprechen zu recht von „vorläufigen“ Befunden. Wynn, Dawson & Schell (2004a) untersuchten gesunde Kontrollen und kombinierten ein visuelles und auditorisches PPI Paradigma mit einem Paradigma zur visueller Rückwärtsmaskierung. Die Idee dabei war, dass durch visuelle Rückwärtsmaskierung auch Filtern von Reizen abgebildet werde. Personen, die trotz Maskierung Reize nicht gut identifizieren (gemessen über Reaktionszeit per Tastendruck), würden Ablenkungsreize schlecht filtern. Die Entdeckungsleistung des maskierten Reizes (correct hits) ist in dieser Untersuchung negativ sowohl mit der visuellen als auch der auditorischen PPI assoziiert. Der negative Zusammenhang wird als schnellere Entdeckungsleistung bei höherer PPI interpretiert. Dann hätte jedoch ein positiver Zusammenhang vorliegen müssen und Reaktionszeiten und nicht korrekte Antworten als abhängige Variable verwendet werden müssen. Kumari, Ettinger, Crawford, Zachariah & Sharma (2005b) gelang es nicht, Zusammenhänge zwischen der PPI und der antisakkadischen Augenfolgebewegung 28 weder für gesunde Probanden noch für schizophrene Patienten nachzuweisen. Das Konstrukt, welches der PPI inhaltlich am nächsten ist, ist die P50- Inhibition 29 . Es handelt sich ebenfalls um ein rein präattentives Maß, welches keiner willkürlichen Steuerung 27) Posner Test = Proband soll auf visuell dargebotenen Reiz reagieren und erhält valide und invalide Hinweisreize. 28) Bei diesem Paradigma wird ein visueller Zielreiz und ein potenter visueller Ablenkungsreiz dargeboten. Der Proband wird angehalten eine reflexive Sakkade zum Ablenkungsreiz zu unterdrücken und eine Sakkade zum Zielreiz zu intiieren. Die antisakkadische Augenfolgebewegung wird als Endophänotyp der schizophrenen Erkrankung bewertet. (Kumari et al., 2005). 29) Die P50 Suppression ist in so genannten Konditionierungsparadigmen, genauer "Doppel- Klick" – Paradigma, nachweisbar, bei welchem ein Reizpaar akustischer Modalität und idealiter gleicher Intensität in einem üblicherweise 10 Sekunden Abstand dargeboten wird und jeder Reiz eine typische Potentialantwort im EEG hervorruft. Die Amplitude der P50- Welle des zweiten Reizes ist im Vergleich zur Amplitude der P50-Welle

Ableitung der Fragestellungen 51 bedarf. Es konnte bislang wiederholt keine systematische Kovariation zwischen dem präattentiven Maß der P50 Inhibition und der PPI nachgewiesen werden (Braff, Light & Swerdlow, 2007; Brenner, Edwards, Carroll, Kieffaber & Hetrick, 2004; Light & Braff, 2001; Oranje et al. 1999, Schwarzkopf, Lamberti & Smith, 1993b). Schwarzkopf et al. (1993b) und Oranje et al. (1999) fanden korrelative Zusammenhänge zwischen einzelnen Sub-, nicht zu den Globalwerten, was Light & Braff (2001) nicht replizieren konnten und Brenner et al. (2004) 4 Studien gesunder Probanden zusammenfassend, metaanalytisch als Nullzusammenhang berechneten. Im Gegensatz dazu fanden Braff et al. (2007) einen „schwachen“ (r = .33, p

Ableitung der Fragestellungen 51<br />

bedarf. Es konnte bislang wiederholt keine systematische Kovariation zwischen dem präattentiven<br />

Maß der P50 Inhibition und der PPI nachgewiesen werden (Braff, Light & Swerdlow,<br />

2007; Brenner, Edwards, Carroll, Kieffaber & Hetrick, 2004; Light & Braff, 2001;<br />

Oranje et al. 1999, Schwarzkopf, Lamberti & Smith, 1993b). Schwarzkopf et al. (1993b) und<br />

Oranje et al. (1999) fanden korrelative Zusammenhänge zwischen einzelnen Sub-, nicht zu<br />

den Globalwerten, was Light & Braff (2001) nicht replizieren konnten und Brenner et al.<br />

(2004) 4 Studien gesunder Probanden zusammenfassend, metaanalytisch als Nullzusammenhang<br />

berechneten. Im Gegensatz dazu fanden Braff et al. (2007) einen „schwachen“ (r = .33,<br />

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