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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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48 Ableitung der Fragestellungen<br />

Soweit überschaubar, wurde in keiner der Übersichtsarbeiten oder Metaanalysen der Effekt<br />

von Nikotinkonsum berücksichtigt. Dabei wurden, ähnlich den Effekten auf die PPI<br />

(siehe 3.1.3), eine entzugsrestaurierende Wirkung des Nikotins bei gesunden Rauchern ohne<br />

eine Überlegenheit der Raucher oder ein verbessernden Effekt bei Nichtrauchern beschrieben<br />

(Übersicht bei Newhouse, Potter & Singh, 2004). Für schizophrene Patienten wurde<br />

über entzugsrestaurierende Effekte hinaus, eine Verbesserung neuropsychologischer Performanz<br />

v.a. im Bereich Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis wiederholt, wenn auch nicht<br />

konsistent beschrieben (Kumari & Postma, 2005; Newhouse et al., 2004; Rezvani & Levin,<br />

2001).<br />

In einer Metaanalyse fassten De Graci Dominguez, Viechtbauer Simons, van Os & Krabbendam<br />

(2009) 58 zwischen 1977 und 2008 publizierte Studien zusammen und analysieren<br />

den Zusammenhang zwischen neuropsychologischer Performanz und vier psychopathologischen<br />

Skalen: positiv, negativ, desorganisiert und depressiv. Negative Zusammenhänge zur<br />

Neuropsychologie ließen sich nur für negative und desorganisierte, nicht für positive oder<br />

depressive Symptome nachweisen. Aufmerksamkeit und Vigilanz waren nur mit desorganisierten<br />

Symptomen negativ assoziiert. Eine höhere Positivsymptomatik war jedoch negativ<br />

mit Verarbeitungsgeschwindigkeit assoziiert. Eine von Ventura, Thames, Wood, Guzik &<br />

Hellemann (2010) durchgeführte Metaanalyse, die ausschließlich den Einfluss von Positivsymptomatik<br />

und desorganisierter Symptomatik auf neuropsychologische Testleistung<br />

anhand von 104 ebenfalls zwischen 1977-2008 durchgeführten Studien verglich, wies einen<br />

deutlicheren, mittelstark ausgeprägten Zusammenhang zwischen desorganisierter Symptomatik<br />

und 6 neuropsychologischen Bereichen nach. Positivsymptomatik war nur schwach<br />

mit den Bereichen Aufmerksamkeit/Vigilanz und exekutive Funktionen assoziiert. Die Zusammenhänge<br />

zwischen Psychopathologie und Neuropsychologie scheinen eher gering ausgeprägt<br />

und mit negativer und desorganisierter Symptomatik assoziiert zu sein. Einige Metaanalysen<br />

fanden einen nachteiligen Effekt der Erkrankungsdauer und höherer neuroleptischer<br />

Dosierung (Dickinson et al., 2007; Forbes et al., 2008; Heinrichs & Zakzanis, 1998). In<br />

der CATIE- Studie war die Erkrankungsdauer ebenfalls ein Nachteil, wobei die typisch vorbehandelten<br />

Patienten im Vergleich zu unbehandelten oder atypisch behandelten Patienten in<br />

den neuropsychologischen Tests schlechter abschnitten (Keefe et al., 2006).<br />

Vormedikation, Medikamentendosis und Erkrankungs- und/oder Behandlungsdauer<br />

scheinen neuropsychologische Performanz profund zu beeinflussen und wurden neben Ef-

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