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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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Ableitung der Fragestellungen 47<br />

rung, welches weniger extrapyramidale Symptomatik produziert als Haloperidol, in einer<br />

ausreichend großen Stichprobe und unter Beachtung einer Vielzahl möglicher Einflussfaktoren<br />

die Überlegenheit atypischer Medikation bezüglich der Verbesserung neurokognitiver<br />

Leistungen bei den behandelten Patienten nicht unterstützt. Die Effekte waren zudem insgesamt<br />

klein, so dass die Autoren Übungs- oder Plazeboeffekte nicht ausschließen wollten.<br />

In der Neuropsychologie ist abhängig von der Medikamentendosis kein Unterschied zwischen<br />

typischer und atypischer Medikation zu erwarten. Im Verlauf wird für die schizophrenen<br />

Patienten eine milde Verbesserung bei gleichzeitig geringfügigen, aber signifikanten<br />

Unterschieden zur Kontrollgruppe erwartet.<br />

3.2.3 Einfluss der Psychopathologie, des Alters, des Geschlechts und des Nikotinkonsums<br />

auf kontrollierte Aufmerksamkeitsleistungen<br />

Wie bereits unter 3.2.1 beschrieben, sind in der Literatur zur Neuropsychologie Einflussfaktoren<br />

trotz vorbeschriebener Effekte nicht systematisch und zum Teil gar nicht berücksichtigt<br />

worden. Das Alter scheint dabei ein zu vernachlässigender Faktor zu sein, da zwar<br />

neuropsychologische Performanz altersabhängig ist, eine dadurch bedingte Verminderung<br />

jedoch erst jenseits des Rentenalters zu erwarten ist (Lezak et al., 2004), was durch Studieneinschlusskriterien<br />

kontrolliert wird. In Patientenpopulationen sind die Ergebnisse inkonsistent.<br />

So konnten Woodward et al. (2007) keinen Einfluss des Alters nachweisen. Keefe et al.<br />

(2006) fanden dagegen eine signifikante negative Korrelation zwischen Testleistung und<br />

dem Alter in der Querschnittsanalyse der unter 3.1.2 beschriebenen CATIE- Studie und Dickinson<br />

et al. (2007) und Fioravanti et al. (2012) belegten in Metaanalysen geringere Leistungsunterschiede<br />

für im Alter vergleichbare bzw. jüngere Patienten und Kontrollen.<br />

Fioravanti et al. (2012) wiesen auch auf einen Vorteil schizophrener Frauen in neuropsychologischer<br />

Testleistung hin. In einem kürzlich publizierten Übersichtsartikel beschrieben<br />

Ochoa, Usall, Cobo, Labad & Kulkarni (2012) widersprüchliche Befunde bezüglich Geschlechtseffekte<br />

in der neuropsychologischen Leistung schizophrener Patienten: fünf zitierte<br />

Studien zeigten eine Überlegenheit der Frauen, zwei Studien eine Überlegenheit der Männer<br />

und zwei weitere Studien konnten keine Unterschiede nachweisen. Mögliche Moderatorvariablen<br />

können dabei das bei schizophrenen Frauen wiederholt nachgewiesene, spätere Erkrankungsalter<br />

sowie das damit in Zusammenhang stehende bessere, prämorbide psychosoziale<br />

Funktionsniveau sein (Häfner, 2003; Ochoa et al., 2012).

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