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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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46 Ableitung der Fragestellungen<br />

dien mit einer niedrigen Dosis (≤ 10mg, d = .20) signifikant, nicht jedoch für Studien mit<br />

einer Dosis über 10mg/d (d=.13), wenngleich sich beide Effektstärken nicht signifikant voneinander<br />

unterschieden. Es wurde ein signifikanter, negativer Zusammenhang zwischen der<br />

Haloperidoldosis und dem globalen kognitiven Index berichtet, der v.a. auf Studien, die eine<br />

hohe Dosierung verwendeten, zurückging. Ein Einfluss von Moderatorvariablen wie Alter,<br />

IQ und Bildung wurde nicht gefunden. Zwei Jahre zuvor wurde von der gleichen Arbeitsgruppe<br />

eine Metaanalyse veröffentlicht, die 14 kontrollierte und randomisierte Studien zusammenfasste<br />

und bei Patienten mit atypischer im Vergleich zu typischer Medikation eine<br />

bessere neuropsychologische Testleistung nachwies, allerdings mit einer niedrigen Effektstärke<br />

von d = 0.24 (Woodward, Purdon, Meltzer & Zald, 2005). Ob die Überlegenheit atypischer<br />

Medikation auch gegenüber Studien mit einer angemessenen oder niedrigen Haloperidoldosierung<br />

(6-12mg/d, APA, 1997 oder 2-20mg S3 Leitlinien, DGPPN, 2006) gilt, bleibt<br />

von dieser Arbeitsgruppe unbeantwortet. Hinweise hierauf lieferte die multizentrische, vom<br />

National Institute of Mental Health initiierte, randomisierte und doppelblinde „Clinical Antipsychotic<br />

Trials of Intervention Effectiveness“ kurz CATIE- Studie (Keefe et al., 2007), die<br />

817 mehrfacherkrankte und vorbehandelte Patienten zu Studienbeginn und nach zwei Monaten,<br />

523 Patienten nach sechs Monaten sowie 294 Patienten nach 18 Monaten neuropsychologisch<br />

(u.a. auch Arbeitsgedächtnis und Vigilanz) untersuchten und hinsichtlich der neuroleptischen<br />

Behandlung mit den Aytpika Olanzapin, Zyprasidon Hydrochlorid, Quetiapin,<br />

Risperidon und dem Typikum Perphenazin 25 verglichen. Nach zwei Monaten und nach sechs<br />

Monaten zeigten Patienten unter allen Medikamentengruppen eine leichte, jedoch signifikante<br />

Besserung in den neuropsychologischen Tests, ohne sich voneinander zu unterscheiden.<br />

Eine Verbesserung in neuropsychologischer Performanz wurde vielmehr statistisch vorhergesagt<br />

durch niedrige Ausgangswerte, eine hohe prämorbide Intelligenz, Substanzmissbrauch<br />

bei Studienbeginn, bessere Medikamentencompliance, Abwesenheit von Dyskinesien<br />

und daraus folgender anticholinergischer Behandlung sowie eine höhere Verbesserung auf<br />

der Negativsymptomskala. Nach 18 Monaten zeigten Patienten ohne Dyskinesien in allen<br />

Medikamentengruppen eine Verbesserung in neuropsychologischen Tests, wobei zwischen<br />

zwei und 18 Monaten nur noch eine milde Verbesserung nachweisbar war. Die größte Verbesserung<br />

nach 18 Monaten wies die Pherphenazingruppe auf. Die Autoren Keefe et al.<br />

(2007) fassten zusammen, dass die Behandlung mit einem Typikum in angemessener Dosie-<br />

25)<br />

Die durchschnittliche Dosis von Perphenanzin lag in der CATIE- Studie bei 21.5mg, was einer mittleren,<br />

von der DGPPN empfohlenen Dosis bei mehrfacherkrankten Patienten entspricht (S3- Richtlinien, DGPPN;<br />

2006).

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