diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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42 Ableitung der Fragestellungen<br />
krankung sollte ferner konsequenterweise mit der Phänomenologie der Erkrankung, also der<br />
Psychopathologie assoziiert sein. Dies berührt wieder die Frage nach der Spezifität des Endophänotypen.<br />
In der vorliegenden Untersuchung haben wir daher neben der aktuellen<br />
Symptomausprägung auch eine Einteilung in Patienten mit Symptomen ersten und zweiten<br />
Ranges im Sinne Kurt Schneiders (1992) vorgenommen, da diese Einteilung sich in epidemiologischen<br />
Studien als hilfreich erwies, um Varianzen zu reduzieren (Jablensky, 2000).<br />
Von einem intermediären Endophänotypen kann im Sinne Nüchterleins (siehe auch Kéri &<br />
Janka, 2004) während der Akutphase eine starke und während der Remission eine abgeschwächte<br />
Ausprägung angenommen werden (Nuechterlein & Dawson, 1984). Wir erwarten<br />
zum Zeitpunkt der Aufnahme der stationären Behandlung eine verminderte PPI, die sich im<br />
Behandlungsverlauf vorwiegend unter atypischer Medikation parallel zur Psychopathologie<br />
und zur Neuropsychologie verbessert. Die abgeschwächte Ausprägung des Endophänotypen<br />
bei Remission verlangt einen Gruppenunterschied zwischen gesunden Kontrollen und schizophrenen<br />
Patienten auch nach Behandlungserfolg.<br />
3.2 Kontrollierte Aufmerksamkeitsleistung<br />
Es gibt eine überwältigende Anzahl von Studien, die neuropsychologische Leistungen bei<br />
schizophrenen Patienten seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts untersucht haben<br />
(Palmer et al., 2009). Allein zwischen 2005 und 2010 zählen die Autoren Fioravanti, Bianchi<br />
& Cinti (2012) 270 neue Veröffentlichungen zur Neuropsychologie schizophrener Patienten.<br />
Hier sollen Ergebnisse verschiedener Metaanalysen und ausgewählte Einzelarbeiten mit Fokus<br />
auf den Bereich der Aufmerksamkeit und ihrer Modulation durch Behandlung vorgestellt<br />
werden.<br />
3.2.1 Unterschiede in der kontrollierten Aufmerksamkeitsleistung zwischen Patienten<br />
sowie gesunden Kontrollen im Querschnitt<br />
Heinrichs & Zakzanis (1998) fassten 204 zwischen 1980-1997 durchgeführte Studien zusammen,<br />
die mehrheitlich mehrfacherkrankte und neuroleptisch medizierte Patienten im<br />
Vergleich zu gesunden Kontrollen neuropsychologisch untersucht haben. Unter den sechs<br />
Tests mit den stärksten Effektgrößen befanden sich zwei Tests zur Aufmerksamkeit: Continous<br />
Performance Test (CPT (Vigilanz) und Stroop- Test (Interferenz). Der größten Unterschied<br />
zeigte sich nach Heinrichs & Zakzanis (1998) im Bereich verbale Gedächtnisleistung.