diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ableitung der Fragestellungen 37<br />
den Kontrollgruppe zum Vergleich vorliegen zu haben. Die Autoren fanden einen signifikanten<br />
Anstieg der PPI von Woche vier (45%) zu Woche acht (67%) in der Olanzapin-Gruppe.<br />
Die Haloperidol- Gruppe verzeichnete auch einen Anstieg vom Startpunkt (38%) zu Woche<br />
vier (55%), der dann stabil blieb und nicht signifikant war. In der Risperidon- Gruppe gab es<br />
über die Zeit eine signifikante Abnahme (62%, 52%, 45%), die nicht signifikant wurde.<br />
Neben der Arbeit von Mackeprang et al. (2002) gibt es erst zwei Studien, die erst- oder<br />
kürzlich erkrankte Patienten im Verlauf im Vergleich zu gesunden Kontrollen untersucht<br />
haben (Aggernaes et al., 2010; Cadenhead, 2011). Sie sollen im Folgenden vorgestellt werden.<br />
Aggernaes et al. (2010) verglichen 31 ersterkrankte, neuroleptikafreie Patienten mit 31<br />
gesunden Kontrollen zu Studieneinschluss und nach sechs Monaten. Alle Patienten wurden<br />
mit einer jeweils individuellen Dosis Quetiapin behandelt. Wie schon unter 3.1.1 aufgeführt,<br />
war zu T1 nur für die männlichen Patienten und nur unter der 85dB/SOA 60 ms Bedingung<br />
eine verminderte PPI im Vergleich zu gesunden Kontrollen nachweisbar. Über die Zeit zeigten<br />
die männlichen Patienten eine nicht signifikante Zunahme der PPI, während die PPI der<br />
männlichen Kontrollen über die Zeit abnahm, die Zeit x Gruppe Interaktion zeigte einen<br />
Trend. Sowohl die schizophrenen Frauen als auch die gesunden Frauen wiesen eine Steigerung<br />
der PPI im Verlauf auf. In der Studie von Cadenhead (2011) wurden mit einem Abstand<br />
von sechs Monaten bei offener Behandlung zweimal Patienten gemessen, die innerhalb der<br />
letzten zwei Jahre an einer schizophrenen Psychose erkrankt waren (N=75, davon 77.8% zu<br />
T1 neuroleptisch mediziert) sowie Patienten, bei denen ein Prodromalstadium einer schizophrenen<br />
Erkrankung diagnostiziert wurde (N=89, davon 19.6% zu T1 neuroleptisch mediziert)<br />
und 85 gesunde Kontrollen. Zu T1 wurde kein Gruppenunterschied zwischen kürzlich<br />
erkrankten Patienten, Personen mit einem Prodromalstadium und gesunden Kontrollen gefunden.<br />
Nur Patienten, die rauchten, wiesen eine verminderte PPI auf. Gesunde Kontrollen<br />
und Risikopatienten, die rauchten, zeigten dahingegen eine verbesserte PPI. Cadenhead zeigte<br />
weiter, dass kürzlich erkrankte Patienten, die mediziert waren (N=54) im Vergleich zu<br />
Patienten ohne neuroleptische Medikation (N=18), die jedoch eine signifikant erhöhte Positivsymptomatik<br />
aufwiesen, eine verminderte PPI im SOA 30 und 60 ms hatten. Nach einem<br />
halben Jahr wurde für keine der drei Gruppen ein Zeiteffekt gefunden. Eine Analyse des<br />
Zeitverlaufs nach Geschlecht, Raucher- und Medikamentenstatus wurde nicht berichtet<br />
ebenso wenig wie der Zusammenhang mit der Psychopathologie.<br />
Zwei weitere Studien untersuchten Patienten einmal nach sechs Jahren (Hammer, Oranje,<br />
Fagerlund, Bro & Glenthøj, 2011) und einmal nach einem Jahr (Light et al., 2012). Wobei