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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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Ableitung der Fragestellungen 33<br />

Gruppe der unmedizierten Patienten deutlich höher ausfallende Positivsymptomatik kontrolliert<br />

wurde. Parwani et al. (2000) fanden keinen Unterschied in der PPI zwischen exazerbierten,<br />

dabei zum Teil medizierten und psychopathologisch stabilisierten Patienten, die jedoch<br />

insgesamt im Vergleich zu den gesunden Kontrollen eine verminderte PPI aufwiesen. Die<br />

Arbeitsgruppe um Perry, Feifel, Minassian, Bhattacharjie & Braff (2002) fand keinen Unterschied<br />

zwischen seit einer Woche unmedizierten und seit mindestens einer Woche gemischt<br />

medizierten Patienten, die alle psychotisch exazerbiert waren im Vergleich zu gesunden<br />

Kontrollen für das SOA 60 ms. Im Unterschied zur Untersuchung von Weike et al. (2000)<br />

betrug die Dauer ohne Medikation nur eine Woche und ist daher mit den unmedizierten Patienten<br />

ihrer Studie nicht vergleichbar. Ludewig, Geyer & Vollenweider (2003) replizierten<br />

ein PPI- Defizit bei ersterkrankten, noch nie vorher medizierten Patienten im Vergleich zu<br />

gesunden Kontrollen für das SOA 60 ms. Ebenso wie Kumari, Fannon, Sumich & Sharma<br />

(2007), die zeigten, dass ersterkrankte, noch nie medizierte Patienten unter einer binauralen<br />

im Gegensatz zu einer mononauralen Präpulsstimulation 19 auf dem SOA 60 und 120 ms eine<br />

verminderte PPI im Vergleich zu gesunden Kontrollen aufwiesen. Auch in Verlaufsstudien<br />

der Arbeitsgruppe um Glenthøj und Oranje (Aggernaes et al., 2010; Mackeprang, Kristiansen<br />

& Glenthøj, 2002) wurden Defizite in der PPI bei ersterkrankten, noch nie medizierten<br />

Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen gefunden. Während bei Mackeprang et al.<br />

(2002) schizophrene Patienten unabhängig vom Geschlecht in den SOAs 30, 60 und 120 ms<br />

eine signifikant verminderte PPI aufwiesen, fand die gleiche Arbeitsgruppe 8 Jahre später<br />

(Aggernaes, 2010) nur auf dem SOA 60 ms, bei einem Präpuls von 86dB(A), jedoch nicht<br />

bei 76dB (A) und nur bei männlichen schizophrenen Probanden eine signifikante Verminderung<br />

der PPI. Der Gesamtgruppenunterschied verfehlte ebenso wie für die Gruppe der Frauen<br />

allein die statistische Signifikanz. Die Arbeitsgruppe von Csomor et al. (2009) untersuchte<br />

13 unmedizierte und ersterkrankte Patienten und 24 medizierte, erst- und mehrfacherkrankte<br />

Patienten mit 43 gesunden Kontrollen. Nur auf dem SOA 60 ms wies allein die<br />

Gruppe der unmedizierten Patienten eine verminderte PPI im Vergleich zu den Kontrollen<br />

auf. Die Gruppe der unmedizierten Patienten wies darüber hinaus die niedrigste Präpulsreaktivität<br />

20 auf und zeigte keine Unterschiede zwischen Durchgängen, die nur Hintergrundrauschen<br />

darboten und den reinen Präpulsdurchgängen. Patienten, die auf den Präpuls nicht rea-<br />

19)<br />

Gesunde Kontrollen weisen unter einer mononauralen Bedingung eine stärker ausgeprägte PPI auf (Kumari,<br />

Das, Zachariah, Ettinger & Sharma, 2005).<br />

20)<br />

In der Studie von Csomor et al. (2009) wird die Reaktivität auf die Präpulsdurchgänge erfasst und ausgewertet<br />

(„prepulse elicited reactivity – PPER“).

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