diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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Theoretische Grundlagen 31<br />
2) es wird Erkenntnisgewinn über die der Erkrankung zugrundeliegenden Gene und ihrer<br />
Rezeptorentsprechung (bspw. der α-7- Nikotin-Azetylcholinrezeptor für die<br />
P50) und der daraus folgenden molekulare Behandlungsmöglichkeiten (α-7- Agonisten)<br />
möglich<br />
3) Unterstützung aus der Tiermodell- Forschung kann bspw. für die PPI und die P50<br />
genutzt werden.<br />
Als potentielle Endophänotypen werden von Gottesman & Gould (2003) und Braff et al.<br />
(2007) derzeit vier große Bereiche vorgestellt: sensomotorisches Filtern (P50, PPI), Gliazellenabnormalität,<br />
okulomotorische Funktionen (antisaccade, smooth pursuit eye movement)<br />
und das Arbeitsgedächtnis. Defizite bei Patienten mit einer Schizophrenie, bei nicht erkrankten<br />
Angehörigen ersten Grades und bei Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophrenen<br />
Formenkreis sind auch für weitere neuropsychologische Bereiche wie die Reaktionsgeschwindigkeit,<br />
Vigilanz, Aufmerksamkeitsspanne, exekutive Funktionen, visuelle Rückwärtsmaskierung<br />
und für psychophysiologische Paradigmen wie P300 ereigniskorrelierte<br />
Potentiale belegt (Metaanalyse von Allen, Griss, Folley, Hawkins & Pearlson, 2009; Übersicht<br />
bei Bredgaard & Glenthøj, 2000; Braff & Light, 2004, 2005).<br />
Theoretisch müssten derart identifizierte Endophänotypen, die das Verbindungsglied zwischen<br />
beobachtbarer psychotischer Symptomatik und der zugrundeliegenden Pathogenese<br />
darstellen, in den Patientengruppen kovariieren. Wie im Abschnitt 3.3 näher aufgeführt, gibt<br />
es für diese Annahme erste Hinweise, aber auch widersprüchliche Befunde. Der Nachweis<br />
einer Konstruktvalidität steht bislang aus, was von Braff et al. (2007) zunächst als eine Frage<br />
der Genauigkeit der Diagnostik diskutiert wurde.<br />
In den nächsten Abschnitten werden Methoden und Befunde vorgestellt, die Störungen<br />
der automatischen und der kontrollierten Informationsverarbeitung bei schizophrenen Patienten<br />
untersucht haben und Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind.